Wir sind im Schlossmuseum der Oberösterreichischen Kultur-Kommunikationsgesellschaft, was auch immer. Und Gerhard Harderer, seines Zeichen Hades, ist heute, ist nicht nur heute hier, sondern er ist da mit seinen Bildern die ganze Zeit schon repräsentiert in der Ausstellung Harderers Kosmos. Das ist der Titel der Ausstellung, Harderers Kosmos. Das ist natürlich eine maßlose Übertreibung, weil es ist eine ziemlich handverlesene Auswahl, die meine Gattin getroffen hat. Das ist eigentlich die Kuratorin. Natürlich, die hat sich qualifiziert über die letzten vier Jahrzehnte und hat vor allem den Vorteil, dass sie nicht so wie ich die bereits vorhandenen Sachen etwas abschätzig ablegt, weil für mich brennt immer nur das nächste Bild. Die weiße Fläche mit einem neuen Inhalt, das ist meine Geschichte. Und daher bin ich kein Konservierer meiner eigenen Arbeiten, aber meine Frau macht es. Das ist, denke ich, die Lebensrettung. Rückblicke scheust du? Nein, ich scheue sie nicht. Jetzt stehen wir ja gerade vorhanden an dieser Arbeit. Das scheue ich nicht in diesem Fall. Eine Fingerübung, kann man sagen. Ja, es hat mich natürlich immer schon mal interessiert, nachdem ein Parodist immer so oberflächliche Gedanken hat, in meinem Fall, dass er sich hin und wieder mal auch den großen Meistern zuwendet und ich war in der Alpertina in Wien und habe die Ausstellung gesehen, natürlich, in diesem Fall von Dürer. Hat mich inspiriert. Du warst wen jetzt den Schinkelfinger zu sagen. Das ist alles offen, das wird nicht beantwortet. Das bleibt unbeantwortet. Das bleibt unbeantwortet, aber es sind ja im Ursprung natürlich die Vorlage, es sind die betenden Hände und betende Hände finde ich als Aussage ja auch nicht notwendig für mich, aber diesen, diese Fingerübung entspricht mir. Ist natürlich, weißt du, das ist ja auch studiert. Du bist ja ähnlich, glaube ich. Wenn ich dir sage Zeichnung, was fällt dir dazu ein? Mir gefällt der Begriff Zeichnung so gut. Klar. Ich bin so etwas Ähnliches wie ein Zeichner in Farbe. Also ich glaube nicht, dass ich ein Maler bin. Das heißt, ich definiere mich nicht über die Malerei, sondern die Zeichnung ist die Basis. Und die Zeichnung, die sich dann hin und wieder in die Farbe wagt, ist für mich immer noch ein großes Fremdgebiet. Eigentlich bin ich Zeichner. Aber du bist Zeichner. Ja. Aber was kann Zeichnung? Naja, das ist die Kraft der Linie, darüber reden. Und vor allen Dingen dieser sinnliche Genuss, wie du weißt, wenn da irgendein Stift über die Fläche fährt. Und dieses sinnliche Erleben ist Teil dieser Begeisterung und dieses Feuers, das sich eigentlich breitmacht, heute immer noch genauso wie vor 40 Jahren. Und deswegen bleibe ich genau bei dieser analogen Geschichte und habe gar keine Idee daran, die Zeichnung zu vernachlässigen. Ja, also die Zeichnung ist ja irgendwie unmittelbar, oder? Das ist ja wirklich von der Hand, also es ist ja, wie heißt das, es hat ja mit Denken zu tun. Weil ja der Stift denkt für denkt, ja? Also man kann nicht reden, während man zeichnet. Nein, das kann man nicht. Und man kann auch nicht intensiv Musik hören, in meinem Fall zum Beispiel. Das habe ich auch gemerkt. Das ist eine Konzentration, wo man der Hand freien Lauf gibt. Genau, und sie tut eigentlich was sie will. Die Hand tut was sie will. Oder auch nicht. Wir reden ja über das gleiche Thema. Das ist deine Lebensleidenschaft und meine auch. Und wenn ich da sage, dass man hin und wieder diese Glücksmomente hat, wo dann die Hand irgendwas zustande bringt, wo du den Stift kurz mal weglegst und dann sagst, ja, scheiß mich an. Das ist ja jetzt genau das, was ich gedacht habe. Aber das ist nicht etwas, was du konstruiert herbeidenkst, sondern das ist etwas, wo du die Demut haben musst, eigentlich deine eigenen Haare ein bisschen freien Lauf zu lassen. Es hat auch mit den inneren Bildern zu tun. Genau. Die inneren Bilder sind meistens, in meinem Fall... Also das heißt, die sind ja beeinflusst von viel Erlebniskraft. Klar, klar. Es gibt schon so einen Vorsatz meistens, nicht? Weil ich arbeite ja relativ kurz, wie soll ich sagen, kleinteilig eigentlich. Also die Gedanken des Karikaturisten, zu denen du nicht gehörst, du bist ja von der anderen Fraktion, Aber der Karikaturist hat Gedanken, die in aller Klarheit gesagt, einen Tag Bestand haben, aber nicht länger. Also das heißt, ich kann nur ganz selten an irgendeine Arbeit zwei oder drei Tage dran denken, weil mir der nächste Gedanke schon wieder wichtiger ist, als der, den ich vorgestern gedacht habe. Und um diese Kleinteiligkeit aufrechtzuerhalten, habe ich einen besonderen Stil entwickelt, der, glaube ich, so etwas wie ja eigentlich weltmeisterliche Schnelligkeit mit sich bringt. Ich bin eigentlich ein Blitzzeichner. Also ich bin ja fasziniert gewesen bei dem ersten Durchgang mit dir. Vor allem, was mir so hängengeblieben ist, sind diese Inszenierungen auf einer Bildfläche. Das heißt, es geht ja um irrsinnig viel erzählerische Kraft und auch Arrangement. Da ist ja nur die Hand und der Hintergrund. Das ist dem Motiv geschuldet. Das ist dem Motiv geschuldet, deswegen nicht so aufwendig. Aber gehen wir zum nächsten. Da sieht man nämlich eine Inszenierung. Da