Ja, vielen Dank, Katrin Steiner-Hämmerle, vielen Dank auch für die Einladung. Ja, ich komme aus der Praxis. Ich bin froh, dass ich hier heute eingeladen wurde, denn ich denke, das kann auch für Sie den Blick, das Spektrum der Perspektiven auch erweitern. Ich kann nichts wissenschaftlich herleiten oder gar begründen. Ich bin nicht in der Forschung tätig, sondern, wie ich es gerne bezeichne, ich komme aus dem medialen Straßenkampf. Ich bin heute aus Oberösterreich angereist, wo ich, wie gesagt, in Linz als Politikredakteur für DorfTV tätig bin, einem Flaggschiff im Segment, im Sektor des nicht kommerziellen Rundfunks in Österreich. Bin aber auch gleichzeitig angereist aus dem Bundesland Oberösterreich. Sie wissen das spätestens seit dem 26. September nur allzu gut, wo MFG mit 6,2% der Stimmen bei der Landtagswahl jetzt in das Oberösterreichische Landesparlament eingezogen ist. MFG, ein Akronym, das man sich erarbeiten muss. Menschenfreiheit, Grundrechte, mehr weiß man auch schon wieder nicht. Was man allerdings weiß, denn die Gruppe, die Partei ist so lange auch unter unser aller Radar, auch der medialen Wahrnehmung dahergekommen, dass man uns durchaus vorwerfen kann, wir haben ein bisschen dazu beigetragen, dass wir jetzt alle plötzlich so vor den Kopf gestoßen sind. Wir haben ein bisschen dazu beigetragen, dass wir jetzt alle plötzlich so vor den Kopf gestoßen sind. Aber nichtsdestotrotz, eines ist klar, MSG war erfolgreich durch eine fast schon gruselige Gemengelage aus Wissenschaftsfeindlichkeit, Ablehnung, sehr aggressive Ablehnung, sehr nihilistische, zornpinkelhafte Ablehnung der Corona-Politik, der Republik Österreich, durch sehr, sehr viel Impfgegnerschaft, wie immer das auch begründet wurde, auch durch eine Anreicherung jeder Menge von Antisemitismen nicht zu vergessen und ansonsten natürlich von Protesthaltung, die Sie ja schnell einmal antreffen können. 50.300 Menschen haben diese Partei gewählt, jetzt müssen wir damit umgehen und stehen tatsächlich jetzt vor sechs Jahren der Legislaturperiode, wo quasi die Negation des politischen Systems sozusagen in dieses politische System eingedrungen ist, um nun auch das Land Oberösterreich und wie mir scheint dann auch darüber hinaus, weil die Bundespartei scharrt ja schon in den Startlöchern, auch in anderen Bundesländern, Tirol als nächstes, dann ja quasi uns weitere Beispiele vor Augen führen will. Was die Aktualitätsbezüge betrifft, habe auch ich mich entschlossen, das Beispiel von gestern, das uns ohnehin jetzt noch leidlich beschäftigen wird, auch nicht aufzugreifen. Stattdessen finde ich fast interessant den Auftritt von Frances Haugen vor dem US-amerikanischen Kongress. Vielleicht haben Sie das mitverfolgt, das wurde weltweit live übertragen und tatsächlich auch mit allem Nachdruck in der Bedeutung und der Wichtigkeit transportiert. und der Wichtigkeit transportiert. Frances Haugen hat gestern vor dem US-amerikanischen Kongress gesprochen. Sie ist ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und wie sie jetzt bezeichnet wird als Facebook-Whistleblowerin. Was sie tatsächlich getan hat, ist wirklich nicht groß genug einzuschätzen. Dennoch, sie hat nichts Neues ans Tageslicht gefördert. Sie hat noch einmal unterstrichen, dass das, was Facebook tut, als eines der großen Pioniere auch dessen, was wir unter Social Media verstehen, eine der großen monopolistischen Plattformen im Netz, nämlich Geschäftspraktiken zu betreiben, die nichts anderes im Schilde haben, als quasi den Profit, die Profitgeber alles zu stellen und da auch alles mögliche in Kauf zu nehmen, sei es Hass im Netz, sei es Gewalt, aber natürlich