Toll! Herzlich Willkommen zu der Sitzung. Du bist noch gemutet. Okay. Los. Los. Jetzt ist die Generalprobe vorbei und ich sage herzlich willkommen im Presseclub Concordia. Mein Name ist Daniela Kraus, ich bin Generalsekretärin hier und es ist wahnsinnig ungewohnt, dass wir hier tatsächlich in echt sind. Ich begrüße aber natürlich auch die Zuseher und Zuseherinnen, die online dabei sind. Wir reden heute über die Zukunft der RTL, deren Geschäftsführung ausgeschrieben wird für den Fachbereich Medien. Und das ist ein wichtiges Thema für die Zukunft und deswegen unterhalten wir uns hier. Aber ich schmücke mich nicht mit fremden, was, Blumen, Blüten, was auch immer. Federn. Federn, genau. Die Idee ist nämlich von Goli Mabo. Vielen Dank. Du wirst auch heute moderieren. Goli Mabo ist so ein sehr langer Concordia-Mitglied, was schön ist. Und auch der Gründer, Vorsitzende, Betreiber des Vereins für den selbstbestimmten Umgang mit Medien. Übrigens gibt es da etliche Podcasts, die ich an dieser Stelle auch gerne empfehlen mag. Danke. Danke auch an die Diskussionsteilnehmerinnen und den Diskussionsteilnehmer. Golli wird dann alle vorstellen. Mir bleibt nur noch zu sagen, eine Formalität, nämlich wir streamen diese Veranstaltung auf YouTube. Also wenn Sie sich nachher zu Wort melden, was ich hoffe, dann sind Sie auch im Internet. Das war es schon von meiner Seite. Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion, gehe jetzt hier aus dem Weg und gebe das Wort an Golli. Danke vielmals, Daniela Kraus. Grüß Gott allerseits, grüß Gott hier im Saal. Und ich freue mich über die Möglichkeit, dass wir über etwas sprechen können, bevor wir darüber schimpfen müssen. Es wird nämlich eine Nachfolge geben. Es wird der Fachbereich Medien bei der RTR neu besetzt, weil der bisherige Geschäftsführer in den Schoß der Gemeinde Wien zurückkehrt. Und das ist ein Geschäftsführerposten, den man wirklich ganz sicher als einen der wichtigsten Medienmanagerposten des Landes bezeichnen kann. Es werden dort nicht nur Fondsmittel vergeben in enormer Höhe, sondern es ist eigentlich auch Aufgabe dieses Bereichs, darüber nachzudenken, wie sich der Medienstandort Österreich weiterentwickeln könnte. Und es gibt schon bisher Symposien, es gibt bisher schon dort Vorträge zu Fachfragen, aber könnte man das nicht institutionalisieren? Könnte man das nicht gerade in einem Land, wie wir es kennen, wo es seit gefühlten Jahrzehnten kein neues OEF-Gesetz gibt, kein Gesetz für eine anständige Presseförderung, wo wir beim Privatrundfunk vor heute noch über die Kreation und Gestaltung der Richtlinien sprechen werden und von den Diskussionen rund um Informationsfreiheitsgesetz und den Chatprotokollen zu den Inseraten ganz zu schweigen. Dazu sind hier vier Expertinnen und ich freue mich sehr, dass darunter auch zwei Personen sind, die das letzte Mal gern den Job schon gehabt hätten. Die Corinna Drum und der Sebastian Laudon. Die Zeit vergeht, heute schaut es vielleicht anders aus, wir werden es dann später möglicherweise erfahren. Und ich möchte mit der Katharina Schell beginnen, die Chefredakteurin der APA, beginnen die Chefredakteurin der APA, eine der Mitglieder der Chefredaktion, aber vor allem langjährige Medienjournalistin. Wenn wir davon träumen dürften, dass es in der RTR einen Raum gibt, in dem ergebnisoffen, fraktionslos, mit Expertise über die Zukunft der Medien gesprochen wird, dann drückt das ja ein bisschen aus, dass ich die Sehnsucht danach habe, etwas zu finden, von dem ich im Augenblick nicht wüsste, wo es stattfindet. Wie entstehen denn Mediengesetze derzeit in Österreich? Ich bin ja, ich sage zum Glück, weder RTL-Geschäftsführerin, und ich will das auch nicht werden, weil ich unter anderem langjährige Medienredakteurin da war. Ich weiß aus diesem Grund leider zum Teil auch, wie Mediengesetze entstehen, nämlich sehr oft, das haben Sie ja auch schon erwähnt, gar nicht. Die Frage ist eher auch, wie entsteht dann die Infrastruktur für die Umsetzung und Ausführung dieser Gesetze. Und da ist, glaube ich, die RTR, und wenn ich jetzt RTR sage, denke ich oft auch an RTR und Medienbehörde, denn die Geschichte dieser beiden Institutionen ist natürlich eng verwoben. Da ist die RTR insofern ein gutes Beispiel, als ich auch einen etwas historischen Blick darauf habe. Und da ist sehr viel auch einfach ein bisschen so gewachsen, wo man nach ein paar Jahren drauf schaut und sich denkt, ah, was machen die jetzt auch? Und das ist einerseits gut, dass es jemand macht, und es ist gut, dass es eine Stelle gibt, wo man weiß, wo man es hin tut, aber es ist vielleicht auch ganz gut, wenn man sich einmal wieder eine generelle Ordnung und ein Konzept überlegt, wo denn Mediengesetzgebung passiert. Na gut, wo die passiert, weiß man. Also schreiben dann die Gesetze die zuständigen Legisten, das sind doch sehr gute Legisten. Wo Medienpolitik passiert, die sich die Visionen überlegt und wo sie dann umgesetzt wird und wie. Da haben wir mit der RTR eine sehr kompetente, eine sehr große Stelle, die aber, glaube ich, wieder mal ein bisschen Nachdenken über sich verdient hat. Corinna Trumm, als Präsidentin des Verbands Österreichischer Privatsender, Geschäftsführerin, das Gesicht der Wöb jedenfalls, wie fühlen Sie sich denn in der RTR wahrgenommen als Vertreterin einer Interessensgemeinschaft? Haben Sie da Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner? Finden Sie da Gehör auch zu perspektivischen Ideen, wie man die Förderung von Privatmedien in Österreich gestalten sollte? Also wir arbeiten natürlich seit es die RTR gibt, sehr intensiv mit der RTR zusammen. Das sind ganz unterschiedliche Themenbereiche, gerade im Bereich Förderung gibt es beispielsweise oft Fragen, die zum Beispiel bei allen Fördernehmern auftauchen und die wir dann auch zentral über den Föb klären können. Mitunter gibt es vielleicht auch Informationen, die die RTR transportieren möchte, wo wir sie auch unterstützen können, sozusagen in der Kommunikation. Also ich würde sagen, die Kommunikation mit der RTR, soweit ich das beurteilen kann, für mich, wirklich gesprochen, funktioniert hervorragend. Frau Professor, soll ich Frau Professor sagen? Christina Rostoni. Sie sind an der Uni Wien, an der Uni Klagenfurt, Sie sind weit gereist, sind die Akademie der Wissenschaften und Sie haben den Blick von außen und seit November auch Fachbeirätin in der RTR. Wie wir alle finden, wunderbar, dass es so eine Expertise gibt. Wie soll denn diese Einrichtung die Interessen der Privatsender, die Interessen der freien Radios und die Interessen des ORF und der internationalen Fernsehsender, die Interessen verschiedenster Lobbyisten in Einklang bringen. Und was ist da Ihr erster Eindruck nach diesen ersten vier Monaten, wo Sie dabei sind? Also wenn ich mit einem Wort antworten sollte, würde ich mal sagen, mit Transparenz. Und wenn ich die Fragen anschaue und nachdenke, und da kann ich Kollegen anschauen, welche Institutionen in diesem Bereich international wirklich so maßgebend sind, da würden, ich glaube, alle den Aufkommen in der UK sagen. Und wieso, warum? Weil die alles, alles transparent machen. Und das ist das einzige lebendige Schild von allen Interessen. Wenn man alles offenlegt, offen debattiert, Evidence-Based Regulation heißt das. Und recherchiert, recherchiert darauf, reflektiert, Impact Assessment, also nachschauen, was nach einigen Regulierungen, was nach einigen Entscheidungen passiert ist, dann, wenn es einen Bedarf da gibt, Änderungen vorzubringen, dann das erklären und vor allem transparent vorzugehen. Transparent vorgehen, zum Beispiel, wenn es Entscheidungen gibt, rund um die Anträge, dass man dann auch die Statements des Fachbeirats veröffentlichen könnte, wie Sie darüber gedacht haben. Das erste steht definitiv. Und auch eine Erklärungspflicht würde ich mir vorsehen. Also wenn die Entscheidungen, also wenn Fachbeirat Stellungnahme, wenn es sowas