Hallo und einen schönen Nachmittag. Es freut mich ganz besonders, dass wir heute wieder eine Talk-Veranstaltung haben und wir sind total happy, weil es einfach im Spirit des Festivals dazugehört, einfach zusammenzuarbeiten und gemeinsam sich auszutauschen. Und dieser Nachmittag soll genau dazu auch beitragen. Und also heute das Motto ist Action, Durchstarten im Filmbusiness, hosted by the Creative Region Linz in Upper Austria in Kooperation mit Film- und Musikwirtschaft, Wirtschaftskammer Oberösterreich. Und neben mir stehen schon mal zwei Gäste. Roland Reiter von Film- und Musikwirtschaft und Wolfgang Gumpelbeier-Mach von der Creative Region, Linz in Upper Austria, der dann auch die Moderation des Talks macht. Und am Panel, wenn wir das Panel nennen dürfen, in unserer Sitzgruppe haben wir einen Platz genommen, Nikola von Leffern und Sinischa Widowitsch. Beide schon lange Crossing Europe Gäste. Sinischa hat auch schon einen Preis gewonnen bei Crossing Europe. Für seinen wunderbaren Film Corrida. Den ich immer noch sehr schätze und empfehle. Und er ist auch in Linz in letzter Zeit wegen anderen Dingen bekannt. Aber da wird er dann selbst davon erzählen. Und es geht eigentlich heute ein bisschen darum, dass wir gesagt haben, Dinge müssen sich nicht automatisch ausschließen. Und das heißt in dem Fall auch, dass wir sagen, wenn man Dinge gerne macht, wie zum Beispiel Filme machen, ist es auch wichtig, dass man überlegt, wenn ich das beruflich dann machen will, wie tue ich da? Also irgendwann geht es auch ums Geldverdienen und es geht auch um Professionalisierung. Und irgendwie wollen wir da ein bisschen versuchen, heute einfach drüber zu reden. Und ich sehe auch im Publikum Leute, die das schon geschafft haben und Leute, die noch davorstehen. Und ich finde, das ist eine super Mischung. Und deswegen mal an dich die Frage, wo du da heute einfach auch das Verbindende siehst. Moment, es gibt doch ein Mikro. Bitte schön. Eins, zwei, drei. Ja. Ja, kurz zu meiner Person. Ich bin Roland Reiter, komme aus der Filmszene, also über eigene Filmproduktionsfirma, mittlerweile Werbeagentur. Und ich bin heute da aus einem bestimmten grund erstens weil wir das vom fachverband her sehr schätzen diese kooperation mit dem crossing europe weil wir auf jeden fall glauben dass das eine nicht unter dem anderen kann wie der wirtschaftsfilm kann ohne dem kunstfilm weil die leute im wirtschaftsfilm mehr geld verdienen und damit sage ich jetzt mal die möglichkeit haben sich im Wirtschaftsfilm mehr Geld verdienen und damit, sage ich jetzt einmal, auch die Möglichkeit haben, sich im Kunstfilm zu entwickeln. Und umgekehrt brauchen wir aber auch die Leute, die Kunstfilm machen, brauchen wir unbedingt wie ein Stück Brot im Imagefilm- und Wirtschaftsfilmbereich, weil die die Kreativität mitbringen. Und die auch die neuen Ideen, die frischen Ideen haben, die wir auch wieder brauchen. Wirtschaftsfilm, wie er vor zehn Jahren war, gibt es nicht mehr. Wir brauchen neue Geschichten, neue Storys. Und wegen was ich auch noch da bin und warum es mir auch so gefällt, dass ich heute da sein darf, auch bei euch da sein darf, ist, dass wir vielleicht ein bisschen aufrahmen mit diesem verstaubten Image von der Wirtschaftskammer. Und ich muss ganz ehrlich sagen, die Wirtschaftskammer als solche ist natürlich irgendein Konglomerat, kommt aus der politischen Szene aus, keine Frage, unbeweglich alles. Aber wir im Filmbereich oder beziehungsweise in der Fachvertretung sind Wirtschaftsleute, wir kommen aus der Wirtschaft. Wir wissen, was wir brauchen in der Wirtschaft, wir wissen, wie man die Dinge verkauft, wir wissen, wie wir Sachen kalkulieren, dass sie auch ankommen bei den Leuten. Und ich glaube, dass das vielleicht auch ein wichtiger Input sein kann. Eben genau für junge Filmemacher, die vielleicht noch nicht wissen, wie sie eine eigene Dienstleistung verkaufen, anbringen und vor allem noch nicht wissen, wie man sie kalkuliert. Und da haben wir immer ein offenes Ohr. Und wenn man dort ankommt bei der Wirtschaftskammer, dann kann man auf jeden Fall immer sagen, ich brauche Informationen zu dem und meistens kommen die dann zu uns und wir können Tipps geben oder wie immer helfen. Wir sind keine Politiker, das ist vielleicht das Schlagwort. Und der Roland ist ja jetzt den ganzen Nachmittag da, also er ist ja offen dann noch für Fragen und so weiter, weil darum geht es ja auch außerhalb des Podiums und der Diskussion. Und jetzt möchte ich noch das Wort an Wolfgang übergeben von der Creative Region Linz in Upper Austria. Ein langjähriger Partner unseres Festivals. Wir sind irrsinnig dankbar. Ich möchte einem Georg Tremensberger danken, der versteckt sich da ein bisschen hinten. Es gab schon mehrere Überschneidungen und was uns auch besonders freut, dass die Creative Region in diesem Jahr wieder einen Festivalpreis stiftet. Es handelt sich dabei um den Musikvideopreis in der kompetitiven Sektion Competition Local Artists. Und im Moment, die Jury ist gerade im Kino und schaut gerade fleißig Filme. Und am Sonntagabend wird dann auch dieser Preis verliehen, um 19.30 Uhr im Ursulinen-Saal. Also alle sind herzlich eingeladen, wer Lust hat bei unserer Preisverleihung und ein großes Dankeschön auch an die Creative Region für die Unterstützung. Und vielleicht möchtest du, Wolfgang, auch noch kurz ein paar einleitende Sätze sagen, bevor wir dann zum Diskutieren anfangen. Ja, danke, dass ich da sein darf oder dass wir da sein dürfen. Ja, danke, dass ich da sein darf oder dass wir da sein dürfen. Die Creative Region, wir sind sozusagen überzeugt davon, dass Kreativität in der Gesellschaft und in der Wirtschaft die Lösungskompetenz in Zukunft sein wird oder schon ist. Und ob das jetzt im Wirtschaftsfilm ist oder im künstlerischen Zusammenhang, ist immer Kreativität gefragt und das wird generell auch nicht weniger, das wird eher mehr und wir unterstützen Unternehmen und Organisationen und Menschen dabei eben auf diesem Weg der Kreativität und haben verschiedene Programme, Ausbildungsschienen beziehungsweise Veranstaltungen, wo man netzwerken kann und sich gegenseitig kennenlernen kann und das ist auch Ziel des heutigen Nachmittags, dass wir uns austauschen mit zwei Experten, Expertinnen beziehungsweise Filmschaffenden, die eben in diesen beiden Bereichen schon Fuß gefasst haben. Einerseits im Kunstfilm oder in der künstlerischen Verwirklichung und andererseits aber im Wirtschaftsfilm beziehungsweise auch in anderen Branchen und darum soll es auch heute gehen und ich sage nochmal Danke und abgesehen davon freue ich mich auf ein paar interessante Fragen, dann auch später aus dem Publikum oder dazu später. Super, vielen Dank. Vielleicht kurz zum Ablauf, also es wird jetzt einfach, der Wolfgang wird mit unseren beiden Gästen mal ein Gespräch führen. Und dann werden wir natürlich auch fürs Publikum aufmachen für Diskussion. Und für alle, die durchhalten, gibt es als Belohnung ein ganz großartiges Buffet. Super, dann fangen wir mal einfach an. Bitte. Dankeschön. Ich schnappe mir noch einen Getränk. Grüß euch, danke fürs Dasein. Nikola und Sinisa von Forafilm. Nikola, Regie, Regisseurin aus Gebürtig