Herzlich willkommen an diesem spätwinterlich sonnigen Mittwochabend bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Die Presse ist zu entnehmen, dass aktuellen Studienergebnissen zufolge mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Österreich mit depressiven Symptomen kämpft. Sechs von zehn haben doch Essstörungen, wiederum 47 Prozent leiden an Schlafstörungen und doch beunruhigende 16 Prozent haben wiederholt Suizidgedanken. Das sind Zahlen, die eigentlich ordentlich aufhorchen lassen und zeigt ein Bild, dass Jugendliche in unserer Zeit tatsächlich mit einer Menge Belastungen zu tun haben. Damit nicht genug. Die Pandemie hat sicherlich das ihre dazu beigetragen, aber Themen wie die Klimakatastrophe oder auch ein vielfaches Unverständnis der älteren Generationen gegenüber jungen Menschen kommt da auch noch dazu und ganz aktuell selbstverständlich auch der Krieg gegen die Ukraine und damit verbunden viele Sorgen und Ängste. Wie wir damit umgehen können, wo auch Jugendliche Auswege finden können, beziehungsweise wie dieses Thema bei Gesellschaft und Politik Beachtung finden muss, ist jetzt das Thema der kommenden 60 Minuten meiner Politikgespräche mit Vorwärtsdrang, wo ich mich freue, zwei Gäste bei mir im Studio willkommen heißen zu können. Gleich neben mir sitzen, sie war schon bei DorfTV im Interview, Barbara Spranger. Sie ist Leiterin der Familien- und Jugendberatung hier in Linz. Und rechts von ihr sitzt Mara Mittermeier, sie ist Landessprecherin der AKS, der Aktion kritischer SchülerInnen hier in Oberösterreich. Ja, herzlich willkommen. Freue mich, dass Sie beide heute Zeit gefunden haben, dieses wichtige Thema zu erörtern. Und ich will auch keine Zeit verlieren, Frau Mittermeier, ich beginne gleich mal bei Ihnen. Ich darf gestehen, Sie sind noch sehr jung, Sie sind Schülerin, gehen hier in Linz zur Schule. Können Sie mal aus Ihrer Sicht schildern, wie Sie alleine die letzten zwei Jahre erlebt haben unter diesem Vorzeichen der Pandemie, doch auch massiven Einschränkungen der eigenen Bewegungsfreiheit, kaum rausgehen zu können, nicht fortgehen zu können, soziale Einschränkungen. Wie erlebt man das eigentlich aus der Sicht einer Jugendlichen? Also ich glaube, man kann sich vorstellen, dass eine Pandemie einfach nicht spurlos an einem vorbeigeht. Und in der Schule, man merkt das einfach, dass voll viele psychische Folgen auf uns zukommen sind, dass sich der Alltag einfach komplett verändert hat, weil was früher unser Klassenzimmer war, wo wir mit unseren Schulkolleginnen waren, wo wir Spaß gehabt haben und Witze gerissen haben, ist jetzt unser Laptop geworden. Man sitzt auf einmal alleine daheim, ist alleine mit den Problemen und das geht einfach nicht spurlos an einem vorbei. Da hat sich eigentlich einiges verändert. Außerdem sind auch Fragen auf einmal voll präsent geworden, die früher man sich nie gestört hat. Zum Beispiel war im Dezember vom Bildungsminister der Erlass, dass man, wenn es möglich ist, daheim bleiben sollte, um die Infektionsketten einzuschränken. Aber gleichzeitig hat es ja geheißen, die Schulen sind offen und als Schülerin fragt man sich dann, was mache ich jetzt? Gehe ich in die Schule? Wage ich das Risiko? Oder bin ich solidarisch? Solche Fragen hat man sich früher nicht stellen müssen. Und sowas belastet eben auch Schülerinnen und Schüler, weil man ist auf einmal selber in der Verantwortung und muss entscheiden, was ist jetzt mehr wert, die Gesundheit von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern oder von meinen Mitmenschen generell oder nehme ich das in Kauf, dass ich vielleicht mehr Stoff verpasse, weil Distance Learning oder halt eben daheim mit Lernpakete unterrichtet zu werden, ist natürlich etwas anderes, als wirklich in die Schule zu gehen. Frau Spranger, das Belastungsvolumen für Jugendliche ist in den letzten Jahren sehr, sehr deutlich angestiegen. Jetzt weiß ich gar nicht so genau Bescheid, aber so eine Jugendberatungs- und Familienberatungsstelle, die ist ja quasi mal irgendwann ins Leben gerufen worden, in relativ normalen Zeiten. Unsere Beratungsstelle, das ist das Institut für Familien- und Jugendberatung der Stadt Linz, ist eigentlich in der Nachkriegszeit ins Leben gerufen worden. Das ist schon sehr alt, über 70 Jahre. Und es ist eigentlich sehr alt, über 70 Jahre. Und es ist eigentlich sehr spannend, weil es eine sehr ähnliche Situation vielleicht war. Also so in der Nachkriegszeit, wo es auch große Schwierigkeiten und Belastungen gegeben hat, war die Stadt Linz damals schon so fortschrittlich und hat eine Beratungsstelle ins Leben gerufen. Und ja, leider gibt es immer wieder Situationen, die es nötig machen, dass es uns nach über 70 Jahren noch immer gibt und mehr denn je. Also es ist sogar im letzten Jahr, Gott sei Dank, zwei Vollzeitstellen klinische Psychologie dazugekommen, weil man eben gesehen hat, dass der Andrang extrem groß ist und der Bedarf an Beratung und Therapie leider noch gestiegen ist, weil es eh schon vorher auf hohem Niveau war. Und es ist zu erwarten, also so eben, was die Mara so berichtet, dass das wahrscheinlich jetzt nicht, ich meine, die Pandemie ist leider eh noch nicht vorbei, aber selbst wenn es so wäre, wird es auch so sein, dass da nicht von einem Tag auf den anderen, das wirst du wahrscheinlich bestätigen können, wird man nicht zur Tagesordnung übergehen und alle Probleme sind gelöst, im Gegenteil. Also es wird eigentlich eher noch so, ist zu erwarten, einfach noch so eine Welle kommen, dass das sich noch sehr lange dahin ziehen wird. Frau Mittermeier, wenn wir uns zurückerinnern an den Beginn dieser Pandemie, da galt ja die ganze Aufmerksamkeit zum Teil auch nicht ganz zu Unrecht älteren Menschen, weil sie natürlich auch zu besonderen Risikogruppen zählten. Dann ist mir irgendwann draufgekommen, hoppala, da haben wir eigentlich auf eine große Gruppe irgendwie vergessen. Also da hatte ich zuletzt auch eine Kinderpsychologin bei mir im Studio zu Gast hier gesagt, das ist ja eigentlich eines der schlimmsten Missachtungen auch der österreichischen Bundesregierung der letzten zwei Jahre, so sehr auf Kinder und Jugendliche vergessen zu haben. Wie haben Sie das wahrgenommen, beziehungsweise jetzt haben Sie ja schon ganz kurz Eindrücke aus Ihrem Schülerinnenleben und aus dem jugendlichen Leben geschildert. Wo finden Sie eigentlich Gehör mit Ihren Sorgen und Nöten? Wer hört auf Sie? Wo können Sie das deponieren und sagen, uns geht es nicht gut? Das ist eine sehr gute Frage, weil es stimmt, am Anfang der Pandemie, jetzt in der Kassenjahr, bleibt es daheim für die ältere Bevölkerung. Und ich muss sagen, ich finde, Jugendliche haben sich da sehr gut daran gehalten. Ich meine, wir waren immerhin 150 Tage im Distance Learning und sowas macht nicht Spaß, sowas ist nicht einfach und sowas würde, glaube ich, keine Person freiwillig machen. Genau, und jetzt erwartet sich schon die Jugend, dass man wieder mal Rücksicht auf uns nimmt, dass wir wieder mal Gehör finden. Das passiert leider, muss ich sagen, finde ich