Liebe Zuschauerinnen von DorfTV, liebe Hörerinnen und Hörer des Freien Radios Freistaat, ich darf Sie ganz herzlich begrüßen zur Juni-Ausgabe von Im Blickpunkt Soziales und Bildung. Mein Name ist Roland Steidl und ich habe heute einen ganz ungewöhnlichen Gast. Das war fast ein Überraschungsgeschenk für mich, dass wir uns kennenlernen durften, nämlich Andreas Ferner. Ich sage jetzt erst einmal nicht, was du bist, was du machst. Geheimnisvoll. Selbstverständlich. Und das muss man ja erst einmal berücksichtigen. Wir haben ein sehr, vielleicht sollten wir noch etwas dazu sagen. Wir nehmen die Sendung auf heute am 3. Juni. Das ist ganz wichtig. Ich weiß nicht, ob heute ein bedeutsamer Tag ist, aber man hat das Gefühl, wir leben in einer Zeit, die eine einzigartige Abfolge bedeutsamer Themen und bedeutsamer Tage und bedeutsamer geschichtliche Ereignisse umfasst. Ob das etwas mit unserem Thema zu tun hat, werden wir noch sehen. Also ich komme jetzt mit dem Thema raus. Ich rücke jetzt raus. Nämlich, man muss das ja auch ein bisschen locker machen. Also das Thema heißt Schule? Fragezeichen. Bildung? Fragezeichen. Und dann einfach zum Lachen. Jetzt komme ich natürlich mit einem zweiten Geheimnis heraus. Deine Doppelexistenz besteht darin, dass du seit vielen Jahren Lehrer bist und außerdem Kabarettist. und außerdem Kabarettist. Und diese beiden Ebenen und Stränge deines Lebens wollen wir in dieser Sendung ein bisschen untersuchen. Sehr gerne. Also Lehrer und Kabarettist, böse Zungen behaupten ja, ich mache den ganzen Tag das Gleiche. Ich stehe vor Leuten und rede deppert. Ich vermittle natürlich hochwichtige Inhalte, die Leben retten können. Und tagsüber bin ich dann in der Schule. Aber es passt wirklich sehr gut zusammen, weil am Ende des Tages mache ich doch sehr ähnliche Dinge. Ich stehe vor Leuten und vermittle wichtige Inhalte und die möglichst unterhaltsam, dass man sie auch nehmen kann. Und das eine befruchtet das andere. Als Lehrer musst du wirklich, und du weißt es ja selber, bist ja selber Lehrer, musst du wirklich die Leute sehr gut kriegen können und übst da eigentlich vor dem strengsten Publikum der Welt. Schüler, sage ich mal so salopp. Und als Kabarettist musst du natürlich genauso die Leute mitreißen können. Also es passt eigentlich perfekt zusammen. Also so gespalten ist es gar nicht. Man lernt im einen Bereich für den anderen und umgekehrt wiederum. Aber das war jetzt natürlich ein bisschen eine Gemeinheit, was du gemacht hast. Also so gespalten ist es gar nicht. Man lernt im einen Bereich für den anderen und umgekehrt wieder. Aber das war jetzt natürlich ein bisschen eine Gemeinheit, was du gemacht hast, sage ich ganz ehrlich. Weil ich glaube, ich mache seit zwölf Jahren Radio und Fernsehen und sowas. Es hat noch kein Mensch bisher rausgekriegt, dass ich Lehrer bin. Ich habe dich geoutet. Ich verschweige das normalerweise. Tut mir leid. Ich habe nicht gewusst, dass es dir so unangenehm ist. Ich stehe dazu. Also jetzt die Öffentlichkeit weiß es, Roland ist ein Lehrer. Ich hoffe, ihr habt ihn trotzdem noch immer gern. Aber fangen wir doch einfach mal an, wenn du sagst, du bist Lehrer. An welchen Schultypen oder an welchem Schultyp? Also ich bin in einer berufsbildenden Schule, in einer Handelsakademie und Handelsschule. Und Aufbaulehrgang gibt es jetzt auch. Hakash Sakrikör im dritten Wiener Gemeindebezirk. Ja, den Lehrerjob mache ich seit 1999. Also auch schon seit einiger Zeit. Jetzt 22, 23 Jahre. Obwohl ich erst 25 bin. Also wirklich sehr früh angefangen. Nein, also mache ich schon sehr lange. Macht mir wirklich wahnsinnigen Spaß. Berufsbildend gefällt mir auch gut, weil ich will nichts vorweggreifen, aber ich finde es halt gut, wenn ich den Kids wirklich was für ihre Zukunft, auch fürs Berufsleben mitgeben kann und voncher, aber ich habe die kaufmännischen Fächer. Aber die mache ich sehr gern, so wie Betriebswirtschaft. Aber es sind da viele neue, tolle Fächer dazu gekommen, wie zum Beispiel Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz. Das darf ich auch unterrichten. Also es ist ein super Job, der mir nicht nur Input fürs Kavarier liefert, den ich auch wirklich so gern mache, weil es gibt Schöneres oder Sinnhafteres, jungen Menschen vielleicht ein bisschen zu helfen, bei ihrem Weg die ein oder andere Fähigkeit oder Fertigkeit zu bekommen. Auf das Thema Kommunikation werden wir auf jeden Fall noch zurückkommen. Ich muss nur spaßeshalber dazu sagen, meine Töchter, als es so weit war, dass sie anfingen zu studieren, also mit ein paar Jahren versetzt halt, habe ich immer gesagt, alles dürft studieren, nur bitte nicht Betriebswirtschaft und nicht Informatik. Ja, kann ich verstehen, also Informatik total leider. Betriebswirtschaft war für mich offengesagt auch so eine Kompromisslösung. Also ich wusste mit 18 nicht genau, was ich machen sollte, beziehungsweise traute ich mich nicht, das zu machen, was ich wirklich machen wollte. Ich wollte schon damals Schauspieler werden und ein komischer Kompromiss dann Betriebswirtschaft zu machen, aber es ist halt so das breiteste Studium, wo man halt die meisten Dinge machen kann. Und ich meine, es ist eh witzig, ich habe ein Managementstudium gemacht und jetzt bin ich Künstler und Lehrer, also eigentlich was ganz anderes. Aber es war auch für diese Sachen, die ich