Am 30. Jan. 2016 | 20:00 Uhr
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„Eichmann“ Theaterstück von Rainer Lewandowski uraufgeführt in der Bruckmühle Pregarten

Created at 11. Mar. 2015

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by Bruckmühle

„Eichmann“ Theaterstück von Rainer Lewandowski

Eichmann: Franz Froschauer
Chor: Pregarton
Regie: Georg Mittendrein

Adolf Eichmann, aufgewachsen in Linz in der Bischofstr.3.
SS-Obersturmbannführer und während der Zeit des Nationalsozialismus zuständig für die Deportation der Juden.
ER war der Organisator der Ermordung von ca. sechs Millionen Menschen in Europa.
Im Mai 1960 wurde er von israelischen Agenten in Argentinien entführt und anschließend nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde.
Er bekennt sich nicht schuldig und beruft sich auf Befehle von Vorgesetzten.
Zwei Jahre später wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.

„Eichmann“ ist die Aufzeichnung der Uraufführung des Theaterstückes von Rainer Lewandowski. Es wurde im Auftrag der Bruckmühle / Pregarten geschrieben.
Nach seiner Entführung aus Argentinien begann am 29. Mai 1960 gegen 16.45 Uhr das Verhör des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann durch den israelischen Polizeihauptmann Avner Werner Less. Sie haben 275 Stunden lang miteinander gesprochen. Die Verhöre wurden auf Tonband aufgenommen und anschließend abgeschrieben. Es gibt 3564 Seiten Protokoll. Eichmann berichtet von seiner Politisierung in Linz und Umgebung und seiner Wiener, Prager und Berliner Zeit.
Das Stück zeigt wie und was Adolf Eichmann aussagt.
Das Verhör diente der Vorbereitung des Prozesses gegen Eichmann. Zeugenaussagen des Prozesses sind - neben anderen Texten - ebenfalls in das Stück aufgenommen.

Es handelt sich um Theaterstück, und ist trotz des dokumentarischen Charakters kein historisches Protokoll.
Es enthält Passagen, die, durch Mitteilungen bezeugt, Verhaltensweisen Eichmanns, seine Anordnungen, seine Begegnungen mit jüdischen Mitbürgern zeigen, die seiner Verteidigungsstrategie durchaus widersprechen können. So wird Eichmanns Prozess-Fassade im Laufe der Vorgänge löchrig.

Less über Eichmann:
„Eichmanns Verteidigung ist oft ein Gemisch aus Naivität und ungewöhnlicher Raffinesse. … Dieser Mann ist keine kleine Beamtenseele, bei ihm ist alles Taktik, um uns, seine Gegner, zu verwirren. … Er versucht krampfhaft, den Mythos des kleinen Transportoffiziers aufrecht zu halten. … (Avner Werner Less, Lüge! Alles Lüge!, Zürich, Hamburg 2012, S. 162 und S. 200)

Begleitet wird Eichmanns Aussage von einer Gruppe Menschen, die chorisch das historische Gegengewicht verkörpern: Das Textmaterial dieses Chors besteht aus nüchternen Fakten bis hin zu emotional tief berührenden Passagen aus Berichten und Zeugenaussagen.

Der ‚Chor’ begleitet, unter- oder widerlegt das von Eichmann Gesagte, beschreibt, erzählt, berichtet und kommentiert.

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