Vielen Dank, Franz. Vielen Dank an die Chats, an Wissensturm für die Einladung. Ja, und herzlich willkommen und vielen Dank auch an Sie, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um sich von mir in der folgenden Stunde ein bisschen was über das Erinnern und das Vergessen erzählen zu lassen. mit auf eine interessante, hoffentlich spannende und auch ein bisschen unterhaltsame Reise. Würde ich Sie gerne mitnehmen, in der wir der Frage nachgehen, wie eigentlich Erinnerungen in unserem Gehirn entstehen, welche neuronalen Prozesse beim Einspeichern, beim Konsolidieren und beim Erinnern am Werk sind. Und mein Ziel ist, dass am Ende dieses Vortrags Sie über diese Prozesse ein bisschen mehr wissen als vor dem Vortrag. Also, legen wir los. Ich bin Psychologe, Psychologen machen immer gern Experimente und deswegen fangen wir jetzt da gleich mal mit einem Experiment an. Und zwar würde ich Sie bitten, kurz Ihre Augen zu schließen und bitte über folgende Frage nachdenken. Und zwar die Frage ist eine sehr spannende und sehr wichtige Frage. Wie war Ihr Frühstück heute Morgen? Und ich würde Sie bitten, darüber nachzudenken, wie das Frühstück so war, was da so passiert ist. nachzudenken, wie das Frühstück so war, was da so passiert ist. Und da gebe ich Ihnen jetzt ein paar Sekunden, um sich das vorzustellen vor Ihrem geistigen Auge. Gut. Ich hoffe, es war ein gutes Frühstück. Ich erzähle einmal, wie mein Frühstück so war. Ich weiß natürlich nicht, wie ihr das war, aber in meinem Fall war das folgendermaßen. Ich habe Kaffee getrunken, trinke eigentlich meistens Kaffee in der Früh. Und es hat geregnet, wie das oft so ist in Glasgow. Da ist das Wetter nicht so gut. Ich hoffe, sie hat ein besseres Wetter. Dann habe ich Porridge gegessen, wie ich das ebenfalls oft tue und meine Tochter war auch am Frühstückstisch und wir haben ein bisschen drüber geredet, was wir denn so machen an diesem Tag. Und ich nehme mal an, ich hoffe, wenn Sie an Ihr Frühstück achten, dass Sie ebenfalls detailreich sich an Ihr Frühstück erinnern konnten und viele verschiedene Elemente des Frühstücks sich vergegenwärtigen kann. Und das Ganze ist ein scheinbar relativ trivialer Akt und es mag Ihnen relativ alltäglich erscheinen, dieses Erinnern, weil wir das natürlich alltäglich tun, aber dennoch werden Sie sich wahrscheinlich nicht dessen bewusst haben, dass Sie trotzdem etwas sehr Außergewöhnliches vollbracht haben gerade, als sie sich erinnert haben. Und zwar haben sie für kurze Zeit die Gesetze der Physik außer Kraft gesetzt. Die Gesetze der Physik besagen ja, dass Zeit nur in einer Dimension voranschreiten kann, zwar von der Vergangenheit in die Zukunft und Zeitreisen ist jetzt so eigentlich nicht möglich. Nur mit Hilfe unseres Gedächtnisses ist es uns möglich, diesen Zeitstrahl zu biegen und in die Vergangenheit zu reisen. Das ist das Außergewöhnliche, zu dem uns unser Gedächtnis befähigt. Auf Zeitreise zu gehen, in die Vergangenheit zu reisen und vergangene Ereignisse vor unserem geistigen Auge nochmal Revue passieren zu lassen. Mit Hilfe unseres Gedächtnisses können wir übrigens dann auch ein bisschen in die Zukunft blicken, weil wenn ich Sie frage, was morgen passieren wird oder wie Ihr Frühstück morgen so sein wird, werden Sie vermutlich auf Ihr Gedächtnis zurückgreifen, auf vergangene Ereignisse, um vorherzusagen, was in der Zukunft so passieren wird. Und das ist das, das ist eine ganz essentielle Funktion unseres Gedächtnisses, uns in der Zeit als Person Kontinuität zu geben. Wir sind nur die Person, zu diesem Zeitpunkt sind wir eine bestimmte Person mit bestimmten Fähigkeiten aufgrund aller Ereignisse, die vorher passiert sind oder Ereignisse, an die wir uns erinnern können. Und das Gedächtnis befähigt uns dazu, was dazu geführt hat, dass manche Gedächtnisforscher gesagt haben, wie zum Beispiel Daniel Schacht aus Harvard, We are memory, also wir sind unser Gedächtnis. Und wenn man das Gedächtnis wegnehmen würde, dann würde auch natürlich unsere Persönlichkeit komplett zerfallen und wir wären nicht mehr die Person, die wir wären, wie das in tragischen Fällen von Alzheimer, wie wir das beobachten können. Leider Gottes. Nun, hoffentlich habe ich Sie davon überzeugt, wie wichtig das Gedächtnis ist für uns als Menschen und das Verstehen des Gedächtnisses bezeichnet eigentlich einen Forschungsdrang, der sehr auf das Verstehen von uns als Menschen darauf abzieht. Nun, wenn ich vom Gedächtnis rede in meinem Vortrag, dann werde ich mich vor allem auf das episodische Gedächtnis beziehen. Das ist ein ganz bestimmter Teil des Gedächtnisses. Es gibt natürlich sehr viele andere Arten des Gedächtnisses und diese möchte ich hier kurz erwähnen, nur damit Sie wissen, welches Gedächtnissystem ich meine, wenn ich von Gedächtnis spreche im Folgenden. Hier habe ich eine Abbildung, die eben diese ganzen Gedächtnissysteme ein bisschen veranschaulicht. Und hier haben wir, hier oben haben wir mal deklarative Gedächtnissysteme. Das sind also all jene Gedächtnissysteme, die wir beschreiben können, die unserem Bewusstsein zugänglich ist. Und hier haben wir zum Beispiel ein wichtiges Gedächtnissystem, das semantische Gedächtnis. Das ist das sogenannte Faktenwissen. Dass wir wissen, dass Paris die Hauptstadt von Frankreich ist, dass der Satz von Pythagoras, wer sich an den noch erinnern kann, und so weiter. Also dieses semantische Wissen, das ist das, was wir über unser Leben und auch natürlich in der Schule über mühselige Wiederholungen uns aneignen. Und das sind die Fakten, die wir wissen. Das ist aber nicht das Gedächtnis, über das ich heute sprechen möchte. Dann gibt es hier unten die sogenannten non-deklarativen Gedächtnissysteme. Das sind all jene Arten von Gedächtnis, die unserem Bewusstsein nicht zugänglich ist. Wie zum Beispiel hier das prozedurale Gedächtnis, das wäre ein Beispiel Skifahren oder Fahrradfahren und jeder von uns, der schon mal versucht hat, jemandem anders das Skifahren beizubringen oder das Radfahren. Ich möchte nicht sagen, ich habe keinen Ton für den ganzen. Ich schaffe es einfach nicht. Irgendwer hört, wie ist Ton? Können Sie mich hören? Ja? Okay. Wenn Sie mich hören können, geben Sie mir einen Daumen nach oben. Gut. Okay, gut. Der Ton ist einwandfrei. Es schaltet sich nur immer wieder eine Teilnehmerin dazu, weil sie wahrscheinlich irgendwie nicht zurechtkommt mit Bildern. Okay, gut. Dann mache ich einfach weiter. Genau, es ist prozedurales Gedächtnis zu unserem Bewusstsein nicht zugänglich. Und wenn Sie schon mal versucht haben, jemand anders Skifahren beizubringen, zu erklären, was man eigentlich machen muss, dann ist Ihnen das wahrscheinlich schmerzlich bewusst geworden, wie unbewusst diese Prozesse sind. Hier ein anderes Beispiel, das sogenannte Spiegelzeichnen. Das ist ein Test für das prozedurale Gedächtnis, der kommt später nochmal vor, deshalb erwähne ich ihn, deshalb möchte ich den kurz erwähnen. Die Versuchsperson sitzt vor einem Spiegel, sie sieht ihre Hand nur über den Spiegel. Direkt auf ihre Hand. Und sollte eine Form nachzeichnen. Das ist durchaus relativ schwierig. Das muss man üben, um besser zu werden. Das ist ein Beispiel für prozedurales Gedächtnis. Ein anderes Beispiel ist zum Beispiel das Priming. Wenn ich Sie bitte, diese Worte zu vervollständigen mit dem ersten Wort, das Ihnen in den Sinn kommt, dann werden Sie wahrscheinlich hier hoffentlich oder wahrscheinlich im Frühstück denken und Kaffee, weil ich das vorher kurz erwähnt habe. Und hier ist das episodische Gedächtnis. Und das sind eben diese Episoden aus unserem Leben. Und das ist das Gedächtnissystem, das mich in der Forschung ganz besonders interessiert und von dem ich in der nächsten Zeit dann sprechen werde. Im weiteren Vortrag, wenn ich mich auf Gedächtnis beziehe, dann meine ich damit das episodische Gedächtnis. Episoden aus unserem Leben, aus der Vergangenheit, die wir bewusst und sehr detailreich wiedererleben können. Die Frage, wo im Gehirn diese Episoden gespeichert sind, ist natürlich eine Frage, die sich viele Menschen, viele Forscher schon vorher gestellt haben, unter anderem Carl Lashley. Und was hat dieser Carl Lashley gemacht? Er hat Ratten trainiert, um in einem Labyrinth einen bestimmten Weg zu finden. Also die Ratte wurde hier im Staat platziert und dann musste die Ratte den Weg finden, wo sie Futter bekam. Und nachdem er die Ratte trainiert hat, hat er dann kleine Teile vom Kortex, zunehmend Teile herausgeschnitten, um herauszufinden, wo im Gehirn das Gedächtnis denn verankert ist. Er vermutete, dass er, wenn er das Areal findet, wo das Engram gespeichert ist, das Engram sind quasi die Neuronen, die das Gedächtnis von diesem Weg im Labyrinth speichern, wenn er dieses Areal entfernt, dann leidet die Ratte unter einer kompletten Amnesie und kann sich überhaupt nicht mehr erinnern. Nun, das Resultat seiner Forschung, seiner Vielzahl an Experimenten, war jedoch, dass kein einzelnes Areal zu einem kompletten Gedächtnisverlust führte. Was er fand hingegen war, dass einfach je mehr Areale er entfernte, desto schlechter wurde das Gedächtnis. Aber er fand nicht