jetzt mache, eine gute Basis. Als Lehrer unterrichte ich halt diese Inhalte, aber auch als Künstler ist es sicher kein Nachteil, wenn man gewisse, wie soll ich sagen, wirtschaftliche Zusammenhänge, wenn man sich auch vermarkten kann zum Beispiel. Also am Ende des Tages habe ich es nicht bereut, obwohl ich sogar noch ein zweites Wirtschaftsstudium machen musste, weil ich musste dann Wirtschaftspädagogik auch noch nachholen. Das heißt, ich bin zweifacher Wirtschaftsmagister und arbeite eigentlich als Künstler und Lehrer. Naja, ich meine, aus meiner Perspektive würde ich sagen, man muss die Feinde kennen, mit denen man es zu tun hat. Ich kenne alle schmutzigen Tricks. Aber Buchhaltung unterrichte ich zum Beispiel nicht. Ich habe mit Walter Otto Oetsch mal Sendung gemacht. Das ist ja einer der großen Kritiker der Betriebswirtschaft. Mittlerweile glaube ich schon weit über 70 und so was. Und der hat das ja auch ganz kritisch in Frage gestellt und gesagt, hat überhaupt die Betriebswirtschaft irgendwie einen wissenschaftlichen Charakter oder nicht? Oder ist es eben pure Ideologie? Charakter oder nicht. Oder ist es eben pure Ideologie? Ein Freund von mir, der auch Betriebswirtschaft studiert hat und dann eine steile Karriere in der Diakonie gemacht hat, der hat gesagt, weißt du was? Als er Betriebswirtschaft studiert hat, hat er das gesagt. Ich glaube ja nicht, dass das eine Wissenschaft ist. Ich glaube, das ist eine Weltanschauung. Im Grunde ist es eine Ideologie. Und letztendlich Religionsersatz. Ich hätte es vielleicht nicht ganz so dramatisch gesagt, wobei es stimmt schon, vieles, was du da lernst, eben die Menschen werden als Produktionsfaktor gesehen, die Arbeitskraft, da hast du schon recht. Dass es überhaupt eine Wissenschaft ist, das sehe ich auch sehr kritisch. Ich hätte es einfach als Werkzeuge gesehen, Werkzeuge eben, um Unternehmen vielleicht besser führen zu können. Aber ich habe mein ganzes Betriebswirtschaftsstudium schon gespürt und gewusst, das wird es nicht werden, obwohl viele Wege offen stehen, keiner von denen wird es werden. Und dadurch habe ich das ganze Studium gehadert und habe währenddessen eben schon begonnen. Da hat es auf der Wirtschaftszone wirklich eine Theatergruppe gegeben. Da habe ich dann dort schon Theater gespielt und war auch angefangen, beim Film zu arbeiten. Und ich habe einfach gewusst, es wird es nicht werden. Aber dieser Prozess, mir das dann zuzugestehen, jetzt hast du ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium, da steht quasi die große Karriere mit Geld und allem offen. Und zu sagen, nein, okay, ich brauche das nicht, weil ich weiß, diese Jobs wären es nicht. Es war ein harter Kampf und ich bin aber sehr froh, dass diese andere Seite gewonnen hat, der, der sagt, okay, nein, ich gehe in die Schule beziehungsweise ich verwirkliche später noch meinen Traum, als Schauspieler zu arbeiten, als Kabarettist, als Künstler zu arbeiten. Also von dem her habe ich die Kurve nochmal gekratzt, trotz Betriebswirtschaftsstudium. Du hast jetzt gesagt Film. Was hast du an Film gemacht? Ja, also da arbeite ich auch schon sehr lange. Es ist immer in mir gewesen und ich brauchte eben sehr lange, um mir das zuzugestehen. Ich habe begonnen, mit sehr viel Werbung zu drehen. Also da bin ich wieder bei der Betriebswirtschaft. Aber ich habe dann immer mehr so kleine Rollen bei Soko Donau, Soko Kitzbühel. Zuerst begonnen als Leiche, die im Rückblick dann auch natürlich ein bisschen geredet hat. Habe mich hochgearbeitet bis zum Mordverdächtigen. Also ich habe da einiges schon spielen dürfen. In Schlawina, das war eine wahnsinnig schöne Produktion von Paul Harata, das ist auch der, der Indien gedreht hat mit Harder und Dorfer. Dort konnte ich auch eine kleine Rolle ergattern. Da und dort komme ich unter. Aber es ist halt in Österreich ein kleines Land, ein sehr hartes Business, wo man schwer unterkommt. Aber ab und zu darf ich spielen. Naja, gut. Jetzt haben wir ja gesagt, wir wollen einerseits, vielleicht noch eine wichtige Frage. du bist Vater? Ja, ich bin Vater. Verheiratet und zwei? Ja, also genau. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt hier sagen sollte. Ja, nur ganz kurz. Nein, also verheiratet bin ich nicht mehr, aber ich bin Vater von zwei Kindern. Die sind wie alt? Meine Kinder sind noch relativ klein, also meine Tochter ist acht, die geht in die Volksschule und mein Sohn ist vier Jahre alt. Also noch im Kindergarten. Das ist ja eben das, was ich am Anfang gemeint habe. Es gibt Leben, das war in unserem Vorgespräch, für die ist die Erfahrung von Schule substanziell. Also ich könnte sagen, ich gehe seit 60 Jahren in die Schule in irgendeiner Form. Das heißt, du bist bist nie rausgekommen. So ist es. Also bin ich je erwachsen geworden, könnte ich mich fragen. Ich gehe noch immer in die Schule. Und dann hat man eben dadurch, dass man Kinder hat, hat man ja erneut auf einer anderen Ebene Kontakt mit Schule. Und das ist schon dann spannend, ein bisschen zu beurteilen oder einen Blick dafür zu bekommen, was macht Schule eigentlich mit uns. Also hilft sie, so wie du gesagt hast, hilft sie wirklich dazu, im positiven Sinn leben zu lernen. Und jetzt nicht nur fokussiert auf Beruf, sondern auch im Blick auf Selbstfindung, Selbstfindung, im Blick auf Sinnfindung, im Blick, ja, also