Oh Thank you. Andrea Wienerüther, Treffpunkt Pflegepersonal. Schön, dass Sie da sind. Das Thema Pflege und Betreuung ist eine ganz wichtige gesellschaftliche Arbeit. In Treffpunkt Pflegepersonal haben wir vor zwei Jahren eine Umfrage gemacht. Wir haben Pflege- und Betreuungskräfte gefragt, was sie als menschenwürdiges Arbeiten empfinden. würdiges Arbeiten empfinden. Dabei haben sie geantwortet, verantwortungsvoll für die Pflegebedürftigen da zu sein, ganzheitlich bedürfnisorientiert, das, was sie in der Ausbildung gelernt haben, auch umsetzen zu können. Ganz wichtig, viel Zeit zu haben. Zeit zu haben für Gespräche, aber auch Zeit, um sich intim abzusprechen. Das wollen Pflege- und Betreuungskräfte. dass wir selbst oder auch unsere Kinder, unsere Eltern gepflegt und betreut werden. Ich denke, da treffen Sie sich mit den Pflege- und Betreuungskräften, mit dem, was Ihnen wichtig ist. Was schon vor Corona passiert ist, es wurde immer mehr gerade in diesen Bereichen gespart. Das heißt immer weniger Personal für immer mehr Arbeit. Pflegekräfte, die motiviert in diese Arbeit gegangen sind, haben geäußert, es ist nicht mehr lustig, ich hoffe, ich schaffe es noch bis zur Pension. Das war eine Pflegeassistentin in einem Krankenhaus. Eine Palliativpflegefachkraft, die alleine in der Nacht für zehn schwerstkranke Patientinnen zuständig war, musste einem Sterbenden sagen, ich komme gleich und wusste aber am selben Moment, dass sie keine Zeit dafür haben würde. Oder eine andere sagte, wenn ich weiter im Krankenhaus arbeiten will, muss ich mich von meinen Gefühlen trennen. Diese Pflegefachkraft hat gewechselt in eine Arztpraxis. Andere, immer mehr, immer mehr Pflegefachkräfte wechseln den Beruf, gehen entweder in den Behindertenbereich, wo sie noch hoffen, dass es leichter ist, oder sogar teilweise auch in ganz fremde, also fachfremde Berufe. Die Politik ist gefordert, hier Lösungen zu finden und Pflege, Betreuung, aber auch Kindergartenpädagogik auf gute finanzielle Beine zu stellen. Denn Pflege- und Betreuungskräfte sind motiviert, gute Pflege und Betreuung zu leisten. Vielen Dank. Danke, danke Andrea Wienerreuther vom Briefpunkt Pflege. Als nächsten Redner möchte ich Wolfgang Schreiber bei uns begrüßen. Er ist beschäftigt in einem Altersheim und vertritt hier den Betriebsratsvorsitzenden des Sozialhilfeverbandes Linz Land. Wolfgang, ich darf dich und deine Worten ersuchen. Ja, das passt schon. Wie gesagt, ich vertrete zu meinen Stephan Bauer, der eine Erklärung abgeben möchte, beziehungsweise wir geben eine Erklärung ab, bezüglich der politischen Situation. Schon vor der Corona-Krise war die Personalsituation in den oberösterreichischen Alters- und Pflegeheimen sehr kritisch. Es standen über 600 Pflegebetten leer, da das Personal fehlte. Die schlechte Personalsituation wirkte sich direkt in den Arbeitsbedingungen aus und viele Kolleginnen und Kollegen erkrankten. Die Krankheitsstatistik zeigte damals schon ein Problem in den Pflegeberufen in den Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich auf. Unzählige Warnungen an die Politik blieben ungehört. Die Arbeiterkammer und Berufsverbände erarbeiteten Expertisen, die einen 20-prozentigen Mehrbedarf an Personal feststellten. Entsprechende Anträge im Landtag wurden von ÖVP und FPÖ niedergestimmt. Die Corona-Krise verschlimmerte die Situation drastisch. Mittlerweile stehen mehr als 1000 Pflegebetten in Oberösterreich leer. Angehörige berichten immer wieder, dass sie weder einen Pflegeplatz