gäbe und dann die Entscheidungen anders gelegt werden, dann sollte eine Erklärungspflicht da sein. Wir sprechen hier von Fonds, die sind wie der Privatrundfunkfonds mit über 20 Millionen dotiert. Wir sprechen von 13,5 Millionen für den Fernsehfonds. Also da geht es schon um ganz schön viel Geld. Dazu gibt es noch die nicht kommerzielle Rundfunkförderung, die Digitalisierungsförderung und das sind Mittel, von denen würde man sonst ja auch wissen wollen, warum sind die an wen gegangen und vor allem, wenn das so wie hier bei der derzeitigen Gesetzeslage der Geschäftsführer alleine entscheiden kann. Stimmt. Transparenz ist die neue Objektivität, wie auch Rosana Azara in einem der netterweise von der Daniela schon erwähnten Podcasts zu mir gesagt hat, im Journalismus. Sollte es auch bei der RTR sein. Der ganze Medienbereich ist in einem riesigen Transformationsprozess und wird es immer bleiben, weil wir uns immer weiterentwickeln. und wird es immer bleiben, weil wir uns immer weiterentwickeln. Wie kann die RTR ein Ort sein, der diese Transformation begleitet? Sebastian Laudon, Ausgeber von Datum und Repräsentant einer großen deutschen bekannten Zeitung. Die Zeit, darf man schon sagen. Wie kann die RTR up to date bleiben mit der Transformation? Also das Geniale an der RTR ist ja, dass sie sozusagen nicht Behörde ist, sondern eine Gesellschaft ist, die einerseits dem Fach der Behörde als Geschäftsapparat dient, andererseits diese Förderfunktion hat, aber eben auch noch eine dritte Funktion hat, nämlich ein Kompetenzzentrum zu sein. Und das kann sie nur mit einem begrenzten Umfang, was mit der Finanzierung der RTR zu tun hat, weil für die RTR zahlen ja die Rundfunkunternehmen, je nach Umsatzgröße. Und daher kann die RTR da nicht sozusagen so viel Geld ausgeben, wie sie will, für alle möglichen Dinge im Kompetenzzentrum. Aber es ist doch ein Platz, um aktiv zu sein und auch Eigeninitiativ zu sein. Die Frage, wie die RTR mit der rasant sich verändernden Medienbranche mithalten kann, kann ich nur so beantworten, indem sie im Austausch steht. Also indem sie nicht nur im Austausch steht mit den eigenen Marktteilnehmern und Finanzierungsbeitragsleistern, sondern auch im Ausland steht, mit Kollegen und Kolleginnen im Ausland, mit Medienunternehmen im Ausland. Was wir an Fact-Finding-Missions in alle möglichen Länder gemacht haben, was man an Expertentum ins Haus einladen kann. Also die Möglichkeit gibt es, wenn man das will. Ich muss allerdings dazu sagen, dass das natürlich auch wahnsinnig zusammenhängt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der RTR und inwieweit die sozusagen sich selber engagieren und informieren. Und da ist meine Erinnerung, das ist aber jetzt auch schon wieder furchtbar lang her, dass das auch immer eine große Stütze war, dass die RTR zeitgemäß arbeiten kann, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozusagen up to date bleiben. Wenn beispielsweise Alfred Grinstl sich in den Kopf gesetzt hat, nicht kommerzielle Medien zu unterstützen. Ja, ich weiß nicht, ob er sich in den Kopf gesetzt hat. Was ich sehr begrüße und für ihn sehr dankbar bin. Er hatte immer, also ich war Assistent vom Alfred Genschle, er hatte immer ein offenes Ohr für Sie und hat sozusagen das, was er dort gehört hat, auch an die Politik weitergetragen. Katharina Schell, an die Politik weitertragen. Sollte man sowas nicht institutionalisieren, sollte es nicht von der Politik an die RTR einen Auftrag geben? Versucht es uns zu dieser Themenlage auf der ganzen Welt die Best-Practice-Beispiele herauszusuchen. Macht es das bitte für uns. Unsere Beamten sind eh auf Anschlag. Wir kommen eh mit Covid und mit der Ukraine-Krieg und mit all dem anderen, was wir zu den Regierungsbildungen zu tun haben, nicht zurecht. all dem anderen, was wir zu den Regierungsbildungen zu tun haben, nicht zu Recht. Wäre das ein Modell, das einem kleinen Land wie unserem zur Erhaltung der Medienvielfalt gut anstehen könnte? Ich denke, es ist generell eine Frage beim Nachdenken über die RTR, inwieweit sie nicht einen stärkeren gestalterischen Auftrag und Gestaltungsspielraum haben sollte. Also wenn ich zum Beispiel teilweise an deutsche Landesmedienanstalten denke, die ihre eigenen Innovation- und Creation-Labs etc. eingerichtet haben, kann man dann natürlich sich genau anschauen, was die tun und wie das läuft und wem das wieder zugute kommt, aber das ist natürlich noch einmal eine andere Rolle, eben genau, wenn wir jetzt sagen, digitale Transformation gibt es schon immer, wird es immer geben, wer gestaltet das mit, wenn nicht zum Beispiel eine Institution des Zuschnitts der RTR. Was ich aber schon auch noch kurz, das ist mir jetzt ein bisschen gekommen, ganz kurz, aber deutlich anmerken möchte, ich glaube, wir müssen uns auch mal überlegen, einfach wem dient denn die RTR, wenn wir jetzt die RTR als Service- und Unterstützungsleistungsorgan sehen. Ja, natürlich den Marktteilnehmern der Politik in so einem Szenario, aber in Wirklichkeit, also wir haben es doch hier mit Medien zu tun und wem dienen Medien? Also RTR hat auch einen enormen gesellschafts- und demokratiepolitischen Auftrag und in Wirklichkeit sage ich dann als Medienkonsumentin, nicht als Journalistin, als Medienkonsumentin, als ORF, natürlich ORF-Gebührenzahlerin etc. Das, was diese Institution tut, hat auch mir und meinem Recht, auf eine informierte Gesellschaft zu dienen. Klingt das natürlich sehr abstrakt und pathetisch, aber das ist es ja. Und ich finde das gar nicht pathetisch. Ich finde, das ist das Wichtigste, was es überhaupt gibt und ist doch auch in diesen Tagen so offensichtlich, dass wir die Demokratie nicht als etwas verstehen dürfen, wo die Mehrheitsgesellschaft und der Mehrheitsgeschmack diktiert, sondern die angstfreie Artikulationschance des Einzelnen entscheidet. Und da hat die RTR ja Gott sei Dank viele Bereiche, wo sie auch den Kleineren hilft. Da geht es um die AB PlusRadios, da geht es um die Produzentinnen von Dokumentationen im Fernsehfonds, da geht es, wie schon erwähnt, um die freien Radios und die freien Fernsehanstalten. Aber wie soll die Entscheidungsfindung in Zukunft ausschauen? Und da komme ich zum zweiten Themenblock, nämlich die Überarbeitung der Richtlinien. Da könnte man doch einiges anpassen. Frau Rosconi, warum steht zum Beispiel nicht in den Richtlinien, dass es von Seiten der Geschäftsführung einfach darauf zu achten gilt, dass 50 Prozent der Produkte an weibliche Produzentinnen und 50 Prozent an männliche gehen? Das wäre doch eine Selbstverständlichkeit. Das ist eine sehr gute Frage, aber ich würde mal sagen, wenn wir ganz genau die Richtlinien anschauen, da sind wirklich wahnsinnig gute Sachen da drinnen, die nicht verwendet wurden, weil die als extra Bonus-Förderkriterien da sind. Förderkriterien da sind. Die sogenannten, die Richtlinien nennen die Qualitätskriterien. Ich verstehe, dass diese so eine komplizierte Bedeutung haben könnte, dabei man darauf reflektieren könnte, Qualitätskriterien inhaltlich, das wäre so eine komplizierte Frage, aber hier, Qualitätskriterien sind hier, die wirklich diese Fragen von Frauenquote, die Angestellte, ganz genau, dann auch die Fragen von den Weiterbildung, dann Anstellung von programmgestellten Personal. Aber die sind nicht normativ. Also die sind nur als besondere Kriterien und nicht als normative Kriterien. Wie kann ich mir denn den Alltag einer Fachberätin vorstellen? Da sitzen Sie in der Maria-Hilfer-Straße, in einem schönen Sitzungssaal, ohne Fenster, glaube ich. Das ist vielleicht weniger schön. Und dann kommt der Geschäftsführer rein und gibt Ihnen eine Liste. Das ist mein Vorschlag, was sagt es dazu? Oder kriegen Sie alle Projekte übermittelt, auch mit der Antragshöhe und können eine eigene Prioritätenliste machen und vergleichen die dann, ob die deckungsgleich ist? Also ich kann nur über eine einzige Erfahrung noch schon berichten