ein einzelnes Areal, das das komplette Gedächtnis quasi gelöscht hatte. Deshalb war es eine Schlussfolgerung. Gedächtnis wird in verteilten Netzwerken gespeichert. Es gibt keinen einzigen Ort, wo die Gedächtnisse verankert sind. Ein wichtiges Detail jedoch dieser Forschung ist, dass er ein ganz bestimmtes Areal ausgespart hat. Er hat nur kortikale Areale entfernt, das heißt er hat subkortikale Areale wie den Hippocampus nicht entfernt. Warum erwähne ich das hier? Die Zeit schreitet voran und wir sind jetzt ungefähr so in den 50er Jahren. Und da gab es einen berühmten Fall. Das war der Fall des Patienten H.M. Wir kennen mittlerweile seinen vollen Namen. Das ist Henry Gustav Molaison. Und das war ein Patient, der an Epilepsie litt. Er hatte ganz schwere Epilepsie. Und als Teil seiner Behandlung hat sich Scoville, das war sein behandelnder Neurosurgeon, also sein behandelnder Arzt, hat gesagt, als Teil seiner Behandlung hat er sich dazu entschlossen, das Areal, das die epileptischen Anfälle generierte, nämlich der Hippocampus, den ich anfangs erwähnt habe, herauszuschneiden. Und zwar beidseitig. Hier sehen Sie den Hippocampus in Rot. Das sitzt quasi in der Mitte von Ihrem Gehirn. So eine ungefähr fingerlange Struktur, die hier so gewunden da in der Mitte des Gehirns sitzt. Sie heißt Hippocampus, weil hier sehen Sie die Form. Also das ist der Hippocampus herausgeschnitten. Sie heißt Hippocampus, weil sie ein bisschen an ein Seepferdchen erinnert. Und der Scoville, der Behandler Harz von HM, hat eben beidseitig den Hippocampus entfernt. Und die gute Nachricht war, dass seine Epilepsie damit geheilt ist. HM hatte keinen einzigen epileptischen Anfall mehr. Jedoch die britisch-kanarische Psychologin Brenda Milner untersuchte den Patienten HM hatte keinen einzigen epileptischen Anfall mehr. Jedoch die britisch-kanarische Psychologin Brenda Milner untersuchte den Patienten HM und sie machte eine herausragende Entdeckung, die die Gedächtniswelt auf den Kopf gestellt hat damals und die auch bis heute einer der wichtigsten Befunde in der Gedächtnisforschung ist. Und zwar hat sie festgestellt, wichtigsten Befunde in der Gedächtnisforschung ist. Und zwar hat sie festgestellt, dass HM einen kompletten Verlust des episodischen Gedächtnisses hatte. Das heißt, der Patient HM konnte sich zum Beispiel nicht an die Brenda Milner, die täglich ihn traf, um Experimente mit ihm zu machen, konnte sich nicht erinnern, dass er die jemals vorher getroffen hat. Brenda Milner musste sich jedes Mal wieder aufs Neue vorstellen, weil sie sich nicht erinnern konnte, diese Person jemals zuvor gesehen zu haben. Er konnte sich an nichts erinnern, was über mehrere Minuten quasi zuvor passiert ist. Die anderen Gedächtnissysteme, die ich vorhin jedoch erwähnt habe, wie das semantische Gedächtnis, prozedurale Gedächtnissysteme, die ich vorhin ja doch erwähnt habe, wie semantische Gedächtnis, prozedurale Gedächtnis und so weiter, das war komplett intakt bei diesem Patienten. Es war nur das episodische Gedächtnissystem betroffen. Um Ihnen einen Eindruck zu geben, wie das so ist, hier ein Zitat vom Patient H.M., wo er ihm sagt, you see at this moment everything looks clear to me, but what happened just before? In diesem Moment ist alles total klar, aber ich kann mich nicht erinnern, was zuvor passiert ist. That's what worries me. It's like waking from a dream. I just don't remember. Also das macht mir Sorgen. Es ist, als ob ich immer von einem Traum aufwache. Ich kann mich einfach nicht erinnern. Nun, diese Befunde wurden vielmals repliziert. Also Patienten, die aus welchen Gründen auch immer beschädigte Hippocampi haben oder keine Hippocampus haben, zeigen eine profunde anterograde und retrograde Amnesie. Also hier ist das ein Beispiel von HM aufgezeichnet. Die gestrichelte Linie ist das Datum, wo eben der Hippocampus entfernt wurde beidseitig. Und ab diesem Zeitpunkt konnte der Patient HM keine neuen Gedächtnisse mehr bilden. Das bezeichnet man mit anterograde Amnesie. Also ab dem Zeitpunkt der Operation nach vorne konnte der keine neuen Gedächtnisse mehr speichern. Und dann interessanterweise wies er auch eine gradierte retrograde Amnesie auf. Was heißt das? Das heißt, dass Gedächtnisse, die relativ weit zurückliegen, die relativ alt quasi sind und schon lange im Gehirn sind, die sind nicht betroffen, wenn man den Hippocampus rausschneidet. sind, die sind nicht betroffen, wenn man den Hippocampus rausschneidet. Aber je näher ein Gedächtnis an dem Zeitpunkt liegt, wo der Hippocampus entfernt wird, desto mehr wird dieses Gedächtnis darunter leiden. Und dieses, diese zunehmende quasi Gedächtnis schwund mit zunehmender oder mit abnehmender Distanz zu dieser Operation. Das ist eben sehr interessant, weil es uns etwas darüber erzählt, wie Gedächtnisse gespeichert werden. Das wird später im Vortrag nochmal so auftauchen. Aber zurzeit, was wichtig ist, jetzt für den Moment für Sie zu wissen, ist der Hippocampus, ist eine zentrale Region, die ganz zentral wichtig ist für dieses episodische Gedächtnis. Patient HM, wie gesagt, konnte zum Beispiel das Spiegelzeichnen, das konnte er perfekt machen, konnte sich aber nicht darin jemals an so einem Experiment teilgenommen zu haben, obwohl er immer besser wurde darin. er immer besser wurde darin. Nun, was genau macht denn der Hippocampus, um diese Gedächtnisse abzuspeichern, diese Gedächtnisse abzurufen? Wir wissen, der Hippocampus ist nicht alleine, ist natürlich eines von vielen Gehirnarealen und er steht in sehr, sehr enger Kommunikation, sehr engen Zusammenhang mit dem Neokortex. Der Neokortex, das ist die Großhirnrinde, das ist diese gefaltene, gewundene Struktur, das ist deshalb gefalten, weil unser Schädelknochen nicht so schnell gewachsen ist wie unser Gehirn. Jetzt hat er das so in so Windungen da so rein pressen müssen quasi. Und dieser Neokortex, der erfüllt natürlich eine Vielzahl an wichtiger Funktionen. Und dieser Neokortex, der erfüllt natürlich eine Vielzahl an wichtiger Funktionen. Und wir wissen, der Neokortex hat spezialisierte Areale für bestimmte Aufgaben. Zum Beispiel, wenn wir mal das Sehen oder das Hören oder das Riechen betrachten, dann gibt es bestimmte Areale, die uns dazu, die dafür verantwortlich sind. Hier hinten haben Sie den Occipitalkortex und der ist vor allem für das Sehen verantwortlich sind. Hier hinten haben Sie den Occipital-Kortex und der ist vor allem für das Sehen verantwortlich, also das ist die visuelle, primäre visuelle Kortex und das ermöglicht uns das Verarbeiten von visuellen Eindrücken. Es gibt natürlich auch eine akustische Hörrinde hier im Temporalkortex, die für das Hören wichtig ist. Es gibt auch einen Rhinankortex, der für das Riechen wichtig ist. Es gibt einen Motorkortex, der für das Bewegen wichtig ist. Es gibt auch einen rinaren Kortex, der für das Riechen wichtig ist. Es gibt einen Motorkortex, der für das Bewegen wichtig ist und so weiter und so fort. Also Sie haben spezialisierte Areale im Neokortex, die ganz spezialisierte Aufgaben übernehmen. Wenn wir uns jetzt vorstellen, wir sitzen bei unserem Frühstück und erleben so etwas, was so passiert, dann können wir uns vorstellen, dass unterschiedliche Areale in unserem Neokortex diese unterschiedlichen Sinneseindrücke verarbeiten. Aber um all diese Elemente, die zu einer Episode gehören, um die zusammen erinnern zu können, brauchen wir ein Areal, das das alles irgendwie zusammenbindet. Wir brauchen irgendeinen Kleber, der das alles zusammenhält. Und eben diese Funktion, glauben wir, erfüllt der Hippocampus. Der Hippocampus bekommt eben den Input von dem Neokortex, von all diesen hochgradig spezialisierten Arealen und der kann sozusagen, hat den Überblick über das Gesamte und kann diese ganzen Elemente zusammenhalten. das Gesamte und kann diese ganzen Elemente zusammenhalten. So, dass wir, wenn wir später zum Beispiel einen Kaffee trinken oder einen Kaffee riechen, kann der Hippocampus den Kaffee als Hinweisreiz verwenden, um die anderen Elemente, die in dieser Frühstücksepisode passiert sind, um die zu reaktivieren. So ist die Theorie. Wir glauben, dass der Hippocampus eben diese Funktion erfüllt. Man kann sich das so ein bisschen vorstellen, dass der Hippocampus quasi so ein bisschen wie ein Bibliothekar. Der Neokortex wie eine Bibliothek, der hat ein irrsinniges, detailreiches Wissen, der weiß die ganzen Details über alles, was passiert ist zu bestimmten Zeitpunkten und der kann sensorische Sinneseindrücke in einer vielfältigen Detailart verarbeiten. Aber der, der das Ganze zusammenhält, das ist im Wesentlichen der Hippocampus, ist der Bibliothekar, sodass wenn wir ein Gedächtnis abrufen, fragen wir unseren Hippocampus und der kann uns dann eben die anderen Elemente vor das geistige Auge zurückführen und kann uns somit auf Zeitreise gehen lassen. Ein bisschen so wie wenn wir in eine Bibliothek gehen, wir wollen ein bestimmtes Buch suchen, dann verlassen wir uns auf entweder ein effizientes Suchsystem, wenn es elektronisch ist oder einen versierten Bibliothekar, der uns dann sagt, ah ja, dieses und jenes Buch von, weiß