auch Unruhen und sonstige Konflikte. Facebook und Mark Zuckerberg ist das weitgehend egal, Hauptsache der Reibach stimmt. Ja, zwei Beispiele unter vielen, die uns nochmals verdeutlichen wir haben ein problem tatsächlich vergessen weiter zu schalten wir haben ein problem das uns nicht neu ist aber noch immer jede menge kopfzerbrechen bereitet sehr viel unbehagen und das unbehagen wird leider einfach nicht geringer also wie gehen wir damit um? Wie verhalten wir uns? Wie bleiben wir zurück? Ratlos oder gar hilflos? Wäre eine Option? Mich interessiert das nicht. Ich denke, es gibt Handlungsmöglichkeiten, gerade auch im Hinblick auf politische Handlungsmöglichkeiten, politisch zu agieren und da auch jede Menge Denkanstöße auch für die politische Bildung zu entwickeln, wenn man auch bereit ist, politische Bildung einmal auch erweitert zu denken und vielleicht auch neue Wege zu versuchen mit neuen Betrachtungsweisen. Wenn ich über dieses Thema diskutiere, dann steige ich eigentlich immer ganz gern ein mit einem Rückgriff auf die philosophische Antike, wobei mir das jetzt gar nicht so nahe liegt, aber das Bild scheint mir so geeignet zu sein, nämlich mit Platons Höhlengleichnis. Vielleicht kennen Sie das, Platon beschreibt eine Situation, die eigentlich schauderbar ist. Menschen sind in der Höhle gefangen, ganz dunkel, unterirdisch, so gefesselt, dass ihr Blick sozusagen nur in eine Richtung gerichtet ist. Sie können sich nicht bewegen, den Kopf nicht nach links und nicht nach rechts bewegen. Und hinter ihnen brennt eine Kerze und die wirft ein diffuses, sehr kerkliches Licht auf die Wand. Und alles das, was diese Menschen sehen, ist nichts anderes als die Schattenprojektion ihrer selbst, was sie dazu denken lässt, nona, das ist sozusagen das, was sie sehen, ist die über alles, über jeden Zweifel erhabene Wahrheit. Es gibt nichts anderes und Platon, und das führt jetzt schon sehr weit, hat dann sozusagen das Gedankenspiel weitergeführt, was würde es bedeuten, wenn man diese Menschen eigentlich aus dieser Situation herausnimmt, sie sozusagen den Blick erweitern lässt, sie würden wahrscheinlich völlig verzweifeln und sich wieder in diese ursprüngliche Situation zurücksehnen. Jetzt kann man sagen, was will der Martin Wassermeyer mit diesem Gleichnis? Ich denke mir, dieses Gleichnis lässt sich durchaus wunderbar übertragen, auch in die Deutung und Betrachtung von Gegenwart. Denn tatsächlich leben wir in einer Realität, wo es Menschen tagtäglich schwierig haben, sich mit einer differenzierten Orientierung in unserer schwieriger werdenden Medienwelt zurückzufinden. Das hat auch starke Rückkoppelungseffekte auf Politik oder auch wie Menschen Politik wahrnehmen. Und tatsächlich ist es so, dass die Labyrinthe von heute wesentlich weitläufiger geworden sind und der Mensch, so könnte man meinen, zwar deutlich bessere und erhellendere Lichtverhältnisse vorfinden würde, dem ist aber nicht so, das heißt, dass tatsächlich der Blick immer noch sehr schwierig ist. Die Wirklichkeit, in der wir leben, ist von der Digitalität, von Digitalisierung mittlerweile rastlos vorangetrieben. Vor allem aber zeigen Social Media, Fake News und natürlich auch die Informations- und Nachrichtenüberflutung auf, wie sehr sich die Beziehung des Journalismus vor allem, also ich bin auch heute hier eingeladen, als Journalist zu sprechen, dass sich natürlich auch diese Beziehung des Journalismus zum Publikum verändert hat. Kurzum, das ist ein bisschen pointiert, die mediale Sphäre, die wir heute vorfinden, die Informationssphäre, ist eben nicht mehr nur den selbsternannten Allwissenden in den traditionsreichen