sieht man eine Inszenierung, wo es um so viel geht. Ja, da geht es um wo, was, aus welcher Perspektive. Siehst du, genau. Und was mich am meisten fasziniert hat, deine Lichtführung. Das ist so eine genaue Studie um die Realität. Naja, ich kann mich natürlich, wenn ich davor stehe, genau wissen, wie das entstanden ist. Das war ein Vormittag, in dem ich im Auto gesessen bin, am Adersee in Oberösterreich. Wo siehst du gerne im Kreis vor? Naja, es ist eine Straße, links davon ist Wasser, das ist der See, rechts davon ist irgendeine Felswand. Und wenn dann diese sportiven Herrschaften in Plastik gegossen, vor deiner Auto-, vor deiner Kühlerhaut da, ihre Trainingsfahrten machen, dann entwickelt sich sowas... Naja... Auf bitte, wir sind jetzt im Medium. Wir wollen es mit richtig gepflegt ausdrücken. Und da denken wir, diese Ärsche zeichnen die erst in Grund und Boden. So, jetzt bin ich auf deine Sprache kurz mal ausgeglichen. Und dann ist mir eingefallen, na was ist das? Ein schöner Vormittag, ein sonniger Vormittag, also setz das Sonne gefälligst einmal ein. Und eigentlich, das was du hier siehst, das sind logischerweise Formen eines Zeichners. Weil das könnt ihr mit irgendeinem Stift genauso darstellen. Aber um wirklich zu erklären, worum es mir geht, nämlich die verscheißen da einen schönen Tag dadurch, dass sie da mit ihren Sportgeräten da vor deinen Nasen herumtanzen, musst du schon die Sonne ins Spiel bringen. Und die ist es natürlich hier klarerweise eine Teil der Inszenierung durch die Schattenführung. Ja, aber ich sage mir trotzdem, ich meine die Beobachtung, ich sage mir trotzdem, wenn du im Leben unterwegs bist, musst du ja wie einen Filmsee abspülen. Das heißt die Kopfkamera ist die ganze Zeit aktiv? Naja, nicht bewusst. Nicht immer. Nein, nicht bewusst. Aber zeichnest du im Kopf Sachen dann schon? Ja, in diesem Fall glaube ich, ist es wirklich so, dass ich aus dem Auto rausgestiegen bin und brav dann meine Dinge abgeliefert habe, die ich eingekauft habe. Vermutlich bin ich da losgeschickt worden, um irgendwo einzukaufen. Und dann habe ich schon ein Bild im Kopf. Das Bild sind diese drei sportiven Personen, Männer, Ersche eigentlich. Die Ersche, ja. Und da muss ich mal überlegen, in welcher Perspektive bringe ich das jetzt am gescheitesten zur Wirkung. Und dann beginnt das Handwerk. Ja, aber ich meine, ich sage nur einmal, ich nehme jetzt einfach einmal da diese Lichtaufhellungen. Ich meine, raffinierter geht es doch nicht, oder? Nein. Und deswegen sage ich, genaue Studien, deswegen sage ich einmal, das ist eine genaue Studie der Wirklichkeit, weil ich bin mir vorkommen, weil ich durch meine Kamera arbeite, bin ich mich immer mit Licht beschäftigt und auch mit Einstellung von Licht und da ist mir sehr oft auffallen, dass da eine genaue Arbeit bei dir passiert. Ja, das ist schon klar, aber da haben wir sicher etwas gemeinsam. Du kennst genau diese Notwendigkeiten, wenn wir plastisch etwas darstellen will, einen Körper, dann gibt es Lichteinfall und Gegenlicht. Und wenn man sich vorstellt, dass dieser Asphalt ausstrahlt, dann muss das einfach so ausschauen. Und dann gibt es einen Glücksmoment, das ist der, wenn es gelingt. Wenn ich dann merke, oh, das ist erst in der Darstellung, genauso wie ich mir das vorgestellt habe. Also diese kindische Freude auch über die Details, die dann gelingen, das ist glaube ich auch eine Energie. Nachdem wir jetzt nicht mehr neugierig sind, ist eine technologische Frage, mit was ist das jetzt gemacht, diese Arbeit? Mit welcher Farbe arbeitest du? Ja, ich habe ganz feine Acryltuschen. Also das ist keine Tubenacrylfarbe, wie man sie kennt. Ich habe noch nie mit Acryl gemalt, weil mir das Mischen nicht gefällt. Es ist eine Lasurtechnik. Das ist richtig Lasurtechnik, aber du musst ein bisschen spritzen oder ist das alles aufarbeitet? Da ist jetzt natürlich ein Zaubergerät, Airbrush. Also solche Flächen kannst du mit Airbrush anlegen, so wie das Blau zum Beispiel. Das sagt sich einfach. In der Zeichnung allerdings ist relativ wenig Airbrush. Überall dort, wo es lebendig sein soll, wie zum Beispiel in Haut, hat Airbrush nichts verloren. Das ist logisch. Aber ich sage nur, diese Rundungen und Aufhellungen, die sanften Überleitung, das geht alles mit der Lasur. Was so interessant ist, ist auch deine Bildgröße. Das ist sehr mikroskopisch. Im Grunde genommen sind es sehr kleine Arbeiten. Aber man sieht sich das vorstellen, dadurch wieder auch die Genauigkeit der Zeichnung erhöht. Da gibt es ja einen Millimeter, da schaut gleich alles anders aus. Die Komplexität liegt schon im Kleinen. Da wird es dann noch viel genauer, vor allem dann im Quadrat. Aber das muss ich dir glaube ich verzieren in unsere gemeinsame Kindheit. Ich weiß nicht wie du begonnen hast, aber wahrscheinlich warst du jemand, der manisch gezeichnet hat. Gekritzelt bis zugegangen. Na eben. Und ich habe das ja auch nicht anders erlebt. Gekritzelt. Ich habe das gemacht. Gekritzelt hast du? Immer gekritzelt. Warst du kein Naturalist? Nein, nein. Meine inneren Bilder sind Abstraktionen, wo immer etwas angedeutet ist, aber nie ausgesprochen und dadurch immer die Fantasie motorisiert, angeregt wird, die