Herzlich willkommen an diesem frühsommerlich warmen Dienstagabend bei einer weiteren Ausgabe der Senderei der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, fast ein Fünftel des gewidmeten Baulands in Österreich liegt brach, weil Investorinnen und Investoren Grund und Boden erwerben, um damit und vor allem angesichts der steigenden Preise Profite zu erzielen. Hinzu kommt seit geraumer Zeit, dass auch die Umwidmung landwirtschaftlicher Flächen in Bauland erfolgt, das vor allem den bäuerlichen Betrieben mehr finanzielle Perspektiven bieten soll. mehr finanzielle Perspektiven bieten soll. Und zu allem Überdruss ist auch noch der Trend des Einfamilienhauses ungebrochen. Das sind jetzt mal drei Beispiele, die ich jetzt genannt habe, die vor allem die Raumordnung hierzulande vor große Herausforderungen stellt. Warum? Weil natürlich in der Planung die Handlungsspielräume dadurch auch zunehmend eingeschränkt werden. Was bedeutet das jetzt alles, vor allem im Hinblick auf den Klimaschutz? Das ist jetzt die Fragestellung, der ich in dieser Ausgabe meiner Politikgespräche mit Vorwärtsdrang nachgehen will, wiederum und schon zum zweiten Mal in Kooperation mit dem AFO, dem Architekturforum Oberösterreich, mit dem ich auch diese kleine Schwerpunktreihe im Rahmen von der Stachel im Fleisch entwickelt habe. Und freue mich daher, zwei Gäste bei mir im Studio willkommen heißen zu können, die zu diesem Thema sehr viel zu sagen haben. Gleich mal neben mir Alexandra Buchner. Sie ist Leiterin des Investoren- und Standortmanagements der Business Upper Austria und rechts außen vielen ohnehin bekannt Gerlind Weber, Professorin für Raumplanung und ländliche Neuordnung an der Universität für Bodenkultur in Wien. Herzlich willkommen Ihnen beiden. Ich freue mich sehr, dass wir dieses wichtige Thema, ein Zukunftsthema, heute in Angriff nehmen können und möchte auch gleich gar keine Zeit mehr verlieren. Frau Weber, ich beginne gleich mal mit Ihnen. Ich habe in der Vorbereitung dieser kleinen Reihe im Rahmen von der Stachel im Fleisch viel gelesen, viel recherchiert, habe viele Textauszüge gelesen, viele Videos gesehen und mir ist aufgefallen, dass kaum ein Beitrag von so viel Leidenschaft getragen ist wie Ihre Beiträge. Egal ob Sie einen Text verfassen, irgendwo interviewt werden oder auch einen Vortrag halten, das hat immer einen ganz besonderen Nachdruck mit wahnsinnig viel Leidenschaft. Da stellt man sich die Frage, warum dem so ist. Wie sehen Sie denn die Ernsthaftigkeit der Lage, beziehungsweise wie lange beschäftigen Sie sich schon mit diesem Thema Bodenschutz? Also danke einmal für das Kompliment der Leidenschaft. Es hat mich wirklich gepackt gleich bei meinem ersten Forschungsauftrag, den ich gemacht habe. Und das ist jetzt 40 Jahre her. Da ging es darum, wie kommen Häuser, wo ganz offensichtlich ist, dass sie am falschen Platz stehen, wie kommen sie in unsere Landschaft? Welche Fehlentscheidungen, welche Fehlentwicklungen stehen da dahinter? Salzkammergut und da ist sehr früh schon der Rückzug der Landwirtschaft gewesen, nicht zuletzt aufgrund eben der Fremdenverkehrsentwicklung und das hat man dann auch gesehen, wie zum Beispiel auf einmal Wiesen brach gefallen sind oder eben Häuser entstanden sind, wo Jahrzehnte faktisch andere drüber gemäht haben und das war eigentlich für mich schon von Beginn an emotional sehr abstoßend, würde ich sagen. Und intuitiv habe ich erkannt, dass wenn man da so weitermacht über Jahrzehnte, dass das in eine völlig falsche Richtung gehen kann. Frau Buchner, man muss schon näher nachlesen, um zu ergründen, was die Business Upper Austria eigentlich ist. In einem leidenhaften Verständnis weiß man, okay, Wirtschaftsagentur des Landes Oberösterreich. Was sich einem vielleicht nicht so schnell erschließt ist, was haben Sie eigentlich mit Bodenschutz zu tun? Und ich würde mich freuen, wenn Sie das kurz mal aufklären könnten, warum beschäftigen Sie sich eigentlich damit? Einmal im Erster Linie vielen Dank für die Einladung, dass ich heute da sein darf. Was uns als Business Upper Austria mal generell verbindet, ist die Leidenschaft für den Standort Oberösterreich. Wir als Standortagentur wollen einfach den Standort wesentlich mitgestalten und gerade bei uns in der Abteilung Investoren und Standortmanagement geht es ganz stark um das Thema, wie können wir Unternehmen unterstützen bei ihren Investitionen, bei ihren Entwicklungsmöglichkeiten, bei ihren Investitionen und Innovationen am Standort. Gebiete nachhaltig zu entwickeln und dort Entwicklung entstehen zu lassen, wo es auch sinnvoll ist, wo der Raum dementsprechend vorbereitet ist, wo die Infrastruktur vorhanden ist und wo das einfach gesamtwirtschaftlich Sinn macht. Das ist aber so unsere Kernaktivität und unsere Kernaufgabe, wo wir uns als Standortagentur ganz klar positionieren wollen. Frau Weber, ich habe das immer ein bisschen so erfahren, gelernt, dass gerade auch wenn es um die Umwelt geht und um die schöne Landschaft und um die grüne Wiese, dann gibt es da sowas wie einen vermeintlich natürlichen Konflikt zwischen der Umwelt selbst, die ja in dem Sinne keine Interessenvertretung hat und vor allem wirtschaftlichen Interessen. Das ist sozusagen auch etwas, was man natürlich auch ausbeuten kann. Man kann sich natürlich auch im Sinne von Erwerb und Profitinteressen sich die Natur untertan machen. Ist das so? Ist das in Ihrer Beobachtung jetzt schon seit vielen Jahrzehnten, ist das tatsächlich ein gegebener Konflikt? Es ist natürlich ein gegebener Konflikt, nämlich einerseits, dass die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit der grünen Wiese, sagen wir mal pro Toto, dass das ein Problem war, dass die Ertragsfähigkeit sozusagen hier relativ gering war. Im Vergleich, wenn ich das zum Beispiel umwidmen lasse, unter Anführungszeichen, in den Gemeindestuben und dann es als Bauland verkaufe. Also da hat es auch sehr viel mit der Landwirtschaft zu tun, mit der auch Perspektivlosigkeit für viele Landwirte. Und die haben so quasi ihre Produktionsgrundlage über Jahrzehnte hin immer mehr geschmälert und irgendwann einmal ist auch dann Schluss. Selbst habe ich einen Nachbarn, wo man nachgezählt hat und der hat 55 Bauperzellen verkauft und irgendwann einmal ist selbst die 56. dann die letzte. eben hier neue Standorte zu begründen, neue Aktivitäten, also dass wir eben auch so ein bisschen aus der Landwirtschaft den Weg herausfinden in andere Geschäftsfelder. Und da war natürlich einmal die Grundlage für entsprechende Objekte, wo dann dieser Strukturwandel sich letztlich offenbart. Also ein ganz wichtiger Baustein. Was mich als Raumplanerin sehr stört, ist eigentlich, dass oft eben nicht die richtigen Standorte, das heißt, dass man sehr vorsichtig, sehr vorsorgend eben mit Grund und Boden umgegangen ist, sondern oft ist wirklich sozusagen auf Teufel komm raus oder auch aus privaten Motiven heraus hier die Standortfindung mehr oder weniger vor sich gegangen ist. Und da muss man schon