Wie ist die Idee zur Ausstellung entstanden? Eigentlich ganz merkwürdig. Sie haben einmal ein Interview in den oberösterreichischen Nachrichten und haben gesagt, sie sind interessiert an Kunst- und Naturwissenschaften, diese Zusammenhänge. Und ich habe nur gesagt, schau, schau. Und meine Partnerin hat gesagt, schick ihm doch ein Exposé. Da waren sie noch in Leipzig. Und ich habe gesagt, nein, das wird nie was. Also Sachen, die man anbietet, die wären einfach nichts. Man muss lieber sagen, es kommt jemand auf mich zu und so weiter. Aber ich muss sagen, sie waren doch relativ lästig und dann habe ich tatsächlich so ein Exposé nach Leipzig geschickt und habe eigentlich recht schnell eine sehr positive Reaktion erfahren, was mich dann überrascht hat. Und dann noch dazu, also zum 450. Geburtstag Kepler, eine Kunstausstellung machen ist ja auch nicht so üblich, noch dazu, wo sie so assoziativ aufgebaut ist. Aber dann haben wir, ich glaube, zweimal ein Gespräch gehabt und ich habe dann verschiedene Exposés gehabt, also Möglichkeiten und sie haben dann noch gesagt, ich soll es so machen, wie es mir am liebsten ist. Und seitdem haben wir nichts mehr voneinander gehört. Und das ist eben so entstanden. Sie waren zwar schon informiert, was da kommt, aber... Aber zuerst haben wir in Leipzig geplant, die Ausstellung, weil ich kann mich erinnern, wir haben schon an Zeitpläne gedacht, aber durch meinen Weggang ist es dann irgendwie klar geworden, okay, wir nehmen das mit und Kepler passt natürlich perfekt in dieses Land. So gesehen haben wir das, glaube ich, ganz gut hinbekommen. Ich denke, an Kepler-Ausstellungen hat es ja wirklich reichlich gegeben, vor allen Dingen auch in Linz. Und jetzt ist der Kepler eigentlich nur ein Ausgangspunkt und ich sage immer, der universelle Geist von ihm schwebt doch über die ganze Ausstellung. Weil er auch nicht so ein puristischer Typ war. Er hat ja selber gesagt, Forschung ist nicht nur Messen, Berechnen und so weiter, sondern man braucht auch das Feuer in der Seele. Ich finde, das ist durchaus ein künstlerischer Anspruch. Ich glaube, dass es auch sehr gut gelungen ist. Das ist auch das Feedback, was man bekommt. Wir kriegen viel Feedback für diese Ausstellung. Und das ist auch das, was den Leuten gefällt, weil es interdisziplinär ist und weil es natürlich auch einen Blick in die Naturwissenschaften erlaubt. Und diese Verschränkung der unterschiedlichen Disziplinen, das ist halt wirklich sehr gut geglückt. Das zeigt ja auch dieser Raum eigentlich ganz gut. Ja, dieses Weltgeheimnis, das war der Ausgangspunkt eigentlich und dank Ihnen hat es jetzt eine Interpretation gegeben, also in Form eines Hologramms. Es war ein relativ aufwendiger Prozess, weil ich kann mich erinnern, ursprünglich wollten sie ja dem Wunsche entsprechend vom Kepler dieses Silberpokal reanimieren, aber ich schätze der Job war dann doch ein bisschen zu intensiv, dass das dann noch realisierbar gewesen wäre. Ich glaube auch, das ist einfach eine zeitgemäße Form, weil am Ende geht es ja darum, man muss versuchen, auch dieses Gerät oder diese Apparatur zu erläutern. Ich glaube, wenn wir das nachgebaut hätten, dann steht das da, zwar wunderbar in Messing und dann auch vielleicht in Silber und jedes ist wahrscheinlich beeindruckt vom Objekt per se, aber trotzdem hat es noch keiner verstanden. Und so ist glaube ich der Ansatz, das Ganze zu digitalisieren und über den Projektor zu projizieren, ich glaube, das ist eine gute Idee gewesen. Die