eigene Geschichte permanent neu zu knüpfen. Also das bleibt nicht stehen, das fährt. Und das Schlüsselerlebnis ist einfach der winterliche Blick aus dem Fenster in die Baumlandschaft, wo ich spintessiert habe bis zum Gehtnimmer. Und was war das? Grafit? War das ein Bleistift bei dir? Nein, mein Vater war ja Pythagoram oder etwas. Und da hast du mit Kohle gekritzelt? Nein, man kann da gar nicht mehr sagen. Da sind immer Stifte rumgelegen bei uns. Und hast du diese Stimmung gesehen? Nein, da geht es immer aus dem Inneren heraus. Bei dir geht es ganz aus dem Inneren? Ich kann den Stift nicht kontrollieren, der tut mit mir was er will. Also jetzt bei meiner höchstpersönlichen Disziplin, nicht bei der Hanschel Dritter, sondern bei meiner eigenen, da läuft der Stift aus mir heraus und ich kann das nicht kontrollieren. Ich kann mich gar nicht dagegen auflehnen. Ich kann gar nicht den Widerstand aufbringen, so wie Hanschel Dritter, wo Disziplin war. Da passieren andere Dinge. Da ist wahrscheinlich mein Zugang ein doch anderer. Du hast eine ganz andere Fragestellung. Na ja, schau her, ich habe ja eine Ausbildung zum Grafiker hinter mir. Das darf man nicht ganz vergessen. Ja, das merkt man da. Das ist etwas ganz vergessen. Ja, das merkt man da natürlich. Es ist was ganz anderes. Da geht es um Bildkomposition, es geht um eine bestimmte Art von Attraktivität, die man erlernt als Werbegrafiker damals. Und es gibt einen klassen Artikel aus Berlin, da hat einmal jemand geschrieben, es lebe der Verräter. Und das hat mir gefallen, das habe ich mir gemerkt. Weil er es umgedreht hat. Weil er es umgedreht hat. Weil ich es umgedreht habe. Naja, da ist ein etwas subversiver Gedanke dahinter und der lautet, wenn ihr Zeitungsleser oder ihr Konsumenten eine bestimmte Art von Sehgewohnheit entwickelt habt, die ich verachte, dann biete ich euch genau das an. Das sind diese unglaublich polierten Oberflächen, auf die meine Mama so abgestürzt ist. Sie hat gesagt, Gerhard, du kannst so schön zeichnen, warum zeichnest du nichts Schönes? Ich liebe meine Mama, vielleicht hört man das eh noch durch. Du kannst so schön zeichnen, warum zeichnest du nichts Schönes? Und ich habe dann gesagt, ich glaube, ich zeichne was für schöne Geister. Das ist immer noch schön, Mama beruhigt die. Aber in den Zeitungen wird es verschiedenen Menschen wahrscheinlich auch so gehen, dass sie sagen, schau, ist das ein schönes Bild. Und dann kommt man sich aber darauf, hoppala, da ist ja ein Gedanke drinnen, der mich eigentlich in eine gegenteilige Welt verführt. Wenn man zum Beispiel da jetzt nur die Marken her... Mensch, gibt es nicht mehr. Interessant ist da zum Beispiel, dass du da kaum, da ist nur ein kleiner Licht auf der Stange und der Rest ist eigentlich ohne. Da haben wir noch ein bisschen kleine Schatten, minimalen Schatten, aber da haben wir noch eine kleine Zuspitzung nach vorne, aber sonst ist es relativ flach gehalten. Es ist komplett flach gehalten, weil ich halt alles, was Mensch ist oder was nicht Werbung ist, in diesem Fall, weglassen habe. Es funktioniert nicht, weil ich unsere Welt so, ich habe mir gedacht, man könnte sich mal auf die Linzer Landstraße stellen und nur die Werbungen zeichnen. Wird genauso funktionieren. Kriegst du auch. Oder die Leute, wenn sie mit ihren Leibern als wandelnden Litfaßsaalen herum. Ja, also das ist natürlich glaube ich doch eine andere Zugangsweise als du das sagst, deswegen fasziniert mich ja so wie du daran gehst. Deswegen frage ich auch dazwischen, ob ich das so tun soll. Ist ja gut so. Ist das gut so? Ja, ist absolut. Dann bleiben wir dabei. Ja, sicher, wir haben ein offenes Gespräch. Nur eines kann ich dir schon sagen. Wenn solche Etüden jetzt, es sind immer noch Etüden, ausprobieren, wenn das nicht aufregend wäre und gleichzeitig eine Menge Spaß machen würde und nicht leicht von der Hand gehen würde, wäre es eine Katastrophe. Von der Anatomie her alles perfekt. Ja, klar. So wirkt es. Da hast du es wirklich voll drauf. Ich habe immer wieder studiert. Also da gibt es schon viel Studium. Und da frage ich mich gleich einmal, wie schaut das aus, dein Studium? Im Alltag? Oder geht es viel Fotos genau anschauen? Weniger mit Fotos. So etwas ist auch schon fotogedickt. Das ist ganz klar. Das sie So was ist auch schon Fotos bedingt. Das siehst du in der Wirklichkeit. Nein, das kannst du nicht sehen. Aber die Figur kann ich mich erinnern, das war ein Skifahrer, den ich gesehen habe, nur den Oberkörper. Da habe ich gewusst, da steht Milka drauf. Und das habe ich mir dann nochmal angeschaut. Aber wie man es dann einsetzt, da ist wieder der Zeichner gefragt. Ich weiß ja, wie sich die Skifahrer bewegen. Das merkt man ja. Und wie man das auf einem Blatt unterbringt, das ist dann die Frage. Und dann geht man halt dran. Machst du da Vorstudien oder wie geht das? In dem Fall schon, ja. Also in dem Fall habe ich mit ein paar Linien zuerst einmal die Figur gezeichnet. Ja, musst du. Die Figur ist immer die Konstruktion. Deswegen ist Zeichnung immer Konstruktion. Absolut. Zeichnung ist Konstruktion, Zeichnung ist die Statik eines Bildes. Genau so ist das. Ich habe ja einen Stapel von, ich glaube der ist mittlerweile