sagen, was mir wirklich weh tut als Expertin, so unter Anführungszeichen ist, wie eben in den Gemeindestuben hier die Aktivitäten gesetzt werden, von welchen Menschen nämlich die für diese sehr langfristig wirkenden Entscheidungen eigentlich nicht entsprechend vorgebildet und geschult wurden. Das heißt, man wird in den Gemeinderat mehr oder weniger hineingeworfen in eine Situation, wo folgenschwerste und sehr komplexe Fragen zu beantworten sind, wo dann eben halt irgendeiner mehr oder weniger der Wortführer ist und alle anderen stimmen dann so quasi mit ihm. Meistens ist das auch der Bürgermeister. Und der hat eben sich lange damit rühmen können, dass er Standorte unter Anführungszeichen entwickelt hat, sprich, dass Grönland im Bauland umgewidmet wurde, entsprechend erschlossen wurde. Aber in Österreich war es leider gang und gäbe, dass wir viel zu viel ungewidmet haben und jetzt auf einem enormen Stock, Sie haben es in Ihrer Einleitung erwähnt, von ungenutzten Bauflächen eben sind. Und unser großes Problem ist, wie können wir die wieder sozusagen aus der Welt schaffen? Weil meine These ist, Österreich ist im Prinzip gebaut. Eine wichtige Rolle dabei, diese brachliegenden Flächen aus der Welt zu schaffen, ist ja bei der Business Upper Austria. Aber Frau Buchner, bevor wir dann jetzt noch in die Details gehen, wie Sie dabei vorgehen und so weiter, würde ich ganz gern noch von Ihnen in Erfahrung bringen, wie steht es denn um das Bewusstsein auch der oberösterreichischen Wirtschaft im Hinblick auf diese Problematik? Hat man da auch Schritte gemacht, dass man auch mehr Verständnis dafür hat? Oder gibt es auch seitens der Wirtschaft das Bemühen, diesen Konflikt, den ich zuvor gegenüber Frau Weber angesprochen habe, so auch mal allmählich aufheben zu wollen? Natürlich, also dieses Thema ist in der oberösterreichischen Wirtschaft ganz klar angekommen. Das Thema Bodensparen, ressourcenschonend, vor allem mit diesem wertvollen Gut Boden umgehen, ist auch in unserer tagtäglichen Arbeit sehr präsent und beschäftigt uns natürlich auch dementsprechend und wir versuchen einfach da ganz stark Maßnahmen zu setzen und Maßnahmen zu entwickeln. Natürlich ganz stark wieder mit den Betrieben, wir schauen, was ist für die Betriebe, was brauchen die Betriebe, wie kann man das aber mit allen Facetten der Nachhaltigkeit verbinden. Wir haben dazu verschiedenste, unterschiedlichste Aktivitäten gesetzt. Wir haben letztes Jahr ein Nachhaltigkeitshandbuch geschrieben, wo wirklich drinnen steht, wie kann ich Standorte unter jeglichen Facetten der Nachhaltigkeit entwickeln, was muss man da berücksichtigen? Welche Zeichen können Unternehmen setzen? Wer kann unterstützen? Und wir haben aber auch Beispiele aus der oberösterreichischen Wirtschaft bewusst herausgepickt, denn es gibt schon sehr viel. Wichtig ist einfach nur, dass das auch sichtbar wird. Es gibt sehr viele nachhaltige Betriebe, und da spreche ich jetzt nicht nur von der ökologischen Nachhaltigkeit, sondern auch von der sozialen Nachhaltigkeit. Da passiert sehr viel und wichtig ist einfach, dass man denen auch mal die Bühne lässt und denen zeigt, in Oberösterreich passieren viele Dinge zum Thema Nachhaltigkeit, viele Dinge zum Thema Bodensparen. Und das ist auch uns als Standortagentur natürlich bewusst, dass man die Unternehmen da entsprechend dann auch unterstützen muss. Darf ich vielleicht hier kurz einwenden, was mich sehr stört in Österreich, das hat nicht nur mit Oberösterreich zu tun, ist, dass man eigentlich von der Wirtschaft überhaupt nichts abverlangt. Nämlich, wie gestalte ich mein Objekt, wie gestalte ich das Umfeld des Objektes, wie können wir gemeinschaftlich Fl, dass das ein Gemeinschaftsstandort ist, hat man ihn wirklich in Snow-Ware-Land gesetzt, wo kaum ein öffentliches Verkehrsmittel vorbeikommt, wo der ganze Mitarbeiterbulk sozusagen mit dem Privatauto anfangen muss, wo eben die Zulieferer, Ablieferer alles eben mit einem LKW durchführen müssen. Also das hat mich oft sehr gestört, dass irgendwie hier ein Signal gesetzt wird, also das gehört uns gemeinschaftlich und glaubt es ja nicht, das gehört der Standortgemeinde, also dass man das irgendwo hinsetzt in die Pampa. Und dann eben, dass man zum Beispiel nie eine Bebauungsplanung macht. Also wo man eben Baulinien, wo man auch Materialien vorschreibt. Bei uns darf jeder irgendeine Kiste in die Landschaft stellen. Und das spielt sich ab eben im industriellen Bereich und geht hinunter bis zu den Einkaufszentren. Also das ist für mich ein Schrecken. Ich sage es Ihnen oft, ich fahre ja so quasi sehr stark von Salzkammergut Richtung Linz. Und da sieht man also wirklich, wie viel Schindluder eigentlich mit uns an Kleinstädten auch betrieben wurde. Also für mich gibt es da wirklich Schockerlebnisse teilweise. Ich kenne Vöcklerbruck noch als wunderbare Kleinstadt. Und wenn man sich das heute anschaut, ist es umringt mit hässlichsten gewerblichen und geschäftlichen Bauten, wo ich sage, ja, wo ist da bitte ein Signal, dass sich diese Leute an irgendetwas halten müssen, was mit dieser ursprünglichen Kleinstadt zu tun hat. Sie haben das Thema INCOBA in den Mund genommen. INCOBA ist aber für uns schon ein richtiges Vorzeigebeispiel. Und da sind wir in Oberösterreich auch wirklich Vorzeigeregion. Und wir merken das auch, dass wir sehr viele Anfragen von anderen Bundesländern bekommen. Wie funktioniert denn INCOBA? Und nur damit wir es vielleicht trotzdem kurz angeschnitten haben, was ist INCOBA? INCOBA ist eine interkommunale Betriebsansiedlung, wo sich mehrere Gemeinden zusammenschließen, ein gemeinsames Betriebsbaugebiet zu entwickeln. Natürlich kommt es aus der Historie heraus, um was geht es einer Gemeinde. Eine Gemeinde muss Kommunalsteuer erwirtschaften. Und damit sie Kommunalsteuer erwirtschaften kann, braucht sie natürlich auch irgendwo ein Betriebsbaugebiet. Und da ist natürlich die INCOBA schon ein ganz gutes Vehikel, damit ich nicht überall in jeder Gemeinde eine Entwicklung habe, sondern ich habe eine gesammelte Entwicklung irgendwo an einem Standort, wo das auch Sinn macht, wo ich die Infrastruktur habe. Da kann ich zum Beispiel jetzt rausnehmen, was ein ganzer Vorzeige-INCOBA ist, ist die INCOBASalzkammergut Nord, die Flächenentwicklung in Forchtorf, das ist an einer Autobahn gelegen. Und da profitieren sehr viele Umgangsgemeinden davon. Und da wird die Kommunalsteuer dementsprechend dann eben auch aufgeteilt. Freistaat, Freistaat kann man da auch herausbieten, das ist da auch eine Vorzeigeregion. Da haben einfach die einzelnen Gemeinden nicht die Entwicklungspotenziale, dass sie Betriebsbaugebiete entwickeln, benötigen aber trotzdem Kommunalsteuereinnahmen, damit der Ort sich weiterentwickeln kann. Die Nachbargemeinde positioniert sich als Wohngemeinde und die Ernegemeinde positioniert sich als Gemeinde, die das betriebliche Entwickeln zulässt. Und aus dem Grund sehen wir das Vehikel von einer Encova sehr wohl als Vehikel der Nachhaltigkeit, dass ich