Die Leute sind eine Bedrohung. Unmittelbar physisch nicht, wenn sie gewalttätig auf Journalisten, Journalistinnen losgehen oder vielleicht, sondern allein, dass sich die zu Tausenden in der Innenstadt zusammenrotten. Aus dieser Gruppe hat es dann auch Todesdrohungen gegen mich gegeben, da sind dann auch vereinzelt Waffen gefunden worden. Aber die Gefahr war da vor allem eigentlich gar nicht so sehr das, was gefunden worden ist, sondern das, was eindeutig geplant war aus diesem Milieu heraus. Man stand auf diesen Gegendemonstrationen teilweise und hat dann sein Gegenüber gesehen, die einem einfach direkt ins Gesicht Hitlergrüße gemacht haben. Es ist eben spannend zu sehen, dass diese Corona-Proteste zeigen, nicht nur, dass der Antisemitismus da ist, sondern dass er jetzt auch nicht mehr nur unter der Oberfläche ist, sondern von tausenden Menschen in Wien auf den Straßen. Niemand sagt was gegen diese Schilder, die da mitgeführt werden. Niemand wundert sich über die Anspielungen auf den Nationalsozialismus, über die Vergleiche mit der Shoah. Also dass das doch ein erstaunlich und beängstigendes Maß an Sagbarkeit wiedergebracht hat von solchen antisemitischen Vorstellungen. Wer die internationale Finanzmafia, die die neue Weltordnung einführen will, die die ganze Politik steuern weltweit, sie wollen jetzt, weil sie auffliegen, dass das Finanzsystem korrupt ist und immer schon korrupt war und ein Verbrechen und ein Betrug an alle Völker, das fliegt jetzt auf und darum wollen sie uns unsere Rechte nehmen mit Hilfe von Corona. Corona ist keine Seuche, Corona ist ein Betrug, ist ein Volksbetrug. Der PCR-Test hat keine Aussage gehabt, das ist mittlerweile erwiesen überall. Und das System fällt jetzt. Das ist die neue Weltordnung, die sie schon lange geplant haben einzuführen. Eine Diktatur, die UNO steht dahinter. Die UNO will eine neue Weltordnung einführen, weltweit. Und sie wollen die demokratischen Staaten alle ausheben. Wir sind ja auch ein besetztes Land. Wir sind genauso wie Deutschland ein besetztes Land. Es gibt keinen Friedensvertrag in Deutschland. Es gibt überhaupt keinen Frieden. Der erste Weltkrieg ist in Wien. Es gibt keinen Frieden für uns, gerade in Deutschland. Es gibt überhaupt keinen Frieden. Der erste Weltkrieg ist nicht für jeden, es gibt nur einen, der Frieden. Corona ist die Fortführung des Weltkriegs mit anderen Methoden. Corona ist ein Angriff gegen die gesamte Menschheit, gegen die Freiheit, gegen Demokratie, gegen alle Staaten. Das ist ein Vorwand, um die Diktatur einzuführen und den Rechtsstaat auszuheißen. Das ist Corona. Einzuführen und den Rechtsstaat auszuheben, das ist das Beste. Vater, unser Gebet, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch im Herzen. Unser glückliches Wort gibt uns heute und vergibt uns unsere Schuld, wie auch wir verdienen unseren Schuldigen. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von den Blöden. Denn dein ist das Reich und die Gart und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Wir sind das Volk! Wir sind das Volk! Ich beobachte bereits seit Jahren die extreme Rechte in Österreich und da hat mich natürlich auch die Corona-Aufmärsche von Anfang an sehr interessiert, mir das anzuschauen, das zu beobachten. Und was sich gezeigt hat, bereits ganz von Anfang an waren da bekannte Kader des Extremrechten, des Neofaschistischen, des neonazistischen Milieus nicht nur als Teilnehmer, Teilnehmerinnen beteiligt, sondern hatten von Anfang an eine wichtige, eine organisierende, eine führende Funktion in diesen Protesten. Spätestens im Herbst letzten Jahres müssen wir wirklich von rechtsextremen Zusammenrottungen mit neonazistischer und auch militant neonazistischer Beimengung sprechen. Aber das heißt eben nicht, dass alle, die daran teilnehmen, rechtsextrem oder gar neonazi sind. Aber das Problem, das wir eben auch mit diesen Leuten, und darum will ich das betonen, gegen jede Verharmlosung, das sind aber Menschen, die kein Problem haben. Mittlerweile ist es bekannt vorauszusetzen, wer diese Demonstrationen anleitet, prägt und auch wer da mitgeht, die kein Problem haben, mit solchen Leuten zu gehen. Ich habe die Corona-Demonstrationen in Wien von Anfang an begleitet. Wollte mir das irgendwie einfach mal so aus beruflichem Interesse anschauen. Das war im April 2020 vor der Albertina eine Demonstration. Und bin dann dort auf ein sehr buntes Publikum gestoßen. Da waren Bund, da waren Rechtsextremisten, Impfgegner, Impfgegnerinnen, es waren auch Leute aus diesem Staatsverweigerer-Milieu dabei, EsoterikerInnen, also es war einfach so sehr breit gefächert. Und als ich dann mit Menschen geredet habe, die dort waren, bin ich recht schnell irgendwie auf Antisemitismus gestoßen. Also eine ältere Frau hat irgendwie erklärt, dass die Israeliten hinter Corona stecken, die irgendwie jetzt dann das Serum entwickeln werden für die Impfung und damit Geld verdienen wollen. Antisemitismus zeigt sich nach 1945 in einem neuen Gewand. Nicht mehr offen gegen die Juden oder die jüdischen Elite wird gewettert, sondern man nimmt eben diverse andere Begrifflichkeiten. Die globale Elite wird mit gewissen Codes versehen und nicht mehr wie im Nationalsozialismus die jüdische Weltverschwörung gesehen, sondern man nennt das jetzt halt New World Order oder man spricht von den Globalisten, George Soros, also tatsächlich jüdische Familien und jüdische Persönlichkeiten. Es geht aber dann auch, dass man die Zionisten statt die Juden sagt oder eben genau diese gleichen Muster auch auf Persönlichkeiten anwendet, die mit dem Judentum eigentlich überhaupt nichts zu tun haben, wie Bill Gates beispielsweise. Also dass die strukturelle Argumentation sich ganz klar im Antisemitismus verorten lässt und dass den Leuten vielleicht auch gar nicht bewusst ist, dass sie diese Muster bedienen. Und spannenderweise gerade in Österreich nach dem Nationalsozialismus, wo hier natürlich ein eigentlich sehr krasser Bruch war von der offenen antisemitischen Erzählung hin zu einer eigentlichen Tabuisierung antisemitischer Äußerungen, also zumindest im öffentlichen Raum ein Stück weit war Antisemitismus doch tabuisiert, hat man sich eben neue Äußerungsstrategien auch unbewusst überlegt. Man wusste, man kann nicht jetzt in der Öffentlichkeit die Juden beschuldigen, als dass sie hinter allem stecken würden und hat sozusagen eine gewisse Form der Umwegkommunikation gefunden. Deswegen ist es auch so schwierig, heute antisemitische Äußerungen als das zu enttarnen, was sie sind. Man muss die Codes kennen, man muss die Bilder kennen. Und es gibt dann auch immer wieder Anspielungen, gerade auf nationalsozialistische antisemitische