Leute verstehen es langsam, was er eigentlich damit ausdrucken wollte. Genau, und das ist gut gelungen und vor allen Dingen, das steht direkt neben der Abbildung vom Weltgeheimnis, von dem Weltmodell und man kann das sehen und das Assoziativ dazu gibt es ja von Attila Jörge seine Platonischen Körper, weil der Kepler hat er sich nichts anderes vorgestellt als jedem Planeten einen platonischen Körper zuzuteilen und Attila macht das jetzt mit einem sehr raffinierten Apparat mit Schnüren und Gewichten und so weiter, wunderbar austariert. Es ist immer wieder faszinierend, wie sie dann die verschiedenen platonischen Körper aufs Neue zusammensetzen. Aber wie lange arbeiten Sie an dem ganzen Projekt eigentlich schon? Wir haben ja auch ein riesiges Buch publiziert, das war ja das, was mich wirklich fasziniert hat. Das schaut ja nach mindestens zehn Jahren Arbeit aus. Es sind 13, aber mit großen Intervallen. Es hätte eigentlich zu Linz 09 im Rahmen einer Kunstmaschinen-Ausstellung erscheinen sollen, zumindest habe ich das damals vorgeschlagen. Ich habe schon einen Vorvertrag gehabt für eine große Ausstellung und mir war das immer anerkannt, weil ich immer ganz gerne in die Geschichte zurückgehe. Also wenn ich ein Thema habe, dann muss ich sehr viel wissen. Ich gehe am besten zu Adam und Eva und vom Neuen an. Das ist für mich ein lustvoller Prozess. Und dann hat sich eigentlich sehr schnell herausgestellt, dass mit der Ausstellung nichts wird. Aber ich habe schon hundert Seiten geschrieben gehabt. Da habe ich mir gedacht, naja, was machst du jetzt? Ich habe einfach so peu à peu weitergeschrieben, weitergeforscht, so immer wann ein bisschen Zeit war. Und jetzt hat sich das total super ergeben, also mit dieser Ausstellung, dass auch das Buch erscheinen konnte. Das ist für mich auch so ein Abschluss. Das ist ein richtiges Opus Magnum geworden. Ja, mein persönliches Maschinen-Zeithalter ist damit zu Ende. Dann geht es irgendwie weiter mit dem von Sigmar Polke, der Kartoffelmaschine. Das ist für mich so Universum für Anfänger. Universe for Beginners. Und dahinter noch die Illustrationen von einem explodierenden Stern am Fuße des Schlangenträgers. Das fasziniert mich einfach, weil sie in dieser Zeit einfach wunderbare Zeichnungen gemacht haben. Jeder Stern war irgendwie personifiziert. Daneben ist dann eine Aufnahme vom Hubble-Teleskop von demselben Stern 400 Jahre später. So sieht es aus. Schöner ist an sich die Zeichnung. Und das ist auch eine zeitgemäße Interpretation der Weltmaschine von Kepler, nehme ich an. Ja, das ist eine künstlerische Interpretation, also eine narrative Geschichte, wo man glaubt, wenn man durch die Fernrohre schaut, man sieht tatsächlich einen Planeten. Also es könnte einer sein, wenn man es nicht weiß, aber es ist irgendwie evident, dass man nur einen Stein sieht. Oder hier eigentlich nur die Wand, wo ein Stück Licht reinfällt. Man glaubt auch, es ist der Mond. Also wenn man nur das Bild sehen würde, so wird man auch diese Täuschung auf jeden Fall erliegen. Und jetzt hat er da diese Amaryllosphäre als Weltmaschine, wie er es nennt, die ist verbunden wieder mit einem Spiegel, wo ein Sternbild drauf ist, also ein Sternenhimmel drauf ist und man kann sich dann selber sehen in diesem Himmel und deswegen nennt das auch der Wendel in Pressel das egozentrische Weltbild. Also es ist ein Spiel und ich habe es immer ganz gern, wenn bei der Ausstellung ein bisschen Humor dabei ist. Auch wissenschaftlich wird dann