Hamburg, glaube ich jetzt wohnhaft in Wien oder auch in Wien. Ja, genau. Soll ich es schon sagen? Ja, genau. Stell dich kurz vor, du kommst ja gerade jetzt aus, nicht aus Wien, sondern von weiter her. Sag kurz, wo kommst du gerade her und was ist gerade so dein... Ja, ich bin vor zwei Tagen gelandet. Ich war die letzten anderthalb Monate im Libanon und drehe da gerade meine erste Lang-Doku und bin noch so ein bisschen zwischen den Welten. Also verzeiht mir, wenn mein Gehirn noch nicht so funktioniert. Aber genau, ich bin ursprünglich in Hamburg geboren und dort groß geworden, bis ich 18 war und dann bin ich nach Wien gezogen. Aber ich bin deutsch-österreichische Staatsbürgerin. Meine Mutter ist tatsächlich in Linz groß geworden. Und deswegen freue ich mich auch immer so ganz dolle, dass ich so oft hier sein kann, weil ich immer durch die Straßen gehe und mir vorstelle, wie meine Mama da als kleines Mädchen langgegangen ist. Also, ja, die zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Danke. Und Sinisa quasi, ich glaube, in Linz jetzt immer bekannter, unter anderem mit den letzten Produktionen für den Linz Tourismus oder der letzten Produktion, aber grundsätzlich als Creative Studio Vorraffilm schon mehrere Jahre tätig. Der Kollege, oder ihr habt auch einen Film jetzt am Crossing Europe laufen und seid auch in diesem Zweigespann, sage ich jetzt mal, einerseits Wirtschaftsfilm, Bewerbefilm, aber gleichzeitig eben auch Feature und Dokumentation, zum Teil auch Musikvideos, bei beiden bei euch tätig. Wo kommst du so her? Wie hat sich das so ergeben? Also wie lange bist du da schon im Business, wenn man so sagen kann? Das wird jetzt dauern, bis ich alles antworte. Wir haben uns die virtuelle Uhr ausgemacht. Okay, okay. Also ich komme ursprünglich aus Rijeka, Kroatien. Da bin ich geboren und in Österreich bin ich schon seit sehr, sehr lange. Die Station, also selbstständig habe ich mich 2008 gemacht. Also nachdem ich die Kunstuni fertig gemacht habe in Linz. Zeitbasierte Medien, Film und Video. Und ja, es gibt eh nicht sehr viele Möglichkeiten, wenn man fertig ist in der Branche, man muss sich selbstständig machen. Und das hat dann einiges gedauert, bis man die Firma quasi oder so eine Reputation geschafft hat oder bis man Bekanntheit bei den Kunden bekommen hat und, aber das funktioniert jetzt ziemlich gut. Vielleicht kannst du dich noch erinnern, wo der, was der Zeitpunkt war, wo du gesagt hast, jetzt mache ich mich selbstständig und wie mache ich mich selbstständig? Ihr wart da glaube ich zu zweit, oder habt ihr gemeinsam gegründet? Ah, okay, du hast noch vorher alleine. Und weißt du noch, mit welchem Projekt du dich dann selbstständig gemacht hast? Was so der erste Punkt war, jetzt muss ich da Geld verdienen? Also ursprünglich war meine Idee, nicht jetzt eine Full-Service-Filmproduktion zu gründen, sondern ich habe die ersten fünf Jahre nach meiner Selbstständigkeit als Regisseur und Konzeptionist gearbeitet. Unter anderem für Filmproduktionen, unter anderem für Roland, für Prime Concept, wo wir einen Staatspreis gewonnen haben für einen Imagefilm. Aber man muss schon sehr realistisch, und das will ich jetzt einfach hier auch sagen, wir sind in Linz, wir sind nicht in Hamburg oder in Berlin oder in Wien. Wir sind in Linz, wir sind nicht in Hamburg oder in Berlin oder in Wien. Also Linz ist schon eine gewisse Größe, wo es gibt Kunden oder Firmen, die mit einem Regisseur nicht viel anfangen können, sondern sie brauchen einen Film. Die brauchen ein Komplett-Package. Und ich hatte die ersten, es war eine schwierige Zeit, weil man nicht so viele Aufträge hat. Wie gesagt, nur bei großen Budgets kann sich eine Filmproduktionsfirma einen externen Regisseur leisten. Für die kleinen Budgets tut es die kleine Filmproduktion selber stemmen. Oder die haben jemanden, der kreativ in der Firma angestellt ist oder Regieführender Kameramann. So mache ich auch. Also es gibt kleine Projekte, die wir machen, dann wird nicht jetzt externer Regisseur dafür gebucht. Das ist halt diese Linz-Größe. Also es gibt nicht so große, fette Projekte, die es in Wien gibt. Also es ist schon ein Unterschied. Bei mir hat es dann der Schlüsselmoment war, der Punkt, wo mir eine Agentur gebeten hat, für Rotes Kreuz ein Konzept zu schreiben, für einen TV-Spot. Und dann, wie ich das Konzept geschrieben habe, es hat geheißen, die haben jemanden, der das umsetzen wird. Und dann haben sie gesagt, super Konzept, aber diejenigen, die sie geplant haben, das umzusetzen, schaffen es nicht, ob ich das machen kann. Und okay, mache ich. Und das war eigentlich, wie soll ich sagen, der Moment, wo ich gesagt habe, okay, das funktioniert, ich kann nicht nur Konzepte schreiben oder Regie führen, sondern ich kann auch Team zusammenstellen. Und das ist eigentlich eine gute Kombi, weil ich als Produzent und Regisseur tätig bin. Normalerweise sind es zwei verschiedene Berufe und die zwei fetzen immer gegeneinander. Also es gibt so Punkte, der Produzent schaut auf die Kohle, der Regisseur würde Ideen umsetzen und ich muss mit mir selber nicht streiten und so gewinnt immer der Regisseur und das hat sich irgendwie auf die Projekte sehr gut ausgewirkt. Vielleicht nicht so sehr gut auf Gewinn. Aber das hat dann irgendwie funktioniert und bei mir das ist vielleicht ein Erfolgsrezept von Vorderfällen, dass die Kunden einfach checken, okay, der gibt mehr als 100%. Sondern der gibt einfach mehr und der schaut jetzt nicht so, ah, das ist nicht im Budget. Oder wir haben nur vier Drehtage geplant. Jetzt ist Stopp, bei Linz ist Linz waren vier geplant, aber wir haben zehn Drehtage gehabt. Aber mit kleinem Team. Aber für mich war es wichtig, das muss jetzt sauber sein, das muss funktionieren und das ist so diese Kombi. Auf die Wirtschaftlichkeit und so, da würde ich eh später dann auch noch gerne nochmal drauf eingehen und auch Team und Co., wie das dann ist, wenn man größer wird. Bei dir ist es auch, du bist Regie und suchst dir dann auch deine Teams, machst dann, wirst auch gebucht sozusagen, extra wegen deinem Style, sage ich jetzt mal, oder weil du halt über Portfolio-Projekte wahrscheinlich und eigene Produktionen, die einen gewissen Stil aufgebaut hast, eine gewisse Art, Filme zu drehen und wirst dann jetzt aus der Wirtschaft, wenn man so will, oder für Werbung genau deswegen gebucht. Wie hat sich das so entwickelt bei dir? Oder wo hast du begonnen? Weißt du das erste Projekt noch, wo du verdient hast damit? Eigentlich nicht, nein. Aber ich decke mehr so die Sparte ab, die du gerade angesprochen hast. Dass es dann bei größeren Projekten Regie extern dazu gebucht wird. Da wird auch sehr speziell geguckt, welcher Stil, wer ist das. Da tritt man dann gegen sehr viele Leute an und muss sich durchsetzen. Und da habe ich mittlerweile auch eine Agentin, die zu mir passt, dann schlagen sie mich vor und dann gehe ich da mit ins Rennen. Und ja, so ist das bei mir. Und dann arbeite ich halt überall auf der Welt. Und wann ich das erste Mal Geld verdient habe, weiß ich nicht mehr genau. Es war auf jeden Fall nie viel. Und es hat sich so schleichend entwickelt. Also ich habe dann ja auch, ich habe, also