gerade sehr wenig. Letztens die Matura-Streiks, die aufgerufen worden sind, Jugendliche suchen einfach selbst, also müssen sie Gehör verschaffen, weil sie kein Gehör kriegen, sie müssen auf die Straße gehen, müssen sagen, wir sind da, für uns braucht es gescheite Lösungen, Erleichterungen, weil, wie man sieht, die Matura zum Beispiel, da ist Jugendliche nicht zugekauft worden. Also die Bundesschülerinnenvertretung fordert, die freiwillige mündliche Matura ist aber nicht umgesetzt worden und es wird einfach weggeschaut, die Sorgen und Ängste von Jugendlichen werden einfach überhört. Genauso bei den psychischen Problemen. Es wird zwar oft gefragt, wie geht es euch in der Schule zum Beispiel? Unsere Lehrpersonen fragen echt nicht oft noch, wie geht es euch? Aber wenn unser Klassenantwortet, uns geht es nicht so gut, dann können sie uns leider keine Antwort geben oder helfen, weil dann ist es so, oh, dann bereuen sie es eher, dass sie gefragt haben, wie es uns geht, weil sie uns ja nicht helfen können. Frau Spanger, was brauchen Jugendliche Ihrer Meinung eigentlich? Ich meine, da gibt es wahrscheinlich auch in einem Lehrbuch etwas nachzulesen. Was brauchen Jugendliche eigentlich, damit es ihnen gut geht? Also in erster Linie, glaube ich, einfach so die Peergroup, also so die Gleichaltrigen, weil das ist eigentlich so die Phase, wo man die meiste Zeit mit Gleichaltrigen verbringt und aus der Familie rauswächst, sich vom Elternhaus ablöst. Und das war, glaube ich, einfach auch so die große Herausforderung in dieser Zeit, dass genau das Gegenteil passiert ist. Also in einer Zeit, wo ich eigentlich mich mit meinen Freundinnen und Freunden treffe, wo ich fortgehe, wo ich selbstständig werde, bin ich plötzlich zu Hause eingesperrt wieder mit meinen Eltern. Und das hat schon sehr massive Probleme gegeben in vielen Familien, also speziell dort, wo es vorher schon nicht einfach war und die Ablöse-Thematik eine intensive war, war das natürlich sehr, sehr schwierig, aber generell, also eh so wie die Mara sagt, für jeden jungen Menschen war das eine ganz schwierige Zeit, weil es einfach der Entwicklung völlig zuwiderläuft, also hinaus in die Welt und plötzlich bin ich eingesperrt und das ist natürlich für die Entwicklung auch nicht wirklich sehr gut. Und das zeigt sich ja in den Zahlen jetzt von den diversen Studien, die ja inzwischen gemacht worden sind in diesen zwei Jahren, dass die psychischen Probleme massiv zugenommen haben und ich glaube, das ist einfach auch so eine gewisse Art von Kontrollverlust, wo ich mein Leben plötzlich nicht mehr selber in die Hand nehmen kann, wo ich fremdbestimmt bin, wo ich nicht mehr das eigentlich tun kann, was meinem Alter entsprechen würde und wer anderer bestimmt, was ich zu tun habe oder eben nicht zu tun habe. Das ist sehr schwierig und hat viele Probleme gemacht. Also in unserer Beratungsstelle haben sie die Beratungskontakte um 11 Prozent im Vergleich, also von 2019 auf 2021 erhöht. Also das war doch ziemlich massiv, auch weil es vorher ja auch schon relativ hoch war. Was sicher auch schwierig war, also speziell so in diesen ersten Lockdowns, dass man eben zu Hause mehr oder weniger eingesperrt war. Also es hat auch nicht jeder ein Haus mit Garten, sondern also die Familien, die eher unter prekären Bedingungen einfach erleben, hat es natürlich noch einmal viel schwerer getroffen. Enge Wohnverhältnisse, wenig Geld, die Infrastruktur auch nicht fürs Homeschooling, wo ich dann in einem Zimmer mit drei anderen Geschwistern oder so vielleicht dann die Aufgabe machen soll oder überhaupt dem Unterricht folgen soll. Also das war wirklich sehr, sehr herausfordernd und ist eh noch immer. Oder ebenso diese Entscheidung, wie du gesagt hast, zu treffen, ja, bleibe ich jetzt zu Hause, wo mir das jetzt freigestellt wird. Also das ist schon sehr, sehr schwierig, weil ich habe auch erlebt, dass die Jugendlichen, die ich so kennengelernt habe, auch in der Beratungsstelle, waren extrem solidarisch und haben sich extrem viel Sorgen und Gedanken gemacht und haben wirklich versucht, sich an die Maßnahmen zu halten, aber auf Dauer ist das natürlich ein Wahnsinn. Was ein großes Thema ist, ist Medienkonsum. Der hat massiv zugenommen. Ich weiß nicht, was deine Erfahrungen sind. Also so Fluchtmöglichkeiten, das ist natürlich noch ein Thema im Laufe unserer Zeit hier gemeinsam. Aber Frau Mittermeier, ich glaube, was ganz entscheidend auch ist, ist einmal einen sehr kritischen Blick darauf zu werfen, wie Gesellschaft im Allgemeinen auch Jugend sieht oder welche erwartungen es an die jugend gibt ich muss gestehen ich selber habe eigentlich mal kräftig geschluckt als er nach der regierungsumbildung im herbst auch heinz faßmann als unterrichtsminister abgelöst wurde dann kam plötzlich martin polaschek und ich glaube es eine allererste ansage als minister als neuer minister war dass jetzt im hinblick auf die Matura im Frühjahr 2022 da jetzt auch wieder quasi die mündliche Matura verpflichtend werden soll. Und da gab es eine ganze Menge auch an Diskussionen in den Zeitungen und wo auch immer, wo es dann geheißen hat, diese Leistung wird man den Jugendlichen ja noch abverlangen können. Und das natürlich hat ganz massiv in den Spiel gebracht, diese sehr hohen Leistungserwartungen auch an die Jugendlichen. Und das ist eigentlich, ich habe das schon auch fast wie einen Affront wahrgenommen, weil einerseits haben die jetzt wirklich sehr viel reinbeißen müssen und dann kommt diese Erwartung an sie. Wie haben Sie das wahrgenommen? Nicht nur jetzt auch schülerpolitische Vertreterin, sondern auch als Person, wie haben Sie das wahrgenommen, als es dann geheißen hat, aber eigentlich diese Leistung werden Sie ja wohl noch erbringen können. Ja, eben, wie gesagt, der Leistungsdruck ist massiv gestiegen und ich finde das eigentlich eine Frechheit, dass man sagt, ja, sowas werden Sie doch noch schaffen, weil, wie kann man sowas sagen, nach 150 Tagen Distance Learning, nach zwei Jahren daheim, wo man nicht weiß, wie geht es den Personen psychisch und wie haben die Personen das Distance Learning nach zwei Jahren daheim, wo man nicht weiß, wie geht es den Personen psychisch und wie haben die Personen das Distance Learning erlebt, weil wie Sie bereits gesagt haben, Distance Learning ist nicht gleich Distance Learning. Es gibt Leute, die haben keinen eigenen Laptop, die teilen sich das Zimmer mit Klassenkolleginnen, Geschwistern natürlich und die haben die Internetverbindung nicht oder sie verlieren den Anschluss und dann kann man nicht erwarten, dass die das in der Achtung jetzt, was heißt, wir haben eigentlich Präsenzunterricht, weil es wieder auffällt und die Bildungslücken schließen. ist, finde ich, völlig übertrieben und einfach realitätsfern, weil man kann nicht sagen, in einer Pandemie kehrt man zurück zur Normalität, wenn du keine Normalität herrschst, weil bei, glaube ich, 47.000 Fällen pro Tag kann man ja nicht von einer Normalität reden und meine Klasse, ich gehe in die Orte, es heißt zwar, es heißt zwar, Präsenzunterricht