noch mobile Betreuung organisieren können, da es in beiden Bereichen keine Kapazitäten mehr gibt. Fast die Hälfte der Pflegekräfte überlegt einen Berufsausstieg, so wie die Andrea schon gesagt hat. ein SPÖ-Antrag des Gesundheits- und Pflegebudgets um 5 Millionen zu erhöhen abgelehnt. Was ist das Ziel dieser Politik? Will man das System kippt? Will man wieder zurück in das alte Weltbild, dass die Frauen zu Hause bleiben und die Eltern pflegen sollen. Wir fordern ein extra Budget vom Land, um den Mindestpflegepersonalschlüssel zu evaluieren und zu erhöhen. Der Pflegeschlüssel wurde seit 20 Jahren nicht evaluiert. Die Arbeitsbedingungen attraktiver und gesünder zu gestalten. Wir wollen nach unserer Pflegeethik arbeiten, um endlich wieder menschenwürdige Pflege leisten zu können. leisten zu können. Wir brauchen eine Reform der Ausbildung, zum Beispiel, sowie bei der Polizei, das heißt eine Anstellung während der Ausbildung mit entsprechender Entlohnung. Wie gesagt, ich arbeite für Altenarbeit und ich arbeite seit 2007 im Pflegeberuf. So wie vermutlich in vielen anderen Berufen ist auch der Pflegeberuf in einem fortlaufenden Wandel. in einem fortlaufenden Wandel. Es gibt zwar Verbesserungen im Bereich der technischen Ausstattung, der Arbeitsumgebung und in der Qualität der Dokumentation. Wesentlich verschlechtert haben sich die zeitlichen Ressourcen. Direkt bei den Bewohnerinnen und den Bewohnern. Mittlerweile ist es so schlimm, dass menschenwürdige Pflege kaum mehr möglich ist. Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu zweit, 20 schwer pflegebedürftige und demente Bewohnerinnen und Bewohner den ganzen Tag zu versorgen, zu betreuen. Da bleibt kaum die Zeit, um die Grundpflege ordentlich durchführen zu können. Wenn du nach Hause kommst, überlegst du, habe ich der Frau X genug zu trinken gegeben? Habe ich Herrn Y die Abendmedikation verabreicht? In der Nacht schrägst du auf und schreibst dir auf einen Notizzettel ein paar Sachen auf, die du am nächsten Tag noch dokumentieren musst. Kolleginnen von mir sind manchmal schon weinend nach Hause gegangen. Die Situationen sind untragbar und gehen nicht mehr lange gut. nicht mehr lange gut. Ich fordere Politik auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die zur Verbesserung unserer Situation führen. Danke für die Aufmerksamkeit. Danke, danke Wolfgang Schreiber, Vertreter des Betriebsrats des Sozialhilfeverbandes Linzland. Als nächsten Redner möchte ich hier bei unserer Kundgebung Helmut Freudenthaler begrüßen. Helmut Freudenthaler ist Betriebsratsvorsitzender im Kepler Universitätsklinikum. Helmut, ich darf dich um deine Worte bitten. Danke sehr. Guten Abend. Wie gesagt, ich bin der Betriebsratsvorsitzende von 5000 Leuten, die am MedCampus arbeiten. Und im Namen dieser 5000 Leute haben wir schon gesagt, es ist 5 nach 12. Wir brauchen in den Krankenhäusern jetzt auf jeden Fall Entlastungsmaßnahmen und keinen Gesundheitsausgabendeckel. Wir haben auch einen Brief geschrieben, vor mittlerweile 20 Tagen, an den Herrn Landeshauptmann und an seine Stellvertreterin, die auch Aufsichtsratsvorsitzende bei uns ist, die Frau Haberlander, und haben da reingeschrieben, dass der psychische und physische Druck, diese Belastung mittlerweile so hoch ist, dass es nicht mehr zum Akzeptieren ist. Es war vor der Pandemie schon grenzwertig, aber jetzt geht es gar nicht mehr. Wir haben in diesen Brief reingeschrieben, Forderungen, die nicht neu sind, die wir immer wieder auch schon mal gesagt haben, aber