zwei Meter hoch, das sind so Skizzen. Also ich mache immer relativ kleinflächige Skizzen vorher mit Stift. Sketches. Ja, ja. Das ist immer die Basis jeder einzelnen Zeichnung. Und dann gibt es eine Instanz, das ist meine Frau wieder, weil ich ja für Zeitungen arbeite. Und der Zeitungsleser hat ja einen Bruchteil einer Sekunde Zeit sich zu entscheiden, ob er bei einer Seite verweilen möchte oder nicht. Das heißt, es muss sofort was kommen. Und wenn meine Frau sagt, verstehe ich, was du damit machst, dann wandert das weg. Hat Riesenmacht eigentlich. Man braucht Feedback. Wenn Sie jetzt da wären, würde ich das niemals aussprechen. Nein, nein, nein, nein, aber es ist notwendig. Du brauchst Feedback. Klar, natürlich. Alles braucht Diskurs. Auseinander, ohne diesen Gegenüber geht das gar nicht. Mein Feedback? Ich könnte auf einen Großteil dieses Feedbacks verzichten, muss ich sagen, weil das ist ja nicht nur jetzt aufbauend, sondern es sind ja... Ja, aber wenn man das unmittelbar im Prozess braucht, eine Vertrauensbasis, mit der man darüber sprechen kann, weil man öffnet sich doch. Absolut. Und da liegt mir dann Pracht da. Du liegst völlig entblößt da, mit jeder einzelnen Arbeit. Ja, liegt da und dann kann man drüber. Deswegen braucht man eine gewisse Vertrautheit. Diese Verwegenheit, wenn du so willst, das haben nur die Künstler, das machen sie halt einfach. Weil es ist ganz klar, dass man sich dadurch nicht nur verletzbar macht, sondern auch aufmacht. Und dieses Öffnen. Ich habe mir gedacht, ich schaue mir die Leute an und habe da die Entwicklung der Verblödung der Menschen 40 Jahre lang beobachtet und daraus ist eine Art von Notwendigkeit erwachsen, das öffentlich zu machen. Weil die, die verantwortlich sind für die Verblödung, sollten das Gefälligste einmal hören. Das war immer mein Zugang, weil ich dachte, jetzt sag ich es denen. Daher Auftritt in Zeitungen. Jetzt sagst du es. Ja. Du zeichnest es ja, du machst es ja. Ja, jetzt lebe ich der Verräter. Jetzt bin ich in den Zeitungen und sehe dass ich jeden Samstag gefällt mir gut. Jetzt ist auch der allergrößte Teil purer Schwachsinn, der da hängt, aber ich sage nicht welcher. Das war, glaube ich, ein jener Tag. Und ich habe nichts anderes vorgehabt, außer mit ganz zarten Tönen, mit möglichst Monogramm sogar. Ich glaube, das war nur ein Grau. Schau her. Aus der Fläche eingefärbt. Grau. Schau her. Aus der Fläche eingefärbt. Grau. Und dann halt möglichst zart anfangen, die Tiefe zu erzeugen. Und erst dann ist mir die Idee gekommen von dem Fußballer. Das war von vornherein gar nicht da. Ich habe nicht gewusst, was ich machen soll mit dieser Stimmung. Und während der Zeichnung, während ich hier mit Stift zum Beispiel das angelegt habe, kreisen die Gedanken., dann kommst du so. Dann hast du ein paar Schneefräsen einfallen. Ist ja sehr praktisch. Das ist ja alles, was ich mache, nicht nur jetzt witzig, sondern gleichzeitig hilfreich und lehrreich. Wie kriegt man den Schnee weg von den Straßen? Holt ein paar Fußballer. Und mit diesem Geblödl, stell dir vor, verbringe ich meine Lebenszeit. Du hast ja schon ein riesiges Figurenareal. Du hast ja so wahnsinnig viele Figuren. Das ist ja jetzt nicht eine einzelne Arbeit, sondern es steht ja im Dialog zu den ganzen einzelnen Figuren, die du entwickelst und die weiterleben, oder? Ich bin schon ein leidenschaftlicher Menschenbeobachter, das ist ganz klar. Deswegen bringt mich niemand aus Linsweg, weil da rennen die Models von meiner Tür auf und ab. Die schauen wirklich so aus. Es wird ja immer schlimmer, weil ja alles nur mehr Abzugbeobachtung ist. Es ist ja alles nur mehr industriegefertigte Performance. Das ist ja das. Es ist ja unglaublich. Aber ich weiß nicht, wie flexibel ihr seid. Können wir zu einem Bild gehen, das was du jetzt sagst, unterstreichen Sie es, es wäre nämlich im anderen Raum. Wir gehen sofort zu einem anderen Bild. Dein letztes Stichwort war, du hast gesagt, es ist alles nur mehr industrialisiert, nur mehr designed, im Schlimmsten, in der Schlimmsten. Und dieses Blatt möchte ich dir gerne nahe bringen zu dem Thema. Weil genau genommen, man weiß schon, wem es da geht. Es ist aber keine Karikatur mehr. Da habe ich mich so zurückgenommen. Was heißt Karikatur? Was würdest du jetzt sagen? Warum ist es jetzt Karikatur? Das ist brennhaar. Ich spiele jetzt mit diesem Begriff deswegen, weil es eine genaue Definition gibt. Das heißt, Karikatur hat immer mit Überhöhung des Typischen zu tun, sagt man, beziehungsweise mit wenigen Strichen das Wesentliche zu sagen. Oh, das trifft auf mich überhaupt nicht zu. Das trifft nicht zu. Das sind viele Striche, die da drin sind. Absolut. Viele, viele kleine Striche. Aber, dass man es wirklich schafft, obwohl die Gesichter vermummt haben, die Charakteristik noch herauszuholen, ist das eine handwerkliche Übung. Und das zweite ist, dieses Statement, dass einmal solche Figuren wie die, die reine Plastikgestalten sind, also konstruiertes Design, wenn man so will, in der Lage waren, ein ganzes Land zu faszinieren, das ist für mich von vornherein ein Mysterium gewesen. Ich habe gedacht, das gelingt denen nicht. Man wird gleich mal sehen, das ist so wie Barbie