und ich weiß nicht, wie es früher gewesen war, aber ich glaube, es hat sich vieles verändert im Bereich Digitalisierung von Daten und Zugang zu digitalisierten Daten. Also wir bekommen einen Vorschlag, die fast fertig ist und wir haben Zugang zu den Projekten, elektronischen Zugang zu den Projekten. Also wir können nachschauen und dann bei der Sitzung können wir unsere Kritik äußern, Fragen stellen und bekommen Antworten. Sehen Sie auch und haben Sie auch Zugang zu Projekten, die dann nicht auf der Liste vom Geschäftsführer stehen? Alle, die eingereicht haben. Corinna Drumm, rund um die Einreichkriterien und die Richtlinien. Ich weiß nicht, ob ServusTV bei euch Mitglied ist, aber denken Sie, dass öffentliche Gelder grundsätzlich an ein Unternehmen ausgeschüttet werden sollten, wo es keinen Betriebsrat gibt? an ein Unternehmen ausgeschüttet werden sollten, wo es keinen Betriebsrat gibt? Also vielleicht nur vorweg, ich glaube, dass Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft ganz wesentliche Werte unserer Wirtschaftsordnung sind. Das sei mal vorweggeschickt. Aber man muss sich halt anschauen, was ist das Ziel dieser Förderung? Das Ziel dieser Förderung ist es, bestimmte Inhalte zu fördern, die Kriterien genügen, die in bestimmte Richtungen gehen, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen etc., die wahrscheinlich ohne diese Förderung nicht entstehen würden. Natürlich muss jeder Fördernehmer die geltenden Gesetze einhalten. Das steht völlig außer Frage. Aber es ist, glaube ich, nicht das Ziel der Förderung, Unternehmen beispielsweise zu einem Betriebsrat zu verpflichten. Das ist im Gesetz ja auch nicht vorgesehen. Das ist im Gesetz fakultativ vorgesehen. Das ist ein Wert. Ich kenne übrigens viele Medienunternehmen, die keinen Betriebsrat haben, weil es ein gutes Einvernehmen gibt. Also es ist kein Muss. Man kann auch gut auskommen ohne Betriebsrat. Aber Sie kennen die Geschichte, da wurde der Sender dann kurz geschlossen, zwei Tage lang, weil jemand versucht hat, einen Betriebsrat zu gründen. Aber ist egal, wir wollen nicht über einzelne Verleger bashen, das ist nur mein Privathobby mit ServusTV. Ich war damals nicht dabei, ich kann das also demzufolge nicht, ich weiß nicht, wie es so war, aber wenn es so war, dann finde ich, zeigt es eine Sache auch ganz gut auf, die wir immer wieder bringen. Es ist wahnsinnig wichtig, dass wir eine Marktstruktur haben, die es zulässt, dass private Medienunternehmen politisch und wirtschaftlich unabhängig sind. Politisch sind wir sowieso unabhängig, aber die wirtschaftliche Unabhängigkeit, dass wir uns aus dem Markt heraus finanzieren können, das ist sehr wichtig und das ist tatsächlich mehr als schwierig. Und ich glaube, von daher muss man auch dort ansetzen und schauen, wie kann man die Marktsultur so machen, dass sich die Unternehmen aus dem Markt heraus finanzieren können. Und deshalb kann man wahrscheinlich auch nicht eines dieser Mediengesetze, die wir angesprochen haben, separat betrachten, weil man eben das Wechselspiel zwischen Inseratenvergabe, zwischen ORF-Gesetz und den Möglichkeiten, wie sich der mit Werbung finanzieren kann und mit Online und mit Privatrundfunk und mit allem, was dazugehört, miteinander überlegen, oder? Ja und nein. Also das sind schon getrennte Themen. Weil jetzt das Thema Medientransparenz und Medienkooperation der öffentlichen Hand angesprochen haben, hier geht es in erster Linie um Transparenz, um die Vergabe öffentlicher Mittel, nach welchen Kriterien sollte das erfolgen etc. Das hat zunächst einmal mit dem ORF gar nichts zu tun. Beim Thema ORF-Gesetz geht es darum, wie will man die Marktordnung, die es jetzt gibt, ändern? Wenn ja, in welche Richtung? Welche Effekte hat das auf andere? Welche nachteiligen Effekte? Damit auch vielleicht nachteilige Effekte auf Medienvielfalt und auch damit Medienqualität. Und was macht man da dafür? Also das ist ein sehr, sehr komplexes Thema, so wie auch andere Themen. Also ich glaube schon, dass man die Themen getrennt betrachten muss. Es gab jetzt, derzeit ist die Digital-Transformationsförderung in der Zielgerade, auch das ist wieder ein separates Thema. Natürlich hängt alles miteinander zusammen, weil die Medienbranche halt die Medienbranche ist und letztlich ist es eine sehr kleine Branche in einem sehr kleinen Land. Und überall jede Schraube, an der man dreht, das hat Auswirkungen in allen möglichen Bereichen. Sebastian Laudon, das weiterführend, ich komme noch einmal zu den Qualitätskriterien, wann soll eine Antragstellerin, wann soll ein Antragsteller wie ein Projekt unterstützt bekommen? Wenn es jetzt, es soll Verlagshäuser geben, die haben sowohl Fernsehanträge als auch Printmedien und werden in den Printmedien relativ oft vom Presserat gerügt. Denken Sie, dass es so etwas geben soll, wie beim Fußball, nach fünf gelben Karten musst du ein Spiel aussetzen und darfst dann nicht mehr einreichen, wenn du im Presserat viermal verurteilt bist mit deinem Printprodukt, dass du dann bei der nächsten Bewegtbild-Einreichung nicht mehr dabei bist? Ich kenne den Vorschlag und ich kann ihn total nachvollziehen. Ich finde ihn eine wahnsinnig einfache Geschichte. Ich glaube, er ist ein bisschen zu einfach gedacht. Ich erinnere mich Juristen oder Juristinnen, das weiß ich nicht mehr genau, auf deren Meinung ich viel halte, gehört zu haben, dass das nicht so einfach ist, weil das eben ein sozusagen Selbstregulierungsorgan ist. Und das dann als Maßstab für Förderungen zu nehmen, ist doch nicht ganz so einfach. Aber ungeachtet jetzt dieser Frage, stört es mich ein bisschen an der Diskussion, dass sehr oft gesagt wird beim Stichwort Qualität und Qualitätskriterien und Qualitätsförderung, das ist unmöglich, Qualität zu definieren, das ist wie Pudding an den Wand zu nageln. Und das glaube ich einfach nicht. Wir hatten hier im Presseclub Concordia eine Veranstaltung vor Corona, also vor gefühlt 15 Jahren, zu diesem Thema, wo ein Schweizer Kommunikationswissenschaftler, Marc Eisenegger, da war und uns sozusagen aus akademischer Sicht dargelegt hat, wie das sehr wohl geht. Das hat nichts mit Gefallen oder Nichts zu tun. Qualität in Medien oder Qualität im Journalismus lässt sich an vielen ganz konkreten Dingen festhalten. Und natürlich über jeden kann man tagelang diskutieren und das soll ja auch passieren. Ich will nur nicht, dass man, ich fände es blöd, wenn man sich grundsätzlich der Diskussion verweigert, wenn man sagt, das ist unmöglich. Wenn wir jetzt eine Sache gesehen haben in den vergangenen zwei Jahren, dann war das, wie wichtig Wissenschaftsjournalismus ist. Und angesichts der Klimakrise und des Umstands, dass der Journalismus und die Medien, die mediale Öffentlichkeit einen sehr großen Anteil daran haben wird, ob das gelingt, die katastrophe abzuwenden oder nicht und wenn man sich anschaut wie medien heute mit mit der klimakrise umgehen nämlich auf der einen seite das komplexe verdrängen und ignorieren die berichte der wissenschaftler eher ignorieren aber wenn einmal irgendwo autos durch eine deutsche kleinstadt schwimmen dann ist das die sensationsgeschichte also auf der einen seite ignorieren, aber wenn einmal irgendwo Autos durch eine deutsche Kleinstadt schwimmen, dann ist das die Sensationsgeschichte. Also auf der einen Seite ignorieren, auf der anderen Seite Panik machen. Also kann man sagen, ohne Medien, ohne Journalismus werden wir das nicht schaffen, aber mit den Medien und dem Klimajournalismus, den wir jetzt sehr verbreitet haben, es tut sich da sehr viel, Gott sei Dank, werden wir es auch nicht schaffen oder werden wir es ganz sicher nicht schaffen. Also nur Stichwort Wissenschaftsjournalismus, glaube ich sich da sehr viel, Gott sei Dank, werden wir es auch nicht schaffen oder werden wir es ganz sicher nicht schaffen. Also nur Stichwort Wissenschaftsjournalismus, glaube ich, weiß man jetzt, wie wichtig das ist und könnte