jetzt mit aller Vehemenz nochmal einfordern. Und zwar brauchen die Kolleginnen in den Krankenhäusern dringend Unterstützung. Es wurde ja verabsäumt von der Politik, qualifizierte Fachkräfte auszubilden in der Vergangenheit. Und daher geht das jetzt auch kurzfristig nicht. Aber was kurzfristig geht, und das sage ich auch schon mittlerweile vier Jahre zu der Frau Haberlander, Unterstützungskräfte anzustellen. Jemanden, der die Reinigungsarbeit durchführt, der Sachen herräumt, wegräumt, der Patienten von Punkt A zu B bringt und auch Material von der Apotheke zum Beispiel holt und wiederbringt. Diese Leute brauchen wir ganz dringend. Was brauchen meine Kolleginnen noch? Sie brauchen endlich einen Zeitausgleich für die nicht konsumierten Maskentragepausen. Ich kann jetzt nicht mehr hören, das können sich die Leute eh selbst organisieren. Dann soll einmal einer der Politikerinnen zu uns kommen, an unseren Standort und sich mal ansehen, wo die Leute dort ihre Maskentragepausen machen sollen. Das geht vom Platz her schon mal nicht. Und das Arbeitsinspektorat hat mir vor drei Wochen wieder bestätigt, nach 75 Minuten wären 30 Minuten Maskentragepause angesagt. angesagt. Wie gesagt, das geht nicht, wenn man einen Aufenthaltsraum hat auf einer Abteilung, wo dann zehn Leute gemeinsam ein Essen einnehmen sollen. Das geht sich nicht aus. Es ist jetzt höchste Eisenbahn, diese nicht konsumierten Maskentagepausen den Kolleginnen als zeitungsgleich zu gewähren und damit auch in der Zukunft eine Entlastung zu bringen. Was meine Kolleginnen auch nicht mehr verstehen, ist eine Bereitschaft um 1,75 Euro die Stunde. Also viele meiner Kolleginnen sagen, Helmut, da gehe ich lieber auf einen Kaffee mit einem Freund oder einer Freundin, bevor ich mir diese Fußfessel anlegen lasse und mit diesem Geld, das ich da bekomme, kann ich mir maximal den Kaffee zahlen. Also eine angemessene Abgeltung von Bereitschaften sagen meine Kolleginnen, das wäre zum Beispiel 70 Euro Pauschale für das, dass man angerufen werden kann und in die Arbeit kommt. Und am Wochenende sieht es wieder anders aus. Also da sagen meine Kolleginnen, das müssen dann mindestens 130 Euro sein als Pauschale für einen Sonn- und Feiertag. Und wenn ich dann reinkomme, dann will ich nicht 1 zu 1, weil ich Teilzeitkraft bin, sondern will ich 150 Prozent oder 200% von meinem Verdienst haben. Ich habe es ja eingangs schon erwähnt, leider haben wir ja die Fachkräfte nicht, weil die Politik verabsäumt hat, diese einzuführen. Aber mittel- und langfristig ist das unbedingt notwendig. Also wir brauchen ganz dringend Pflegefachassistenz, aber auch Pflegeassistentinnen und andere Berufe. Ich habe jetzt nicht alle aufgeführt, aber es fehlt an allen Ecken und Enden in den Krankenhäusern. Wir haben da ein Pappmännchen mitgenommen, da steht drauf, 2500 Beschäftigte fehlen alleine in den oberösterreichischen Spitälern. Die Frau Haberlander weiß das, der Herr Landeshauptmann auch. Die Arbeiterkammer hat schon x-mal darauf hingewiesen mit ihrer Studie. Es wurde bis heute negiert, leider. Was wir auch brauchen, und da geht aus meiner Sicht auch kein Weg vorbei, ist eine Wochenstundenreduktion. Also viele Kolleginnen sind in der Vergangenheit praktisch in die Teilzeit geflüchtet, die Andrea hat es ja auch schon erwähnt von ihrer Befragung, weil sie Vollzeit gar nicht mehr aushalten. Sie schaffen das nur mehr Teilzeit und daher wäre es auch nicht einmal unmöglich, Und daher wäre es auch nicht einmal unmöglich, dass man