Redaktionen vorbehalten, sondern sind mittlerweile pluralisiert und das, was wir heute kennen, ist, dass Menschen eben nicht mehr nur Konsumentinnen und Konsumenten von Medien sind, nein, durch gerade auch das Vordrängen der digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien sind sie auch zu Produzenten und Produzentinnen von Medien und Medieninhalten geworden, was natürlich die Situation radikal auf den Kopf stellt. Sie sind nicht mehr nur Consumer, sondern jetzt auch Producer. In dieser Rolle als Prosumer hat sich auch sehr, sehr viel verschoben, auch in der eigenen Wahrnehmung, in der Verantwortung über Gemeinwohl, Gemeinwesen und vielen anderen mehr. Gut, jetzt kann man diskutieren. Ich führe immer wieder Diskussionen auch in Oberösterreich mit den Kollegen Chefessimismus hervortreten und sagen, ja das Schrecklichste, was uns passieren konnte in unserer Gatekeeper-Funktion, ist eigentlich sozusagen diese Internetentwicklung. Da kann man natürlich trefflich streiten, denn diese Utopie der Agora, wie wir sie noch gefeiert haben, der neuen Agora, wie wir sie noch gefeiert haben mit dem Durchbruch der Popularität des Internets etwa der Mitte der 90er Jahre, das hat schon was gehabt, das hat natürlich auch Hoffnungen hervorgerufen, die man nicht einfach so verwerfen soll. Dennoch bin ich der Meinung, dass sozusagen diese Internetentwicklung, diese Möglichkeit der Teilhabe am Netz noch nicht unbedingt zu einer Selbstermächtigung des Menschen führt, die dem Gemeinwesen auch tatsächlich nützlich ist oder auch vor allem dem demokratischen Gemeinwesen nützlich ist. Da braucht es schon ein bisschen mehr und da erinnere ich mich immer gerne auch an Jürgen Habermas. Ich habe ein bisschen auch Publizistik studiert, da habe ich das auch ein bisschen mitbekommen. Jürgen Habermas hat, wenn ich mich richtig entsinne, in den 70er Jahren seine Wahrheitstheorie hervorgebracht und da hat er davon geschrieben, von diesem Charme, oder ich weiß nicht wie er es bezeichnet hat, des zwanglosen Zwangs des besseren Arguments. Das ist natürlich etwas, wo er tatsächlich Hoffnung enthegte, dass das bessere Argument, man könnte auch sagen sozusagen der reizlose Reiz des besseren Arguments, dann vor allem wenn es um gesellschaftliche Aushandlungen geht, zum Durchbruch verhilft und wir dann letztendlich ein demokratisches Eldorado vorfinden, wo man quasi völlig neue Öffentlichkeiten demokratisiert und ja, Sie kennen ja dann das Ende dieses Lieds. Aus dem ist ja alles nichts geworden. Und ja, Sie kennen ja dann das Ende dieses Lieds. Aus dem ist ja alles nichts geworden. Jürgen Habermas darf noch selber miterleben, wie sich das letztlich so nicht entwickelt hat. Mittlerweile ist die gesellschaftliche Aushandlung längst schon Algorithmen überlassen, Social Bots, also Programmen, die quasi virtuell menschliche Verhaltensmuster, Verhaltensweisen simulieren und dann auch natürlich entsprechend programmiert werden, um in öffentliche Diskurse einzudrängen. Social Bots haben sich in ihrer Wirkungsmacht erwiesen, in US-amerikanischen Wahlkämpfen, auch in bundesdeutschen Wahlkämpfen. Meistens wird das irgendwelchen russischen sinisteren Provenienzen zugeordnet. Auf alle Fälle, seit Donald Trump sind wir alle Zeuginnen, Zeugen, was es heißt mit Fake News konfrontiert zu sein. Fake News, auch da braucht es natürlich eine ganz präzise Begriffsdefinition. Wenn man es verkürzt, kann man allemal sagen, bei Fake News sprechen wir in erster Linie von Falschinformationen, kann man allemal sagen, bei Fake News sprechen wir in erster Linie von Falschinformationen, die bewusst in die Welt gesetzt werden und dabei