sozusagen ein gezielter Impetus sein einer Fördermaßnahme. Man kann also sozusagen positiv Kriterien schaffen. Ich verstehe in der Diskussion, dass man immer sagt, man will dem Boulevard schaden. Und das kann ich alles nachvollziehen. Aber ich glaube, es ist ein bisschen der falsche Ansatz. Man sollte eher gestalterisch schauen, wenn wir schon öffentliches Geld dafür in die Hand nehmen, den Journalismus oder die Medien zu fördern, was wollen wir denn damit? Was wollen wir denn, in welche Richtung sich der Journalismus ändert, damit sich der mediale Diskurs ändert? Und das wäre ja dann wirklich der gute Grund, öffentliches Geld dafür in die Hand zu nehmen. gegründet, dass der Public Value auch bei Boulevard und Privatmedien mehr zum Tragen kommt. Jetzt würde ich Sie bitten, was beschreibt denn überhaupt Public Value? Weil es kann doch nicht sein, dass der Public Value darin besteht, dass jemand, weil es eine Förderung gibt, zumindest wird das gesagt, dann einen Sender gründet und dann gründet er noch eine Online-Plattform und dann gründet er noch einen Sender, der hat ein Plus dahinter. und dann gründet er noch eine Online-Plattform und dann gründet er noch einen Sender, der hat ein Plus dahinter. Da gibt es nämlich jetzt OE24 Plus, OE24 TV Plus übrigens, habe ich entdeckt bei den zugedachten Förderungen. Was ist denn Public Value und was soll gefördert werden? Eine Gründung eines neuen Mediums oder soll da eher die Durchführung von Programmen, die sonst eben nicht zustande kämen, gefördert werden? eher die Durchführung von Programmen, die sonst eben nicht zustande kämen, gefördert werden. Ich bin leider nicht mit einer allgemeingültigen und vor allem schlüssigen, ewig gültigen Definition von Public Value gekommen und nachdem ich ja leider einen viel zu historischen Blick auf das alles habe, weil ich alt genug bin, kann ich mich ja auch daran erinnern, dass bei einer schon lange zurückliegenden, nicht einmal Novelle, sondern bei der Erstellung des OEF-Gesetzes ja trefflich gestritten wurde, was öffentlich-rechtlich ist. Einmal war es der Musikantenstadel und dann war es wieder nicht und dann haben wir uns alle sehr abgehaut darüber. Und den Musikantenstadel gibt es schon lange nicht mehr, aber diese Diskussion gibt es immer noch. Public Value kann so viel sein außerdem. Public Value ist auch Medienvielfalt als ist ein Wert. Ich habe nichts davon, ganz zugespitzt formuliert, wenn ich ein super duper Qualitätsmedium in einem Land habe und damit Ende Gelände. Das kann noch so ein qualitätsvolles Medium sein, das ist zu wenig und deswegen ist der öffentliche Wert nicht gegeben. Das muss man schon noch bedenken und das sind oft auch kommunizierende Gefäße. nicht gegeben. Da muss man schon noch bedenken. Und das sind oft auch kommunizierende Gefäße. Boulevardjournalismus per se ist natürlich nicht Nicht-Qualität. Es gibt sehr guten Boulevardjournalismus und auch der Blick über die Grenzen zeigt, dass es auch sehr schlechten Boulevardjournalismus gibt. Da braucht man nur nach Großbritannien schauen zum Beispiel. Ich war sehr viel in Skandinavien unterwegs, da gibt es auch sehr gut gemachten, nämlich Qualitäts-Boulevardjournalismus. Die Welt ist nicht so einfachandinavien unterwegs, da gibt es auch sehr gut gemachten, nämlich Qualitätspullover-Journalismus. Die Welt ist nicht so einfach und ich denke, was die Rolle der RTR auch als Unterstützung der Politik hier sein könnte, wäre, ein bisschen drüberstehen, nämlich über unsere kleinen österreichischen Medienwelt, wo wir uns alle gegenseitig viel zu oft und viel zu gern ausrichten, was jetzt Qualität ist und meistens ist man selber diejenige, die es ganz genau weiß, weil sie macht und alle anderen nicht und sind die Doofen. Und da tun wir uns in unserem sehr engen, kleinen Österreich, Medienösterreich, oft ein bisschen schwer und da den Blick fürs große Ganze und ein bisschen über diesen Tellerrand der Befindlichkeiten hinaus, das wäre schon noch ein großer Wert. Das wäre ein Public Value. Christina, wie ist das mit der Vergabe der Mittel? Was würden Sie sagen, hinter Qualität mehr? Dass alle beantragten Projekte etwas bekommen sollen und man streicht sozusagen von den Anträgen prozentuell alles runter? Oder es sollen nur ausgesuchte Projekte geben und die dafür in der richtigen Qualität? Ich würde mal sagen, wie die Corinna gesagt hat, was ist das Ziel? Medienvielfalt. Also was ist das Förderungsziel? Dann ist die Frage, welche Projekte die Kriterien von der Medienvielfalt erfüllen. Die sollten gefördert werden, die sollten nicht gefördert werden. Also es sollte auf keinen Fall so ein flächendeckendes Förderungssystem geben. Gießkanne, keine Gießkanne, sondern die Projekte, die am besten qualifiziert sind. Und mit der ganzen Geschichte, was mit den europäischen unions steht also richtlinien und und regelungen im durchgesetzt werden könnte ist nur diese also public value medien vielfalt fördern die einzige Möglichkeit, mit State Aid-Regulierungen anzupassen? Es gibt nämlich immer viel mehr Anträge, und zwar bei allen Fonds, als Mittel natürlich zur Verfügung stehen. Das gilt sowohl für die Privatrundfunkanträge, da trifft es dann kleinere Radiostationen schon recht bitter, wenn man nur einen Teil gefördert bekommt, und die sogenannten größößeren, die vielleicht auch noch bei erfolgreichen Verlagshäusern hängen, auch SchauTV kriegt immerhin eine halbe Million und gehört zum Kurier. Also es sind ja auch da ordentliche Player unterwegs. Daher meine Nachfrage, könnte man das vielleicht so dynamisch staffeln? Also, dass die Kleinen kriegen immer grundsätzlich das Ganze und bei den Größeren muss man dann Projekte aussuchen? Das wäre auch die Frage, welche Grundlagen, wirkliche Grundlagen bei der Fördervergabe runtergelegt werden sollten. Und hier würde ich wieder betonen, Transparenz und Evidenz. Also jährliche Marktdaten und offengelegte Daten. Was ist auf dem Markt? Was ist darüber zu wissen? Dann jährliche Berichte, Marktforschung über die Evaluierung von den Fördervergaben, also von den Entscheidungen. Was ist danach passiert? Was hat sich verändert? Was hat sich nicht verändert? Dann nachzugehen. Dann war irgendwas falsch oder war irgendwas gut. Und das alles offen zu legen. All diese Daten, all diese Informationen auf einer jährlichen Basis. Corinna Trumm, ich komme bei Ihnen, obwohl man natürlich zuerst denken würde, da geht es dann immer nur um den Privatrundfunk vor, trotzdem auf den Fernsehfunk zu sprechen. Darf ich bevor Sie damit anfangen, nur ein Wort sagen, weil Sie gerade die Kleinen und die Großen angesprochen haben, nur damit das allgemein bekannt ist, die kleinere Rundfunkveranstalter können höhere Förderquoten bekommen. 50 Prozent, wenn sie eine kleinere technische Reichweite haben und größere 30. Genau, also ob das immer so passiert, weiß ich nicht, aber es ist zumindest in den Richtlinien so vorgesehen, dass kleinere relativ gesehen eine höhere Förderung bekommen. Wenn das Projekt genommen wird. Ja, ja, klar. Und je nachdem, was dann die RTR auch für eine Förderquote oder für eine Fördersumme auch zuerkennt. Und je nachdem, was dann die RTR auch für eine Förderquote oder für eine Fördersumme auch zuerkennt. Was ich Sie fragen wollte, ist etwas, was mir irgendwie schon lange im Magen liegt. Wenn ich die Ergebnisse des Fernsehfonds Austria durchschaue, dann sind wahnsinnig viele ORF-Projekte dabei. Und ich stelle mir dann bei der einen oder anderen Produktion die Frage, ob die nicht eigentlich durch die Gebühren finanziert werden müsste und warum man dann zu den Fonds geht, um das Budget sozusagen voll zu füllen. Und damit verstellt man ja dann auch den Weg für Privatproduzentinnen und Produzenten, die für Privatsender arbeiten könnten, weil der Fernsehfonds ist ja nicht geschlossen nur für öffentlich-rechtliche oder internationale Partner. Was ist denn da in Ihrer Klientel so für ein Eindruck