So, schönen guten Tag. Mein Name ist Sandra Kotzewein von der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik. Und ich freue mich besonders, im März des Jahres 2022 die Geschäftsführerin der IG Kultur bei mir zu haben für unsere Serie Im Gespräch mit Frauen aus der Kunst- und Kulturszene, Lydia Grinzer-Radojevic. Hallo, Lydia. Hallo, Sandra. Herzlichen Dank für die Einladung, ich freue mich sehr. Ich freue mich auch sehr. Wir waren tatsächlich beim letzten Wachforum 19 gemeinsam und sind, also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin noch ganz beseelt davon, von der Stärke, was im Monat März 2022 alles in Graz, in der Steiermark stattfinden wird. Du hast dabei während des Waffelraums ein bisschen auch die Projekte skizziert. In der IG Kultur Steiermark, magst du so lieb sein, uns das zu sagen, was die IG Kultur Steiermark im Hinblick auf Feminismus so vorhat? Genau. Ja, wir haben durch jetzt mehrere Debatten bezüglich VRP eigentlich. Es hat sich sehr stark kristallisiert, dass es eine Frage oder ein Bedürfnis gibt, darüber zu sprechen, was eine gendergerechte Kulturarbeit heißt. Wie sollen wir uns das vorstellen? Worüber reden wir? Wie können wir auch zu dieser Form kommen? Und jetzt starten wir am 30. März im Rahmen von Frauen-März, Frauen-Monat 2022 mit einer ersten Veranstaltung. Und das Thema ist im Rahmen von Kultur International in Zusammenarbeit auch mit der Abteilung 9, mit dir auch teilweise, mit anderen HUT. Wir machen ein Café Europa. Im Juni 2021 ist der Genderbericht im Kulturbereich veröffentlicht. Ich finde diesen Bericht nicht nur als inhaltlicher, aber auch aus institutioneller Sicht sehr wichtig. Einerseits ist es, dass wir solche Berichte nicht haben, mindestens nicht in Österreich. Dieses Monitoring über die Lage von Frauen, und hier reden teilweise reden wir über frauen mit sterben heißt mit intersektionelle perspektive in inklusive form wir haben keine fakten die irgendwie uns belegen oder sagen oder erklären würden, wie eigentlich die Lage von Frauen im Kulturbereich ist. Der Bericht ist von einer Expertinnengruppe aus der EU gekommen. Mit uns wird auch bei der Veranstaltung Heidi Meissnitzer sein, die Leiterin der Expertinnengruppe war und wird uns erklären, wie es dazu gekommen ist. Ich finde diese Berichte extrem wichtig, auch im Sinne, dass sie jährlich kommen, auch in dieser komparativen Form, weil es ist ein Bericht von 22 europäischen Staaten. Und es ist etwas, was wir uns vornehmen sollen, auch aus inhaltlichen Gründen. Ich habe den Kurzbericht auch durchgelesen. Und es ist sehr interessant auch, dass das Bericht hat diese intersektionale Perspektive, hat eine breite, mehrere Bereiche, heißt nicht nur Arbeit betrifft, wo eigentlich das wichtigste Problem sind, im Sinne von Sichtbarkeit von Frauen, Sichtbarkeit von meistens von Frauen gemachter Arbeit und für die auch schlechte Entlohnung. Aber auch geht es darum, das betrifft nicht den Arbeitsbereich, es ist auch die Frage von Work-Life-Balance, also das Care-Arbeit ist auch. Und in dem Sinne sehe ich auch diesen Bericht als etwas sehr Wichtiges, was wir zu tun. Wir dann starten als IG, natürlich tragen wir dieses Thema weiter im Sinne Sichtbarkeit zu machen von Frauen. zu machen von Frauen. Deshalb haben wir auch diese kleine Facebook-Aktion für Frauenmonat angefangen, jeden Tag eine Kollegin vorzustellen. Auf der anderen Seite geht es um Bündnis von Frauen, geht es um Networking, geht es um Stärkung von Networks. das ist ich will jetzt nehmen. das ist ich will nicht jetzt nehmen, das ist kein ganzes Programm zu vorstellen, aber wir wollen eigentlich einerseits, wollen