vor allem die Logik und Funktionsweisen von sozialen Medien nutzen und ganz klar auch einzusetzen, verstehen. Zwei Beispiele, viele sind schon genannt worden, die Klimakrise, natürlich auch die Covid-19-Pandemie veranschaulichen uns heute sehr eindrücklich, was mit aktueller Desinformation angerichtet werden kann. Jetzt komme ich schon auch zum Titel dieser heutigen Veranstaltung, den man natürlich auch reflektieren kann. Und das kommt auch schon sehr stark in die Thematik, mit der ich mich heute mit Ihnen widmen will. Das ist, wer ist denn dafür verantwortlich? mit Ihnen widmen will, das ist, wer ist denn dafür verantwortlich? Wir wissen, es gibt natürlich Urheberschaft für Fake News, falsche Information, aktuelle Desinformation, aber wir müssen uns trotzdem vor Augen führen, nicht jeder Mensch, der auf Facebook oder sonst wo eine Information vorfindet, die ihm ihr vertrauenswürdig erscheint und das teilt, tut das nicht in der Intention, um falsche Informationen zu verbreiten, denn für diese Person ist diese falsche Information wahr. Also muss man vorsichtig sein und hier auch genauer differenzieren. Genauso schwierig ist es, wenn wir uns nur allzu sehr diesem Konflikt, was ist wahr wahr was ist falsch widmen denn meines erachtens führt das tatsächlich sehr stark in die sackgasse warum ich kann das auch ich versuche das auch zu begründen denn diese frage der wahrheitsfindung vor allem auch descks, ist etwas, was ja letztendlich mit viel Mittelaufwand wiederum nur dazu führt, dass die, die in ihrer Überzeugung steert und letztendlich kaum Auswege weist, wie wir aus dem Schlamassel wieder rauskommen. Interessanter ist da sicherlich der Frage nachzugehen, also nicht nur was kann man heute glauben, sondern auch wen kann man heute glauben. Und da wird es natürlich ganz interessant, Vieles ist ja schon angesprochen worden. Die Frage des Vertrauens, der Vertrauenswürdigkeit. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin schon ganz erstaunt, dass so unglaublich viele Menschen in der Corona-Frage, in der Frage der richtigen Maßnahmen, des Impfens, Nina Broll so viel Glauben schenken. Also ich habe Nina Broll immer als eine nicht so ganz tolle schauspielerin empfunden sie ist sicherlich erfolgreich aber das ist vielleicht auch dem kleinen österreichischen filmmarkt geschuldet noch erstaunter bin ich allerdings warum so unglaublich viele menschen einen xavier naidoo glauben schenken der irgendwann spätnachts ein video anfertigt wo er schluchzt und heult und irgendwas daher prafasselt in dem moment sind irgendwo auf dieser welt tausende kinder befreit worden die vom deep state gefangen gehalten wurden damit ihr blut ausgesaugt wird und das wird dann auch entsprechend hunderttausende Male geliked, macht die Runde und führt natürlich dann auch weiter dazu bei oder trägt dann wesentlich dazu bei, das QAnon-Symbol immer häufiger auftaucht, weil QAnon ist mittlerweile so ein Brand geworden, wo man eigentlich den ganzen Wahnsinn, der sich da zusammenbraut, eigentlich richtig schön auf eine Formel bringen kann. Tatsächlich ist das natürlich sehr spannend, denn wir wissen oder ich glaube oder ich bin der Meinung, dass tatsächlich jetzt sich die Frage gar nicht so sehr stellt, was wir glauben oder was der Wahrheit entsprechen kann oder soll, sondern vor allem, wem wir Vertrauen entgegenbringen sollten. Und damit sind wir natürlich schon auch bei einer ganz speziellen Krise und Form, wo dann natürlich vor allem, ja, ist auch das schon angesprochen worden, eine Gruppe sehr davon profitieren kann, nämlich die Feinde und Feindinnen der Demokratie, die Gegnerschaft einer offenen