Symbole, wie beispielsweise den Judenstern, den man sich dann selbst anheftet und meint, wir sind die neuen Juden und kontrolliert werden wir von den Globalisten. Und man drehte sozusagen dieses Motiv einfach nur in der Sprache und in der Symbolik etwas um und macht die gleiche antisemitische Erzählung auf. und in der Symbolik etwas um und macht die gleiche antisemitische Erzählung auf. Das ist eine Einspannung von den Jungstern. Oxfam schätzt, dass 6-12.000 Menschen pro Tag durch Hunger sterben durch die Maßnahmen, durch den Corona-Terror, durch den Corona-Faschismus. Nehmen wir ein Audio auf? 6-12.000, das hat Auschwitz in den letzten Tagen nur geschafft. Diese Menschen benutzen das sozusagen, weil sie damit sagen, sie fühlen sich wie die Juden und Jüdinnen damals. Sie sind so sehr eingeschränkt in ihren Rechten, was natürlich dermaßen arg und fern der Realität ist. Außerdem tragen sie auch teilweise Schilder mit dem Spruch, Impfen macht frei. mit dem Spruch Impfen macht frei. Das führt darauf zurück auf den bekannten Spruch, der über dem Konzentrationslager stand, Arbeit macht frei. Sie wollen damit sozusagen auch sagen, dass es ihnen gerade widerfährt, den ganzen Vorkommnissen in der Nazizeit gleicht. gleich. In dieser Form des Antisemitismus versucht man die Geschichte umzukehren. Man relativiert die Shoah, man setzt sich mit den Opfern gleich oder meint man sei viel schwerer betroffen als die Opfer der Shoah damals und relativiert hier die Verbrechen des Nationalsozialismus auf der einen Seite und auf der anderen Seite äußert man auch eine alte antisemitische Vorstellung, die sich schon immer, also Antisemiten, Antisemiten haben sich schon immer als in einer Notwehraktion selbst begriffen gefühlt. Und man sieht es bei den Corona-Protesten, um darauf zurückzukommen, schon sehr früh, wo auf einer der ersten Demos skandiert wurde, wir sind die neuen Juden. Das ist auch keine ganz neue Strategie, sich selbst sowohl von Antisemitismusvorwürfen vermeintlich freizusprechen, weil man ein vermeintliches Bewusstsein über die Geschichte hat, als auch den Antisemitismus anders äußern zu können auf eine Art und Weise, wie er eben nicht tabuisiert ist und wie er noch sagbar ist. Eine latente Äußerungsform des gleichen ideologischen Hintergrunds sozusagen. So wie man es mit verschiedenen Leuten zu tun hat, haben wir es auch mit verschiedenen Typen zu tun. Und es gibt unter denen, die auf diese Demonstrationen gehen, sicher welche, die das, bitte mich jetzt nicht formlos und subjektiv aufrichtig meinen, die sich wirklich sozusagen, und das sind jetzt keine Neonazis, weil die finden ja gut und richtig, was mit Juden und Jüdinnen geschehen ist, beziehungsweise leugnen es. Also ein Neonazi würde sich nie hinstellen mit einem Schild, Impfen macht frei oder ungeimpft mit diesem Stern. Also das sind zum Teil Leute, die subjektiv nicht den bösen Willen zur Relativierung haben. Natürlich ist das, was sie tun, antisemitisch. Aber ich bin da sehr vorsichtig, ihnen per se sozusagen den Antisemitismus als Absicht zu unterstellen. Es gibt aber natürlich welche, die das ganz gezielt machen und auch verbreiten und solche Masken verkaufen, weil die haben natürlich ein Interesse an Relativierung und Normalisierung. Das ist ganz klar. Aber die, die sozusagen selbst ein Bild zeichnen, ausschneiden oder sich so selbst als Opfer stilisieren, die haben natürlich, und das ist die andere Frage, die man stellen muss, die Überkannung von Holocaust, Narzissmus und so weiter, weil sonst, hoffe ich, würden sie es nicht tun. Das heißt, es verweist auf ganz starke Defizite, die man eh vielerorts, auch in Umfragen, immer wieder dokumentiert, attestiert bekommen im Bildungsbereich, wenn es um historisches Wissen geht über diese Zeit. Die Geschichte wiederholt sich ganz einfach, okay? Das sind ganz normale Menschen wie wir. Hey, dann einmal die Geschichte einmal hier! Schaut in die Geschichtsbücher rein! Die weiße Rose wird gerade festgehalten! Damals war es genauso. Im 19. Freitagkreis haben sich die Leute, die gesagt haben, es waren nur Befehle A, dafür, verantworten mir sofort Gericht. Und dann ist natürlich, muss ich mir auch die Frage stellen, wie geht es jemandem, der sich selbst mit Anne Frank parallelisiert. Das verweist uns schon auf psychologische, psychodynamische und ich will es nicht pathologisch nennen, aber auf eine Komponente der Angst, einer bestimmten Mentalität des Misstrauens, auch des Verfolgungswahns. Ich brauche nur einen Blick in die schreckliche jüngere Geschichte dieses Landes oder von Europawerfung. Wir wissen, wie das geendet hat mit dem Nürnberger Tribunal. Und sowas möchte ich auf gar keinen Fall sehen. Aber am Watschenbaum runter darf man halt auch nicht. An diese Vorstellung, man sei die neuen Juden, man sei irgendwie das neue Opfer von etwas, diese neue Äußerungsform des Antisemitismus, schließen auch ganz absurde Beispiele ein, wie das etwa in der Gedenkstätte in Mauthausen ein AfD-Politiker den Impfstoff mit Zyklon B verglichen hat. hier wieder Konzentrationsläger einzurichten, auch nicht für Leute, die die Impfung verweigern oder die sich nicht testen lassen wollen. Da muss ganz schnell, wenn sowas passiert, der Riegel vorgeschoben werden und wir brauchen kein neues Zyklon B, sei es als AstraZeneca oder als BioNTech. Nein, das brauchen wir nicht. Auch in Mauthausen, allerdings außerhalb der Gedenkstätte, wurde eine Hitler-Rede abgespielt von einem rechten Politiker, der hier genau das Gleiche aufmachen möchte, nämlich auch zu sagen, dass hier etwas so Schlimmes wie die NS-Diktatur passieren würde. Es ist eine kleine Wurzel ohne internationale Kritik. Ich will nicht in die Ruhe kommen. Das ist nicht nur Relativierung der Shoah und der Verbrechen, die im Nationalsozialismus passiert sind, sondern es ist auch einfach eine neue Äußerungsform von Antisemitismus. Wenn man aus einer Familie kommt, wo alle vier Großeltern, die Familien von allen vier Großeltern einfach umgebracht wurden in dieser Zeit, die meine ganzen Großeltern einfach fliehen mussten in dieser Zeit, meine ganzen Großeltern das sozusagen wirklich miterleben mussten. Und wenn man dann irgendwelche Leute hier sieht, die behaupten wollen, weil sie sich nicht impfen wollen oder weil sie sich testen müssen für bestimmte Orte, dass sie sich damit irgendwie vergleichen können, ist schon etwas, was einen wirklich nachdenklich macht und wirklich bedrückt und wo man sich wirklich fragt, wow, wie kann es eigentlich so weit kommen, so wenige Jahre eigentlich, nachdem das alles auch hier genau in Österreich geschehen ist. Das sollst du mir nie fotografieren, hab ich dir