die Wochenstunden auf 30 Stunden reduziert bei vollem Gehalt. Dann wäre automatisch der Lohn angemessener. Die Entlohnung ist ja auch im Gesundheitsbereich schon angesprochen worden, die ist ja auch nicht die beste. Und die Kolleginnen hätten Zeit, sich zu erholen und könnten die Pflege und Betreuung auch die Medizinerinnen so gestalten, wie sie sich das vorstellen. Das sind nämlich wirklich schöne Berufe, wenn man das so machen kann, wie man das will und wenn man Zeit hat ein Gespräch zu führen mit seinen Patientinnen, Klientinnen oder Bewohnerinnen. Und diese deutliche Gehaltsanhebung für ausgebildetes Personal, aber auch für das Unterstützungspersonal wäre jetzt ein Gebot der Stunde, weil wir bekommen die Leute nicht um 1.800 für 40 Stunden und meistens sind es ja nur Teilzeitbeschäftigte. Mit 900 brutto für 20 Stunden bekommen wir niemanden mehr, der diese Arbeit im Krankenhaus macht, nur mehr vereinzelt. Und wenn die dann anfangen, dann befürchte ich, die sind nicht lange da, die sehen sich das einen Monat an, sehen sich vielleicht mehrere Monate an, aber dann suchen sie sich wieder etwas anderes. Ja, also unser Motto lautet ja, mehr von uns besser für alle. Mehr von uns Spitals beschäftigen, würde weniger Leid bedeuten. Mehr von uns Spitalsbeschäftigten würde mehr Zeit bedeuten. Mehr von uns Spitalsbeschäftigten würde weniger Sorge bedeuten. Mehr von uns Spitalsbeschäftigten würde einen schnelleren Heilungsprozess bedeuten. Mehr von uns Spitalsbeschäftigten würde mehr Menschlichkeit heißen. Und mehr von uns Spitalsbeschäftigten würde am Ende auch weniger kosten. Applaus Danke, danke Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender im Kepler Universitätsklinikum Linz. Als Nächsten möchte ich Gerald Oberansmeier zum Mikrofon bitten. Gerald Oberansmeier ist einer derjenigen Aktivisten in der Solidarwerkstatt Österreich, der seit Jahren gegen die Absurdität der Deckelung der Gesundheitsausgaben in Österreich ankämpft. Bitte Gerald um deine Worte. Der Gesundheitsausgaben ist absurd. Es gibt sie mittlerweile seit schon fast zehn Jahren, also seit 2012 sind sie eingeführt worden. Und man kann es mit dem Motto zusammenfassen, geht es der Wirtschaft gut, dann darf es auch unserer Gesundheit wieder ein bisschen gut gehen. Geht es der Wirtschaft schlecht, dann muss auch der Gesundheit schlecht gehen. Und das ist zynisch und das ist falsch und das führt in die Zweiklassenmedizin. Schon vor Corona hat das dazu geführt, dass eben die Betten massiv abgebaut worden sind. Man muss sich das einmal vor Augen führen, in den letzten zehn Jahren ist die Bevölkerung in Österreich um ungefähr 6 Prozent gewachsen. Die ältere Bevölkerung, also die 65 Jahre und älter sind, sind ungefähr um 15 Prozent angewachsen. Die Zahl der Spitalsbetten in den öffentlichen Krankenhäusern ist aber um 13 Prozent gesunken. Das sind minus 5.000 Betten in Österreich. Und in Oberösterreich sind es über 1000 Betten, die da weniger sind in den letzten zehn Jahren. Und selbst im Corona-Jahr 2020 sind noch 346 Betten in den oberösterreichischen Spitälern abgebaut worden. Das muss man sich einmal vor Augen halten. Und gerade wenn ich an Corona denke, in der Corona-Zeit ist auch das Wirtschaftswachstum eingebrochen, um 5, 6, 7 Prozent. Das heißt unterm Strich aber, dass bei der Neuverhandlung dieses Deckels, und der steht im nächsten Jahr an, auch das eingerechnet wird. Das heißt, man muss damit rechnen, dass diese Daumenschraube noch stärker angezogen wird. Ist das