Für alle, die in der Zwischenzeit gekommen sind, wir warten noch ein paar Sekunden, wenige Minuten, bis Frau Ngossen kommt. Da kommt sie schon mit Getränken ausgestattet. Dann freue ich mich ganz herzlich, dass ich Sie begrüßen darf hier bei uns auf der Kutz-Durnie. Und ich freue mich ganz herzlich, dass so viele Studierende da sind und dass auch DorfTV zugeschaltet ist und möchte auch alle Zuseher von DorfTV begrüßen und freue mich über diese immer wieder gute Kooperation. Als allererstes möchte ich mich, bevor ich überhaupt anfange, Sie vorzustellen, Frau Ngosso, möchte ich mich bei Antonio Zingaro bedanken, der uns technisch immer zur Seite steht und hilft und bei Sabrina Kern, die geholfen hat, dieses ganze Webex Event aufzusetzen und zu bewerben und die hier auch in der ersten Reihe ist. Also vielen Dank euch allen. Wir beschäftigen uns auf der Kunst-Uni im Moment intensiv mit Rassismus, weil wir gesehen haben, dass offenbar ein doch sehr großer Bedarf dazu da ist. Es gibt eben ein Seminar, Check mal deine Privilegien heißt es, Einführung in Rassismus und Geschichte von Rassismus. Es gibt ein weiteres Seminar von der Gudrun Rath. Ich denke, dass auch einige Studierende von ihr hier heute da sind. Das heißt Reparation und Restitution. Es gibt eine Studierendeninitiative, die heißt DIVEN, Diskriminierungskritische Interventionen, die sich in diesem Wintersemester gegründet hat und die auch an dem Thema arbeitet und von der hoffentlich auch einige Studierende da sind. Ja, und in diesem Rahmen freue ich mich ganz sehr, und im Namen aller Beteiligten Frau Mireille Ngosso vorzustellen, die ihr gleich neben mir hier seht. Sie ist geboren worden in Sayir, das ist die heutige Demokratische Republik Kongo. Sie floh mit ihren Eltern nach Österreich, als sie vier Jahre alt war und hat zuerst in der Aufnahmestelle Dreiskirchen gelebt und dann später in Wien. In Wien hat sie ihre ganze schulische Laufbahn absolviert mit ein paar Zwischenstopps. In anderen Ländern hat sie dann in Wien auch studiert an der Medizinischen Uni und sie arbeitet derzeit als Ärztin in der allgemeinmedizinischen Abteilung der Klinik Hietzing. Und sie ist, glaube ich, inzwischen allen bekannt in Österreich und ich hoffe auch hier an der Kunstuni. Seit 2020 ist sie Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderats der Stadt Wien. Und was ich ganz besonders für unseren Rahmen erwähnen möchte, sie ist Mitbegründerin der Black Lives Matter in Österreich, der Black Lives Matter Bewegung in Österreich. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Afro-ÖsterreicherInnen und mit dem österreichischen Kolonialismus. Und zum letzten Thema haben wir sie heute eingeladen. Und ich möchte sehr gerne das Wort an sie übergeben. Und ich freue mich sehr, dass sie gekommen sind. Und es ist schade, dass wir es nicht wirklich in Präsenz machen können, aber besser so als gar nicht. Und vielleicht können wir es auch mal nachholen. Unbedingt, weil ja hallo an alle. Ich freue mich voll, dass ihr so viele seid. Und ich hoffe, dass wir heute einfach eine gemütliche Stunde miteinander haben, wo wir einfach diskutieren können und Fragen stellen können. Zu allererst möchte ich sagen, ich finde das wirklich großartig, dass immer mehr Institutionen Räume schaffen, wo über Diskriminierung, wo über Rassismus gesprochen wird. Ich denke, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass diese Räume geschaffen werden, um vor allem junge Menschen darauf zu sensibilisieren, aufzuzeigen, was in Österreich auch bei uns eben nicht richtig läuft und auch jetzt heute unser heutiges Thema eben auch über schwarze Menschen in Österreich zu erzählen. Mein Name ist Mireille Ngosso, ich bin eh super vorgestellt worden. Ich bin jetzt aktuell Abgeordnete zum Gemeinderat und Landtag in Wien seit Oktober 2020. Ich bin generell seit zehn Jahren circa politisch aktiv und ich arbeite als Ärztin und mache eben gerade die Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin. Und ja, das Thema österreichische Kolonialgeschichte beschäftigt mich jetzt tatsächlich schon seit sehr langer Zeit in meiner politischen Arbeit, denn es ist ganz klar, dass Österreich sowohl direkt als auch indirekt am Kolonialismus beteiligt war. Aufgearbeitet wurde diese Vergangenheit jedoch bis heute nicht annähernd in dem Ausmaß, wie es eigentlich nötig wäre. Ich denke, dass es wichtig ist zu erkennen, von wem Geschichte geschrieben wird und aus wessen Perspektiven wir Geschichten sehen. Schwarze österreichische Geschichte kann man so erzählen, indem man die Perspektive auch wechselt und tatsächlich einmal schaut, welche Geschichte haben schwarze Menschen in Österreich. Mich würde interessieren, ich weiß nicht, wie es bei euch war in der Schule oder auch jetzt in der Ausbildung, was habt ihr über den Kontinent Afrika in der Schule gelernt? Habt ihr was darüber gelernt? Habt ihr da ein bisschen was mitbekommen? Ja, vielleicht mag mir eine oder zwei Personen antworten, das würde mich sehr interessieren. interessieren. Okay, vielleicht habe ich vergessen, kurz zu sagen, also ihr seid nicht automatisch, könnt ihr euch verschalten, aber wenn ihr auf den TeilnehmerInnen-Button geht und dann rechts daneben auf das Mikro, dann könnt ihr sozusagen euer Mikro anmachen oder ihr schreibt das im Chat und ich trage es dann vor. Ja, bitte. Ich sehe jetzt gerade nicht mehr alle. Polina hat sich gemeldet. Bitte. Oder hat sie ins Chat geschrieben? Okay, jetzt. Danke. Jetzt. Und bitte alle bei du, Mireille. Okay, danke schön. Ich komme aus Russland, ich komme nicht aus Österreich. Was habe ich in der Schule gelernt? Das Klima ist so schwierig, deshalb Leute haben mehr probleme gegen die umwelt und klima so es ist immer probleme so deshalb die wirtschaftssituation ist nicht so einfach und so leicht. Und ja, ich kann das erinnern, dass unsere Haupterklärung sozusagen, warum die Situation in Afrika ist nicht so stabil oder nicht wie in westlichen Ländern. Ab erster Linie wegen, es ist zu schwierig einfach zu überleben. Okay, super. Mag noch jemand irgendwas sagen, wie es bei euch war mit Afrika, mit dem Kontinent? Ich weiß nur, dass es bei mir in der Schule so war, dass wenn über den Kontinent gesprochen worden ist, es irgendwie ein Einheitsbrei war. Es wurde nie geschaut oder nie eigentlich thematisiert, dass der Kontinent über 54 Staaten hat. ist, ob es Frankreich ist, ob es Belgien ist, ob es die Niederlande ist. Und ja, irgendwie so, das ist nur so ein Einheitsbrei, wo irgendwie schwarze Menschen leben und viel mehr wurde eigentlich nicht berichtet. Ich glaube, ich habe auch noch gelernt, die Länder und die Hauptstädte dazu. Und das war generell immer ein sehr negatives Bild über Afrika, es wurde sehr klischeehaft über Afrika gesprochen, also wenn ich Bilder gesehen habe, auch in meinen Schulbüchern, in meinen Geschichtsbüchern, waren das meistens irgendwelche Frauen oder Männer oder Kinder, die keine Kleidung anhatten, ohne Strom, irgendwelche Strohhäuser und das war sehr klischeehaft. Und dazu ist natürlich auch immer dieser latente Rassismus gekommen. Vielleicht jetzt noch kurz, man kann jetzt die Präsentation schon aufmachen. You can already open the presentation. Thank you. And you can show the next slide, please. Thank you. And you can show the next slide, please. Genau, also eine ganz starke eurozentrische und rassistische Denkweise auch. Wie man als schwarze Person mit rassistischer Stereotypisierung umgeht und woher auch diese Diskriminierung von schwarzen Menschen kommt, führt uns immer wieder in die Vergangenheit Österreichs und vor allem auch in der Kolonialzeit. Denn auch wenn sich die Geschichte schwarzer Menschen in Österreich von der US-amerikanischen Geschichte unterscheidet und Österreich jetzt keine Kolonialmacht im Sinne wie zum Beispiel England oder Frankreich war, finden sich auch hierzulande dieselben Bilder und Stereotype, die zur Kolonialzeit geschaffen wurden. Und dieser sogenannte Alltagsrassismus ist eine Reinszenierung. Also so zeigen sich vielleicht immer wieder neue Facetten zwar, aber die Grundstruktur ist jedoch bereits über Jahrhunderte hinweg immer dieselbe. Und die ÖsterreicherInnen dürfen sich also jetzt nicht die Hände in die Unschuld waschen und jegliche Verantwortung von sich weisen, wenn es heute um postkoloniale Aufarbeitung der Vergangenheit geht. Denn in ganz Europa war eben dieser vorherrschende koloner Diskurs der vergangenen Jahrhunderte und hat schließlich nicht an den Grenzen Halt gemacht, sondern hat auch hierzulande, auch hier bei uns in Österreich, eurozentrische und rassistische Denkweisen geprägt. Jetzt bitte der nächste Slide. Man kennt ja immer diesen Mythos, man sagt bis heute eigentlich höre ich das sehr oft, dass Österreich hatte nichts mit der Kolonie, Kolonien zu tun gehabt, hat nichts mit Kolonienismus zu tun gehabt, da das Land Österreich ja im Jahr, also im 19. und 20. Jahrhundert über keinerlei eigene Kolonien verfügte, was nicht ganz so stimmt. Der Österreich hatte im Jahr 1778 die Nikoban-Insel zu Kronkolonien, sechs Jahre lang. Die Nikoban-Inseln liegen im indischen Subkontinent und es gibt sogar noch eine Insel, indischen Subkontinent. Und es gibt sogar noch eine Insel, die sogar noch immer nach der Maria Theresa benannt worden ist, das ist die Insel Therese. Damals haben eben diese ostindischen Handelskompanien viele Fahrten nach Ostafrika und auch auf den Indischen Ozean betrieben. Es wurden Handelsstützpunkte in China und in Indien errichtet und sogar einige Nikoban-Inseln im Golf von Bengalen als österreichische Kolonie noch in Besitz genommen. Sechs Österreicher wurden dort stationiert, aber nur kurz, denn nach der Auflösung der Gesellschaft mangels Kriegsflotte zum Schutz überließ Österreich das Territorium 1748 Dänemark. Auch wenn es weitgehend vergessen wird, Österreich wollte durchaus im Kolonialismus mitspielen, blieb aber eher erfolglos. Aber Österreich hat dennoch am Kolonialismus profitiert. In der ersten Phase des europäischen Kolonialismus, etwa im Jahr 15. und 16. Jahrhundert, kann man schwer von einer Beteiligung Österreichs sprechen, aber Österreich hat sich tatsächlich erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts stark an der Aktivitäten des Kolonialismus beteiligt. Es begann damit, dass sie einen