und Ken. Irgendwann merkt man, die sind aus Plastik, billiger Ramsch, weg mit denen. Nein, das war nicht so. Die haben jahrelang es geschafft, ein ganzes Land mit seinen ganzen Einrichtungen für sich zu... Aber reden wir mal über das Licht. Du wirfst einfach einen Schlagschatten mit einem Licht von unten nach vorne. Da war ich verzweifelt, weil ich gemerkt habe, die Figuren setzen sich vom Hintergrund nicht ab. Deswegen habe ich da so Schatten eingezogen. Damit es ein bisschen plastischer herauskommt. Ja, aber das ist wie ein Schlagfoto. Ja, ja, das ist klar. Die Aussage lautet natürlich, sie posieren. Elendig natürlich, oder? Elende Posen, wenn man sich vorstellt, dass jemand... Gut, ich meine, das ist jetzt egal. Das ist jetzt eine Interpretation. Die ziehen ja auch durch. Bis zur Selbstvernichtung übrigens. Bis zur Selbstvernichtung, weil die haben ja zwei Jahre lang gebraucht, dass sie wahrscheinlich nirgends mehr auftreten können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kurz noch in irgendeiner Weise da Boden unter den Füßen kriegt, weil der ist in seiner Rolle erledigt. Das ist ja ein Symbol für das No-Go. Also ein Nachfolger von ihm, der heißt Nehuber oder so ähnlich, Nehauser oder Nehammer oder wie, der fühlt sich verpflichtet sich zu distanzieren mittlerweile schon von dem. Macht sich dadurch wieder zum Clown, klarerweise weil ihm das ja niemand abnimmt, aber diese Ästhetik dieser drei Herrschaften da, das ist glaube ich durch. Aber ich meine, da bist du schon sehr im Gemälde drin, im Grunde genommen. Natürlich, das ist ja so einbeit. Das stimmt, aber die Zeichnung, die da als Basis ist, die ist in wenigen Minuten da. Und du merkst, funktioniert die oder nicht. Und wenn du die Figur mit dieser Taille und mit dieser Position einmal hast, du merkst nicht, dass sie so anatomisch natürlich alles verzogen hat, was zu verziehen ist, damit die Dynamik rauskommt. Das steht in ein paar Minuten. Das meine ich als Zeichen. Also das ist ganz klar daher der Zeichen. Aber die Ausfüllung ist ein komplexer Prozess. Das ist ein komplexer Prozess. Du arbeitest sicher eine Woche mindestens. Das geht sich leider nicht aus. Das geht sich leider nicht aus, aber es braucht viel Zeit. Es braucht 10 Stunden. 10 Stunden. Wenn ich da länger als 10 Stunden dran bin, dann zweifelt die an der eigenen Zeichnung und will es schon nicht mehr fertig machen. Nein, das ist wirklich so. Das ist eine Art von salzamer Veranlagung. Deswegen auch so klein, weil es muss effizient bleiben. Dann ist auch die Fläche schneller voll. Fläche schneller voll, und es sind ja viele Taschenspielertricks drinnen, die einen nahe bringen. Das hat nichts zu tun mit klassischer Zeichnung. Und mit Malerei schon am ehesten. Mit Malerei hast du es zu tun, glaube ich. Aber diese Rösenfreude, wenn du merkst, der Boden ist lebendig, aber dem kannst du ein bisschen Perspektive verpassen. Spielerei, kindische Spielerei, die aber einfach Lust macht und Freude macht. Das hat aber auch mit dem zu tun, mit wahnsinnig viel Beobachtung, Skobel. Das hat mit wahnsinnig viel Beobachtung zu tun, weil sonst, weil die Perspektive, die malerische Perspektive, die nur durch Luftperspektive erzeugt wird, das bedarf einer genauen Beobachtung der Umstände, weil sonst kann man das gar nicht erfassen. Diese Luftperspektive, von der du sprichst, ist in diesem Blatt nicht gegeben, da habe ich wirklich auf alles verzichtet, aber ich weiß, normalerweise geben wir da... Du merkst, dass es da ins Blau geht und hier geht es auch ins Blau. Also diese Feinheiten sind schon da. Sicher, weil sonst hätte ich es auch nicht gesagt. Aus der Luft gegriffen war alles jetzt nicht. Nein, das war es nicht. Da bist du einfach viel zu informiert. Aber ich habe das Blatt deswegen so gern, weil es wirklich ein Statement ist. Zu einer Lebenszeit, die wir verbracht haben, drei Jahre in diesem Land, die man am besten nur mit Kopfschütteln kommentieren kann. Was da alles abgegangen ist. Aber ich mag es gern und es auch stimme ich gern. Vielleicht hast du noch so ein gutes Stück auch. Naja, ein zweites habe ich schon, aber das ist fast Malerei, was da hinten hängt. Genau, jetzt gehen wir weg, machen wir keine Wettbewerb. Spazieren gehen wir uns gern, natürlich, klar. Aber das ist immer noch so, auch bei den Ölarbeiten, die Lust am Scheitern ist absolut immer da. Das war der Grund, weswegen ich mal angefangen habe. Weil bei diesen kleinen Blättern, da gibt es eine Art von Sicherheit oder eine Art von Selbstverständlichkeit in der Technik, in der Bildauffassung, in der Umsetzung eines Bildes, die hin und wieder so ein bisschen fast schon zur Routine geht. Und als was Routine ist, ist es gefährlich für mich. Also, da höre ich auf zum Leben. Wenn ich was mache, was routiniert, dann gefährlich für mich. Also hör auf zum Leben, wenn ich was mache, was routiniert, dann interessiert es mich ja nicht mehr. Aber die Herausforderungen sind ja trotzdem immer, auch wenn sie jetzt bewerkstelligt werden, sind ja trotzdem immer wieder neu gegeben, oder? Kennst du das von dir, oder was? Ja, absolut. Ich kenn das von mir, ja. Und wenn das nicht so wäre, dann würde das Feuer nicht brennen? Und