nicht absurd, dass gerade in einer Gesundheitskrise dann aufgrund dieser Deckelung die Gesundheitsausgaben dann noch einmal zurückgefahren werden müssten, obwohl wann eines Corona wirklich deutlich gezeigt ist, dass wir eigentlich viel viel mehr Geld für Gesundheit und für Pflege brauchen. Und ich habe es eh angedeutet. Im kommenden Jahr steht die neue Verhandlung dieses Gesundheitsdeckels an. Der wird immer für eine Zeitraum von fünf Jahren aus verhandelt. Eigentlich hätte das jetzt schon im Herbst stattfinden müssen, ist aufgrund von Corona und der Verschiebung des Finanzausgleichs jetzt in das nächste Jahr verschoben worden. Ich halte es für ganz wichtig, dass wir diese breite Allianz zustande bringen, um da ganz massiv Widerstand zu leisten und auch gegenüber dem Landhaus, weil da sind die Länder genauso beteiligt, über eine 15a-Vereinbarung klar signalisieren, wir wollen diesen Deckel weg haben. Bravo! Bravo! Ich darf euch auch ersuchen, diese Petition zu unterstützen. Es gibt eine Aufstehen-Petition an den Oberösterreichischen Landtag. Weg mit der Deckelung der Gesundheitsausgaben. Bitte unterstützt es und bitte helfen wir zusammen, dass wir im neuen Jahr massiv auf die Straße gehen. Danke. Obrigado. A gente vai lá e vai ver o que acontece. Thank you. Musik Danke, danke Hubert und Fritz. Als Nächsten möchte ich einen pflegenden Angehörigen zum Mikrofon bitten, der über seine Erfahrungen in diesem Bereich berichten möchte. Bitte. Ich kenn mich nicht aus. Wieso ist denn da schon wieder zu? Wann ist denn die Gabi... Ich kenn mich nicht aus. Wieso ist denn da schon wieder zu? Wann ist denn die Gabi wieder da? Wieso ist da zu? Ich kenn mich nicht aus. Jetzt hat mir einer auf dem TV, der Angehörige in der Pflege, gesagt, es ist nämlich jetzt schon seit einer Woche... ich bin zu laut anscheinend irgendwas muss erraten zu stark ist sogar seit wochen ist nämlich also die pflege an demenzkranken angehörigen und seit wochen ist der generationen treffzug gesperrt es ist einfach der soziale treffpunkt wo er mehrmals am tag selbstständig hingeht, immer hinfindt, zwar fast nicht mehr gut reden kann, aber er findet hin, er hat einen Anspruch, er kriegt was zum Essen, was zum Trinken, er geht zufrieden wieder heim, dann, wenn er das will. Das ist ein niederschwelliges Angebot, das er selbstbestimmt benutzen kann, nämlich selbstbestimmt. Er war schon am Tageszentrum, so quasi heim nur untertags, da hätte ein ganzer Tag geblieben. Das würde er nicht. Das ist sein Recht, dass er gehen kann, wenn er will. Und wie gesagt, dieser Generationentreff, das Gasthaus, wie man sagt, das ist jetzt wochen zu. Jetzt wird man glauben, ja, es ist der Lockdown. Ja, natürlich, das ist auch ein bisschen die Ausrede. Aber in Wahrheit ist dieser Treffpunkt schon vorher zugetragen worden, ganz schleichend, weil kein Personal da ist. Es ist einfach das Personal, ja, da müsst ihr aushelfen, das ist immer mehr überhand genommen und jetzt sind die Leute, die was dort betreuen, die sind in die Kurzarbeit heimgeschickt, die sind einfach nur verschoben, damit sie einem heim aushelfen oder dort irgendwie den Betrieb aufdrehen, weil er nicht alles nur mehr schleift. Wir wissen es eh, es ist einfach alles nur mehr am Schleifen. Jetzt ist er einfach, mein Demenzkrankerangehöriger, seit Wochen in einer Situation, die er nicht versteht. Er kann sich nicht mehr verstehen. Er kennt sich räumlich super aus, er findet hin, wo er hingehen will, aber er weiß halt nicht, dass jetzt gerade