wirklich gezielt Flächen dort entwickle, wo es auch wirklich Sinn macht. Ja, also genau das bezweifle ich. Es geht schon um diese Standortfindung, die oft wirklich jegliche Basisinfrastruktur fehlt. Und keine Anbindung zum Beispiel um Abwärmenutzung oder sonstige Infrastrukturanlagen auch anderen zur Verfügung zu stellen. Wirklich eben gerade die da im Müllviertel, ich kann sie jetzt nicht benennen, wo da zum Beispiel die Kreisler-Brüder ihr Unternehmen haben, das ist wirklich mitten auf der Pampa, in der Pampa. Ich sehe ja ein, dass sie das mit der Kommunalsteuer und auch ist ja sehr gut, diese Idee sozusagen. Was mich als Raumplanerin, die Idee ist ja zu würdigen und da gibt es ja nichts zu rütteln. Aber was mich daran stört, ist eben die Standardfindung. Und wenn das nicht irgendwie verbessert wird, dann sind eben die Inkubas nicht perfekt. Das muss man ganz klar sagen. Das Inkuba-Modell ist ja ein laufendes Modell, das wird ja weiterentwickelt. Wir stehen jetzt einfach einmal, wir als Standardagentur haben einfach die Incoba in drei Stadien definiert. Wir haben gesagt, das ist die Incoba, die Incoba 1.0, die Incoba 2.0 und die Incoba 3.0. Die ganz normale Standard-Incoba, so wie wir es jetzt oft noch haben, kommt auch aus der Historie heraus, ist wirklich gegründet worden, um gemeinsam Betriebsbaugebiet zu entwickeln. Bei der Inkoba 2.0 und 3.0 gehen wir natürlich schon so weit, dass man sagt, wie kann dieses gemeinsame Betriebsbaugebiet als eines fungieren? Kann ich vielleicht Ressourcen vom anderen Unternehmen, da geht es um gemeinsame Parkflächen, da geht es aber auch zum Beispiel, wie kann ich gemeinsam, ich brauche nicht in einem Betriebsbaugebiet drei verschiedene Betriebskantinen, vielleicht kann ich das in eine zusammenfassen, vielleicht kann ich dort eine gemeinsame Kinderbetreuungsrichtung integrieren. Aber natürlich auch das Thema Mobilität kommt da drin vor. Wie kann ich das Betriebsbaugebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschließen? Vielleicht gibt es Möglichkeiten, einen Shuttle einzurichten, weil ich keine Anbindung an die Schiene habe. Nur wenn ich einen Betrieb habe oder fünf Betriebe habe, die das gemeinsam machen, ist das natürlich ganz was anderes. Und in die Richtung geht es auch. Also das merkt man auch, manche Inkober sind natürlich noch am Anfang, manche sind schon weiterentwickelt. Und das ist aber unsere Aufgabe als BISAB, dass wir die Gemeinden, Inkobaverbände und Wirtschaftspark, da begleiten, dass sie zu dem Inkoba 3.0 kommen. Und da kommen wir nochmal zurück auf das Thema Nachhaltigkeitshandbuch. Aus dem Grund haben wir ein Handbuch geschrieben, wo wir wirklich gesagt haben, wir haben da ein Argumentarium, wir haben da ganz viele faktenbasierte Studien aufgestellt, wir haben da wirklich unterschiedlichste Unternehmen befragt, wir haben geschaut, was gibt es, und das soll auch so ein bisschen ein Nachschlagwerk für die Gemeinden sein, wenn man wirklich ein Handbuch entwickelt, wie entwickle ich überhaupt Gewerbegebiete, was muss ich da Rücksicht nehmen, weil Sie haben es ja ganz am Anfang schon erwähnt, die Gemeinden da oft vielleicht gar nicht so das, ich würde jetzt nicht sagen, die Gemeinden haben nicht das Know-how dazu, aber Sie haben gesagt, die kommen oft neu in ein Gemeinderat rein und wissen oft gar nicht, um was geht es jetzt genau? Und da haben wir gesagt, das ist also ein bisschen unsere Aufgabe, wie kann man Gemeinden da dementsprechend schulen und unterstützen. Und da gibt es die Handbücher. Wir haben aber parallel zum Beispiel einen Lehrgang aufgesetzt, Standortmanager-Lehrgang, wo man mit unterschiedlichsten Modulen wirklich Gemeinden ansprechen will, also Gemeindevertreter, Bürgermeister, Amtsleiter, wo wir sagen, wir schulen sie hinsichtlich der Standortentwicklung, aber auch generell der Standortstrategie. Welche Strategie verfolge ich eigentlich mit meinem Betriebsbaugebiet? Also da gibt es schon sehr viele Aktivitäten, die einfach in den Bereich gesetzt werden, was vielleicht bei jedem Bürger noch gar nicht so ankommt, aber in den Gemeinden schon sehr, sehr gut aufgenommen wird. Ja, also das ist absolut zu würdigen, aber trotzdem. Ich habe gleich noch anschließend eine Frage, Ja, also das ist absolut zu Stellung genommen, aber so doch natürlich auch mit mir die Frage diskutiert, ob denn diese Entscheidung tatsächlich auch in richtigen Händen liegt oder diese Verfahren. Wir haben in Österreich eine föderale Republik, damit haben wir quasi mal ein Sammelsurium, ich sage jetzt bewusst nicht Wildwuchs, sozusagen an rechtlichen Grundlagen, das ist von Vorarlberg bis ins Burgenland jeweils anders geregelt. Ist das etwas, was Sie befürworten oder würden Sie eher anhängen der Meinung, dass man hier Kompetenzen verschieben muss, eventuell auf die Bundesebene und dass man gerade auch im Hinblick auf nicht vorhandene Kompetenzen, Know-how in den kommunalen Strukturen, dass man das einfach auf höherer Ebene verlagert, um da auch Gleichheit zu schaffen? Also grundsätzlich muss man sagen, dass ja die Gleichheit nicht so unterschiedlich ist in den Raumplanungsgesetzen zum Beispiel. Wenn einer eine gute Idee hat, dann machen es meistens die anderen mit einer gewissen Zeitverzögerung nach. Was vielleicht wirklich besser wäre, wäre die Logistik auf Bundesebene. Das heißt, wenn wir so ein Rahmengesetz schaffen, bei uns heißt das Grundsatzgesetz, also dann würden wir gleichziehen zum Beispiel mit der Schweiz bzw. mit Deutschland, die das in den 70er Jahren bereits gemacht haben, dass sie eine Bundesgesetzgebung haben und dann aber trotzdem eine kantonale beziehungsweise eine Landesgesetzgebung, die eine Ausführungsgesetzgebung in unserem Sinne wäre, den Ländern gelassen haben. Es geht ja mehr auch darum, wohin gehen wir mit der Vollziehung. Und hier, sagt man, sind die Gemeinden immer mehr oder weniger der Anstoß. Aber ich sage, das ist sehr ungerecht, weil in Österreich wäre keine einzige Parzelle ungewidmet, wenn nicht die Aufsichts ist unmöglich, das können wir nicht verantworten, auch gegenüber den zukünftigen Generationen. Und dort ist dann die Frage, was macht man jetzt? Aber dann frage ich, wohin schieben wir es? Wir können es nicht den Bezirksverwaltungsbehörden hinschieben, weil die Bezirksverwaltungsbehörde ist nicht demokratisch legitimiert und die Raumplanung ist sehr politisch und daher muss ich das einer politisch agierenden, aber auch bestländer, gleichermaßen diskreditiert in diesen Fragen. Das heißt, ich kann das nicht dem Bund geben, weil der Bund kann nicht auf die einzelne Parzelle hinunter agieren. Das ist völlig illusorisch und geschieht ja außer in Holland, wo man eine ganz andere Eigentumsordnung hat, eben nicht. Es kommt ja oft die Frage, warum glaubt das viel besser in Deutschland zum Beispiel? Warum glaubt das besser? Es ist eine gute Frage, weil ich kann sie nicht eindeutig beantworten. Weil in Deutschland sind ja die Kreise demokratisch legitimiert und sind sozusagen