auch manchmal leichter verständlich gemacht dadurch. Genau, ich bin ja selber kein Wissenschaftler und ich will auch keine Wissenschaftl-Huverei betreiben, wie das der Karl Kraus genannt hätte. Ja, genau. Und das ist ein wunderbarer Raum von Ralf Becker. Ja, das ist ein wunderbarer Raum von Ralf Becker. Ja, das ist ein großartiger Raum. Der rechnende Raum, der ist vielleicht so, wie das Weltall entstanden ist. Es kriegt irgendwann einmal einen Anstoß und dann beginnt das Ding zu rechnen. Kein Mensch kann das vorhersehen, auch der Künstler nicht. Es ist nicht programmiert, es tut einfach. der Künstler nicht, es ist nicht programmiert, es tut einfach, es rechnet, man weiß nicht wozu und wofür und wohin dieser Prozess führt. Also er ist drauf gekommen von Konrad Zuse, das war ein deutscher Computerpionier, der hat irgendwie das Universum als zellularen Raum bezeichnet. Das war für ihn eigentlich der Ausgangspunkt, dieses Ding zu machen, weil der Ralf Becker ist eigentlich bekannt für seine elektronischen Medienarbeiten. Das ist glaube ich das einzige Handwerk, was er da gemacht hat. Und auch sehr artifizil. Es macht übrigens auch eine sehr schöne Musik. Weil auch der Kepler gesagt hat, dass das Universum klingt. Und er ist auf sehr viele Erkenntnisse aus den Harmoniegesetzen der Musik gelangt. Zum Beispiel, dass da zu dieser Zeit nicht sichtbarer Planet sein müsste aufgrund der harmonikalen Gesetze, die er aus der Musik gelungen hat. Und er hat exakt Recht gehabt. Nur weiß ich jetzt nicht, welcher Planet das war. Das ist ja wunderbar. Begeistert auch jeden. Wenn ich oft da bin, dann sehe ich das. Die Leute stehen da ganz gebannt. Relativ lange, weil normalerweise bleibst du ja bei so einem Kunstwerk, also die Verweildauer ist ja sehr kurze, aber das ist etwas, wo man merkt, dass die Leute versuchen herauszufinden, wie ist die Funktionsweise. Genau, was macht das? Also es macht was mit den Menschen. Das ist interessant. Wir brauchen also eine Maschine, die zu stark ist, um ein kleines schwarzes Loch zu kontrollieren. Diese Maschine kann sich in der vorderen Seite des Flugzeuges befestigen, damit das Raum vor dem Flugzeug kontraktiert werden kann. Wie ich vorhin schon gesprochen habe, müssen wir das Raum vor dem Flugzeug kontraktieren. Und worum geht es da? In dem ganzen Raum, in dieser Szene geht es um Wurmlöcher und Zeitmaschinen. Beginnt eigentlich da mit der Weltformel von Heisenberg, die er 1958 veröffentlicht hat. Und wo man dann spätestens mit der Entdeckung der Quarks draufgekommen ist, dass die Formel falsch ist. Und ich habe jetzt den Physiker Werner Gruber, der an sich recht bekannt ist, auch für seine eher humorvollen Stellungnahmen, gebeten uns zu erklären, warum diese Weltformel falsch ist und wozu man so eine Weltformel überhaupt braucht. Wozu das da sein könnte. Kann ich mir die Welt bestalten, wie ich sie will? Das Prinzip der Physik ist aber ein anderes. Such dir ein, zwei einfache Prinzipien und leite daraus die Theorie her. Ein schönes Beispiel kennen wir von Albert Einstein. Albert Einstein hat eine Annahme getroffen. Was wäre, wenn sich Licht schneller als das Licht bewegt? C ist konstant. Daraus hat er die gesamte Relativitätstheorie hergeleitet. Eine Annahme. Klingt ja irgendwie so, nach dem jetzt, nach dem Gottesteilchen gesucht wird, Higgs-Bloxan. Das müsste eigentlich das Teilchen sein, aus dem alles entstanden ist. Und ich frage mich als Laie immer, was tut man, wenn man das gefunden hat? Kann