Personalmangel ist und seine Einrichtung abgetragen wird. Das versteht er halt. Und er geht hin und er will hingehen. Daran kann er nicht hindern. Er geht genau bis zur Tür und da steht er vor einer verlassenen Tür. Und er spielt sich seit Wochen, fast jeden Tag ab, dieses Schauspiel. Diese schreckliche, schreckliche Tragödie. Diese Farce. Ja und jetzt, ich versuche irgendwie diesem Problem abzufangen, hab schon alles probiert und glaubt mir, ich bin diesen ganzen Leitungsarsch, ich bin ziemlich am Arsch gegangen, die reden mir immer drei Minuten auf die Mailbox, weil sie so schon ein bisschen sind, weil sie merken, der Bursch, der wird uns Probleme machen machen waren das jetzt wirklich mehr aufkommt es dauert diese situation an und wie gesagt ja es ist auch so zu den krone maßnahmen wobei gleichzeitig also es ist für den personalmangel wie gesagt es werden einfach die einrichtungen schleichend abgedreht ausrede corona aber was ist der was ist der generation der bis das gasthaus es wäre möglich dass es die takeaway betrieb zu betreiben. Ist ja nicht schon gemacht worden. Dann würden die Leute draußen im Foyer vom Gebäude essen oder draußen auf der Bank essen. Das wäre eigentlich alles machbar, aber dieser soziale Treffpunkt würde erhalten bleiben. Und gleichzeitig, also, aber der Generationenreif ist zu Personalmangel, während die Gastro die ganze Zeit offen ist. Ich meine, ich sehe dann ein paar hundert Meter weiter, über gefährliche Straßen drüber, wo ich nicht drüber gehen kann, wo ich nicht drüber getraut habe, sehe ich, dass die Gastro offen ist in einem Take-Away-Betrieb, der quasi ein Gastgartenbetrieb ist. Also das sind nicht einfach diese Prioritätensetzungen. Wir kennen das eh, wie gesagt, der Personalmangel zwickt da auch eine. Das ist so viel dazu zu dem Punkt. Und vielleicht auch noch, wiederum sozusagen das Gegensatzpaar. Und der Generationentreff ist zu da, weil Mörderinfektionsgefahr, in Wahrheit ist es dort so, es gibt irgendwie 39 regelmäßige Besucher, die waren beim Ausflug, und von denen waren 37 gelimpft. Und werden jetzt alle geboostert. Das heißt, spannenderweise, das ist auch nicht der Punkt, die Ausrutsche wird auch kaum. Während gleichzeitig es so ist, dass meine Lebensgefährtin, die ist Grafikerin für ein Großkonzern, hat daheim in Wortschach vor Corona eine Workstation stehen und die kann ihren Scheiß genau... Die braucht nur einen Computer. Die kann das überall machen, die Hocken. Da sind die Workstation stehen, aber was ist es? Es ist ein Konzern, da gelten dessen Regeln. Es ist ja verboten in Homeoffice zu gehen. Es ist der ganzen Marketingabteilung verboten in Homeoffice zu gehen. Und jetzt ist es so, die hat noch eine Tochter. Die Tochter würde eigentlich auch gerne Homeschooling machen. Das hat nicht immer super funktioniert. Sie hat sich mit ihrer Hilfrein in deninnen draußen getroffen und haben draußen Hackback gemacht, aber den Unterricht haben sie im Homeschooling gemacht. Es hat funktioniert. Die Tochter würde gerne daheim bleiben, das geht aber nicht, weil die Mama ja Homeoffice-Verbot vom Konzern hat, obwohl sie daheim die komplette Workstation stehen hat. Also da hängt wieder um diese Prioritätensetzung, was ist wichtiger? Die Einrichtung, was die Leute brauchen, wenn es abträgt, wo es um Geld geht, das rennt weiter. Ja und nur mal zurück diesen Bogen zum Thema Angehörige. Eine Lebensgefährtin hat, ich glaube die Mutter von einer Freundin hat jetzt Krebs, also sie haben anscheinend irgendeinen