ich habe ich noch nicht erzählt, Entschuldigung. Ich habe Film studiert auf der Filmakademie und zu der Zeit davor schon lange beim Fernsehen gearbeitet gehabt. So habe ich eigentlich begonnen. Also ich habe eigentlich als Fernsehjournalistin begonnen und habe mich dann so langsam mir den Weg durchgebahnt hin zum Filmemachen, was auch kein ganz leichter war. Und musste aber dann eigentlich immer irgendwie ein bisschen Geld verdienen, weil ich dann eben nochmal auf die Uni gegangen bin, schon Mitte, Ende 20. Und das Geld musste irgendwie reichen zum Studieren und zum Leben. Und da habe ich dann spätestens dann habe ich glaube ich angefangen, genug zu verdienen, dass man durchkommt. Und schon selbstständig oder hast du da noch für andere gearbeitet oder warst du da angestellt? Also ich habe eine Zeit lang, während des Studiums habe ich auch am Burgtheater gearbeitet, das war so ein festes Engagement, da haben wir dann so Videokunst für die Bühne gemacht und aber auch schon kleinere Musikvideos auf der Seite und irgendwie so kleinere Werbeprojekte und ja, ich würde sagen, so hat es begonnen. Wie wichtig war da, also Kunstuni, oder? Und doch auch Film studiert, wie wichtig war da die Ausbildung? Hat das irgendwie den Weg schon bereitet oder ist es eigentlich, man macht die Ausbildung und daneben sucht man sich seinen eigenen Weg? Hat es da irgendwie, also man hört das halt immer wieder sozusagen, es gibt zwar diese fachliche Ausbildung, auch erste Jobs und Praktika und Co., aber eigentlich muss man sich selber darum kümmern, diese Schritte weiterzukommen. Wie war das bei euch? Ist diese, war es dann gleich nach der Kunstuni, ist das dann losgegangen oder hat das dann schon noch irgendwie gedauert? Soll ich oder magst du? Naja, also ich habe eben der Kunstuni, also ich wollte eigentlich, ich habe da mehr erwartet von der Kunstuni. Ich wollte eigentlich Film studieren. Also ich habe gewusst, dass es Filmakademie gibt, aber für mich war aus familiären Gründen nicht möglich, nach Wien zu übersiedeln. Ich musste in Linz bleiben und dann habe ich gehört, okay, es gibt Film und Video auf der Kunstuni. Das ist aber keine Akademie, dass man wirklich so auf Film studiert, das ist halt Kunstuni. Ich dachte, okay, da mache ich Filme, passt. Ich war voll heiß, Filme drehen. Aber es war einfach viel Medienteorie, viel Kunst. Auf jeden Fall, es hat mir schon was gebracht. Ich sage es immer lustigerweise, sehr viel bewirkt hat es, dass ich toleranter gegenüber Künstlern geworden bin. Also das war schon so einer der Hauptpunkte, die mich gebracht haben. Ich habe dann gemerkt, okay, Film studieren ist schwierig, also ich muss selber irgendwie was machen und habe da einfach jemanden angesprochen, wo ich gewusst habe, der ist einer der Top-Regisseuren, der jetzt auch sehr viel in Berlin ist und habe gesagt, okay, was tut sich in der Filmwelt? Okay, kennst du mich? Nein, ich kenne dich nicht, aber ich weiß, du machst Filme, kannst irgendwie mithelfen oder Kabel tragen oder zuschauen und das war mein erster Step, wo ich die ersten paar Projekte gratis gearbeitet habe, bis die gesehen haben, okay, der hat was drauf, der soll was bezahlt bekommen. Also Assi-Jobs und habe dann viel in der Praxis gelernt. Also nur die Ausbildung alleine, das wird jetzt nicht ausreichend sein, sondern man muss selber Projekte machen, selber mitschauen, zuschauen, damit man da überhaupt reinkommt. Wäre dir ähnlich gewesen, so der Werdegang? Ja, das kann ich unterschreiben. Also ich glaube, ich sage das immer allen Leuten, ihr braucht keine Filmschule. Es tut mir leid, falls das jetzt Anti-Werbung für die Filmakademie ist, aber man kann absolut Regisseur, Regisseurin werden über hundert andere Wege und das Wichtigste ist tatsächlich einfach Filme machen. Und ich habe auch das meiste, was ich gelernt habe, beim Machen gelernt. Das Schöne ist natürlich, dass eine Uni einem einen Rahmen gibt, um was zu machen, aber das Wertvollste, da muss ich allerdings sagen, das haben sie uns von Anfang an gesagt und ich habe ein bisschen gebraucht, um zu verstehen, dass es stimmt, aber das Wertvollste, was du auf dieser Uni mitnimmst, ist einfach die Leute, das Team, die Menschen, mit denen du mitwächst und die jetzt alle in der Branche sind und die man noch kennt aus der Uni, mit denen man irgendwie nachts gesoffen hat und irgendwie so auf Augenhöhe miteinander ist und die sitzen mittlerweile in Produktionsfirmen oder sind tolle Kamerapersonen geworden. Also das ist das Wertvollste. Aber wenn man sich diese Crew woanders sucht, dann ist es genauso gut. Also ich finde, Autodidakten sind oft die spannenderen FilmemacherInnen und lasst euch da nicht abschrecken. Ich meine, jetzt seid ihr ja selber beide eigentlich schon auch zum Teil Künstler, Künstlerinnen auf eine gewisse Art und Weise. Vielleicht nicht in dem Sinn, wie du das damals so empfunden hast, aber trotzdem. Und diese andere Menschen kennenlernen, sich auszutauschen, Wissen weiterzugeben oder sich auch zu holen in Netzwerken. Wie geht ihr da mit Netzwerken um? Also grundsätzlich, also auch von der Kunsttoni oder von der Filmschule kriegt man ja sehr viel, muss ich nicht sagen, da kriegt man grundsätzlich was geboten, was eben Menschen kennenlernen, Austausch, Netzwerken angeht. Aber trotzdem gibt es da wahrscheinlich ja dann andere Netzwerke, wenn man in Richtung Wirtschaftlichkeit, Geld verdienen, Businessprojekte, sage ich jetzt mal, geht. Da wird es ja dann, da wird es irgendwo eine Trennlinie geben oder überschneidet sich das irgendwie? Also wird da von einem Netzwerk in das andere geschoben? Auch jetzt, wenn man jetzt ans Festival hier denkt, sozusagen, wo Publikum da ist, wo aber auch Leute natürlich da sind, die in Firmen sitzen, die dann auch wieder Auftraggeberinnen sind, die dann vielleicht wieder Werbung brauchen oder eben auch über Musikvideos wieder auf einen Stil drauf kommen, die sie vielleicht wieder mit reinnehmen wollen. Befruchtet sich das oder denkt man da sehr strikt getrennt? Ich glaube, man muss erstmal unterscheiden, von welcher Sparte man jetzt redet, ob man jetzt von Werbefilmen redet oder Musikvideos oder eben wirklich von Filmen, weil das alles ganz unterschiedlich funktioniert und da ich jetzt so ein bisschen auf allen Hochzeiten tanze, ist das manchmal auch sehr viel im Kopf, aber für Werbung zum Beispiel glaube ich nicht, dass ich so über mein Netzwerk tatsächlich an die Projekte rankomme, auf dem Niveau oder in der Liga, in der ich gerne arbeiten möchte und deswegen habe ich jetzt eben eine Agentin und die macht das seit, keine Ahnung, 30 Jahren und ist da extrem gut vernetzt und ich muss dann auch nicht meine eigenen Gagen verhandeln, weil ehrlich gesagt, das mache ich super schlecht und da würde ich nie Geld verdienen, wenn ich das müsste und das macht einfach sie und dann bekomme ich eine E-Mail und da steht drin halt, möchtest du für das Geld das Projekt machen und dann sage ich ja oder nein und das würde ich auch allen empfehlen und das habe ich dir auch schon mal gesagt, als wir uns mal unterhalten haben, also da habe ich viel zu lange damit gewartet und immer das Gefühl gehabt, vielleicht ist