man jetzt ein komplett neues Universum entwerfen oder realisieren? Wie ist das? Also, Theorie ist mir zu hoch, aber die Fragen stellen sich trotzdem. Und auch der Einstein hat ja schon 1935 zusammen mit dem Nathan Rosen die Theorie eines Wurmlochs und des Zeitreisens entwickelt. Das heißt, theoretisch wäre es möglich. In der Praxis natürlich nicht, weil nicht einmal die Energie des gesamten Sonnensystems würde ausreichen, um so ein Wurmloch zu erzeugen, das nur eine Schnecke durchkommt. Also wirklich ein Wurm. Unmöglich. Und jetzt bleibt es doch irgendwie dann unter Science Fiction vorbehalten. Und deswegen sieht man auch hier, kann man den ganzen Film, die Zeitmaschine von George Pyle aus den 60er Jahren anschauen. This will always be your corner in the museum. Your time machine will always be here. Du bist einer der beiden. Das wird immer dein Korn im Museum sein. Und deine Zeitmaschine wird immer hier sein. So wie du es mir gesagt hast, Joe. Da geht es um einen Erfinder, der eine Zeitmaschine entwickelt hat, nach dem Roman von H.G. Wells, der übrigens zehn Jahre vor Einsteins Theorie geschrieben worden ist, was auch wieder interessant ist. Das ist ein ganz netter, witziger Film, wo es um Morlocks und Eloise geht. Das können sich die Jüngeren eigentlich nicht mehr so richtig erinnern. Die Morlocks und Elois sind in der Zukunft irgendwie so Restpopulationen, die nach all den Kriegen übrig geblieben sind in der Welt. Und die Morlocks sind die Bösen und die Elois sind die Guten. Und das sind so Kämpfe. Und darauf wiederum bezieht sich dieser Fuchs, dieser generierte Fuchs, der genau von dieser Geschichte aus der Zukunft erzählt. And the mystery is not whether I have been in the f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-...Future......to believe what I actually found there......Tilsmaskine......so I traveled, stopping ever and again, in strides of a thousand years... Er erzählt über Zeitreisen, Wurmwöcher und eben auch über Morlocks und Eloys. Und ich finde das eine ganz geniale Computerarbeit, wo er ein Little God, also ein Junge, nur wirklich schickt. Das hat mir irgendwie einfach zu gut jetzt da dazugepasst. Und auch die Präsentation im Spiegel finde ich auch gut, dass das nicht eine Leinwand ist oder ein Screen, sondern eine Spiegelinstallation. Also sehr präsente Arbeit. Genau, ja. Da hören die Leute auch sehr sehr lange zu. Manchmal stottert und was aus der Zukunft, wird es manchmal zerhackt, die Sparte. Das ist ein spannender Raum, auch sehr kontemporär, weil es ist diese Diskussion über das Metaverse eigentlich überall. Und das zeigt, das verdeutliche ich, dass es immer schon ein Traum der Menschheit war, zu entrücken, in eine Parallelwelt abzugleiten. Ob das Wurmlöcher sind, die sich auftun, wie auch immer. Aber das finde ich eigentlich sehr spannend. Zum Schluss gibt es noch dieses Wurmloch von Bertrand Lemauche. Das ist ein ganz einfaches Kronenrohr. Wenn man da länger hinschaut, kann man ganz leicht schwindlig werden. Wird man ins Wurmloch gezogen. Es hat einen Sog. Es hat einen Sog. Also der ist glaube ich recht stimmig gelungen von der ganzen Abfolge. Es heißt ja Dark Gravity und es ist ein Film, den man da sieht, wo man auch glauben könnte, es geht ums Universum, Weltall, irgendwas, aber in Wirklichkeit ist es eine Aufnahme des Gehirns der Künstlerin. und es gibt auch einen Duft drinnen im Raum, so ein bisschen mit einer holzigen Note und der Duft heißt Trust. Man muss einfach vertrauen. Man