Hallo liebe Zuseherinnen und Zuseher. Wir befinden uns gerade eben live auf dem Protestcamp gegen die A26 Bahnhofsautobahn in Linz. Hier direkt auf einer Verkehrsinsel hinter dem Wissensturm wurde ein Zelt aufgeschlagen und heute und morgen gibt es Programm. ins Zelt aufgeschlagen und heute und morgen gibt es Programm. Eigentlich war geplant, dass hier auch Leute übernachten, aber das ist jetzt aufgrund vieler der hohen Corona-Zahlen nicht möglich. Die Initiative VerkehrswendeJetzt hat das geplant, gemeinsam mit Extinction Rebellion und der Linzer Baumrettungsinitiative. Ich habe jetzt gleich meinen ersten Interviewgast und möchte Sie fragen, können Sie vielleicht kurz vorstellen und auch das Projekt vorstellen, das Camp vorstellen? Ja, gerne. Also ich bin von der Initiative VerkehrswendeJetzt. Wir machen da heute gemeinsam mit Extinction Rebellion und der Linzer Baumrettungsinitiative ein Protestcamp gegen die A26 Bahnhofsautobahn. Das ist der zweite Abschnitt des Westrings, der soll in zwei Jahren begonnen werden und der würde dazu führen, dass hier, direkt wo wir da stehen, zwei große Tunnelportale entstehen würden. Dieses Viertel, das Bahnhofsviertel, würde eine Verkehrshölle werden und insgesamt, das sind Zollen der ASFINAG, würden in etwa 30.000 zusätzliche Autofahrten täglich hier mitten in die Stadt hereingeführt werden. Und wir finden, dass das eigentlich in Zeiten, wo wir reden müssen, wie können wir die Klimakrise bekämpfen, wie können wir verhindern, dass ein Klimakollaps entsteht, ein vollkommen aus der Zeit gefallenes Projekt. In Summe würde das wahrscheinlich rund eine Milliarde Euro kosten. Also man kann sich vorstellen, wie viel man zum Beispiel für die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs, der sanften Mobilität, was man da machen könnte mit diesem Geld, um insgesamt den Autoverkehr zu reduzieren. Aber man macht genau das Gegenteil. Man baut neue Autobahnen und zieht damit zehntausende zusätzliche Autofahrten mitten in die Stadt herein. Und wir von der Initiative Verkehrswende jetzt haben bereits vor einigen Monaten eine Volksbefragungsinitiative gestartet. Das heißt, wir wollen über 6000 Unterschriften sammeln, um dann eine Volksbefragung durchführen zu können, sammeln, um dann eine Volksbefragung durchführen zu können, wo dann alle Linzerinnen und Linzer selbst dann abstimmen können, ob sie es für sinnvoll halten, dass die Stadt Linz da selber dutzende Millionen Euro für dieses vollkommen aus der Zeit gefallene Projekt investieren will. Und mit diesem Camp wollen wir heute einmal darauf aufmerksam machen, wir machen immer wieder die Erfahrung, dass viele Leute da im Bahnhofsviertel am Freienberg noch überhaupt nicht wissen, was auf sie zukommt. Viele fallen aus alle Wolken, wenn man ihnen sagt, dass da gleich in kürzester Entfernung von hier ein 15 Meter hoher Abgasschlot entstehen wird, wo dann die ganzen Tunnelabgase, die sich da in dieser Tunnelautobahn ansammeln, dann da ungefiltert ins Freie geleitet werden. Das heißt, wir wollen einmal informieren und aufklären. Und gegen wen richtet sich euer Protest genau? Also wer hat die Entscheidungsgewalt über diesen Straßenbau? Das ist eine gute Frage. Es ist ein Asfinak-Projekt, das heißt, es liegt formal auf alle Fälle einmal beim Ministerium und bei der Bundesregierung. Diese zahlt auch 85 Prozent, aber 15 Prozent werden über Land bzw. die Stadt Linz