gesagt! Scheißegal, ihr seid provokant. Geht's normal mit, aber nicht so provokant? Was soll die Scheißaktion? Zu so einem Scheiß kommt so ein Scheiß was. Hört's auf damit, oder? Was für Pressefreiheit, mein Lieber? Was für Pressefreiheit? Antifamilien oder was? Alles Rechte oder was? Von der ersten Demonstration schon im April an war eine klare JournalistInnen-Feindlichkeit zu beobachten, die anfangs nur verbal geäußert wurde. Später wurde es immer wieder auch körperlich mit Schubsereien, Stößen und Schlägen auf die Kameraausrüstung. Und immer mehr wurde das auch gefährlich, also mit Schlägen und Tritten, bis eben das Ganze gegipfelt hat bisher auf eine Pfefferspray-Attacke, auf eine Gruppe von JournalistInnen und deren Begleitpersonen. Auch FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl lobt heute auf Facebook Polizisten dafür, dass sie ihre Helme abgenommen haben und sieht es als Beleg für eine friedliche Demonstration. Ganz anders haben das viele Journalisten und Beobachter erlebt, zu sehen etwa in dieser Aufnahme, wo Demonstranten Journalisten angreifen. Es gibt ganz verschiedene Formen auch, die diese Angriffe annehmen. Was ich selber erlebt habe, sind tatsächlich physische Angriffe. Also das beginnt dann damit, dass beispielsweise jemand schreit, Bon Valo, du Hurensohn oder deine Mutter ficke ich. Und dann kommen so Gestalten auf mich, auf meine Begleitung zu und versuchen uns körperlich tatsächlich zu attackieren. Es fliegen volle Bierdosen. Dann klassisch, es wird mit einer Covid-Infektion gedroht, es wird angehustet, es wird mit einer Covid-Infektion gedroht, es wird angehustet, es wird angenießt. Hatschel! Hatschel!... die Fragen gehalten haben, meine Lieben, was ist hier los? Um was geht es hier in diesem Land? Das geht dann bis hin oder zieht sich dann weiter zu Todesdrohungen, die ich erhalte über soziale Netzwerke, also in einschlägigen Gruppen auf Telegram wird dann damit gedroht, mich umzubringen. Das heißt, es gibt auf sehr, sehr vielen Ebenen sehr tatsächliche und sehr reale Bedrohungen. Einerseits die Bedrohungen im Netz, die sich dann aber ganz konkret übersetzen, auch in Bedrohungen und Angriffe bei den Aufmärschen. Hier muss ich sagen, das ist nicht nur ausgegangen von einzelnen Rechtsextremen oder einzelnen Gruppen, sondern das war wirklich etwas, das man eigentlich von den meisten Personen auf der Demonstration erwarten musste und etwas, das sehr verbreitet war, dass man sofort, wenn man Journalist, Journalistin war oder irgendwo Presse sichtbar zu lesen hatte, dass man sofort als Feindbild erkannt worden ist. worden ist. Große Medien wie der ORF oder Puls24, Puls4, ATV, der Standard zum Teil auch, werden genauso angegriffen wie wir, vielleicht weniger mit Fäusten und Tritten, sondern anspucken, anschreien, bedrohen, an der Bewegung hindern, Kameraausrüstung zudecken und so weiter. Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lasst uns noch eine Frage stellen an die Journalistinnen und Journalisten. Sind Journalistinnen und Journalisten da? Wie geht es euch? Wie fühlt sich das an? Ich war mit meinem Kameramann unterwegs. Wir sind von Burgring Richtung Maria-Hilfer-Straße gegangen und da sind ein paar Demonstrierenden hinter einer Absperrung gestanden von einem Lokal und haben dann zuerst Beamte angeböbelt und dann Medienleute beschimpft, unter anderem auch uns und haben dann auch zu uns rüber gespuckt. Also wir haben das auch am eigenen Leib erlebt. Die Polizei habe diese Situationen schlecht oder gar nicht in den Griff bekommen, berichten Beobachter. Das hat auch zum Beispiel die Filmcrew vom ORF getroffen, die bei einer Kundgebung sogar ihre Dreharbeiten abgebrochen haben, weil sie gesagt haben, das ist ihnen zu gefährlich, das brechen sie jetzt lieber ab, um auf ihre eigene Sicherheit zu schauen. Also das war schon eine wirklich schwierige Situation und ein schwieriges Umfeld, um da überhaupt seiner Arbeit nachgehen zu können. Musik Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Rasse, Lüge! Rasse, Lüge! Teilweise bewegen sich größere Medienteams mittlerweile nur mehr mit der Begleitung von Sicherheitsunternehmen und werden dennoch angefeindet. Nach der Demonstration, bei der es auch diesen Pfefferspray-Angriff gab, gab es dann ein gemeinsames Statement, organisiert vom Presseclub Concordia mit einer Online-Videokonferenz, in der verschiedene Medien zu Wort kamen, die eben verschiedenste Angriffe thematisiert haben. Und dann haben wir auch gemerkt, dass die Stimmung immer aggressiver und angespannter war. Also wir waren dann auch ein Anziehungspunkt für die Demonstranten mit unserer Kamera, das haben wir gemerkt. Also jedes Mal, wenn wir uns dann aufbauen wollten für die Live-Berichterstattung, kamen die Leute auf uns zu, haben uns sehr verbal beschimpft, sehr attackiert, sind sehr nahe gekommen und wir mussten mehrmals die Position wechseln. Teilweise sind sie uns auch hinterhergekommen. Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse! Es ist sehr schwer, in so einer beobachtenden Position zu bleiben, weil man sofort auch selbst mit Anfeindungen konfrontiert ist. Das heißt mit Beschimpfungen, Bedrohungen, Beleidigungen, Spott und Häme sind dann auch das harmloseste. Aber das ist quasi ganz normal, wenn man auf diesen Kundgebungen versucht zu berichten oder zu fotografieren. Und das liegt ein bisschen daran, dass man so als Teil dieser Verschwörungstheorien imaginiert wird. Das heißt, dass man sofort eben wie gesagt hineingezogen wird, dass man sofort auch als mitschuldig gesehen wird, verbündet mit den Eliten, den Mächtigen, der Regierung. Sehr oft sind eben Journalisten, Journalistinnen da quasi als Teil von dem Ganzen gesehen. Daher kommen dann auch diese Bedrohungen, mit denen man konfrontiert ist. Was für ein Piepsi? Was? Ein Piepsi-Wichser. Nee. Nationaler Widerstand, du Wichser. Ha? Nationaler Widerstand, du Wichser. Scheiß anstrengend. Nee. Nationaler Widerstand, du Wichser. Ha? Na, was ist denn da? Aussteigen! Aussteigen! Die Leute sind ja bedrohung, auch unmittelbar physisch. Nicht, wenn sie gewalttätig auf Journalisten, Journalistinnen losgehen oder vielleicht, sondern allein, dass sich die zu Tausenden in der Innenstadt zusammenrotten. Und ich unterstelle mal, das sollte auch einen bedrohlichen Charakter haben. Die wachsen ja sozusagen mit der Angst der anderen. Das ist genau das, einer der Gründe für solche Zusammenrottungen. Und von daher war es klar, dass medial, so eben mit den auch schon genannten, es gibt noch andere Ausnahmen auf der vor allen Dingen rechten Seite, aber bis in den Boulevard hinein von Anfang an doch, wie ich meine, relativ deutliche, klare