einseitigen Kontakt zu außereuropäischen Gebieten aufgenommen haben. Es wurde erkundet und Handel betrieben und dazu gehörte natürlich auch das Sklavenhandel. Später wurden dann wirtschaftliche Ressourcen erforscht und in Besitz genommen. Im 18. Jahrhundert war Österreich genau wie die anderen großen Kolonialmächte an den damaligen profitablen Handelssituationen beteiligt. Österreich beteiligte zum Beispiel an der Malabar-Küsten, das ist ein Küstenabschnitt am Arabischen Meer im Südwesten Indiens, Fabriken und sie transportierten die dort gewonnenen Rohstoffe nach Europa. Außerdem stellte eben dieser Sklavenhandel selbst ein profitables Geschäftsmodell dar. Also ein konkretes Beispiel hierfür ist zum Beispiel in Sizilien. Zwischen 1720 und 1735 gehörte die Insel der Habsburger Monarchie und sie wurde genutzt, um den An- und Verkauf von SklavenInnen nach Europa zu verwalten. Zur Zeit Maria Thereses, das ist jetzt die nächste Slide. Nein, das passt. Thank you. Nein, jetzt, genau. Zur Zeit von Maria Thereses, also zwischen 1740 bis 1780 lebten bereits, soweit man nach Dokumentationen weiß, 100 bis 200 Sklaven in Österreich. Als Herkunftsort nennen die wenigen Quellen, die man hat, meistens nur Afrika. Aber konkrete genannte Herkunftsregionen sind meistens so Angola, was sich genau in der Mitte, also unterhalb von Kongo, befindet oder Cap Verde, Marokko, Südindien, Ägypten und Mauritius. Verschiedene Facetten des kolonialen Sklavenhandels sind verantwortlich für das Entstehen der frühen afrikanischen Diaspora in Österreich im 18. Jahrhundert. Und hier gibt es eben drei zentrale Herkunftsszenarien. Erstens eben durch den klassischen Sklavinnenhandel über Spanien und Portugal. Zweitens Afrikanerinnen, die den arabischen Herren gedient haben, gefangen genommen worden sind und dann nach Österreich in die Sklaverei verkauft wurden. Und drittens schwarze Kriegsgefangene, die in den Osmanenkriegen aus den Reihen der Osmanen von ÖsterreicherInnen zu Sklaven gemacht wurden. Das waren die drei zentralen Herkunftsszenarien. Und die Zahl von 100 bis 200 afrikanischen Menschen in Österreich ist sicher nicht vollständig. Ich denke, was ich auch gelesen habe, dass es wahrscheinlich viel mehr Afrikaner und Afrikanerinnen schon zu dieser Zeit in Österreich gegeben hat. Nächste Folie, bitte. Die große Mehrheit der nach Österreich verschleppten Afrikaner und Afrikanerinnen waren im sogenannten Gesindeldienst, also häuslichen Dienst tätig. Meistens in aristokratischen oder bürgerlichen Häusern, weil dort war es eben besonders gerne angesehen, diese Heranziehung von diesem exotischen Personal, weil es war immer ein Zeichen von Macht und Reichtum. Und ich finde, das sieht man auch ganz schön auf diesen zwei Bildern. Schwarze Menschen wurden als exotisches Personal eben auch aufgezeigt. Das sieht man auch schön auf diesen Bildern. Und das Halten von Sklavinnen war Teil dieser Selbstinszenierung der österreichischen Oberschicht und wurde mit gesellschaftlicher Rangordnung und politischer Einflussmöglichkeit assoziiert. Die Sklavinnen, sie genossen keinen rechtlichen Schutz, also nicht mal das Recht auf heiraten und oder Gründung einer eigenen Familie wurde ihnen zugestanden und die Wohnsituation ist nur schwer zu ermitteln. Viele lebten bei oder in der Nähe ihrer Dienstherren und wenn sie eigenständig gewohnt haben, dann haben sie es meistens in irgendwelchen Vorstädten gemacht und sehr primitiv. Über die persönlichen Verhältnisse der Menschen, dunkler Hautfarbe und ihre Sozialkontakte ist wenig bis gar nichts bekannt. Die Lebenssituation dieser Hofmooren war allerdings im Vergleich zu der Masse der städtischen Bevölkerung, die ja meistens in überbevölkerten und schlecht versorgten Quartieren gewohnt haben, sehr privilegiert. Also sie waren exquisit gekleidet, gut ernährt, sie haben ihren Herren überall hin bei gesellschaftlichen Ereignissen und Reisen begleitet und sie lebten eigentlich in so einem sogenannten goldenen Käfig. The next picture, please. Der einzige Moor, unter Anführungszeichen, der es zu einer bedeutenden gesellschaftlichen Stellung brachte. Ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen schon den Namen oder die Geschichte von Ihnen schon gelesen oder gehört haben, ist der Angelo Soliman. Da gibt es auch mittlerweile einen Film drüber. Also Angelo Soliman ist 1754 nach Wien gekommen, an den Hof von Fürsten Lichtenstein. Soliman war als Kind von Sklavenjägern geraubt worden. Er ist wahrscheinlich, so wie es die Überlieferung sagt, irgendwo in Westafrika geboren worden und ist dann nach Sizilien verkauft worden und ist dann von Sizilien in den Besitz von Fürsten Wenzel von Lichtenstein gekommen, der einer der engsten militärischen Mitarbeiter von Maria Theresia und Josef II. war. Er war ausschließlich, also zu Beginn war er Kammerdiener in diesem Fürstentum und er schaffte es dann wirklich auch diesen sozialen Aufstieg, also vom Sklaven zum fürsterlichen Kammerdiener, zum Hausbesitzer und dann auch wirklich zum einigermaßen freien Bürger. und dann auch wirklich zum einigermaßen freien Bürger. Er hat das geschafft durch sein starkes Engagement bei den Freimaurern. Und er hat auch sein gesellschaftliches Geschick, mit Menschen umzugehen. Und gut vernetzt war er auch. Und er hat auch viel Kenntnis über das politische System in Österreich. Und das hat ihm eben alles dazu geholfen, ein einigermaßen freier Bürger zu werden. Als er dann gestorben ist, wurde sein Leichnam geschändet und im Kaiserlichen Naturmuseum ausgestellt. Da hat man wieder diese rassistische, vor allem auch eine zutiefst anti-emanzipatorische Komponente. Seine Haut wurde nachdem er gestorben ist, trotz heftiger Proteste von seiner Tochter von der katholischen Kirche, Trotz heftiger Proteste von seiner Tochter von der katholischen Kirche wurde seine Haut präpariert und als Exotenfigur im kaiserlichen physikalischen Kunst- und Tierkabinett ausgestellt. Heute gibt es bei uns in Wien, ist eine Straße nach Wien benannt worden, den Angelo-Soliman-Weg. Ich möchte noch kurz zum Wort Moor eingehen. The next slide please. Achso, gut, das habe ich nicht reingegeben, aber kurz zum Wort Moor. Das Moor kommt ja auch aus dieser Zeit. Im 17. Jahrhundert wurden Schwarze Menschen als moorische Herkunft bezeichnet. Menschen generell mit dunkler Hautfarbe, egal auch wirklich aus welchem Land sie auch gekommen sind, das haben halt generell einfach alle unter dem Begriff Moor gehabt, moorische Herkunft. Im 19. Jahrhundert und später weist eigentlich diese Begrifflichkeit zu der damaligen, also im 17. Jahrhundert war das Moor, der Begriff, noch eher, also jetzt nicht negativ konnotiert. Es wurden einfach schwarze Menschen als Mooren definiert. verändert und hat eine diskriminierende, wie kann ich das am besten, also ein zwiespältiges Wort, wo eben schwarze Menschen stereotypisiert werden, also eine stereotypisierende Bezeichnung, die eine bestimmte Vorstellung von einem dunkelhäutigen menschen erwecken soll und was auch einen diskriminierenden charakter hat. im 19. jahrhundert also bevor sich durch den nationaltotalisten das leben der afrikanischen diaspora wirklich drastisch geändert hat, lebten ca. 1000 AfrikanerInnen in Österreich. Ihre Daseinsberechtigung hing nicht von geistigen oder künstlerischen Fähigkeiten ab, sondern alleine von der Darstellung ihrer körperlichen oder kulturellen Differenzen. Egal in welchem Milieu, die Begegnung mit Österreich war stets irgendwie rassistisch geprägt. Sie wurden exotisiert, teilweise sexualisiert und objektiviert. Ein Betätigungsfeld, was auch schon im 17. Jahrhundert war, blieb natürlich der häusliche Dienst. Was sich im Laufe des 19. Jahrhunderts verändert hat, ist, dass sich diese Form der Anstellung immer mehr von Aristokratischen in den bürgerlichen Haushalt ausgeweitet hat. Ein weiterer wichtiger Bereich war die Unterhaltungsbranche. Das Äußere schwarzer Menschen spielte hier eine besondere Rolle, denn das Aussehen wurde als exotisch betrachtet. Schwarze Menschen waren willkommen als Clowns, als Komikerinnen, Sängerinnen und Artistinnen im Zirkus. Next slide please. Back again. Yes, back. Next. There must be a picture with a black guy. I think it's the next one. Yes, exactly. Ich möchte kurz auch in diesem, wenn wir schon, möchte kurz noch auf dieses Blackfacing auchfacing hinweisen. Schwarze Unterhalterinnen wurden, ich habe gesagt, dass im 19. Jahrhundert schwarze Menschen waren willkommen als Clowns, als KomikerInnen, als SängerInnen und ArtistInnen in Zirkus. Schwarze UnterhalterInnen wurden aber auch hier meist nur für dekorative Zwecke eingesetzt. Zum Beispiel fand man auch der sogenannte schwarze Dandy in der österreichischen Varieté Einzug. Hier wurden Schwarze in der US-amerikanischen Minnesotoshows als dümmliche, trollige Figuren in stetiger Heiterkeit dargestellt. Und für diese Unterhaltungsbranche haben sich weiße Menschen schwarz und oftmals mit dicken roten Lippen angemalt, um sich über schwarze Menschen lustig zu machen und diese als fröhliche, aber dumme Sklavinnen zu degradieren. Wir haben immer wieder diese Diskussion mit Blackfacing, gerade in der Zeit von, war es hier vor kurzem, es ist mir gerade das Wort entfallen, Heiligen Drei Könige, so, jetzt habe ich es, ist es ja immer wieder, jedes Jahr immer wieder auf Neueste ein Thema wegen Blackfacing und Tradition. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, woher dieses Blackfacing kommt. Das war eben diese Denbis und das ist einfach eine rassistische Tradition, die eben auf diese Ministershows des 18. und 19. Jahrhunderts zurückgehen, wo eben weiße Menschen sich als schwarze Menschen angemalt haben und so schwarze Menschen auch einfach degradiert worden sind und deshalb bitte nicht Blackfacing. The slide before, please. Yes, thank you. Perfect. Ich weiß nicht, ob ihr, ich wusste wirklich lange nichts darüber, was mich sehr schockiert hat, bin irgendwann mal darauf gestoßen, dass es in Österreich, auch in Wien, Völkerschauen gegeben hat. Völkerschauen waren, wo eben AfrikanerInnen, aber auch andere Ethnien ausgestellt worden sind. Es wurden Menschen aus verschiedenen Ländern vorgeführt wie im Zoo. Und die Darsteller und Darstellerinnen der Völkerschauen, die tourten damals eben durch ganz Europa, wie heute MusikerInnen und Bands und ihr strafender Zeitplan umfasste mehrere Vorführungen pro Tag und von morgens bis abends wurden sie einfach von den Menschen, von der Bevölkerung angegafft. Diese Völkerstern fanden zum Beispiel in Wien im Prater statt, sechs Mal hat das stattgefunden und die zur Schau gestellten Kinder, Frauen und Männer durften das jeweilige Gelände nicht verlassen. Alles war vertraglich, wenn es sich um den Vertrag gegeben hat, geregelt. Sie hatten ihre Unterkunft, haben dort gelebt und das waren eben so errichtete authentische Dörfer. Und neben diesen täglichen Erniedrigungen hatten sie hier auch unter anderem mit Krankheiten und Kälte zu kämpfen, weil wenn ihr euch vorstellt, dass man ein afrikanisches Dorf jetzt hier ausstellt, die eigentlich immer eher Wärme und Hitze gewohnt sind, waren dann wirklich ganz, ganz viele im Winter sind sie dann krank geworden und dann an Lungenentzündung gestorben, weil sie einfach dieses Wetter auch nicht gewohnt waren und das auch nicht darauf geschaut worden ist und sie auch nicht dementsprechend geschützt worden sind. Diese Völkerschauen haben eine große Beliebtheit, es war wirklich sehr beliebt. In Deutschland gab es bis in die 1930 etwa 400 Völkerschauen. Die erste große Völkerschau veranstaltete 1874 der Hamburger Karl Hagenbeck. Auch heute leitet ein Erbe der Familie den Schönbrunner Zoo. Und der zu einem der wichtigsten Tierhändler in Europa aufgestiegen war. Und der hatte eben diese Idee, Zoos nicht nur mit Tieren, sondern auch mit Menschen zu beliefern und sie dort auszustellen. Und die Leute waren total begeistert, denn sie hatten ja keinen Fernseher, sie wussten nicht, wie es in der Ferne ist, wie leben die Menschen dort und hatten gar keine Vorstellung. Und somit hat er dann diese Zoos errichtet, diese Völkerschauen errichtet. Und Anfang des 19. Jahrhunderts wurden diese Völkerschauen zu einer großen Sensation für die breite Masse. Zwischen 1874 und 1914 gab es in Wien fast jedes Jahr eine Völkerschau. Die letzte war dann 1929. Warum es dann wirklich zu einem Ende gekommen ist, ist jetzt nicht klar. In anderen Ländern fanden sie jedenfalls viel länger noch statt. Bis Mitte der 30er Jahre waren Menschensoos Teil von Welt-, Kolonial- und Landesausstellungen. Die letzte große Zuschauerausstellung von Menschen fand bei der Weltausstellung statt in Brüssel im Jahr 1958 und die Organisatoren mussten das dort aufgestellte kongolesische Dorf dann nach großen Protesten schließen und seitdem hat dann keine einzige Völkerschau mehr stattgefunden. Der letzte Punkt, das sieht man jetzt nicht so gut, tut mir leid, habe ich da ein bisschen zu gut geschrieben. Der letzte Punkt, wie schwarze Menschen nach Österreich gekommen sind im 19. Jahrhundert, war die Missionierung. Dokumentiert ist hier vor allem die Verschleppung von fast ausschließlich jungen Mädchen in österreichische Klöster. Das ist ein ganz wichtiger Ordensbruder, den man nennt, wo der Name sehr wichtig ist, wenn man auch immer wieder liest, das ist der Nicola Olivieri. Und dieser suchte sich ganz gezielt kranke oder schlecht situierte Mädchen aus und brachte sie eben nach Europa aus christlicher Nächstenliebe oder wegen einfach niedrigen Preisen am Sklavenmarkt. Und diese Mädchen, die er dann in diese Klöster gebracht hat, haben sich gewehrt. Das war einer der wenigen Widerstand, den es eigentlich in dieser Zeit gegeben hat, dass wirklich diese Frauen, diese jungen Frauen und Mädchen sich das haben nicht gefallen lassen und sich gegen diesen White Savorism auch gewehrt haben, was auch sehr, sehr gut dokumentiert ist. Ab 1938 bedeutet für die afrikanische Diaspora in Österreich der Höhepunkt der Entmenschlichung und der Mordung wurden auch in Österreich Studien an AfrikanerInnen als Legitimation der NS-Rassenpolitik durchgeführt. Es gab behördliche Schikane, es gab Schulverbot und zuteil eben auch Zwangssterilisierung. Circa 60 Afrikaner, das waren politisch engagierte Linke aus Nord- oder französischen Westafrika, sind im Konzentrationslager Mauthausen inhaftiert worden. Viele von ihnen kamen dort ums Leben und bis heute erinnert eigentlich nichts in Mauthausen an ihr Schicksal. Ich möchte euch jetzt noch kurz eine Geschichte von einem Zeitzeugen erzählen. Achmed Granzmaier. Achmed hat während dem Nationalsozialismus in unmittelbarer Nähe des Konzentrationslagers Mauthausen gelebt. Er wurde als außereheliches Kind geboren und kannte seinen Vater nicht. Die einen sagten über die Abstammung seines Vaters, dass er Ägypter wäre, die anderen sagten, er wäre ein Endpunkt. Er erzählt von der sich zuspitzenden Diskriminierung, die er bereits in der Schule erfahren hat. In der vierten Klasse hätte ich die Qualifikation gehabt in die Hauptschule zu gehen. Ich bin auch tatsächlich bei Schulbeginn dorthin gekommen und habe mich hingesetzt wie alle anderen Kinder. Dann kommt die Lehrkraft herein und sagt, Granzmeier, du gehörst nicht in diese Klasse. Wir haben dann vom Reichsjugendführer, von Baldus von Schirach, ein Schreiben bekommen. Ich darf keine höhere Schule besuchen, aufgrund meiner nicht-arischen Abstammung. Danach hat es nicht lange gedauert, da ist noch ein Schreiben gekommen von Wien. Die Großmutter muss mit mir vorstellig werden zur Untersuchung. Und da sind wir dann hinuntergefahren. Die Messung bei der Untersuchung ergab, Achmed Kranzmeier wird als nicht-Area eingestuft und somit ist er von allen ausgeschlossen. Er durfte nicht mehr ins Kino, nicht mehr im gesellschaftlichen Leben teilnehmen, es wurde ihm nicht erlaubt die Volksschule zu besuchen oder jede andere Form an Teilhabe wurde bestraft. Achmed erzählt, dass eines Tages seine Großmutter begann, bei der Familie des Oberscharführers Kirchbichler zu arbeiten. Ahmed durfte auch immer hin und wieder mit den Kindern spielen. Der Oberscharführer sagte bei Gelegenheit zu Ahmed immer wieder, dass er will, dass Ahmed ins KZ hinaufkommt und vergast wird. Das sagte er auch einmal zu Ahmeds Großmutter. Die letzten paar Monate von 1945 ist es immer intensiver geworden. Da sind sie ein paar Mal zu meiner Großmutter gekommen, wo ich bin und so. Und einmal wollten sie mich sogar abholen, aber da war ich nicht daheim. Zum Glück ist dann der Umbruch gekommen. Aber da war ich nicht daheim. Zum Glück ist dann der Umbruch gekommen. Ahmed erzählt auch, was diese Zeit und diese massive Ausgrenzung für sein weiteres Leben mit ihm gemacht hat. Er erzählt davon, dass massive Minderwertigkeitsgefühle in ihm ausgelöst hat, die sich in seinem Lebensstil äußerten. Er sieht diesen Rassismus heute noch spürbar. Es gibt wohl keine Geschichtsbücher, in denen die Schrecken des Zweiten Weltkriegs fehlen. Was aber wenig bekannt ist, ist die Beteiligung afrikanischer Truppen im Krieg. Also von den Kolonialmächten wurden Männer aus den damaligen Kolonien zwangsrekrutiert, um in Krieg zu kämpfen. Und Berichten zu folgen, wurden diese auch schlecht behandelt. Zum Beispiel in der französischen Armee wurden die schwarzen Männer von der Armee aus barfuß an die Front geschickt. Und allgemein bekamen sie weniger Bezahlung im Kampf gegen den Faschismus und einige waren nach Kriegsende Besatzungssoldaten auch in Österreich stationiert. Die ist der Next Slide. Nach 1945, also in der Nachkriegszeit, wurden in Österreich viele Kinder mit afrikanischen oder afroamerikanischen Väter, also die Besatzungssoldaten, waren geboren. Also sie sind eigentlich die erste Generation Black People of Color in der Zweiten Republik. Und die Kinder wurden in komplizierten Strukturen hineingeboren, weil die damalige Gesellschaft hat keinen Platz für sie gehabt. Sie waren einerseits unehelich und sie waren noch schwarze Kinder. Für die Mütter, für die weißen Mütter bedeutet die Geburt häufig auch heftige Diskriminierung und sozialen Ausschluss. An dieser Stelle möchte ich noch kurz den Helmut Kogelberger, vielleicht sagt euch jemand, sagt euch der noch etwas. Please, the next slide. Helmut ist auch als ein schwarzes Besatzungskind in der Nachkriegszeit zuerst in Wien geboren und dann in Oberösterreich aufgewachsen. Seine Mutter hat ihn dann nach Oberösterreich geschickt, weil sie in Wien nicht mit ihm mit so viel Diskriminierung zu kämpfen hatte. Und er ist dann bei seiner Großmutter aufgewachsen im Bauernhof. Sein Vater war ein US-Soldat, den er aber nie kennengelernt hat. Und Kogelberger sagt selbst in einem Porträt, dass die Bauern waren von mir nicht gerade begeistert. Es war ja nicht so, dass nach dem Krieg die vielen Nazis sofort ihre Einstellung geändert hätten. Und er hat es eigentlich nur geschafft, indem er höhere soziale Anerkennung gewonnen hat, indem er eben angefangen hat, Fußball zu spielen. zu spielen. Und er hat dann schließlich Karriere gemacht als Fußballer und auch als Fußballer hat er dann immer wieder das Thema Rassismus aufgegriffen. Mittlerweile ist er verstorben. Back again. Im 19. Jahrhundert, also die erste Generation, wie ich schon gesagt habe, waren eben die Besatzungskinder. Das war die erste Generation von Afro-Österreicher und Österreicherinnen hier in der Zweiten Republik. Wie sind die restlichen schwarzen Menschen nach Österreich gekommen? Auf jeden Fall durch das Bildungssystem. Also es gab sehr, sehr viele Studierende, die nach Österreich gekommen sind. Im Wintersemester habe ich gelesen, im Wintersemester 1961 und 1962 hat es über 600 afrikanische HörerInnen gegeben. Acht davon waren Frauen aus 16 afrikanischen Staaten oder eben auch Kolonien. Es war auch die Zeit, wo sich viele Botschaften in Österreich angesiedelt haben und wo dann die Angehörigen mitgekommen sind und dann auch in Österreich geblieben sind. Und auch die Kirche hat einen sehr großen Impact gehabt in dieser Zeit. Es kamen sehr viele schwarze Männer, vor allem aus Nigeria, die dann hier die Ausbildung zum Theologen gemacht haben und dann hier als Priester oder Pfarrer gearbeitet haben. Im Verlauf, the next slide please. Ah, die wollte ich später noch erzählen. The next slide please. Thank you. Im Verlauf der 90er Jahre kommt es auch zunehmend wieder zu einer starken Stereotypisierung, Darstellung von schwarzen Menschen, vor allem in Verbindung mit Suchtkriminalität. Ich kann mich erinnern, in den 90er Jahren, dass meine Mutter und ich mit Schrecken die Kronenzeitungen uns angesehen haben und immer Angst hatten, ob nicht schon wieder in der ersten Frontseite wieder vorkommt, Schwarzafrikaner, Drogenverkauf dort, dort, dort und schwarze Frauen waren generell immer Prostitution zugeschrieben. Es kam wieder zu einer sehr, sehr starken Stereotypisierung und auch in den 90er Jahren kommt es vermehrt zu ungerechtfertiger und vor allem auch unverhältnismäßiger Gewaltausübungen der Polizei. Der Höhepunkt ist auf jeden Fall am 1.5.1999, wo es zur Ermordung von Markus Omofuma kommt. Markus Omofuma kam aus Nigeria und hat in Österreich um Asyl angesucht. kam aus Nigeria und hat in Österreich um Asyl angesucht. Ihm wurde kein Asyl gewährt und er wurde in Schubhaft genommen und sollte abgeschoben werden. Und im Charterflug von Wien nach Sofia wurde er schließlich von drei Polizisten ermordet, indem er so fest mit Klebeband an seinen Sitz gefesselt wurde und dass er erstickt ist. The next slide, please. Klebeband an seinen Sitz gefesselt wurde und dass er erstickt ist. Mehrere medizinische Gutachten stellten fest, dass sein Tod verursacht wurde, dass durch die Fesselung seiner Atemwege teils mit Klebeband, Klebebändern blockiert worden waren. 