ich nicht, der Mann und Eigenschaften, den finden Sie da in dieser Reihe, dritte Zeile von links oder irgendwie so. Und wir nehmen eben an, dass DepoCampus genau diese Bibliothekars-Funktion sozusagen erfüllt für unser Gedächtnissystem. Nun stellt sich die Frage, können wir denn solche Nervenzellen finden? Können wir Nervenzellen finden im Hippocampus, die diese Bibliothekars Funktion erfüllen. Und hier möchte ich Ihnen kurz einen Befund zeigen aus meinem Labor, von meinem sehr talentierten PhD-Studenten Luca Colibius, der eben einen sehr interessanten Befund hier gemacht hat. Das ist noch nicht veröffentlicht, die Arbeit hoffentlich bald. Also was haben wir hier gefunden? Also hier zeige ich Ihnen ein Diagramm und hier sehen Sie ein Neuron und immer wenn dieses Neuron feuert, dann machen wir hier so einen kleinen Strich. Und dieses Neuron wurde gemessen im Hippocampus eines Patienten, während der Patient etwas enkodierte, also etwas lernte und während der Patient etwas abbrief. Das sehen Sie hier in Violett und in Orange. Und der Patient lernte eine Vielzahl an Bildkonfigurationen. Jede Bildkonfiguration ist hier auf der Y-Achse aufgetreten. Also insgesamt hatte der Patient zu 45 Konfigurationen gelernt, 45 Episoden quasi gelernt. Und was wir gefunden haben, war Neurone, so wie dieses hier, das eben sehr stark gefeuert hat, also sehr stark sehr viele Aktionspotenziale gesendet hat, zum Zeitpunkt, wenn sich der Patient ein bestimmtes Ereignis hier erinnert und eingespeichert hat. Dann hat dieses Neuron hier sehr stark gefeuert. Vor allem auf dieses Ereignis hier, wo der Patient eben das Bild hier gesehen hat, von diesem kleinen Entchen hier und diesen beiden Orten. Und wir glauben, dass diese Neurone eben sogenannte, also so eine Bibliothekars-Funktion erfüllen im Hippocampus, die eben dann, die dem Gehirn sagen, hier ist ein Ereignis von verschiedenen Elementen, das hier eingespeichert wird oder das hier erinnert wird. Nun, im Folgenden meines Vortrags möchte ich auf das dynamische Leben des Gedächtnisses eingehen. Und wie die Überschrift schon sagt, dieser Folie, ein Gedächtnis hat ein sehr dynamisches Leben in unserem Gehirn. Also unser Gedächtnissystem ist nicht wie ein Fotoalbum, wo Sie hier ein Foto machen und dann legen Sie in das Album und dann ist das Foto quasi da unverändert in dem Fotoalbum drinnen, sondern die Gedächtnisse werden durchaus über die Zeit verändert, weil sie eben durch mehrere Phasen durchlaufen. Und diese Phasen sind zum ersten Mal die Enkodierung. Die Frage der Enkodierung beschäftigt sich mit, also das Enkodieren beschäftigt sich mit der Frage, wie kommt denn eine Episode ins Gehirn? Das ist der erste Prozess, mit dem jedes Gedächtnis anfängt. Jedes Gedächtnis muss erstmal irgendwie wahrgenommen werden, im Gehirn verarbeitet werden. Das ist die Phase der Enkodierung. Auf die werden wir als erstes eingehen. Danach kommt eine Phase der Konsolidierung. Und die Frage der Konsolidierung ist, wie bleibt denn ein Gedächtnis im Gehirn? Und hier, wie Sie feststellen werden, wird der Schlaf hier eine wichtige Rolle spielen. Und dann die letzte Phase, der Abruf, wie und was wird eigentlich erinnert? Und auf diese drei Phasen möchte ich im Folgenden eingehen. eingehen. Wir starten mit der Enkodierung. Wie kommt denn eine Episode eigentlich in unser Gehirn? Wir haben schon festgestellt, der Hippocampus spielt eine wichtige Rolle. Wenn wir den Hippocampus entfernen, so zerstören wir auch die Fähigkeit, Gedächtnisse abzuspeichern. Aber was genau machen denn die Neuronen im Hippocampus, um ein Gedächtnis abzuspeichern? Und hier kommt der Forscher, spielt der Forscher Donald Hepp eine sehr wichtige Rolle, ist übrigens ein Schüler von Carl Lashley und Donald Hepp hat eben den sehr berühmten Satz gesagt, oder zumindest wurde ihm zugesprochen, neurons that fire together, wire together, also Neurone, die gemeinsam feuern, die gehören auch zusammen, die sind miteinander verkabelt, sozusagen. Was er damit gemeint hatte, war, dass wenn Neurone gemeinsam synchronisiert feuern, dann stärkt sich ihre synaptische Verbindung, dann stärken sich diese Verbindungen zwischen den Neuronen. Und das ist deshalb so wichtig, weil diese Nervenverbindungen, diese Stärken von Nervenverbindungen, das glauben wir Gedächtnisforscher, das ist die Substanz, aus denen Gedächtnis gemacht wird. Also am Ende dieses Vortrages wird ihr Gehirn anders aussehen als zuvor, je nachdem, ob Sie dazu ein Glas Rotwein trinken oder nicht, mehr oder weniger. Aber die Idee ist, dass wenn Sie ein neues Gedächtnis bilden, dann verändern sich diese synaptischen Verbindungen, diese Verbindungen zwischen den Neuronen, die werden gestärkt. Und das ermöglicht Ihnen, ein Gedächtnis abzurufen. Warum ermöglicht Ihnen das, ein Gedächtnis abzurufen? Nun, wenn wir mal ein einfaches Beispiel nehmen, nehmen wir an, wir haben wieder unser Frühstücksbeispiel und wir haben ein Neuron, das repräsentiert den Kaffee und ein anderes Neuron repräsentiert meine Tochter, wiederum ein anderes Neuron das regnerische Wetter usw. Wenn ich diese Episode abspeichern will, dann muss ich die Verbindungen dieser Neuron, das regnerische Wetter und so weiter und so fort. Wenn ich diese Episode abspeichern will, dann muss ich die Verbindungen dieser Neurone stärken, sodass später, wenn ich einen Hinweisreiz bekomme, wie zum Beispiel das regnerische Wetter oder ich rieche den Kaffee, dass ich dann die andere Neurone aktivieren kann und somit das Gedächtnis wieder lebhaft machen kann, wieder das Gedächtnis reaktivieren kann in meinem Gehirn. Deshalb sind diese Verbindungen so wichtig und deshalb ist es für uns Gedächtnisforscher so wichtig, zu verstehen, wie diese Verbindungen gestärkt oder abgeschwächt werden. Aber wie können wir denn das untersuchen im menschlichen Gehirn? Also das Postulat von Donald Tapp ist, wenn diese Neuronen miteinander feuern, dann stärkt sich diese Verbindung. Das heißt, wenn Neuronen miteinander synchronisiert sind, dann sollte ein Gedächtnis gebildet werden. Sind diese Neuronen nicht synchronisiert, sollte kein Gedächtnis gebildet werden. Wie können wir das im menschlichen Gehirn untersuchen? Es gibt natürlich eine Vielzahl an tierphysiologischen Experimenten, aber das Problem mit Tierexperimenten ist, dass man Tiere ja nicht fragen kann, was sie erinnern. Die können einem das nicht erzählen. Und deshalb sind wir dieser Frage nachgegangen in einem Experiment mit Menschen. Und wieder einmal sind Epilepsie-Patienten hier von großer Bedeutung und ermöglichen uns, hier eine wichtige Frage beantworten zu können. Warum ist das der Fall? Also die Behandlung von Epilepsie ist nach wie vor, dass man den Hippocampus, einen Teil davon rausschneidet, nämlich der, der den Anfall generiert. Seit dem Patienten HM werden natürlich nicht mehr beidseitig die Hippocampi entfernt, weil dann hat man einen Amnesie-Patienten. Das will man unbedingt vermeiden. Aber es wird ein Teil des Hippocampi entfernt, weil dann hat man einen Amnesie-Patienten. Das will man unbedingt vermeiden. Aber es wird ein Teil des Hippocampus rausgeschnitten. Und um auch wirklich sicher zu gehen, dass man den richtigen Teil des Hippocampus rausschneidet, tut der behandelnde Arzt Elektroden einführen. Hier sehen wir den Arzt. Das ist übrigens der Ramesh Chalwarajah aus dem Queen Elizabeth Hospital, mit dem wir kollaborieren, und seine Assistentin, die bohrt hier gerade ein Loch in die Schädel des Patienten und durch dieses Loch wird dann eine Elektrode eingeführt und aus der Spitze der Elektrode kommen diese feinen Drähte raus. Und diese Elektrode dient dazu, um den Anfall herzulokalisieren, sodass der behandelnde Arzt den richtigen Teil des Hippocampus, den beschädigten Teil, den Epilepsie generierenden Teil des Hippocampus rausschneiden kann. Und das andere, noch funktionierende Gewebe natürlich intakt lassen kann, sodass der Patient weiterhin ein Gedächtnis hat. Aber was wir dann machen können, ist Experimente, weil der Patient liegt im Spitalsbett, zwei Wochen lang sind diese Elektroden implantiert und dann können wir kleine Experimente mit dem Patienten machen, wo wir die Patienten einfach bieten, bestimmte Bilder zum Beispiel zu lernen. Und mit diesen Elektroden ist es uns möglich, das Feuern einzelner Neuronen zu messen. Hier sehen Sie so ein Beispiel von einem Signal, das wir hier aufnehmen. Diese Zacken, das ist das Feuern von einem Neuron. Mithilfe dieser Technik ist es uns möglich, dem Patienten ein Experiment zu geben und dann zu gucken, was passiert mit diesem Feuerungsmuster zwischen Neuronen, wenn sich der Patient etwas merkt, versus wenn er sich etwas nicht merkt. Und das Postulat ist folgendes, laut Donald Hebb sollten wir folgendes finden. Also wenn wir hier mal schematisch aufzeichnen, eine grüne Nervenzelle, ja, das ist hier eine Nervenzelle und die ist verbunden mit einer, sagen wir, pinküne Nervenzelle, das ist hier eine Nervenzelle und die ist verbunden mit einer sagen wir pinken Nervenzelle, dann würden wir annehmen, dass wenn die grüne Nervenzelle feuert und die pinke Nervenzelle kurz darauf