wir kristallisieren, unseren Kolleginnen und unseren Mitgliedern auch, was sind die Probleme, die wir haben. Im nächsten Schritt überlegen, welche Formen und welche Situationen wünschen wir uns, also unsere Utopien zu abtasten und dann zusammen das zu bringen in eine Form, was wäre möglich. Und dort auch gemeinsame Forderungen und hier ist auch genau in dem Sinne wieder Bericht wichtig, weil das nicht nur von Bottom-up kommt, es ist auch etwas, was wir haben von Top-down. Und hier eigentlich zu bündeln die Kräfte. Es sind Expertinnen, Experten aus akademischen, aus politischen Bereichen und aus Praxis. Und das finde ich auch eine sehr gute Connection, irgendwie auch eine realistische Forderung hier zu stellen, weil das muss sich in der näheren Zeit etwas einfach ändern, weil die Frauen sind fast halbe von der Laborforce im Kulturbereich. Und es muss zusammen mit allen anderen Reformen dieser Schwerpunkt auch im Kern ausstehen. Ja, das klingt nach einem sehr komplexen Thema. Und das ist ja auch wirklich, glaube ich, erstmals, dass so 22 Länder europaweit verglichen worden sind. Und es ist toll, dass du dich da als Geschäftsführerin der IG Kultur dieser kulturpolitischen Herausforderung tatsächlich stellst, weil ich glaube schon, also ich glaube ja Corona hat das noch einmal alles verstärkt, das Prekariat im Kulturbereich. Prekariat im Kulturbereich. Und wie du sagst, ich weiß nicht, wie deine Erfahrungen sind, aber ich habe immer das Gefühl, dass gerade im Kulturbereich wahnsinnig viele Frauen arbeiten, wirklich. Selten allerdings in erster Reihe, sondern eher in zweiter Reihe. Wie ist dort deine Erfahrung? Ja, jetzt zwei Sachen. Corona hat sicher Prekarität vom Bereich verstärkt, in allen Richtungen. Aber hier genau, und das muss ich sagen, auch nicht nur, dass es belegt ist durch unterschiedliche Berichte von Armutskonferenzen, es ist auch aus meiner täglichen, alltäglichen Praxis, durch Beratungen, habe ich bemerkt, dass viel mehr getroffen hat, auch eine prekäre Lage von Frauen. Im Sinne von ganz institutionell. Ich habe sehr viel mit Frauen geredet, die aufgrund von geringen Einkommen auch mitversichert sind mit Männern. Die sind komplett durchgefallen von all diesen Corona-Hilfen. Also diese ökonomische Lage wird nochmal verschärft, aber es sind auch, und das wissen wir, dass die Frauen bei Default machen mehr Care-Arbeit und mit ganzen Home-Offices, Homeschoolings hat das Frauen enorm getroffen und machen mehr Care-Arbeit, mit ganzen Home-Offices, Homeschoolings, hat das Frauen enorm getroffen und Kraft verlangt. Das ist eine Sache. Zweite Sache, Corona hat das ganz deutlich gezeigt, alle Ungleichheiten und alle Schieflagen hat nur verstärkt, vertieft. Wir kämpfen jetzt auch, du hast gesagt, viele arbeiten. Ja, viele arbeiten, aber wir kämpfen auch gerade auch damit, dass viele auch bleiben, dass sie nicht aufs Feld weggehen. Und das ist jetzt auch eine Herausforderung. Und hier kommen wir genau zu diesem Punkt, das du als Zweite gestellt hast, dass eigentlich Frauen immer in der zweiten Reihe sind. Das ist ein bisschen auch eine große Enttäuschung, weil der Kulturbereich war immer irgendwie noch im 90er sehr versprochen. Alles, die Kulturarbeit ist irgendwie individualisiert. Viel mehr ist von Person entscheidend etc. Das hat sich als eine Lüge gestellt, weil nach 30 Jahren Kulturpolitik auch und auch in Leading Countries wie UK zum Beispiel, wenn wir reden im europäischen Kont alle Stereotype und alle Ungleichkeiten, die wir haben in der Gesellschaft, haben sich nur transportiert. Zum Beispiel, dass die Frauen machen, so würde ich sagen, Care-Arbeit auch in