mein Portfolio noch nicht gut genug und irgendwie abgewartet, bis jemand mich anspricht und so war es dann am Ende auch, aber jetzt würde ich allen Leuten sagen, wartet nicht so lange, sucht euch Agenten und wenn die euch noch nicht gleich nehmen, dann ist es doch auch super, weil die haben euch schon mal abgespeichert und sagen euch vielleicht sogar, was noch fehlt im Portfolio, was ihr noch tun müsst, um dann eben ins Raster zu passen. Und da habe ich so ein bisschen gewartet, bis mich jemand wachküsst und hätte ich nicht tun brauchen. dass sie das gleich selber gar nicht sozusagen anlernen wollen, in die Akquise zu gehen, sondern das outgesourct an jemanden, der das einfach kann. Sozusagen. Ich glaube, das ist mit allen Bereichen so. Irgendwann kommt man in die Liga, da kannst du nicht mehr alles machen und da kannst du nicht alles können und da kannst du dann auch nicht Regie und Produktion und Kamera und Ton alles in einer Person sein. Da brauchst du dann Team und Netzwerk und ich bin nicht die Richtige, um eben diesen Agenturteil oder diesen Agentenpaar zu übernehmen, aber ich kann Filme machen und da treffen wir uns dann. Ihr seid ja jetzt da schon ein bisschen größer geworden. Ja, es ist ein bisschen anders. Also vielleicht für die Leute, die nicht wissen, wer No Agency ist, also das ist schwierig, dass man überhaupt da reinkommt. Also das ist die Oberliga. Also dass du ein Teil von No Agency bist, das heißt schon, dass du wirklich gut bist. Und es ist auch nicht einfach, dass man jetzt zwei, drei Projekte macht und sagt, hey, kann ich bitte bei euch aufgenommen werden? Also so ist es nicht. Also es ist sehr, sehr große Konkurrenz, wenn man jetzt als DOP, als Kameramann oder als Regisseur aufgenommen werden muss, werden will. Du hast schon mega Konkurrenz, weil die nehmen jetzt nicht jeden auf. Also nur für alle, die nicht wissen, wer No Agency ist. Bei uns funktioniert es ein bisschen anders, eben ein bisschen kleiner. Also bei uns ist es, ich habe eher so, ich spiele nicht in diese Liga mit und positioniere mich jetzt nicht als Regisseur solo, sondern ich produziere meine Arbeiten. Das ist ein ganz anderer Weg. Das heißt, meine Projekte sind Projekte, die ich nicht nur Regie führe, sondern die ich auch produziere. Das heißt, der Kunde, Agentur oder direkt der Kunde fragt bei uns an und wir entwickeln dann die Idee und produzieren und entweder mit meinem Kollegen als Regie-Duo oder ich alleine, das ist immer so projektabhängig, meistens arbeiten wir zu zweit, weil das ist eben schwierig. Also irgendwann merkte ich, okay, das ist zu viel, als Producer und Director am Set zu sein, weil du kannst dich nicht nur jetzt auf Regie fokussieren, du musst schauen, okay, haben die Leute Hunger? Wo soll man essen gehen? Und jeder fragt dann dich, wie schaut's aus, wann machen wir Pause? Und deswegen arbeite ich gerne im Duo, wo ich irgendwann, wenn ich was erledigen muss, dann sage ich zum Tinko, mach du die Szene bitte, ich komme dann mit dem Kaffee. Das ist ein ganz anderer Prozess. Aber was ich schön an deinem Prozess finde, ist natürlich, dass ihr das von vorne bis hinten auch entwickeln dürft. Also ihr kriegt wahrscheinlich oft gar kein Board, sondern einfach nur, wir brauchen irgendwas oder eine Idee und dann kannst du dich da wahrscheinlich mehr austoben, weil du nicht diese ganzen Zwischenmänner und Frauen hast, oder? Wie ist das bei dir? Oder wie ist das bei dir? Genau so. Also es war die ersten Jahre schon so, dass wir ein Board bekommen haben, also ein Storyboard und bitte um Angebot. Ich habe jahrelang nur Vergleichsangebote geschrieben, bis dann irgendwie Jobs gekommen sind. Es ist schon so, aber man muss auch ehrlicherweise sagen, dass wir auch nicht die Projekte haben in dieser Größenordnung, die agency macht. Also das sind schon so mega Projekte für namhafte Kunden, also mit Brands. Und man muss auch realistisch sagen, wenn man in Linz bleiben will, ist es mega challenge, dass man zu diesen großen Brands kommt. Also Magenta wird sicher nicht eine Linzer Filmproduktion beauftragen. Hey, macht sie mit? Wenn das kommt, dann ist das nur ein Vergleichsangebot vielleicht. Also das ist, weil in Wien, die sind alle vernetzt, also Werbeagenturen sind vernetzt mit Filmproduktionen, die einfach seit Jahren schon zusammenarbeiten. Ich habe mit denen schon gesprochen und da ist es schwierig, dass die jetzt sagen, okay, naja, ich nehme jetzt nicht meinen Partner, meine Filmproduktion, mit der ich schon seit Jahren zusammenarbeite, sondern sage, ich nehme jetzt Linz. Was aber trotzdem, es gibt Hoffnung. Wir haben nach dem Linz ist Linz, das war ein Boost für uns, eine Mega-Rakete, haben wir plötzlich Anfragen bekommen, jetzt arbeiten wir gerade für ein Projekt für A1 und es war schon, wo ich gefragt habe, warum habt ihr uns kontaktiert? Also, wie kommt ihr auf uns? Ja, Linz ist Linz. Und, also es ist möglich, aber der Weg dorthin ist sehr hart. Das höre ich jetzt schon raus, dass es also grundsätzlich mal ein eher steiniger Weg ist, auf dem Weg zum Erfolg und auch zur Wirtschaftlichkeit und auch umgekehrt auch zur, weil ihr ja beide parallel eben auch eure kreativen, künstlerischen Seiten verwirklicht, immer wieder. Und insofern, weil du das gerade angesprochen hast, also Linz ist Linz und auch andere Filme und auch bei dir dasselbe, ihr habt ja mehrere Awards und Nominierungen auch schon bekommen, wie wichtig ist das dann? Also gerade ich jetzt auch als Vertreter der Creative Region denke mir jetzt, in Oberösterreich ist relativ viel los, auch gerade, also es ist jetzt nicht nur immer alles in Wien, aber ich verstehe natürlich, aber es öffnet sich auch die Szene sozusagen, auch die Agenturen. Und durch diverse Awards, Gewinne, Erfolge, die auch gefeiert werden mit Firmen und Unternehmen gemeinsam, wird das auch vom Standort her besser. Und grundsätzlich schielen dann auch die Wiener oder auch andere Bundesländer oder auch vielleicht sogar international dann manchmal auf Studios, Regisseure, Kameramänner, Konzepter, die jetzt nicht in Wien sitzen. Also inwiefern, was spielen diese Awards für eine Rolle oder auch Festival Teilnahmen, wo man dann vielleicht irgendwie mal zeigt, was man kann oder dass es auch nicht nur in Wien funktioniert. Wahrscheinlich sagen wir jetzt ganz unterschiedliche Sachen. Aber das ist gut, das deckt alles ab. Also mir haben Awards noch nie irgendwas gebracht. Außer, dass man irgendwie posten kann, hey, ich hab ein Award gewonnen und dann liken das irgendwie deine Oma und deine Tante. Aber was mir immer was gebracht hat und was mir auch wirklich viel Spaß macht, ist wirklich auf Festivals gehen und diese Beziehungen pflegen und auch langfristig Beziehungen aufbauen. Also zum Beispiel das Crossing Europe. Ich glaube, ich bin jetzt das vierte Jahr in Folge hier und ich liebe dieses Festival und ich habe das Gefühl, mittlerweile ich werde für unterschiedliche Sachen irgendwie eingeladen und das macht mir so viel Freude und ich hoffe, dass ich drehe ja gerade meine erste Langdoku und könnte mir dann, also würde mir wünschen, die hier dann auch zu zeigen und ich würde sagen, ja, Awards sind gut und schön, aber