dass man so einen Blick darauf wirft, sieht Schule den Menschen, mit dem sie zu tun hat, eigentlich als Menschen? Oder ist er tatsächlich nur, das gab es ja auch schon solche Konzepte, jemand, der halt gefüttert werden soll, mit Input, und den muss er zu bestimmten Zeiten dann wieder outputen. Also mir geht es ähnlich wie dir. Also ich bin auch quasi schon seit ewigen Zeiten in der Schule. Eigene Schulzeit, dann Studium, dann eben wieder in der Schule gearbeitet, parallel weiteres Studium. Also im Endeffekt bin ich da auch nie rausgekommen. Also noch keine 60 Jahre, aber doch einiges an Zeit schon. Ich sehe Schule offengesagt sehr positiv. Also jetzt, wenn ich mich selber anschaue, weil mir das durchaus Sinn gestiftet, nicht nur, weil ich mir schon, ich habe mir schon in der Schule sogar gedacht, ich war jetzt noch in der Oberstufe, ich habe mir gedacht, eigentlich wäre Lehrer was für mich. Habe das dann ein bisschen leider wieder aus dem Blickfeld verloren und eben dann Betriebswirtschaft studiert, aber mich hat das eigentlich, dieses Ganze, ich habe Schule immer als eine sehr soziale Geschichte erlebt. Man sieht seine ganzen Freunde, ohne dass man sich das überhaupt ausmachen muss. Ich habe zum Beispiel noch immer die eigenen, die Freunde aus der Schulzeit sind noch immer meine wichtigsten Freunde. Also das hat mich inspiriert bei meiner Berufswahl und auch eigenen, also die Freunde aus der Schulzeit sind auch immer meine wichtigsten Freunde. Also das hat mich inspiriert bei meiner Berufswahl. Und auch so, also ich sehe das bei meinem Kind sehr positiv. Also mein Kind geht sehr gerne in die Schule, liebt seine Lehrer, hat immer einen Lehrer und eine Lehrerin, was ich auch ein super Konzept finde, dass man eben beides hat. Und ich glaube, man muss da ein bisschen positiver reingehen. Ja sicher, man kann Schule immer besser machen und das hängt natürlich ab auch von der Schule selber, von den Lehrern. Aber ich persönlich, und das vergessen glaube ich oft die Leute, auch wenn sie über ihre eigene Schulzeit nachdenken, du hast ein paar super Lehrer und du hast vielleicht auch ein paar schlechte Lehrer und dann fallen dir vielleicht immer die schlechten Lehrer ein. Aber ich hatte wirklich tolle Lehrer auch, die mich wahnsinnig inspiriert haben. Also ich hatte zum Beispiel einen sogar sehr gefürchteten Geografie-Tourenlehrer, aber der hat mich wahnsinnig inspiriert, nicht nur, wie er, also ich habe bei ihm so viel mitgenommen, also eben, er war dran schuld eigentlich, warum ich Betriebswirtschaft studiert habe, weil er Geografie so interessant gemacht hat. Und das ist ja Geografie und Wirtschaftskunde. Und ich dachte, ja, Wirtschaftskunde, der hat das so spannend als jede Universumsendung. Und das hat mich zum Beispiel sehr inspiriert. Also ich denke mal, in manchen Bereichen kann ich den Schülern wirklich sehr viel mitgeben, wie zum Beispiel beim Präsentieren oder bei Bewerbungsprozessen. Das nehmen sie dann auch wirklich sehr stark an. Also da kommen auch wirklich Schüler aus anderen Klassen zu mir, die ich gar nicht habe, und sagen, Herr Professor, ich habe da jetzt nächste Woche, muss ich eine Bewerbung schicken, könnten Sie sich nochmal anschauen? Oder ich habe eine Einladung zum Bewerbungsgespräch, können wir das gemeinsam üben? Und das macht natürlich dann Freude und dann kommen sie nachher zu mir her und sagen, ja, ich habe den Job bekommen und so. Also bei uns zum Beispiel in der Schule müssen die Schüler ja während der Schulzeit schon so ein Pflichtpraktikum machen. Und das finde ich offengesagt schon sehr gut, weil ich finde es gut einmal mit der Arbeitswelt da in Kontakt zu kommen, selbst wenn ich dann weiß, okay, die Richtung gehe ich ganz sicher nicht. Aber ich glaube, solche Erfahrungen bringen einem sehr viel. Das wäre zum Beispiel eine spannende Frage. Wir haben das gar nicht jetzt so vorbereitet. Also ich würde auch sagen, ich habe ein positives Erleben von Schule gehabt und mich grundsätzlich sehr gefördert gefühlt und auch wirklich gefördert gefühlt durch spezielle Personen, die auch ganz eindeutig meine Studienvorstellungen dann mitbestimmt haben. Nicht, weil sie mir gesagt haben, was sie studieren soll, sondern weil sie für mich so überzeugend waren als Ganzes, dass sie gedacht haben, das will ich auch studieren. Und gibt es das heute noch, würdest du sagen? Mit meiner älteren Tochter, als sie an der Universität war, haben wir dann gesagt, du musst dir Leute suchen, die prägnante Persönlichkeiten sind. Wo du das Gefühl hast, ich kann ja auch in Kontakt mit jemandem kommen, der mich fördert oder wie auch immer. jemandem kommen, der mich fördert oder wie auch immer. Aber ich hatte den Eindruck, dass das heute unter den gegenwärtigen Studienbedingungen, ich rede jetzt nur von ECTS-Punkten und vielen, vielen anderen Dingen, die die Leute sammeln müssen oder sammeln, dass das im Grunde genommen schon nicht mehr so leicht möglich ist, prägnante Persönlichkeiten zu finden, denen man auch gut folgen kann, mit denen man in Kontakt kommt. Aber möglicherweise irre ich mich. Also ich glaube jetzt nicht, dass es weniger Persönlichkeiten gibt. Ich meine, die Bedingungen sind sicher nicht leichter geworden für solche Persönlichkeiten, wenn man eben gewisse Sachen unbedingt durchpeitschen muss, wenn da so viel