hier auch der verlängerte Arm der Landesregierungen. Und da funktioniert das anscheinend. Also von Anfang an war aber da ein ganz anderer Zug drin, eine ganz andere Disziplin. Ich glaube, es hat schon auch mit dem österreichischen ein bisschen lockere Entscheidungen zu nehmen, zu tun. Auch, dass man dem einen etwas Gutes tun möchte, dass man eben schaut, dass das Geld irgendwo hereinkommt, aufgrund welcher Wege, ist ganz wurscht. Also man zögert ja auch zum Beispiel irgendwie hier eine gerechtere Aufteilung der Erlöse anzugehen etc. Also das hängt, glaube ich, schon auch ein bisschen mit unserer Mentalität zusammen. Und dann etwas, was ich sehr stark kritisiere, das ist der Raumordnungslandesrat, die sind der Regel der Wirtschaftslandesrat. ich sehr stark kritisiere, das ist der Raumordnungslandesrat, die sind der Regel der Wirtschaftslandesrat. Und das ist in meinen Augen völlig unvereinbar, zumindest in Tagen wie diesen, wo es sehr stark um den Schutz dieser Flächen geht, also generell des Grünlandes, des Bodens. Wir brauchen den wie ein bisschen Brot sozusagen für die Zukunft und wo man nach wie vor eben sehr stark nur auf die wirtschaftliche Entwicklung eugt und alles andere muss sich dem nachordnen. Und das ist sicher eine Sicht, die wir heute nicht mehr vertreten dürften. Eine politische Diskussion wird ohnehin auch noch folgen im Rahmen dieser Reihe. Frau Buchner, ich habe jetzt eines noch nicht ganz verstanden. Sie haben die hehre Absicht, brachliegende Flächen sozusagen an Unternehmen anzubieten. Das ist ein bisschen so etwas wie ein Partnerschaftsportal. Ich frage mich gerade, wie finden Sie selbst eigentlich diese brachliegenden Flächen? Da muss ich jetzt ein bisschen ausholen. Wir widmen uns schon länger dem Thema Brachflächen. Wir widmen uns schon länger dem Thema Brachflächen. Wir haben im Jahr 2018, das erste Mal gemeinsam mit der Fachhochschule Ober, wenn es doch brachliegende Objekte gibt. Und das haben wir als Anlass genommen, einmal eine fundierte Studie in Auftrag zu geben. Und das Ergebnis 2018 war, es gibt 68 Hektar brachliegende Fläche. Ja, das ist einmal eine Zahl, mit der man arbeiten kann. Wir haben das dann auch genauer geprüft, was liegt genau brach, sind die überhaupt noch für eine betriebliche Nutzung geeignet, weil oft entsteht da natürlich, die waren irgendwann einmal in einem Ortskern, weil da eine Fabrik war, und dann steht rundherum Wohnen, dann ist das ja gar nicht mehr für eine betriebliche Nutzung geeignet. Kann man das vielleicht anderwertig nutzen? Das war meine erste Ausgangslage. Wir haben diese Befragung dann drei Jahre später wiederholt. Das ist ja bei uns eine große Agenda, damit man einfach das auch künftig alle drei Jahre wiederholt, dass man da einfach immer ein bisschen Entwicklung auch sieht. Und im Jahr 2021 wollte man dann noch in die Tiefe gehen hinsichtlich der Brachen in Oberösterreich und hat auch bewusst dieses Thema Ortskernlehrstände mit abgefragt. Und erstens haben wir eine erstaunliche Rücklaufquote gehabt. 95 Prozent aller oberösterreichischen Gemeinden haben ihre Brachflächen und ihre Leerstände eingemeldet. Und das Ergebnis waren 227 Objekte mit 110 Hektar brachliegender Fläche. Wobei man da auch wieder ganz stark relativieren muss. Wir haben natürlich dann jede einzelne Fläche geprüft und das Ergebnis war, die große Brache gibt es in Oberösterreich gar nicht. Also wenn man glaubt, es gibt irgendwo ein 10-15 Hektar Gebiet, was man wirklich betrieblich entwickeln kann, da muss ich jetzt leider beide enttäuschen, das gibt es in Oberösterreich nicht. Wir reden da wirklich von kleinen Brachen bis 2500 Quadratmeter, bis 5000 Quadratmeter, also viel Ortskernleerstand. Es gibt, glaube ich, man kann es an einer Hand abzählen, wo man von einer Brache, es gibt eine größere Brache mit fünf Hektar beispielsweise, ob man auch hier wieder relativieren muss, diese Brache liegt in einem Ortskern. Da war früher eine Fabrik und mittlerweile entsteht da rundherum nur Wohnen. Beispielsweise, wenn man auch hier wieder relativieren muss, diese Brache liegt in einem Ortskern. Da war früher eine Fabrik und mittlerweile entsteht da rundherum nur Wohnen. Da hat man angedacht, kann man diese Fläche umwidmen, kann dort Wohnen entstehen. Und das sind einfach so Prozesse, wo wir dann wirklich jede Brache dezidiert anschauen, was kann dort entstehen. Da arbeitet man natürlich eng mit Partnern zusammen. stehen. Da arbeitet man natürlich eng mit Partnern zusammen. In manchen Regionen haben wir da auch Beratungsunternehmen, die uns da unterstützen. Es entsteht auch viel, in Lehrständen machen wir viel zum Thema Coworking. Das ist ein großer Schwerpunkt auch bei uns, weil sich das oft sehr gut anbieten würde, ein Coworking-Space in einen Lehrstand reinzugeben. Und da gibt es ja auch schon viele Objekte in Oberösterreich, die dementsprechend genutzt werden. Und da sehen wir unseren Auftrag, diese Objekte dann auch wieder vorzuzeigen und zu zeigen, es gibt viel in Oberösterreich, so wird es genutzt. Wir haben dann beispielsweise letztes Jahr den Upper Region Award ins Leben gerufen. Das ist, man kann es sagen, der Brachflächen Award in Oberösterreich. Und auch hier sind wir ganz klar Vorreiter. So etwas gibt es in Oberösterreich noch nicht. Da versuchen wir wirklich einmal aufzuzeigen, wie viele Entwicklungen sie im Leerstand schon getan hat, was für tolle innovative Konzepte dort entstehen. Es bewegt sich sehr viel. Dieses Thema Leerstandsentwicklung ist angekommen und es greifen auch viele auf. Ich will jetzt gar nicht auf einzelne Beispiele eingehen, aber zum Beispiel heuer beim Upper Region Award, die Gießereien trauen, die ist da ganz positiv hervorgekommen. Das ist am Stadtplatz, da ist ein Coworking entstanden, da ist ein Geschäftslokal unten entstanden. Also das ist eine Aufwertung für die ganze Stadt Ried. Und da gibt es natürlich sehr, sehr viele Projekte in Oberösterreich. Also wir haben da heuer sehr, sehr viele Einreichungen gehabt. Und da sehen wir auch ganz klar, wo der Trend hingeht und warum wir auch sehen, dass Formatmeßnahmen in dieser Art und Weise weiter unterstützen und weiter vorantreiben. Ich komme da gleich nochmal zu Ihnen. Das Problem ist ja trotz alledem, und die Frau Buchner ist sehr euphorisch, hat sie positiv Beispiele hervorgekehrt, aber das Problem ist ja trotzdem, dass mit vielen Eigentümern von brachliegenden Flächen nichts zu machen ist. Die halten das leer und lassen nicht mit sich reden. Auch da kenne ich eine ganze Menge Bürgermeister, die sich den Mund fußelig reden, die hier Veränderungen wollen. Und es gibt jetzt nicht immer so tolle Beispiele, wie jetzt auch hier in Linz, wo dieser Leerstand, der entstanden ist, nachdem Bettenreiter die Liegenschaft aufgegeben hat, in der Goethe-Kreuzung, dass da jetzt eine tolle Ukraine-Unterstützungsinitiative Unterkunft findet. Welche Erfahrungen machen Sie, Frau Weber, Sie haben auch einen guten Überblick über Österreich hinaus, wie Politik vorgehen kann, um tatsächlich mehr Druck auszuüben auf Eigentümer, die hier nicht mit sich reden lassen und einfach den Status quo beibehalten, der Raum, die Fläche bleibt leerstehend. Also wenn Sie jetzt von Geschäftslokalen sprechen, dann würde ich sagen, wenn jemand das nicht vermieten möchte, dann wird man ihn wohl dort belassen. Also da kann vielleicht Aufklärung helfen, indem man ihm auch einmal aufklärt, wie man mit einem Mieter. Es wird auch eine Illusion sein, zum Beispiel alle Geschäftsflächen wieder mit Geschäftsaktivitäten füllen zu können. Dann muss man sich halt bemühen, ob hier auch irgendwelche Non-Profit-Verwendungen dafür da sein werden. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Also ich glaube auch, dass es letztlich zu einem Stadtbild oder Ortsbild gehört, dass manche Geschäfte eben leer stehen. Covid hat da tiefe Spuren in der Geschäftswelt hinterlassen, zum Beispiel im Handel. Also ich bin jetzt neugierig, wie das weitergehen wird. Was mich erbost ist, dass wenn wenn große Wohnhausanlagen errichtet werden unter die Erdgeschosszone wieder, also lauter Geschäftsflächen neu entstehen, wo ich mich frage, wer soll dann da hineinziehen, wo wird dann eben auch hier die Kundschaft abgezogen. Also irgendwann wird sich das Ganze nicht mehr ausgehen. Bei den großen Geschäftsflächen ist es eben so, mein Wunsch wäre schon ein bisschen mehr, diese Geldflüsse, die da dahinterstehen, eben einmal ganz kritisch in Hinblick auf ihre Raumwirkung zu untersuchen, weil das wird alles immer als selbstverständlich genommen, dass man eben, wenn man Arbeitsplätze in einer Gemeinde schafft, dass die Kommunalsteuer eben sprudelt, wenn man eben Einwohner heranzieht, dass die Ertragsanteile steigen werden. Ich habe letztlich einmal sehr überschlagsmäßig, also wirklich nur Pi mal Daumen gerechnet, was wird etwa ein Bürger kosten einer Gemeinde pro Tag und was sozusagen bringt der eine Bürger, nämlich etwa 700 bis 900 Euro pro Jahr. Also wie kann sich das eben ausgehen? Ich glaube, da rennt man oft Dingen nach, die sich so gar nicht rentieren, weil eben eine Erschließung extrem teuer mittlerweile ist, weil sie extrem schädlich gegen das Klima ist, weil zum Beispiel die Energiewende absolut kontraproduktiv ist etc. Also hier müsste man viel kritischer mal schauen, wie läuft das Geld und wie können wir es umdeuten, diese Ströme. Und da wäre mein Gedanke, also prima, ich bin kein Finanzexperte, einmal das Sparen zu belohnen und nicht das Geld ausgeben belohnen. Heute mit den Bedarfszuweisungen, wenn einer eine Idee hat und sagt, ich schaffe jetzt Arbeitsplätze, wusch, auf einmal ist das Geld auf dem Tisch, um eine neue Erschließung zu machen. Aber man kann sich nicht angeblich irgendeine Planung, die vielleicht 100.000 Euro kostet, leisten. Also da frage ich mich, wie denken wir erstens, was sind unsere Ansprüche und wem laufen wir ständig hinten nach. Und diese Wirtschaftsmenschen sind ja alle dauernd wachstumsgetrieben. Irgendwann einmal muss man sagen, wohin wollte noch rennen? Wir haben Facharbeitermangel zum Beispiel in Oberösterreich und man tut so ständig, als würden die Leute auf der Straße stehen und keine Arbeit haben. Also da passt es für mich oft gar nicht mehr zusammen. Und da müsste man kritisch einmal fragen, wie könnten wir sehr grundsätzlich hier auch mehr den Spargedanken huldigen? Weil ich habe selbst einmal gehört, einem Minister, der dazu angetreten war, einmal die Schlupflöcher bzw. dort diese Unregelmäßigkeiten oder Ungereimtheiten zwischen Bund und Ländern auf den Tisch zu legen. Das sind immer die ganzen üblichen Verdächtigen. Das ist die Pflege, das ist die Gesundheit, das ist die Bildung und noch was. Das fällt mir jetzt nicht ein. Aber niemand schaut in die Landschaft und sagt, wie haben wir da das Geld hinausgekübelt. Hinaus, nicht hinausgeworfen. Wir haben es beim Fenster und tun es nach wie vor beim Fenster hinauskübeln. Wir können uns bestimmte räumliche Entwicklungen schlichtweg für die Zukunft, die sicher dramatischer sein wird, allein die Energieumstellung wird uns auch monetär sehr stark fördern und wir tun so weiter, als hätte diese ganzen Herausforderungen jetzt mit Klimawandel, Energiekrise, Krieg und allen Folgewirkungen, als würde es die nicht geben. Also das ist auch eine Illusion, der wir nachlaufen. Wir müssen langsam beginnen, radikal umzudenken. Frau Buchner, Sie haben zuvor, als Sie über das Nachhaltigkeitshandbuch gesprochen haben, diese zwei Komponenten ökologisch, aber auch sozial deutlich hervorgestrichen. Wie viel an Kritik können Sie an Planungsdefiziten, wie sie Frau Weber gerade ausgesprochen hat, teilen? Hat das auch Eingang gefunden in Ihr Handbuch, in Ihre Überlegungen, dass man Nachhaltigkeit auch so denkt, effizienter zu sein und eben eine gewisse Sparsamkeit zu verfolgen? Ich will jetzt das Handbuch nicht aufschlagen, aber wenn man es aufschlagt, kann ich dann gerne im Anschluss ein Exemplar geben. Genau auf der ersten Seite im Handbuch steht, die Überlegungen hinsichtlich Nachhaltigkeit beginnen bei der Planung. Bei der Planung, wie das Unternehmen die Investition tätigt. Und da fängt es an, brauche ich überhaupt so viel Fläche oder kann ich meine Abläufe ressourceneffizienter gestalten? Kann ich vielleicht vorhandene Flächen schon anders nutzen, damit ein Neubau oder ein Zubau gar nicht in Frage kommt? Also auch hier versucht man wirklich ganz am Anfang schon zu begleiten und einmal zu screenen vom ganzen Projekt, was ist überhaupt notwendig, wie kann man das sparsamer und effizienter gestalten, weil umso effizienter ich natürlich meinen Neubau oder meine Erweiterung oder meine Investition mache, umso ressourcenschonender ist das natürlich auch für den Boden. Und das hat sehr wohl im Handbuch Platz gefunden und das muss auch Platz finden. Weil das ist ja das wesentlichste Kriterium. Wie plane ich die Investition und wie ressourcenschonend gestalte ich sie? Wir haben jetzt quasi die Halbzeit schon überschritten, unserer Sendezeit. Frau Weber, ich bin im Rahmen meiner Diskussionssendungen immer sehr daran interessiert, nicht nur sehr konkret zu werden, um den Zuseherinnen und Zusehern auch sozusagen sehr plastisch zu vermitteln, worum es hier eigentlich geht. Mir geht es auch immer darum, sozusagen Schlussfolgerungen zu ziehen, dass vielleicht am Ende der Sendung auch ein bisschen Hoffnung übrig bleibt. Also bei Ihnen höre ich insgesamt raus, Sie sind eigentlich sehr zornig über die vielen, vielen Fehlentwicklungen, die Sie konstatieren, die Sie erforscht haben, über die Sie wahrscheinlich unermüdlich sprechen und in Vorträgen darauf hinweisen und warnen. Aber was ist denn jetzt für Sie so eine Schlussfolgerung, die wir so ganz konkret kurzfristig auch mal ins Auge fassen sollten? Ich habe den Eindruck, bei der Bevölkerung, bei den Menschen ist das Problembewusstsein in einer gewissen Hinsicht angekommen. Ist es ausreichend zu sagen, ja, Sie haben nach einer gewissen Radikalität verlangt, ist