immer, aber wir waren allein im letzten Monat zweimal im Distance Learning, weil wir so viele Corona-Fälle haben. Und da verpasst man auch wieder Stoff, so kurz vor der Matura. Und ich glaube, was vorher auch erwähnt worden ist, Sicherheit ist, glaube ich, für Jugendliche auch ganz wichtig. Und wenn man diese Sicherheit nicht hat und nicht weiß, was ist morgen, was ist übermorgen, wie schaut meine Matura eigentlich aus, wie wird mein Studium sein, dann fehlt einfach ganz, ganz viel. Und bei der Matura ist es eben ganz wichtig, dass wir wissen, wie das ausschauen wird. Und wenn es dann im Herbst schon heißt, die mündliche Matura sollte heuer fix abgehalten werden, obwohl man nicht sagen kann, wie sich das entwickelt. Und obwohl es eigentlich schon von diesem Standpunkt eigentlich klar sein sollte, dass man nicht die Matura einfach so abhalten kann, wie vor einer Pandemie, ist eigentlich echt realitätsfern. Frau Spranger, helfen Sie mir ganz kurz ein bisschen besser zu verstehen, wie kann Politik Entscheidungen treffen und dabei so sehr eigentlich den Bedürfnissen von Jugendlichen keine Beachtung schenken. Woran liegt das? Ich fürchte, da kann ich Ihnen jetzt keine Antwort geben. Ich bin Kinderpsychologin. Aber das Problem ist, oder ein großes Problem ist, was auch in den Studien so rausgekommen ist, oder ein großes Problem ist, was auch in den Studien so rausgekommen ist, wo Kinder und Jugendliche befragt worden sind und Eltern eben, wie man dann zu diesen Ergebnissen kommen ist, dass es ihnen psychisch sehr schlecht geht, dass die Kinder und vor allem Jugendliche irgendwie gesagt haben, super, jetzt werden wir mal gefragt, also es interessiert sich irgendwer für uns. Und das ist ja jetzt wirklich so lange Zeit überhaupt nicht passiert. Also insofern ist es schwer zu verstehen, also dass es keinen Dialog gibt oder dass ihr eben nicht gefragt werdet, was braucht ihr. Also ich würde mir wünschen, wenn wir wieder in so eine Situation kommen, dass in den Krisenstäben auch Fachleute aus dem psychosozialen und aus dem pädagogischen Bereich sind, dass die Bevölkerung einfach breiter abgebildet ist, was eben Kinder und Jugendliche brauchen und Familien. Also das ist wirklich schwierig. und Familien. Also das ist wirklich schwierig. Frau Mittermeier, ich habe es ja eingangs schon erwähnt, dass ja quasi dieser ganze Krisen- und Belastungsrucksack ja nicht nur die Pandemie drinnen stecken hat, sondern da gibt es auch andere Themen. Jetzt komme ich nochmal auf das ganz wichtige Thema. Viele beschreiben das ja als die größte Herausforderung unserer Zeit, die Klimakatastrophe, oder die sich abzeichnende Klimakatastrophe. Inwieweit spielt das für Sie eine Rolle? Weil das geht ja auch sehr stark zu dem Punkt, wo Jugendliche meines Erachtens zu Recht auch einen großen Ärger entwickeln, dass ihre Eltern oder Großeltern noch mehr ja quasi in Hülle und Fülle vom Wohlstand sozusagen gelebt haben. Da gab es jede Menge Autos, teilweise pro Familie mehr Autos als Familienmitglieder. Man hat sich Weltreisen geleistet, ist herumgeflogen und so weiter. Und die Rechnung bezahlen jetzt eigentlich alle diejenigen, die jetzt nachkommen. Und wie weit spielt das für Sie eine Rolle, auch in Ihrem Verständnis? Wir alle wollen ja quasi auch zwischen den Generationen in Frieden leben, aber wie lange geht sich das überhaupt noch aus? Ich könnte es verstehen, wenn Sie sagen, Sie haben echt einen Groll drauf. Ja, also ich glaube, dass da voll wichtig ist, dass man Jugendlichen zuhört und schaut, das ist die Zukunft und wir sollten ernst genommen werden, wenn Jugendliche auf die Straßen gehen und sagen, sie haben Zukunftsängste. Und das nicht ohne Grund. Es gibt genug Studien, die beweisen, dass der Klimawandel schnell voranschreitet und dass es mal uns treffen wird oder die zukünftigen Generationen und unsere Eltern und Großeltern eben wahrscheinlich niemals so viel davon mitkriegen. unserer Eltern und Großeltern eben wahrscheinlich nicht mehr so viel davon mitkriegen. Ich glaube, Wut beschreibt es ganz gut. Wenn man einfach nicht ernst genommen wird und weiß, das sind halt die Probleme, mit denen werde ich mal kämpfen müssen, wenn ich erwachsen bin oder wenn ich mal Kinder habe, wenn meine Kinder mal Kinder haben und die Personen, die jetzt eigentlich die Macht hätten oder Verantwortung darüber hätten, einfach weggeschauen und diese Themen ignorieren und einfach auf Profit Wert legen und wieder jugendlich eigentlich nebenanstehen und nur als Nebensache behandeln. Frau Spanger, ich war ja auch mal jung und jugendlich und ich habe das auch sehr früh erkannt. Ich komme auch aus einer Lehrerfamilie, aus einer reinen Lehrerfamilie, habe das sehr früh kennenlernen müssen und ich habe das auch sehr früh erkannt. Ich komme auch aus einer Lehrerfamilie, aus einer reinen Lehrerfamilie. Habe das sehr früh kennenlernen müssen und ich habe das auch immer so wahrgenommen, dass ja quasi Jugendliche in einem Dreigestirn leben. Da gibt es sozusagen sie selbst, die Jugendlichen, dann gibt es die Eltern und dann gibt es sozusagen die Schulen und die Bildungseinrichtungen. Das ist ja fast ein endloser Prozess, wo man diskutiert, wer ist jetzt eigentlich für die Kinder und Jugendlichen verantwortlich? Das wird ja immer so hin und her gespielt, liegt es bei den Eltern oder müssen die Schulen etwas leisten, wo die Eltern das nicht können oder überfordert sind und hin und her. Jetzt frage ich Sie, wo sollten Jugendliche zuallererst auch tatsächlich Gehör finden, Mitbestimmungsmöglichkeiten finden? Ist da in der Schule mittlerweile schon Besseres erreicht worden als noch zu meiner Zeit in den 80er Jahren? Oder ist da noch viel Luft nach oben? Was braucht es, damit Jugendliche nicht nur sozusagen eine Jugendberatungsstelle aufsuchen, sondern da gehen sie auch wieder raus? Und was passiert dann? eine Jugendberatungsstelle aufsuchen, sondern da gehen sie auch wieder raus. Und was passiert dann? Also grundsätzlich würde ich schon sagen, dass das Elternhaus schon ein wichtiger Faktor ist. Weil wenn Kinder eine gute Unterstützung erhalten oder einfach so das Gefühl haben, okay, ich bin da geborgen und habe da Sicherheit und kann da gut aufwachsen, dann ist es in der Regel auch so, dass es im Jugendalter sich dann auch leichter tut, gewisse Dinge einfach zu vertreten oder eine gewisse Sicherheit zu haben. Im Jugendalter spielt, wie wir vorhin schon gesagt haben, die Außenwelt immer eine größere Rolle. da spielt eben, wie wir vorhin schon gesagt haben, eben so die Außenwelt immer eine größere Rolle. Insofern hat die Schule natürlich schon eine wichtige Aufgabe auch. Ich habe jetzt zum Beispiel mitbekommen, dass einige Schulen auf Eigeninitiative Psychologen jetzt angestellt haben, um die Schüler zu unterstützen auch. Mit welchem Geld? Die zahlen das selbst vom Elternverein oder so. Also das weiß ich jetzt nicht genau, wie sie es finanzieren, aber manche Schulen leisten sich das oder können sich das leisten, was ich irgendwie toll finde, weil ich glaube, dass da