könnte glauben, es ist tatsächlich so eine Aufnahme, aber es ist von einem Tomografen abgenommen. Und hier heißt es dann Welten in Welten in Welten. Den Titel habe ich eher geklaut von einem ganz berühmten Barock-Philosoph Hannover. Aber das ist so ein Intermezzo, dieser Raum, wo sich dann in der Ausstellung der Blick vom Universum umdreht ins Innere der Natur. Ja, also die Makrowelt. Genau. Da gibt es auch das erste Mikroskop von Antony van Loonhoek. Das hat immerhin schon eine 250-fache Vergrößerung erlaubt. Und mit dem hat er einfach diese Zeichnungen gemacht. Fotografieren hat man es noch nicht können, jetzt haben die das brav abgezeichnet, was sie gesehen haben. Und das ist erstaunlich mit diesem kleinen Ding. Das ist eine Replik, die wir aus Holland bekommen haben, vom Böhrafe Reichsmuseum. Und da hat es einen Kustos gegeben, der hat so 150 Dinge nachgebaut, weil das Original längst oxidiert ist. Diese Zeichnungen sind natürlich auch wunderbar. Und das zweite ist von Jan Swammerdam, Zeitgenosse von Löwenhöck. Und das waren irgendwie so Konkurrenten. Und da gibt es wieder ein Märchen von E.T.A. Hoffmann, Meister Flo. Und in, Meister Floh. Und in diesem Meister Floh kommt eine Szene vor, wo sich zwei Madame und Löwenrück einander mit ihren Instrumenten bekämpfen. Und zwar können sie bis ins Gehirn des Gegners hinein kämpfen. Und da habe ich einen Schauspieler vom Phoenix Theater gebeten, dass er diese Passage liest. So wie Löwenhög seinen Feind Swammerdarm erblickte, riss er sich los mit der höchsten Anstrengung seiner letzten Kräfte, sprang zurück und stemmte sich mit dem Rücken gegen die Türe des verhängnisvollen Zimmers, wo die Schöne gefangen saß. Swammerdamm zog dies gewahrend ein kleines Fernglas aus der Tasche, schob es lang aus und ging dem Feinde zu Leibe, indem er laut rief, Zieh, verdammter, wenn du Courage hast! Schnell hatte Löwenhöge ein ähnliches Instrument in der Hand, schob es ebenfalls auseinander und schrie nur heran. Ich stehe dir, bald sollst du meine Macht fühlen. Beide setzten nun die Ferngläser ans Auge und fielen grimmig gegeneinander aus mit scharfen, mörderischen Streichen, indem sie ihre Waffen durchs Aus- und Einschieben bald verlängerten, bald verkürzten. So hängt das auch zusammen. Und zum Schluss kommt man zum Rastertunnel-Mikroskop, wo man nicht nur bis in die Atome und Moleküle reinschauen kann, sondern dass man es auch manipulieren kann. Was vorher, sondern dass man es auch manipulieren kann. Da sieht man jetzt noch gar nichts, weil das wäre zu kompliziert jetzt den ganzen Apparat. Ja, den ganzen Rechner aufzubauen, ja natürlich. Aber es sind normal riesige Kisten, aber wie man sieht wird es auch immer kleiner. Vielleicht wird die nächste Generation auch wieder so klein werden wie das erste Mikroskop. Auf jeden Fall haben das erfunden die Bernhard Ferringer und die Eva Gudernag, das ist ein Nobelpreisträger für Nanotechnologie. Und die haben sich dann Spaß gemacht, dass sie Autorennen machen. Sie haben sich als Moleküle ein Auto zusammengebaut. Da haben sie Rennen im Nano-Bereich veranstaltet. Die Rennstrecke war glaube ich nicht einmal ein Millimeter. Da geht es nicht, dieses Foto davon. Den künstlerischen Beitrag haben wir von Christa Sommer und Laurent Minimaux, diese eh sehr bekannte Arbeit, wo man zwar ins Mikroskop reinschaut, aber man sieht keine realen Dinge mehr, sondern nur mehr Dinge, die man sich vorstellt, die eigentlich von der Pflanze kommen und vom eigenen Puls