feuert, dass das ein Beispiel guter Synchronisation ist. Und das sollten wir finden, wenn ein Gedächtnis erfolgreich abgespeichert wird. Dem entgegenzusetzen ist hier ein anderes Beispiel, wo diese beiden Nervenzellen schlechter synchronisiert sind. Hier dauert es deutlich länger, bis die pinke Nervenzelle feuert, wenn die grüne Nervenzelle gefeuert hat. Und das sollten wir finden, wenn kein Gedächtnis gebildet wird. Und genau das haben wir uns angesehen bei Patienten, während sie sich etwas gemerkt haben, beziehungsweise während sie sich etwas nicht gemerkt haben. Und wir konnten genau das finden. Also das hier sind jetzt richtige Daten, die wir aufgezeichnet analysiert haben. Wir konnten tatsächlich feststellen, dass synchronisiertes Feuern von Nervenzellen vor allem bei erinnerten Episoden auftrat. Und wenn die Episoden nicht erinnert wurden, dann gab es eine viel schlechtere Synchronisation. Dann dauerte es sehr viel länger, bis hier die Nervenzelle gefeuert hat, wenn die grüne Nervenzelle gefeuert hat. Das heißt, wir konnten so zeigen, dass synchronisiertes Feuern tatsächlich wichtig ist für die Gedächtnisbildung. Aber was verursacht denn dieses synchronisierte Feuern? Welcher Mechanismus bringt die Neurone dazu, sich überhaupt miteinander zu synchronisieren? Die Idee ist, dass das Gehirnoszillationen tun. Also Gehirnoszillationen sind rhythmische Schwankungen. Und hier ist ein Beispiel aufgezeichnet von einer deutlichen Oszillation. Das geht also rauf und runter. Und diese Oszillationen öffnen quasi Zeitfenster, in denen Nervenzellen feuern können. Und wir nehmen an, dass Gehirnoszillationen genau das tun. Sie synchronisieren Nervenzellen und ermöglichen das synchronisierte Feuern und ermöglichen somit die Stärkung von diesen synaptischen Verbindungen, aus denen unsere Gedächtnisse letztendlich bestehen. Und hier ist ein Beispiel für einen Rhythmus, der ganz besonders wichtig ist. Das ist der sogenannte Täterhythmus. Den beobachtet man in der Ratte im Hippocampus. Also hier ist ein Beispiel von einer Aufnahme aus dem Hippocampus der Ratte. stark diese rhythmische Aktivität, dass sie eine Sekunde, das sind jetzt circa, sollten um die acht Perioden sein, die hier auftreten. Also der Täterrhythmus ist ein Rhythmus zwischen vier und fünf. Im Menschen ist dieser Rhythmus ebenfalls zu finden, ein bisschen langsamer. Hier ist ein Beispiel von einem Patienten mit einer Elektrode im Hippocampus und hier sehen wir auch diesen Täterrhythmus. Wir nehmen an, dass er im Menschen und in der Ratte eine ähnliche Funktion hat. Nun, wieso ist dieser Rhythmus wichtig fürs Gedächtnis? Hier gibt es ein drastisches Experiment von Winsen, der eben Ratten trainiert hat, sich den Ort in diesem Labyrinth zu merken, wo eine Belohnung versteckt ist. Und dann ist er hergegangen und hat die Ratten erst das Labyrinth lernen lassen und die Ratten konnten sich das gut merken, den Ort, wo die Belohnung versteckt war. Und dann ist er hergegangen und hat die Verbindung zwischen dem Septum und dem Hippocampus gekappt. zwischen dem Septum und dem Hippocampus gekappt. Und was das macht, ist, es reduziert oder nahezu löscht komplett den Täterrhythmus aus. Also hier haben Sie den Täterrhythmus vor der Läsion und hier haben Sie nach der Läsion die Aktivitäten zu sehen, da ist eigentlich überhaupt kein Rhythmus mehr hier zu sehen. Also diese hochampliturigen regulären Schwankungen hier, der Täterrhythmus, der vor der Läsion stark zu sehen ist, ist hier sehr stark abgespecht oder überhaupt nicht mehr vorhanden. Und genau das führte bei den Tieren dazu, dass sie sich überhaupt nicht mehr merken konnten, wo denn die Belohnung zu finden ist in der Läsion. Mit anderen Worten, wenn man den Täterrhythmus eliminiert, zumindest in der Ratte, führt das zu einer kompletten Amnesie. Das heißt, diese Oszillation, dieses synchrone Feuern ist eben mindestens genauso wichtig für das Bilden eines Gedächtnisses wie der Hippocampus selbst. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie ist das bei uns Menschen? Ja, wir sind ja doch etwas ausgewachsenere Tiere als die Ratte, können wir auch im Menschen so etwas feststellen. Und wir sind dieser Frage nachgegangen und haben versucht zu klären, ob denn der Täterrhythmus auch beim Menschen für das Gedächtnis wichtig ist. Und hier haben wir ein Experiment durchgeführt, das möchte ich Ihnen kurz mit Hilfe eines Videos demonstrieren. Also ich würde Sie bitten, jetzt die Versuchsperson zu simulieren. Schauen Sie sich dieses Video an und Sie werden eine Reihe von kurzen Videoclips sehen, die so ein bisschen flackern. Die flackern so ein bisschen und der Ton ist auch ein bisschen rhythmisch. Und Ihre Aufgabe als Versuchsperson besteht darin, sich die Kombination des Videos und der Musik, die im Hintergrund spielt, zu merken. Okay. Hoffentlich funktioniert das Video. Also wir starten jetzt. Los geht's. Okay, also das waren hier vier Beispieldurchgänge. Ich hoffe, Sie konnten sich ein bisschen darauf konzentrieren, ein bisschen merken, welches Musikstück zu welchem Video gepasst hat. Als nächstes kommt jetzt dann gleich, werden Sie den Ton hören. Oh, das Video hat jetzt gestoppt, sehe ich gerade. Genau. Wenn wir hier noch vorgehen, werden Sie den Ton hören. Und hier als Versuchsperson besteht Ihre Aufgabe darin, das Video auszuwählen, das zu diesem Ton dazugehört hat. Das war die Gedächtnisaufgabe, die wir den gesunden Versuchspersonen gestellt haben hier. Das Ganze schaut ein bisschen aus wie ein missglücktes Kunstprojekt. Was wollten wir damit machen? Warum ist dieses Flickern, warum sind die Töne hier so komisch rhythmisch moduliert? Nun, was wir hier getan haben, war nichts anderes als den Ton und das Video im Täterrhythmus synchronisiert sozusagen in ihrem Gehirn wahrgenommen worden ist oder wo das asynchron präsentiert worden ist, wo der Ton und das Video nicht miteinander synchronisiert waren. Und die Idee ist, wenn die Täter-Synchronisation wirklich so wichtig ist für unser Gedächtnis, dann sollte eben eine synchronisierte Präsentation zu einem viel besseren Gedächtnis führen als eine asynchrone Präsentation. Und das ist genau das, was wir gefunden haben. Wir fanden eben eine viel bessere Gedächtnisleistung, wenn das Video und der Ton miteinander synchronisiert wurden. Dieser Effekt übrigens trat nur auf, wenn wir das in den Täterrhythmus gemacht haben. Wenn wir eine andere Frequenz verwendet haben, um das zu modulieren, dann fanden wir diesen Effekt nicht. Also es ist nicht einfach nur so, dass alles, was synchronisiert ist, besser gemerkt wird, sondern es muss auch genau den Täterrhythmus, der im Gehirn vorhanden ist, treffen, um einen Effekt zu haben. Also würde ich das gerne hier zusammenfassen. Die Phase der Inkodierung, wie kommt eine Episode ins Gehirn? Also wir nehmen an, es funktioniert folgendermaßen. Wir haben den Neokortex, der bestimmte Areale hat, die hoch detailgetreu bestimmte Informationen verarbeiten. Zum Beispiel, wenn Sie jetzt essen gehen, mit einem berühmten Fernsehstar, wenn das passiert, wenn Sie in der glücklichen Lage sind, dann wird der Neokortex das Restaurant, wo Sie sind, und die Person eben in verteilten Arealen miteinander verarbeiten. Und letztendlich der Hippocampus, der in der Mitte des Gehirns sitzt, der bekommt diese Information und stärkt die Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die diese Information repräsentieren. Und dieses Stärken der Verbindungen entsteht vor allem durch synchronisiertes Feuern und durch Gehirt. So glauben wir, funktioniert diese initiale Phase der Enkodierung. So glauben wir, kommt ein Gedächtnis ins Gehirn. Gut, jetzt schauen wir schnell in den Chat, ob es irgendwelche Fragen gibt, aber ich glaube, die betreffen mich hier nicht. Also wenn Sie Fragen haben, dann bitte gerne in den Chat reinschreiben. Gut, nun gehen wir zur nächsten Phase, zur Konsolidierung. Wie bleibt denn ein Gedächtnis im Gehirn? Und hier spielt eben, wie ich anfangs schon gesagt habe, der Schlaf eine sehr wichtige Rolle. Wie wir vorhin uns kurz angesehen haben bei Patienten HM, hat der diesen interessanten Befund, dass Gedächtnisse, je näher sie an dem Zeitpunkt der Operation lagen, desto eher wurden diese Gedächtnisse erinnert. Diese gradierte, retrograde Amnesie. Und dieser Befund legt nahe, dass Gedächtnisse, wenn sie erstmal erworben sind, in einer Anfangsphase instabil sind. Wenn ein Gedächtnis hier erworben wird und man den Hippocampus dann entfernt, dann ist das Gedächtnis auch mehr oder weniger weg. Gedächtnis auch mehr oder weniger weg. Je länger ein Gedächtnis schon im Gehirn ist, desto weniger ist es davon betroffen, wenn man den Hippocampus rausnimmt. Das legt nahe, dass ein Gedächtnis erst mal instabil ist und erst über die Zeit stabilisiert wird, über die Zeit konsolidiert wird. Und wir glauben, dass hier vor allem der Schlaf eine sehr, sehr wichtige Rolle spielt. Und wir glauben, dass hier vor allem der Schlaf eine sehr, sehr wichtige Rolle spielt. Einige von Ihnen werden sich fragen, warum schlafen wir denn so viel? Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit dem Schlafen. Das ist doch furchtbar unproduktiv. Warum tun wir das? Aber mittlerweile hat die Forschung festgestellt, dass im Schlaf viele, viele wichtige physiologische Prozesse ablaufen, die uns natürlich der körperlichen Erholung dienen und vielen anderen nützlichen biologischen Prozessen, aber unter anderem auch das Gedächtnis fördern oder die Konsolidierung fördern. Die Befunde dazu sind relativ alt eigentlich. Also es gab hier ein Experiment, das bereits 1920 durchgeführt wurde, von Jenkins und Dallbach, also 1924 veröffentlicht. Und das Experiment, was die gemacht haben, sie hatten zwei Versuchspersonen, die zwei Monate lang im Labor lebten. Ich weiß nicht, ob es heute noch eine Ethikkommission gibt, die so etwas genehmigen würde, aber damals ging das. Da hat man zwei Personen gehabt, die zwei Monate lang im Labor lebten und die zwei Monate lang sinnlose Silben auswendig lernten. Und was die Forscher gemacht hatten, die hatten die Versuchspersonen nach dem Lernen entweder schlafen lassen, das sind hier in schwarz die Kurven, oder hatten die Versuchsperson nicht schlafen durfte. Der Effekt des Schlafs war vor allem eine ausgeprägt geringere Vergessenskurve. Also wir alle kennen die Vergessenskurve. Über die Zeit hinweg vergessen wir immer mehr Dinge. Aber der Abfall dieser Vergessenskurve, der wird massiv abgebremst durch den Schlaf und das ist ein Befund, der mittlerweile hundertfach repliziert worden ist. Schlaf ist wichtig, um das Gemerkte vor dem Vergessen zu schützen, um das Gemerkte in dem Gehirn zu zementieren. Aber wie genau funktioniert das? Wie genau macht das das Gehirn im Schlaf, Gedächtnisse zu konsolidieren oder irgendwie Gedächtnis zu üben? Wie soll das funktionieren? Hier gibt es wieder sehr interessante Befunde aus Tierexperimenten. Also hier haben wir ein Experiment, wo die Ratte in einem Labyrinth, oder es ist eigentlich nur ein eindimensionales Labyrinth, es ist eigentlich nur eine Strecke, die die Ratte abläuft und was gefunden wurde, also was wir wissen, dass im Hippocampus existiert, sind sogenannte Platzzellen. Da gibt es eine Zelle, die feuert immer dann, wenn die Ratte hier ist. Dann gibt es eine andere Zelle, die feuert immer dann, wenn die Ratte hier ist. Dann gibt es eine andere Zelle, die feuert, wenn die Ratte an diesem, am Platz B ist, in Rot und dann in Grün, eine andere Zelle, die feuert, wenn die Ratte hier ist, auf Platz C. Und die Ratte lernt quasi diese Strecke. Dann, wenn die Ratte schläft, hat man festgestellt, dass diese Nervenzellen in genau der gleichen Abfolge feuern, überzufällig. Das Hirn, wie wenn das Hirn quasi das nochmal abspielt, man nennt das auch Replay, was zuvor passiert ist. Und das nimmt man an, ist eine der Funktionen, wie Gedächtnis konsolidiert wird, indem das Gehirn im Schlaf nochmal Erlebnisse vom Tag sozusagen abspielt. Und das Interessante ist nun, dass man diese Ergebnisse, diesen Replay auch von außen ein bisschen steuern kann. Also in diesem Experiment hat man die Ratte nach links laufen lassen, wenn sie einen bestimmten Sound, also wenn sie einen bestimmten Ton hörte, musste die Ratte nach links laufen. Und wenn sie einen anderen Ton hörte, musste die Ratte nach rechts laufen. Und man fand natürlich eine bestimmte Abfolge an Platzzellen, wenn die Ratte nach links läuft, und eine andere Abfolge des Feuerns von Platzzellen, wenn die Ratte nach rechts lief. Das Interessante war nun, wenn man die Ratte schlafen ließ und diese beiden Töne präsentiert hatte, dann fand man genau den gleichen Replay, wie wenn die Ratte nach links oder nach rechts laufen würde. Aber die Ratte schläft zu diesem Zeitpunkt. Das heißt, man kann von außen, wenn man einen sensorischen Reiz präsentiert, der mit einem Gedächtnis verbunden ist, kann man sozusagen im Schlaf das Gedächtnis aufwecken und das Abspielen dieses Gedächtnis fördern. Gut bei der Ratte, aber funktioniert das auch bei Menschen. Und hier gibt es ein Experiment von Bar und Kollegen aus dem Labor von mir in Israel. Was die gemacht haben ist, sie haben Versuchspersonen Wörter lernen lassen. Das ist jetzt nicht so ungewöhnlich, nur sie können sehen, dass diese Versuchsperson hier dieses Ding um die Nase geschnallt hat. Das ist ein Olfaktometer. sehen, dass diese Versuchsperson hier dieses Ding um die Nase geschnallt hat. Das ist ein Olfaktometer. Während die Versuchsperson also hier ein Wort lernt, wurden ihr Düfte präsentiert über dieses Olfaktometer. Zum Beispiel ein Rosenduft und dann das Wort Schloss zum Beispiel. Das ist nur Abitur. Aber es wurde ein bestimmtes Wort immer mit einem bestimmten Duft gepaart und gelernt. Nun, später hat man die Versuchsperson gebeten, mit dieser angenehmen Apparatur hier zu schlafen. Also die Versuchsperson hatte auch dieses Olfaktometer im Schlaf auf. Und dann wurde auch die Gehirnaktivität gemessen. Aber das Wichtige ist, während des Schlafs wurden diese Düfte wieder präsentiert, die zuvor mit Wörtern gepaart wurden. Was man gefunden hat, dass Wörter, die mit einem bestimmten Duft gepaart wurden und die auch, wo dieser Duft im Schlaf präsentiert wurde, die wurden viel besser erinnert als Wörter, wo der Duft nicht im Schlaf präsentiert wurde. Das heißt, man konnte sozusagen die Wörter mit einem bestimmten Duft im Schlaf reaktivieren und somit auch das Gedächtnis fördern. Und das nimmt man an, das ist eine der wichtigen Funktionen im Schlaf, wo der Schlaf quasi über das Wiederabspielen von bestimmten Erlebnissen im Tag Gedächtnisinhalte stärkt. Und somit ist es tatsächlich auch möglich, im Schlaf zu lernen, vorausgesetzt, man hat ein Olfaktometer zu Hause. Okay, was sagt uns das Ganze theoretisch über den Schlaf aus? Wie nehmen wir an, was passiert mit Gedächtnissen über den Schlaf hinweg? Und zwar möchte ich kurz komplementäre Lernsysteme erwähnen. Das ist ein kompliziertes Wort, ist aber im Wesentlichen gar nicht so kompliziert. Wir nehmen an, es gibt den Hippocampus, der sehr schnell neue Assoziationen lernt. Wir wissen, wir brauchten den Hippocampus, um neue Assoziationen zu lernen. Nehmen wir den Hippocampus raus, können wir das nicht mehr. Und wir wissen auch, dass der Neokortex sehr langsam über viele Wiederholungen lernt. Das heißt, Sie haben diese beiden komplementären Spieler im Gedächtnis. Das Hippocampus ist ein schneller Lerner, der schnell Erlebnisse festhält und der Neokortex, der langsam über viele Wiederholungen etwas lernt. Und was wir annehmen, wie das funktioniert, das Gedächtnissystem über die Zeit ist, dass man erstmal, wenn man ein Gedächtnis hat, wird das im Hippocampus gespeichert und der verbindet sich mit Neuronen oder mit Nervenzellen im Neokortex und dann über den Schlaf hinweg wird über viele, viele Wiederholungen wird dieses Gedächtnis vom Hippocampus in den Neokortex gespielt. Da wird der Neokortex quasi trainiert vom Hippocampus, sich diese Muster zu merken, sodass über eine lange Zeit hin wenn man den Hippocampus schädigt oder rausnimmt. Man nimmt sozusagen an, der Hippocampus hat diese Gedächtnisse in den Neokortex gespielt und wird nicht mehr dazu benötigt. Ich sollte aber dazu sagen, dass diese Theorie immer noch diskutiert wird. Es gibt dazu einen Gegenspieler, die sogenannte Multiple Trace Theory, die besagt, dass der Hippocampus sich nie wirklich ausklingt aus dem Gedächtnis. Also das ist momentan eine offene Frage noch. Aber das ist zumindest eine der gängigen Theorien. wird eigentlich erinnert? Wie funktioniert das? Also wir gehen wieder zurück zu diesem Beispiel. Ich rieche den Kaffee und kann mich an das Frühstückserlebnis von heute Morgen erinnern, weil der Hippocampus eben diese ganzen Verbindungen gespeichert hat und diese Eindrücke wieder reaktivieren kann. Wenn das der Fall ist, dann sollten wir feststellen, dass beim Erinnern bestimmte Muster, die beim Einspeichern vorhanden sind im Gedächtnis, dass die auch reaktiviert werden. Wie können wir das messen im Menschen? Und hier bedienen wir unser moderner Neuroimaging-Verfahren und multivariaten Analysemethoden, mit deren Hilfe wir Muster von Gehirnaktivierungen bestimmten Stimulus-Kategorien zuordnen können. Kurzerhand, wir nehmen an, dass wir damit ein bisschen Gedanken lesen können. Wie funktioniert das Ganze? Nun, das Ganze funktioniert eigentlich recht einfach. Wir messen ein bestimmtes Muster der Gehirnaktivität, wenn eine Versuchsperson zum Beispiel hier ein Gesicht sieht von Marilyn Monroe oder wenn eine Versuchsperson einen bestimmten Ort sieht. Hier, das ist das Weiße Haus. Und was wir sehen können, ist unterschiedliche Muster. Es gibt ein unterschiedliches Muster, wenn wir eben genau solche Muster verfolgt haben beim Erinnern. Was sie festgestellt haben, ist in der Tat, dass diese Muster wieder reaktiviert werden beim Erinnern. Also wenn die Versuchsperson hier ein Gesicht erinnert, das hier in blauen Punkten hier gezeigt ist, dann wird dieses Gesichtsmuster sehr stark reaktiviert. Wenn die Versuchsperson einen Ort erinnert, wie Sie das hier in der roten Kurve sehen, dann wird quasi das Muster des Ortes, das neuronale Muster, das immer da ist, wenn man an Orte