ihren Institutionen. Sie betreuen die Veranstaltungen, sie betreuen die Künstlerinnen, Sie betreuen die Veranstaltungen, sie betreuen die Künstlerinnen, sie stehen auf denken über große Stars, über die, die stehen dann in erster Reihe und eigentlich auch dieses symbolische Kapital kriegen, das kulturelle Kapital, während du stehst dann als eine Administratorin dazu. Und genau diese Supportives-Arbeit, administrative Arbeit ist eigentlich noch immer sehr weiblich und das ist auch ein Punkt, der ich denke auch zusammen mit einem anderen Feld, das wir ganz stark betreuen, das ist Fair Pay. Fair Pay ist genau dieses Korrektiv, dass auch diese Arbeiten anerkannt sind, erst als Arbeiten, und damit entsprechend auch fair entlohnt sind. Und das ist eine Sache. Ich habe mir auch irgendwie, auch als IG haben wir auch genommen, dass wir alle sollen auch überlegen, wie wir arbeiten, wie wir miteinander, wie wir Veranstaltungen machen, wie wir Gender in Veranstaltungen und Gender-Problemen in Veranstaltungen gar nichts mit Gender haben oder mit irgendwas anderes. Aber dadurch, durch unsere Struktur, wer dort ist, was dort präsentiert ist, wie das veranstaltet ist, hat eine Gender-Komponente. Und das sind alle, würde ich sagen, kleinere Brücken, die einen großen Mosaik dann machen. Und wenn wir reden genau über gendergerechte Arbeit, Kulturarbeit ist nicht eine Sache, ist eigentlich sehr viel, und das haben wir uns auch genommen, vielmals in Kulturinitiativen, wir vielmals arbeiten unter Zeitdruck, unter finanziellem Druck. Und vielmals passieren auch die Sachen, die problematisch sind, aus diesen Gründen. Und wir als IG haben uns genommen, okay, wir schulden das auch unseren Mitgliedern, IG haben wir uns genommen, okay, wir schulden das auch unseren Mitgliedern hier zu helfen, ein gewisses Wissen auch weiter zu transportieren, auch zu ausarbeiten, welche Methoden können wir dabei nutzen, wie die Netzwerke funktionieren, wie zu Frauen auch zu kommen, als Expertinnen auch, weil das wissen wir auch, ich weiß auch aus meiner Erfahrung, aber ich glaube, jeder von uns kennt das aus eigener Erfahrung, dass wenn wir brauchen, dann wer ist die Künstlerin, oder in Wissenschaft ist das noch einmal stärker, dass immer kommen uns die Männernamen. Weil unser Common Sense ist dominiert mit einer männlichen Geschichte, mit einer männlichen Wissenproduktion. Und das ist etwas, wo wir auch intervenieren wollen. Mit Tools, mit praktischen Tools, aber wir nehmen das auch als politische Aufgabe. Ja, das ist genial und wichtig und richtig, glaube ich. Also wirklich, ich halte das für großartig, dass du dich da als Geschäftsführerin der IG-Kultur da so annimmst. Und ich weiß ja auch, korrigiere mich, aber du bist sowohl mit dem Bund als auch mit dem Land vernetzt, diesbezüglich und in Gesprächen. Und weil du sagst zum Thema, dass Frauen so viel arbeiten müssen, wie geht es dir eigentlich? Weil ich treffe dich ja tatsächlich immer bei allen wichtigen Themen. Du machst selbst Veranstaltungen, du bist Geschäftsführerin von der IG Kultur, du hast Familie, du bist ja eigentlich Kulturanthropologin. Also wir haben ja vor drei Jahren, glaube ich ist das schon, also vor Corona du hast Familie, du bist ja eigentlich Kulturanthropologin. Also wir haben ja vor drei Jahren, glaube ich ist das schon her, also vor Corona jedenfalls gemeinsam, diese wunderbare Serie gehabt, diese positive Utopien. Und das war ja vor Corona noch. Wie geht es dir? Eine Sache, das habe ich mir gerade gestern gedacht, wenn wir den Waffenbündnis 0803-Treffen gehabt haben. Es ist so, ich glaube, wenn man das erste Kind kriegt, wenn eine Frau ein