finanziert. Und die haben bisher enormen Druck gemacht, dass dieses Projekt auch gegenüber dem Bund durchgesetzt wird. Das heißt, eigentlich sind alle drei Ebenen im Spiel, Bund, Land und Gemeinde. Und die Volksbefragung würde sich auf welche Ebene beziehen? Sie bezieht sich nur auf die Linze-Ebene, weil dieses Instrument einer kommunalen Volksbefragung würde sich auf welche Ebene beziehen? Sie bezieht sich nur auf die Linze-Ebene, weil dieses Instrument einer kommunalen Volksbefragung eben in dem Sinne nur auf Gemeindeebene möglich ist und das hält man für wichtig, dass also auch da die Linzer und Linzerinnen sich zu Wort melden, aber es ist auch wichtig auf den anderen Ebenen politisch Druck zu machen. Und wenn jetzt Zuseherinnen und Zuseher von DorfTV das sehr interessant finden und euch unterstützen wollen würden, wie können sie das machen? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder auf unsere Webpage gehen, das ist www.volksbefragung-a26.at. Mittlerweile kann man das nämlich auch online unterstützen. Das heißt, man kann online diese Volksbefragung unterstützen. Das Zweite ist, man kann es auch natürlich auf Papier unterschreiben. Da ist es am besten, man wendet sich an die Verkehrswende. Man findet das eh ganz leicht im Netz. Das ist www.verkehrswende-jetzt.at. Da kann man die Unterschriftslisten bei uns anfragen. Alles, was grün ist, auch ein Teil des Bergschlüsselparkes verschwindet. Also der ganze grüne Bereich, Ziegeleipark und diese Grünanlagen verschwinden für den Verkehr. Es kommen für das Tunnel, was erst 2024 gebaut wird, jetzt ausgeschrieben wird, 2024 gebaut wird, jetzt ausgeschrieben wird, kommen sieben Tunnel Ein- und Ausfahrten in drei Ebenen zu dem jetzigen Verkehr, den wir im Hintergrund sehen, dazu, weil die Waldeckstraße bleibt. Und das Entscheidende ist, dass es funktionsmäßig ein absoluter Schildbürgerstreich ist, weil man geht mit sieben Spuren zum Bahnhöfen runter und dort ist die Kärntnerstraße vierspurig und die ist nicht mehr ausbaubar, weil dahinter steht das Musiktheater. Also der Anschluss wird in den Stoßzeiten ein Stau in den Tunnel-Einfahrten und Ausfahrten sein. Und das nächste große Problem ist, man will ja dann den Verkehr zu A1 bringen, zu A7 und in das Industriegebiet. Der Niedernhardt-Tunnel ist einspurig, ist nicht mehr erweiterbar und der Bindermicheltunnel auch nicht. Und 2010, wie das geplant worden ist, hat man das schon gewusst. 2013, wie die Umweltverträglichkeitsprüfung war, auf die Frage, warum man dort noch überhaupt einbinden kann, hat es geheißen, es ist gerade noch genügend aufgrund der Messungen und Zählungen 2010. Und 2013 wurde diese Aussage gemacht und der zuständige Planer, der Asfenag, hat vor dem ganzen Gremium erklärt, man soll das nicht zu eng sehen, man muss das über 24 Stunden rechnen. Daraufhin habe ich die Vorstellern dort verlassen und gesagt, er soll seine Befugnisse zurückgeben. Also solche Sachen passieren in der Umweltverträglichkeitsprüfung, das ist unglaublich. Jetzt haben Sie erzählt, was alles schlecht ist daran, aber ich gehe mal davon aus, es wird auch eine andere Partei geben, die sich für die Autobahn einsetzt. Und jetzt will ich fragen, welche Argumente nennen die? Und wer ist diese andere Seite? Die andere Seite ist die, seit Jahrzehnten, das wird hier seit über 30 Jahren geplant, Seit über 30 Jahren wird hier geplant. Und seit Jahrzehnten versuchen die