denkt oder wenn man Orte sieht, wird reaktiviert. Und das Gleiche für Objekte im Grün hier. Das heißt, diese Muster werden tatsächlich reaktiviert. Nun ist aber eine Erinnerung keine Halluzination. Sie werden sich fragen, wenn ein Muster, das beim Wahrnehmen da ist, wenn das auch beim Erinnern wieder erzeugt ist, warum halluziniere ich denn dann nicht? Natürlich halluzinieren Sie nicht, wenn Sie erinnern. Sie nehmen das mehr oder weniger in abgedämpfter Art und Weise wahr, aber Sie sehen hier nicht das Bild tatsächlich, das Sie vorher gesehen haben oder hören das nicht im Idealfall. Muss dem Hippocampus passieren, dass es verhindert, dass wir halluzinieren beim Erinnern? Und hier können wir wiederum ein bisschen genauer in den Hippocampus reinschauen, zu gucken, was da genau passiert. Und darauf möchte ich ein bisschen eingehen. Ein sehr zentraler Befund in der Gedächtnisforschung war das Entdecken von sogenannten Konzeptneuronen. Hier hat man wiederum einzelne Neuronen im Hippocampus gemessen und man hat dem Patienten eine Reihe an Bildern gezeigt. Zum Beispiel ein Bild von Tom Cruise, Darth Vader und Arnold Schwarzenegger hier zum Beispiel. Und in diesem Patienten hat man ein Neuron gefunden, das sehr besonders stark reagiert hat, wenn das Bild von Tom Cruise gezeigt wurde. Und dieses Neuron hat auch stark reagiert, wenn einfach nur der Name Tom Cruise erwähnt wurde oder wenn der Tom Cruise in einem Film gezeigt wurde oder ein Bild von Tom Cruise in einem anderen Film. In anderen Worten, man hat ein sogenanntes Konzeptneuron entdeckt, ein Neuron, das immer auf ein bestimmtes Konzept hier das Beispiel von einem Schauspieler quasi gefeuert hat im Hippocampus. Und wiederum bestimmte, in diesem Fall waren es kurze Videos gegeben, die sich der gezeigt, die sich ermerken sollte und dann später wieder erinnern sollte. Und dann sehen Sie hier das Feuern dieses Tom-Cruise-Neurons. Und Sieip, in dem Tom Cruise bei der Talkshow von Oprah Winfrey auf die Couch gesprungen ist. Das war ein sehr berühmter Videoclip und der Patient hat sich hier erinnert. Das heißt, er hat das Video nicht gesehen von Tom Cruise, das hat er sich einfach nur erinnert, hat auf die Frage geantwortet, welche Videos hast du denn vorher gesehen? Und er hat gesagt, ja, ich habe das Video gesehen von Tom Cruise. Und dann genau, wenn er sich daran erinnert, eigentlich kurz vorher, beginnt dieses Neuron sehr stark zu feuern. Das heißt, man hat bestimmte Neurone im Hippocampus, die Konzepte repräsentieren und diese Konzepte werden beim Erinnern reaktiviert. Und diese Konzepte werden beim Erinnern reaktiviert. Okay, wenn das so ist, dann sollten wir uns mal kurz ansehen, wie eigentlich der Hippocampus mit dem Rest vom Gehirn verschalten ist. Und zwar, genauer gesagt, mit dem visuellen System. Und hier habe ich ein Schaltdiagramm aufgezeichnet. Das ist sehr, sehr kompliziert und ich möchte nicht, dass Sie sich alles merken hier. Sondern was ich hier Ihnen einfach nur veranschaulichen möchte, ist, hier unten haben Sie den visuellen Kortex. Das ist sozusagen die Kamera im Gehirn. Das ist das, wo sämtliche sensorischen, sämtliche visuellen Eindrücke erstmal verarbeitet werden. sämtliche visuellen Eindrücke erstmal verarbeitet werden. Also hier haben Sie sozusagen so wie einen Kamerasensor des Gehirns, wo der visuelle Eindruck erstmal verarbeitet wird. Und dann gibt es viele, viele, viele, viele Schaltstellen, die diesen Eindruck weiterverarbeiten und weitervermitteln. Und ganz oben am Ende dieses Systems sitzt der Hippocampus. Das heißt, Sie können sich vorstellen, das ist ein riesengroßes stilles Postspiel und die große Frage ist, was kommt denn hier oben eigentlich an? Man kann es sich ein bisschen anders, eine andere Analogie, wenn Sie einen großen Konzern hernehmen wie Facebook, dann haben Sie hier unten jemand, der quasi in der Company, der so eine bestimmte Zeile Code programmiert oder der eine bestimmte App programmiert und hier oben haben Sie dann Mark Zuckerberg. Und dann haben Sie viele, viele Teile von Middle Management, die quasi rausfiltern, was da unten eigentlich passiert und das dann weitergeben. Das heißt, wenn wir uns jetzt veranschaulichen, wie Wahrnehmung passiert, dann passiert Wahrnehmung erstmal so, dass wir nicht sinnlos wahrnehmen. Der wird verarbeitet in unserem Visuellen System und der wird dann verarbeitet, unverarbeitet und weiterverarbeitet und dann irgendwann ganz oben haben wir ein abstraktes semantisches Wissen. Also hier unten haben wir zum Beispiel Sonnenbrille, Lederjacke, Haare und so weiter und so fort, gebogene Nase oder schiefe Nase oder was auch immer. Und dann hier oben haben wir dann das Konzept Tom Cruise. Oder für mich ist das auch das Konzept Top Gun, ein Film. Tom Cruise oder für mich ist das auch das Konzept Top Gun, ein Film. Und das Erinnern, so nimmt man an, funktioniert genau umgekehrt. Beim Erinnern aktiviere ich zuerst den Hippocampus und der projiziert dann sozusagen in die entgegengesetzte Richtung runter und versucht zu rekonstruieren, was passiert ist. Das heißt, dass dort, wo die Wahrnehmung aufhört, dort startet die Erinnerung. Nämlich bei dem semantischen Wissen. Und wenn das stimmt, dann sollten wir zuerst eigentlich so abstrakte, semantische Inhalte erinnern, bevor wir uns an feine, perzeptuelle, feine Wahrnehmungsdetails erinnern. an feine, perzeptuelle, feine Wahrnehmungsdetails erinnern. Und das ist ein Forschungsprojekt, das jetzt der Professor Maria Wimber verfolgt. Das ist eine Kollegin hier an der University of Glasgow und auch meine Frau. Und die hat sich, hat ein Forschungsprogramm, mit dem sie sich genau mit dieser Frage beschäftigt. Was wird denn eigentlich erinnert? was wird zuerst erinnert, werden in der Tat zuerst semantische Kategorien aktiviert, bevor perzeptuelle Details aktiviert werden. Und hierzu hat sie einen Versuch durchgeführt, wo sie einfach Reaktionszeiten gemessen hat von Versuchspersonen, wo sie zuerst quasi entweder auf das perzeptuelle Detail reagieren sollten oder eine semantische Frage beantworten sollten. Und während der Wahrnehmung, also während das Bild auf dem Bildschirm zu sehen war, war es natürlich so, dass die perzeptuelle Frage schneller beantwortet wurde wie die semantische Frage. Frage schneller beantwortet wurde, wie die semantische Frage. Beim Erinnern hat sich das genau umgekehrt. Beim Erinnern wurde zuerst die semantische Frage beantwortet und erst nach einer gewissen Zeit später konnte die perzeptuelle Frage beantwortet werden. Das liegt genau eben das nahe, dass zuerst semantische Ereignisse oder semantisches Wissen, das ja viel näher am Hippocampus dran sitzt, wie das perzeptuelle Wissen, dass das zuerst reaktiviert wird. Und dieser Vorteil vom semantischen Material, der wird übrigens mit dem Schlaf gestärkt. Also je mehr Leute schlafen oder je mehr Zeit zwischen dem Lernen und dem Abruf, je mehr Zeit dazwischen liegt, desto stärker wird dieser semantische Vorteil, desto stärker wird dieser Vorteil, dieser bevorzugte Zugriff auf das semantische Gedächtnis gestärkt. Nach zwei Tagen findet man ein viel schnelleres Abrufen von semantische Gedächtnis gestärkt. Nach zwei Tagen findet man viel schneller das Abrufen von semantischen Inhalten. Und wenn man das einfach nur wiederholt, also wenn man das Material nicht aktiv abruft, sondern einfach nur wiederholt, ohne den Abruf, dann findet man diesen Effekt nicht. Und das ist auch ein relativ bekanntes Phänomen oder sehr berühmter Befund von Kappicke und Röhriger, der sogenannte Testing-Effekt, die eben auch diesen Vorteil des Abrufens gezeigt haben. Was haben die gemacht? Die haben ein Experiment mit Studenten gemacht, die sollten 40 Vokabeln lernen, einer Fremdsprache in dem Fall war es Swahili und die Vokabeln wurden daraufhin entweder wiederholt gelernt und getestet heißen oder sie wurden wiederholt getestet, aber nicht neu gelernt. Das hier sind diese beiden Balken und diese beiden Bedingungen führten zu einer viel, viel besseren Gedächtnisleistung, wie wenn die Vokabeln einfach nur wiederholt gelernt wurden oder überhaupt nicht wiederholen wurden. Also was diese Abbildung hier zeigen sollte, ist, dass das Gedächtnis sehr, sehr stark von dem aktiven Abruf profitiert. Also wenn ich sicherstellen will, dass etwas in meinem Gedächtnis hängen bleibt, dann rufe ich es ab und das schützt dieses Gedächtnis dann sehr stark vor dem Vergessen. Okay, jetzt bin ich schon fast eigentlich am Ende meines Vortrags angelangt. Also wir fassen zusammen, der Hippocampus ist eine wichtige Region für unser Gedächtnis. Er erfüllt eine Funktion wie gleichsam eines Bibliothekars in der Bibliothek funktioniert der Hippocampus. Diese Funktion für unser Gedächtnis, das ist, Hippocampus ist der Ort, wo wir hingehen, wenn wir fragen, wenn wir uns erinnern, fragen wir den Hippocampus, diese Funktion für unser Gedächtnis. Hippocampus ist der Ort, wo wir hingehen, wenn wir uns erinnern, fragen wir den Hippocampus und der kann dann in den Kortex zurückprojizieren und die Inhalte wieder abspielen und vor unserem geistigen Auge Revue passieren