Ablehnung dieser Demonstrationen hier bestanden hat. Ich war da natürlich im Zuge dieser ganzen Demonstrationen auch selbst auf Gegendemonstrationen, weil ich es sozusagen auch ganz wichtig fand, dass man auch einfach selbst ein Zeichen setzt, dagegen aufsteht. Und das war dann halt schon auch wirklich, wirklich schockierend für mich, muss ich sagen, weil man stand auf diesen Gegendemonstrationen teilweise und hat dann seinen Gegenüber gesehen, gegenüber, die einem einfach direkt ins Gesicht Hitlergrüße gemacht haben. Das waren schon teilweise Situationen, das einem wirklich Angst gemacht haben, wenn dann auch so eine Gruppe von Hooligans auf einen zugerannt kommt, das macht einen schon wirklich Angst. Was ich auch immer beängstigend fand, ist diese enorme Masse, die diese Corona-Demonstrationen geschafft haben, mit sich zu bringen und einfach, dass es dann wirklich tausende Menschen da gemeinsam durch die Stadt gegangen sind, durch die Stadt gehen konnten und einfach sowas verbreiten konnten. Und natürlich war es umso wichtiger, dass es einfach das Stimmen gab, die dagegen aufgestanden sind, die dagegen demonstriert haben. Das war wahnsinnig wichtig und hat einem irgendwo auch ein Gefühl davon gegeben, dass man wenigstens ein bisschen dagegen aufsteht, ein bisschen was dagegen machen kann. Und hat einem ein bisschen diese Hilflosigkeit weggenommen, die natürlich da schon auch immer da ist. Weil wenn man so eine große Masse sieht, sieht die Polizei macht nichts dagegen, es geschieht eigentlich gar nichts dagegen, dann fühlt man sich schon auch wirklich hilflos. Wenn die einzige Antwort darauf ist, lieber einem zu raten, man soll zu Hause bleiben, man soll sich verstecken. Wenn das nur noch die Antwort ist, da fühlt man sich schon wirklich hilflos. Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Wir sind Antifaschisten! Es gibt eine Maske auf der Maske. Die Identitären, Gottfried Pössl, das sind Nazis, du dumme Sau! Kann ich anderen verbieten, auf einer Versammlung teilzunehmen? Ich kann es anderen nicht verbieten, an dieser Demonstration teilzunehmen. Kurz, Fuß, Weg! Kurz, Fuß, Weg! Kurz, Fuß, Weg! Kurz, Fuß, Weg! Kurz, Fuß, Weg! Kurs 2-2! Kurs 2-2! Kurs 2-2! Kurs 2-2! Kurs 2-2! Vi tar ikke din kveld! Det er sånn man skjuler! Det var sant, det var sånn! Det var sånn man skjuler! Fy faen! Was sehr auffällt ist der Doppelstandard, den die Wiener Polizei an den Tag legt. Also ich beobachte jetzt seit vielen Jahren nicht nur extrem rechte Aufmärsche, ich beobachte auch linke Demonstrationen. Und es ist doch sehr auffällig, wie unglaublich zurückhaltend die Polizei vor allem in der Hochphase der Aufmärsche zwischen Jänner und März, April 2021 vorgegangen ist. So im Vorfeld wurden diese Aufmärsche regelmäßig untersagt und dennoch konnten die dann stundenlang durch die Wiener Stadt, die Wiener Innenstadt marschieren. Und wenn ich das vergleiche mit dem teilweise sehr harten, sehr brutalen Vorgehen, das die Polizei gegen linke Demonstrationen an den Tag legt, dann fällt der doppelte Standard doch sehr massiv auf. Also das Verhältnis von Polizei zu unterschiedlichen Demonstrationsformen und auch Teilnehmenden ist ja auch nichts Neues. Das heißt, man sieht immer, welches Nahverhältnis vorliegt, welche Feindbilder bekommen zum Beispiel mehr Polizeigewalt ab. Also sei es zum Beispiel Proteste gegen Abschiebungen, sind oft sehr rabiat und mit Polizeigewalt begleitet. Am 16.01. fand genau hier hinter uns eine spontane Blockade von Antifaschistinnen statt. Infolgedessen wurde der Demo-Zug der Corona-Leugnerinnen am Schwarzenberg angehalten und die Polizei räumte die Blockade. Das passierte mit einem enormen Aufwand. Das heißt, es kamen Polizeihunde, ein großes Polizeiaufbruch und sehr viel Polizeigewalt. Das Beachtliche beim Verhalten der Polizei bei den Corona-Demos war, das war auf einmal irgendwie teilweise eine neue Polizei, weil die Polizei, die ich bis dato bei Einsätzen, bei Demonstrationen kannte, war eine andere. Bei den Corona-Demos hat man sich zurückgehalten, da gab es sogar von Angriffe auf die Polizei, tätliche Angriffe auf die Polizei von Teilnehmern von Corona-Demonstrationen und das wurde teilweise, also so mein Eindruck, irgendwie akzeptiert, nicht groß verfolgt, sondern man hat sich während diesen ganzen Demonstrationen bewusst zurückgehalten und ich glaube, es gibt ja auch eine Aussage von einem höheren Polizisten, man wollte irgendwie Gewalt immer verhindern. Das ist etwas, was zum Beispiel bei linken Demonstrationen nicht passiert, also meiner Erfahrung nach, da hält sich die Polizei dann nicht so zurück. Dadurch, dass viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Bundesländern kamen oder die Organisatoren, Organisatorinnen zum guten Teil aus den Bundesländern kamen oder die Organisatoren, Organisatorinnen zum guten Teil aus den Bundesländern gekommen sind, kannten sich nicht in Wien aus und die sind da durch Kreuz und Quer durch die Stadt gelaufen und haben die Polizei völlig überfordert. Wir hatten da irgendwie Demonstrationszüge, die ohne Polizei unterwegs waren. Demonstrationszüge, wo rechtsextreme Anhänger von Verschwörungsideologien und Mythen unterwegs waren mit Impfgegnerinnen und Impfgegner und diese ganze Gruppe ohne Polizei. Das war schon sehr unangenehm. Also wenn da vielleicht eine Kompanie kommen könnte. Was schon für mich überraschend und beachtlich war, dass es einen Polizeieinsatzleiter gab, der offensichtlich einen guten oder sehr ausgezeichneten Draht zu den Demonstrierenden hatte, die persönlich grüßte, mit ihnen scherzte und sich auch länger unterhalten hat und sehr freundlich mit ihnen umgegangen ist. Auch sehr ungewohnt für einen Einsatzleiter in Wien. Auf welche Seite sind Sie? Das ist egal, die Leute, die mich kennen, die wissen das. Ich kann dir das nicht sagen. Das ist einer von den Guten. Von den Guten, dann ist es gut. Dann dürft ihr auf das kommen. Vater, unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch er. Hilf uns, die Angst zu überwinden. Schönbaum, komm zu uns. Im Namen Jesu Christi, geh mit uns ins Gespräch. Worüber wir noch gar nicht gesprochen haben, ist dieser Bereich des politischen Katholizismus, also auch der wird sowieso auch unabhängig, auch vor der Corona-Rebellion, wie Sie es selbst nennen, haben wir das schon bemerkt und darauf hingewiesen, dass das zunehmend relevant wird, dieser rechtskatholische Bereich der Lebensschützer und so weiter, rund um den Marsch der Familie, eben der Antifeminismus. Und das hat sich jetzt in dieser Bewegung fortgesetzt. Egal, ob wir zum Akademikerbund schauen oder zu zu vereinzelten Spinnern, die mit großen Kreuzen