erst Krieg kriegt, braucht man teilweise Feminismus. Aber wenn du einen zweiten Krieg kriegst, dann kannst du ohne Feminismus nicht überleben. Ohne einen feministischen Ansatz. Das ganze Leben betrifft nicht nur dein Gedanken, das betrifft alle Handlungen. Was nehme ich mir als Zeit? Und besonders, wenn man diese mehrere Rollen hat, heißt als Arbeiterin, als Aktivistin, engagierte Person, als Intellektuelle, als Mütter, als auch Partnerin, dann wirklich braucht Feminismus, um das alles, dass man Mensch muss das alles in Arbeit tun. Und jeder von uns muss eigentlich sich in all diesen Bereichen beteiligen. was nehme ich als ein gutes Leben, was will ich auch von meinem Leben. Deshalb glaube ich, ich muss sagen, es ist immer ein kleines Kampf, am meisten Kampf mit sich selbst, weil wir alle, wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft, wir alle haben mit den patriarchalen Werten auch aufgewachsen und es ist immer wieder, bei jeder Aktion musst du dich fragen, was mache ich eigentlich? Was will ich? Und ja, es ist mühsam, aber man wächst auch damit und auch gibt es eine Freude hier. Und das ist auch wichtig, besonders wenn Kinder kommen, das weiter zu geben ihnen, dass sie sehen, dass in Praxis nicht nur irgendwelche Bücher oder Theorien, sondern wirklich, dass sie das Leben auch müssen. Ja, das ist großartig. Also wirklich. Und das ist sehr schön mit diesen vier Säulen, dass ja uns alle zu einem Menschen in einer Gesellschaft macht. Also einen Teil davon, darüber haben wir ja auch schon gesprochen, ich glaube, das ist ja auch etwas, also die Frau jetzt auch als Mutter zu sehen, ist uns ja auch ein Anliegen, weil wir seit letztem Jahr haben wir alle Veranstaltungen immer mit Kinderbetreuung. Das ist heute für ganz wesentlich auch tatsächlich, damit Frauen auch teilhaben können. Und ich denke mir immer, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber bei den Kulturveranstaltungen, die ich so bisher schon erlebt habe und einige besuchen durfte, ich glaube, dass wir ein bisschen kinderfreundlicher werden müssen, oder? Ja, selbstverständlich. Besonders ist das für den Kulturbereich wichtig, aus mehreren Gründen. Erste Sache ist, dass im Kulturbereich und bei Kulturveranstaltungen vielmals auch kulturaffine Menschen kommen, aber auch wir, die im Kulturbereich arbeiten. Heißt, sind das Künstlerinnen, sind das Kulturarbeiterinnen, Sind das Kulturvermittlerinnen? Und bei uns ist auch dieses Problem, diese poröse Grenze, was ist privat, was ist Arbeitszeit, die nie irgendwie scharf ist und nie mit einer Arbeitszeit auch ganz fix ist. Deshalb ist insofern wichtig, auch eine Kinderbetreuung bei Ausstellungen bei großen Häuser auch besonders hier ist meine Forderung, dass genau sich große Häuser müssen zweite Sache ist auch dass ich muss sagen, auch aus meinem Privatleben habe ich mir gedacht, alle jammern, dass die Leute wollen im Shoppingcenter verbringen ihre Freizeit. Jeder Shoppingcenter hat einen Kinderplatz, wo Eltern ihre Kinder ruhig dort abgeben können sie können in Ruhe shoppen. Ich habe mich immer gefragt, warum das nicht Museen machen. Warum machen nicht die großen Häuser, die diese Kapazitäten auch haben und sich das auch leisten und auch hier anbieten, statt vielleicht ein Shopping-Center. Ich bin ganz sicher, dass Leute shoppen nicht so viel, aber es geht um ein Sociality, die du dort, die triffst dich mit anderen Müttern, Kolleginnen, whatever, und verbringst du dort Zeit. Und das ist auch eine Strategie, wenn wir reden über Audience Development etc. Und die dritte Sache, die ich finde, aber ganz wesentlich ist, wir haben ein zweispuriges Leben