eben die jungen Leute sich dann auch ernst genommen fühlen und unterstützt fühlen. Ja, also im Jugendalter sicher zunehmend die Außenwelt, die wichtig wird und eben, wo sie gehört werden wollen und sollen. Natürlich auch von der Politik und von denen, die das Sagen haben. Frau Mittermeier, jetzt bei Ihnen ist die Sachlage relativ klar. Sie haben sich entschieden, sozusagen bei der AKS mitzumachen, der Aktion kritischer SchülerInnen. Sie sind jetzt sogar Landessprecherin hier in Oberösterreich. Aber wie schaut es bei anderen Jugendlichen aus? Jugendliche genießen ja keinen besonders guten Ruf. Man sagt immer, die sind so unpolitisch, die interessieren sich für nichts. Wie nehmen Sie das wahr? sich für nichts. Wie nehmen Sie das wahr? Ich persönlich nehme das eigentlich ganz anders wahr. Also ich kenne nur Leute, die politisch interessiert sind und in keiner Organisation sind. Ich glaube, in meiner Klasse ist eigentlich die ganze Klasse politisch interessiert und man merkt so, dass generell politische Bildung, finde ich, in der Schule eigentlich viel zu wenig Platz hat. Es gibt zwar Geschichte und politische Bildung, aber großteils wird eigentlich nur Geschichte unterrichtet. Das wäre, finde ich, auch ein Punkt, wo man eigentlich ansetzen kann, wenn man schon sagt, die Jugendlichen interessieren sich nicht für Politik und warum setzt man dann nicht in der Schule an und klärt man darüber auf. ist so ein großes, umfassendes Thema, dass man sie da am Anfang gar nicht zurechtfindet, weil wenn man da einsteigt, so das Vokabular, wie kommst du denn da eigentlich überhaupt ein, wie solltest du dich auskennen, wenn du noch nie darüber informiert worden bist und das hängt halt klar sehr viel vom Elternhaus ab, also wenn deine Eltern Politik interessiert sind, dann ist das Kind wahrscheinlich viel besser informiert und interessiert sich wahrscheinlich dann dafür eher für Politik, als wenn sie die Eltern eben nicht interessieren. Nachdem ja das Thema politische Bildung auch bei DorfTV ein ganz großes ist, jetzt frage ich wirklich aus großem Interesse nach, was würden Sie sich denn wünschen? Also ich weiß, in der politischen Bildung ist ein totales Stiefkind, wird sträflich vernachlässigt, alle haben irgendwie Angst davor, dass jeweils die andere Partei davon profitieren könnte. Die Schülerinnen und Schüler lernen gerade mal, dass 183 Abgeordnete im Nationalrat sitzen. Das war es dann aber auch schon oft. Was wäre denn Ihr Wunsch? Was politische Bildung ansprechen sollte? Was soll politische Bildung machen in der Schule? Ich glaube, es sollte viel mehr darüber aufgeklärt werden, wie wirklich Politik passiert und wie es funktioniert. Natürlich wird die Parteien aufklären und nicht nur Schülerinnen und Schüler vor einer Wahl ein Referat über irgendeine Partei machen lassen. Es wäre voll cool, wenn Expertinnen und Experten eingeladen werden, wenn man direkt mit erlebt, wie Politik eigentlich funktioniert, wenn man mal in den Landtag geht und da einen Besuch abstattet und schaut, wie funktioniert das, was passiert da, wie wird aus meiner Stimme eigentlich irgendwann mal eine Entscheidung getroffen und dass man da einfach mehr ins Geschehen eingebunden wird. Und ich glaube, so interessiert man sich dann auch viel mehr dafür. Frau Spranger, ich beobachte schon seit Langem, dass Jugendliche ja dann eigentlich besonders interessant sind, wenn es darum geht, dass sie eine sehr kaufkräftige Konsumgruppe sind. Genau diametral anders verhält es sich dann eben bei politischen Mitbestimmungsmöglichkeiten. Wie kommt man dann aus dieser Schere raus, Ihrer Meinung nach? Was muss man tun? Wie kann man das problematisieren, dass da sind Jugendliche sehr gefragt, aber wenn es darum geht, dass da sind Jugendliche sehr gefragt, aber wenn es darum geht, dass sie ihre Gesellschaft, ihre Welt selber auch ein Stück weit mitgestalten können, dann leider bitte nicht. Schwierig. Einfache Lösung wird es sicher nicht geben. Ich erlebe die jungen Menschen als sehr interessiert und aktiv und hoffe, dass ihnen die Energie nicht ausgeht, dass sie einfach laut sind weiter und hinzeigen, was sie brauchen und was sie wollen, weil natürlich der Mensch ist einfach bequem und wenn das so leicht geht, dann wird es gemacht. Wenn es Widerstände gibt, dann gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass sich etwas ändert. Also ich würde mir das wünschen, weil ich erlebe die Jugend wirklich als ganz toll und sehr differenziert und wirklich am Leben interessiert und an der Zukunft. Und ja, sie sind unsere Zukunft. Frau Wittermeier, ich habe heute mit Interesse in den Medien überall gelesen von diesem Vorfall zweier junger Frauen, Mädchen, die haben sich mit einem Superkleber sozusagen die Hand und den Mund zusammengeklebt. Die musste dann notfallmäßig im Spital behandelt werden, weil sie den Mund nicht mehr öffnen konnten. Haben das zuerst sozusagen als eine Straftat kommuniziert, dass sie bedroht worden wären von einem unbekannten Mann, haben dann aber eingestanden, sie sind da einer TikTok-Challenge gefolgt und wollten das für sich selbst mal praktizieren. Ich erwähne das Beispiel daher, weil im Zuge vieler Untersuchungen, die es mittlerweile auch gibt, man draufgekommen ist, dass sozusagen das Aufkommen von Verhaltensstörungen signifikant angestiegen ist. Also es gab natürlich Kinder, Jugendliche, die hatten vorher schon Schwierigkeiten und da wurde das verstärkt, aber trotzdem, so weiß das, jede Menge Studien weisen das aus, sind auch Verhaltensauffälligkeiten, Verhaltensstörungen dazugekommen. Wie erleben Sie das auch in Ihrem Umfeld? Ist das für Sie alles noch so in einem Bereich, wo man sagt, diese Freiräume für diese Blödsinnigkeiten müssen Jugendliche haben, das ist ja unbestritten, oder geht das schon auch für Sie an eine Grenze? Kommt das zu einem Punkt, wo Sie sagen, ups, da muss man eigentlich genauer hinschauen? Ich glaube, Medienkonsum ist, da muss man eigentlich genauer hinschauen? Ich glaube, so Medienkonsum ist was, was man auch lernen muss, dass man weiß, was konsumiert man denn da eigentlich und was für Fakten oder was für Quellen sind das überhaupt? Ich glaube, dass sowas einfach wichtig ist, dass man da schaut, dass man da gerade Jugendliche auch unterstützt, weil ich glaube, vor allem durch die Pandemie, wie Sie eh schon vorher gesagt haben, die Handy-Bildschirmzeit ist massiv angestiegen und auch im Internet kursieren sehr viele Sachen, wo man einfach als jugendliche Person oder ich weiß nicht, wie alt die Personen waren, aber... Die waren so zwischen 17 und 19, glaube ich. Aber ich glaube, dass man da einfach in der Schule vielleicht da irgendwie ansetzen muss, so dass man als Jugendliche lernt, was konsumiert da eigentlich und im Internet ist wirklich Unmengen wieeres Zeug. Also man findet ja alles mögliche, wie Sie sagen, irgendein Video, wo es sich superkleber auf die Hand schmiert und auf den Mund tut. Ich kann mir schon vorstellen, dass das eben durch das Internet voll verstärkt worden ist, weil man das irgendwie siegt