vorgegeben ist, welche Stoffinhalte zum Beispiel du alle machen musst. Aber ich glaube jetzt nicht, dass es heute weniger große, prägende Persönlichkeiten gibt als früher. Ich glaube, dass es sehr tolle Lehrer gibt. Ich glaube, dass das zum Beispiel, weil ich so oft gefragt werde, wie man Schule und Bildung verbessern kann, das wäre zum Beispiel ein großer Weg, den Lehrern da auch wieder mehr zuzutrauen und ihnen mehr Wertschätzung entgegenzubringen, weil die Lehrer, die ich kenne, die meisten, die tun ihr Bestes und machen zum Teil einen ganz tollen Job, aber dass man auch diese Wertschätzung, das wäre mal ein erster großer Schritt, um vielleicht Schule und Bildung für alle Beteiligten auch wieder besser zu machen. Also selbst in meiner Studienzeit war es noch so, dass Studienkollegen von mir haben die Universität gewechselt, weil sie einen ganz bestimmten Professor hören wollten. Die mussten ihn nicht hören, aber sie sind, was weiß ich, von Wuppertal nach Tübingen oder eben wohin gewechselt, um einen ganz bestimmten Professor zu hören. Ich habe nicht den Eindruck, dass sowas heute noch wirklich üblich ist, aber ich fand das eigentlich schön, dass man so, also ich sage es mal, personorientiert lernt. Die jungen Menschen heute werden sich immer auf diese Effektivität gedrillt. Das stimmt schon, dass das vielleicht weniger passiert. Aber ich glaube, es gibt nach wie vor tolle Persönlichkeiten. Man muss sich entweder suchen oder vielleicht auch das Glück haben, dass man das Studium hat, wo Sie sind. Naja, jetzt gehen wir mal vielleicht einen kleinen Schritt weiter. Wir kommen auf verschiedene Themen natürlich noch zurück. Du hast ja, das ist jetzt ganz was Neues für mich, dass keine Musik eingespielt wird, sondern dass wir einen Ausschnitt, einen Video-Ausschnitt aus deinem Programm oder wie auch immer. Genau, das ist ein kurzer Zusammenschnitt von ein paar Szenen, dass man so sieht, was ich so auf der Bühne mache, als Inspiration für unser Gespräch und natürlich auch Inspiration für die Zuschauer, dass sie in mein Kamerad kommen. Ich bin ja dann bald mal in Oberösterreich. Genau, da können wir auch noch später drüber reden. Ich bin bald in Oberösterreich. Österreich. Genau, da können wir auch noch später drüber reden. Ich bin bald in Oberösterreich. Das heißt, wir schauen uns jetzt mal dieses etwas längere Stück an. Unsere Zuhörer und Zuschauer kriegen es auch mit, entweder per Ton oder per Bild und Ton. Und dann können wir wieder ein Stück weiter reden. Also den Sprung von der Bildung und vom Lehrer zum Kabarettisten machen. Ich finde es echt schade, dass man den Eltern und auch den Bildungsexperten beim Homeschooling nicht zuschauen hat können. Das wäre sicher auch ein super Format auf ATV gewesen. Bring die Gfrieser selbst nach Bieser. Jamie, wieso hast du elf Wochen auf nichts reagiert? Herr Fässer, ich habe mein Buch in der Schule vergessen. Und deswegen, das habe ich in der Zeitung gelesen, deswegen müssen jetzt auch alle Lehrer das verpflichtende Fortbildungsseminar besuchen und unterrichten in der Welt der neuen Medien. Das hat allerdings noch nie stattgefunden, weil man sich da über Doodle anmelden muss. Fast alle haben das Handy in der Nacht aufgedreht. Und da kommt immer als gleiche Ausrede, ja, aber das ist mein Wecker. Welcher dann sagt, ja, dann kauft einen richtigen Wecker. Dann kommt, oh, der Fässer, ich hab ja auch keinen Dinosaurier aus dem Haus. Bitte, sagt auf keinen Fall Instagram, sondern immer Insta. Sonst outet sie euch als, kurz vor der Verwesung, fast tode Kreis. Also Ü30. Die allerwichtigste Message des heutigen Abends. Sollte am Elternabend irgendjemand fragen, wollen wir vielleicht eine Eltern-WhatsApp-Gruppe gründen? Macht's alles. Täuscht so einen Anfall vor. Geht's aufs Klo und kommt's jetzt wieder, wenn alle heimgegangen sind. Aber sagt's auf keinen Fall, ja. Facebook, Microsoft, Google, die alle sammeln eure Daten und müllen euch mit unnötiger Information zu. Aber das ist nichts im Vergleich zu Eltern-WhatsApp-Gruppen. Und jeder glaubt, dass er zu jedem unnötigen Müll was noch Unnötigeres posten soll. Entschuldigung, warte, ich hab eingeschaltet. Bing! Hallo, ich bin's. Bing! Damaras Füllfeder. Hat mich jemand gesehen? Oder eingesteckt? Unabsichtlich. Wichtig ist, dass man jeden Satz einzeln schreibt, das möglichst oft stört. Warte, ich schau gleich. Bing, ich auch. Bing, ich auch. Bing, ich auch. Bing. Nein, tut mir leid, ich hab's nicht gesehen. Bing, ich auch nicht. Bing, ich auch nicht. Bing, ich auch nicht. Viel Glück bei der Suche. Bing. Von mir auch. Bing. Von mir auch. Von mir auch. Von mir auch. Von mir auch. Von mir auch. Von mir auch. Von mir auch. Von mir auch. Bing. Sorry, sie war doch im Federbinal. Andreas Ferner hat die Gruppe verlassen. Wenn ich gewusst hätte, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr zu Elternabend führen kann, dann hätte ich doch ein Kondom benutzt. Herr Professor, schön, dass wir uns jetzt da treffen. Wie steht der Johannes bei Ihnen? Gut, also wir haben einen kleinen Einblick bekommen, noch dazu eigentlich in ein spannendes Thema. Und ich finde das insofern besonders bewegend, weil dieses Thema Internet und Smartphone, das ist für mich ein Killing-Thema als Lehrer in den letzten Jahren gewesen. Das ging so weit, wir fanden das ja toll, als