mit unseren Kindern. Wir haben Kinderprogramme, Kindersachen, Kinder, Kinder und dann für Erwachsene alles. Und hier leben wir ein bisschen parallel und erlauben und wir sind auch d'accord und wollen auch nicht unsere Kinder belasten mit Schwierigkeiten auch von unserer Welt, weil unsere Kinder sind sowieso super und so, aber und dann sehen wir unsere Kinder nächstes Mal, wenn sie irgendwie 13, 14 sind und wir verstehen sie nicht. Aber sie verstehen auch uns nicht. Und das ist auch eine Sache, warum ich glaube, diese Kinderbetreuung als Konzept, nicht nur als Betreuung, dass du betreust Kinder, sondern auch als Vermittlung, als Einbindung in die Welt der Erwachsenen. Das wird auch Kindern gut tun, auch das zu wissen, dass es manchmal so ist, dass sie leise sein müssen, dass sie nicht im Zentrum stehen, dass sie mitgehen müssen. Das ist auch gut für sie, aber auch für Eltern. Ich habe mich jetzt sehr viel beschäftigt damit, wie mit Kindern zu reden, wieder auch für Eltern. Und auch für Eltern auch etwas zu, ich habe mich jetzt sehr viel beschäftigt damit, wie mit Kindern zu reden, wieder über Krieg. Und wie das eigentlich auch zusammenzubringen, weil jetzt ist es so akut, aber ich habe schon früher mit meinen Kindern, wenn wir auf Demo sind, für Aufnahme von Geflüchteten, sie haben das gefragt natürlich. Es ist nicht zum ersten Mal jetzt Krieg. Wir haben den Syrischen Krieg, den ganzen Arab Spring, seit dann die ganze Zeit Konflikte, Kriege. Und eigentlich, das muss auch mit Kindern kommuniziert sein, weil wir verlassen ihnen diese Welt und wir können sie nicht komplett gerüstet mit diesem Wissen, mit dieser Empathie, mit Solidarität lassen, sondern komplett ausgegrenzt. Es ist ein Problem, wenn sie auf einmal leben in einer Welt, wo sie sich in zwei Klassen oder drei Klassen wählen. Jetzt sehen wir auch mit dieser Aussortierung, wer darf flüchten, wer nicht, dass das unerträglich ist. Es ist schwierig, das Kindern zu erzählen, aber es ist auch gut, weil das haben meine Kinder mir gelernt. Wenn ich weiß, etwas ihnen zu erzählen oder erklären, dann bin ich auch sicher, dass ich verstehe. Ohne das geht nicht, weil Kinder kannst du nicht verkaufen, irgendwelche theoretischen Konzepte. Und ja, zu dieser Kinderbetreuung, ich denke hier wirklich breiter, dass es geht nicht nur, dass wir dabei sein können, sondern es geht auch, hier zu intervenieren, um eine Zukunft auch besser zu gestalten. Sehr klug, ja, sehr, sehr klug. Ich glaube, manche vergessen, dass Kinder einfach nur Menschen sind. Also das ist, es sind, also ja. Ich habe eine Frage an dich, so zum Abschluss unseres Gesprächs. Wie schaut denn für dich, oder was braucht für kulturpolitische Maßnahmen, Schrauben, die man drehen muss. Eine kleine Frage zum Abschluss. Aber du bist ja eine große Frau. Was würde es für Maßnahmen brauchen, deiner Meinung nach, so zwei, drei, vier Punkte kulturpolitische Maßnahmen, damit es besser funktionieren kann? Für die Menschen, die im Feld der Kultur arbeiten? Ja, ich würde nicht sagen, nur für Menschen, die in der Kultur arbeiten, sondern es geht um eine Allgemeinigkeit. Ich arbeite für die Freiszene. Freiszene ist nicht nur ein anderes Stil. Es ist ein Nährungsboden, ein Humus. Daraus wachsen die Sachen. Wachsen in den Sinnen, Freie Szene beteiligt sich gesellschaftspolitisch, beteiligt sich auch in, es produziert eigentlich einen Zusammenhalt, weil ganz viele Projekte eigentlich ziehen Menschen mit. Freie Szene auch, dort wachsen neue Künstler, neue Künstlerinnen, neue Trends, neue Ideen, ist beweglich alles, entspricht auch der Beweglichkeit der ganzen Gesellschaft. Und ich glaube, als