Politiker, sich Straßen über die Bundesregierung bauen zu lassen. Sie bauen nicht selber die Straßen, sondern bauen eine Autobahn und zahlen dazu, ungedeckelt. Darum ist es eine Initiative, dass eine Volksabstimmung kommt, dass nicht mehr ungedeckelt da dazugezahlt wird, sondern die Linzer herausgehen aus dieser Bezahlung. Weil die Asfenag hätte diesehrer Autobahn nie gebaut, weil zum Beispiel in Steyr, in Wien, in Graz, in Salzburg, überall versucht man weiterhin auszugehen mit Umfahrungen. Und hier versuchen sie seit Jahrzehnten die Straßen in die Stadt hineinzubringen und Linz wäre die einzige Stadt wahrscheinlich Mitteleuropas, wo in so einem kurzen Abstand drei Autobahnen durchführen. Ich bin die Ronja, ich bin 19 und bei der Grünen Jugend aktiv und ja ich bin heute da beim Camp und unterstützt das vor allem sehr auch schon im Vorhinein bei der Vorbereitung, weil ich finde gerade wir als junge Generation müssen aufstehen und was dagegen da, was da passiert. Also ich meine, was da gebaut werden sollte oder auch auf der anderen Seite vom Berg schon gebaut wird, ist einfach eine Katastrophe. Wir müssen endlich erkennen, dass wir uns schon inmitten einer Klimakatastrophe befinden. Also es ist nicht mehr so, wie wir alle sagen, ja in der Zukunft, sondern wir sind mittendrin. Also ich finde, man hat es gerade in den letzten Tagen sehr schön gesehen. Wir sind im Frühling und es hat überall ausgeschaut wie in Griechenland im Hochsommer. Ich weiß nicht, du bist auf die Wiesen gestiegen und unter dir hat es geknistert, weil das Gras einfach ausgedörrt war, obwohl es irgendwie eigentlich einfach dringend einen Regen gebraucht hat. Jetzt hat es zum Regnen angefangen. Jetzt soll es dann irgendwie wieder schneiden am Wochenende. Irgendwo ist das einfach überhaupt nicht normal. Ich meine, man darf das natürlich jetzt nicht so auf einzelne Wettervorkommnisse herunterbrechen, aber irgendwo hängt es halt leider doch schon zusammen und man sieht, dass wir uns nicht mehr in einer normalen Situation befinden. Und ja, also was da gebaut wird, ist erstens für das Klima einfach eine Katastrophe und das natürlich dann für uns. Es geht mir nicht ans Klima an sich, sondern darum, was das für die Menschen macht und dass wir dann keine Lebensgrundlage mehr haben. Und vor allem ist es auch für die Menschen, die da wohnen, also es kann nicht alles auf einen Individualverkehr einfach weiterhin ausgerichtet werden, auf einen fossilen Individualverkehr. Was wir brauchen ist einfach Transportmöglichkeit für alle Menschen, der billig und leicht zugänglich ist, öffentliche Verkehrsmittel. Wir müssen weg von diesem Denken, jeder sitzt in seinem Auto, das weiß ich nicht, Platz für fünf Leute hat, ein Leitrinnen und fährt durch die Stadt. Das macht einfach keinen Sinn mehr und das ist nicht zukunftsfähig. Wir müssen weg von einer Politik von vorgestern. Es gibt jetzt in Österreich überall eigentlich lauter Straßenbauprojekte und die Menschen beginnen dagegen aufzustehen. Ich denke jetzt zum Beispiel auch an das Lobau Camp. Seid ihr mit denen vernetzt? Ja schon. Es sind auch Leute da, die schon in Wien am Lobau Camp waren. Also ich war auch schon dort, aber leider nicht sehr viel Zeit. Aber es sind auch Leute da und unterstützen das. Wir sind auch in Kontakt mit ihnen. Genau, also wir versuchen auch uns an dieses Camp eigentlich anzulehnen. Also es ist schon auch in Anlehnung