Krebs gefunden, sie wissen es gar nicht, also diese 70-jährige Angehörige, die verschließt sich derartig, die sagt dann gar nicht mehr, was los ist, aber anscheinend hat sie Krebs, oder irgendwas, also irgendwas Gröberes, ist eigentlich so eine recht fitte Frau, sie war jetzt drei Wochen im Krankenhaus. Sie hat anscheinend schon ihre Schmerzen gehabt, die sind behandelt worden. Jetzt wäre der Weg gewesen, Operation und dann Chemo. Die Chemo konnten sie sogar machen anscheinend, aber die OP ist abgesagt, weil keine Intensivbetten. Und wir wissen, wie die OP wieder zähler abgesagt sei. Ich weiß nicht genau, was da geht, aber es wirkt so, als ob man die Metastasen beim Wachsen zuschauen kann, als die letzten Wochen. Diese ganzen verschobenen Krebs-OPs, es wird für viele Leute einfach ein schleichendes Todesurteil sein. Man spielt ein russisches Roulette mit Leuten, die gerade jetzt den Winter beherrs, dass sie irgendwie das Krankenhaus brauchen. Und das ist irgendwie, es zwingt sozusagen konkret mit den Leuten von zwei Seiten. Das eine ist diese völlig verschrobene Pandemie-Politik. Man muss einfach nur um Geld gehen, nicht mehr um Geld. Wie gesagt, die Grafikerin konnte ihren Grafik-Schaß genauso dahim machen, wäre völlig egal. Und die sozialen Umrichtungen, denen wäre schon abgefahren. Aber gleichzeitig ist es der Personalmangel. Es geht immer um das Primat des Profits über das Leben. Um das geht es immer. Und ich finde es gut, dass wir endlich mal anfangen, eine sinnvolle Gegenposition zu diesem ganzen Impf-Taktik-RFB, sonst wäre es Wahnsinn, ein bisschen aufzubauen. Weil das braucht, ich glaube, es braucht, auch wenn wir einen kleinen, aber doch überraschend großen Anfang machen, braucht es, müssen wir klar stehen, aus mehreren Richtungen, es braucht ein Primat des Lebens über den Profit, gerade jetzt in der Pandemie. Als nächsten und als letzten Redner hätte den Peter Hauer zum Mikrofon gebeten, von der Basisinitiative Wir sind sozial, aber nicht blöd. Bitte, Peter. Danke. Und danke an den Vorredner, der ein viel guter Beispiel erbracht hat, warum es eine Positionierung von der Gewerkschaft rund um Corona braucht und nicht nur einfach das Akzeptieren von den staatlichen Regeln. Mein Name ist Peter Hauer, ich stehe hier aus Solidarität und für die Basis-Initiative Sozial aber nicht blöd. Die Arbeiterinnen im Sozial- und Gesundheitsbereich, die seit bald zwei Jahren unter enormem Druck und mit vielen Hindernissen versuchen, ihre Arbeit irgendwie zu erledigen und für die pflegenden Personen irgendwie da zu sein. Der Pflegebereich wird seit langem finanziell ausgeblutet und das hat seine dramatischen Folgen. Zu wenig Personal, die Arbeitslast verteilt sich auf die restlichen Arbeiterinnen und das führt wiederum zu Überarbeitung, Burnout und schlussendlich zu einer höheren Unfallgefahr für die restlichen Arbeiterinnen. Die Gewerkschaft tut da viel zu wenig dagegen, beziehungsweise spielt manchmal sogar eine ziemlich schlechte Rolle, weil sie zum einen in den Kollektivverträgen nicht für Verbesserungen kämpfen, sondern im Gegenteil sogar für Verschlechterungen sorgen. Wir denken an die Reallohnverluste der letzten Jahre, wo der verhandelte Prozentsatz unter der Inflation ist, weil von einem falschen Inflationswert ausgegangen ist, bzw. man sich auf Einmalzahlungen auslässt und stattdessen die prozentuelle Erhöhung außen vor lässt, was natürlich auf Dauer zu einem Reallohnverlust, zu einem immer mehr Verlust bei den Löhnen führt. Nach