zu der Vergabe an Sokodonau, an Sokolins, an viele andere derartige Projekte, die wirklich noch nicht sich jetzt, also die zur DNA des ORF gehören? Also es ist richtig, dass die Förderungen des Fernsehfonds in den allermeisten Fällen an Produktionen gehen, an Produzenten, die für den ORF eine Produktion machen sozusagen. Also die Förderung geht ja nicht an den Rundfunkveranstalter selbst, sondern an den Produzenten für eine Produktion, die halt dann in einem Sender läuft. Also so gesehen, mittelbar profitiert natürlich schon der Rundfunkveranstalter, der diese Produktion nachher ausstrahlt. Insofern kann man schon sagen, dass vom Fernsehfonds der ORF weit stärker profitiert als private Rundfunkveranstalter. Woran liegt das? Ziemlich einfach, er macht auch sehr viel mehr Produktion. Woran liegt das? Er kann es sich leisten. Also es klingt ein bisschen banal, aber der ORF hat natürlich um ein Vielfaches mehr Budget als Gesamthaus, als alle privaten Radio- und Fernsehsender zusammen. natürlich mehr Produktionen sich leisten kann, in Klammern und auch, das ist ja auch Teil seines gesetzlichen Auftrags, das muss er auch machen, aber er kann es sich eben auch leisten, wir würden gerne viel mehr Produktionen machen, gar keine Frage, aber wir müssen uns das leisten können mit Privatrundfunk, Privatradio, Privatfernsehen ist meines Wissens in Österreich noch nicht ein einziger Mensch, ein einziges Unternehmen reich geworden, muss man auch mal dazu sagen, also wenn wir etwas nicht machen, dann nicht deshalb, weil irgendjemand sich gerne irgendwie im Pool aufs Dach bauen will, sondern weil es sich einfach nicht ausgeht und schon überhaupt nicht in einer Zeit von Corona, wo unsere Umsätze dramatisch zurückgegangen sind, während der ORF jetzt gerade zum Beispiel eine Gebührenerhöhung bekommen hat. Also man muss nur einfach die Realitäten sehen, das heißt, das führt dazu, dass der ORF mehr produziert, das führt auch dazu, dass er mittelbar natürlich stärker am Fernsehfonds partizipiert. Ich finde den Fernsehfonds grundsätzlich gut. Ich glaube, das ist ähnlich wie bei der Privatrundfunkförderung. Wir leben in einem kleinen Land mit einem wirtschaftlich sehr schwierigen Markt. Und wenn wir bestimmte Inhalte wollen, dann werden die gefördert werden müssen. Andernfalls haben wir sie nicht. Zur ORF-Gebührenerhöhung muss ich jetzt als ORF-Publikumsrat schon sagen, dass nicht einmal die Inflation damit abgedeckt wird in den fünf Jahren. Also so wahnsinnig üppig ist das nicht ausgefallen. Es schaut nur so aus, als wäre es viel. Aber allein, wenn ich die Inflationsrate des heurigen Jahres anschaue, ist schon zwei Drittel der Erhöhung aufgefressen. Das glaube ich Ihnen schon. Aber es ist ja nicht so, dass die Inflation nur den ORF trifft. Die trifft private Medien genauso. Nur private Medien haben leider geringere Budgets in den letzten Jahren eingenommen. Also insofern ist das schon in der jetzigen Zeit extrem fürstlich. Was ich da an der Stelle unbedingt bemerken möchte, ist, dass ich war ja viele Jahre Fernsehproduzent, die RTR wirklich eine unglaublich wichtige steuernde Funktion hat, im sozusagen Erwerb für Produzentinnen von Rechten und im Verbleib von Rechten. Sonst ist ja immer noch diese Buyout-Kultur bei den Sendern da und da sind die Richtlinien der RTR Fernsehfonds regulierend wirklich hilfreich, dass nach sieben Jahren die Rechte wieder an die Produzierenden zurückfallen und an die Kreativen und die vielleicht die Chance haben, bei einem Bestseller noch etwas zu refinanzieren, zumindest kleine Teile. Der dritte Block dieses Talks, Sebastian Laudon, da möchte ich mich jetzt damit beschäftigen, wie soll denn der Nachfolger oder die Nachfolgerin vom Oliver Striebel ausschauen. Also vielleicht wie Sie, vielleicht auch nicht. Jedenfalls aber, waren Sie ja schon einmal bei so einem Prozess dabei. Wie war denn das damals? Sie waren ja Bestgereiter unter den Kandidatinnen und Kandidaten. Ich habe diesen Prozess wirklich sehr schön in Erinnerung, vom Endergebnis vielleicht abgesehen. Ich erinnere mich vor allem an eine wirklich hochinteressante und ausgiebige Hearing-Besprechung mit Sektionschefinnen und Sektionschefs im Bundeskanzleramt unter der Leitung des damaligen Chef des Verfassungsdienstes, Sektionschef Hesse. Und das hat mich wirklich fasziniert, weil das, also das war eines meiner absoluten Highlights, dieses Gespräch. Und insgesamt habe ich das sehr positiv erlebt. Sollte man das wieder so machen? Das kann ich nicht sagen, weil ich mich zu öffentlichen Ausschreibungen, das war das einzige öffentliche Bewerbungsverfahren, wo ich dabei war. Es ist besser als gar nichts, aber es geht sicher noch mehr. Katharina Schell, jetzt ist das ja das Ressort der Medienkompetenz in Regierungsfragen bei der Susanne Raab gelandet. Die ist auch Frauenministerin. Es gibt in der RTR für den Bereich Post schon einen Geschäftsführer. Das ist ein Mann. Muss daher der Bereich Medien jetzt nicht logischerweise von einer Frau geführt werden? jetzt nicht logischerweise von einer Frau geführt werden? Also logisch, ich bin persönlich eine Verfechterin einer Frauenquote und ich bin eine Verfechterin einer kompetenten Führung, einer fachlich und sachlich kompetenten Führung. Es kann uns vielleicht passieren, ich hoffe es nicht und ich glaube es nicht, es könnte passieren, wie es leider so oft passiert, dass man leider keine ausreichend kompetente und sachliche Frau findet. Ich kann es mir nicht vorstellen. Logisch ist das sowieso alles nicht. Ich würde aber gerne noch etwas anderes sagen. Wir müssen uns schon bedenken, dass wir über ganz viele Themen reden, über die wir eben schon seit Jahrzehnten reden. Ich weiß nicht, warum immer ich sozusagen immer diese Methusalem-Rolle hier habe, aber wir müssen schon noch ein bisschen nach vorne schauen. Also Stichwort Digitalförderung, Transformationsförderung. Nein, das klingt ja schon so, jetzt tun wir es alle fertig transformieren und dann können wir da wieder aufhören zu fördern. Also wo gestalten wir das denn? Ich meine, die RTR macht, also es gibt auf der RTR diese wirklich großartige, eine meiner Lieblingsstudien in der Medienbranche, die Bewegtbildstudie. Die führt uns ja vor Augen, was passiert im Medienkonsum. Also ich meine, vor 20 Jahren haben wir darüber geredet, wenn ich auf Fernsehsender eine terrestrische Antenne aufstellen darf. Da lachen wir ja heute nochmal drüber. Also was tun wir denn tatsächlich mit der Mediengegenwart und der Medienzukunft? Machen wir Masseverwaltung für eine Presseförderung, die einfach ein Zombie ist und machen wir eine Digitalförderung, die transformieren soll und was ist dann? Da brauchen wir, glaube ich, das Know-how für unsere Branche. An solchen Punkten eines Gesprächs komme ich immer mit Bernhard Pörksen. Der sagt, wir sind an der Schwelle von der digitalen zur redaktionellen Gesellschaft. Es ist nicht mehr wichtig, jede technische Entwicklung mitzumachen, sondern entscheidend ist, ob ich eine Information auf die Relevanz für mein eigenes Leben hin einordnen kann. Und deshalb glaube ich, dass die Besprechung über den Inhalt immer das Wichtigste ist. Digital hat nichts mit Technik zu tun. Das Tun in der Medienbranche, wie in vielen anderen Bereichen, war immer schon Technik und Technologie getrieben. Das heißt aber nicht, dass wir Techniker und Technikerinnen sind. Und das hat auch, digital hat nichts mit IT oder Technik zu tun. Ja, ich wollte dazu nur ergänzen, ich glaube, das ist ein ganz wesentlicher Punkt, den die Katharina angesprochen hat. Die Publikumseite, sprich Medienkompetenz, Digitalkompetenz, da könnte die RTR nicht alle Probleme lösen, aber Impulse setzen, die Diskussion anregen und einen Beitrag leisten. Und das würde auch den Herrn Pörksen dann freuen. Christina Rosconi, was haben Sie denn für Best-Practice-Beispiele aus Ihrer internationalen Erfahrung, was da die Besetzung von solchen