generiert werden. eigenen Puls generiert werden. Man kann dann drehen und schauen wie die alles pulsiert. Die Pflanze ist momentan sehr aktiv wie man sieht, wird irgendwie bedroht. Man kann sich da den Dings noch anhängen, Puls messen. Das sieht man auch. Das schlägt dann hier aus. Genau, ja. Man kann es auch manipulieren, die Formen und so weiter. Aber es sind keine realen Dinge mehr. Jetzt sind wir tatsächlich im Dialog mit der Natur. Es fängt wieder an mit einem Kepler Zitat von Sexe gegen Schnee. Das könnte man eigentlich sagen, er war auch einer der ersten Bioniker, Kepler. Also der hat immer einen Auftrag gekriegt von der britischen Admiralität zu erforschen, wie viele Kanonenkugeln noch verfügbar sind am Kriegsschiff und vor allen Dingen auch wie man es platzsparend so anordnen kann. Also beide Aufgaben hat er zu lösen gehabt. Er hat aber 14 Jahre gebraucht dazu. Wie er fertig war, war der Sir Rillage von der Admiralität längst im Gefängnis, war schon im Turm. Und er hat das aber trotzdem publiziert und er hat sich da auch Gedanken gemacht, zum Beispiel wie Erbsen angeordnet sind in der Schote, warum Schneekristalle sechseckig sind und so weiter. Das sind solche Gedanken, die er sich gemacht hat und das ist so ein Eingangszitat für diesen Bereich. ist so ein Eingangszitat für diesen Bereich. Da kommen wir dann zum Schleimpilz, das ist ein Möwe, es ist eigentlich kein richtiger Pilz, aber der ist jetzt während der ganzen Ausstellung hier im Haus beheimatet. Da gibt es ein Labyrinth, wo er tatsächlich vorhanden ist und man kann nachschauen. Das sieht man jetzt wahrscheinlich nicht mit eurer Kamera. Er muss auch immer dunkel haben und er ist ein bisschen lichtscheu. Wie er sich aufbaut, wie er sich entwickelt. Ja, man sieht eigentlich schon, mit dem Licht, es geht dann an, mit dem Sensor. Und man sieht da, diese orangenen Punkte, das sind Haferkörner. Das ist der Nährstoff. Das witzige ist, dass dieser Schleimbild weder ein Nervensystem noch ein Gehirn hat. Und trotzdem zielgerichtet das Futter in einem Labyrinth findet. Das war so die Idee von der Künstlerin, die sich sehr lang mit Schleimilz auseinandersetzt. Und das ist natürlich ein relativ langsamer Prozess. Und jetzt sieht man das im Video im Zeitraffer, wie sich der Pilz so bewegt durch die Schluchten. Es kann niemand so richtig sagen, wie der so zielgerichtet kompliziert ist, ohne dass er sich verirrt. Also ich würde mich in einem Labyrinth x-mal verirren. Das ist so interessant. Das ist eine schöne Arbeit auch, das ist spannend. Das sind einfach so künstliche Formen. Nur Rangnommage. Das ist ein Kanadier. Das ist von der Technik her ganz interessant gemacht. Das ist ein Plexiglas. Wenn das Licht weggeschaltet wird, ist das genauso wie nichts. Und dann wird es dreidimensional. Und dann wird es plötzlich dreidimensional. Das ist die Pina Yoldas. Das ist eigentlich eine Neurologin, eine Wissenschaftlerin. Sie kommt aus der Türkei, sie lehrt aber in Kalifornien an der Universität. Und sie behandelt ja das Thema des Plastikmülls. Sie stellt sich vor, so wie es in der Natur manchmal zu Symbiosen kommt, dass sich irgendwann einmal lebendige Materie mit Plastik vereint. Dass da ganz neue Lebewesen entstehen. Das sind Vorschläge, die sie macht, wie solche Kreaturen ausschauen könnten. So hybride Wesen? So hybride Wesen, ja. Die halt irgendwann einen Plastikanteil haben. Gestern habe ich einen Film gesehen, dass jemand den Donau entlang schwimmt, um genau auf diese