an das Lobau-Camp. Muss man auch sagen, es ist halt gerade irgendwie auch günstig, das jetzt irgendwie da dran zu hängen, um den Wind, der schon irgendwie aufgeworfen wurde, mitzutragen und im Rücken zu haben sozusagen. Es haben ja alle Leute, die hier sind, eigentlich was Besseres zu tun, oder? Also du hast vorhin schon erwähnt, man hat eigentlich nicht so viel Zeit, jetzt da ein Zelt auf der Verkehrsinsel in Linz aufzustellen. Und es machen alle Menschen, die hier sind, offensichtlich unbezahlt. Und einfach nur, weil es ihnen so wichtig ist. Da sollte ich fragen, wie groß ist die Wut und die Frustration, dass man solche Dinge überhaupt machen muss? Ja, also was Besseres zu tun, das ist immer so diese Frage von der Perspektive, weil ja natürlich, also irgendwie sollte ja gerade daheim sitzen und einen Englischaufsatz schreiben und eine Hausübung machen, um danach in die Schule gehen zu können. Ja, sicher haben wir irgendwie alle unser Leben, das wir auch irgendwie nebenbei leben müssen, aber es ist einfach die Frustration so groß, dass wir eben, wie vorher beschrieben, uns mitten in einer Klimakatastrophe eigentlich schon befinden und die Politik einfach so weitermacht, wie wenn nichts passieren würde und da irgendwie Sachen gebaut werden, die einfach so nicht mehr möglich sein sollten. Und ich glaube, es ist uns einfach alle bewusst, wie wichtig es ist, da jetzt dagegen aufzustehen. Also wir haben einfach keine Zeit mehr, wir müssen jetzt was machen. Ein Tunnelbau, der macht natürlich viel Schaden. Wenn ich hier in den Linzersanden unten einen Tunnel baue, dann macht das Wasser ein Problem. Ich muss einmal die Bereiche entwässern. Und wenn ich das entwässere, dann sehe ich da oben die grünen Bäume vom Bergschlösslpark. Die werden einige Jahre darben müssen. Und ob das Grundwasser in dem Bereich wieder aufgefüllt werden kann, das ist schwer zu sagen. Außerdem haben wir da unten drunter, genau unter uns, ein gespanntes Wasser. Und eine Röhre, zumindest meines Wissensissens in den Tunnel muss in das gespannte Wasser rein. Das heißt, ich muss eine weiße Wanne machen, sodass das Wasser nicht von unten hochgedrückt wird. Die Leute, die den Wissensturm gebaut haben, die wissen das auch. Man konnte keine zwei Tiefgaragen bauen, man konnte den Wissensturm nicht fehlen. Also man muss sich schützen vor dem geschwandten Wasser darunter. Athesisches Wasser, gespanntes Wasser ist eben ein gewisses Problem bei diesen Bauten. Und der Gemeinde, Magistrat und Land war seit 40, 45 Jahren bekannt, weil das Projekt ist schon so alt, dass hier Probleme geben wird mit Luftschadstoffen und so weiter. Mich betrifft es als Einwohner dieser Bockgasse, Ziegileistraße mit vielen, also mit mehreren anderen, dass diese Gebäude dann auch gefährdet sind von dem Tunnelbau, weil die Asfinag hat Absenkungen im Bereich von 5 cm, 6 cm vorhergesagt. Und viele Häuser halten das einfach nicht aus. Wir haben da für unser Haus, das 65 Meter lang ist, ein Gutachten gemacht. Da wird gesagt, äußerst sensibel gegen solche Senkungen. Aber die Jaspina hat gesagt, das wird dann abgefunden, alle Schäden werden mehr oder weniger vergolten mit Geld. Also von einem kaputten Haus kannst du natürlich nichts mehr rausholen. Aber jetzt wird das Ganze schon akut. Wir haben am 16. eine Informationsveranstaltung gehabt, um das Servitut zu unterschreiben, dass der Tunnel unter unseren Gebäuden gebaut