es… Dann würde das Feuer nicht brennen. Dann würde das Feuer nicht brennen. Ich bin ein bisschen anders aufgestellt, weil ich das nicht nur mache. Ich habe dieses Spannungsfeld zwischen engagierter Arbeit und Atelierarbeit. Für mich ist das ein Konterbart. Deswegen funktioniert das ein bisschen anders. Weil ich habe sozusagen das Engagement in einer anderen Form gesellschaftlich wirksam zu sein. Und das andere ist dann eher ins Atelier zu gehen. Und diese bildende Kunst alleine war mir immer... Da bin ich nicht ganz glücklich geworden. Also du hast immer versucht, dass den boden gespielt auf den weg bis daher ein gesellschaftliches engagement es ist gesellschaftlicher engagement nur tätschen und watschen und ja sowieso und keine anerkennung und beim anderen ist genau umgekehrt da fragst du immer warum du deswegen das erlebnis in der Albertina geschildert habe. Das hat genau mit dem zu tun, dieser Widerspruch. Du hast in der Albertina die ersten Blätter gehabt und da hast du dich unwohl gefühlt. Das muss man noch ein bisschen erklären, weil das verstehe ich nicht so ganz. Weil dieses Rundherum, dieses Heere. Gedingheit. Diese fast höfische... Genau, dieses höfische Gefühl, das damit verbunden ist, in einer gewissen Form von Anerkennung und irgendwelchen Rankings und was auch immer. Das ist mir so suspekt gegenüber dem Umstand, wo ich in einem Engagement, da kratzt sich keiner irgendwie, da plockst ich. Aber du weißt, warum ich zum Boxen angefangen habe jetzt, weil es mir so gut gefällt, dass du es sagst. Wenn ich darf, erzähl dir eine ganz kleine Geschichte. Also in meinem Fall ist es natürlich so, dass die Bilder eine bestimmte Art von Perfektion ausstrahlen. Als es dann angefangen hat mit Ausstellungen in Deutschland und in Österreich, in echten Museen, da bin ich unruhig geworden. Was wollt ihr mit mir? Das ist ja nicht meine Geschichte, ich will ja Stocking ausfahren und irgendwas sagen, wo man den Schädel zerreißen würde, wenn ich nicht etwas dazu sage. Und das war es dann. Und dann auf zum nächsten Blatt. Dafür ist es gedacht, was ich tue. So lebe ich mein Leben. Aber sobald es museal wird und sobald dann eine bestimmte Art von Verklärung damit entsteht, da werde ich ganz, ganz unruhig. Daher verstehe ich genau dieses Gefühl von dem Touristen. Das ist hochinteressant. Was ich dann gemacht habe, ich habe dann angefangen, den Forstweg zu legen. Wir haben leider einen Linzer-Groove. Ich weiß nicht, der Linzer-Groove. Wir haben ein bisschen einen Vollstadt-Groove. Logisch, logisch. Verstehst du? Das ist Linzer Vollstadt-Tour. Aber darauf wachsen solche Dinge wie Stadtwerkstatt, da wächst eine Musikszene draus. Das hat eine Kraft. Dieses Linz darf man bitte nicht kleinreden. Das hat einen Biotop. Genau. Und als ich mich unwohl gefühlt habe, habe ich es erstmal beschlossen, MOF zu machen. Nämlich ein Stück Papier her, einen Stift her und schauen, was mit dir los ist, wenn du all diese technischen Sachen nicht erfüllen kannst. Geht's, geht's. Weiß die Frau wahrscheinlich, wenn du all diese technischen Sachen nicht erfüllen kannst. Geht's, geht's. Weißt du, die Frau, ich weiß nicht, wenn sie da was so stark ist. Das ist auf gar keinen Fall meine Oma. Ja? Nein, also ich weiß nicht, wenn sie... Nein, meine Großmutter hat sie ausgeschatzt. Die Großmama hat sie ausgeschatzt. Also diese hat auch... Ich geh hart, ich geh hart. Ich hab! Ich hab! Eines Tages widme ich dir ein Werk. Sie erzählen bitte jedem, der es wissen will, es ist auf keinen Fall meine Oma. Kein Mensch unterstellt das, aber ich muss es immer wieder deutlich sagen. Aber die ist da auch. Nein, aber, aber ich muss es immer wieder deutlich sagen. Aber das ist wahr. Nein, aber... Du bist nicht meine Tante. Ich finde das witzig. Das Vergegnete ist einfach, man kann es so wenig... Aber da habe ich fürchterliche Schwierigkeiten gehabt mit dem, weil damals habe ich noch für das Profil für die Zeitung in Österreich da gezeichnet und da haben mich die Kollegen angerufen und gesagt, das ist frauenfeindlich. Aber interessant, weil es haben nur Männer das gesagt, Frauen haben das nicht gesagt. Frauen haben gesagt, das ist eh ganz normal, oder? Das ist ja klar, dass das dann irgendwann einmal so ausschaut. Gewinnt die dann nur Moros oder was? Weiß ich auch nicht. Das ist ein richtig schönes Schlusswort. Jetzt kennt man das mit der Aufwärmung. Aber bei denen sind wir schon einmal gewesen, weil du mich immer gefragt hast. Das ist Corona-Zeit gewesen, da habe ich dann angefangen, diese paar Ölbieter zu machen. Das ist natürlich auch ein schönes Blatt. Ja, das mag ich recht gern. Das heißt, das wird alles einmal dir gehören. Heute haben wir über Tante geschrieben. Aber es gehört natürlich schon sehr viel, wie soll ich sagen, ja, zeichnerische Versenkung dazu. Da darfst du schon rein. Das ist alles mit Stift gemacht. Immer mehr mit Buntstift. Die ganze Zeichnung ist gezeichnet. Die ganze Struktur ergibt ist aus dem Stift. Und dann habe ich gesehen, das ist ja richtig geil, das sieht ja wirklich fast aus wie Felsen oder so etwas. Und dann bin ich dabei geblieben und bin dann wieder mit Pinzlauf hineingefallen. Aber da ist auch Weiß mit Weißstift? Nein, da