und vielleicht Personen anders rüberbringen und dann will man es selbst ausprobieren. Aber ich glaube, da ist halt auch noch viel Aufholbedarf. Ich muss da ganz kurz nachfragen, weil ich selber habe es auch aus der persönlichen Erinnerung, das auch für mich früher gegolten hat, traue ich niemals einem Erwachsenen. Also da eine totale Skepsis und so eine gesunde Vorsicht, weil das könnte ja irgendwie zu disziplinären Folgen kommen und so weiter. Aber was diese neuen Medien betrifft, diese Social Media, da ist eigentlich ganz schnell mal ein Vertrauen da, dass man das glaubt und so weiter. Wie kommt es dazu? Warum haben TikTok-Videos, warum haben irgendwelche Instagram-Stories, was auch immer, warum genießen die so eine große Vertrauenswürdigkeit? Ich finde, das ist eine interessante Frage. Ich habe mir da eigentlich noch gar nicht so viele Gedanken drüber gemacht, aber jetzt, wo ich nachdenke, kann ich mir vorstellen, dass vielleicht Instagram und TikTok genauso als Medium angesehen wird, wie vielleicht eine Zeitung und natürlich hängt es davon ab, welche Zeitung es ist, aber normalerweise vertraut man da ja auch relativ schnell und vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass das ist halt auch ein soziales Medium, wo man die Informationen herhält. Andererseits glaube ich daran, weil es halt wirklich so viele Sachen einfach anders darstellen kann, als es in der Realität wirklich dann ist. Auf Videos wirkt es halt vielleicht ganz anders. Oder man weiß nicht, was sind die Hintergründe? Was steckt da wirklich dahinter? Und kann es vielleicht nicht differenzieren. Wenn da Millionen den folgen, dann kann man natürlich schon mal glauben, da wird schon etwas Wahres dran sein. Aber Frau Spranger, das führt mich gleich zu Ihnen. Inwieweit produziert dieses Medienverhalten, dieser Medienkonsum bei Jugendlichen bei Ihnen Sorgenverhalten? Ja, große. Weil, also der hat natürlich jetzt in diesen zwei Jahren zugenommen. Wenn man zu Hause sitzt, was kann man sonst tun? Das ist noch massiver geworden. Der Medienkonsum, wie die Mara sagt, auf der einen Seite gibt es jetzt wirklich sehr viel Kompetenz dazu. Eltern klingen sie auch aus, weil die kennen sie auch nicht aus. dann klingen sie auch aus, weil die kennen sie auch nicht aus. Und im Internet sind natürlich nicht alle nur gute Menschen unterwegs. Da sind wirklich viele Gefahren. Wir sind wirklich oft massiv damit konfrontiert, dass junge Kinder Inhalte zu Gesicht bekommen, mit denen sie psychisch massiv überfordert sind. Das ist wirklich sehr, sehr schlimm. Und das war natürlich in diesen zwei Jahren noch einmal mehr. Ich denke mir, die Schwierigkeit ist, weil sie gesagt haben, so mit Vertrauen und Blödsinn machen oder früher, in unserer Jugend, haben das nicht viel mitbekommen. Jetzt habe ich natürlich eine breite... Jetzt sind sie die Jüngeren, die machen Selbstvideos von sich. Ja, genau. Oder eben diese TikTok-Challenge oder so. Das ist das Problem und dessen, dass sie sich nicht bewusst sind. Und das hat natürlich, denke ich mal, schon einen Lustfaktor. Das macht einfach Spaß. Da kann man irgendwie blöde Dinge drehen, ich kann mich wichtig machen oder so. Also das hat schon einen gewissen Lust- und Suchtfaktor, glaube ich, ist da schon auch dabei. Aber es gibt ja eine Studie, die besagt, weil die Burschen eher Online-Spiele spielen und Mädchen eher auf sozialen Medien unterwegs sind. Und diese Studie, die glaube ich sogar Facebook in Auftrag gegeben hat, ist, je mehr man es konsumiert, desto depressiver wird man. Und das ist ja so diese Selbstoptimierung. Also wir haben ganz viel mit jungen Mädchen zu tun, die auf Instagram irgendwelche schönen Frauen sehen oder auch andere junge Mädchen, die sich irgendwie super präsentieren mit irgendwelchen Filtern, was gar nicht realistisch ist. Und die dann wirklich auch in eine Essstörung schlittern. Also das ist wirklich ein großes Thema und ein großes Problem. Und das war vor der Pandemie ein großes Problem? Es war vor der Pandemie, also das natürlich, aber durch diesen intensiven Konsum, also wir haben ja jetzt so viel Zeit gehabt, wir sind ja wirklich den ganzen Tag oft mit diesen Medien konfrontiert gewesen, weil es ja auch die einzige Möglichkeit war, mit Freunden zu kommunizieren. Wir haben ganz oft erfahren, Homeschooling am Computer, dann ist der Lehrer nicht erschienen, dann sind sie irgendwie sechs Stunden vor dem Kastl gesessen und sind natürlich in irgendwelchen anderen Welten abgeglitten. Also das hat das schon einmal herausfordernder gemacht. Also das ist wirklich nicht günstig. Frau Mittermeier, ich gehe mal fix davon aus, dass Sie dann im Juni vermutlich Ihre Matura mit Bravour bestehen. Ich weiß nicht, wie viel Sie davon ausplaudern wollen. Mich interessiert es auf alle Fälle mal, unser Publikum sicher auch. Wie geht es damit Ihnen weiter? Was haben Sie vor für sich, beziehungsweise wie sehr macht Ihnen das eigentlich Freude, Neues in Angriff zu nehmen, Neuland zu betreten? Ich weiß nicht, wollen Sie studieren gehen? Welche Perspektiven haben Sie da? Ja, ich stelle mir die selbe Frage gerade. Je näher es zu Matura kommt, desto näher soll ich das jetzt eigentlich auch wissen. Mein Plan ist jetzt mal, dass ich nächstes Jahr ins Ausland gehe und mal schaue, dass ich dort irgendwo mithelfen kann und neue Leute kennenlernen kann, vielleicht ein bisschen Geld verdienen und dann nach diesem Jahr eben zu studieren beginnen, was genau, das steht leider noch in den Sternen, aber ich werde das auch bald herausfinden. Also Sie haben Perspektiven, weil vielfach wird diese Diskussion ja auch so geführt, dass die Jugendlichen von einer großen Perspektivenlosigkeit betroffen sind. Es gibt keine Jobaussichten, alles wird schlechter. Die Preissträgerung führt letztendlich dazu, dass auch selbst Lehrlinge, die ein geringes Einkommen haben, sich eigentlich gar nichts mehr leisten können und so weiter. Da wird ja ein sehr düsteres Bild gezeichnet. Geil, würde ich sagen. Ihr erlebt es schon auch so, dass die jungen Leute sich die Latte oft sehr hochlegen, gerade die Bessergebildeten. Also es gibt eben sehr viele Möglichkeiten und sie wollen das sehr perfekt machen und können sich dann oft nicht entscheiden, in welche Richtung gehe und verharren dann im Hier und Jetzt. Also das ist oft sehr, sehr schwierig. im Hier und Jetzt. Also das ist oft sehr, sehr schwierig. Und ich habe schon so den Eindruck, dass die Möglichkeiten schon immer besser werden. Also natürlich mit Corona und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist das jetzt natürlich schon die Aussicht schlechter geworden. Aber es gehen jetzt sehr viele in den nächsten Jahren in Pension, die Babyboomer. Ich glaube, es wird dann eher herausfordernd werden für die Firmen, gute Leute zu finden und die jungen Leute haben da, glaube ich, schon viele Möglichkeiten. Frau Mittermeier, Sie sind Landessprecherin der AKS, einer SchülerInnen-Organisation. Man kennt das spontan auf den Universitäten der österreichischen HochschülerInnenschaft. Was kann