Gesellschaft, wir haben es auch bei Daniela Ingruber kurz gesehen, die eigentlich gar keine Zeit darauf verschwenden, sich in diese Diskussion einzuklinken, was ist jetzt wahr oder falsch, wird Ihnen vielleicht schon mal aufgefallen sein. Die setzen eine Unwahrheit in die Welt und dann gibt es Millionen Reaktionen. Das ist die Logik und die Dynamik von Social Media, das auch sehr, sehr viel Gutmeinende meinen, da muss man doch jetzt dagegen halten, da muss man dagegen argumentieren und eigentlich den Algorithmus immer mehr befeuern, das immer mehr weiter treiben, anstatt eigentlich die Kiste abzuschalten und das Ganze belassen. Also diese Gegner und Gegnerinnen der Demokratie beteiligen sich gar nicht an der Debatte, die sie selber ausgelöst haben, sondern sie instrumentalisieren das sehr, sehr geschickt und sehr, sehr clever, um letztendlich ihre eigene Agenda nach vorne zu bringen, nämlich der Verwirklichung, wenn man so will, eines Gegenentwurfs zur demokratischen Ordnung, die wir hoffentlich noch lange zu verteidigen in der Lage sind. Und vor allem verfolgen sie damit auch eine andere Alternative, Alternative wie Alt-Right ist heute schon gefallen, Weltsicht, die sich vor allem den konventionellen Kriterien der Beweisführung entziehen soll. Ja, die Entwicklung hat also schon jede Menge Komplexität erlangt und damit sind wir natürlich auch an dem Punkt, was da eigentlich mit uns geschehen ist und was da eigentlich mit uns passiert. Und da komme ich jetzt nochmal ganz kurz da zurück, auch zu dem Phänomen von Social Media, das sich ja im Wesentlichen auf zwei Formeln bringen lässt. sich ja im Wesentlichen auf zwei Formeln bringen lässt. Das eine ist, was ich gern beschreiben möchte, das hier auch dargelegt ist als Algorithm mit Bedeutungshoheit, dass einfach geschriebene Algorithmen mittlerweile bestimmen, was hat Bedeutung, was ist bedeutungslos. Das andere ist, und das ist auch ganz wesentlich, die Daniela Ingruber hat es auch hervorgestrichen, sie hat es als das Wir-Gefühl bezeichnet, Identitätsfindung, die einen Zusammenhalt beschwört, der allerdings nur funktioniert über Ausschluss und Explosion. Das heißt, wir sind ja nur dann wir, wenn die anderen die anderen sind und entsprechend müssen wir uns auch dagegen wehren, dagegen aufrüsten und in Stellung gehen. Und dann natürlich auch entsprechend die Meinungsbildung in Filterblasen. Hier gibt es sehr viel Ungleichheit, was Begrifflichkeiten betrifft. Filterblasen sind im Grunde nichts anderes als eben Realitäten, in denen wir uns bewegen online, die von Algorithmen so gesteuert sind, dass Algorithmen Informationen, Nachrichteninhalte, was auch immer, sozusagen ausblendet, wo der Algorithmus glaubt, dass es uns nicht interessiert. Oder dass wir einfach daran keinen Gefallen finden können. Echo-Kammern, weil das auch immer wieder auftaucht, ist etwas anderes. Echo-Kammern werden nicht von Algorithmen gesteuert. Echo-Kammern muss man sich im Wesentlichen so vorstellen wie einen virtuellen Stammtisch, der dann auch natürlich über den relevanten messenger diensten vor allem zum tragen kommt telegramm ist etwas womit sie sich vielleicht wenn sie sich weiter dafür interessieren näher beschäftigen sollten ein alternativer instant messaging messaging service vor allem in konkurrenz zu whatsapp das immer mehr auch einer Zensur unterliegt, das sozusagen vor allem auch für die gesamte rechte Szene, die Verschwörungsszene mittlerweile die Plattform geworden ist, um erfolgreich zu mobilisieren, neue Menschen zu erreichen und letztendlich auch erfolgreich Wahlkämpfe zu führen, denn MFG hat den Wahlkampf ausschließlich über