Der Ort war eigentlich seit 1880, glaube ich, schon manifestiert als Volksküche, damals in der bescheidenen Barackenform, aber sicher ein wesentlicher Ort für die Bevölkerung, für die ärmere Bevölkerung in Linz. Und dass das dann durch Kühne 26 sozusagen im architektonischen Ausdruck aufgewertet wurde. Und der Beibehaltung dieser Funktion finde ich eigentlich für die Stadt sehr wesentlich, sehr prägend, dass diese Funktion einerseits beigehalten wurde, andererseits aber auch durch die Neuinterpretation des Hauses, sprich diesen Neubau oder Zubau, aufgewertet wurde. Das heißt, es war der Stadt im weitesten Sinn sicher ein Anliegen, so einen Ort zu behalten und eben noch mehr in Stadtgefüge zu integrieren, zu manifestieren, zu strukturieren. Kühne, muss ich wirklich sagen, war eigentlich sehr kühn, ein solches Gebäude für so eine Funktion zu entwerfen und zu manifestieren. Also allein der Gedanke, dass ich jetzt für die eigentlich damals ärmste Bevölkerung ein Gebäude schaffe, das jetzt nicht nur im heutigen Sinne, würde man sagen, ein Funktionalbau ist, sondern der funktioniert und darüber hinaus aber auch sozusagen eigentlich der Bevölkerung einen gewissen Respekt gegenüber zum Ausdruck bringt. Die Emotion, die er da eingebracht hat, mit Liebe zum Detail, hat mich wirklich total fasziniert. Was mich aber irgendwie ein bisschen irritiert hat, dass im 1925, 1926 jetzt auf internationaler Ebene gesehen, sprich, was weiß ich, Corbusier oder Kollegen, eigentlich schon komplett anders architektonisch gedacht und umgesetzt haben. Aber Köhne hat ja in Linz mehrere für mich sehr interessante Bauten, sei es Backbord, sei es Sintstraße und wie auch immer, gezeigt. Also eine Handschrift, ein Vokabular verwendet, das vielleicht international, im internationalen Vergleich gesehen, jetzt nicht total up to date war, aber ich finde trotzdem sehr mit Liebe verwendet wurde. Ich glaube, dass das Gesamte auch dann, also dieses Detaildenken, dieses für mich eigentlich irgendwie emotionelles Übersetzen von Gedanken in unserer Stadt oder nicht nur in unserer Stadt, sondern generell schon sehr verloren gegangen ist und ich glaube, dass diese Sachen eigentlich wesentlich wären für Identifikation mit gewissen Orten und mit der Bevölkerung und und und. Das Haus selber, also jetzt sprich die Fassaden, die Durchbildung, Ausgestaltung usw. habe ich eigentlich immer als gegeben angesehen. Abgesehen von dem, dass es unter Denkenschutz war. Was ich sogar als positiv empfunden habe, damit ich mir keine Gedanken um die Fassaden machen muss, ist mir im Wesentlichen darum gegangen, das Gebäude mit diversen Ausbauten innen genutzt und mir war es wichtig wieder sozusagen das Gebäude in seiner Struktur auf die Ursprünglichkeit zurückzuführen, sprich, dass man möglichst einfach, einfach, also materialmäßig, möglichst einfach agieren und nur das Nötigste hinzufügen und ändern. Darüber hinaus war für mich einfach total faszinierend, war ja dann teilweise die alte Putzstruktur, die ja sehr selten in Österreich eigentlich seinerzeit hat mir der Dr. Lipp vom Bundesdenkmal gesagt, da gibt es nur mehr zweimal diese Putzstruktur und da ist dann wirklich ein Spezialist gekommen und hat experimentiert und gekocht sozusagen in dieser ehemaligen Küche und ja, es war einfach faszinierend, das zu verfolgen und dann zu sehen, wie das ergänzt wurde.