die AKS als eine Schülerorganisation anbieten? Da geht es jetzt nicht nur darum, politischen Aktivismus, sondern inwieweit können Sie auch für Jugendliche Anlaufstelle sein, gerade auch für, wenn der Schuh mal kräftig drückt oder so, für Sorgen und Nöte, was können Sie anbieten? Ich glaube, die AKS ist ein guter Platz, wo man einfach, wie Sie gesagt haben, eine Peer-Group hat, das heißt Menschen, die eigentlich die selben Probleme haben, die selben Ängste haben, wo man sie austauschen kann und ich muss auch sagen, die die selben Probleme haben, die selben Ängste haben, wo man sie austauschen kann. Und ich muss auch sagen, die AKS ist eine Art, wo sich, glaube ich, so ziemlich jede Person wohlfühlt, weil es einfach eine Art ist, wo jede Person willkommen ist. Und man trifft sie einfach, tauscht sie über Themen aus, diskutiert, lernt andere Sichtweisen kennen. Ich glaube, ich habe in meinem Leben wirklich das meiste in der AKS gelernt, weil ich so viele neue Leute kennengelernt habe und weil man auch so viele Perspektiven kennenlernt, so viele verschiedene Möglichkeiten, die man eigentlich hat. Ich hatte vor ein paar Jahren, man nimmt es doch, dass ich einmal eines Tages in der Landesschülerinnenvertretung sitze und mit dem Bildungsdirektor von Oberösterreich über die Matura 2022 diskutiere, aber so war es eben im Jahr und man weiß einfach, dass man als Person eigentlich viel mehr wert ist und man kann eigentlich mit Jugendlichen voll gut connecten. Also ich zum Beispiel bin glaube ich schon um einiges selbstbewusster geworden. Aber der Sitz hätte ich glaube ich vor drei Jahren nicht gemacht. Genau. Es gibt aber bei uns keine Altersbeschränkungen. Da hätten Sie damals auch mit 15 hier gerne willkommen geheißen. Frau Spanger, als ich sozusagen Ihr Türschild gelesen habe, Familien- und Jugendberatung, habe ich mir im ersten Moment gedacht, ist das eigentlich nicht ein Widerspruch in sich? Sind das nicht sozusagen ein Gegensatzpaar Familie und Jugend? Ich lasse das jetzt trotzdem mal offen. Es steht jetzt mal auf dem Türschild. Aber dennoch, ich möchte fokussieren auf die Frage nach der Familie. Weil das ist ja für viele auch in meinem Alter ein großes Thema. Was ist die Funktion von Familie? Was ist die Rolle von Familie? Was können sie auch den eigenen Kindern, den Jugendlichen sein? Ist das eine privatisierte Form von Erziehungsanstalt oder sind Eltern und Jugendliche Kumpels? Wie ist das eigentlich, in welcher Rolle finden die sich wieder? Welche Erfahrungen machen sie denn da? Weil das ja schon etwas ist, was ja auch ganz wichtig mit der Frage zusammenhängt, wo können denn Jugendliche tatsächlich auch Auswege finden aus dieser mannigfaltigen Krisensituation? Also idealerweise würde ich sagen, geben die Eltern ihren Kindern Sicherheit und eine klare Struktur, einen guten Rahmen, in dem sie Kinder gut entwickeln können. Also, dass sie ihnen die Ressourcen zur Verfügung stellen, dass sie eine gute Entwicklung haben, dass sie einfach für die Kinder da sind und sie begleiten. Nicht wirklich als Kumpel, sondern schon, dass es schon zwei Ebenen gibt, die Kinder- und Erwachsenen- Ebene. Kinder können sich ihre Kumpel selber suchen. Eltern haben sie. Und die sollten ihnen schon eine gute Struktur und einen guten Rahmen vorgeben, in denen sie sich gut entwickeln können. Und die sollten Ihnen schon eine gute Struktur und einen guten Rahmen vorgeben, in denen Sie sich gut entwickeln können. Und dann, weil Sie sagen, Familienberatung und Jugendberatung widerspricht vielleicht. Also auf der einen Seite Familienberatung für Eltern, die sich da vielleicht schwerer tun, auch aufgrund ihrer Lebenssituation. Viele Familien, die in prekären Situationen leben, mit Migrationshintergrund, also die einfach von den Rahmenbedingungen es auch schwerer haben, die Jobs haben, die es nicht so erlauben, für die Kinder da zu sein und sie zu unterstützen. erlauben für die Kinder da zu sein und sie zu unterstützen, wo wir einfach schauen, diese Familien und die Eltern vor allem da zu unterstützen. Und dann für Jugendliche, wo es vielleicht gut gelaufen ist, also die ein gutes Rüstzeug mitbekommen haben, aber das jetzt nicht mit ihren Eltern klären wollen, die Probleme, die sie vielleicht jetzt gerade haben. Oder eben Jugendliche, wo es nicht so gut gelaufen ist und die auch eine Anlaufstelle haben außerhalb ihrer Familie. Also das erlebe ich schon, dass das oft einfach gut ist, wie einen neutralen Dritten zu haben. Also weil das in der Familie oft sehr emotionalisiert ist und wo man sich so im Kreis dreht und wenn man dann so eine Perspektive von außen bekommt, dann gibt es oft ganz andere Möglichkeiten, ein Problem zu lösen oder ein Problem von einer anderen Seite zu sehen. Frau Mittermeier, bei den Vorbereitungen zu unserem heutigen Gespräch habe ich mir jede Menge Gedanken gemacht. Unter anderem habe ich mir einmal kurz überlegt und versucht, mich hineinzuversetzen, wenn ich selbst noch einmal Jugendlicher wäre und ich würde diese ganzen öffentlichen Diskurse wahrnehmen oder das, was wir jetzt diskutieren, dann würde ich wahrscheinlich irgendwann an den Punkt kommen, wo ich sage, ich habe ein totales Unbehagen, dass mir als Jugendlicher immer diese Opferrolle zugeschrieben wird. Ich will kein Opfer sein. Das ist natürlich völlig berechtigt, aber ich gebe jetzt die Frage anders an Sie weiter. Um aus einer möglichen Opferrolle herauszutreten, muss man ja selber aktiv werden. Man muss sich selber aktivieren, man muss sozusagen irgendwie selber nach vorne schauen und etwas tun. Jetzt mal abgesehen von den Möglichkeiten, dass man bei der AKS Mitglied wird und dort aktiv werden kann. Es gibt natürlich auch andere Organisationen, aber können Sie uns mal einen Eindruck vermitteln, wie können Jugendliche tatsächlich aktiv werden, dass sie das Gefühl sich selbst ermächtigen und sich gleichzeitig auch das Gefühl geben, ich kann doch die Welt, die mich umgibt, ein Stück weit mitgestalten? Ja, ich glaube, dass da einfach wichtig ist, dass man sich mit anderen Personen austauscht, dass man sich mit anderen Generationen austauscht, dass man in der Schulecht, dass man sich mit anderen Generationen austauscht, dass man in der Schule schaut, dass man selbst den Unterricht zum Beispiel mitgestaltet, dass man aufzeigt und seine eigenen Beiträge dazu beiträgt. Was passiert das? Was passiert das in der Schule? Ich finde, jetzt zum Beispiel, da sieht man wieder, was die Pandemie war, ist ganz wichtig, dass in der Schule ganz viel diskutiert wird. So etwas geht natürlich beim Homeschooling nicht. Da war es meistens so, dass die Lehrperson eine Lageret hat. Und sowas ist, finde ich, ganz, ganz wichtig, dass man sich auch weiterentwickelt, dass man sich selbst wahrnimmt, wo stehe ich eigentlich, wer bin ich und was will ich eigentlich erreichen. Was auch eine Möglichkeit ist, ist, dass man in die SchülerInnenvertretung geht. Da kann man danach recht viel mitentscheiden, zum Beispiel über die Schule. Man sitzt dann mit der Direktion und mit den Lehrpersonen