zehn Jahren verlieren so die Arbeiterinnen ein ganzes Monatsgehalt pro Jahr. Der zweite Grund, warum die Gewerkschaft eine schlechte Rolle spielt, weil sie nicht die eigene Basis organisieren, sondern im Gegenteil, oftmals vermitteln sie den Beschäftigten selbst, lasst es mal, wir machen das für euch. Um Verbesserungen zu erreichen, braucht es aber nicht nur eine kämpferische Führung, sondern es braucht genauso eine Basis, die aktiv hinter dieser Führung steht und die Ergebnisse der Kollektivvertragsverhandlungen, der Verhandlungen überprüft. Sprich, es braucht von allen Arbeiterinnen gewählte Vertretungen und eine Abstimmung am Ende, ob die Basis zufrieden ist mit diesem Ergebnis. Wie erreichen wir so etwas? In erster Linie braucht es organisierte Arbeiterinnen, nicht nur in der Gewerkschaft selbst, sondern im Betrieb selbst. Denn wer weiß besser, als wir die Leute, die jetzt im Pflegebetrieb arbeiten, jetzt im Spital arbeiten, was aktuell gebraucht wird. Es braucht Betriebsgruppen, die sich regelmäßig treffen, die die Probleme am Arbeitsplatz diskutieren und so eine Einigkeit aufbauen. So eine Betriebsgruppe lässt sich gut aufbauen. Ihr könnt nach der Rede gerne zu mir kommen und mit mir diskutieren, was sind die ersten Schritte, damit man bei euch im Betrieb, in der Einrichtung eine Betriebsgruppe aufbaut. Einzelne Betriebsgruppen für sich sind aber oftmals noch zu schwach, um weitreichende Verbesserungen zu erkämpfen. Der nächste Schritt, den man setzen muss, ist eine Vernetzung der einzelnen Betriebsgruppen, genauso wie es da heute auch passiert. Eine Vernetzung von verschiedensten Initiativen ist ein wichtiger erster Schritt. Sozial aber nicht blöd ist genau eben so ein Verbund. Anfang 2020 hat Sozial aber nicht blöd in Wien als einziger Verbund eine Streik- und Gebung abgehalten, weil es eine es ab basisinitiative war die die beschäftigten vor ort organisiert ist beschäftigen ganz genau gewusst die probleme gibt es schon es gibt jetzt schon zu wenig geld es gibt jetzt schon zu wenig personal und es wird während corona nicht besser werden darum haben sie die streit kundgebung haben abgehauen so was ist aber aus diese basisgruppen erkämpfen sollten erstens. Lohnerhöhung um 10 Prozent, um die Reallohnverluste der letzten Jahre auszugleichen. 2. 20 Prozent mehr Personal, um die Kolleginnen zu entlasten. 3. Arbeitszeitverkürzung, um die körperlichen und psychischen Schäden abzufangen. Keine Burnouts mehr, keinen kaputten Rücken mehr. Und durch diese Arbeitszeitreduzierung kann man auch Ruhephasen garantieren, mit denen sich die Leute regenerieren können. Fünftens, es braucht ein rundum ausfinanziertes und bedürftigsorientiertes Sozial- und Gesundheitssystem, bei dem der Menschenmittelpunkt steht und nicht der Profit. Nachhaltige Verbesserungen können wir aber nur erreichen, wenn wir uns organisieren und einen breiten Streik organisieren. Im besten Fall nicht nur einen Streik vom Sozial- und Gesundheitsbereich, sondern im besten Fall auch mit solidarischen Arbeiterinnen aus dem Metallbereich, aus den Kindergärten etc. Die Arbeiter im Sozial- und Gesundheitsbereich haben lange genug einen Knochenjob gemacht für quasi einen Hungerlohn. Es wird Zeit, dass wir uns organisieren, es wird Zeit, dass wir streiken, es wird Zeit, dass wir uns ein Stück vom Kuchen holen und damit ein menschenwertes Leben für die Arbeiterinnen in diesem Bereich garantieren und eine gute Versorgung für alle Menschen. Danke! so just Untertitelung des ZDF, 2020