schaut lieber, dass ihr eure Energie in diese Beziehungen investiert und dann auch guckt, wo ihr hinwollt und wo die Leute sind, die das machen, was ihr schön findet. Und wenn man hier das Festivalprogramm mag, dann ist das vielleicht ein Festival, mit dem man eine Beziehung aufbauen sollte. Können diese Beziehungen nicht auch über Awards kommen? Naja, es ist ja wieder ein Unterschied zwischen kommerziellen Filmen und nicht kommerziellen Filmen, also was die Awards betrifft. Was die kommerziellen Filme betrifft, Awards, ich sage es immer wieder, ich reiche nie ein. Also ich werde sicher nicht noch einmal einreichen. Aber natürlich, es gibt Festivals oder diese kommerziellen Awards, wo du einreichst und du gewinnst nichts oder du wirst nicht nominiert oder irgendwas. Es gibt ja viel natürlich Sachen, die man nicht mitkriegt. Man kriegt natürlich mit, wenn man was gewonnen hat. Aber wenn man nicht gewonnen hat, kriegt keiner mit außer dir. Aber egal, was dann gut ist, es ist ein gutes Promotion-Tool für mich oder für meine Firma. Deine Oma. Genau. Die sind nicht auf Instagram. Aber die Leute denken einfach, das geht voll ab. Das ist so ein Promotion-Tool für kommerzielle Filme. Für nicht kommerzielle Filme. Mein Lieblings-Award war natürlich, nicht jetzt, weil ich hier bin, sondern Crossing Europe Local Artist Award war schon eine Bedeutung für mich, weil es eine künstlerische Arbeit war, die da gewonnen hat und nicht ein kommerzielles Film, also eine Werbung oder so. Und das ist natürlich ein ganz anderer Stellenwert und da ist man schon stolz, wenn man vor allem im Festival was bekommt. Das macht tatsächlich einen Unterschied, wenn Awards an Gewinnerprämien geknüpft sind. Das kann schon was helfen, weil dann hat man oft schon irgendwie ein bisschen ein Budget fürs nächste Projekt oder mal ein paar Monate den Rücken frei, dass man mal nachdenken kann, was man eigentlich als nächstes machen möchte. Das ist eigentlich gut. Wenn ich ergänzen kann, kurze Anekdote. Genau, ich habe mal mit meinem Diplomfilm 2008, Kunstuni, gab es so Kunstpreis, Arbeiterkammer-Kunstpreis, 1500 Euro und Diözese Linz für Diplomarbeiten. Die besten Diplomarbeiten wurden ausgezeichnet. Und ich habe dann mit dem Diplomfilm gleich beide Awards bekommen. Und meine Frau war schwanger zu dem Zeitpunkt. Und wir waren das beste Kinderwagerl, das beste Kinderbett. Ich habe endlich Geld gehabt für sowas. Also das war auch sehr schön, wenn man sagt, okay, jetzt habe ich Geld dafür. Grundsätzlich zum Thema Budget oder auch diese Auf- und Abwärtsbewegungen, die ihr vielleicht beide kennt, in der Finanzierung eurer Projekte, nämlich jetzt in beiden Richtungen, aber wahrscheinlich vor allem in den künstlerischen, in den eigenen Projekten, nämlich jetzt in beiden Richtungen, aber wahrscheinlich vor allem in den künstlerischen, in den eigenen Projekten, sage ich jetzt mal. Es gibt ja diese Zeiten, wo Ebbe ist und wo Flut ist und seid ihr schon an dem Punkt, wo das sozusagen jetzt wo man sich immer über Wasser halten kann oder gibt es das nach wie vor und wie kann man da schieben, kann man sich das über Wasser halten kann? Oder gibt es das nach wie vor? Kann man da schieben? Kann man sich das aussuchen? Wie hält man sich da länger über Wasser? Und finanziert sich auch? Man muss ja auch Miete zahlen, Mitarbeiter zahlen, Mitarbeiterinnen zahlen. Es ist ja nicht so, dass man nur für sich selber verantwortlich ist. In seinem Fall auf jeden Fall. Also ich kann dazu sagen, man muss wirklich Ausdauer haben. Also bei mir hat es acht Jahre lang gedauert. Also ich habe acht Jahre gebraucht, dass ich wirklich sage, okay, ich stresse mich nicht mehr. Es war immer so, es gab Zeiten, wo nichts los ist. Und du denkst dir, du hast Zeit, du wirst was machen, aber es kommen keine Anfragen. Also so realistisch muss man sein. Und da muss man Ausdauer haben. Sich nicht fertig machen. Man sollte wirklich dann, es ist leichter gesagt wie getan, weil man macht sich schon Sorgen, wenn man eine Familie hat, Kinder und so. Jetzt sind wir seit ein paar Jahren an so einem Punkt gekommen, wo ich das Spiel schon durchschaut habe, wo ich weiß, okay im Winter ist weniger los und die Zeit nutze ich für meine Projekte, für das Drehbuch schreiben, weil ich weiß dann, Sommer geht es dann voll ab. Und dann hast du einfach super Stress, wie bringst du alle Projekte in drei Monaten unter. Also das ist so, ich bin jetzt schon so am Punkt gekommen, wo ich sage, okay, ich kenne das Spiel, wie das funktioniert, aber dass man sagt, es ist eine Branche, die sehr lebendig ist. Und man muss immer sehr aufmerksam sein und schauen, was sich tut. Also es ist nicht so, dass ich jetzt am Punkt gekommen bin, wo ich sage, okay, ich habe es geschafft, jetzt arbeite ich total weniger, weil die Firma rennt her. Nein, also man muss schon immer Gas geben. Ist es bei dir eigentlich? Also der Sommer-Winter-Rhythmus stimmt, das kann ich so unterschreiben. Und dann kann man sich ja einfach mal trauen, im Winter einen längeren Urlaub zu buchen. Was ich mich jedes Jahr aufs Neue nicht traue und dann hinterher denke, hat sich nicht gelohnt, hier zu bleiben. Aber prinzipiell, vielleicht kann ich das noch kurz erzählen, ich habe mich jetzt einfach so aufgestellt, ich mache eben diese Langdoku, ich drehe im Libanon jetzt schon seit einem Jahr und dann bestimmt noch das nächste Jahr und bin eigentlich die meiste Zeit dort und komme dann immer mal so vielleicht für einen Monat oder zwei oder auch mal, jetzt sind es nur irgendwie zwei Wochen nach Wien und in die Zeit versuche ich dann eben so wirtschaftliche Projekte zu legen, dass ich irgendwie eine Werbung drehen kann oder ein Musikvideo drehen kann, mit dem ich mein eigentliches Geld verdiene. Ich muss sagen, die Doku produziere ich selber oder produzieren wir zu zweit selber und das ist sicher mein... Mit Förderung, also wir sind die Doku produziere ich selber oder produzieren wir zu zweit selber. Und das ist sicher mit Förderung. Also wir sind super gefördert worden, aber ich lerne auch erst dazu. Und ich habe das auch erst das erste Mal in dieser Größenordnung gemacht. Und ich weiß jetzt im Nachhinein, ich hätte da auch noch ein bisschen selbstbewusster Gagen für uns reinschreiben können. Also da sind Gagen für uns drin, aber die decken überhaupt nicht den Arbeitsaufwand, nicht mal im Mindesten. Und das ist vielleicht auch mein Fehler und würde ich jetzt weitergeben an euch, wenn ihr jemals in die Position kommt, schreibt euch ordentliche Gagen da rein. Die Arbeit ist was wert, auch wenn sie künstlerisch ist. Aber ich finanziere mich tatsächlich so, ich habe letztes Jahr dann irgendwie zwei große Werbungen gedreht und das Geld reicht halt dann erstmal. Also ich habe dieses Jahr eine Rechnung geschrieben, das war über eine Screening-Fee von 30 Euro. Und das ist mein Verdienst in diesem Jahr. Aber ich habe halt jetzt genug auf der hohen Kante, dass ich meine Doku drehen kann. Also Durchhaltevermögen, das würde ich jetzt gerne auch hier nochmal rein, also danke Durchhaltevermögen und ich würde gerne jetzt sozusagen euch brennen, vielleicht auch die Fragen und ich würde auch gerne