herumlaufen. Also dieses religiöse Beiwerk ist schon etwas Auffälliges. Ich würde überhaupt sagen, dass Verschwörungsmythen, darum auch diese Formulierung, eben sehr viel zu tun haben mit Religion, mit Glauben und so weiter. Ganz zentral einfach generell bei den Verschwörungsideologien ist die Vorstellung, dass nichts aus Zufall passiert, dass nichts ist, wie es scheint und dass alles zusammenhängt. Und genau, also in dem sieht man schon recht gut, dass das Zentrale an diesem Weltbild eigentlich ein Dualismus ist aus Gut und Böse. Und der wird dann auch teilweise verknüpft mit einem Wir und Sie und so weiter, aber es ist quasi dieser Dualismus, diese Gegenüberstellung ganz zentral. Was bindet Leute aus dem rechtskatholischen Milieu zusammen mit Neonazi und um? Und da ist vor allen Dingen der Antisemitismus zuerst zu nennen, wieder als Klammerthema. Im Fall des politischen Katholizismus natürlich besonders ausgeprägt, weil wir es ja beim Katholizismus oder allgemein am Christentum sozusagen um den historischen, religiösen Ursprungsort des Antisemitismus zu tun haben und von daher auf jeden Fall Kontinuität besteht. Also es ist so, dass die Verschwörungsideologien an sich eine Geschichte haben und sie knüpfen auch an gewisse historische Vorstellungen an. Und das überschneidet sich sozusagen nicht nur auf der ideologischen, sondern auch auf der historischen Ebene mit dem Antisemitismus. Wenn man jetzt beispielsweise auf den Verschwörungsmythos von QAnon schaut, der eigentlich aus den USA kommt, der unter Trump großen Aufwind genossen hat, sieht man, dass hier eigentlich eins zu eins die Ritualmordlegende reaktiviert wird. Also die Forschung davon, irgendwelche geheimen Gruppen würden unschuldige Kinder entführen, um irgendwie für eigene Zwecke deren Blut zu trinken oder ähnliches. In verschiedenen Ländern der Erde Kinder aus den Händen pädophile Netzwerke befreien. Aber nicht so wie ihr dreht. Nicht das Pädophil, was wir meinen. Adrenochrom. Das ist eins zu eins eine Ritualmorderzählung, die aus dem Mittelalter stammen könnte und wurde jetzt eben in den letzten Jahren sehr prominent reaktiviert und in dieser Erzählung eigentlich die gleichen antisemitischen Muster bedient, die wir aus dem Mittelalter auch schon kennen. Das hat man auch in Wien gesehen, als unter dem Vorwand hier gegen Kinderschänder zu agieren eine Regenbogenfahne auf der Bühne zerschnitten wurde. Und ich sage nein, ich werde keine Kinderschänder akzeptieren und werde genau das Richtige jetzt tun. Ihr seid kein Teil unserer Gesellschaft! Man sieht, dass hier die Verstrickung von einer eigentlich sehr abstrusen, mythischen Vorstellung dann einfach verbunden wird mit diesen Protesten gegen Corona-Maßnahmen. Ganz offensichtlich meint man ja nicht hier einen Zusammenhang zu wittern, aber es ist eben diese Verschwörungsideologie, die den Bogen spannt. Die Vorstellung davon, dass geheime Eliten die ganze Welt kontrollieren würden. Und jedes Rätsel, jedes Problem der Moderne, was aufkommt, wird eben mit dieser gleichen Erklärung versehen. Und man sieht dann auch in Österreich auf Straßen die Symbole der QAnon-Bewegung. Da ich mich vor allem mit der Ideologie und der Geschichte des Antisemitismus auseinandersetze, ist es natürlich sehr spannend, einen Blick auf diese verschwörungsmythischen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen zu setzen und hier auch die Analogien in die Geschichte als auch die Verbindungen zur antisemitischen Denkweise herzustellen. Hier eben ist mir immer ganz wichtig, neben vielen anderen Faktoren, sozialen, also die eher sozusagen in der Jetztzeit liegen, auch die historischen Kontinuitäten sich anzuschauen. Und da ist es schon augenfällig, also welche Rolle der Antisemitismus, beziehungsweise die lange Tradition eben antisemitischer Zuschreibungen spielen. Und da ist es unter diesem Aspekt auch kein Wunder, dass gerade so etwas wie eine Corona-Rebellion gar nicht anders kann als ohne Antisemitismus. Also ich frage mich nicht, warum ist sie antisemitisch und was ist antisemitisch, sondern sie können gar nicht anders. Es ist notwendig antisemitisch vor dem Hintergrund der christlich-abendländischen Tradition. Immer mehr werden die ganzen Verstrickungen hinter diesem Corona, hinter dieser Plan-Demie, man muss eigentlich sagen, das war eine geplante Epidemie. Also diese Vorstellung einer Pandemie, eines geheimen Plans, der hinter der Verbreitung einer Krankheit, also der Pandemie steckt, ist natürlich auch alt. Also zur Zeit, als die Pest sich verbreitet hat, eine unerklärliche Krankheit, quasi ein unsichtbarer Gegner. Man hat sich gefragt, woher kommt das? Wieso raffen die Leute dahin? Irgendjemand muss das doch, irgendwoher muss es ja kommen. Und hat quasi ein künstliches Motiv in Jüdinnen und Juden geschaffen, die vielleicht aufgrund ihrer Ghettoisierung später von dem Virus betroffen waren oder auch aufgrund von den Stereotypen, die schon existiert haben, dass Jüdinnen und Juden wurzellos seien, sich isolieren würden, dass sie hinterlistig seien und nur im eigenen Interesse handeln würden. All diese Dinge, die heute auch wieder teilweise bedient werden. Und es gab dann im Mittelalter tatsächlich pogromartige Ausschreitungen, selbst in Orten, wo die die Pest noch gar nicht erreicht hatte. Also sozusagen total vorauseilend hier den Gegner ausgemacht zu haben geglaubt und eben dieses Grüppchen, was aus welchem Grund auch immer diese bösartige Krankheit in die Welt gesetzt hätte. Und das wird heute eigentlich mit der Idee dieser Plandemie total wiederholt. Auch wenn nicht immer so deutlich sozusagen angesprochen wird, wiederholt. Auch wenn nicht immer so deutlich sozusagen angesprochen wird, dass die Juden hier hinter dem Plan gewittert werden. Wenn die Medien, die Mainstream-Medien und die Politiker, sprich die Regierung und die Journalisten, wenn die behaupten, ihr müsst euch impfen lassen in einer Situation, wo wir rechtlich gesehen nicht einmal eine Eingriffssituation haben, weil wir keine Epidemie haben, die den Eingriff in unsere Grundrechte rechtfertigt, dann ist zusammengeräumt. Und wenn diese Leute dann noch behaupten, wir müssen uns spritzen lassen, dann wollen sie euch vergiften. Anders kann ich mir das nicht erklären. Die Kritik am Impfen an sich oder die Angst davor, dass da ein anderer Vorgang dahinter steht als das Offensichtliche, nämlich die medizinische Hilfeleistung an Menschen, ist auch nicht ganz neu. Das Ganze ist eigentlich entstanden mit den Impfungen selbst oder mit der Pflicht, bestimmte Impfungen durchzuführen. Und hat beispielsweise, um jetzt den Österreich als ein postnationalsozialistisches Land, den