2002 wurden die drei beteiligten Polizisten wegen fahrlässiger Tötung zu bedingten Strafen verurteilt und dieses Urteil war allerdings alles andere als gerecht. Heute erinnert in Wien das Markus-Omo-Fumar-Denkmal am Platz der Menschenrechte im 6. Bezirk an seine brutale Ermordung im Gewahrsam der Polizei. Omo Fumars Tod hat eigentlich markierte einen vorläufigen Tiefpunkt im Verhältnis der österreichischen Polizei zu schwarzen Menschen, aber auch zu seit langem in Österreich, ja genau, zu schwarzen Menschen, also Menschen mit afrikanischer Herkunft. Seit Mitte der 90er-Jahre dokumentieren Menschenrechtsorganisationen schwere Polizeigewalt gegen schwarze Menschen. Der Fall Omo Fuma löste wirklich eine öffentliche Debatte zum Thema Polizeigewalt aus, in der die Polizisten als Opfer und Omo Fuma als Täter inszeniert wurde. Man sieht es ja auch schon hier an diesem Bild. So tobte der Schubhäftling. Und die Proteste gegen diese Praxis, der Täter-Opfer-Umkehr und gegen Polizeigewalt, die allen voran von den afrikanischen Communities organisiert wurden, fanden statt. Also ein Netzwerk aus 17 afrikanischen Vereinen gründeten damals die Plattform African Community Network, an der auch ein anderer Verein, Pamoja, maßgeblich beteiligt war. Am 8. Mai 1999 fand die erste große von den afrikanischen Communities selbst organisierten Demonstrationen statt. NGOs und Verbündete haben sich den Communities zur Seite gestellt und bildeten dann ca. 3000 Menschen eine wirklich riesen Demo, die ausgehend vom vierten Wiener Gemeindebezirk, also Kettenbrückengasse, vier Stunden durch den Wien zog, um gegen diese Polizeigewalt einzustehen und auf strukturellen Rassismus hinzuweisen. Einige Tage, dem Tod von Markus Hummer-Fummer führte die österreichische Exekutive die groß angelegte Operation Spring durch, die sich beinahe ausschließlich gegen schwarze Menschen richtete. Im Rahmen dieser Operation Spring wurde ein mutmaßlicher schwarzer Dealer-Ring ohne stichhaltige Beweise zu insgesamt über 100 Jahren Gefängnis verurteilt. Und in den Jahren 1999 und 2000 kam es eben zu großen Lounge-Angriffen. Und damals wurden über 100 Menschen afrikanischer und afroamerikanischer Herkunft beschuldigt, einen internationalen Drogenring anzugehören und fast ausnahmslos ohne wirklich stichhaltige Beweise und nach einer Vielzahl an absurden Verfahren einfach ins Gefängnis gesteckt. Und es handelt sich dabei zum damaligen Zeitpunkt mit 850 beteiligten Polizistinnen um die größte Polizeiaktion der Zweiten Republik. wurden also im Rahmen dieser Razzia österreichweit Wohnungen und Flüchtlingsheime, darunter auch das Ute-Bock-Haus, gestürmt, weil man einen Drogendealer ausheben wollte. Im Visier bei dieser Operation standen Menschen afrikanischer Herkunft, aus dem sie im Nachhinein betrachtet unter keinen Umständen eigentlich, also schwarze Menschen hatten überhaupt keine Chance, irgendwie als Gewinner oder GewinnerInnen auszusteigen. Es wurden eben über 100 Menschen verhaftet, obwohl bei der Durchsuchung keine großen Mengen an Drogen gefunden wurden, bei vielen überhaupt keine Drogen gefunden wurden. Bei den folgenden 140 Verhandlungen wurden den Verhafteten der Prozess gemacht, indem anonymisierte Kronzeugen vor Gericht ausgesagt haben und die Beschuldigten mussten dann den Saal verlassen, durften nicht mal dabei sein. Und einer dieser vermummten Kronzeuggen hat viele Jahre später dann zugegeben, Menschen eigentlich zu Unrecht beschuldigt zu haben. Aber es hat dann nichts mehr geholfen, weil sie wurden dann schon entweder ins Gefängnis geschickt oder abgeschoben. Die Gerichtsverfahren haben teilweise nicht einmal den rechtsstaatlichen Minderstandard eingehalten. Und die Aktion wurde damals weder vom Großteil der Medien noch von der Bevölkerung hinterfragt, weil es einfach in der gängigen Meinung war, dass schwarze Männer sowieso nur Drogendealer sind, was auch die Medien immer wieder gezeigt und immer wieder aufgezeigt haben. Next slide, please. Anfang der 2000 Jahre, und da kann ich mich noch sehr, sehr gut erinnern, haben dann wirklich viele schwarze Menschen, vor allem sch Schwarze Menschen der zweiten Generation, also so wie ich, die halt hier entweder geboren sind oder hier aufgewachsen sind, haben dann das Land verlassen. Und ich kann mich erinnern, dass mit ganz, ganz vielen, denen ich aufgewachsen bin, und wir wirklich alle hier unsere Schullaufbahn durchlebt haben, dass dann viele zu mir gesagt haben, Mireille, wir haben hier als schwarze Menschen keine Möglichkeit, wir haben hier keine Chance, die Diskriminierung ist zu stark, der Rassismus ist zu stark, wir gehen. Und da sind wirklich ganz viele nach England gegangen, nach Frankreich gegangen und haben dann dort ihr Leben aufgebaut, weil sie einfach nicht mehr gesehen haben, dass sie hier die gleichen Chancen haben wie die weiße Mehrheitsbevölkerung. Es war auch die Zeit im Jahr 2000, wo die erste schwarz-blaue Bundesregierung war, damals unter Schüssel und Haider, wo die mediale Berichterstattung sehr stark von rassistischen Stereotypen geprägt war, wie ich schon vorher auch gesagt habe. Nigeranische Drogendealer, schwarze Frauen als illegale Prostituierte wahrgenommen worden sind. Es waren viele Beleidigungen auf offener Straße, weil natürlich dieser Hass, der von den Medien und von der Politik geschürt worden ist, natürlich auch in die Bevölkerung geschwappt ist. Von diesem Hintergrund schlossen sich damals ganz viele Schwarze Aktivistinnen, aber auch wiederum zusammen und haben die Gründung von Vereinen vorangetrieben. Also ob es jetzt Pamoja war oder der erste Verein von Schwarzen Frauen, die Schwarze Frauen Community, wo sie immer mehr Zusammenschluss gefunden haben und wirklich diese Sichtbarmachung von historischen und gegenwärtigen Erfahrungen von schwarze Menschen plakatiert worden sind mit den Slogans zum Beispiel Ich bin da und kümmere mich um deine Kinder. Oder um einfach diese Stereotypisierungen zu durchbrechen und einfach aufzuzeigen, dass schwarze Menschen eben auch ein Teil der österreichischen Gesellschaft sind. Es hat sich dann auch gegründet, Afrika Vernetzungsplattform, wo sich schwarze Menschen verstärkt vernetzt haben, um effizienter zusammenzuarbeiten und auch wirklich auf diesen Rassismus aufmerksam zu machen. 2003 kam es dann zur Ermordung von Serbane Van Goor. Serbane Van Goor kam aus Mauritanien und war Student in Österreich. Und er lag wirklich minutenlang reglos am Boden, ohne dass irgendwelche Reanimationsmaßnahmen eingeleitet wurden. Und der Notarzt sagte vor Gericht auf die Frage, warum er mit den Händen in der Hosentasche daneben gestanden ist und nicht eingegriffen hat, sagt er, dass die Polizei die Obrigkeit ist und die haben das Machtmonopol. Das sind die unterschiedlichen Vereine, die sich gebildet haben. Wenn wir jetzt zu heute ein bisschen weiter springen. The next slide, please. Wir hatten jetzt vor zwei Jahren eine große Black Lives Matter Demonstration in Wien, eigentlich in ganz Österreich. Vorausgehend war ja die Ermordung von George Floyd und ich weiß selber, als ich diese Ermordung in den sozialen Medien gesehen habe, ich bin im Bett gelegen mit meinem Sohn und habe das gesehen, habe mir das kurz angeschaut und habe es dann komplett gleich ausgeschalten. Viele schwarze Menschen in dieser Mordung von George Floyd nicht nur George Floyd gesehen haben, sondern auch eben, was es bedeutet, schwarz zu sein, dass es bedeuten kann, dass man mitten am helllichen Tag auf der Straße ermordet wird und dass man in diesem Moment nicht nur George Floyd gesehen hat, sondern eben auch seine Väter gesehen hat, Onkel, Brüder gesehen hat und was es bedeutet, schwarz zu sein. Und ich glaube, weil mich immer wieder Leute fragen, warum ist diese Bewegung dann so stark auch nach Österreich übergeschwappt. dann so stark auch nach Österreich übergeschwappt. Ihr habt es jetzt ja ungefähr ein bisschen in Kurzfassung, man könnte noch viel mehr berichten über die afrikanische Diaspora in Österreich. Auch hier bei uns in Österreich haben wir einen strukturellen Rassismus. Auch hier in Österreich haben wir immer wieder Probleme, die bis zur Ermordung führen kann von schwarzen Männern mit der Polizei. Und mit dieser Black Lives Matter Bewegung wollten wir jetzt nicht nur eine Anteilnahme an George Floyd aufzeigen, sondern eben auch die Probleme hier in Österreich aufzeigen, die sich wie ein roter Faden in alle Institutionen ziehen. Und damals haben wir eigentlich geplant gehabt, nur eine kurze Kundgebung zu machen, weil wir ehrlich gesagt nicht gedacht haben, dass so viele Menschen kommen, um Black Lives Matter zu schreien oder Anteilnahme zu zeigen oder aufzuzeigen des strukturellen Rassismus hier in Österreich und waren total verblüfft, als wir das angemeldet haben, dass sich so viele Menschen dafür interessiert haben und sich auch angemeldet haben und gesagt haben, dass sie kommen, dass wir dann aus dieser Kundgebung eine Demonstration gemacht hätten. Also wenn ihr mich gefragt hättet vor zehn Jahren, glaubt ihr, dass irgendwelche Menschen kommen zu Black Lives Matter, hätte ich euch gesagt, wenn es 100 sind, dann ist es viel. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Ich weiß noch, als wir an diesem Wagen am Platz der Menschenrechte gestanden sind und dann hinunter gesehen haben zum Ring und einfach gesehen haben, die Menschenmasse, du hast nach oben manchmal Straße geschaut, die Menschenmasse, Museumsquartier, die Menschenmasse und alle mit selbst gebastelten Plakaten, wo drauf stand Black Lives Matter und End of Racism und es ist uns einfach wirklich uns beiden die Tränen in die Augen gekommen, weil ich mir nie gedacht hätte, dass wir eines Tages diesen Punkt erreichen werden in Österreich, dass das aufgezeigt wird und ich bin wirklich am nächsten Tag oder in den nächsten paar Tagen mit erhobenem Hauptes gegangen, als schwarze Frau, habe ich mir gedacht, okay gut, hey Mireille, es waren so viele Menschen auf der Demo, um für Black Lives Matter zu demonstrieren und darauf aufmerksam zu machen. Und aus dieser Black Lives Matter Demo hat sich dann wieder eigentlich in den Fußstapfen, die es schon gegeben hat, von den Vereinen, die auch schon Vorarbeit geleistet haben, sind wir jetzt in den Fußstapfen eingetreten haben. Next slide, please. Und haben das Black Voices Volksbegehren initiiert. Das Black Voices Volksbegehren, das kann man unter www.blackvoices.at sich auch ansehen, alle Forderungen. Wir haben Forderungen gestellt zu Arbeitsmarkt, Bildung, Gesundheit, Öffentlichkeit und Repräsentation, Polizei, Flucht und Migration. Ich habe die Gesundheitsforderungen ausgearbeitet. Als Ärztin sehe ich ja immer wieder, dass nicht nur im Bereich Frau sein, also Gendermedizin oder geschlechtergerechte Medizin, dass da schon ein großer Defizit ist, dass wir noch bis heute noch immer nicht wissen, wie sich gewisse Medikamente auf Frauen auswirken, wie Frauen und Männer die gleichen Dosierungen geben etc. Da gibt es schon ein ganz großes Defizit. Aber jetzt noch einmal intersektional gedacht, wenn es um schwarze Menschen geht oder Menschen oder People of Color geht, dann noch einmal sieht, wie wenig wissen wir auch schon im Studium mitbekommen. Also ich weiß, dass mein Medizinstudium, was ich an der Medizinischen Universität Wien studiert habe, sich größtenteils auf männlich und weiß aufgezeigt worden ist, aber eigentlich sehr wenig schon Frauen und dann auch mal Menschen mit Migrationsbiografie schon kaum vorgekommen ist und ich bis heute de facto nicht weiß, wie sich gewisse Krankheiten, bei People of Color oder schwarzen Menschen auswirken, wie sich verschiedene Hautkrankheiten auf People of Color oder schwarzen Menschen auswirken. Ich habe eben diese Forderung an Gesundheit ausgearbeitet, wo klar drinnen steht, dass wir viel mehr Investitionen in die Forschung stecken müssen, viel mehr finanzielle Unterstützung da brauchen, um wirklich adäquat alle Menschen auch behandeln zu können, weil jede Behandlung beinhaltet ja auch, dass der Patient oder die Patientin sterben kann. Und desto besser ich ausgebildet bin, desto besser das Gesundheitspersonal ausgebildet ist in diesem Bezug, desto mehr Menschenleben können wir auch retten. Ihr könnt euch dann wirklich alle Forderungen auch ansehen. Wir sind gerade dabei, Unterschriften zu sammeln, sind bei knapp 40.000. Also es fehlt uns noch ein Stück. Wir haben noch circa drei Monate Zeit, noch die restlichen 60.000 zu erreichen. Also bitte, bitte weiterleiten, unterschreiben, unterschreiben. Wenn ihr Fragen habt, einfach anschreiben. Und wir beantworten sie sehr gerne und wir hoffen, dass wir dann diese Forderungen endlich in den Nationalrat auch bringen können, was auch wichtig ist oder was der Schlüssel ist, um wirklich den strukturellen Rassismus in Österreich zu verhindern oder zu verbessern oder zu verhindern, ist, dass man die Politik dafür braucht. Ohne gesetzliche Änderungen wird sich nichts ändern. Deshalb ist es umso wichtiger, das Volksbegehren zu unterschreiben, damit wir auch wirklich die gesetzlichen Rahmenbildungen, Rahmen dazu auch bekommen. Next slide, please. Ich wollte euch noch ein paar Bücher, Tipps mitgeben, die immer wieder über schwarze Menschen, ob es jetzt in Deutschland ist oder in Österreich ist, berichten. Das eine ist von Hans-Jürgen Massaquai, das war ein, sein Vater kam aus Mali, war Diplomat in Hamburg in Deutschland und seine Mutter war Deutsche und er ist im Zweiten Weltkrieg aufgewachsen und berichtet über diese Zeit im Zweiten Weltkrieg in Hamburg, wie er sich da durchgeschlagen hat und wie er überlebt hat. Das ist eine sehr interessante und sehr spannende Geschichte. Das Titel Endpunkt, Endpunkt gefällt mir noch immer nicht. Wir haben schon immer wieder hingeschrieben, ob sie es mal irgendwo mal wechseln könnten, ändern könnten. Aber nichtsdestotrotz empfehle ich das Buch, weil es wirklich sehr spannend ist und interessant einfach zu sehen, wie er sich im Zweiten Weltkrieg in Hamburg durchgeschlagen hat und überlebt hat. Dann von der Claudia Unterweger. Das ist eine österreichische Journalistin, die auch ein sehr gutes Buch geschrieben hat über Talking Back, wo es eben auch über die österreichische Geschichte geht von Afro-Österreicherinnen und Österreicher, eher jetzt nicht so 17. bis 18. Jahrhundert, sondern eher so ab dem 19. Jahrhundert. Und sie das beleuchtet und auch wirklich wichtige politische Inputs auch gibt und auch wirklich wichtige Inputs zu vereinen, wie sich das Ganze gebildet hat. Das ist echt sehr spannend und kann ich wirklich nur empfehlen. Da habe ich auch noch mal über eine afrodeutsche Familiengeschichte, was ich auch sehr spannend finde, gefunden habe, begonnen im Jahr 1884 bis eben 1950. Da kriegt man auch einen sehr, sehr guten Einblick über die afrodeutsche Geschichte und kann ich auch nur sehr empfehlen. Und dann noch der Theodor Michael, der ist vor kurzem verstorben. Er war ein Afrodeutscher, der über die Völkerschauen auch berichtet und erzählt, weil er selbst Teil, also seine ganze Familie eigentlich Teil von diesen Völkerschauen war. Und auch über die Zeit dann danach, die sie auch in den Zweiten Weltkrieg hineinzieht, in die NS-Zeit, und auch bis in die 90er Jahre, bis in die 2000er Jahre. Also sehr, sehr spannende Bücher. Ich habe noch einige Bücher, ich habe jetzt nur ein paar reingegeben, aber falls du noch Inputs brauchst oder so, kann ich gerne noch Buchempfehlungen geben. Es gibt wirklich sehr, sehr viel Spannendes. Vanessa Spanbauer, Walter Sauer, der Historiker, der sehr, sehr viel auch geforscht hat über schwarze Menschen in Österreich. Da gibt es noch einiges. Ich schreibe es euch noch dazu. Gut, das wäre jetzt mal mein Input. Ich freue mich über Fragen, über Diskussionen und danke für die Einladung. Ich hoffe es war spannend für euch. Vielen Dank Mireille, es war wahnsinnig spannend und also ich hab dir wahnsinnig gerne zugehört und die anderen klatschen hier und wie gesagt also ihr seid nicht freigeschaltet jetzt zu Fragen zu stellen aber meldet euch und ich kann euch dann Sabrina, Antonio und ich wir können euch sozusagen dann freischalten oder ihr schreibt im Chat die Frage oder ihr am besten, ihr meldet euch vielleicht am besten im Chat mit einem Fragezeichen und dann schalte ich euch frei, sodass ihr die Frage stellen könnt, damit wir zu einer lebendigen Diskussion kommen. damit wir zu einer lebendigen Diskussion kommen. Solange noch keine Fragen kommen, würde ich jetzt gerne im Anschluss an deinen tollen Vortrag gleich eine Frage stellen und zwar gibt es in der Arbeit dort in der Klinik Hitzing, gibt es dort ein Bewusstsein für intersektionale Medizin? Hast du dort einen Ort und einen Raum, um das auch auszuprobieren und daran zu forschen und das weiterzutreiben? Selbst in der Klinik selbst nicht. Da läuft einfach alles immer nach diesem Schema, wie es halt immer wieder läuft. Aber ich bin gerade dabei mit anderen Ärzten und Ärztinnen, aber vor allem auch Pflegepersonal und Hebammen. Wir haben uns zusammengeschlossen aus den unterschiedlichen Wiener Spitälern, wo wir jetzt versuchen anzubieten, Gendermedizin einerseits als Fortbildung, aber auch Diversität in der Medizin. Und wo wir versuchen, mit den Büchern, die es jetzt auch schon in England gibt, mit den unterschiedlichen Hautfarben und immer wieder dieses Aufmerksam machen, Fortbildungen vorzubereiten für die unterschiedlichen Häuser in Wien. Und ich hoffe, dass wir das dann im September sowas starten können und einfach mehr Sensibilität in die Medizin reinbringen können. Und wie sieht es eigentlich mit Therapie aus? Also gerade so Diversität in Wien als Stadt der Psychoanalyse, könnte man ja auch andenken und da auch Orte und auch Personen und vielleicht... Absolut. Also ich habe jetzt nur mitbekommen, dass es in der Psychotherapie jetzt auch einen Lehrgang gibt mit Rassismus in der Therapie, was ich schon sehr großartig finde. Also das ist schon mal der erste Schritt, den es jetzt schon mal gibt. Viel mehr habe ich jetzt noch nicht gehört, aber es ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, weil ich habe selbst immer wieder therapeutische Hilfe auch in Anspruch genommen und ich weiß, wie wichtig es ist, dass da eben auch dieser intersektionale Gedanke auch mit dabei ist, weil es auch immer sehr wichtig ist und mich auch ausmacht und eben auch alle Menschen mit Migrationsbiografie ausmacht. Das ist, glaube ich, echt ein Defizit. Ja, auf jeden Fall. Aber ich freue mich, dass es halt immer mehr in den unterschiedlichen Institutionen wirklich immer mehr Räume geschaffen werden für Diversität und auch Räume für Rassismus, so wie heute jetzt hier. Das stimmt mich schon sehr positiv, weil ich einfach das Gefühl habe, dass gerade die jüngere Generation, das habe ich auch gesehen bei der Demonstration vor zwei Jahren, wie viele junge Menschen sich eigentlich engagieren und wie viele junge Menschen noch immer mehr darauf sensibilisiert werden. Und es gibt mir schon sehr viel Hoffnung, dass da schrittweise zu einer Veränderung kommen wird, weil man sieht es auch in der Klimabewegung, jetzt in der Black-Lives-Matter-Bewegung, es sind immer mehr junge Menschen, die laut sind, die zivilgesellschaftlich einfach Akzente setzen und ihre Forderungen stellen. Und das stimmt mich schon sehr hoffnungsfroh. Und hier der Appell an die jungen Menschen, aber nicht nur. Also stellt Fragen. Es gibt zwei Hinweise im Chat. Einmal ist der