Telegram abgewickelt. Wahlkampf ausschließlich über Telegram abgewickelt. Ja, da bin ich jetzt dann allmählich auch schon an den Punkt, was wir eigentlich damit auch machen können oder welche Schlussfolgerungen wir daraus ziehen. Vertrauenskrise, Glaubwürdigkeitskrise, Krise in Richtung Politik und Medien, das ist alles richtig. Aber natürlich reden wir hier von Menschen, die über Jahre, Jahrzehnte, Stichwort Postdemokratie, letztendlich außen vor gelassen wurden. Ich brauche das jetzt nicht breittreten, die vor allem eines erleben, keiner interessiert sich dafür, was sie eigentlich zu sagen haben. Daniela Ingruber hat schon davon gesprochen, wir müssen zuhören, das ist völlig richtig. Wir müssen aber vor allem auch eines tun, wir müssen sie sprechen lassen. Ich denke da auch, da schaue ich gerade auch Ruth Wodak an, die in ihren Schlussfolgerungen appelliert hat, dass wir auch etwa Unterrichtsmaterialien benötigen, die vor allem stärker auf Migrationsgesellschaften Bezug und Rücksicht nehmen. Das ist völlig richtig. Wir müssen aber auch jenen Menschen in Oberösterreich, bei der Landtagswahl waren es 160.000, 160.000, die vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, weil sie ganz einfach nicht die Staatsbürgerschaft haben, die als Voraussetzung heranzuziehen ist, obwohl sie schon jahrelang hier leben, am Gemeinwesen mitwirken, Steuern zahlen. Nein, ihnen ist die politische Teilhabe verwehrt, was völlig absurd ist, denn wenn wir uns die demografische Entwicklung vor Augen führen, werden die Wahlberechtigten immer weniger. Wenn wir keine Zuwanderung haben, reduziert sich die Bevölkerung, aber gleichzeitig haben wir bei einer wachsenden Bevölkerung eine Situation, dass davon immer weniger Wahlberechtigte sind. Das heißt, die Demokratie hier, wie wir sie praktizieren, unterhöhlt sich selbst eine gefährliche Entwicklung, die zumindest erwähnt werden soll. in der wir alle leben, ist sehr aufgebracht, immer sehr erregt, die kollektive Erregung, egal worüber wir sprechen, was wir verhandeln, es ist alles sozusagen spitz auf Knopf. Und da empfiehlt es sich meines Erachtens gerade auch für mich als Medienpraktiker noch immer auf Bernhard Pörksen zu verweisen, dasuch ist durchaus streitbar die große gereiztheit wege aus der kollektiven erregung aus dem jahr 2008 sind aber er hat halt schon auch im hinblick auf die redaktionelle gesellschaft sehr viel kluges geschrieben dass ich auch gerne wieder geben möchte er schreibt nämlich im hinblick auf die redaktionelle Gesellschaft, deren Maximen liegen bereits vor. Sie müssen lediglich aus ihrer allzu engen Bindung an eine einzige Profession gelöst und als Elemente einer allgemeinen Kommunikationsethik vorstellbar gemacht werden. der Orientierung von Journalistinnen und Journalisten, sondern einem größeren, übergeordneten Ziel. Sie sollen es der Gesellschaft erlauben, sich auf eine möglichst direkte, schonungslose und wahrheitsorientierte Art und Weise selbst zu beschreiben, ihre vielschichtigen und verstreuten Interessen zu sortieren und auszudrücken und auch ohnmächtigen und marginalisierten Stimme und Sichtbarkeit zu verschaffen, deren Einsichten und Ansichten sonst öffentlich nicht verfügbar wären. In diesem Sinne sind sie für eine lebendige Demokratie unabdingbar. Was er meint, ganz einfach auf drei Punkte gebracht, Stimme und Sichtbarkeit für Marginalisierte, als Voraussetzung, dass wir dann auch tatsächlich zuhören sollen und zuhören müssen, wir dann auch tatsächlich zuhören sollen und zuhören müssen. Vielfalt der Ausdrucksformen, davon sind wir in Österreich in unserer kirchlichen Medienlandschaft meilenweit entfernt. Und