Führungspositionen betrifft. Und vielleicht auch eine Worst-Case aus Ungarn. Natürlich. Öffentliche Bewerbung. Also da gibt es kein besseres Practice, als öffentlich dazustehen und erklären zu können, was man, was Frau tun könnte, wieso und natürlich öffentliche Hearings und sehr, sehr wichtig, jährliche öffentliche Hearings, also nicht nur vom Parlament oder so, aber auch vom Publikum und also von Stakeholdern, also sozusagen diese jährlichen Berichte, die Accountability-Berichte, die wirklich ernst zu nehmen. Faktor ist da feste Amtszeit. Das normalerweise etwas über Wahlperiode, also über die Legislaturperiode einer Regierung geht. Ja, genau. Aber hier müssen wir auch bedenken, die Worst Case, zum Beispiel Ungarn, wo so eine Kombination von ComAustria und RTR für neun Jahre belegt wird. Ich würde sagen, maximal fünf Jahre. Das ist auch ein Debattierungspunkt, ob so ein Vorstand wiederwählbar sein sollte. Ich würde mal sagen, eher nicht. Also eine Periode, aber das mit einer festen Zeit und sehr vielen Kriterien über diese Accountability- also Prozedere. Und in einer idealen Welt würden Sie sich dann wünschen, dass es beim Alleinentscheidungsrecht des Geschäftsführers bleibt? Auf keinen Fall. Corinna, was würden denn Sie denken, aus welcher Welt inhaltlicher Natur sollte denn die nächste Führung kommen aus der Welt eines Juristen oder sollte es eine Wissenschaftlerin sein oder vielleicht jemand aus einem Rechnungshof? Was denken Journalistinnen vielleicht sogar? Also ich glaube in erster Linie muss das jemand sein, der den Markt kennt und versteht. Das ist einmal ganz wichtig, das muss jemand sein, ein Mann, eine Frau, der oder die auch Erfahrung hat in leitender Person in einem Medienunternehmen, der also wirklich weiß, wie werden journalistische, redaktionelle Medieninhalte produziert? Wie werden sie verbreitet und so weiter? Also das ist, glaube ich, ganz wichtig. Abgesehen davon, natürlich braucht diese Person Leadership-Fähigkeiten. Das versteht sich von selbst. Und, und das ist gar nicht so gering zu schätzen, ich glaube, man muss hier wirklich jemanden suchen, der oder die über eine besonders hohe persönliche Integrität verfügt, denn es geht immerhin um die Vergabe von mehr als 50 Millionen Euro Steuergeld. Das ist nicht wenig und dafür muss man auch, glaube ich, bereit sein, die Verantwortung zu übernehmen. Sebastian Laudon, was kann eine nächste RTR-Geschäftsführung denn zur Gestaltung und zum Gelingen dieser vielen Herausforderungen überhaupt beitragen? Ist man nicht dauernd im Radl? Ist man nicht dauernd beschäftigt mit dem Alltag? Und muss man nicht dauernd das von der Corinna Drum beschriebene Lobbying abwehren von den Produzentinnen, von den Verlegern, von den Medienmogulen? In der jetzigen Konstellation ist das wahrscheinlich so, weil, wie die Corinna Thum gerade gesagt hat, das ist ja eigentlich, wenn man sich das überlegt, ist das ja eigentlich nicht wirklich zeitgemäß, dass ein Mensch mit zwei Augen über so viel Geld entscheidet. Also das ist auch die Frage, ob das überhaupt vernünftig ist. Ich habe jetzt keine Lösung, wie es besser ist, aber das wird ja anderswo auch über öffentliche Förderungen entschieden. Jetzt sind es schon 50 Millionen und dann mit einem neuen Fonds und irgendwann sind wir bei 100 Millionen. Und das macht natürlich auch ein besonders attraktives Ziel für Interventionen, Lobbyismusversuche etc. Und daher wäre es vielleicht eh nicht blöd, wenn man diese Funktion sozusagen ein bisschen da befreit. So wie in Theatern, wo es ja inzwischen üblich ist, dass es auch kaufmännische Direktorinnen gibt und nicht nur künstlerische Direktorinnen. Ja, das ist ja aber eigentlich eine kaufmännische Funktion. Ich glaube, Sie verstehen, was ich meine. Ich habe jetzt ad hoc kein anderes Modell, aber das ist eigentlich ein bisschen, es ist nicht mehr wirklich zeitgemäß. Und wie man sich aus dem Alltag freispielt, um sozusagen dieses Kompetenzzentrum mit Leben zu füllen. Ich glaube, da muss man einfach das Kompetenzzentrum zum Teil des Alltags machen. Wenn man das sozusagen wirklich verinnerlicht in seiner Funktion, dann ist auch Platz dafür. Ich wünsche mir auch diese Institutionalisierung des Kompetenzzentrums und mir reichen die 50 Millionen nicht für gute Programme. Ich finde, statt ein paar Inseraten könnte man doch die Hälfte von den 200, 300 Millionen nehmen und dann in guten Journalismus investieren. Ich würde jetzt die Gäste hier im Raum noch bitten, sich zu Wort zu melden, falls es Fragen gibt, entweder an eine der Persönlichkeiten am Pendel oder auch Eva Blümlinger, die Daniela bringt das Mikro. Danke. Ich würde gerne zu zwei Punkten was sagen und zwar der erste Punkt, die Frage der Qualität, weil das ja tatsächlich immer so ein Thema ist. Die Problematik und wir haben uns jetzt angewöhnt von Rahmenbedingungen zu sprechen, die Problematik liegt darin, dass bei Qualität viele immer glauben, es geht darum zu entscheiden, ob etwas gut oder schlecht geschrieben ist, ob das ein guter oder schlechter Artikel ist. Und das ist natürlich überhaupt nicht mit Qualität gemeint, sondern aus unserer Sicht, also aus Sicht der Grünen, geht es dabei tatsächlich um so etwas wie Rahmenbedingungen. geht es dabei tatsächlich um sowas wie Rahmenbedingungen, also die Zahl der nach Kollektivvertrag beschäftigten Journalisten, Journalistinnen, Auslandskorrespondentinnen, ein Fehlermanagement im Medium. Also ich kann jetzt noch ein paar Dinge aufzählen, aber das wären diese Kriterien, die für uns, und ich sage das jetzt unter Anführungszeichen, Qualität ausmachen. Aber wir sprechen jetzt nur mehr von Rahmenbedingungen, weil natürlich andererseits die Problematik ist, dass die Medien selber immer wahnsinnig gern von Qualitätsmedien schreiben und da natürlich sozusagen meinen, dass sie besser schreiben als der Boulevard und dass sie besser sind als der Boulevard. Und genau das führt zu dieser, meiner Meinung nach, Verwirrung, sage ich jetzt einmal möglichst mit einem relativ neutralen Begriff, weil darum geht es genau nicht, sondern es geht um diese Rahmenbedingungen. Und den zweiten Punkt, den ich sagen möchte, ist, weil du, Goliath, am Ende gesagt hast, das Geld von den Inseraten. Also uns ist es schon sehr wichtig, dass es zwei komplett unterschiedliche Dinge sind, Medienkooperationen, wozu die Inserate gehören, und Medienförderung, wobei wir auch nicht mehr von Medienförderung, sondern von Journalismusförderung sprechen. Also das ist angedeutet mit der Frage des Redaktionellen. Also in all dem, was wir in der Medienförderung ändern wollen, geht es um die Förderung von Journalismus, genau in dem Sinne, dass es eine, ich sage jetzt im weitesten Sinne, Berichterstattung gibt, die gesichert ist und eben diesen Rahmenbedingungen, Stichwort Qualität, gerecht wird, weil das ist die einzige Möglichkeit, um einer Desinformation entgegenzuwirken. Und ehrlich, ich kann diese Forderung nach Medienkompetenz und des Publikums, also mich erinnert das sehr an die Diskussionen und dann auch Verankerung von sogenannten Unterrichtsprinzipien, das Unterrichtsprinzip politische Bildung. Das war in meiner Schulzeit in den 70er Jahren, damals gab es das neue Schuck-Schulunterrichtsgesetz und da wurde dann das Unterrichtsprinzip politische Bildung verankert, sprich es muss sich doch alles durchziehen und genauso ist es jetzt mit der Medienkompetenz und dann wie mein eigenes Fach Medienkompetenz in der Schule und und und und. Ich glaube, so funktioniert das nicht. Also das ist sozusagen, zunächst mal geht es natürlich um die Frage, was das überhaupt ist, Medienkompetenz, weil wenn Sie Jugendliche fragen, würden Sie ihnen sagen, naja, dass ich mir TikTok anschaue, ja, und genau, würden Sie ihnen sagen, naja, dass ich mir TikTok anschaue, und genau das müsste man ihnen erklären, ist es nicht. Und man löst es auch nicht dadurch, dass die ZIP dann auf TikTok ist und