wir in den 70er Jahren im Unterricht saßen und dann kamen in den frühen 70 kamen die Lehrer, die die Studentenrevolte erlebt hatten und sowas. Und die haben dann ganz neue Unterrichtsformen geschaffen. Also wir saßen im Sesselkreis oder in der U-Form und nicht mehr frontal. Wenn eine Haid zu meinen Schülern sagt, ja, können wir nicht den Sesselkreis machen oder die U-Form? Na, das ist so kompliziert. Und die weiß genau, warum sie es nicht wollen. Weil es dann auffallen würde, wenn sie ständig auf ihr Smartphone schauen. Also du führst mich da schon hin. Es ist eben ein starkes Thema, wie wir jetzt schon gesehen haben, auch im Programm, das Smartphone. Die Smartphone-Sucht sehe ich offen gesagt als das größte Problem in der Schule, obwohl über das am wenigsten geredet wird. Es wird immer groß geredet, Smartphone ist ein Riesenvorteil und so, aber es ist halt immer präsent, es liegt immer am Tisch und sobald es am Tisch ist, und das zeigen ja auch viele wissenschaftlichen Studien, saugt es die Aufmerksamkeit ab. Es kommt ständig was rein. Ich habe einmal ein Experiment gemacht mit meinen Schülern. In einer Stunde haben wir alle die Handys auf den Tisch gelegt und geschaut, wie viele Unterbrecher reinkommen. Das waren über 300 über die diversen Kanäle. Und eben laut wissenschaftlicher Studie, wenn du durch einen Unterbrecher vom Smartphone abgelenkt wirst, brauchst du sieben oder acht Minuten, um wieder zum Thema zu kommen. Das heißt, die Stunde ist weg. Und da sehe ich halt, dass sie, sie sind brutal gesagt, sie sind süchtig. Und es zerstört wahnsinnig viel. Ich meine, du kannst viel mit Handys machen und ich verwende es selber als eines der wichtigsten Arbeitsgeräte, aber weil alle immer toll sagen, ja und das Handy in den Unterricht integrieren, kann man schon machen, nur wenn es einmal da ist, dann wird es die Aufmerksamkeit vom Lehrer, vom Thema, aber auch von den anderen Mitschülern abziehen. Weil sie reden ja auch dann nicht mehr miteinander. Das ist ja auch teilweise wirklich traurig in der Pause, dass sie quasi nicht mehr miteinander kommunizieren, sondern alle am Handy sitzen und sich gegenseitig was schicken. Damit ich jetzt nicht sage, die Jugend ist, sondern, aber es ist halt, und das sehen sie dann bei mir im Kabarett und dann sagen sie selber, ja, stimmt eigentlich. Und da hat aber Corona was sehr Positives, weil sie schon draufgekommen sind, wenn man dann nur noch digital sich trifft, weil sie alle zu Hause gesessen sind und alle homeschooling, dann haben sie das wieder sehr schätzen gelernt, diese persönliche Kommunikation und dass sie alle sich in der Schule sehen. Also die Schüler haben wirklich, und das war wirklich sehr, sehr schön, sie sind dann alle wieder in die Schule gekommen und haben gesagt, bitte nie wieder homeschooling. Es ist so schön, wenn wir alle hier gemeinsam vor Ort sind und gemeinsam lernen. Wir, die Schüler, gemeinsam mit dem Lehrer. Also, weil immer über Corona so furchtbar geht, und es ist furchtbar, aber es hat auch ein paar gute Effekte gehabt, dass die persönliche Kommunikation und das Zusammensein wird jetzt, glaube ich, einfach wieder mehr geschätzt. Zumindest vorübergehend. Vorübergehend, sicher. Aber deswegen ist es in meinem Kabarettprogramm wirklich ein sehr starkes Thema, das Smartphone in allen Varianten, weil es auch in der Schule einer der größten Themen ist. Ich habe das genauso beobachtet. Früher sind die Leute aus... Ich bin mittlerweile schon wieder ein Fan der Raucher geworden, weil die Raucher gehen nämlich wirklich hinaus und stehen dann gemeinsam mit ihren Zigaretten herum und reden miteinander. Während die anderen sitzen am Platz oder gehen wohin und sind schon mit diesem Ding beschäftigt. Mir fällt jetzt wieder ein, Hans-Dieter Hüsch, Sie brauchen gar nicht ins Kabarett gehen, Sie können gleich in die Schule gehen. Ins Foyer, hat er gesagt. Also das heißt, das Leben ist im Grunde genommen selber verrückt genug, dass man eigentlich laufend darüber lachen müsste. Ich erinnere mich noch vor 20 Jahren, 25 Jahren, als das mit dem Handy begann und der Erste herumgelaufen ist, irgendwo mit so einem Ding am Ohr und hat vor sich hin geprabbelt. Da hat jeder gedacht, der hat doch einen Vogel. Heute ist das normal. Dass jemand allein redet. Aber du sagst es sehr schön. Davon lebe ich ja quasi auch als Kabarettist, weil die besten Geschichten schreibt dir wirklich das Leben. Und mein Programm, sicher überzeichne ich dann einiges und mache dann kompakte Nummern draus. Aber es sitzen die Leute drinnen und sagen, ja, genauso ist es. Es ist so lustig, was du denkst. Oder gerade die Lehrer besonders. Die sagen, ja, es ist extrem lustig, aber es ist jetzt gar nicht so übertrieben. Ich hatte einen Gag in einem alten Programm. Da habe ich gesagt, die normalen Leute sagen, wenn sie Skabaré sind, beim Programm sagen, also sehr lustig, aber in Wirklichkeit ist es nicht so arg, oder? Und die Lehrer sagen, wenn sie im Programm sind, sehr lustig, aber in Wirklichkeit ist es schon ärger. Also von dem her ist natürlich alles aus der Wirklichkeit hergeleitet, aber das sind die besten Nummern und das ist das Lustigste. Wobei es eben, es ist halblustig, nicht? Es ist lustig, weil man, also ich bin nicht affin zu diesen Dingen, ich habe kein Smartphone, ich habe keinen Laptop, ich