werden darf. Und vielleicht kann man da, da kommen dann solche Dinge raus. Das ist praktisch der Bereich, das sind die zwei Tunnelröhren. Und dann wird mit der Verankerung links und rechts wird dann praktisch ein Servitut unterschrieben. Und da werden dann genau die Quadratmeter, die betroffen sind und das betrifft alle Häuser, die da von der Liefer bis runter zum Waldeck. Und die sollen dann zunächst einmal abgefunden werden. Man nennt das Grundeinlöse. Und ihr Haus ist eines davon? Ja, also dieses große Haus, man sieht es da eher schlecht, aber das sind 65 Meter lang und ungefähr 25 Meter breit, mit anbauten Garagen und so weiter. Aber man wird später, wenn etwas passiert ist, dann abgefunden. Drum, ich bin seit 2009 einer von den Gegnern und wir haben 2009, wie diese ganzen Veranstaltungen waren, Präsentationen von dem Projekt. Damals haben wir Entgegnungen bereits gemacht und seither kämpfen wir ohne wirklich einen großen Erfolg. Darum ist diese Volksbefragung, die hier geplant ist, jetzt eine ganz essentielle Sache. Ich meine, das war dann damals, dann war der ganze Ring geplant. Dann hat man aus Kostengründen die Nordspange weggenommen. Das wäre auch ein Tunnel gewesen. Aber man hat das dann einfach weggelassen aus Geldgründen, finanziellen Gründen. Also das ist nicht wirklich... Und jetzt, das ist dann geblieben da. Natürlich gibt es die A7 da noch. Aber das ist jetzt das, was bereits im Bau ist, dieser Teil. Und dieser Teil, gegen den sind wir. Hier ist der Bahnhof dann. Und dann die Waldeck und die Westbrücke. Das wollte ich vielleicht zeigen. Das ist auch von der ASFINAG. Das ist die NOX oder NO2-Konzentration. Und wir stehen jetzt hier. Und hier ist aber dann die Entlüftungszentrale. Da ist der Bahnhof, da ist Bergschlüssel, Froschberg und Ziegeleistraße. Und hier ist die Entlüftungszentrale. Und hier kommt die Post-City dann her. Ich meine, schlimmer geht das Ganze nicht. Sie beschäftigen sich schon lange und intensiv mit dem Projekt. Ja, natürlich. Aber die Unterlagen sind alle aus Asfinag-Unterlagen oder jetzt von der Postimmobilienkonzern, der die PostCity bauen wird. Aber mit starker Unterstützung von Magistrat Linz. Mein Name ist Gertraud Walli. Ich bin eigentlich von Beruf Mathematikerin und habe sozusagen mit Verkehrsplanung nichts zu tun. Mein Sohn ist da sehr interessiert und der hat sich das Projekt angeschaut, der A26 und hat zu mir gesagt, weißt du, du kannst nicht mehr zu Fuß zum Bahnhof gehen. Wir wohnen am Froschberg. Hier entsteht ein riesiger Autobahnknoten und die Fußgänger müssen einen großen Umweg in Kauf nehmen, um runter zu gehen. Und das war für mich der Ausgangspunkt, dass ich so oft zu Fuß gehe, dass ich sage, dass ich mich mit dem Projekt beschäftigt habe. Und dann, je mehr ich mich beschäftigt habe damit, desto mehr habe ich mir gedacht, es ist unglaublich, was hier geplant ist. Es ist ein Monsterprojekt aus den 70er Jahren. Also wenn man sich das vorstellt, man kann es sich hier in den Plänen anschauen, diese ganze Valdeckkreuzung, die unendlich groß ist, man sieht es erst, wenn man hier ist, das wird alles abgeholzt und das wird alles asphaltiert. Da kommen sechs riesige Röhren vom Tunnel raus. Es muss in offener Bauweise hier errichtet werden. Der Bergschlüsselpark wird mindestens zur Hälfte abgeholzt. Es ist unglaublich. Asfinag rechnet mit 30.000 Autos mehr am Tag, die dieser Zubringer eigentlich