dann vor allem natürlich auch eine Auflösung der engen Bindung an eine Profession, denn dieser eng gefasste Journalismusbegriff wirkt in aller erster Linie ausschließend und nicht einschließend und da müssen wir vor allem auch aktuellen Entwicklungen ohnehin irgendwann mal Rechnung tragen. Ja und weiters noch, auch das habe ich noch gefunden in einem aktuellen Buch, weil ich sie sehr schätze, weil ich sie sehr mag, die Marina Weisband, ich weiß nicht, wem von Ihnen Marina Weisband geläufig ist, sie war die Gründerin vor einigen Jahren der Deutschen Piratenpartei. Mittlerweile hat sie sich zurückgezogen aus der Politik, ist Publizistin und beschäftigt sich viel mit politischen Bildungsprojekten in Schulen in Deutschland. Das ist etwas, worauf sie sich momentan sehr konzentriert. Und sie schreibt in einem neuen Buch, Demokratie braucht Rückgrat, ich weiß nicht, ob Sie das schon kennen, es ist ein Sammelband, der jetzt in Deutschland erschienen ist. In ihrem Beitrag gestalten wir, schreibt sie, und das geht durchaus sehr konsequent einher, auch mit den Überlegungen von Pörksen zur redaktionellen Gesellschaft, sind Menschen in der Lage, reflektierte Entscheidungen zu treffen, mit Rücksicht auf andere zu handeln, mit ihrer eigenen Freiheit zurecht zu kommen. Meine tiefe Überzeugung ist, ja, es muss die tiefe Überzeugung eines jeden Demokraten sein. Gibt man denselben Menschen also mehr Macht durch größere Öffentlichkeit, die ohne Gatekeeper funktioniert, über das internet haben sie mehr verantwortung zu tragen und auch diese verantwortung müssen wir ihnen zugestehen ohne sie gängeln zu wollen nochmals ihr appell auf drei punkte gebracht mediale aneignung eine gesellschaft ein demokratisches gemeinwesen das den menschen ein an Angebot macht zur medialen Aneignung, das ist etwas, ein Gedanke, der meines Erachtens unbedingt in die politische Bildung Eingang finden muss. Wie das geht, ist verhandelbar. Was es kostet, ist auch verhandelbar. Aber letztendlich führt kein Weg daran vorbei. Mehr Macht durch größere Öffentlichkeiten, auch das als Inhalt in der politischen Bildung, Menschen, jungen Menschen in den Schulen, wo auch immer in Bildungseinrichtungen, schmackhaft zu machen, dass Macht etwas Interessantes ist, wenn es sich um politische Teilhabe handelt. Möglichkeiten zur politischen Teilhabe sichtbar zu werden, sich artikulieren zu können und das vor Öffentlichkeiten, die tatsächlich Wirkungsmacht bedeuten, dann hat das schon seinen großen Reiz und letztendlich geht es natürlich auch um Entscheidungsfreiheit und Verantwortung, was wiederum natürlich mit Medienkompetenz generell auch mit zu kommunizieren ist. Wir leben in einem demokratischen Gemeinwesen, das letztlich doch auf Regelwerk fußen muss. Nicht auf Hausordnung, wie es manche Politikerinnen und Politiker gerade in Wahlkämpfen wieder sagen, sondern eben als Angebot von Freiheitsmöglichkeiten und dann auch davon abgeleitet entsprechender Verantwortung. Ja, ein Beispiel möchte ich Ihnen noch mitgeben, das abschließend noch zu einem ganz wichtigen Punkt führt, das letztendlich meines Erachtens ausschlaggebend ist, wie wir überhaupt aus dieser Desinformationskrise in Politik und Medien einen Ausweg finden können. Sie alle kennen die jungen Menschen, die Jugendlichen von Fridays for Future. Oh mein Gott, was war die Aufregung groß, mittlerweile ist die etwas abgeflaut, dass die Jugendlichen sich erfrechen, die Schule zu stangeln, der Schule fern zu bleiben am Freitag Vormittag und stattdessen auf die Straße gehen. Das ist im Grunde genommen auch schon wieder Fake News, denn tatsächlich hat zur Verstimmung gesorgt und