habe keinen Fernseher, ich habe all diese Dinge nicht. Insofern sieht man dann natürlich aus der Distanz heraus, sieht man die Dinge noch einmal ganz anders. Also ich sage immer dann, manchmal zeige ich einen Film für meine Schüler, nicht im Unterricht, und dann stelle ich fest, an einem bestimmten Punkt brechen dann zwei, drei aus. Und es ist ein bisschen abgedunkelt, sitzen dann mit dem Smartphone und dann sage ich schon, hören Sie mal, wo ist Ihre Wirklichkeit jetzt? Weil das hat man schon, das habe ich schon festgestellt, nicht, ich meine, das Smartphone hat ja die Aufgabe, unsere Aufmerksamkeit abzuschöpfen. Weil je länger wir drin sind, desto mehr freut sich Google, Facebook und Co. und kann uns Werbung zuschicken. Das durchschauen natürlich viele Leute nicht, dass das so ist. Sie wissen es irgendwie und trotzdem fallen sie darauf herein. Und ich habe festgestellt, mit über 30 Jahren Lehrer-Dasein, dass die Aufmerksamkeitsspanne, die Konzentrationsfähigkeit der Schüler extrem abgenommen hat. Du hast früher sagen können, wirklich, ach, sparen wir die Pause ein, machen wir anderthalb Stunden durch und hören ein bisschen früher auf oder so. Das war da. Du konntest über Texte diskutieren. Heute kannst du dann von ausgehen nach 20 Minuten brechen die ersten weg. Ich sage immer, die Kids haben eine Aufmerksamkeitsspanne von circa 10 Sekunden. Das ist ein bisschen übertrieben, aber selbst die Leute, die, wie du richtig sagst, es wissen, was da quasi abläuft. Da gibt es ja eine wahnsinnig tolle Doku auf Netflix, das Social Dilemma, wo genau das perfekt aufgezeigt wird. Das habe ich jeder Klasse in den letzten zwei Jahren gezeigt. Und die Schüler schauen sich das auch interessiert an und es geht ihnen noch nahe. Aber es hat halt trotzdem nicht die Wirkung, weil sie trotzdem weitermachen. Und ich meine, ich nehme mich da auch selber an der eigenen Nase, obwohl ich das total kritisch beleuchte im Programm und auch so und eben die Wirkungen, die ich die ganze Zeit sehe, wische ich mich selber immer wieder, wie mich die Sucht auch packt und wie es mich reinzieht. Ich habe wenigstens auch die Ausrede, dass ich es wirklich sehr stark beruflich brauche, weil es natürlich für mich eine wahnsinnig gute Kommunikationsplattform ist, dass ich Zuschauer auf mich aufmerksam mache, aber meines Tages ist es jetzt für mich auch nicht reines Arbeitsgerät, sondern ein Spielzeug. Ein Spielzeug, das leider es wichtig macht und das ist natürlich sehr, sehr heikel. In Frankreich ist es ja glaube ich so, dass es in vielen Schultypen oder einigen Schultypen verboten worden ist, das Handy überhaupt mitzunehmen und die ersten Untersuchungen haben ja ergeben, dass die Leistungsfähigkeit und die Ergebnisse der Schüler erheblich besser geworden sind, dadurch, dass man es ausschließt. Man fragt sich, warum schließt man es bei uns nicht aus? Wenn man das laut sagt, aber ich mache es jetzt trotzdem, dann ist man gleich eben einerseits ein Technikfeind und überhaupt ein totaler Konservativer, aber eben, da geht es um was anderes und ich muss ganz offen sagen, ich finde den französischen Weg richtig, weil ich sehe den anderen Weg, den wir hier in Österreich gehen, und der funktioniert definitiv nicht, weil sie halt nur damit beschäftigt sind. Und ich würde es super finden, die können es ja beim Reingehen abgeben, oder das Beste wäre, sie lassen es daheim und dann kommen sie heim und dann haben sie eh noch den ganzen Tag und leider auch die ganze Nacht, um sich mit dem Ende zu beschäftigen. Also ich glaube, es würde wahnsinnig viel verbessern. Es ist ein bisschen ein Parallelfall zur amerikanischen Situation mit den Waffen. Man weiß, was die für einen Schund herrichten, nicht 4.000 Kinder jährlich, die durch Waffenmissbrauch ums Leben kommen, aber man kann sich nicht aufraffen. Die Lobby ist halt so gut. Die Technologie-Lobby und hier die Waffen-Lobby. Also es wäre sehr schön. Ich meine, ich frage mich, wo liegt die Lösung? Wir können jetzt ein bisschen mordschkören darüber. Die Zeit kann man nicht zurückbringen. Du kriegst es eh nicht mehr weg. Die Frage ist eben, ob man es immer, das versuche ich auch meinen Schülern beizubringen, ich will überhaupt nicht, versuch es einfach Handyzeiten zu haben und nicht Handyzeiten zu haben. Man wird das nicht mehr und es ist, wie es ist und ich will das aber das Schlimme ist ja, dass es durchgehend da ist. Wenn man es schafft, eben nächste Studie, weil ich sie wahnsinnig interessant finde, es geht ja nicht nur ums Berufliche wie in der Schule, es geht ja auch ums Private. Gibt es eine Studie, sobald wahnsinnig interessant finde. Es geht ja nicht nur ums Berufliche wie in der Schule, es geht ja auch ums Private. Gibt es eine Studie, sobald ein Handy am Tisch liegt, wenn zwei Leute miteinander reden, wir sind jetzt beste Freunde, und das Handy ist sogar ausgeschalten, macht es unser Gespräch qualitativ schlechter. Weil einfach, selbst wenn nicht einmal sich was tut, es saugt meine Aufmerksamkeit von dir weg. Und letzte Studie, dann lasse ich ihn. Man hat wirklich ausprobiert von wegen Leistung in der Schule mit Studenten ein Handy, das war aber immer abgedreht, nicht wenigstens. Zuerst hat man das Handy am Tisch gehabt bei der Prüfung, ganz schlechte Ergebnisse, obwohl es abgedreht war. Dann war das Handy im Rucksack, also