Applaus Na ja. und verdienstvolle Initiative. Auch in diesem Sinn danke auch meinerseits an alle zustande kommenden Beteiligten seitens der Grazer Autorinnen- und Autorenversammlung und der Tribüne. Mein Text entstand zum überwiegenden Teil vor dem 24. Februar. Und ich bin weder Putin-Versteher, noch halte ich es bei allem Mitempfinden für die Opfer dieses in immer martialischeren Bahnen verlaufenden Krieges für angebracht auf. Wir sind Ukraine zu machen mit Fähnchen und so weiter. 15. Februar auf dem Weg ins Radiostudio. Mobile Corona-Impffreiheit, Kundgebung, Standort Mozartkreuzung. Der Stimmungsmacher erwischt bei seiner Straßenbefragung nach einer etwa 35-Jährigen, die sich enthusiastisch gegen das Impfen ausspricht und dafür auch als Vorbild hingestellt wird, einen jüngeren Mann, der für die Impfpflicht ist und dies auf Nachfrage in ruhigem Tonfall damit begründet, dass er in einem Krankenhaus in Linz arbeitet, in dem alle Covid-Patienten ungeimpft sind. ungeimpft sind. Der Stimmungsmacher verzichtet auf eine Entgegnung, bedankt sich und erklärt, das ist Meinungsfreiheit. Freiräume. Auf dem Nachhauseweg von der Straßenbahnhaltestelle Goethekreuzung durch den Volksgarten komme ich am Schachspielgrund vorbei, auf dem noch gegen 10 Uhr abends zwei junge Männer eine Schachpartie austragen. Das Schachspiel im Volksgarten ist nach wie vor von Männern dominiert. Der Altersschnitt zumeist relativ hoch und die meisten Schachspieler hat es schon vor längerer Zeit nach Österreich verschlagen. Auch während der Lockdowns wurde hier ständig gespielt. Im Geschirrgeschäft. Die Verkäuferin, hauptberuflich als Behindertenbetreuerin tätig, erzählt mir, dass sie schon einige Male aufs Gröbste beschimpft wurde, als sie den 2G-Nachweis verlangte. Grundte nur, du blöde Sau, kälter dein Klumpad. Sie habe unabhängig davon keine Freude mit diesem Kundschaften kontrollieren. Corona mache auch die Arbeit in ihrer Haupterwerbstätigkeit um einiges schwerer. Alleine der Aufwand, um einem ihrer Schützlinge, bei dem Covid diagnostiziert wurde, medizinische Versorgung nach einem kleinen Malheur zukommen zu lassen, sei immens. Dies gehe leider in der auf die Belegung von Krankenhausbetten bzw. Intensivstationen ausgerichteten Berichterstattung unter. Die Ansage, dass der Zugverkehr zwischen Freistaat und Sommerau wegen Unwetterschäden unterbrochen ist, durchdringt wie eine wellenförmig getaktete Echoinszenierung das gesamte den Reisenden zugängliche Bahnhofsareal. Dass in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und im gesamten oder im geschlossenen Bahnhofsbereich ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen ist und zudem nach Möglichkeit Abstand zu anderen Personen gehalten werden soll, wird uns im Reich der ÖBB eindeutig zu oft automatisiert eingebläut. Nervengesäge und Abstumpfung garantiert. garantiert. Der im April 1933 geborenen Margarete bleibt es erspart, den unter Anführungszeichen russischen Friedensfeldzug in der Ukraine noch irgendwie mitzubekommen. Sie stirbt elf Tage vorher, viel war von ihr nicht mehr übrig geblieben, äußerlich, körperlich. Mir bleibt die Erinnerung in allen Schattierungen und der bisweilen nur schwache Trost, dass für jede und jeden von uns Menschen nachkommen, die andere fühlen lassen, dass sie willkommen sind. Die Führung der Russischen Föderation heizt mit ihrem wie auch immer begründeten Einmarsch in die Ukraine jedenfalls Blockbildung und Rüstungsspirale zusätzlich an. Elke K., KPÖ-Bürgermeisterin von Graz, bekommt ihr Fett ab für einen Twitter-Kommentar zwei Tage vor dem russischen Einmarsch, in dem sie sich unter anderem dafür ausspricht, dass die Truppen auf beiden Seiten zurückgezogen werden müssen. spricht, dass die Truppen auf beiden Seiten zurückgezogen werden müssen. Einen Tag später präzisiert K. ihre Aussage dem Standard gegenüber dahingehend, dass sie den Rückzug russischer Truppen und den Abzug von NATO-Truppen aus den im Militärbündnis befindlichen Staaten an der Grenze zu Ukraine gemeint habe. zu Ukraine gemeint habe. Draußen in der Pampa des Umlandes von Everding flüchtet ein von mir aufgescheuchter Feldhase aus seinem vom Lärm der Umfahrungsstraße erfüllten Domizil durch seichte Wasser einer Senke und übers Gleis der Aschacher Bahn. Und als nächstes liest der Ludwig Lahr.