Kontext noch mal reinzubringen, hat beispielsweise auch im Nationalsozialismus eine Rolle gespielt. Also auch hier gab es Impfgegner, die das dann ideologisch mit den NS-Ideen verknüpft haben. Ganz allgemein die Vorstellung, dass hinter der Impfung eine jüdische Elite stehen würde. Da hat man dann irgendwie herausgesucht, welche Abgeordneten wann für Impfpflicht gestimmt haben und ob die nicht in Wahrheit Juden gewesen seien etc. Das spielt heute in dem Ausmaß nicht mehr so eine direkte Rolle. Also die jüdische Identität hinter den Feinden und hinter den Gegnern, die man hier als elitäre Gruppe ausmacht, wird nicht immer so offen angesprochen und der Antisemitismus sehr viel stärker verklausuliert. Wir diskutieren dann über FFP1-Masken oder FFP2-Masken oder über den Vektortotimpfstoff und so weiter und im Hintergrund rennt ganz subtil und leise diese psychologische Umgestaltung. Und was man da machen müsste ist, dass wir das Volk uns einmal fragen, naja, wer hat uns eigentlich in den letzten Jahrhunderten immer belogen? Im Buch Mein Kampf, und da beschreibt er, Hitler, wie er sich die optimale Propaganda vorstellt. Genauso wie es jetzt abläuft. Einfache, klare Lügen zum eigenen Vorteil. Die Wahrheit zugunsten des anderen wird immer ausgeblendet und permanente Wiederholungen. Die Zahlen steigen, die Zahlen steigen, die Zahlen steigen. Und der böse Feind ist das böse Virus und der einzige Messias ist die Impfung. Die Ablehnung auch der Schulmedizin, ein begriff, der antisemitisch konnotiert ist, ist vor dem Hintergrund auch zu verstehen, weil Medizin sehr lange sozusagen mit der Magie kurzgeschlossen war, nicht nur in den Zuschreibungen, auch zum Teil in der Realität und damit mit Judentum assoziiert. Es ist natürlich auch ganz spannend, sich anzuschauen, welche Vorstellungen in der Naturheilkunde von einem gesunden Volkskörper, der eben sich auf natürliche Weise gegen ein Virus wehrt oder gegen eine Krankheit wehrt und sozusagen dazu Kraft und Härte erst kommt, indem er nicht durch künstliche Medizin, sondern durch die eigentlich natürliche körperlichen Kräfte zur Stärke gelangt. Das ist natürlich schon auch eine Vorstellung, die sich mit der nationalsozialistischen Volkskörperideologie überschneidet. die sich mit der nationalsozialistischen Volkskörperideologie überschneidet. Wir alle haben ein intaktes Immunsystem. Und ein intaktes Immunsystem, das macht den Menschen stark gegen jede Art von Virus, mitsamt all den Mutationen, die jetzt von irgendwelchen Leuten plötzlich neu entdeckt worden sind. Das war schon immer so, dass wir auf unser Immunsystem zählen können. Die FPÖ war ja eigentlich ganz von Beginn an bereits ganz, ganz zentral in die Proteste involviert. Bereits im April 2020 wurde eine Allianz gegen den Corona-Wahnsinn gegründet. Mai 2020 hat es dann genau hier hinter uns am Heldenplatz bereits einen ersten eigenen Aufmarsch der FPÖ gegeben und die FPÖ hat dann eigentlich immer mitgemacht so. Das heißt, es waren immer wesentliche Funktionäre, Funktionärinnen von innen anwesend, es hat Rückendeckung gegeben über bestimmte Statements führende Politikerinnen, es hat auch in kleineren Gemeinden teilweise ganz offensichtlich führende Aufgaben gegeben, die FPÖlerinnen und FPÖler übernommen haben. Und gleichzeitig gibt es ja auch die FPÖ-Abspaltung, das BZÖ in Kärnten, wo ja Martin Ruther ehemals der Spitzenkandidat war, der jetzt so die führende Stimme dieser Corona-Proteste geworden ist. Das heißt, dieses selbsternannte Dritte Lager hat eine ganz, ganz wesentliche Rolle gespielt. Und die FPÖ hat dann aber sich ein bisschen selber insofern zurückgezogen, dass man versucht hat, nicht selber zu organisieren, was man ja auch nicht musste. Also man hat dem Ganzen den Anschein einer breiten Bewegung gegeben, indem man da einfach die führenden Köpfe tatsächlich organisieren hat lassen. Und dann haben wir aber wiederum gesehen im Frühjahr 2021, wie das dann ganz offiziell wieder zusammengeführt worden ist, indem die FPÖ dann selber eine Kundgebung im Wiener Prater auf der Jesuitenwiese angemeldet hat, wo dann auch der jetzige FPÖ-Obmann Herbert Kittel gesprochen hat, gemeinsam mit ihm führende Köpfe der Corona-Leugnerinnenbewegung. Kurz, kurz, weg! Und auch die Impfung, liebe Freunde, das ist nicht das gefahrenlose und nebenwirkungsfreie Allheilmittel, als das es propagiert wird. Und die Zwangsimpfung, egal ob direkt oder durch die Hintertür, das ist nichts anderes als Diskriminierung und Unterdrückung in Rheinkultur. Und wir werden nicht müde werden, um diesen Wahnsinn zu verhindern. Liebe Freunde, das müssen wir selber erledigen durch unseren friedlichen demokratischen Widerstand, auch auf der Straße. Das ist das Einzige, was die verstehen. Also wird es an uns liegen, liebe Freunde, die Sache selbst auf demokratischem Weg in die Hand zu nehmen. Und dann ist es ganz einfach. Dann gibt es zuerst ein paar Schneeflocken und dann gibt es einen Schneeball und dann gibt es eine Kugel und am Ende gibt es eine Lawine der Freiheit, liebe Freunde. Und diese Lawine der Freiheit, liebe Freunde. Und diese Lawine der Freiheit wird sie mitnehmen. Das war irgendwie so, dass die FPÖ schon relativ früh eine sehr, ich will jetzt nicht sagen, Kontraposition gegenüber der Regierung eingenommen hat, als einzige Oppositionspartei mit den Maßnahmen der Regierung sehr scharf einmal ins Gericht gegangen ist. Und es gab dann im Jänner, ich glaube am 16. Jänner, eine Demonstration, in der am Vorfeld die FPÖ angefangen hat zu mobilisieren dafür. Ist auch der Strache, also der ehemalige FPÖ-Chef irgendwie aufgetaucht bei dieser Demonstration, Politiker der deutschen AfD. Und da war dann irgendwie schon absehbar, wenn die FPÖ das Thema aufgreift und hochkocht, mobilisiert, dann kommen tausende Leute zu so einer Demonstration. Das war irgendwie so die Rolle der FPÖ. Wir wissen auch von den Studien unter den Corona-Demonstrantinnen, dass 30 Prozent FPÖ-Wählerinnen, also doch deutlich mehr als, zumindest auch Umfang im gesellschaftlichen Durchschnitt. Aber das Spannendere finde ich noch, wenn, auf die Frage, wen würden Sie bei der nächsten Wahl wählen, über 50 Prozent. Das heißt, da haben wir schon einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Leuten, die noch nicht als FPÖ-Wählerinnen in diese Bewegung gehen oder auf Demonstrationen gehen und dort so in einem Sinn politisiert und fanatisiert werden, dass sie das nächste Mal FPÖ wählen. Was ja auch sehr spannend ist, ist, dass nicht nur die FPÖ eine wesentliche Rolle bei den Corona-Aufmärschen gespielt hat, sondern auch ihre verschiedenen Spaltprodukte. In Wien wäre das jetzt vor allem zu nennen