Link zu Black Voices, zum Volksbegehren, hat die Rebecca reingestellt und Luisa hat einen Link zu einer Ausstellung zu Theodor Michael gepostet. Und Sabrina hat sich gemeldet. Bitte, Sabrina. Ich wollte nur nochmal nachfragen, weil du gesagt hast, du hast eine Folie übersprungen, da war auch noch die Geschichte von einer Frau. Genau, da war die Geschichte von der Christina Milkay und die Christina, die habe ich auch persönlich gekannt, sie war nämlich Bezirksrätin, also Politikerin für einen Bezirk zuständig, für den 23. Bezirk von der SPÖ und sie war auch eben ein sogenanntes Besatzungskind. Damals, ihren Vater hat sie nicht gekannt und ist in Wien aufgewachsen. Und da habe ich mich mal mit ihr unterhalten und sie hat einfach so super die Sachen auch erzählt, wie es ihr damals ging, einerseits wie es ihr ging, aber andererseits auch wie es ihrer Mutter ging, als weiße Frau mit einem schwarzen Kind. Nicht gerade einfach, du bist von der ganzen sozialen Umgebung ausgeschlossen, keiner will was mit dir zu tun haben, weil du hast ja ein Kind mit den Besatzungssoldaten und noch ein schwarzes auch noch dazu. Und wie ihre Mutter dann versucht hat, aber krampfhaft ihr die Haare zu glätten, dass man ja nichts sieht, weil sie war ja eh heller, dass man das ja nicht sieht, dass sie irgendwie was Schwarzes in sich hat, damit sie es irgendwie in dieser Gesellschaft aufgenommen wird und irgendwie auch ihren Weg finden kann. Und wie schmerzhaft es aber auch für sie, für die Christine selbst war, weil sie einfach immer gewusst hat, okay, ich bin ja trotzdem, ein Teil von mir ist schwarz und ich will das auch gerne trotzdem ausleben, aber ich kann es nicht, weil es einfach in der Gesellschaft nicht angenommen wird. Und sie sich aber trotzdem mit ihrer goscherten Art, also sie ist wirklich so eine, es trotzdem irgendwie geschafft hat, durchzukommen, sich durchzubeißen, bis sie dann wirklich Bezirksrätin geworden ist. Und ein richtig großes Vorbild, sie ist vor drei Jahren leider verstorben. Aber ja, die Christina. Danke, danke. Gibt es Fragen? Bitte. Jetzt habt ihr die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen. Okay, ich überbrücke die Zeit, weil ich habe immer ganz viele Fragen notiert. Wir haben hier an der Kunst-Uni, und die Frage muss ich einfach stellen, es gibt so ein bisschen einen Streit. Und zwar, wie verfährt man, wenn man sich mit Achille Mbembe auseinandersetzt, Kritik der schwarzen Vernunft, wo er das N-Wort ja sehr dominant setzt und dazu ja auch eine Position hat. Und es gibt jetzt bei uns an der Kunst-Uni sozusagen so ein, vielleicht auch ein bisschen Generationenstreit, wo die einen sagen, also man kann in diesem Fall das N-Wort zitieren und auch ausschreiben und andere sagen, also sie würden es nie tun und lehnen das auch ab und nehmen da eine ganz dezidierte Haltung ein, dass das eigentlich auch nicht sein soll. Hast du da eine Position dazu oder hast du Lust, uns deine Position dazu mitzuteilen? dazu oder hast du Lust, uns deine Position dazu mitzuteilen? Klar. Also meine Position ist ja ganz klar, das N-Wort überhaupt nicht mehr auszuschreiben. Ich denke, wir sind jetzt im Jahr 2022 angekommen. Die Sprache verändert sich, die Menschheit verändert sich und dieses Wort hat einfach in unserem heutigen Sprachgebrauch nichts mehr verloren. Auch wenn es ein Zitieren ist, weil ich auch immer wieder gefragt werde, ja aber wie ist es mit Zitieren? Auch beim Zitieren muss man dieses Wort nicht mehr reproduzieren und ich würde auch nicht wollen, dass die nächste Generation und auch schwarze Kinder oder POC-Kinder das wieder sehen und wieder lesen, weil so kommen wir nicht zu einer Veränderung. Also für mich ist ganz klar, wo ich sage, das N-Wort nicht mehr ausschreiben und es hat einfach in unserer heutigen Zeit keinen Platz mehr. Danke, danke für die kleinen Worte. Ich freue mich, dass ich mich künftig auf dich berufen kann. Ich weiß nicht, ob das so gut ist, weil manche Leute sagen, oh Gott, die Frauen ghosten mit ihren starren Ansichten. Ich finde das ganz wunderbar und würde es auch teilen. Und auch, glaube ich, einige, die hier in der Runde sitzen. Jetzt hat sich Polina gemeldet, bitte. Hey, noch einmal. Gebe ich dich noch einmal frei? Klappt das meine frage geht's über black facing wenn es ist möglich wenn du kannst ein bisschen mehr klären weil natürlich ist es klar was es ist aber bis jetzt viele theaterstücke haben diese Elemente auch Ballet und zum Beispiel in Russland, ich habe das selbst gesehen und in Ländern, wo Slavery nicht so breit benutzt, Entschuldigung. Aber diese Leute in dieser Kultur, die Leute verstehen nicht, warum Blackfacing so schwierig ist, weil letzte Woche hatte ich eine Diskussion mit Eltern und wir haben genau über Blackfacing geredet und sie sagten, ja, aber es ist sehr schwer für sie zu verstehen, warum zum Beispiel in einem Theaterstück es ist ein Gefähr oder warum man kann nicht sagen, wenn es geht einfach über die Kunst, da gibt es sozusagen keine Diskriminierung und in diesem Kontext, sie verstehen nicht, warum man darf das nicht nutzen. Ich wollte einfach deine Meinung dazu hören oder welche Argumente kann ich selbst in zukünftigen Dialogen nutzen. Ich glaube, es ist jetzt zu schnell. Entschuldigung, mein Sohn ist gerade noch nach Hause gekommen. Ich muss nur kurz die Tür aufmachen. Entschuldige. Also, wie ich ja schon vorher erklärt habe, das Blackfacing kommt eben von diesen Minstrel-Shows, wo eben weiße Menschen sich schwarz angemalt haben, dann die Lippen rot gemalt haben. Also, sie haben einfach Schwarzsein gespielt, aber alles übertrieben, um schwarze Menschen einfach so überfröhlich und lustig dargestellt und sie aber auch als Sklavinnen zu degradieren, also sie runterzusetzen. Man hat sich einfach über schwarze Menschen lustig gemacht. Und das kommt eben aus dieser Zeit, dieses Blackfacing. Und ich weiß, dass ganz, ganz viele Leute auch bei diesen drei heiligen Königen, wo ein Kind immer schwarz eingemalt wird, das ist oft immer gesagt, ja, das ist ja Tradition und das hat ja gar nichts damit zu tun, aber das kommt von dieser Zeit und das ist eben rassistisch und auch Traditionen können sich ändern. Und ja, ich hoffe, ich konnte deine Frage halbwegs beantworten. Oder wolltest du wissen, wie man das jetzt erklären kann? Oder wie man das am besten erklären kann? Ja, zum Beispiel, wenn Leute Tickets für ein Theaterstück kaufen und zum Beispiel zur Oper gehen. Ich habe es vergessen, aber ich habe gehört, dass es gibt ein sehr berühmtes Operastück und der Hauptcharakter ist eine schwarze Frau und weil es ist die Hauptpartie in der Oper sozusagen, produziert ziemlich oft anladen, weiße Frauen, aber weil diese Personage muss schwarz sein, so diese Frauen machen Blackfacing. Okay, ich verstehe, was du meinst. Darauf wurde ich auch schon ein paar Mal hingewiesen, dass man gerade in der Kunst immer wieder dann, wo eigentlich schwarze Leute die Rolle oder es von schwarzen Leuten geschrieben worden ist oder schwarze SchauspielerInnen und das ist nicht so möglich und deshalb wird das eben so eingesetzt. Also ich denke, dass es nicht stimmt. Ich denke, dass wenn man wirklich eine Veränderung haben will und sagt, man möchte Diskriminierung und Rassismus weg haben und dieses System, weil es ist ein System, dieses System wirklich verändern zu wollen, muss man die Türen öffnen. Und es gibt genügend SchauspielerInnen, die schwarz sind oder die People of Color sind, aber sie bekommen kaum die Chance, dorthin zu kommen. Und deshalb appelliere ich immer an Allies, die in irgendwelche Positionen sitzen. Und damit meine ich jetzt nicht, dass die Allies ihre Position hergeben sollen, nein, sondern wenn ihr irgendwo sitzt, wo ihr irgendwie Dinge verändern könnt, öffnet die Türen für People of Color und für Schwarze Menschen, weil es ist einfach für sie nicht so einfach, in dieser weißen Mehrheitsgesellschaft wirklich Fuß zu fassen und voranzukommen. Und wir leben vor allem auch hier alle gemeinsam, weiße Menschen und schwarze Menschen und People of Color. Es soll hier kein Kampf werden untereinander, sondern wir leben hier gemeinsam als Gesellschaft. Und ich glaube, es ist wichtig anzuerkennen als Gesellschaft, dass wir eben Gruppierungen haben, People of Color und schwarze Menschen haben, die unter Diskriminierung zu leiden haben. Und wir brauchen oder sind darauf angewiesen, wir alle sind darauf angewiesen, es gibt kein Du, also ihr und wir, sondern wir sind alle gemeinsam. dass die weiße Mehrheitsgesellschaft das sieht und auch wirklich die Türen öffnet. Und deshalb appelliere ich immer wieder an Menschen, die irgendwo sitzen und was verändern können. Und wenn es so eine Kleinigkeit ist, für den einen selbst sieht es vielleicht aus wie nichts, ist es trotzdem ein wichtiger Schritt, um dieses System auch nachhaltig verändern zu können. So, dann haben wir zwei Meldungen. Die nächste ist von Elli. Ich schalte dich frei. Wie geht's? Hi Elli. Hallo. Ich möchte genau auf das einsteigen und zu dem Prozess Türen öffnen. Das ist eine Frage als Filmemacherin, die mich sehr viel beschäftigt. Wie geht es strategisch an, wenn ich einen Casting-Aufruf mache? Wie weit darf ich als das weiße Person gehen, dass ich ganz bewusst nach Leuten suche, die People of Color sind, um mehr Diversität reinzubringen? Oder soll ich es eher passiver lassen und halt einfach, also ich weiß selber teilweise nicht einmal, wie die Frage richtig stehen soll. Alles gut. Ich glaube, das Erste, was man rausnehmen muss in dieser ganzen Debatte und das merke ich immer mehr und ich muss euch ganz ehrlich sagen, es geht mir auch selber so, jetzt nicht in der Debatte People of Color oder schwarze Menschen, sondern eher dann in der Debatte LGBTIQ+, oder so, oder non-binär, binär, etc., etc., dass man unsicher ist, dass ich selbst unsicher bin und mir denke, okay, wie ist das jetzt genau, was kann ich jetzt sagen, was kann ich nicht sagen. Und ich denke mir, wir müssen das rausnehmen. Es ist voll super, dass du diese Frage gestellt hast. Es ist alles in Ordnung. Ich denke, das Wichtige ist, wenn du so Casting machst, direkt auf die jeweiligen Communities zuzugehen. Es gibt ja eh schon verschiedene Communities, die man im Internet finden kann. Jetzt bist du weg. Ah, da bist du. Damit ich dich auch anschauen