gibt es kein Weiß. Wobei ich das schon einmal erzählt habe, ich tue ja mit Stanley-Messer ritzen. Da tut man dann mit dem Messer so ein paar weiße Stellen herausritzen, die dann Papier sind. Und dann fängt es wieder zu löschen. Dann kriegt es eine Riesenschärfe. Die Aussage ist jetzt einfach, das sind Plastikmüllberge, wie man sieht. Ja, das war jetzt klar. Was soll ich da sagen? Wir werden nicht zugemüllt. Wir stecken mittendrin. Es gibt keine frische Luft mehr. Mittlerweile. Warte mal, wie alt war ich denn? 32 war das. Als ich gesagt habe damals zu meiner Frau, ab sofort werde ich nicht mehr für die Werbung arbeiten. Da war die Margit schwanger zum vierten Kind. Und zwar habe ich das gesagt, weil das habe ich ja gelernt. Das ist ja meine Ausbildung. Werbegrafiker. Da haben sie gesagt, wenn du das machst, dann kannst du Geld verdienen, eine Familie gründen, Häuschen bauen und dann hast du es. Und als ich gesehen habe, wie es ausschaut in dieser Szene, die damals bestanden hat als Werbeszene, mittlerweile heißt es Marketing und so, und bringt solche Figuren zu Tage wie unseren Kurz, da habe ich gemerkt, wenn ich das weitermache, gehe ich drauf. Das war nicht eine schön geistige Überlegung, sondern ich schaff's nicht. Ich werde traurig. Ich gehe vor die Hunde, wenn ich das weiter mache. Ich kann mich an diesem Wahnsinn nicht beteiligen. Das war vor mittlerweile 40 Jahren. Was war damals? In die 70er Jahre hat es gegeben. Pasolini, die Freibad-Ausschriften. Ich? Richtig. Die Konsumgesellschaft. Es hat einen Postman gegeben, der geschrieben hat, wir unterhalten uns zu Tode und ähnliche Dinge. Und das war schon ein vorsichtiges Ankratzen dieser Konsumgesellschaft. Und ich war aber mittendrin damals als Werbezeichner. Und die haben mir das Geld reingestopft, hinten und vorn vorn und dann habe ich gesagt von mir aus verdiene ich jetzt nichts mehr aber ich werde mich gesund machen freizeichner ja stimmt aber was das meine frau gesagt hat wie gesagt ich werde nichts mehr machen um geld und sie hat gesagt du weißt ja ich weiß nicht genau wo das hingeht wir machen das miteinander. Und das war für mich ganz wichtig. Wobei diese Autonomie natürlich auch was mit Reduktion zu tun hat, logischerweise. Also mit Bescheidenheit. Das ist ein völlig falscher Begriff, weil ich habe Ansprüche, die sind sehr hoch. Aber es hat damit zu tun, einfach wirklich die Proportionen einzuhalten und sich auch, wie in meiner Fall, zu dieser Kleinteiligkeit zu bekennen. Ein Gedanke ist da, der lässt dich nicht gut schlafen. Also zeichnest du dich, wie du sagst, schöner Begriff, zeichne dich frei. Und dieses Feuer, glaube ich, zieht man halt manche Blätter an. Und das ist das Irritierende. Noch eine kleine abschließende inhaltliche Geschichte. Die Karikatur ist eine Geschichte in einem Bildpacken, Cartoon etc. Der Comics ist das in einer Bildgeschichte zu knüpfen. Da habe ich ja die Lust, dass ich sofort mit Feinzeichner arbeite. Mit einem Feinzeichnerstift. Und da ist jeder Stift einfach auf weiß die Wahrheit. Und auch das, was hier an der Wand hängt, sind Vergrößerungen dieser MOF-Stils. Und da habe ich eine Riesenfreude daran, das einfach so hinzubringen, dass es natürlich auch eine Skizze ist. Wie ist ja das Verrat an den Kollegen. Das tun wir dann nicht mehr. Also da jetzt noch vielleicht vorzeichnen oder was. Nein, sondern das muss direkt heraus. Und hin und wieder kann ich mich absolut zerbrechen, was an diesen schrägen Ergebnissen dann zustande kommt. Dann läuft nämlich die Hand, so wie du das sagst. Da gibst du das frei. Du hast das Räder und lernst dann deine Figuren kennen und sagst, aha, so schaust du aus und jetzt spürst du bei mir die Rolle für eine bestimmte Szene. Und die Sprache spielt natürlich in MOV auch eine wichtige Rolle. Die Blase, die Sprechblase dazu, die natürlich die begleitende Ebene ist. Das ist eine andere Form der Konstruktion, eine andere Form der Erzählung. Aber es ist ja durch die Reduktion der Zeichnung und nicht so eine Bildkomposition, wo alles austariert wird. Da läuft es einfach. Vor allen Dingen die Zufälligkeiten, die wirkliche Kraft. Das ist ja alles sehr ausformuliert. Ja, sehr ausformuliert. Ja, sehr ausformuliert. Weil ich der Diener einer bestimmten Stimmung bin. Ich weiß genau, was die Stimmung von mir will. In dem Fall sind es zwei Winterblaues. Das ist eine völlig versponnene Geschichte. Das Himmelblau ist ein ganz anderes Blau als das. Fügt sich aber dann schon schön zueinander. Ich weiß noch, wie geil ich am Ende war, als ich dann da war. Mit ein paar solchen Andeutungen. Da musst du einfach sagen, Finger weg, nie wieder angreifen. Lass es so, wie es ist. Wunderschönes Pferd. Das heißt, Frost. Das ist ein blöder Titel. Natürlich ist schon der Schmäh da drin, obwohl ich halt einfach... Luft sieht man sonst nicht. Stimmt, aber im Winter sieht man schon. Und da habe ich die auch, ich warte mal, schau her, da siehst du jetzt ganz genau diese Ritzungen. Die Ritzungen. Arbeitest du eigentlich mit Lupe? Nein. Nein. Wie weit gehst du zu? Nicht so weit, so wie jetzt halt. Es ist eh alles relativ schnell gemacht und so, aber es ist schön, wenn man in so einer Fläche dann so