es ausreichend, die Menschen mitreißen zu können, radikale politische Maßnahmen auch mitzugehen, oder ist der Veränderungsunwille doch so maßgeblich, so überwiegend, dass wir hier eigentlich wirklich nur ganz, ganz kleine Brötchen backen können? Also grundsätzlich, glaube ich, wird der Veränderungswille uns aufgezwungen. Also ich glaube, das ist gar keine Entscheidung zu sagen, also wir wollen das nicht, das war ja so schön jetzt die letzten 40 Jahre, wir sind im Wohlstand oder in der Wohlstandsmährung sind wir alle mitgeschwommen. Also ich glaube, die Zeichen der Zeit stehen einmal schon in der Erkenntnis, dass die Brötchen, die wir backen werden, kleiner werden, nämlich die Zuwächse kleiner werden und dass wir mit dem Vorhandenen besser umgehen werden müssen. Also ich habe es schon gesagt, Österreich ist im Prinzip gebaut, wir haben kein Mengenproblem, wir haben ein Verteilungsproblem. Wir haben ein Verteilungsproblem zum Beispiel zwischen strukturstarken Räumen und strukturschwachen Räumen. Ich frage mich, ich habe mir da mal, jetzt hat eine Zeitung so einen Preisspiegel gemacht im Hinblick auf die Grundstückskosten. Da waren die höchsten Grundstückskosten 160 Euro und die geringsten waren 13 Euro pro Quadratmeter Bauland. Und ich frage mich, warum geht man nicht in diese, wo das Bauland so günstig ist, wo sehr viel Leerstand steht, der keine Verwendung mehr findet. Wieso kann ich nicht die Geldströme dorthin oder auch die Menschen mit ihren Anliegen dorthin bringen, ihren sozusagen auch Anliegen dorthin bringen, dass sie dorthin gehen, wo zum Beispiel Kapazitäten bereits aufgebaut und ausgebaut sind und keiner will sie nützen. Also wir brauchen hier mehr Bewusstsein, wie gehen wir mit dem, was vorhanden ist, besser um. Und da spielen natürlich die Finanzströme eine Riesenrolle. Und da spielen natürlich auch die Gefühle, was will ich hier wirklich? Ist es mir wichtig, dass ich jetzt in einem Neubau wohne oder kann ich zum Beispiel in einem Altbau gut sanieren? Also derzeit ist es noch so, dass die Förderungen vor allem eben in den Neubau gehen, rein prozentuell viel mehr und auch besser gefördert werden wie in den Altbauten. Es gehört radikal zum Beispiel umgedreht, dass man hier einen besseren Ansatzpunkt findet. Dann auch zum Beispiel Leuten vorstellt, wie das ist im Altbau. Ich selber war jetzt vergangenes Wochenende bei einem alten Betriebsgelände, das acht Familien zusammen eben umgebaut haben und hier einen wunderschönen Wohnplatz gefunden haben. Und jetzt noch eine eigene Energieerzeugungsanlage in diesem angrenzenden Flüsschen, das aber immer schon zur Gewinnung von Strom herangezogen wurde, aber sicher jetzt seit 1954 brach gelegen ist, haben sie jetzt wieder eine neue Anlage eingebaut. Also das sind wunderbare Beispiele. Da kann ich wirklich, musste ich ein Million mehr sein, um mir einen entsprechenden Wohnplatz eben überhaupt neu anschaffen zu können. Und solche Sachen müssen eben auch mehr vorgestellt werden. Es wird ja ständig eine Vorgegaukelung in der Reklame, das freistehende Einfamilienhaus mitten auf der grünen Wiese. Es wird kaum vorgestellt, wie eben wunderbare Wohnsituationen durch Althaussanierungen entstehen können. Und genauso wäre es eben jetzt eben auch. Und ich glaube Ihnen an das, dass Ihr Bemühen jetzt dorthin geht, vorhandene Wirtschaftsflächen auch besser zu nützen. Und da sind viel Kapazitäten auch da, wenn man so denkt, dass die meisten Sachen nur ebenerdig sind, gerade im Wirtschaftsbau, und wir jetzt durchaus aufstocken können. Aber dann heißt es sofort, wir müssen da natürlich solider bauen. Und wenn ich nur eine Halle habe, wenn ich da was draufsetze, und es heißt, das ist nur eine Parkfläche, dann kracht mir unten alles zusammen. Und genau das tue ich sehr stark kritisieren. Das sind sehr wohlhabende Investoren, von denen wirklich nicht ein Minimum an Gestaltung verlangt wird, ein Minimum an Seriosität, dass ich ohne Klimaanlage zum Beispiel da ein wunderbares Arbeitsklima herstellen kann. Und das ist mein Vorwurf, dass man hier nichts abverlangt. Da frage ich mich, wer ist da einfach sozusagen der, der entscheidet und wer ist da die Behörde. Also das passt nicht mehr zusammen und da tut der Investor der Behörde sagen, was er will. Nicht umgekehrt. Ich möchte gerne einen Gedanken aufgreifen und den spiele ich gleich an Sie, Frau Buchner. Das ist dieser Gedanke, wo Sie darauf hinweisen, dass das ungleich verteilt ist. Und ich frage mich gerade, man kennt das ja auch von den großen Metropolen, die ja untereinander, Stichwort Wien, Budapest, Prag, in große Konkurrenz und Wettbewerbe getreten sind um die Standorte. Das ist ja auch regional durchaus vergleichbar. Fühlen Sie sich in einem Wettbewerb auch mit anderen Regionen und Standorten? Und dass das tatsächlich auch etwas ist, was Sie auch antreibt? Wir sehen uns überhaupt wenig, muss ich sagen, in Konkurrenz. Vor allem nicht mit, natürlich mit einzelnen Regionen, aber grundsätzlich wissen wir, was Oberösterreich zu bieten hat. Und das ist nicht zu wenig. Wir liegen einfach im Zentrum von Europa. Wir haben eine perfekt ausgebaute Infrastruktur. Wir haben perfekte Rahmenbedingungen geschaffen. Wo aber auch wieder das Thema Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommt. Und wir schauen einfach wirklich dort Betriebe anzusiedeln, wo es Sinn macht. Weil Sie vorher gesprochen haben, warum verteile ich das nicht? Warum siedle ich nicht einen Betrieb dort an, wo vielleicht die Grundstückspreise niedriger sind? Das hat schon einen Grund, warum Sie dort angesiedelt sind, wo die Grundstückspreise höher sind, weil dort die Infrastruktur vorhanden ist. Es ist wichtig zum Beispiel, dass ein Unternehmen vielleicht kurze Wege bis zur nächsten Autobahn hat. Das verringert natürlich dann auch wieder den Verkehr, weil wenn ich Bewohner bin und jeden Tag fahren auf meiner Straße zig LKW vorbei, weil der 30 Kilometer bis zum nächsten Autobahnanschluss hat, ist das auch nicht zielführend. Und da werden wir eben wieder dabei, Betriebsbaugebiete dort entwickeln, wo es wirklich weil der 30 Kilometer bis zum nächsten Autobahnanschluss hat, ist das auch nicht zielführend. Und da werden wir eben wieder dabei, Betriebsbaugebiete dort entwickeln, wo es wirklich von der Infrastruktur her Sinn macht und wo das gesamtheitlich erfolgen kann. Und da wäre ich auch wieder beim Inkobar-Thema, dann braucht nicht jede Gemeinde sein Betriebsbaugebiet, sondern man macht es gemeinschaftlich und fokussiert sich wirklich auf eine Fläche für die gesamte Region. Also jetzt sind wir ja alle am Trip, wo wir sagen, wir denken in Kreisläufen. Und dann frage ich mich aber, Betriebsansiedlungen, die scheren da aus. Das ist nach wie vor sozusagen dieser internationale Wettbewerb, wo von Kreislauf keine Rede sein kann. Sie reden vom Autobahnanschluss. Ich rede mittlerweile vom Anschluss an die Bahn zum Beispiel. Also wir müssen schon auch hier wirklich neue Leitlinien uns geben, die dann auch