glaubt damit sozusagen eine Medienkompetenz zu erwerben. Also ich glaube, diese Frage der Medienkompetenz und einer Schulung in Medienkompetenz muss, glaube ich, ganz anders geführt werden in einer Zeit, wo quasi der ganze Tag durch Medien, egal jetzt welcher Sinn, eben keine journalistischen Medien begleitet wird. Ja, bitte. Christina Rosconi und dann der Fritz Hausjürgen. Ich wollte nur ganz kurz darauf reflektieren, auf die erste Bemerkung, also diese Qualitätskriterien, wofür viele so Angst haben. Es gibt Journalist Trust Initiative und ich schaue an die Tanela Kraus an, das wurde von der European Federation von Journalists vorgeschlagen. Es ist wie ein ISO-Standard vorgedacht, damit nur normative Qualitätskriterien vorgelegt sein könnten über Transparenz von den Medien, über die Angestellten, über andere wirklich normativ vorgelegte Kriterien, damit Qualität entstanden könnte. Also wir könnten absolut solche Kriterien haben. absolut solche Kriterien haben. Und die haben nichts zu tun mit inhaltlichem Sensorship oder sowas. Und wir sprechen immer noch über Qualität. Danke. Ich bin Ihnen sehr dankbar, weil ich bin auch fest davon überzeugt, so wie die Eva Blimlinger das beschrieben hat oder Sie jetzt gerade, dass man gerade journalistisches Arbeiten sehr wohl auch beschreiben kann. Fritz, hau dir. Darf ich ganz kurz nur auf das Thema Medien kommen? Weil da fühle ich mich ein bisschen angesprochen. Ich habe nicht gemeint, dass man das zu einem Schulfach macht und damit ist es geklärt und dass man das sozusagen lernen kann, einfach so. Ich weiß auch nicht, was der richtige Weg ist. Ich fände es nur schade, wenn wir sagen, da brauchen wir gar nichts tun. Mir geht es da auch weniger um die Jungen. Ich habe drei Söhne zwischen 20 und 14 und die mache ich mir da weniger. Mir geht es eher um die Erwachsenen oder um die Älteren. Und was ich nur gemeint habe, ist, dass die RTR ein gutes Medium wäre, um hier nach Impulsen zu suchen. Das heißt nicht, dass daraus rauskommt, dass es ein Schulfach wird, sondern dass man schaut, was machen andere, woran krankt es eigentlich, dass man einen Diskurs darüber führt. Und wenn daraus eine tatsächliche politische Maßnahme sozusagen zum Vorschlag gerät, umso besser. Das habe ich nur gemeint. besser. Das habe ich nur gemeint. Ad hoc dazu, was Sebastian Laudon zuletzt gesagt hat, ich glaube auch, wir haben ein viel größeres Problem bei den Menschen, die die Schule längst verlassen haben und dort denke ich, ist klassisch, eigentlich sind klassisch die journalistischen Medien gefordert, in dem Bereich etwas zu tun, wo sie sich selber auskennen und daher dem Trugschluss liegen, das braucht man nicht zu erklären. Könnte im Punkt der Medienförderung dadurch gelöst werden, dass man sagt, das ist ein Element von Qualität, nämlich sicherzustellen, dass Menschen in der Lage sind, zu unterscheiden zwischen verschiedenen Formen von Informationen, die auf sie zukommen, vor allem auch über die Social Media Kanäle und andere, die jetzt in massiver Konkurrenz natürlich zu den klassischen Medien, sozusagen um die Deutung von Welt ringen, von der medienökonomischen Seite ganz abgesehen. Aber was ich als neuen Gedanken noch einbringen wollte und fragen wollte, wie das Verständnis hier in der Runde ist, wenn man sich anschaut, die verschiedenen Industriebranchen, dann ist weltweit der Anteil von Forschung und Entwicklung, der laufende Anteil am Budget, am Umsatz dieser verschiedenen Branchen im Schnitt, glaube ich zuletzt, die letzten Zahlen, die verfügbar sind, gibt es weltweit so 2019, bei 4,3 Prozent liegend. 4,3 Prozent des Umsatzes der Unternehmungen quer über die Branchen. Wenn ich mir anschaue, leider sind die medienökonomischen Daten weit gehänzt, Betriebsgeheimnis in diesem Land. Aber es kann ja jeder von Ihnen, der in den Unternehmungen ein bisschen mehr Zugang hat, mal darauf den Blick richten. Meines Wissens sind in den besten Zeiten der journalistischen Medien so gut wie nichts gemacht worden, umzusorgen dass man immer fit ist für die herausforderungen auch der zukunft jetzt immer mittendrin seit 20 jahren in laufend sich abwechselnden neuen krisen die eine große herausforderung sind jetzt kann man sagen okay die branche hat verdient dass sie probleme hat so sarkastisch bin ich nicht, weil ich mache mir wirklich Sorgen darüber, dass wir aus demokratiepolitischen Gründen hier in dem Bereich tatsächlich von sehr vielen Seiten dazu etwas beitragen müssen, dass die journalistischen Medien möglichst gut, möglichst vielfältig, möglichst stark und unabhängig funktionieren. Gar keine Frage, ich glaube, da sehen wir uns auch hier in der Runde alle eins. Daher die Frage in Richtung RTR bzw. Überlegungen, was jetzt RTR in Zukunft leisten soll, könnte das nicht ein Punkt sein. Die deutschen Landesmedienanstalten sind am Anfang schon erwähnt worden. Hier ein Teil des Budgets, das ist natürlich auch eine Frage der Zweckwidmung von Seiten der Politik, aber ein Teil des Budgets in Forschung und Entwicklung. Viel stärker, ein bisschen was passiert, ja, es ist ja nicht so, dass da nichts passiert. Aber ich meine, es müsste viel mehr passieren, um hier auch ein Know-how für alle Medienunternehmen bereitzustellen, um besser durch diese Krisen durchzukommen. stellen, um besser durch diese Krisen durchzukommen. Da frage ich gleich einmal die Corinna drum, was sie davon hält, wenn man einen Teil in Wissenschaft, Weiterbildung, Fortbildung und vielleicht auch in Projekte steckt, von denen man noch nicht weiß, ob sie auch was werden. Einen Teil wovon? Von den Mitteln, die dann zur Verfügung gestellt werden. Vom RTRBG? Ja, so habe ich den Fritz Hausjell verstanden. Also es ist am Anfang schon einmal erwähnt worden, man muss natürlich berücksichtigen, dass das RTR-Budget zu mehr als der Hälfte vom Markt finanziert wird. Das zahlen die Marktteilnehmer zu mehr als der Hälfte, tatsächlich zu einem überproportionalen Teil die privaten Marktteilnehmer, weil beim ORF nur ein geringer Teil seiner Gesamterlöse in die Bemessungsgrundlage einfließt. Das heißt, wann immer man hier über eine Erweiterung der Rolle der RTR nachdenkt, muss man sich natürlich überlegen, wie sinnvoll das ist. Das sei jetzt nochmal vorweggeschickt. Zum Thema Forschung und Entwicklung. Ich finde den Begriff Innovation fast ein bisschen besser. Da passiert in der Branche, jedenfalls in der Branche, in der ich mich auskenne, sehr, sehr viel. Da wird täglich innoviert. Das wird auch gar nicht so viel, das kriegen Sie gar nicht so alles mit. Viel natürlich auf technologischer Ebene, aber auch auf inhaltlicher Ebene, wo wir uns neue Formate überlegen, neue Programme, neue Inhalte, um Zielgruppen anzusprechen, wo wir uns neue Plattformen überlegen, die auch entwickeln, ob das jetzt ist eine Plattform, über die wir die Inhalte anbieten oder ein Skill, mit dem wir über die Smart Speaker oder Smart Devices kommen und, und, und, da gibt es irrsinnig viel, wo viel Innovation passiert. Konkret im Bereich Privatradio passiert diese Innovation in der Regel gemeinschaftlich. Das schaffen die nicht alleine. Deswegen haben die da eine sehr gute Zusammenarbeit gefunden. Das glaube ich, könnte die RTR nicht unbedingt besser. Aber ich möchte mich dem Gedanken, auch zentral für die gesamte Branche Zukunftsprojekte zu entwickeln, überhaupt nicht verschließen. Also das ist schon sinnvoll, auch wenn man so einen Bereich hat, der vielleicht mal ein Stück weit abseits ist von rein ökonomischen Interessen, so eine Art Sandbox, das ist immer das Schlagwort heutzutage, wo dann solche Ideen entwickelt werden. Man muss nur ein bisschen immer auf die Kosteneffizienz achten. Ja, Matthias Settele, ich bin im Hauptberuf Generaldirektor eines Fernsehunternehmens und im Nebenberuf seit 15 Jahren im Fachberat in der Fernsehförderung. Ich habe eine Anmerkung und einen Beitrag. Anmerkung, wir bemühen uns im Fachberat, für den