zur Beunruhigung, dass die Jugendlichen eines nämlich völlig richtig gemacht haben. Oder eigentlich zweierlei. Sie haben ein wichtiges Thema öffentlich zur Sprache gebracht und das zweite ist das, sie haben das gesamte System von Medien und Politik, so wie wir es kennen, so wie wir es gewohnt sind, so wie es uns vertraut ist, völlig auf den Kopf gestellt. Die Jugendlichen haben ganz einfach die Schnauze voll, dass die alten Männer und wenige Frauen in den traditionellen Medien immer sozusagen die alleinige Hoheit haben über die Erklärungszusammenhänge. Die erklären immer Klimawandel, ein Begriff, den die Jugendlichen so gar nicht hören wollen, denn für sie ist das eine Klimakatastrophe. Das heißt, da sind wir schon bei den Begrifflichkeiten, beim Wording. Wir sind beim Framing, bei den Framing-Effekten. Begrifflichkeiten, beim Wording. Wir sind beim Framing, bei den Framing-Effekten. Die Jugendlichen haben das einfach an sich gerissen. Und sie haben vor allem eines getan, was wir dringend brauchen, gerade auch im Hinblick auf demokratische Erneuerung. Wir brauchen Narrative. Wir brauchen gute Narrative. Ja, aber was mache ich damit? Ich habe eine gute Idee. Ich habe ein Narrativ. Ich weiß auch, welche Frames ich dafür verwenden soll. Aber wem soll ich das erzählen? Bei mir unter der Bettdecke, mir selbst. Wo habe ich die Möglichkeit zu publizieren, Öffentlichkeit zu finden, meine Zielgruppen zu erreichen und auch neue zu gewinnen? Ich brauche also mediale Kanäle, damit ich selber auch politisch aktiv werden kann. Das ist mein oder unser Angebot auch an die Politik, uns hier einzubringen in verschiedensten Formen von Beteiligung und natürlich auch mediale Verstärkung und da bin ich jetzt auch schon letztlich bei meinem Medium DorfTV. Ich darf das ganz kurz noch erläutern. DorfTV ist einer von drei TV-Sendern im nicht kommerziellen Segment in Österreich. Okto in Wien, FS1 in Salzburg und eben DorfTV in Oberösterreich. Wir verfolgen das Prinzip, das ist uns auch gesetzlich vorgeschrieben, des offenen Zugangs. Bei uns dürfen alle Menschen Fernsehen machen, zum Programm beitragen, wenn sie gewisse Spielregeln beachten. Und vor allem, sie können auch da sichtbar werden und auch Gehör finden über viele Radiostationen. auch Gehör finden über viele Radiostationen und das ist natürlich etwas, wo wir auch versuchen, dort anzusetzen, wo das ganze Dilemma auch seinen Ausgang genommen hat, nämlich in der Krise, dem Vertrauensverlust so vieler Menschen gegenüber Medien und Politik und natürlich, wenn Menschen nicht gehört werden und wenn Menschen nicht sichtbar werden können, sind sie anfällig für jede Menge Scharlatanerie und Verschwörungstheorien und was immer noch an Angeboten herumgeistert. Wenn wir aber versuchen, konsequent auch tatsächlich solche Räume zu schaffen, öffentlich anzubieten, und das ist auch eine politische, öffentliche Verantwortung und auch Herausforderung, dann kann uns das durchaus gelingen, das wird auch ein bisschen aus dem Schlamassel rausfinden und aus diesem Grund auch nochmal mein Appell, letztendlich meine Schlussfolgerung, führt an diesem Keimweg vorbei, nämlich wir brauchen eine Demokratisierung der Bild- und Bedeutungsproduktion. Wir sind bedeutend, wir alle sind bedeutend und wir wollen das auch medial übertragen und uns sozusagen auch einbringen in dieses gemeinwesen in unsere demokratischen zusammenhänge und das bedeutet letztlich auch mehr partizipation in politik und medien und wie das gelingt da gibt es bisher nur versuche und experimente aber lassen sie uns das auch diskutieren gerade auch im hinblick auf die politische bildung vielen dank