und mit den Eltern in Vertretung, gemeinsam in Ausschüssen und entscheidet über die Schule, was wichtig gerade wäre und was eine Möglichkeit ist, ist eben, dass man auf die Straßen geht, dass man Demonstrationen macht und sie so mit Gehör verschafft. Ich würde nicht sagen, dass wir die Opfer, also dass wir immer der Opferrolle zugewiesen werden, zumindest fühle ich mich nicht so, sondern ich fühle mich einfach so, als würde man weniger ernst genommen werden und es würde mir teilweise ignoriert werden, nicht als würde man so bemitleidet werden. Aber Sie haben jetzt Matura-Streiks organisiert. Sie sind ja auf die Straße gegangen, übrigens nachzusehen, auch im Programm von DorfTV, in der DorfTV-Tag. Aber wie hat die Gesellschaft, wie haben die Menschen um Sie herum das aufgenommen? Sind Sie beschimpft worden? Sind Sie applaudiert worden? Wie ist das wahrgenommen worden? Ja, das waren ganz unterschiedliche Reaktionen. Einerseits haben wir vielleicht gesagt, dass das sehr mutig ist für Erwachsene, haben mir Mut zugesprochen und haben gesagt, wenn wir einmal so mutig gewesen wären und dass das gut ist, was wir machen, dass wir aufstehen sollen, dass wir laut sein sollten und dass wir es verdienen, dass wir gehört werden, weil eben eine Pandemie ist und wir einfach immer ignoriert werden. Aber andererseits hat es auch negative Reaktionen gegeben. Teilweise, wie vorher schon besprochen worden ist, das wird doch die Jugend heute noch schaffen und jetzt schwänzen sie sogar Unterricht und gehen dann auf die Straße, damit sie die Nummer verpassen. Das ist aber wirklich nicht so, die Jugend wird als faul abgestempelt, weil man sagen kann, wenn wer in einer Pandemie bis zur Maturaklasse kommt, dann kann die Person nicht faul sein, weil sonst werden wir nicht in die Maturaklasse kommen. Frau Spranger, ein Thema noch, weil das überall auftaucht, auch in verschiedensten Studien, auch in öffentlichen Diskussionen, das ist, dass in der Pandemie natürlich die Situation unbestritten sehr, sehr schwierig war für Jugendliche. Und dann stellt sich natürlich die Frage, wo können sie so Fluchtmöglichkeiten finden? Da haben wir jetzt schon ein paar Sachen angesprochen, die Flucht in Social Media, in Computerspiele, natürlich signifikant übertrieben. Ein Punkt taucht immer wieder auf, das ist sozusagen verstärkter Drogenkonsum. Inwieweit ist das für Sie ein Thema in der Jugendberatung? Können Sie das bestätigen, dass da jetzt tatsächlich mehr Drogen bei Jugendlichen konsumiert würden, im Sinne, dass daraus mehr Probleme als zuvor erwachsen? Oder ist das eher nicht der Fall? Also jetzt von unserer Beratungsstelle aus kann ich das jetzt nicht unbedingt bestätigen. Es ist natürlich so, dass es im Linz eine explizite Drogenberatungsstelle gibt, das Point, wo die erste Anlaufstelle ist. Kann ich jetzt nicht zwingend bestätigen. Also grundsätzlich, also Marihuana rauchen hat sicher zugenommen, aber nicht unbedingt mit der Pandemie zusammenhängend. Aber dass Flucht in Drogen passiert oder verstärkt passiert sind, kann ich jetzt aus meiner Erfahrung, von unserer Beratungsstelle nicht unbedingt sagen. Was wir beobachten, ist, dass speziell bei den männlichen Jugendlichen, wo so Sportvereine weggefallen sind, Vereine, wo sie ihre Freizeit verbringen können, wo sie sich treffen können, wo sie sich auch ausagieren können, wie wichtig die Funktion ist. Frau Mittermeier, auch die Frage an Sie, Sie müssen nicht darauf antworten, aber es interessiert mich trotzdem, wird im Distance Learning hinter dem Laptop öfter ein Joint gebaut als am Schulhof bei Präsenzunterricht? Ich kann das, glaube ich, nicht beantworten. Aber ich würde es eigentlich nicht sagen, aber ich kann eben wirklich darüber nicht wirklich Auskunft geben. Ich glaube, es gibt auch keine tatsächlichen Untersuchungen dazu. Das hat mich nur kurz mal persönlich so interessiert. Wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Das schreitet immer sehr rasant voran. Ein paar Minuten bleiben uns noch. Jetzt möchte ich sozusagen nochmal ein Stück weit konkreter werden, auch so im Hinblick auf die Fragestellungen. Wo könnten Jugendliche tatsächlich einen Ausweg finden aus Pandemie und Krise? Darf ich darauf hinweisen, ich habe das heute ebenfalls gelesen, dass es aktuell ein Volksbegehren gibt. Das wurde offensichtlich gestern der Öffentlichkeit vorgestellt. Das trägt den Namen Mental Health Jugendvolksbegehren, also ein Jugendvolksbegehren zum Thema psychischer Gesundheit. Die Eintragungswoche findet von 2. bis 9. Mai statt. Wer trägt dieses Volksbegehren? Das ist mal die MedUni in Wien, der Österreichische Verband der Psychotherapeutinnen und Therapeuten sowie die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, initiiert auch von der Schülerunion, das ist quasi ihre Konkurrenz zur AKS. Dennoch, das ist eine beachtliche Initiative, Frau Spranger, ist das etwas, wo man tatsächlich ihrer Meinung nach jetzt den ersten richtigen, wichtigen Schritt unternehmen kann, um auch mehr Bewusstsein zu schaffen? Oder braucht es dann doch noch mehr im Sinne, dass man sagt, ja, da müssen jetzt mehr Clearingstellen her, da muss mehr Geld her. Die neue Jugendstaatssekretärin Claudia Plackholm von der ÖVP hat ja angekündigt, da das eine oder andere zu unternehmen. Man weiß, dass die Realitäten oft anders aussehen als die Ankündigungen. Aber was wäre denn so auch aus Ihrer Perspektive einer Jugendberatungsstelle der Bedarf, wo Sie sagen, das sollte jetzt unmittelbar tatsächlich kurzfristig geschehen? Also das ist sicher eine gute Initiative. Es ist einfach Bewusstmachung, dass es Probleme gibt. Was wichtig und notwendig ist, sind sicher zusätzliche Therapieplätze. zusätzliche Therapieplätze. Es gibt ein Projekt Gesund durch die Krise vom Gesundheitsministerium, sollte im April starten, ich hoffe es wird was draus, wo kostenlose Therapieplätze für Jugendliche zur Verfügung, also Kinder und Jugendliche zur Verfügung gestellt werden. Also es bräuchte sicher mehr Beratungsstellen oder Aufstockung der Beratungsstellen, also mehr Fachpersonal, Psychotherapie für die momentane Situation. weil der Bedarf sehr groß ist und sicher in der nächsten Zeit, nächsten zwei, drei Jahren sicher nicht geringer wird. Im Gegenteil, ich erwarte eher, dass da so die Spitze noch kommen wird. Also das wäre fein. Also ich habe schon so das Gefühl, es ist schon angekommen bei den Entscheidungsträgern, Es ist schon angekommen bei den Entscheidungsträgern, dass da schon ein Bedarf ist und es Kindern, Jugendlichen, Familien nicht gut geht und dass sie Unterstützung brauchen. Ich hoffe, es passiert auch wirklich. Frau Mittermeier, alle diese hier genannten Maßnahmen wie Therapieplätze, Rad auf Draht, das wird ja dann in Anspruch genommen, wenn das Problem schon aufgetreten ist. Ich würde es jetzt gerne einladen, da kann ich es wirklich in einen fantasienfreien Lauf lassen, mal vielleicht auch zu benennen, was braucht es, damit es gar nicht zu weit kommt, damit Jugendliche ein gutes Leben vorfinden. Das ist nämlich nicht