Problematik aufmerksam zu machen, dass wir eigentlich auch schon im Körper Mikroplastik enthalten haben und der Aufmerksamkeit erregt. Das ist nicht einmal unaktuell. Und der Kepler hat sich auch spekulative Wissenschaft betrieben zum Teil, mit dem Buch Somnium, wo er den Blick vom Mond auf die Erde beschreibt, auch ziemlich gut imaginiert. Und er hat auch Science-Fiction-Geschichte dazu geschrieben. Da sieht man dann, wie sie dann vielleicht die Farben vom Plastik, also von Sprite oder Coca-Cola, vielleicht ins Federkleid von Vögeln... Ja, so wie bei den Flamingos, wo es ja tatsächlich ist. Verena Koch hat da ein Apparat gebaut, der zu nichts anderem da ist, als eine Seifenblase künstlich so lange wie möglich am Leben zu halten. Und dazu muss in einem Raum eine spezielle Atmosphäre erzeugt werden. Das wird mit Trockeneis gemacht, was irgendwie dann mit Kohlendioxid oder irgendwas zu tun hat. Manchmal, es kann sein, dass eine Stunde schweben bleibt, es kann sein, dass nach ein paar Sekunden schon wieder zerplatzt. Auf jeden Fall muss man wieder warten, bis die richtige Atmosphäre stimmt. Dann holt sicher wieder ein bisschen Seifenwasser, tut es da rein, blasen und hat eine neue... Und es geht letztlich um die Frage, wie man Leben verlängern kann. Der Begriff ist Vanitas. Vanitas heißt der Begriff. Also mir wundert das, dass Sie eigentlich diese Apparate während dieser doch langen Ausstellungszeit irgendwie gut gehalten haben. Und um das Vanitas Thema geht es auch bei dieser Arbeit von der Dominique Koch, also Schweizer Künstlerin, die hat hier eine Qualle, die sich vor Alaska zu finden ist, im Meer. Und diese Qualle hat das Potenzial der Unsterblichkeit. Das heißt, die hat zwar auch eine Lebensdauer, aber sie kann sich selbst reproduzieren, insgesamt zwölfmal als Individuum. Also nicht als ähnliches Lebewesen wie wir, sondern es ist exakt dasselbe Individuum, das sich zwölfmal, bis zu zwölfmal wiederholen kann. Das ist irgendwie ein... Das heißt, es ist ein lebendiger Organismus. Richtig. Natürlich auch eine Vorstellung, wenn man sich denkt, wenn es gelingen würde, dieses Gen auch in den menschlichen Körper zu implizieren, dann können wir doch an die 1000 Jahre werden. Allerdings müsste man wahrscheinlich immer als Baby anfangen. Dann wird wieder geboren, irgendwie. wahrscheinlich immer als Baby anfangen. Und sie verbindet das dann auch mit einem Video mit Kapitalismuskritik, wo sie dann sagt, also immer wieder kommt der Kapitalismus zu einem Bruch, es gibt eine Weltwirtschaftskrise, alles bricht zusammen. Plötzlich ist der Kapitalismus wieder da, als ob nichts gewesen wäre. Also da fasziniert mich auch der künstlerische Gestus dabei, indem man Grünalgen zur Kohle eindampft. Wozu die Natur also tausende von Jahren brauchen würde, was durch einen chemischen Prozess schneller geht. Und dann wird diese Kohle gepresst und dann nimmt er diese Schneide dazu stiften und mit dieser Kohle macht er dann solche Zeichnungen. Also das ist ein bisschen ist ein spannender Prozess. Auf jeden Fall. Aber das finde ich vom Ticken her, diese künstlerische Spezialität. Ein sehr zeitgemäßer Ansatz. Richtig, ja. Ja, das wäre... Schade, dass das jetzt nicht funktioniert, aber es ist das erste Mal, dass ich es gesehen habe. Wir brauchen noch ein bisschen Zeit. Da hat es was. Ich müsste sagen, wir müssen es wiederjustieren. Ja, ja. Ist was. Du musst das eigentlich wieder justieren. Ja, ja. Ist das wunderbar. Herr Atenger, herzlichen