die Runde öffnen, wenn Fragen aus dem Publikum sind. Da gibt es ein Saalmikro. Hat jemand eine Frage an die beiden oder an einen von den beiden? Genau da drüben. Ja, danke erstmal für eure Einsichten, Einblicke. Was mich speziell in deinem Fall interessieren würde, wie war das für dich jetzt, dieser Wechsel von der Werbegeschichte, in der man deshalb durchaus möglich ist Geld zu verdienen, hin Budget für einen Dokumentarfilm aufzustellen und wenn du sagst, du produzierst selbst, dann musstest du ja auch alle Anträge und so weiter quasi selber machen. Pain in the ass. Also ich meine, ich muss dazu sagen, ich bin jetzt nicht so hart gewechselt von einem Fach ins andere. Ich habe davor auch schon immer Dokus gedreht und das habe ich, glaube ich, nicht erzählt am Anfang. Ich habe 2016, glaube ich, auf ProSieben eine Dokusendung gehabt, eine eigene, die ich moderiert und Regie geführt habe und so. Also die Sparte ist mir jetzt nicht neu, aber eben das waren dann so 20 Minuten und jetzt mache ich das erste Mal eine Kinodoku und ja, ich musste das mir jetzt beibringen, da wirklich diese ganzen Anträge machen und das fand ich sehr empowering, weil sobald man das mal verstanden hat, dann hat man auch nicht mehr so Angst davor und merkt, dass es dann auch wirklich geht. Also ich würde mich jetzt noch viel mehr trauen, einfach meine Ideen zu machen und nicht darauf zu warten, dass mich jemand produzieren möchte von außen und so weiter. Also wenn da niemand mit einsteigt, dann probiere ich es halt einfach selber. Da hinten ist noch eine Frage. Ja, hallo, ganz kurz. Die Frage, was würde dir sagen, ist wichtiger? Dass man sich zuerst des eigenen Handwerks sicher wird, dass man versteht, warum man tut, was man tut oder das Netzwerken? Weil ohne Leute, die dich kennen und die wissen, wenn du quasi das nicht hast, kannst du der beste Mensch überhaupt sein oder der beste Künstler oder Gestalter oder Doku-Regisseur oder was auch immer. Wenn dich niemand kennt, wirst du keine Chance haben, das Ding auch irgendwie umzusetzen. Also wie hält man da die Balance? Ich glaube, du hast es eh schon beantwortet, oder? Also, oder? Hast du es nicht? Ich hatte das Gefühl... Ich lasse immer Fragen offen. Also, du musst dir deiner eigenen Arbeit und deines Stils und deiner Nische, finde ich, schon bewusstsein, damit du dann im Netzwerken ja weißt, wen du suchst und zu wem du passt und damit nicht diese ganze Energie verschleudert wird. Also auch jetzt in wirtschaftlichen Projekten, ich drehe natürlich nicht jede Werbung, ich bin da sehr picky. Ich habe letztes Jahr nur eine Nachhaltigkeitskampagne für die Post und eine Kampagne über Female Pleasure mit einem Sextoy-Hersteller gedreht, weil das zu mir passt, zu meiner Persönlichkeit passt, zu meinem Portfolio passt und die wiederum dann mich auch finden oder mich gut finden und ich glaube, deswegen muss man erstmal seinen Stil und sich als Artist zuerst finden und danach netzwerken. Ist auch wieder bei mir persönlich ein Unterschied zwischen nicht kommerziell und kommerziellem Film. Also beim nicht kommerziellen Film habe ich zuerst mein Netzwerk besucht. Also da habe ich, wie schon vorher gesagt, jemanden angesprochen, wo ich gewusst habe, der ist etablierter Regisseur und habe ihm angesprochen, ob ich mitwirken kann, zuschauen kann und habe ich so mein Netzwerk aufgebaut. Hatte nicht sehr viel Ahnung vom Handwerk oder war noch auf der Kunstuni und habe dann viel mehr mit diesen kommerziellen Projekten quasi Erfahrung gesammelt. Bei nicht kommerziellen Geschichten, weil ich habe parallel, das habe ich auch vielleicht nicht gesagt, also parallel in den acht Jahren, wo es sehr schwierig war, die erste Zeit habe ich ein Doku, ein Kinodoku gemacht, mit welchem auch Crossing Europe eben damals gewonnen habe. Da war es so, dass ich bei einem Studentenfilmfestival meine Diplomarbeit eingereicht habe. Da habe ich gewonnen, den Hauptpreis, und wurde dann von einer größten Filmfirma, die es damals in Österreich gab, Thorfilm, kontaktiert für ein Nachwuchsprojekt. Die wollten mit mir einen Newcomer Kinofilm machen. Und da war ein sehr schwieriger Prozess, auf jeden Fall. Nachdem bei mir die Luft heraus war, weil ich war jung und ich wollte das schnell machen. Ich habe nicht gewusst, dass man für Drehbuch so lange braucht. Und dann habe ich gesagt, okay mach mal Doku aus dem. Und da habe ich auch gedacht, okay ich mache Doku im halben Jahr, ist es fertig. Und produziert hat es Golden Girls aus Wien, die sehr etablierte Firma ist und die haben gesagt, das ist der beste Dokustoff, den wir gelesen haben, wir müssten ziemlich viel Budget beauftragen. Sag ich, warum? Also ich brauche nicht viel. Also ich würde es gerne durchrocken. Einfach machen. Ja und dann hast du es, okay, einreichen, Öffi, Absage. Dann hast du es wieder, Konzept umschreiben, zweite Einreichung. Und dann vergehen Monate, Jahre. Und da muss man Zeit haben. Also diese Produktion hat circa sechs Jahre gedauert, von der ersten Idee bis Kino. Bis es in den Kinos gelaufen ist oder auf Festivals. Aber da war zum Beispiel eben, zurückzukommen auf die Antwort, kein Netzwerk. Der Netzwerk kam zu mir. Also aufgrund von einem Festivalpreis, Festivalerwort, ist jemand dann auf dich aufmerksam. Und sagt, okay, wollen wir zusammenarbeiten. So ungefähr. Ich will diesen Film sehen. Schickst du mir einen Link? Ja. Cool. Für alle anderen Amazon Prime. Ein bisschen Werbung geht immer. Willst du noch den Namen droppen? Corrida. Corrida mit K. Gibt es noch eine Frage aus dem Publikum? Bitte redet mit uns? Jetzt ist die Chance. Habt ihr die Chance. Jetzt bin ich so einsam hier. Habt ihr ein Stammteam, das mit euch zu den Drehorten reist, weil du bist im Libanon? Oder sucht ihr euch das verordnen oder wieder über Agentur irgendwie zusammen? Weil wenn ihr jetzt sagt, ihr habt einen guten Kameramann aus Linz und gute Regisseurin in Wien oder so und du drehst in Libanon, also wie macht ihr das dann mit eurem Netzwerk oder eurem Team, dass das dann so zusammenspielt? Ja, das ist bei mir, hat sich gut ergeben, dass ich auf der Filmakademie jemand getroffen habe, der ganz toll Kamera macht, aber auch mir sonst gefallen hat. Und mit dem reise ich jetzt um die Welt seit acht Jahren. Also das ist mein Stammkameramann tatsächlich. Aber wir haben, um diese Beziehung zu retten, mittlerweile den Deal, dass wir nur diese Doku miteinander machen und alle kommerziellen Projekte mache ich mit anderen Leuten. Oder manchmal mache ich auch Regiekamera in einer Person. Also das letzte Musikvideo, was ich gemacht habe für HBOB, die morgen in Linz spielen, Shoutout, das habe ich einfach mit mir selber gemacht. Das macht manchmal auch Spaß, dann wieder ganz unabhängig zu sein. Also es hilft schon, wenn man ein Team hat, wo man die Leute kennt. Wir hatten aber auch Projekte, wo wir Kameraleute oder so extra gebucht haben. Aber es ist schon sehr, sehr hilfreich, wenn man mit dem Team arbeitet, das man schon seit Jahren kennt. Genau, also bei mir, also bei dem Film, der Doku,u war in bosnien gedreht worden und da habe ich immer quasi meinen kameramann linzer lukas kronsteiner der auch meine werbeprojekte