eine spannende Frage, um nicht immer nur die Symptome zu bekämpfen, sondern tatsächlich, man sagt das auch immer bei Flucht und sonst, man muss sozusagen die Ursachen im Auge haben und jetzt haben Sie die Möglichkeit, mal sozusagen die Ursachen umzudrehen und tatsächlich mal so zu beschreiben, wie es für Sie dann ein gutes, glückliches Leben bedeuten könnte. Ich glaube, ganz wichtig ist, dass der Leistungsdruck in der Schule immer vermindert wird und dass einfach weniger Erwartungen an die Jugendlichen gestellt werden, vor allem in dieser jetzigen Situation. Ich glaube, Jugendliche können da andererseits an sich selber arbeiten, also dass man bewusst schaut, wenn es schön ist, ich gehe halt aus, ich lege mein Handy mal weg, ich bleibe nicht immer nur vor dem Bildschirm, ich treffe mich mit Freundinnen und Freunden, ich pflege jetzt meine sozialen Kontakte, jetzt wo es wieder möglich ist, aber andererseits sollten Jugendliche da nicht erlaglossen werden, sondern sollte das auch wirklich in der Schule vielleicht schon gleich thematisiert werden, dass das direkt in den Unterricht mit einfließt, dass einfach viel mehr Aufklärung darüber herrscht und dass jetzt, wenn man Therapie gehört, das nicht ein Tabuthema ist, sondern dass man einfach ganz offen darüber reden kann und dass das genauso beagnommen wird und ich glaube, was auch ganz, ganz wichtig ist, ist, also es ist offen darüber reden kann und dass das genauso wahrgenommen wird. Und ich glaube, was auch ganz, ganz wichtig ist, ist, also es ist kein Geheimnis, dass Therapie teuer ist und es ist kein Geheimnis, dass Schülerinnen und Schüler wenig Geld haben meistens, dass man da einfach schaut, dass es da Lösungen gibt. Das mit den kostenlosen Therapieplätzen macht sich schon mal ganz gut an, aber ich hoffe, dass das auch wirklich ernst genommen wird. Wir als AKS haben im Dezember eine Umfrage gemacht zum Thema Corona in Schulen. Und da ist ganz viel um psychische Gesundheit gegangen und was die Jugendlichen gerade wünschen und was ihre größten Ängste sind. Und da ist halt wirklich ganz, ganz oft gekommen, Schule, Schularbeiten, VWA, Matura. Kannst kurz VWA sein? Vorwissenschaftliche Arbeit? Ja, genau. Das wissen viele nämlich nicht. Der ist übrigens diese Woche abzugeben. Ich habe meine heute abgegeben. Rechtzeitig war das Änderungsbeginn. Das ist eine große Belastung, wenn ich von mir her auffalle. Solche Sachen belasten halt eben Jugendliche heutzutage. Man muss einfach schauen, dass man das von Anfang an gleich in den Griff kriegt. Ich glaube, was auch ganz wichtig ist, ist, Lehrpersonen sollten auch einfach mehr Rücksicht nehmen auf Schülerinnen und Schüler. Aber Lehrpersonen haben ja selber auch den Stress, dass sie den ganzen Stoff durchkriegen. Weil wir haben ja die Matura und Lehrpersonen machen das ja nicht besser. Aber sie wollen ja, dass wir gut vorbereitet sind. Aber da muss einfach von oben, von der Politik herabkommen, dass der ganze Leistungsdruck mal ein bisschen minimiert wird. Frau Spranger, ich habe viel recherchiert und es ist eigentlich immer wieder auch der Punkt oder eigentlich die Forderung aufgetaucht, dass man auf verschiedenster Ebene Lehren ziehen soll aus der Frage Pandemie und Jugendliche. Und da richtet sich immer wieder eine Forderung auch in Richtung Erzieherinnen, Pädagogen, dass man eigentlich nicht darauf vergessen sollte, wenn diese Pandemie jetzt irgendwann wieder vorbei ist, dann wird eigentlich der Zusammenhang von Jugend und Pandemie überhaupt kein Thema mehr sein. Aber die nächste Krise kommt bestimmt, die nächste Pandemie kommt vielleicht schon sehr bald. Wir werden vielleicht mit Pandemien in dieser Größenordnung leben lernen müssen. Was sollten Pädagoginnen, Lehrerinnen, Lehrkräfte, Erzieherinnen wissen oder welche Schlüsse sollten sie daraus ziehen, um in Zukunft noch besser oder sozusagen zielorientierter dann auch für Jugendliche da sein zu können, damit die gar nicht so massiv und tief in die Krise stürzen? Ich glaube, es wäre schön, wenn auch die Pädagogen Unterstützung hätten, weil so wie es in den Schulen ist oder so wie die Mara jetzt das berichtet hat, sind die Lehrpersonen ja oft überfordert und wenn so Schulsozialarbeit zum Beispiel ausgebaut werden würde und einfach Kinder unterstützen, dass sie, ich glaube, es geht immer wieder so um Sicherheit, also so selbstsicher, dass sie einfach ein gutes Gefühl bekommen. Weil man spricht immer so von der Resilienz. Das heißt, wenn sie einfach in einem guten, sicheren Umfeld aufwachsen, wenn sie einfach so das Gefühl haben, die Erwachsenen unterstützen mich, sind für mich da, dann können sie sich einfach einen guten Grundstock ausbilden, um für zukünftige Krisensituationen gewappnet zu sein. Also es ist, wenn der Grundstock einfach ein guter, fester Stamm ist, einfach ein guter, fester Stamm ist, dann hält der Baum einen stärkeren Sturm aus, als wenn das Fundament da einfach nicht so gut und nicht so fest ist. Also da können Erwachsene und eben Pädagoginnen und Pädagogen auch sicher eine sehr wertvolle Arbeit leisten, was sie sowieso schon tun, aber halt einfach auch oft sehr herausgefordert sind und überfordert sind vielleicht. Tatsächlich. Ja, wir sind schon fast am Ende der Sendezeit. Frau Mittermeier, ich gebe Ihnen jetzt das Schlusswort. Stellen Sie sich vor, Ihnen würde heute noch ganz zufällig unser Bundeskanzler über den Weg laufen. Er hat natürlich ganz wenig Zeit, aber Sie haben die Möglichkeit, ihm eine klare zentrale Botschaft in sein Stammbuch zu schreiben. Was würden Sie denn in den Stammbuch schreiben? Aufhören, die Jugend zu ignorieren, weil wir sind die Zukunft von morgen und es muss endlich auf uns geschaut werden. Eine klare Ansage. Nenne ich mal ein Schlusswort. Vielen herzlichen Dank Ihnen beiden. Barbara Spranger, Leiterin der Familien- und Jugendberatung hier in Linz, sowie Mara Mittermeier, Landessprecherin Oberösterreich der AKS, der Aktion kritischer Schülerinnen. War eine spannende Debatte. Ich fürchte, sie wird uns noch bei DorfTV länger weiter beschäftigen. Dafür sind wir auch da. Da wollen wir auch einen Raum schaffen, das auch zu debattieren. Ja, in diesem Sinne natürlich auch ein großes Dankeschön an die Zuseherinnen und Zuseher von DorfTV, die wieder mit Interesse dabei waren. Ich kann schon in Aussicht stellen, dass die kommende Ausgabe bereits geplant ist. Das dauert ein paar Tage, denn wir gehen dann wieder auf Sendung am Montag, dem 28. März. Da steht de facto die Tristesse der oberösterreichischen Sozialdemokratie am Programm. Zu Gast sein wird Michael Lindner, der designierte Landesparteivorsitzende der SPÖ Oberösterreich, sowie die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. Eine spannende Diskussion kann ich da schon versprechen am Nachmittag des Montags, 28. März. In diesem Sinne darf ich mich aber dann auch schon verabschieden. Wie immer mit dem Ersuchen schließen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In dem Sinne darf ich Ihnen jetzt noch einen schönen Abend wünschen und auf Wiedersehen.