kann. Wo man wirklich auch ansprechen kann, wo man auf die Internet finden kann. Jetzt bist du weg. Ah, da bist du. Damit ich dich auch anschauen kann. Wo man wirklich auch ansprechen kann, wo man auf die zugehen kann und nachfragen kann. Es gibt mittlerweile eine Webseite von schwarzen Schauspieler und Schauspielerinnen, wo man auch hinschreiben kann und fragen kann. Also es gibt schon genügend Möglichkeiten, wo man wirklich auf die unterschiedlichen Communities zugehen kann und da wirklich dieses Casting auch vorstellen kann. Und das würde ich auch tun. Es darf aktiv sein, richtig aktiv. Absolut, weil People of Color und Schwarze Menschen würden es ja so überhaupt nicht mitbekommen, dass da vielleicht irgendwas ist. Und du bist auf jeden Fall ein Ally und du möchtest ja da eine Veränderung hervorbringen. Also deshalb unbedingt einfach die Communities anschreiben und auf sie zugehen. Okay, danke. Ein wichtiger Punkt mit dem Ally, finde ich, war sehr ermutigend. Danke. Ja, danke. Es macht mich auch gleich wieder viel sicherer. Ich weiß es von mir selber. Man wird dann immer, das Ganze wird unsicher, weil dann hört man wieder, naja, das so und so nicht und so und so nicht. Wir sind alle Menschen und jeder von uns, auch ich, ist in diesen Strukturen aufgewachsen, in denen wir aufgewachsen sind. Auch ich bin in diesen Strukturen aufgewachsen, in denen wir aufgewachsen sind. Auch ich bin in diesen Strukturen aufgewachsen. Und ich kann euch viel erzählen, als ich das erste Mal in den Kontinent Afrika geflogen bin, das war mit über 20, hatte ich solche Angst, weil ich immer diese Bilder, die ich natürlich in diesem System, in dem ich lebe, immer wieder in meinem Kopf hatte. Das heißt Krieg, Hunger, Kinder, die nichts zum Essen haben, es gibt keinen Strom und Gottes Willen, wie werde ich dort überleben? Gott, wieso fliege ich dorthin? Bis ich dann wirklich dort war und dann gesehen habe, okay, natürlich gibt es auch das, aber es gibt auch das und es sind voll viele junge Menschen und eine coole Musikszene und diese Szene und diese Szene, bis ich in den ganzen System eingetaucht bin. Und da habe ich verstanden, für mich auch verstanden, dass wir alle in uns eine, dass wir alle einfach in diesem System groß geworden sind. Und dass wir uns alle immer wieder hinterfragen müssen, ob wir die Dinge richtig machen, ob wir rassistisch sind oder nicht rassistisch sind. Und auch wenn uns mal ein Fehler passieren sollte, unter Anführungszeichen Fehler, heißt das nicht, dass man jetzt der Rassist oder die Rassistin ist, sondern es sind einfach die Strukturen, in denen wir leben. Und ich glaube, das Wichtigste ist, dass man das immer wieder hinterfragt und wenn man schon darauf aufmerksam gemacht wird, dass man das annimmt und dann für das nächste Mal anders macht. Aber sich von vornherein schon zu klein zu machen und zu sagen, um Gottes Willen, nein. Weil wir leben in Strukturen, wir sind alle in diesen Strukturen aufgewachsen und wir lernen jeder von uns tagtäglich dazu. Danke. Danke, super. Als nächstes haben wir Angela. Ich halte dich frei. Schauen wir mal, ob das klappt. Hi, Angela. Ich halte dich frei. Schauen wir mal, ob das klappt. Hi Angela. Ja, hallo. Ich muss jetzt kurz mal meine Frage formulieren. Also erstens einmal sind wir drei Wörter nicht ganz geläufig. Das ist das PUC, YPLIS und Non-Binär, Schon-Binär. Ja. und non-binär, schon binär. Ja. Ja, das ist jetzt blöd, aber das wollte ich eigentlich kurz fragen. Und, also ich habe mir gedacht, es geht um Kolonialgeschichte von Österreich in Afrika. Und jetzt frage ich mich, ist das vielleicht halt genau die Geschichte, dass, ja, eben mit Ausgrenzung verbunden, mit Söldner verbunden, mit Net, also mit einer Plattform eigentlich verbunden, wo man sich selber, ich stelle mir jetzt vor, aus People of Color in Österreich irgendwo, weil du gesagt hast, erste Generation und zweite Generation. Erste Generation sind so die Kinder der stationierten afrikanischen Soldaten, aber auch die im KZ Verbliebenen, die vorher schon da waren. Und dann, ja Blödsinn, ich fasse jetzt eigentlich für mich selber kurz zusammen, was ich jetzt gehört habe. Vielleicht noch eine Frage, Angela. Nein, ich habe schon eine Frage. Also die Frage, die brennt mich wirklich. Und es gibt wahrscheinlich auch keine Antwort, aber weil eben weil ja das 2000er Jahr gefallen ist, ich habe mir das jetzt überlegt, dieser Todesfall und irgendwie so in den Medien der Drogendealer, der afrikanische und, und, und. Wie ist das für die Black Community zum Beispiel? Ich meine, wenn jemand stirbt, dann ist es leicht, weil das ist voll tragisch. Das ist voll arg und da gibt es eine klare Meinung dazu. Also da kann man klar sagen, das finde ich einen Wahnsinn, das war ein Mord. Da ist Gewalt angewendet worden in einem Kontext, der nicht mehr zum Verbrechen gestanden ist. Angela, bitte eine Frage stellen. Genau, die Frage ist die, wie geht es einem selber jetzt in der Black Community, wenn Menschen quasi illegale Sachen machen und einfach auch strafrechtlich verfolgbare Sachen machen und eigentlich quasi auch ein Schaden sind für die Gesellschaft und dadurch aber in Wirklichkeit quasi Konflikte in Bezug auf Rassismus quasi irgendwie stereotypisiert werden, die quasi eigentlich jemanden anderen in der Community gar nicht betreffen. Und trotzdem ist aber das, was daraus entsteht, so... Also du meinst, diese Stereotypisierungen, die halt passieren... Die aber auf einer gewissen Wahrheit passieren. Wenn man jetzt sagt, in einer Gesellschaft, wo es kein Schwarz und kein Weiß gibt und irgendwer tut irgendjemandem was, was dem anderen nicht gut tut, dann ist es ja wurscht, ob der schwarz oder weiß ist. Aber was ist jetzt, wenn das quasi irgendwie andere Konsequenzen hat? Wenn man jetzt zum Beispiel ausüchtlinge aus Afrika oder so seit dem 2000er Jahr, wenn man eine Straftat begangen hat, keine Staatsbürgerschaft mehr kriegen kann. Also was heißt das für die anderen, die quasi keine Straftat begehen, dass das für die Community trotzdem eigentlich, du bist angreifbar, wenn jemand sich quasi nicht an die gesellschaftlichen Regeln hält, aus welchen Gründen auch immer, wird man als Community angreifbar. Stopp, jetzt reicht es. Die Frage ist gestellt und jetzt übergeben wir das Wort wieder bitte Mireille. Sorry, aber eben wie stehst du dazu? Wie stehst du dazu? Natürlich bist du angreifbar, weil ich meine, als schwarze Person wird man dich immer erkennen. Und du hast wenig Spielraum. Warte, fangen wir nochmal von vorne an. POC heißt People of Color. Und das bedeutet Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Und das andere Synonym ist Black People of Color, das sind eben Schwarze Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Das ist mal das erste. Das zweite ist, eigentlich war mein Vortrag darauf ausgelegt, dass ich aufzeige, dass die österreichische Schwarze Diaspora schon viel länger besteht, als man denkt. Weil man denkt immer nur, Schwarze Menschen gibt es erst seit den 80er Jahren, aber eigentlich sind Schwarze Menschen schon viel länger ein Teil von dieser Gesellschaft, aber das wird nirgends aufgezeigt. Also das war so mein Input dazu. hätte dann de facto nichts mehr mit Österreich zu tun gehabt, in dem Sinne, weil Österreich keine Kolonie in Afrika hatte am Kontinent. Und da hätte ich dann schon England und Frankreich etc. aufzeigen, also berichten müssen. Das ist mal das eine. Das zweite ist, ich habe ja gesagt, in den 90er Jahren war das für die schwarze Community eine sehr schwierige Zeit. Und das war auch die Zeit, wo eben dann viele schwarze Menschen das Land verlassen haben, weil eben diese starke Stereotypisierung war, wo vor allem schwarze Männer als Drogendealer aufgezeigt worden sind. Und ich will nicht damit sagen, dass es keine schwarzen Männer gegeben hat, die Drogen verkauft haben. Natürlich hat es schwarze Männer gegeben, aber nicht alle waren es, aber es wurden alle in einen Topf geworfen und schwarze Frauen als Prostituierte dargestellt worden sind und was natürlich in der Community ein Problem dargestellt hat, weil man jetzt nicht gewusst hat, gerade die Generation von meiner, gerade die Generation meiner Eltern, die sind ja so, und da mache ich Ihnen keinen Vorwurf, aber das sind ganz, ganz viele so, ohne Vorwurf, waren ja so, dass sie, wenn ich zum Beispiel nach Hause gekommen bin und ihnen gesagt habe, heute ist mir das und das Rassistisches passiert, hat mir meine Mama gesagt, sei ruhig, weil wir sind hier Gast. Und sie können uns jederzeit aus diesem Land wieder verbannen. Und das wollen wir ja nicht. Also deshalb schluck alles, was da draußen passiert. Und wir reden nicht darüber. Und für diese Generation war natürlich das eine Katastrophe, weil sie natürlich jeden Tag Angst hatten, wenn irgendwas in der Kronenzeitung steht und schon wieder ein Drogenverkäufer, wie auch immer, festgenommen worden ist. Es bedeutet, dass die schwarzen Menschen aus diesem Land verbannt werden. Und es sind ja in dem Zug, habe ich auch erzählt, viele haben ja dann auch freiwillig das Land einfach verlassen, weil sie das Gefühl gehabt haben, sie kommen hier nicht mehr voran und nicht mehr weiter. Und die Generation meiner Eltern ist auch diese Generation, die eigentlich gerade in den 60er, 70er, 80er Jahre, sehr ruhig geschwommen ist, weil das meistens Menschen waren, wenn sie gekommen sind, dann irgendwelche kleine Jobs genommen haben, ruhig diese Jobs, die schlecht bezahlt sind, fruchtbare Arbeitszeiten hatten etc. etc. aber das geduldet war und angenehm war. Aber die nächste Generation, das heißt meine Generation oder auch die Generation davor, die auch die ganzen Demos organisiert hat, dann gesagt hat, hey, wir sind hier nicht mehr Gast. Wir sind Teil von dieser Gesellschaft. Wir sind hier geboren, hier groß geworden. Und wir möchten genauso auch akzeptiert werden. Auch wenn es andere schwarze Menschen gibt, die vielleicht Drogen verk möchten genauso auch akzeptiert werden, auch wenn es andere schwarze Menschen gibt, die vielleicht Drogen verkaufen oder andere schwarze Frauen die Prostitution betreiben, heißt das nicht, dass die anderen 90 Prozent oder 99 Prozent es auch tun und wir wollen ein Teil davon sein. Und genau, ich hoffe ich konnte es halbwegs beantworten. Super, danke