lassen. Ich habe Befunde gezeigt, die nahelegen, dass die Synchronisation von Nervenzellen wichtig ist, um Gedächtnisse zu enkodieren, vor allem im Hippocampus. Im Schlaf werden diese Gedächtnisse abgespielt und somit über die Zeit hinweg konsolidiert, vermutlich dadurch, dass sie in den Neokortex gespielt werden. Aber wie gesagt, das ist noch eine Theorie, die momentan umstritten ist. Da müssen wir noch die Forschung abwarten. Und beim Abruf werden vor allem abstrakte semantische Inhalte reaktiviert. Wie gesagt, der Abruf ist keine Halluzination, sondern wir rufen eher abstrakte Inhalte ab. Und diese abstrakten semantischen Inhalte sind auch genau jene, die gestärkt werden. Nun möchte ich in den nächsten ein, zwei Minuten noch ganz kurz über die offenen Fragen und über zukünftige Forschungen einen Ausblick geben. Also eine Frage ist eben, ob die Gedächtnisse wirklich über die Zeit hinweg unabhängig vom Hippocampus werden. Das wird momentan heiß debattiert. Die andere Frage ist, welche Information genau im Hippocampus stimulieren und somit die Gedächtnisleistung verbessern? Können wir sozusagen Neuroprothesen entwickeln, die wir dann zum Beispiel bei Alzheimer-Patienten einpflanzen können, um ihnen das Merken von Episoden zu erleichtern? von Episoden zu erleichtern. Und hier möchte ich kurz ein Beispiel geben aus sehr aktuellen Forschung vom Labor von Peter Rölfsma. Hier haben sie eine visuelle Prothen Kortex und der Affe hat entweder einen bestimmten Buchstaben gesehen, hier wie den Buchstaben T und musste dann eine Augenbewegung zu dem Buchstaben T machen oder er sah einen Buchstaben L und machte dann eine Augenbewegung zu dem Buchstaben L. Und während der Affe diese Buchstaben wahrgenommen hat, hat man die Gehirnmuster aufgezeichnet und dann hat man den Affen die Aufgabe machen lassen und er konnte das sehr gut. Und dann hat man sozusagen den Hebel umgedreht und den Affen keinen Stimulus gezeigt, sondern das Gehirn stimuliert mit genau den Mustern, die man vorher gemessen hat, die diese Buchstaben repräsentieren. Und der Affe hat fast genauso wie, wenn er die Buchstaben auf dem Bildschirm sehen würde, die gleiche Reaktion gemacht. Also hier hat man eine Neuroprothese für das Sehen quasi geschaffen und das wird auch momentan gerade bei Menschen pilotiert, also wird ausprobiert und scheint erfolgreich zu sein. Gedächtnisbereich sind wir noch nicht ganz so weit, aber auch hier gibt es wichtige, bahnbrechende Erkenntnisse in den letzten Jahren von Sheena Josslin und Susumu Tonagawa. hier in weiß gezeichnet, im Hippocampus von einer Maus und im pink ein anderes Neuron. Und was man gefunden hat, ist, dass man diese Neurone, wenn man die gezielt aktiviert, dann kann man eine Reaktivierung des Gedächtnisses in dem Tier auslösen. Also hier auf der Y-Achse sehen Sie den Gedächtnisabruf. Das ist quasi eine Verhaltensleistung des Tieres, wo man annehmen kann, dass ein Gedächtnis aktiv abgerufen wurde. Wenn man diese N-Gramm-Neurone, wenn man die stimuliert, dann ruft das Tier dieses Gedächtnis ab. Und das funktioniert nicht, wenn man andere Neurone aktiviert, wie die hier in blau gezeichnet sind. Das ist eine Kontrollbedingung. Das ist eine Kontrollbedingung. Das heißt, mithilfe solcher Technologien wird es eventuell in Zukunft möglich sein, den Gedächtnisabruf auch bei Patienten zu ermöglichen, die eben unter einer Erkrankung leiden, die diesen Gedächtnisabruf ansonsten nicht mehr möglich machen. Okay, das ist, so sind wir am Ende dieses Vortrags angelangt. Ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit bedanken, beim Schätzen, beim Wissensturm, für die Einladung und vor allem auch bei den Institutionen, die meine Forschung unterstützen. Wenn Sie mir folgen wollen, ich habe einen Twitter-Handle und auch eine Website, wo wir unsere Forschungsergebnisse präsentieren. Okay, das war es soweit. Nun werde ich mal in den Chat reinscrollen und schauen, ob wir irgendwelche Fragen haben. Franz, willst du noch? Nein, ich wollte nur vorschlagen, den Chat einmal durchzuschauen und eventuell die vier, fünf Fragen waren es, vielleicht auf die einzugehen. Okay, also es sind eh nicht so viele Fragen noch, deshalb würde ich jetzt einfach mal chronologisch hier durchgehen. Die erste Frage von Katja Kloimstein. Kann man die Synchronisierung fördern? kann man. Ich glaube, es war genau das, was wir eigentlich in unserem Versuch hier mit den Täter, mit den Flickern in Videos, was wir versucht hatten zu tun, wo wir eben,, dieses Experiment hat genau darauf abgezielt. Also wir haben hier mit diesen rhythmischen Modulationen der Videos und des Tones haben wir versucht, die Synchronisation zu fördern, eben die Neuronen im Gehirn miteinander von außen, quasi Synchronisation aufzuoktroyieren und die zu synchronisieren und in der Tat hat sich damit die Gedächtnisleistung um ein Vielfaches verbessert. Im Übrigen haben wir das auch verglichen mit einer Bedingung, wo wir einfach nichts mit dem Video und dem Ton gemacht haben, wo wir das eben nicht so moduliert hatten, wo das ganz normal gezeigt wurde. Und da fanden wir eine schlechtere Gedächtnisleistung, wie im Vergleich zu der synchronisierten Bedingung. Also hier scheinen wir tatsächlich über die natürlichen Grenzen hinaus das Gedächtnis verbessert zu haben. Man kann die Synchronisation natürlich auch mit sogenannten Neuroprothesen fördern, also das sind Implantate, die das Gehirn direkt synchronisieren. Und man kann die Synchronisation auch fördern mit Elektrostimulation oder so zumindest ist die Idee, die über Elektroden funktioniert, die man einfach nur auf den Kopf drauflegt und dann damit stimuliert. Aber hier ist die Beweislage meiner Meinung nach noch etwas schwach. Darf ich mich kurz einmischen? Ich denke, mit dieser Synchronisierung war ja auch gemeint, kann man bei den Rehrenangeboten, glaube ich, in die Richtung war die Frage, indem man das besser, jetzt sage ich mal das Wort, synchronisiert, dass man sich dann besser erinnert. Gibt es da eine Theorie oder nicht? Naja, also die Synchronisation, von der ich spreche, die funktioniert ja auf sehr schnellen Zeitskalen. Wir reden da von Bruchteilen von einer Sekunde. Und insofern diese Art der Synchronisation, wenn man die direkt beeinflussen will, dann geht das natürlich am einfachsten damit, dass man diese Gehirnrhythmen direkt beeinflusst. Aber diese Gehirnrhythmen unterliegen natürlich auch dem Einfluss von Aufmerksamkeit zum Beispiel. Also man weiß, dass wenn man sich auf etwas konzentriert oder wenn man etwas Aufmerksamkeit schenkt, dass das auch die Synchronisation im Hippocampus fördert, diese Nervenzellen. Aber das ist vermutlich jetzt auch nichts Neues. Also das weiß man, dass Aufmerksamkeit gut fürs Gedächtnis ist. Das ist jetzt etwas, was man vermutlich schon weiß. Aber ja. Okay, danke. Was denken Sie zu Täterwellenmusik zur Unterstützung von schulischem Lernen? Naja, also da kann schon was dran sein. Also die Täterwellen, wenn man die von außen beeinflusst und die verstärkt, kann das durchaus sein, dass man sich dann etwas später besser merken kann. Ich sollte jedoch hinzusagen, dass wir viele Versuche durchgeführt haben, wo wir einfach nur versucht hatten, Täter zu verstärken, indem man einfach nur etwas geflickert hat. Und das war relativ erfolglos, bis zu dem Zeitpunkt, wo wir angefangen haben, direkt die Bilder oder die Reize, die gemerkt werden sollten, miteinander im Täterrhythmus zu synchronisieren. Erst dann konnten wir wirklich replizierbare Gedächtnisverbesserungen erzielen. Also von dem her glaube ich, dass wenn man einfach nur im Hintergrund da irgendwas im Täterrhythmus macht, glaube ich nicht, dass das unbedingt das Gedächtnis fördert. Es sei denn, die Musik, mit der man stimuliert, ist auch Teil des Gedächtnisses. auch Teil des Gedächtnisses. Ich hoffe, diese Frage so beantwortet zu haben. Nächste Frage von Cornelia Doppelbauer. Können Sie zur ersten Phase ein praktisches Beispiel bringen? Die erste Phase ist die Enkodierung. Das ist sozusagen der erste Schritt eines Gedächtnisses, ist die Geburt eines Gedächtnisses. Und als Beispiel kann man sich jedes beliebige Ereignis vorstellen. Jedes Gedächtnis, das Sie haben, das haben Sie irgendwann einmal enkodiert. Also wenn Sie sich an Ihr Frühstück erinnern, dann haben Sie das heute Morgen enkodiert. Da ist in Ihrem Gehirn etwas abgelaufen, was dazu führt, dass Sie sich später daran erinnern. Wenn Sie sich an Ihren letzten Urlaub erinnern, dann haben Sie sehr viel Geld dafür ausgegeben, vermutlich, dass Sie irgendwann einmal an einem Ort sind und dort eine Vielzahl an Ereignissen wahrnehmen, erleben und diese abspeichern. Und dieser erste initiale Schritt des Wahrnehmens, das ist das, was wir mit Enkodierung bezeichnen. Das ist quasi die Geburt eines Gedächtnisses. Das ist quasi die Geburt eines Gedächtnisses. Ja, ich hoffe, diese Frage beantwortet zu haben. Wenn nicht, dann bitte nochmal posten. Eine Frage von Susanne Meyer-Summersberger. Wobei traumatische Erlebnisse auch ohne Wiederholung als Monotrauma im Gedächtnis bleibt. ist, dass die in der Tat nicht wiederholt