das Team HC Strache, also der ehemalige Vizekanzler mit seinem versprengten Kumpanen, der ja teilweise sehr direkt gesetzt hat, auch bei den Personen, die er dann kandidiert hat, bei der Wiener Gemeinderatswahl, auf das Milieu der Corona-Verharmloserinnen, der Corona-Leugnerinnen. Kurz muss weg! Kurz muss weg! Antifa muss weg! Antifa muss weg! So ein Rausch muss weg! So ein Schild muss weg! Rockabella muss weg! Kurz muss weg! Kurz muss weg! So ein Rausch muss weg! Rotsch muss weg! Rotsch muss weg! Und dann müssen wir natürlich auch das BZÖ nennen, die letztlich gescheiterte Abspaltung der FPÖ rund um Jörg Haider. Wir sollten nicht vergessen, Martin Rutter, der jetzt die führende Person der Corona-Aufmärsche in Österreich ist, war vor kurzem noch Spitzenkandidat des BZÖ. Martin Rutter, den wir im Dokumentationsarchiv schon länger am Schirm haben, spätestens 2017, im Zusammenhang mit einer Rede am Ulrichsberg, oder nicht am Ulrichsberg, aber im Rahmen der Ulrichsberg-Feier, was davon überblieben ist, nämlich nicht sehr viel, eine Rede mit, muss man schon sagen, ziemlich eindeutig rassistischem Inhalt und eigentlich als rechtsextrem zu qualifizieren. Und allein die Tatsache, dass er dort gesprochen hat, sagt auch schon einiges aus. Wir brauchen einen friedlichen, aber konsequenten politischen Abwehrkampf gegen das, was unseren Völkern von der EU vorgegeben wird. Also das war jetzt kein Unbekannter und es ist vielleicht neben Jennifer Klauninger, die auch ein Vorleben hat rechts außen in der Partei des Volkes und das verweist auch auf diese Kontinuität zu diesen Mobilisierungen rund um die Flüchtlingskrise 2015 herum eben in dieser Zeit entsteht diese Partei des Volkes, die wir jetzt nicht als neonazistisch qualifiziert haben, aber doch so am Rand des Rechtsextremismus mit vielen Berührungspunkten zum Neonazismus. Freimann raus! Freimann raus! Freimann raus! Es werden zwei sozusagen von rechts außen, die von Anfang an an prominenter Stelle hier mobilisierend tätig waren. Es gibt ja noch unzählige andere, die später dazugekommen sind. Ein wichtiger Mann wäre noch Hannes Brecher, der wiederum als Verbindungsmann sozusagen noch weiter rechts außen stehenden Milieus dient und gilt der vor allen Dingen sozusagen Anmeldeaufgaben, Organisatäuscheaufgaben. Das ist weniger sozusagen ein Ideologe, ein Redner. Und der wiederum über Kontakte, auch dokumentierte Kontakte und wie es auf den Fotos zumindest meiner Meinung nach ersichtlich ist, großes Einvernehmen entsteht mit Leuten, die noch weiter rechts stehen, wie Gottfried Küssl bzw. Harald Schmidt oder der Herr Thumer, also die sogenannte Corona-Querfront. Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Und wenn wer sagt, ich bin rechtsextrem, verzeiht mir, dass ich mich wiederhole. Ich hoffe extrem oft recht und daher bin ich in diesem Sinn wahrscheinlich schon rechtsextrem. Und lasst euch bitte in Zukunft, lasst euch in Zukunft, sie werden euch wahrscheinlich noch als Neonazis, als was, was sie was bezeichnen. Ich habe es auf der Demo in Wien erlebt. Ein Moment der Corona-Aufmärsche, das uns möglicherweise noch länger beschäftigen könnte, sind die Organisierungsversuche der Gruppe rund um Neonazi-Kader Gottfried Küssl, die wir jetzt gesehen haben. Das war eigentlich immer eine sehr kleine Gruppe, ist es letztendlich immer noch. Also man muss es auch nicht überdramatisieren. Aber was wir gesehen haben ist, dass diese Gruppe vermutlich partiell geschafft hat, vor allem extrem rechte Fußball-Hooligans in ihre Milieus einzubinden, damit auch eine bestimmte Schlagkraft auf den Aufmärschen zu entwickeln. Und was wir ja dann tatsächlich auch gesehen haben, sind teilweise große Demonstrationsteilzüge, die von Gottfried Küstl und anderen bekannten Neonazis tatsächlich angeleitet worden sind. Die Das ist definitiv etwas, was dann auch schon Angst macht, dass dieser Gottfried Küssl diese Demonstrationen überall durch ganz Wien herumführen darf. Teilweise Hand in Hand mit der Polizei, neben der Polizei, dass da nicht eingegriffen wird, dass er da noch dazu andere Neonazis dazu mit ermutigt, da mitzumachen. Also auf diesen ganzen Demonstrationen war ja eine ganze Menge an wirklich rechtsextremen FaschistInnen, auch anderen Neonazis, die da einfach ganz in Ruhe eine Spaziergang machen konnten, während man Juden und JüdInnen gesagt hat, sie sollten lieber zu Hause bleiben. Teilweise übernehmen sie auch tatsächlich nicht nur eine mitorganisierende Funktion, sondern in der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt tatsächlich auch eine führende Funktion. Also die Aufmärsche in Eisenstadt werden direkt von einer Gruppe organisiert, die sich selber die Corona-Querfront nennt. Und das ist nichts anderes als eine Tankgruppe der Neonazi-Strukturen rund um Neonazi-Führer Gottfried Küssl. Das ist nichts anderes als eine Tarngruppe der Neonazi-Strukturen rund um Neonaziführer Gottfried Küssl. Meiner Beobachtung nach treten die irgendwie als Block auf. Man erkennt das auch an den Fahnen, Corona-Querfront-Fahnen. Und ich denke, oder was ich so beobachten konnte, sie halten sich sehr zurück mit politischen Statements. also jetzt klassischer Neonazi-Propaganda, sondern sie verteilen eher Flyer mit Rechtshilfetipps oder mit irgendwelchen lustigen, unter Anführungszeichen, Sprüchen. Auf den Demos selber, Gottfried Küssl hatte einen Demonstrationszug in Wien einmal kurz angeführt. Er hat irgendwie sein Know-how, seine Erfahrung einbringen können. Er hat den Demo-Zug recht gut an Polizeisperren vorbeigeführt, hat mit der Polizei verhandelt und mit dem Verfassungsschutz. Und das hat recht gut funktioniert. Also das war irgendwie schon etwas, wo er seine Erfahrung schöpfen hat können. Die sind, ja ich würde sagen, spät Sommer letzten Jahres auftaucht. Und was jetzt wichtig ist, um eben auf diese Gemeinsamkeit auch noch mal hinweisen, wir erinnern uns, ich weiß nicht, es war irgendwann im September letzten Jahres, als Xenia Pfarr-Klauninger auf der Bühne diese Regenbogenfahne zerreißt. Und dann gibt es am nächsten Tag oder ein paar Tage später Pressekonferenz, wo sie sich erklären wollen, wo alle die Genannten jetzt schon dabei waren, unter Harald Schmidt sozusagen als Rechts, also mit seiner Telefonnummer als Rechtsvertreter, weil er auch Rechtsanwalt mal zumindest war, hier angeführt wird. Also was wirklich auf eine neonazistische Strukturen sozusagen integrierende Organisationsformen verweist. Wie gesagt, was noch mal nicht heißt, dass alle Teilnehmenden rechtsextrem oder neonazistisch sind, aber das Integration von amtsbekannten Neonazis ist das eigentlich Besorgniserregende, weil sie dadurch