zu neuen Ergebnissen führen. entwickeln neue Standorte. Wohin führt das? Wer soll dann da arbeiten? Ich selber wohne in Wien zum Beispiel und ich sage Ihnen offen, ich leide mittlerweile an der überfüllten Stadt. Und ich glaube, da bin ich nicht die Einzige. Ich bin da relativ resistent. Aber man spürt, dass diese Stadt voll von Menschen ist und auch dann die Stadtentwicklung eine hektische Betriebsamkeit entwickelt. Und zugleich habe ich in Oberkärnten gearbeitet, wo jedes zehnte Haus leer steht. Also wir müssen uns diesen Themen, Sie haben es ja selber schon betont, widmen und hier ein bisschen ein neues Denken veranschlagen, weil wir nicht ständig neue Stoffströme auch in Gang setzen dürfen. Wir müssen eher da wirklich uns zurück zurücknehmen mit dem Vorhandenen, mal schauen, wie wir es besser bewirtschaften. Darf ich vielleicht da trotzdem etwas ergänzen? Und das ist in Oberösterreich schon ganz klar angekommen. Wir sind ein sehr starkes Wirtschaftsbundesland. Wir sind das Industriebundesland Österreichs. Wir haben 25 Prozent der Exporte aus Österreich kommen aus Oberösterreich. Das zeigt einfach ganz klar, wie hat sich Oberösterreich in den letzten Jahren entwickelt. Das mittlerweile sehr hohe Wohlstandsniveau, das was wir hier haben, ist natürlich auch der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet. Und wenn man jetzt eine Betriebsansiedlung weiter vorantreibt, muss man natürlich schon abwägen, die wirtschaftliche Entwicklung und die Fragen vom Klimaschutz und das so einfach ineinander fließen. Und aus dem Grund gibt es eben auch so viele Maßnahmen. Entwicklungsmöglichkeiten in Oberösterreich liefern. Das ist mir schon klar, wenn Sie sagen, es ist schwierig, Arbeitskräfte dahin zu bringen. Aber auch hier gibt es ja verschiedenste Initiativen. Also man tut was, man tut sehr viel mittlerweile, dieses Fachkräftethema oder Unternehmen zu unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und da schaut man auch über die Grenzen hinaus. Also wir haben eine eigene Abteilung bei uns im Haus, Human Capital Management, die wirklich gezielt Fachkräfte aus dem Ausland akquiriert, vor allem im IT-Bereich. Da merkt man einfach ganz stark, da ist klar, da braucht man in Oberösterreich dementsprechend Fachkräfte und da gibt es eben verschiedenste Initiativen und das ist eben das Wichtigste, dass man die wirtschaftliche Entwicklung vom Standort nicht unterbindet, sondern einfach strategischer das Ganze vorantreibt. Ja, es ist also immer noch dieses Expansion. Und wenn die Leute hier fehlen, dann holt man sie sich von woanders her. Und dann frage ich mich, wie soll das gesamteuropäisch oft ausschauen, wo wir eben dort, und da weiß ich etwa von Bulgarien, wie das ganz stark geschrumpft ist, rein quantitativ von der Bevölkerung her. Ich selber habe eine liebe Freundin, die waren zu 18 bei der Matura, drei sind in Bulgarien geblieben, alle anderen sind ins Ausland gegangen. Und dann frage ich mich, wie soll dieses Land auf die Beine kommen? Also das ist derartig immer so Wettbewerb, hektisches Aktivieren, Akquirieren. Ja, Hauptsache wir sind die Schnelleren. Und das, was auch noch eben mich stört, ist dann die Frage, wo ist das Ende der Fahnenstange? Also irgendwann wird man mal sagen müssen, oder man steht vor Scherben und sagt, aha, da haben wir ein bisschen zu viel gemacht. Nicht wir, sondern die nachfolgenden Generationen werden das sagen teilweise. Also da ist uns einfach für, wir gehen immer davon aus, dass die Rahmenbedingungen sich nicht verändern werden. Und ich glaube, wir sind wirklich an einem Wendepunkt angelangt. Entweder wir nehmen jetzt diese ganzen klimatischen Herausforderungen, die sehr mit der Energiefrage verbunden sind, wirklich ernst. Wir nehmen auch die Spannungen, die Weltspannungen ernst. Und wir sehen eben, dass wir teilweise neue Lösungen finden müssen und auch suchen müssen. Und wir dürfen nicht durch vollkommene Irritation, wenn einmal etwas nicht mehr so ist, wie es jahrzehntelang gelaufen ist, wir müssen hier ganz neue Denkmuster entwickeln und dankbar sein, dass wir das, was wir geschaffen haben, höchstens in die nächsten Generationen noch bringen können. Das ist noch nicht das Schlusswort. Wir haben noch ein paar Minuten. Klingt wie ein Schlusswort. Aber die Fragestellung der heutigen Sendung, ich rufe das jetzt nochmal in Erinnerung, weil das, glaube ich, jetzt auch für die Schlussrunde sehr hilfreich ist, wie verträgt sich Bauen mit dem Klimaschutz? Das ist eine schwierige Fragestellung, die eigentlich ein Gegenstand gesellschaftlicher Verhandlung ist. Und Sie weisen immer wieder darauf hin, Frau Weber, dass natürlich zukünftige Generationen ausbaden müssen, was wir heute nicht leisten oder was wir verweigern oder wie auch immer, wo wir kein ausreichendes Bewusstsein dafür entwickeln. Nur das Interessante ist natürlich, dass die Generation von morgen ja heute an den Entscheidungsprozessen nicht beteiligt ist. Das ist ein grundlegendes Demokratieproblem, aber ich möchte es trotzdem nochmal runterbrechen, jetzt auch auf die Schlussrunde und sozusagen mit Schlussfolgerungen, die irgendwie hilfreich sind, verb Buchner. Die Business Upper Austria hat eine Agenda, die quasi die Unternehmen, die Wirtschaft, sozusagen an die Unternehmen und Wirtschaft appelliert, verantwortungsbewusst auch mit unseren Bodenressourcen umzugehen. Sie haben konkrete Angebote, Sie haben ein Nachhaltigkeitshandbuch, wo Sie konkrete Ideen vermitteln und veröffentlicht haben. wo Sie konkrete Ideen vermitteln und veröffentlicht haben. Noch einmal, im Hinblick auf die Unternehmen, die auf Sie zukommen, ist das für Sie schon etwas, wo Sie sagen, das reicht jetzt mal aus, das ist das, was wir machen können, schauen, dass wir Unternehmen beispielsweise mit brachliegenden Flächen zusammenführen? Oder ist da noch Luft nach oben? Wollen Sie noch weitere Angebote stellen? Was können Sie in Zukunft noch mehr tun zum Bodenschutz? Sie haben ja eine nicht unbedeutende Rolle, auch im Sinne von Bewusstseinsarbeit im Hinblick auf die Wirtschaft. Natürlich, man hört nie auf, für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich weiterzuarbeiten, das weiter zu gestalten. Wir greifen ja bewusst Themen auf, aus den Betrieben, aus der Bevölkerung, aus den Gemeinden und versuchen, welchen Beitrag können wir als Standortagentur dazu leisten. Das ist einmal Fakt Nummer eins. Dann gehen wir selbst aus Abteilung Investorenstandortmanagement natürlich bei Betriebsansiedlungen so vor, mit der Devise Brownfield First. Wir prüfen bei jeder Anfrage, gibt es ein geeignetes Brownfield-Areal in Oberösterreich und bieten dem Unternehmen in erster Linie einmal das brachliegende Objekt an. Sollte das absolut nicht in Frage kommen, ist aber jetzt nicht so, dass man das zurückweist, sondern es wird natürlich schon genauer geprüft, warum kommt es nicht in Frage, erst dann prüfen wir hinsichtlich einem Greenfield, welche Flächenentwicklung gibt es. Und auch hier sind wir wieder