allererster Schritt braucht es diese Anerkennung, aber nicht nur in Worten. erster Schritt braucht diese Anerkennung, aber nicht nur in Worten. Wenn wir nur Budgets uns, und jetzt gehe ich wirklich in den Code von IG, wenn man schaut, die Budgets, die Unterschiede zwischen staatlichen Institutionen, öffentlichen Institutionen, die ganz wichtig sind auch, weil sie wichtiger auch Arbeit leisten und Aufträge sollen, Aber dieses Disproport, diese schiefe Lage ist einfach unerträglich einfach, weil, besonders jetzt, wenn wir denken über Corona, die meistens geschlagen hat in freier Szene, also in freien Schaffenden, in autonomen Kulturinitiativen, die eine wesentliche Arbeit machen. Auch, und das ist noch eine Sache, die freie Szene bereitet Publikum. Ich bin, ich weiß nicht für dich, aber ich bin aufgewachsen in einem kleinen Ort. Ohne freie Szene, ohnene Freiszene, ohne Altersszene, ohne das würde ich nie kulturaffin sein. Weil es war auch keine Verbindung zu irgendwelchen Großen. Und ich glaube, als allererster braucht diese Anerkennung von Freiszene. Als zweites zu verstehen, dass der Kulturbereich etwas breit ist. Etwas, was nicht nur Kunst ist, das mehrere Funktionen hat und dann auch Kultur mehr wahrnehmen. Nicht als Schmuck, nicht als Luxus. Wie jetzt irgendwie. Die Leute fragen ja, warum Kultur? Wenn wir nichts zum Essen haben, dann brauchen wir auch keine Kultur. Ja, Kultur ist auch Essen. Es ist Essen für Seele. Und besonders, wenn wir reden über Demokratie, die gerade jetzt wieder mit Corona und jetzt wieder mit ganzer Militarisierung und all diesem Verschärfen von Diskurs, die wieder untergeht irgendwie, brauchen wir Kultur. Weil Demokratie ist kein Regime, es ist nicht nur Institutionen, es ist auch eine Praxis. Institutionen, es ist auch eine Praxis. Eine Praxis, die man muss durch Leben lernen. Sich zu austauschen, sich zu auseinandersetzen, nicht immer, eigenen Ego immer durchziehen, sich zu verhandeln, mit Gesellschaft teilzufühlen, etc., etc. Und hier, glaube ich, ist das auch diese Anerkennung. Und heißt schon wieder, nicht durch Worte, weil jetzt haben wir sehr viele Worte gehört während Corona, aber auch in Taten mit entsprechenden Budgeterhöhungen. Ich finde jetzt in dem Moment noch mehr schrecklich, wenn diese Militarisierung jetzt in vollem Gang ist, dass wir brauchen nicht mehr soziale Sicherheit, dass wir brauchen eigentlich Aufrüstung. Wir müssen hier wirklich einen deutlichen Schritt zurückgehen und sagen, nein, gerade deshalb müssen wir investieren in solche Sachen, die zu diesem Konflikt nicht kommen und in diesem Ausmaß. Und hier ist auch in diesem Konflikt zwischen der Ukraine und der Russen wäre auch, wir wissen das auch, in Russland haben wir 15 Jahre zugeschaut, wie die Zivilgesellschaft, wie die Opposition zerschlagen wurde. Diese 15 Jahre haben ermöglicht, dass das heute, was passiert, passiert. Und das sollen wir nicht vergessen, wenn wir über unsere Zukunft denken, dass wir uns milititär uns zu schützen. Nein, wir brauchen einander zu verstehen, mitzuhalten, zusammenzuleben und dann werden wir auch kein Militär mehr brauchen. Das ist meine Attitude hier. Vielen, vielen Dank. Danke für das Gespräch mit dir. Danke, dass du deine Gedanken mit mir teilst. Ich freue mich auf viele, viele weitere Gespräche mit dir. Und ja, friedliches, feministisches Frauenmonatsprogramm steht an und ich freue mich schon, wenn wir uns treffen, Lydia. Dankeschön. Danke, Sandra, danke für das Gespräch und ich würde gerne wirklich einladen, alle, wirklich, das Programm ist so vielfältig, ist so interessant und wir sehen uns. Genau, danke, Lydia. Danke, ciao.