Standort zu voten, für die Produzenten, für Frauenförderung, aber der Geschäftsführer entscheidet. Also wir geben nur Empfehlungen ab und das System ist natürlich sehr speziell. Das Einzige, was wir tun können, ist, maximalen Druck aufzubauen, dass wir nicht überstimmt werden und das hat über die Jahre dann ganz gut geklappt. Und jetzt mein Beitrag, ich glaube, es ist sehr wichtig, will die Politik die RTR als Sparringpartner, als Kompetenzzentrum oder nicht und wollen es die Stakeholder, weil die RTR hat eine Riesenchance, es gibt gute Leute dort und es hat natürlich auch damit zu tun, wie es besetzt wird. Je stärker es besetzt wird und stärker ist auch mit Personen, die gut vernetzt sind, die den Markt kennen, umso stärker wird die RTR werden, wenn die Politik das nicht will und jemand besetzt, der nur medium rare ist, dann wird sich die RTR nicht weiterentwickeln und ich glaube auch, was angesprochen wurde, wir müssen vorwärts blicken und nur mit dem Verteilen von Fördergeldern in Kommissionen und Sitzungen wird nicht reichen für die Zukunft, deswegen bin ich schon dafür und das ist, glaube ich, auch der Sinn der Veranstaltung, jemanden guten zu suchen und wirklich auch sich selbst zu committen, ein Medienkompetenzzentrum, das man geschaffen hat, weiterzuentwickeln. Das ist meine Meinung. Eva Blimlinger hat sich noch einmal gemeldet. Danke, möchte gleich meinen Vorredner anschließen, wollte dann aber noch zwei andere Sachen sagen. Das ist sozusagen ein Grundproblem, weil natürlich die Beiratsempfehlungen generell eben immer nur Empfehlungen sind. Es wäre im Kunstbereich undenkbar, dass Beiratsempfehlungen overruled werden. Und wenn das, ihm kommt alle fünf Jahre mal vor, dann ist das sofort ein Skandal. ist ein Grundproblem und das ist uns bewusst und man muss hier, glaube ich, ein anderes Regime etablieren im Sinne der Stärkung der Beiräte, sozusagen was den Empfehlungscharakter und die Begründung, also es muss eine Situation geben, dass auch begründet wird, warum diese Entscheidung nicht gefolgt wird, die dann auch öffentlich ist. Man kann auch diskutieren, Beiratsempfehlungen öffentlich, ja oder nein, das ist gerade im Kunstbereich eine ewig Diskussion, gibt es Dinge, die dafür und die dagegen sprechen. Aber dann noch zwei Punkte. Also das mit den 4, was, 3% Industrieforschung ist natürlich ein super Schummel, weil da ist die Forschungsprämie eingerichtet und wer sich intensiv mit der Forschungsprämie beschäftigt hat, weiß, dass sie nicht dazu führt, dass Forschung stimuliert wird. Also ich höre schon wieder den Aufschrei, aber alle, die in dem Bereich tätig sind und da gibt es Personen des öffentlichen Lebens, die gegen diese Forschungsprämien sind, wenn sie in wissenschaftlichen Beiräten sind, weil sie genau wissen, wie es funktioniert, dann aber sagen, naja, für mein Unternehmen will ich das schon machen. Also das ist wirklich kein guter Vergleich und ehrlicherweise muss ich sagen, und das sehe ich wirklich kritisch auch, sind natürlich da schon auch die Universitäten gefordert, sich hier stärker auch in der RTR einzubringen, was die medienwissenschaftliche Forschung betrifft. Und weil dieser Begriff der Medienkompetenz sozusagen gefallen ist, also ich glaube sehr wohl, dass es für die Jüngeren ist und nicht für die Boomer. Weil wir sind auch die, die ein Zeitungsabo haben und wir sind auch noch die, die irgendwie eben nicht die ZIP 2 um 3 in der Früh streamen, sondern vielleicht doch um 22 Uhr auftreten. Also wir sind es echt nicht. Weil wir sind sowieso, also für uns ist diese Zukunft auch in dem Sinn ein bisschen irrelevant. Das Problem ist, wir bestimmen sie aber zentral mit, im Gegensatz zu ihren zwei Söhnen und das ist das Problem. Und die Medienkompetenz, da wüsste ich schon manchmal gern, was das eigentlich ist. gern, was das eigentlich ist, weil es ist eigentlich ja nicht eine, wird ja damit oft sozusagen, es wurden in den Schulen gratis Laptops, geht sozusagen ein Unterrichtsfach einher damit, wo es darum geht, wie arbeite ich mit Laptops, bla bla bla. Das ist ja alles nicht die Frage, weil die Kids haben, also das brauche ich jetzt nicht näher erörtern, sondern die Frage ist, was ist denn das Ziel, also was ist das Inhalt und das Ziel einer Medienkompetenz, einer viel zitierten, immer wieder angeführten? Ja, ich muss darauf antworten, Sie haben offenbar einen abgeklärten Blick auf dieses Thema und das verstehe ich total und da ist sicher gerechtfertigt. Dinge wie Quellenkritik, das ist einfach wichtig und das ist ein Problem für Jung und Alt. Ich wollte nur sagen, es sind nicht nur die Jungen, um die wir uns da sozusagen hin und wieder Sorgen machen müssen. Und nur ganz kurz, also ein Zeitungsabo per se ist noch kein unbedingter Ausweis für Medienkompetenz. Das hängt ein bisschen von der Zeitung ab. Vielleicht darf ich da gleich anschließen. Danke, Sebastian Laudern, dass du da quer schneidest. Sophie Ernest mein Name. Ich bin Geschäftsführerin von zwei Ausbildungsinstitutionen und ich glaube, dass die Jugend eine extrem und massiv unterschätzte Gruppe ist in der Medienkonsumation. Aus zwei Gründen, weil entweder wir verlieren sie bei Streaminganbietern und das sind eine gewisse Gruppe von Personen, die sehr bereit sind, auch wirklich viel Geld in die Hand zu nehmen, im Gegensatz zum doch auch älteren Publikum. Es liegt nur vielleicht nicht mehr in Österreich. Und das ist etwas, worüber wir uns Gedanken machen müssen. Das ist auch etwas, wo wir nachdenken müssen, wie wir diese Personen auch schon früher erreichen, nämlich durch Medienkompetenz, die sie aber schon können, nämlich ganz frei Haus geliefert. Aber dann auch, was den Arbeitsmarkt betrifft. Ein junger Mensch, der vielleicht über TikTok einen ersten Berührungspunkt zu Medien hat, heißt nicht, dass der nicht an der Geschichte, die dahinter liegt, extrem interessiert ist. Und ich glaube, das ist unsere große Aufgabe, die wir lösen müssen, weil diese Multi-Channel-Angebote, die jetzt aufgebaut werden, ist, glaube ich, ein Weg, die Personen auch wieder zu Qualitätsjournalismus zurückzuführen, wo sehr viel passieren kann. Und wenn das nicht passiert, sind aber diese jungen Menschen auch sehr bereit, Geld in einen anderen Markt zu geben. Wir merken, es gibt viel Redebedarf. Und das wäre es doch genau, wozu die RTR ein Ort sein könnte. Ich glaube, darauf können wir uns verständigen. Und ich habe die Anweisung von der Daniela, mich zu bemühen, nicht viel länger als eine Stunde die Veranstaltung zu halten. Und ich zitiere dann auch immer gern den Franz Stoß, der gemeint hat, jedes Theaterstück darf man aufführen, aber es darf nicht länger sein als eineinhalb bis zwei Stunden. In diesem Sinne hoffe ich, dass wir dann nachher noch ein bisschen socialisen können. Ich danke für die Gastfreundschaft im Presseclub Concordia und dass wir das hier machen dürfen. Und ich danke vor allem den Penalistinnen, dass sie sich Gedanken über die RTR machen. Und wir sind sehr gespannt, wie es kommen wird. Danke. Herzlichen Dank an das Podium, herzlichen Dank, Golli Mabo. Wir sind auch dafür, dass die RTR ein Ort des Diskurses wird. Wir hoffen, Sie bleiben uns trotzdem verbunden und diskutieren auch noch bei uns. Und ich möchte einen Hinweis noch geben. Es ist vielleicht ein bisschen kurzfristig, aber wie wahrscheinlich am Podium alle wissen, Es ist vielleicht ein bisschen kurzfristig, aber wie wahrscheinlich am Podium alle wissen, noch bis 21. Märzbehörden, Medienförderungen, Inseratevergabe, Media Accountability sind da drinnen angesprochen und ihre Meinung ist gefragt. Es wirkt im ersten Moment komplex, aber ich glaube, es ist gar nicht so schlimm. Also nehmen Sie daran rege teil. Das erlaube ich mir hier auch noch anzumerken. Herzlichen Dank, Polly, noch einmal herzlichen Dank an das Podium und herzlichen Dank Ihnen und ich hoffe, wir plaudern noch ein bisschen. Danke. Dankeschön. Danke, Kolin.