dir. Ist es beantwortet, Angela? Kannst du mal nicken? Nein, ich komme mir gerade ein bisschen blöd vor. Es ist einfach ein Konflikt. Ich meine, wenn jemand schuldig ist, ist jemand schuldig. Es ist ja voll schlimm, wenn man sich quasi ruhig halten muss, weil das gleich die doppelte Belastung ist. Ja, also für diese Generation. Und da gibt es auch, wenn man sich Geschichten auch durchliest oder Bücher durchliest, zum Beispiel Melissa Erkut von Ex-Jugoslawien oder türkischen Mitbürger oder Mitbürgerinnen, erzählen die oft dasselbe. Dass diese Generation von ihren Eltern stark mit dieser Angst gelebt haben. Und ich weiß es auch von meinen Eltern, bis wir diese Staatsbürgerschaft hatten. Und meine Mutter immer, oh Gott, jetzt müssen wir schon wieder dorthin. Und hoffentlich kriegen wir das Visum wieder und wird das verlängert und können eh bleiben. Bis das Ganze vonstatten ist und das ganze abgeschlossen war ja man immer diese angst dass sie immer diese angst hatten sie werden nicht hier bleiben und deshalb war immer die devise wenn wir schlucken alles was kommt weil wir sind ja gast und und das hat es eben in den 90er Jahren mit dieser starken Stereotypisierung, gerade auch durch die Medien, natürlich verschlimmert. Gesellschaft dazu, die überhaupt nicht bereit ist, Menschen positiv gegenüber zu begegnen. Also das, glaube ich, ist wirklich echt eine total harte Zeit gewesen und sicherlich auch heute noch. Jetzt gibt es noch zwei weitere Meldungen, einmal von Inge und einmal von Sabrina und ich würde jetzt gerne weitergehen und dann auch nach diesen Meldungen sozusagen die Diskussion schließen, weil wir schon über eineinhalb Stunden hier sitzen. Aber ihr könnt mir immer gerne Mail schreiben oder über Instagram anschreiben. Manchmal dauert es ein bisschen, entschuldige, mit den Nachtdiensten und dann mit dem Kleinen, aber ich antworte in der Regel. Super, aber es ist total reichhaltig. Also ich glaube, wir nehmen irre viel mit heute. Also Inga, ich habe dich jetzt freigeschaltet. Hallo, also hier sind Marlies und Inga. Hi. Und wir haben innerhalb, also ich mache es jetzt kurz, wir haben innerhalb von dem Seminar Check mal deine Privilegien, haben wir Fragen entworfen, weil wir uns halt mit Critical Whiteness auseinandergesetzt haben und haben so ein bisschen überlegt, wie können wir uns überhaupt als weiße Person mit Antirassismus auseinandersetzen, gerade im Online-Raum irgendwie, weil das ja schon, sag ich mal, aktivistisch eine relativ große Plattform irgendwie ist, zum Beispiel eben Instagram. Und haben uns dann zwei Fragen überlegt, die vielleicht auch ganz interessant wären, haben wir gerade gedacht, die einfach zu stellen. Genau, also die Fragen waren, also ich lese jetzt einfach vor, weil wir haben das ursprünglich eben als schriftlich gedacht. Wie kann man online als weiße Person antirassistisch mit oder wirken, ohne sich die Problematik anzueignen bzw. sich ins Rampenlicht zu stellen? Wie müssen weiße Menschen sich im Internet solidarisieren? Genau, und wir haben da eben so ein paar Antworten schon gesammelt und jetzt haben wir spontan nur draufgekommen, dass wir dich ja auch das fragen könnten. Auf jeden Fall seine Plattform oder seine Reichweite nutzen, um schwarze Menschen oder People of Color aufzuzeigen, die schon wirklich tolle Arbeit machen, aber nicht diese Reichweite bekommen oder nicht diese Möglichkeit bekommen, ihre Arbeit, ihre Antirassismusarbeit voranzubringen. Also ich denke, es ist viel wichtiger, als selbst jetzt zu reden, lieber die Leute reden zu lassen, die es betrifft und die einfach diese Allies, Unterstützer und Unterstützerinnen brauchen, um wirklich auch diese Reichweite und auch, damit es auch wirklich nicht nur von einem kleinen Bubble gehört wird, sondern wirklich von einem großen Bubble auch gehört wird, die Möglichkeit bekommen. Und ich denke, dass es immer gut ist, solche Leute auch zu unterstützen, zu teilen und ihnen das Wort zu geben. Okay, viel gut. Danke. Gerne. War das die einzige Frage oder hattet ihr noch eine? Ja, ich dachte schon zwei. Genau, also es sind schon zwei gewesen. Also die zweite war, wie, oder so in Klammern, wie müssen weiße Menschen sich im Internet solidarisieren? Also müssen sie es generell und wie müssen sie das vielleicht tun? Aber ich finde, da war ja auch sehr viel jetzt schon von drin. Also ich finde, du musst jetzt nicht, das haben mich auch schon mal ein paar Leute gefragt oder auch eine gute Freundin von mir, ja, aber ich bin jetzt nicht so der Typ, der jetzt so laut was sagt und das ist nicht so meine Art, was auch okay ist. Nicht jeder muss jetzt die große Kämpfer oder Kämpferin werden, wenn es auch nicht der Art entspricht der Person. Ich denke aber, dass es eben dann wichtig ist, dass man die Leute, die man eben sieht, also People of Color, schwarze Menschen, dass es eben dann wichtig ist, dass man die Leute, die man eben sieht, also People of Color, schwarze Menschen, dass man die aufzeigt und innerhalb dieser Reichweite dann auch einfach gibt. Oder, was ich immer toll gefunden habe, wenn man dann auch einfach auf den Menschen dann auch zugeht und dann sagt so, ich habe da jetzt gesehen, das war eigentlich nicht richtig. Was können wir machen? Kann ich dich irgendwie unterstützen? Wenn man jetzt nicht diese Person ist, die einfach gleich aufsteht und schreit. Und ich finde es ganz toll, wenn man dann einfach zugeht und dann wirklich fragt, wie kann ich dich unterstützen, was kann ich machen, kann ich es irgendwo melden, kann ich was tun für dich. Und ich finde, das hilft auch schon viel. Und wenn man wirklich irgendwo sitzt und die Möglichkeit hat, auch diese Räume zu schaffen, das auch zu tun. Danke. So, eine letzte Frage. Sabrina. Ja, meine letzte Frage wäre jetzt nochmal zurückkommen zur Operation Spring. Warte, Sabrina, siehst du? Was? Ich wollte gerade dein Gesicht nämlich sehen. Ja, siehst du mich? Warte, red nochmal. Ja, ich habe die Hand auch noch immer oben. Ich weiß nicht, ob du das siehst. Ah, da. Ja, ja, ja. Ich sehe dich. ist, dass ja eigentlich das damals deswegen durchgeführt wurde, weil die Black Community, Schwarze Aktivistinnen zu diesem Zeitpunkt sehr organisiert und sehr stark waren und man eigentlich diesen Aktivismus von Startseite auch zerschlagen wollte. Da wollte ich wissen, ob du dazu noch mehr was sagen kannst und auch was eigentlich die Operation Spring bis heute für die Black Community eigentlich für Auswirkungen hatte? Also die Auswirkung auf die Black Community ist auf jeden Fall die große Angst geblieben, weil das war, wie es jetzt auch mit Operation Luxor war, muss man sich wirklich vorstellen, dass mitten in der Nacht Polizisten, Polizistinnen gekommen sind, wo Kinder gelebt haben. Ja, es ist einfach sehr viel Angst geblieben, sehr viel Schrecken auch geblieben. Und auch was mir auffällt, eine große, also bei einem Teil auch eine große Ehrfurcht gegenüber, also Angst, Ehrfurcht, Unsicherheit gegenüber der Polizei. Dass man irgendwie machtlos ist in dieser Struktur mit der Polizei. Und das ist auf jeden Fall von Operation Spring in der African Community geblieben. Aber andererseits, wie auch du gesagt hast, weil ich habe euch erzählt, dass gerade in dieser Zeit auch diese erste große Demo auch gebildet worden ist von schwarzen Vereinen, die das selbst gemacht haben und nicht von irgendwelchen NGOs oder so oder Befreundeten und Vereinen, sondern wirklich schwarze Menschen selbst damals diese große Demo organisiert hatten für Markus Omafou und seine Ermordung. dass sich aber dadurch noch mehr Widerstand auch gerade bei der Jugend von schwarzen Menschen gebildet hat. Die gesagt hat, okay, wir wollen das nicht mehr hinnehmen. Das ist eine Freche, was die Polizei da gemacht hat, was da passiert ist. Und die sich dann noch verstärkter zusammengetan haben und versucht haben, das laut publik zu machen und auch gekämpft haben, dass zum Beispiel der Markus-Oma-Furmer-Denkmal dann im sechsten Bezirk auch aus dem entstanden ist. Gibt es so etwas wie einen runden Tisch mit der Polizei, dass solche Sachen verhindert werden oder wie wird da in Zukunft, also man könnte ja denken, dass mit Beteiligung der Grünen an der Regierung da vielleicht irgendwie verstärkt jetzt eingegriffen wird oder versucht wird, die Strukturen zu verändern. Zeichnet sich da irgendwas ab? dass sich da gar nichts tut. Also gar nichts. Es gibt ja eigentlich von den Grünen auf Bundesregierung auch selbst eingebracht einen Aktionsplan gegen Rassismus, weil auch auf EU-Ebene das jetzt vorgeschrieben ist, dass man bis 2025 einen nationalen Aktionsplan gegen Rassismus erstellen muss. Und das haben auch die Grünen eingebracht für Österreich. Und da bis jetzt nichts passiert ist, keine neuen gesetzlichen Veränderungen gekommen ist, in der Polizei, wir sehen es ja jetzt auch mit den ganzen Demonstrationen, mit diesen Schwurblern und Rechtsextremisten und etc., die da immer jedes Wochenende unterwegs sind, dass es de facto keine Änderung gibt. Gibt es nicht. Jetzt habe ich gesehen, noch eine Meldung, Thomas. Alles gut, ich habe Zeit. Aber er ist, glaube ich, wieder zurückgezogen. Thomas, wolltest du was sagen? Ich habe mich nur im Shortcut verdrückt, das tut mir unendlich leid. Ach so, kein Problem. Na gut, also vielen herzlichen Dank für die Einblicke und auch für die vertiefte Diskussion von verschiedenen Punkten, die wir auch im Seminar und auch im Uni-Alltag immer wieder erleben und diskutieren. Und ich hoffe, dass wir weiterhin kooperieren können, irgendwie in Zusammenarbeit bleiben können, uns austauschen können, dich vielleicht auch nochmal einladen, auch in Präsenz nochmal einladen können. einladen können. Und auf einmal wünsche ich dir viel Kraft für deine politische Arbeit und finde das wirklich bewundernswert und toll. Und wenn wir dich in irgendeiner Form unterstützen können, möchte ich dir gerne die Unterstützung anbieten. Dankeschön, vielen Dank. Und danke für die Einladung. Ich hoffe, wir sehen uns wirklich mal persönlich. Und wenn irgendwas braucht, einfach Bescheid geben. Ich melde mich immer, auch wenn es manchmal dauert, aber ich melde mich. Super, super. Vielen herzlichen Dank und alles Gute. Guten Abend. Ja, danke. Danke euch, die ihr so lange geblieben seid und mitdiskutiert habt. Super, danke. Tschüss. Tschüss.