hier in die Stadt bringen sollte. Und ich denke mir, dieses Projekt passt nicht mehr in unsere Zeit. Wir sind im Jahr 2022 mit einer Klimakatastrophe vor der Haustür. Wir sollen einen Teil unserer Autofahrten auf mobile Reformen, Alternativen übertragen. Das heißt, wir sollen mehr Rad fahren, mehr zu Fuß gehen. Und da ist das das falsche Signal. Und da habe ich mir gedacht, da möchte ich was mitarbeiten, dass einfach die Menschen auch informiert werden, was da kommt. Das passiert ja so viel heimlich, dass sie sich das Projekt anschauen, das völlig überdimensioniert ist. Und die Frage ist natürlich auch die der Kosten, weil ich denke mal, wenn ich 700 Millionen für diese drei Kilometer bezahle, wäre es nicht gescheiter, wenn ich die Müllkreisbahn um 700 Millionen ausbaue. Ist das nicht zukunftsträchtig? Es geht ja nicht um jetzt, es geht ja darum, unsere Kinder und Enkelkinder werden die sagen, super, dass ihr so eine tolle Autobahn in das Zentrum von Linz gebaut habt. Keine Stadt in Europa macht das. Baut eine Autobahn 100 bis 100 Meter vor dem Bahnhof und 200 Meter vor der Fußgängerzone. Ich meine, die stellen einem die Haare auf. Ich glaube, das wollen wir jetzt einfach mal zum Thema machen. Und sagen, Leute, informiert euch, wollt ihr wirklich, Linzer und Linzerinnen, wollt ihr das? Das heißt, es geht ganz stark um die Frage, wie wollen wir Lebensräume gestalten? Also für mich sehr, ja, für mich sehr. Und das ist jetzt ein bisschen der Zeitgeist. Es kommen ja mehrere Themen zusammen. Es passiert ja schon in ganz Europa. Es werden viele Städte, in Paris wurde die Seine-Autobahn gesperrt, in Holland gibt es schon autofreie Städte, in Linden wird schon Tempo 30 diskutiert, aber nur wir in Linz hier sind eine Autostadt. Ich rede von Mobilitätswende und dann zugleich baue ich eine Autobahn mit 30.000 Autos mehr. Da ist jetzt die Frage, was ist jetzt die Botschaft, die ich sende? Was sollen sich jetzt die Menschen denken am Land? Also je attraktiver ich den Autoverkehr mache, desto weniger wird umgestiegen. Das ist ja das Signal. Nimm das Auto und fahr schnell in die Plus City. Aber das ist auch nicht gut für die kleinräumlichen Strukturen. Wenn ich in Buchenau wohne, werde ich nicht mehr in Buchenau einkaufen. Und ich glaube, es ist aber wichtig, dass wir diese Regionalität auch fördern. Das heißt, die Verkehrswege, die wir bauen, werden benutzt von den Menschen. Das heißt, wenn ich Auto baue, dann werden sie mit dem Auto fahren. Aber wenn ich ein gescheites Radnetz baue und interessante Fußgängerwege, die Fußgänger wollen ja nicht hier neben befahrenen Straßen gehen, sondern die wollen nette Wege haben, mit Grün, wo es im Sommer nicht so heiß ist, dann werden die zu Fuß gehen. Und das liegt in unserer Hand, das zu gestalten. Und das mit dem Geld lasse ich nicht gelten, das kostet zu viel, weil wie gesagt, die 700 Millionen für den Tunnel sind scheinbar kein Problem. Also dann kommen Leute, nehmen das Geld und tun uns umwidmend, wenn wir erkannt haben, wo wir hinwollen. Das waren die Interviews direkt vom A26-Protestcamp gegen die Bahnhofsautobahn A26. Ich bin jetzt schon ziemlich müde und angestrengt von den vielen Interviews, meine Hand tut recht weh, aber ich bedanke mich sehr herzlich fürs Zusehen und kommen Sie vorbei, wenn es Sie interessiert. Die Leute hier sind alle sehr gesprächig, wie Sie gesehen haben, und erklären gerne die Situation.