quasi macht mit genommen weil ich mir gedacht habe okay er hat jetzt nicht großartiges showreel was doku filme angeht aber viel wichtiger war mir einfach dieser persönliche Zugang, dass ich jemanden habe, mit dem ich mich verstehe und dem ich erklären kann, was ich gerne bildgestaltungstechnisch haben will. Wie jetzt jemanden, der zehn Dokus gemacht hat, aber den kenne ich nicht. Genau, ja. Ja, man baut da wirklich über Jahre eine gemeinsame Sprache auf, oder? Wie hast du das so erlebt? Ja, genau. Also manchmal, bei uns ist es jetzt dann so, dass es manchmal dann schon reicht, irgendwie ein Blick oder ein Wort und dann wissen wir, was wir suchen, weil wir schon so viel erlebt haben und auch so viele Filme geguckt haben miteinander und hinterher darüber geredet haben, dass wir wissen und dann sagen wir, ah, wollen wir das so wie bei Kapanau? Ja, wollen wir. Okay, passt. Und manchmal ist diese Zeit, gerade bei Doku, ist ja dann ganz essentiell, dass man schnelle Entscheidungen treffen kann. Genau, ja. Ich glaube, da hinten war noch irgendwo eine Frage Frage an den Sinisa Wie machst du die Vermarktung deiner Filme jetzt Fernsehmäßig vor allem weil ich weiß einfach aus eigener Erfahrung ich mache auch Dokumentarfilme und viele dieser Filme haben dann auch Preise gewonnen internationale, aber dann wirklich diese Filme ins Fernsehen zu bekommen, ist in der Praxis nach meiner Erfahrung fast unmöglich. Ich muss auch dazu sagen, ich bin Autodidaktin. Also ich habe nicht dieses Netzwerk von der Kunst-Uni und so weiter, was es erschwert, beziehungsweise ich habe überhaupt im Ausland früher gelebt. Aber ja, das ist meine Frage an dich oder an euch. Da sind mir die Hände gebunden gewesen, was meinen Film betrifft. Also ich habe nur Regie gemacht bei dem Film und die Idee und Konzept ist von mir, aber produziert hat es eben Golden Girls. Und was die Vermarktung angeht, Filmproduktionen, also so große Filmproduktionen, die vermarkten es dann nicht, sondern die geben es weiter an Vertriebsfirmen. Und meine Vertriebsfirma war damals Film Delights und die checken dann, ob der Film auf Amazon Prime laufen wird oder diverse On-Demand-Services wie Flimit oder und da hast du wirklich keine Ahnung. Also bei uns hat den Film ORF finanziert, die haben mich sogar gefragt, wegen Sprecher, die wollten den, damit es leicht zugänglicher ist, irgendwie fürs Publikum, Voice-Over aufnehmen, aber ich weiß nur immer nicht, warum der Film im ORF nicht gelaufen ist, also obwohl sie den finanziert haben. Ich bekomme auch keine Antwort, also das ist dein Film, aber du hast keine Ahnung, warum oder wie viele Leute das schon auf Amazon gesehen haben. Es ist irgendwie ein bisschen schwierig. Es ist auch Jahre her, also jetzt nicht so brandneu der Film, sondern die haben auch andere Projekte, aktuelle Projekte. Die müssen im Archiv nachschauen, was mit meinem Film los war. Aber da sind mir die Hände gebunden. Also das ist anders natürlich, wenn man selber produziert. Wenn man selber einen Film veröffentlichen will. Hast du da Anblicke in sozusagen deine Filme, wo die laufen, wer die gekauft hat, wo die ausgestrahlt werden? Also ich bin ja gerade erst dabei, die Langdoku zu machen und es wird dann auch spannend, wie das dann so läuft. Aber ähnlich, der ORF hat natürlich produziert und die behalten sich ja dann das Recht vor, ihn zu screenen, wenn sie ihn zeigen wollen. Das wird man dann sehen, ob er zu sperrig wird fürs Fernsehen. Aber sonst, klar, also meine anderen kürzeren Projekte und so, da weiß ich 100% was mit denen passiert und die sind dann teilweise auch auf Streamingdiensten und so und das sind dann so minimalste Nebeneinkünfte, die man passiv hat, was natürlich immer geil ist, wenn man ein passives Einkommen hat, aber als Filmemacher muss ich sagen, ist es leider nicht ganz so easy wie als Fotograf oder so. Ich glaube, da geht das leichter. Ich weiß nicht, du kriegst ja wahrscheinlich von Amazon dann auch ein bisschen Knödel. Nichts, ich kriege gar nichts. Ah, du hast einmal die Rechte verkauft und da einmal was gekriegt, oder? Genau. Wie gesagt, also die Produktionsfirma, mit der ich in gutem Kontakt bin, also ich will jetzt nicht schimpfen über Golden Girls, aber der Film gehört denen. Also du kriegst quasi die Gage für Regie. Ich kann mich mal erinnern, dass ich mich mal beschwert habe, sag ich, hey, der Kameramann kriegt mehr Kohle wie ich. Das gibt's ja nicht. Und dann hat mir der Produzent auf die Schulter geklopft und gesagt, Rum und Ehre. Ja, aber das muss man wirklich sagen. Also wenn man gut Geld verdienen will in der Branche, ist Kamera ein heißer Tipp. Wer macht Kamera da? Zwei, drei. Weil Regie ist immer von Anfang bis Ende bei so einem Ding dabei, auch wenn es nur eine Werbung ist. Also im Schnitt, wenn ich eine Werbung mache, bin ich anderthalb Monate damit beschäftigt. Von der ersten DI, also Directors Interpretation schreiben und die schreibt man mal überhaupt für umsonst und das bedeutet nur, dass du mal in den Pool überhaupt mit aufgenommen wirst von den Leuten, die in Frage kommen. Das ist so eine Woche Arbeit ungefähr und wenn ich es dann nicht kriege, dann kriege ich auch keinen Cent, was definitiv noch ein Fehler in der Branche ist, den es zu korrigieren gilt, weil ich habe es auch schon erlebt, dass ich ein Dreivierteljahr nur die Is geschrieben habe und keinen Job gelandet habe, was richtig weh tut. Aber ja, also als Kameraperson wirst du halt dann in der Zeit gut und gerne für zehn Projekte gebucht und die kriegst du dann halt fix und kriegst auch Geld fix und machst das halt dann irgendwie mit Vorbereitung und Nachbereitung vielleicht in einer Woche. Mit Tagesgagen, die teilweise besser sind als die von Regisseuren. Ich glaube, irgendwo war noch, nein, keine Frage, da war noch eine Frage, okay. Hi, mich würde interessieren, ihr seid einige Karriereschritte weiter als jemand wie ich, aber einen sehr wesentlichen Karriereschritt ist einerseits, dass ihr schon voll in der Agenturwelt etabliert seid und andererseits als Produktionsfirma schon etabliert. Mich würde interessieren, wann man etabliert ist, auf diesen einen Schritt bezogen, was für Challenges davor für euch da waren und was für Challenges jetzt für euch da sind und was sich konkret verändert hat dadurch? Also, da komme ich wieder auf den Punkt Ausdauer. Ich habe, wie ich dann angefangen habe als Vorerfilm, also als Filmproduktionsfirma, musste ich natürlich sehr viele, also nicht DAIs schreiben, sondern Angebote schreiben für werbeagenturen wurde nur so vergleichsangebot quasi da musst du durch also dass du kannst nicht sagen okay jetzt will ich kein angebot mehr schreiben irgendwann kriegst es ja wenn du gut bist challenge war also es gab dann bei mir hat sich so, dass die Kunden, die Werbeagenturen gesehen haben, dass wir sehr viel Konzeption, also sehr viel Stärke in Konzeption haben, in Kreation und dass wir dann nie mehr quasi Storyboards, Treatments bekommen haben und bitte um Angebot, sondern dass die sagen, okay, wir haben die passende Jacke für dich, das ist der Claim, soll österreichweit laufen, TV, habt ihr eine Idee? Also und dann schreiben wir Ideen, die