ganz eng mit den Betrieben, dass wir schauen, wie viel Fläche benötigt das Unternehmen wirklich für sein Vorhaben. Kann es vielleicht am Standort irgendwie erweitern? Also da gibt es natürlich verschiedenste Initiativen. Und wir gehen auch so weit, dass wir uns eben diese Brownfield-Areale anschauen und die Eigentümer unterstützen, dort etwas Neues zu entwickeln. Das haben wir in Oberösterreich. wir haben jetzt einen Prozess gestartet, das ist ganz erfolgreich, wo wir im Zuge von einem Open Innovation Prozess einen Stakeholder aus der Region einladen, mitzuarbeiten, weil es uns auch ganz wichtig ist, dass nicht wir als Standortagentur kommen und sagen, dort könnte das und das entstehen, sondern damit sowas funktioniert, braucht es einfach Community dahinter. Wie ich vorher schon gesagt habe, gerade beim Thema Coworking geht es da ganz stark um das Community-Thema und dass er brennen muss, dass dort etwas entwickelt wird. Aber wer ist die Community? Die Community versuchen wir zu bilden natürlich, also da unterstützen wir. Wir versuchen diese Player aus der Region zusammenzuholen und einmal so eine Art Idee zu gründen, was kann dort entstehen und da wollen wir bewusst nicht nur die Wirtschaft aufgreifen, sondern wir holen sie zum Beispiel auch die Kunst und Kultur dazu, weil die ganz stark auch gerade bei so Brachflächenrevitalisierung einen ganz großen Part spielt. Die haben auf ganz andere Ideen als wir Wirtschaftstreibende oder als die Politik. Und das ist eben genau das spannende Umfeld, damit man die richtigen Player zusammenholt. Und da profitieren einfach wir als Standortagentur von einem sehr großen Netzwerk, arbeiten dann auch viel mit unseren Netzwerkpartnern aus den Regionen zusammen. Derjenige kann da viel Beitrag dazu leisten, dass man dort was Tolles, Kreatives, aber auch was, was die Region und was die Wirtschaft braucht, entstehen zu lassen. Ich erinnere mich ganz kurz nur eingeworfen an die Stadt Berlin, die jetzt auch seit einigen Jahren leerstehende Räume, Leerstand, zuallererst Kunst- und Kulturinitiativen anbieten muss und dann, wenn sich dafür keine findet, anderen Nutzungsformen. Frau Weber, ich glaube, Ihre Wirtschaftskepsis wird heute nicht ausgeräumt werden. Was bleibt denn für Sie noch an Hoffnung übrig? Was ist Ihrer Meinung nach auch die Kraft einer Klimaschutzbewegung, hier tatsächlich den Nachdruck zu entwickeln, von dem Sie ja oft überzeugen, Ihr persönlicher Nachdruck, auf den Sie hinweisen. Was ist denn ein Ansatzpunkt, wo beispielsweise auch Jugendliche, die jetzt wirklich an ihre Klimazukunft denken, im Hinblick auf den Boden, auf den Bodenschutz, die Bodenzukunft konkret hinweisen sollten? Ja, grundsätzlich muss ich schon sagen, ich bin nicht wirtschaftsskeptisch. Ich bin nur skeptisch, wie manche Probleme eben gesehen werden. Wir haben doch jetzt, weil Sie dauernd die Frage der Nachhaltigkeit zitieren. Also die Nachhaltigkeit heißt für mich ja, in ein Fließgleichgewicht zu kommen mit dem Sozialen, mit den ökologischen Anliegen und natürlich der Wirtschaft. Aber es geht rein immer in diese Expansionsphase. Also es ist gar nicht, das ist einfach sozusagen in der DNA der Wirtschaft gegeben. Aber im Grunde sehen Sie ja, dass die Leute mittlerweile auf der Straße sind. Also die jungen Leute mit Fridays for Future zum Beispiel. Ich meine, die haben doch sehr viel zur Bewusstseinsbildung beigetragen. Und das soll ja eine Warnung sein, die wir jetzt, ich ja fast ausgeschieden, aber andere, die am Ruder sind ja, um das ernst zu nehmen. Und auch Sie mit Ihren Anliegen in diese Entscheidungsfindungen hineinzunehmen. Und auch das sehe ich als ganz große wirtschaftliche Herausforderung, auch eben diese neuen Rahmenbedingungen einzubauen, einen riesen Transformationsprozess in Gang zu setzen und eben ihn auch in Gang zu halten. Also das ist mindestens so eine Riesendings wie diese ständige Wohlstandsmährung, jetzt dieses Hinübergleiten in eine neue Ära, die also ökologisch und sozial verträglicher ist. Also da bin ich absolut, brauchen wir die Wirtschaft, und sie ist eben gerade mit dem Effizienzgedanken, der sie ja heute tragen muss, ist sie an vorderster Stelle und kämpft auch. Aber zugleich muss man natürlich sagen, es geht hier nicht nur um Effizienz und man muss das auch den Leuten sagen, es geht auch um Sparen, weil wir haben es gesehen an der LED-Lampe, die ist viel effizienter im Hinblick auf die Stromnutzung und Lichterzeugung, aber alle haben gesagt, aha, kostet eh nichts und haben viel mehr LED-Lampen installiert, als ursprünglich andere Glühlampen da waren. Und mittlerweile ist es mehr der Höhe der Stromverbrauch. Also wir brauchen wirklich eine gemeinschaftliche Bewegung, wo wir auch Anwälte der Natur hineinnehmen, wo wir gemeinschaftlich schauen, dass wir neue Paradigmen entwickeln, wo eben auch ein bisschen weiter gedacht wird, als dass wir jetzt irgendwelche Leerstände füllen. Frau Buchner, Sie haben jetzt das Schlusswort. Nicht viel Zeit dafür, aber Sie haben das Schlusswort. Auch von Ihnen nochmal, ich meine, Sie haben ja ohnehin ein bisschen, Sie haben uns alle davon überzeugt, Sie verkörpern hier oder Sie vermitteln hier eine sehr optimistische Perspektive. Aber wenn Sie jetzt auch mal ein bisschen selbstkritisch sind und auch in die Zukunft schauen, auch in der Verantwortung für die jungen Generationen, die heute mehrfach angesprochen wurden. Was ist denn etwas, was Sie beispielsweise auch der Wirtschaft ins Handbuch schreiben würden? Ganz kurz, knapp und markig, was soll die Wirtschaft, eine verantwortungsvolle Wirtschaft auch tun, um den Bedürfnissen einer sicheren Klimazukunft der Jungen von heute tatsächlich Rechnung zu tragen? Ich habe es ja schon mal kurz angeschnitten, da wären wir einfach wieder bei dem Thema, dass man wirklich abwägt, bei jedem einzelnen Projekt die wirtschaftliche Entwicklung mit den Fragen des Klimaschutzes gegenüberzustellen. Und das ist einfach für mich der wesentliche Aspekt bei dem ganzen Thema. Das machen wir schon. Da gibt es natürlich sicher noch Luft nach oben. einfach von uns verschiedenste Initiativen und versuchen auch ständig unser Serviceangebot oder unsere Leistungen für die Unternehmen, für die Gemeinden und für die Bürger von Oberösterreich weiterhin an die überortlichen Gegebenheiten anzupassen. Ich sage ein herzliches Dankeschön Ihnen beiden. Wir sind am Ende der Sendezeit. Alexandra Buchner, Leiterin Investoren und Standortmanagement der Business Upper Austria, sowie Gerlind Weber, Professorin für Raumplanung und ländliche Neuordnung an der Universität für Bodenkultur. Feine Diskussion, wichtige Diskussion, die wir sicherlich bei DorfTV auch weiterführen werden. Ich darf mich aber natürlich jetzt auch bedanken bei den Zuseherinnen und Zusehern, die dabei waren. Vielen Dank für das Interesse. In diesem Sinne darf ich schließen, wie immer mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV weiterhin gewogen. Einen schönen Abend noch und auf Wiedersehen.