Vergleichsgruppe, schon um einiges bessere Ergebnisse. Beim dritten Versuch war das Handy weit weg, also wirklich in einem anderen Raum, ganz weit weg. Mit Abstand die besten Prüf bessere Ergebnisse. Beim dritten Versuch war das Handy weit weg, also wirklich in einem anderen Raum ganz weit weg. Mit Abstand die besten Prüfungsergebnisse. Das heißt, man hat da ganz eindeutige Studien. Da ist aber um abgedrehte Handys gegangen. Die waren nicht einmal aufgedreht. Und ein aufgedrehtes Handy natürlich, ja, richtet noch viel mehr unter. Ja, ja, genau. Ich meine, es gibt ja sehr gute Literatur mittlerweile. Die Amerikaner haben das hervorragend erforscht, weil die ja schon viel länger drauf sitzen. Und es gibt auch gute Bücher aus europäischem Kontext. Die Katharina Katzer zum Beispiel. Cyberpsychologie, das ist vor ein paar Jahren erschienen. Wahrscheinlich gibt es mittlerweile eine Neuauflage auch schon davon. Ich habe da auch viel profitiert. Nicht, weil ich es nutze, sondern weil mich einfach interessiert, wie wirkt es denn tatsächlich. Und ich persönlich, ich sage das ganz ehrlich, ich mache das manchmal, wenn ich am Tisch sitze, mit jemandem, der, die du essen gehst, einen Freund oder sowas, und der legt sein Smartphone hin und sage ich, bitte tu das Smartphone weg. Und schalte es aus. Selbst wenn es ausgeschalten ist, wie ich vorhin gesagt habe. Das heißt, hier geht es um die Frage, das ist der Punkt. Man hat ja immer gesagt, es geht ja immer nur um die Frage, wie nutzen wir die Dinge? Wie nutzen wir das Auto? Wie nutzen wir den Fernseher? Und alles hat sich letztendlich doch herausgestellt, dass wir nicht fähig sind, die Dinge maßvoll zu nutzen. Man braucht sich nur den Straßenverkehr anschauen. Im Grunde genommen, der Fernseher ist weitgehend jetzt ersetzt worden durch die Laptops und sonstige Dinge, wo ich mir alle möglichen Programme reinziehen kann. Aber die Frage ist tatsächlich, wie schaffen wir im Umgang mit diesen modernen Medien so etwas wie Kultur? Das ist die spannende Frage, weil was mich sehr betrifft, ich habe ja wie vorher schon erwähnt, zwei kleine Kinder und wie sich das auch auf die Kinder auswirkt, weil die heutigen Kinder haben ja Eltern, die auch schon sehr stark von den Handys beeinflusst sind. Und man merkt das ja und wie gesagt, man muss sich auch immer ich weiß, wie furchtbar es ist und ich erwische mich aber auch selber manchmal. Ich bin mit meinen beiden Kindern zusammen und es ist für mich eine wahnsinnig wertvolle Zeit. Und trotzdem schaue ich da manchmal aufs Handy. Was macht das eigentlich mit den Kindern? Ich sage jetzt nicht, Eltern müssen immer die ganze Zeit auf ihre Kinder fokussiert sein. Aber wenn du so beobachtest, heutzutage, kleine Kinder, Eltern, wie sehr die Eltern am Handy sind und quasi die Kinder brutal gesagt ignorieren. Das wird noch spannend, was das für eine Auswirkung hat. Ich rede jetzt nicht nur um die Vorbildwirkung, das dient natürlich dann auch mal so. Aber das beunruhigt mich wirklich. Ich versuche da bei meinen eigenen Kindern gegenzusteuern. Nicht einmal mir gelingt das immer, obwohl ich so ein großer Kritiker bin. Also an den Wochenenden, wo ich mit den Kindern zusammen gewesen bin, immer habe ich konsequent das Handy abgestellt. Ich habe aber kein Smartphone, also ich bin nicht so irritierbar. Ich habe es einfach ausgestellt und habe von den Kindern das Gleiche erwartet. Es ist mir mit meiner Tochter schwer gelungen, aber die hat dann natürlich, das war dann schon so, weil ich gesagt habe, Sophie, wir spielen jetzt etwas, zwei Stunden, bitte kein Handy. Dann hatte sie am Sonntag 20 SMS drauf. Was natürlich ein Mordsstress ist, die wieder abzuarbeiten. Genau, was man da alles versäumt. Aber wirklich dieser Druck, du hast immer das Gefühl, du versäumst das, wenn du nicht dabei bist. Nicht nur, wenn du wieder zurückkommst, du hast viel, okay, abarbeiten, aber auch so. Was versäume ich? Habe ich wieder irgendwelche Nachrichten bekommen? Sie haben uns wirklich gefangen. Und selbst wenn man sich das anschaut, das ist so ein Dilemma. Wir können auch dieses Thema, müssen wir auch wieder verlassen jetzt. Aber ich finde es gut, wie du das gesagt hast, dass das im Grunde genommen auf einer bestimmten, nicht einmal subtilen Ebene, ist es ein Zentralthema heutiger Bildungsarbeit. Wie gehe ich mit diesem Ding um? Erziehungsarbeit detto. Zu meiner Tochter, zu meiner Jüngeren, die war halt viel affiner zum Handy als meine ältere Tochter, haben wir immer gesagt, Sophie, irgendwie tut es mir halt leid, jetzt ist sie ja erwachsen, das war vor zwei, drei Jahren, es tut mir leid, dass wir so ja erwachsen, das war vor zwei, drei Jahren, aber es tut mir leid, dass wir so viel Streit hatten wegen dieses Dings, denn ich hätte wissen müssen, dass ich den Kampf verliere. Letztendlich, auch im Zuge des Erwachsenenwerdens. Dann hat aber die Sophie gesagt, Papa, du hast schon recht gehabt, ich war zeitweilig wirklich süchtig. Sie hat wenigstens selber quasi es gemerkt. Und bei den Schülern habe ich letztens den Film The Social Dilemma gezeigt und dann habe ich gesagt, hat das noch irgendwas bedeutet? Hat jemand von Ihnen das Smartphone jetzt weggeschmissen? Ganz. Dann hat eine Schülerin gesagt, sie hat gesagt, ich habe den Film meinen Kindern gezeigt. Also ich glaube 12 und 14 oder