werden. Jedes Ereignis in ihrem Leben hatten sie genau ein einziges Mal so erlebt. Das ist die Definition von einem episodischen Gedächtnis. Das ist eine Episode aus ihrem Leben. Das heißt, in dieser Art trat dieses Ereignis nur einmal auf. Und trotzdem hat sich ihr Gehirn, ihr Hippocampus, dieses Ereignis gemerkt. Und das funktioniert natürlich ausgesprochen gut bei Gedächtnissen, die emotional belastet sind oder Angstgedächtnisse. Eine Angsterfahrung, die man macht, die muss man nur ein einziges Mal machen. Und da gibt es eine andere Gehirnregion hier, die auch sehr wichtig ist für das Gedächtnis, die Amygdala. Und die stellt sicher, dass dieses Angstgedächtnis sehr effizient in unserem Gedächtnis bleibt oder natürlich auch traumatische Erlebnisse im Extremfall, die dann sehr starke Gedächtnisse sind und die dann reaktiviert werden. Das Problem von Traumata ist vermutlich, dass die über diese starke Reaktivierung immer mehr vom Hippocampus entkoppelt werden und somit im Neokortex allzeit verfügbar sind und uns in unserem Leben jederzeit unterkommen und in sogenannten Flashbacks uns tatsächlich dann auch über sehr starke Sinneseindrücke, die durchaus wie Halluzinationen sein können, uns an das Trauma zurückführen können. Das ist ein großes, großes Problem natürlich bei der Traumabehandlung. Deshalb ist eine sehr effiziente Traumabehandlung, die von meinem Kollegen Thomas Elbert in Konstanz entwickelt wurde, ist, dass man diese Gedächtnisse wieder zurückverankert an einem bestimmten Ort, an einer bestimmten Zeit, dass man die an dem Hippocampus wieder quasi zurückverankert. Ja, also ich könnte einen kompletten anderen Vortrag, eine weitere Stunde über Trauma geben. Leider haben wir hier nicht die Zeit, deshalb gehe ich hier einfach weiter zu der nächsten Frage, weil je stärker die Emotionen, umso stärker auch ins Gedächtnis geht es ins Gedächtnis. Ja, genau, stimmt. Ich bin hier in diesem Vortrag sehr wenig auf Emotionen oder gar nicht auf Emotionen eingegangen, weil ich mich in meiner Forschung hauptsächlich damit beschäftige, was grundsätzlich passiert mit Gedächtnissen, wenn die gemerkt oder erinnert werden. Was Emotion damit macht, das ist ein komplett anderer Forschungsbereich. Und hier bin ich nicht tätig. Deshalb würde ich jetzt auch nicht weiter darauf eingehen. Funktioniert die Reaktivierung im Schlaf nur, wenn direkt nach dem Lernen geschlafen wird? Naja, die Reaktivierung im Schlaf funktioniert vor allem sehr stark danach. Also wenn Sie nach dem Lernen schlafen gehen, unmittelbar, dann weiß man aus den ganzen Versuchen, dass das besonders stark funktioniert. Aber das heißt jetzt nicht, dass Sie das, was Sie in der Früh gelernt haben, dass Sie das dann vergessen. Also man nimmt schon an, dass die Ereignisse, die Sie über den Tag hinweg sammeln, dass die auch dann gesammelt verstärkt im Schlaf konsolidiert werden. Eine Frage vom Sally. Ab welchem Alter, also der Sally ist der Sohn von Franz, deshalb sage ich der Sally. Ab welchem Alter funktionieren diese Täterwellen, beziehungsweise beginnen sie zu synchronisieren? Ja, das ist eine gute Frage, eine sehr interessante Frage. Es ist eine interessante Frage deshalb, weil eigentlich noch nicht so viel bekannt ist über diese Gehirnwellen bei Kindern. Was man weiß, ist, dass Kinder tatsächlich über Täterwellen, dass sie die zeigen, sehr stark, viel stärker sogar als Erwachsene. Was sie nicht haben, sind Alphoszillationen. Das ist eine andere, etwas schnellere Gehirnwelle. Die haben sie noch nicht, aber Täterwellen haben sie durchaus. Warum erinnern wir uns erst ab einem gewissen Alter? Das ist die Frage nach der frühkindlichen Amnesie. Es gibt die frühkindliche Amnesie. Das heißt, wir können uns nicht an Ereignisse erinnern, die ungefähr so vor unserem dritten, vierten Lebensjahr liegen. Und das ist eine Frage, mit der sich die Forschung auseinandersetzt. Paul Franklin, ein Kollege aus Kanada, setzt sich vor allem damit auseinander. auseinander. Und es gibt viele Erklärungen für die frühkindliche Amnesie. Die kann ich jetzt hier gar nicht alle erklären, aber eine Erklärung zum Beispiel ist, dass der Hippocampus ständig neue Nervenzellen generiert. Vor allem im Kind werden ständig immer neue Nervenzellen generiert. Und hier ist eine Erklärung, dass einfach schnell Gedächtnisse überschrieben werden, weil sozusagen ständig neue Nervenzellen generiert werden, die dann alte Gedächtnisse überschreiben. Und erst mit der Zeit stabilisiert sich dieser Prozess, sodass wir über längere Zeit unsere Sachen merken können. Aber ansmechtlich nur dazu fragen, die Konsolidierung, also die Aufnahme von dem Ganzen im Gedächtnis, das funktioniert trotzdem mit den Täterrhythmen und über diese Täterwellen, oder passiert das Rolle spielen. Man nimmt an, dass die Theta-Wellen genau die Wellen sind, die den Hippocampus mit dem Neokortex synchronisieren und die sozusagen das Wissen vom Hippocampus in den Neokortex spielen. Es gibt aber eine Vielzahl an anderen Rhythmen hier, die beim Schlaf noch dazukommen. Da gibt es noch Spindelrhythmen um 15 Hertz, dann gibt es sogenannte Ripples, Fast Wave Ripples, die so zwischen 80 und 120 Hertz sind. Hier gibt es eine Vielzahl an Oszillationen, aber die Funktion aller dieser Oszillationen ist immer die gleiche. Es ist, Zellen miteinander zu synchronisieren, um die synaptischen Verbindungen zu stärken. Und die spielen auch natürlich bei Kindern eine Rolle. Die schauen nur ein bisschen anders aus. Danke. Kann man Erinnerungen auch stimulieren, indem man zum Beispiel bestimmte Körperhaltungen beim Lernen, beim Abrufen einnimmt, Finger aneinander drückt? Das ist eine sehr interessante Frage. Und die Antwort ist ja, weil unsere Gedächtnisse sind sehr stark kontextabhängig. Zum Beispiel, wenn wir beim Lernen, der Student trinkt gerne mal ein Lernbier, weil dann geht das Lernen besser und ist ein bisschen lustiger. Wenn man das macht, dass man beim Lernen sozusagen Alkohol zu sich nimmt, was jetzt auch noch für sich erstmal nicht so förderlich ist, dann ist man gut beraten, das auch in der Prüfung zu tun, weil man dann einen ähnlichen Kontext herstellt, sich in einen ähnlichen Gemütszustand herstellt, wie beim Lernen und das fördert den Abruf. Ein anderes Beispiel ist, ohne Alkohol jetzt, man hat mal Versuchspersonen gebeten, etwas an Land zu lernen oder unter Wasser zu lernen, ja, mit einer Taucherausrüstung. Und dann haben die Versuchspersonen gebeten, das entweder an Land oder unter Wasser wieder abzurufen. Was man festgestellt hat, ist, wenn der Kontext der gleiche ist zwischen Inkodieren und Abruf, also wenn man beim Lernen an Land ist, beim Abruf am Land ist und wenn man beim Lernen unter Wasser ist und beim Abruf unter Wasser, dann ist man viel besser, wie wenn man die Umgebung wechselt zwischen Lernen und Abruf. Und Gleiches sollte eigentlich auch für die Körperhaltung gelten. Ich kenne jetzt keine bestimmte Forschung dazu, aber ich würde vermuten, dass diese kontextuellen Regelmäßigkeiten auch für, ich sehe keinen Grund, warum die nicht auch auf Körperhaltungen zutreffen sollten. Generell ist man also gut beraten, wenn man beim Lernen und beim Abruf ähnliche Zustände erzeugt, wenn das Sinn macht. Okay, jetzt haben wir noch eine Minute, geht sich noch eine Frage aus. Führen die Täterwellen zur Entspannung? Stress behindert doch die Lern- bzw. Gedächtnisleistung. Ja, Stress ist nicht gut für Gedächtnisleistung. Stress ist vor allem sehr schlecht für den Hippocampus, weil beim Stress werden Hormone ausgeschüttet, unter anderem Cortisol und das ist sehr, sehr schlecht für den Hippocampus. In der Tat kann man feststellen, dass Leute, die unter Dauer Stress leiden, dass bei denen der Hippocampus kleiner ist. Diese Stresshormone bewirken sozusagen, dass der Hippocampus nicht ist. Diese Stresshormone bewirken sozusagen, dass der Hippocampus nicht so stark wächst oder dass er sogar schrumpft. Der Stress ist sehr, sehr schlecht für den Hippocampus. Und ich würde auch vermuten, dass er schlecht für die Täterwellen im Hippocampus ist. Kann jetzt aber nicht auf eine bestimmte Forschungsarbeit zurückweisen, die das untersucht hätte. Bin mir aber sicher, dass es die gibt. Der Kollege der Traumatherapie, ich schreibe das in den Chat einfach, das ist der Thomas Elbert Universität Konstanz. Während du schreibst, sage ich einmal, im Namen des Schätz und im Namen des Wissensturm herzlichen Dank. Wir freuen uns bald wieder auf neue Forschungsergebnisse. Ich möchte mich besonders herzlich bedanken, dass du dir Zeit genommen hast, uns in die Wissenschaftswelt eintauchen zu lassen und auch hier die eine oder andere Überlegung zu gestalten. oft auf Lernen oder Pädagogen auf Lernen fokussiert. Aber ich denke, ich habe eigentlich viel mehr als erwartet aus diesem Vortrag mitgenommen. Und dafür möchte ich mich im Namen der Schätzung, im Namen aller herzlich bedanken. Danke sehr. Ich scheide somit aus und bedanke mich für deinen Vortrag. Ja, danke für die vielen Fragen. Herzlichen Dank und liebe Grüße nach Glasgow. Okay, danke. Danke sehr. Schönen Abend noch. Schönen Abend. Tschüss.