Agenturen schreiben auch ihre Ideen, weil die haben auch so Creative Departments und dann entscheidet sich der Kunde für unser Konzept. Und dann haben sie immer gesehen, okay, die fragen bei uns sehr früh jetzt schon an. Also bevor jetzt der Kunde überhaupt eine konkrete Vorstellung hat, was machen wir als nächstes? Dass man einfach sagt, okay, Schlagwort ist Nachhaltigkeit. Was soll man dafür machen? Und das hat sich so bei mir entwickelt. Das war aber natürlich Challenge, den Kunden so zu sensibilisieren oder so zu erziehen, dass die wissen, wir sind in Beratung sehr stark und in Konzeption. Das war heute eine Challenge. Ich hoffe, das hat beantwortet deine Frage. Ich weiß gar nicht genau, ob ich die Frage zu 100% verstanden habe, aber du wolltest wissen, was die größte Challenge bis hierher war, oder? In deinem Fall zum Beispiel, bevor du quasi Agent in Agent hattest und danach. Welche Challenges sich da genau verändert haben und was so gleich geblieben ist? Also ich glaube, meine größte Challenge in dem Ganzen wird immer und war immer das Selbstbewusstsein sein, also vorher vor allen Dingen, zu sagen, ich bin Regisseurin, ich mache was, das kann ich gut und das ist eine Leistung, die kann man in Geld aufwiegen und das ist eine künstlerische Arbeit aber die lässt sich eben auch die ist wertvoll und Leute brauchen das und das schließt vielleicht an an diese Frage, was bringen einem Awards oder braucht man eine Filmschule oder so, ich habe diesen Weg gehen müssen, damit ich dieses Selbstbewusstsein mir erarbeite, weil ich habe schon vor der Filmakademie Filme gemacht, aber ich hatte immer das Gefühl, ich bin ja keine richtige Filmemacherin, weil es gibt ja diese Leute, die waren auf dieser Uni. Und leider habe ich da im Hirn, ich musste diesen Stempel von außen kriegen, damit ich überhaupt verstanden habe, dass ich das kann. Und ich musste auch mal von innen reingucken in die Uni, um zu sehen, dass man sie eigentlich nicht braucht. Ich glaube, jemand anders, der da mehr Eier hat oder Eierstöcke, der oder die kann das einfach den Shortcut nehmen. Und das wünsche ich eigentlich allen, dass man nicht immer so zweifelt. Also das ist mal die größte Hürde sich so zu verstehen mit der eigenen Arbeit und dann jetzt wo ich glaube ich langsam besser darin werde ist es tatsächlich einfach die Projekte so auswählen dass ich ich werde für wahnsinnig viel angefragt muss ich wirklich sagen, also das letzte Jahr war enorm und ich musste das alles absagen weil ich mich entschieden habe, diese Doku zu machen. Und das war, da ist mir natürlich auch manchmal irgendwie die Sicherung durchgebrannt, wenn ich wusste, wie viel Geld mir da entgeht und dass ich da richtig abgesichert gewesen wäre, wenn ich das letzte Jahr einfach nur Werbungen gedreht hätte. Und stattdessen turne ich irgendwo im Libanon rum und weiß nicht genau, ob ich da jetzt aufs falsche Pferd gerade setze und das ist jetzt gerade meine größte Hürde, mir sicher zu bleiben, dass das, was ich am liebsten mache, sich langfristig auch am meisten lohnen wird. Da würde ich gerne anknüpfen, weil im Prinzip Hut ab, also das ist eigentlich wirklich die Challenge. Also weil du gesagt hast, wir sind etabliert und so weiter. Wir haben trotzdem noch immer mit Challenges zu tun. Also mein persönlicher Challenge ist, du hast die Zeit nicht für deine Projekte. Also ich habe jahrelang gebraucht, dass ich die Firma auf so einem Niveau aufbaue. Und es ist schwierig, dass du sagst, okay, nein, wir haben jetzt keine Zeit für dich, also für Kunden. Da tut man sich vielleicht als Regisseur leichter, weil man als Solo-Person entscheiden kann. Nein, ich bin da gerade an meinem anderen Projekt. Aber so eine Filmproduktion, wo du einige Mitarbeiter hast, die brauchen Beschäftigung, du musst Miete zahlen, da ist es schwierig, dass du jetzt die Firma eben so aufbaust und dann irgendwann sagst, stopp, wir fahren jetzt zurück und machen nur Kurzfilme. Das ist, und die Zeit vergeht so schnell. Also ich sage mir immer jedes Jahr, okay, jetzt, wie immer bei Crossing Europe, okay, jetzt, jetzt. Und es ist schon sechs Jahre her, dass ich meine Kinodoku gemacht habe. Also das geht so schnell. Ich muss aber sagen, dass ich mich damals gefreut habe auf die kurzen Projekte. Also wenn man so ein Monsterprojekt jahrelang macht, dann denkt man sich, boah, ich will jetzt Werbung machen. Ich will unbedingt Werbung, weil das ist in ein paar Wochen fertig. Und dann ist man so schnell drinnen in diesem Hamsterrad, dass es schwierig ist, Stopp zu sagen. Und sagen, okay, ich mache jetzt meinen nächsten Kurzfilm. Den mache ich aber heuer. Das ist, glaube ich, ein schönes Schlusswort. Sinisa und Nikola beide machen... Vielleicht ganz kurz ergänzen, weil ich sehr viele junge Leute hier sehe. Machst einen Fehler nicht wie ich, dass ihr wenig dreht, dreht mehr, viel mehr in eurer Anfangszeit. Je weniger man von der Branche kennt, desto freier ist man. Je mehr, dass man von der Industrie oder vom Handwerk desto mehr überlegt man. Mache ich was richtig bei dem Projekt? Wie soll der Look sein? Und so weiter. Bullshit. Einfach drehen, drehen, drehen. Natürlich, bei mir war es immer so unsicher. Ich brauche Jobs, ich brauche Jobs. Ich kann jetzt nicht Musikvideos drehen, weil die Musiker haben keine Kohle, aber trotzdem, das bringt einen weiter. Also auf jeden Fall viel drehen, egal in welchem Bereich es ist, also ob man Kameramann ist, Regisseur, Cutter, einfach viele Projekte machen. Durchhalten und durchstarten, sozusagen, im Film-Business. Ich wollte jetzt nicht dir noch dein Schlusswort abdrehen, aber natürlich gerne noch, Entschuldigung. Du wolltest jetzt auch noch darauf was sagen. Ich wollte nur sagen, wenn ich aus meinem Fehler lernen könnte, so wie du aus deinem gelernt hast, ich habe zu früh das Gefühl gehabt, ich kann und will nur noch mit Filmemachen Geld verdienen, damit ich auch mich Filmemacherin und Regisseurin nennen kann. Also wenn ich dann nebenbei noch einen Barjob habe, dann bin ich ja nicht wirklich eine Regisseurin und das ist kompletter Quatsch. Es ist vielleicht sogar besser, ihr habt noch irgendeinen Job, der euch einfach finanziell absichert und macht dann kompromisslose Projekte, gute Projekte mehr als Auftragsarbeiten, weil das bringt euch einfach weiter. Also seid da nicht zu eitel. Das war ich vielleicht. Das wäre jetzt mein Schlusswort. Super, danke. Und ich denke, mir steht ja auch jetzt noch für Fragen so bilateral bei Buffet und Drinks zur Verfügung und jeder oder jede, die noch was wissen will, natürlich gerne noch fragen. Nicola und ich sind auch noch ein bisschen da. Es liegen da auch noch Magazine von der Creative Region auf, für alle, die Kreativität schätzen. Da gibt es unter anderem auch einen Artikel über Vorraffilm und das Linz ist Linz-Video, falls das noch der eine oder die andere noch nicht kennt. Und ansonsten wünsche ich euch noch viel Spaß beim Crossing Europe und danke fürs Dasein. Ich sage auch danke. Danke, Burkhard, für die Moderation. Danke unseren Gästen. Danke, Roland. Du bist auch noch da für Fragen. Und ich wünsche allen einen schönen Nachmittag und ja, das Buffet ist eröffnet. Danke.