und ihre Positionen normalisiert werden. I hope you enjoyed this episode. Thank you. Aber die Corona-Querfront und Gottfried Küssl sind eben nicht die einzigen aus dem neonazistischen Spektrum, die auf diesen Demonstrationen sind. Das waren ja auch Hooligans, Fußball-Hooligans dort. Und da war schon irgendwie klar, man kennt sich. Gewerfront, Corona-Gwerfront und Hooligans kennen sich und umgeht wird. So wie die Hooligans auch mit dem Herrn Sellner von den Identitären bekannt sind. Also bei den Identitären war es so, dass Martin Sellner, deren Sprecher, deren Anführer schon bei der ersten Corona-Demonstration in Wien dabei war, der ist da aufgetaucht, hat irgendwie live berichtet mit Handy und Selfie-Stick, hat Interviews gegeben und da war mein Eindruck, er hat sich das einmal angeschaut und ab der zweiten Demonstration war irgendwie klar für die Identitären, da waren dann schon mehrere anwesend, das ist jetzt irgendwie ein Feld, wo sie aktiv werden können. Sie werden von den anderen Teilnehmern innen der Demonstration geduldet. Sie können also kommen und sie können dort ihre Propaganda machen. Das ist dann auch relativ schnell passiert. Sie sind dann irgendwie aufgetaucht, Flyer verteilt und das Ganze ist dann irgendwie leicht, hat sich professionalisiert, weiß nicht, ob das das richtige Wort ist, hat sich weiterentwickelt. Vom Flyer verteilend sind sie dann mit Transparenten gekommen und dann haben sie auch noch Spenden gesammelt und haben mit anderen Organisatoren dieser Corona-Demos zusammengearbeitet. Eben für sie zum Beispiel Spenden gesammelt oder kleine Österreich-Fahnen verteilt oder Flyer verteilt. Ich habe gerade genau hier am Heldenplatz, hier direkt hinter uns gesehen, wie mehrere Aktivisten der Gruppe Identitäre marschieren mit einem Banner auf dem draufsteht Heimatschutz statt Mundschutz, aber sie selber tragen alle Masken. Das heißt, da ist relativ klar, dass sie ein sehr instrumentelles Verhältnis auch dazu haben, aber die haben ganz klar versucht mit verschiedenen Bannern, kurz wegkickeln etc. eine optische Dominanz, eine optische Präsenz herzustellen, was ja grundsätzlich auch das Markenzeichen dieser Gruppe ist. seine optische Präsenz herzustellen, was ja grundsätzlich auch das Markenzeichen dieser Gruppe ist. Sich selber deutlich größer zu machen, als man tatsächlich ist, Bilder zu produzieren, diese Bilder in den sozialen Netzwerken wiederum hochzuladen und dann natürlich auch darüber wiederum um Spenden und Unterstützung usw. zu bilden. Also bei den Organisatoren und Organisatorinnen der Corona-Demos und Proteste, das war schon ein sehr wilder Haufen, sage ich einmal. Mir hat es gewundert, dass die überhaupt miteinander konnten und auch so lange konnten. Aber es war dann irgendwie absehbar, dass bei manchen auf einmal sehr wichtig war, dass Spenden gesammelt werden und was noch ein Thema war, wie sie mit Gewalt auf den Demonstrationen umgegangen sind. Also zum einen Geld hat die dann getrennt und zum anderen die Gewaltfrage. Es gab welche, die offen, offensichtlich offen für, oder keine Probleme damit hatten, dass auf den Demonstrationen Journalisten und Journalistinnen attackiert werden oder dass es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei kam. Die Radikalisierung der Corona-Verschwörerinnen haben wir ja dann auch sehr gut gesehen im Mai 2021, wo dann tatsächlich eine Gruppe aufgeflogen ist, die tatsächlich bereits Bombenbauanleitungen im Netz verbreitet hat und zwar schon sehr genau. Aus dieser Gruppe hat es dann auch Todesdrohungen gegen mich gegeben, da sind dann auch vereinzelt Waffen gefunden worden. Aber die Gefahr war da vor allem eigentlich gar nicht so sehr das, was gefunden worden ist, sondern das, was eindeutig geplant war aus diesem Milieu heraus. Und dieses Milieu hat dann ja auch schon geplant gehabt, gemeinsam auf Aufmärschen aufzutreten, dort gegen die Polizei vorzugehen, mich zu attackieren. Das heißt, das sehen wir auch sehr gut, wie sich das in die reale Welt übersetzt hat. In diesen Gruppen, wo im Übrigen vor allem ehemalige Soldaten und Soldatinnen drinnen gewesen sind, werden zuerst die Pläne gewälzt, werden zuerst die Bombenbauanleitungen gewälzt und dann wird das ganz konkret in die Straße auf die Aufmärsche übersetzt. Ich würde mir auch einfach wünschen, dass viel mehr Leute da wirklich aufstehen, wirklich zeigen, nein, das geht so nicht, das kann nicht sein, das kann einfach nicht geschehen. Und das finde ich auch einfach so wichtig, dass man einfach wirklich aufsteht und wirklich sagt, das darf so nicht geschehen. Wir haben uns auch immer als JÖ beteiligt und immer auch öffentlich ausgesprochen, wie problematisch das ist und wie wichtig es ist, da eine Gegenstimme dagegen aufzuzeigen. Und es wäre aber in echt so wichtig gewesen, dass gerade diese Demonstrationen, wo man gerade sieht, wie schnell geschehen kann, was für eine enorme Masse sich da bilden kann, die einfach auf Verschwörungsideologien basiert, wie wichtig es gewesen wäre, da entschieden dagegen aufzustehen und entschieden dagegen zu zeigen, nein, das kann nicht geschehen, so kann das nicht sein, wir sind eine Gesellschaft, die so etwas nicht zulässt. Was mir eigentlich voll wichtig wäre, ist, dass man mal vor allem darüber aufklärt, was Antisemitismus ist und wie er sich alles äußert. Es ist halt einfach, ich habe mich ja selber damit beschäftigt, aber es ist halt einfach, auch ich kenne nicht all diese Codes oder verstehe alle Anspielungen. Das kann man auch nicht zumuten, dass irgendwie alle Menschen in Österreich auf der Straße das sofort erkennen. Aber was man schaffen muss, ist, dass man irgendwie gewisse Behörden und die Justiz und die Verantwortlichen darüber aufklärt, wie sich dieser Antisemitismus heute äußert. Und dass es nicht auf die religiöse Identität des Opfers ankommt, sondern dass es hier um ein Weltbild geht und um eine Denkweise, die komplexer ist und verschwörungsideologisch ist und die auch verklausuliert Antisemitismus äußern kann. Dass irgendwie die breite Gesellschaft sozusagen hier mitgenommen wird und auch in den Schulen und so weiter daran gearbeitet wird, dass man nicht lernt, dass der Antisemitismus kein Relikt aus der NS-Zeit ist, den man irgendwie so in der Zeit des Nationalsozialismus verorten kann und der seitdem nicht mehr existent wäre, nur weil er nicht staatliche Doktrin ist, sondern dass man versucht auch zu vermitteln, wie der Antisemitismus sich heute äußert und mit Blick auf die Zukunft schafft, dass das Problem, das heute so aktuell ist, bekämpft werden kann. Ich bin zwar kein Genie, aber das ist sicher keine Epidemie. Blöder Füße sind viel zu wenig hier.