kleine Ritzungen als Gegenlicht dann einsetzen kann und kindisch er da, um das wieder zu machen. Aber noch einmal, das habe ich dir glaube ich schon einmal gesagt und du hast es auch verstanden. Das was ich mache ist immer nur Satire auf Kunst. Also ich gehe niemals in die gefährliche Richtung, dass ich sage, ich produziere Kunst, weil es mir nicht mehr wurscht, wie die anderen Menschen das telefonieren. Telefonieren, ja,ieren. Danke für den Schnitt. Aber Parodie ist meins. Ja, richtig. Aber man muss ja nicht, man muss weder Art und Kunst definieren. Nein, das ist ja nicht dein Thema. Und mein Thema auch nicht. Es fährt, es fährt, weil warum muss man sich bemühen? Nein, es ist ja auch nicht. Es ist ja nicht unser... Schau, da sind so viele Strategien drin, die mit Darstellung zu tun haben. Da ist so viel drin. Also wenn du nicht bedienst an der Kunst, schaust du dir andere Arbeiten an? Nein, das nicht. Schaust du dir nicht an? Caravaggio hast du gesagt. Ja, allerdings, wenn ich mir Caravaggio anschaue, dann ist ja die Überlegung immer, was tust du mit dem Pinsel jetzt? Verharmst du ihn, legst du ihn weg, schneidest ihn in Streifen oder schaust du, dass er verbrannt wird und greif nie wieder den Pinsel an. Wenn du es so willst. Wenn ich mich mit Caravaggio beschäftige, beschäftige ich mich mit Gott. Das ist ein zutiefst meditativer und fast schon religiöser Gedanke. Deswegen hast du auch ein religiöses Motiv. Hast den Jesus gemacht. Naja, den Jesus habe ich nicht nur deswegen gemacht, sondern einfach, um mir klarzustellen, wessen Fan ich bin und was man nicht mag. Und es dauert diese ganzen Klerikalen, Bodenpersonal, dass da Bischöfe sind und so weiter. Deswegen nicht, weil sie einen Verein haben, der kleine Burschen missbraucht. Und das ist mein kämpferischer Gedanke. Aber das lasse ich mir nicht verbieten, diesen jungen Mann, der aus Galiläa, der entweder gelebt hat oder nicht, das weiß man ja nicht so ganz genau, trotzdem zu verehren. Sehr gut. Zur Sicherheit, weißt du. Auf alle Fälle einmal. Das war das auch immer. Und dann macht er so ein Werk, um das einmal klarzustellen. Da gibt es den Messias im Vatikan, der hat dem Papst den Hintern versollt. Er hat einen eleganteren Titel, nämlich Messias rückt den Papst. Wir können natürlich das längere noch weiter plaudern, wenn wir wollen, aber ich glaube, wir lassen das jetzt für das erste Mal. Das einzige, wo ich jetzt noch so einen Zwischenton raushöre, weil du Caravaggio als dein Gottvater in den Raum stellst. Die Traditionen zu dieser Zeit waren natürlich schon, da hat es Malschulen gegeben, da bist du von der Pike auf, ist da einfach ein gewisses Grund-Know-how, also ein umfangreiches Know-how, im Umfang, wie ein Bild aufgebaut wird, wie Zeichnung funktioniert, wie Darstellung funktioniert, wie man Arrangements trifft. Wo hast du denn das her? All dieses Grundwissen meine ich jetzt. Na gut, wir haben ja die Gelegenheit, dass man heute auch studieren kann, weil es ja schon da ist. Aber hast du das gemacht an der Kunstschule in Linz? Nein, ich bin in Salzburg studiert, ein Bühnenbild, ich binühnenbilder hast du in Salzburg gemacht? Ja, ich habe dort aber die Theatermalerei Ausbildung gemacht. Grandios. Beim Festspielleiter, Malereileiter Schwarz, ein Typ, also ein Unterricht der Sonderklasse. Gibt es den noch? Ich glaube, keine Ahnung. Gut, bei dem hast du das. Und er hat diese Leidenschaft für das. Er war der ärgste Lehrer, den du dir vorstellen kannst. Krawatte, völlig anderer Kosmos, edel, junger, ganz streng. Und der hat in meiner ganzen Ausbildung nur einmal ein Kommentar abgegeben. Der ist immer nur da gestanden und hat geschaut und hat mir die Verantwortung übertragen, dass ich mit mir selber mein eigenes Urteil erfassen habe. Das war eine wichtige Erfahrung. Das war die Sonderschulung, das war der stärkste Moment, dass ich überhaupt kein Feedback gehabt habe. Das einzige Mal beim David, wir haben immer so Aufgabenstellungen bekommen, das war, ich habe ihn David gemeldet und gesagt, er ist nur hergekommen und gesagt, du hast überhaupt keine Ahnung von Anatomie. Und dann ist er wieder gegangen. Hallo. Ja. Bis morgen. Aber so wie du es jetzt erzählst, das ist für mich total wichtig, dass ich weiß, es gibt solche Begegnungen im Laufe eines Lebens, die wirkliche Türen aufreißen können. Und wenn die nicht passieren, kann es sein, dass du nie hinfährst. Vor allem dieser Punkt, dass ich auf mich selbst zurückgeworfen war. Dass ich auf mich selbst zurückgeworfen war. Kein Kommentar. Also was ich einen genialen Unterricht finde. Eigentlich, was du da jetzt beschreibst, ist eine der Grundlagen der Schule des Ungehorsams. Nämlich Menschen dazu zu bringen, sich selbst 100 Prozent ernst zu nehmen und in sich selbst die Lösung zu finden. Aber diese Malereiausbildung ist meine Grundlage gewesen, dass ich dann eigentlich Zeichner geworden bin. Aber sehr malerisch. 100 Prozent malerischer Zeichner bist du, das ist ja klar. Vielleicht kommen wir zur Beginn des Gesprächs. Ich bin ein Zeichner in Farbe. Das hat auch was zu tun. Du bist ein malerischer Zeichner, ich bin ein Zeichner in Farbe. Wunderbar. Wenn das kein Schlusswort wäre, dann weiß ich nicht.