Dank. Ja, gerne. War wirklich großes Vergnügen, diese Ausstellung zu machen und vor allen Dingen auch mit den tollen Leuten, die auch vor ein bisschen anspruchsvollen Aufgaben gestellt worden sind. ein bisschen anspruchsvollen Aufgaben gestellt worden sind, was oft Transporte anbelangt oder auch so technische Dinge zu betreuen. Das ist ein Betreuungsaufwand, das ist relativ hoch natürlich, dass die Geräte permanent funktionieren, was uns sehr wichtig ist und die Räume sind natürlich auch wunderbar. Das Rekord präsentiert sich von einer sehr guten Seite, würde ich Seite. Das würde ich auch sagen, passt gut vom Ablauf her. Zufall. Die Kunstvermittlerinnen haben einen Stock tiefer eine wunderbare, liebevolle Vermittlungsinstallation gemacht. Museum in der Box. Soll man sich das anschauen. Die haben wirklich so engagiert und so fein und liebevoll das gemacht. Mit der Institution selbst hat es, weil es ist eine Ausstellung, aber es ist nicht ein Konstrukt, das mit einfach um diese Geschichte, dass der Kepler gewissermaßen der Ausgangspunkt ist, auch wenn er es nicht wirklich physisch vorkommt. Und auch nicht mit authentischen Werken von ihm, sondern einfach aus neuen Interpretationen. Und hat einfach eine neue Form der Wissenschaftsgeschichte, die hat im Wesentlichen von KünstlerInnen, internationalen KünstlerInnen, da in wirklich in so hochinteressanter Weise vorgezogen worden ist. Für uns war diese Ausstellung, das hätte nicht besser passieren können. Das war eigentlich ideal, weil wir so ein interdisziplinäres Haus sind, also mit einem naturwissenschaftlichen Forschungszentrum, also mit vielen Sammlungen, mit vielen Abteilungen und das zeigt halt einfach, auch wenn diese Objekte jetzt nur ganz einige wenige sind, also von uns aus, unsere Sammlung, aber es zeigt halt einfach aus, wenn man interdisziplinär arbeitet, was da möglich ist. Und was wir halt mit dieser Ausstellung einfach sehen ist, das ist eine Ausstellung, die auch wirklich junge Menschen anspricht. Das ist eine Ausstellung für alle Generationen. Aber das, was ich immer wieder merke, vor allem Schulen, viele Schulen sind hier, machen Führungen und sind halt wirklich sehr animiert eigentlich. Die Leute gehen natürlich auch, werfen sich Fragestellungen auf und man setzt sich mit sich selbst auseinander. Also gerade diese Werke, die mit so einer Vanitas Symbolik aufgeladen sind. Das führt zu einer Interaktion, die sehr wünschenswert ist. Das ist etwas, was die jüngeren Generationen vor allem, würde ich meinen, in ganz besonderem Maße anregt. Seit ich freier Saisonarbeiter bin in der Kunst, habe ich immer zwei Berufe ausgeübt. Also gelernt habe ich Bücher zu machen ursprünglich. Und das habe ich für Museen, Galerien, also hunderte Bücher gemacht. Und das war ja mein tägliches Einkommen. Weil wenn man im Kulturbetrieb, im Kunstbetrieb arbeitet, das weiß jeder der das macht, dann braucht man wirklich viel Luft. Und das dauert sehr lange bis einmal ein Projekt genehmigt ist oder abgeschlossen ist oder bis dann einmal Kohle kommt. Das dauert und so viel ist dann auch wieder nicht. Und so bin ich irgendwie sehr gut über die Runden gekommen. Aber halt auch sehr, Spektrum ist bei mir sehr, sehr breit. Ich bin kein ausgebildeter Kunsthistoriker. Die Kunstgeschichtsstudien in der Kunstschule der Stadt Linz damals, das war überschaubar. Aber ich habe mich dann sehr viel interessiert, auch ausgehend von der Ars Electronica. Und dadurch kommt auch dieser interdisziplinäre Ansatz. you