sowas nicht. Was wir festgestellt haben war, dass beide internetsüchtig sind. Die Leute stellen es fest. Die Frage ist genau, ob es wirklich eine Auswirkung hat. Aber es ist trotzdem gut, dass es solche Dokus gibt und die Leute zumindest zum Denken anregen. Ja, vielleicht können wir wieder ein bisschen einen Schwenk machen noch einmal. Der könnte jetzt zum Beispiel bedeuten, welche Rolle spielt jetzt im Blick auf die Bildungsrealität einerseits, aber vielleicht auch im Blick auf die gesellschaftliche Realität andererseits, tatsächlich Kabarett? Welche Möglichkeiten hat es? Welche Funktion erfüllt es? Also überspitzt gesagt, brauchen wir Kabarett? Ich will noch zitieren vielleicht den Satz einer alten Bildungsprofifrau in Linz vor 20 Jahren. Der ist länger her, da ging es darum, kann man sich Erwachsenenbildung überhaupt noch leisten? Ist der bezahlbar? Und dann hat sie damals gesagt, ja, also wir müssen jetzt nur mehr Veranstaltungen machen, die sich rentieren, also keine Defizite und sowas, dann können wir eigentlich nur mehr Kabarett machen. Weil Kabarett geht gut. Also offensichtlich gibt es einen gesellschaftlichen Bedarf nach Kabarett. Und ich habe den Eindruck, dass die Zahl der professionellen Kabarettisten in Österreich zum Beispiel, wenn man das so nebenbei mitbekommt, ich bin kein großer Kabarett, Theater oder sowas Geher, dass die wirklich gewachsen ist in den letzten Jahren. Also ganz extrem. Also es ist, ich würde fast sagen, explodiert. Es gibt wahnsinnig viele Leute, die das machen. Aber um zu deiner Frage zurückzukommen, braucht es noch Kabarett? Also ich sage jetzt provokant, Kabarett braucht es mehr denn je. Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Leute so wenig zu lachen haben und sich so schlecht fühlen. Ich meine, wir sind jetzt wirklich von einer Krise in die nächste getommelt, als erst der Corona jetzt Ukraine kriegt. Und ich merke schon, dass eine große Sehnsucht nach Lachen. Und das ist auch meine Art der Problemlösung. Also ich komme ja aus dem politischen Kabarett. Also ich habe lange politisches Kabarett gemacht und mache ja erst seit zehn Jahren Bildungsschulkabarett. Und das war auch mein Ansatz. Ich habe damit begonnen, weil es hat einfach viele Dinge gegeben, die mich da aufgeregt haben. Also angefangen von irgendwelchen Bildungsexperten, die sich da wichtig machen und die Schule und die Lehrer schlecht machen. Und auch in den Medien ist es ja immer sehr ingewesener, dieses Lehrer-Bashing, was für mich halt der falsche Weg ist. Und ich habe dann quasi so ein Kabarett gemacht, die Sicht des Lehrers, natürlich sehr lustig aufbereitet, ein Kabarett gemacht, die Sicht des Lehrers, natürlich sehr lustig aufbereitet, aber es war meine Art, dem quasi zu begegnen und da mal auf sehr humorvolle Weise das aufzuzeigen. Und ich merke das schon auch für alle Beteiligten. Und deswegen meine ich, das ist mein Problemlösungsansatz oder vielleicht sogar mein Therapieansatz, aber nicht nur für mich, weil mich das gestört hat, sondern auch für die Leute, die kommen zu mir ins Kabarett. Und Schule und Bildung ist ja ein wahnsinnig emotionales Thema. Also jeder hat eine Meinung, jeder war dort, jeder hat Bezug. Und dadurch wird das auch so, man merkt ja allein irgendein Bildungsthema, das wird immer ganz heiß. Aber im Kabarett ist es halt dann so, wenn die Leute drüber lachen und das auf humorvolle Weise vorgezeigt bekommen, kriegen sie vielleicht mal wieder diese gesunde Distanz, dieses Augenzwinkern, wo man diese Probleme dann vielleicht... Eben, ich mache dann nochmal zum Beispiel über einen Elternsprechtag, über irgendwelche Helikoptereltern, die vielleicht besonders mühsam sind. Und da sitzen dann die Eltern drinnen und denken sich, ja, stimmt, eigentlich ist das eine komische Frage und Dings und Duns. Aber finden es lustig. Helikoptereltern? Helikoptereltern ist ein Begriff, den es seit einiger Zeit gibt. Das sind die Eltern, die die Kinder so überbehüten. Wie ein Helikopter quasi ständig über den Kindern kreisen. Und das ist natürlich auch für die Kinder nicht gut, weil die halt nicht lernen, sich selber um ihre Probleme zu kümmern und selbstständig zu werden. Da gibt es sogar noch eine Steigerungsstufe, die rasen mehr Eltern. Die räumen wirklich die ganzen Probleme aus dem Weg. Aber Helikoptereltern sind halt die, die wirklich so total aufpassen und alles behüten. Und das sind halt dann oft in der Schule die mühsamsten, die halt dann sehr fordernd sind und am Elternsprechtag. Und wenn dann ihr Kind mal eine schlechte Note bekommt, das kann nicht sein, dann hat sich der Lehrer einen Fehler gemacht, kann nicht sein, dass vielleicht einmal der Schüler nichts gelernt hat oder so. Genau, aber ich zeige halt diese ganzen Probleme sehr humorvoll auf und ich denke aber, wenn die ganzen Leute darüber lachen können, auch die Lehrer, dann macht das Ganze wieder leichter und besser und man begegnet sich vielleicht auch entspannter und mehr,ter und mit mehr Lockerheit. Mir ist jetzt noch ein spannender Aspekt eingefallen, der das wieder ein bisschen zusammenbringt. Wir haben ja über Sucht schon gesprochen, Internet-Sucht, Smartphone-Sucht und so. Der Spitzer sagt die Smartphone-Epidemie. Eigentlich ist es schon eine Pandemie. Es ist schon eine Pandemie. Und so. Kann man Kinder bildungssüchtig machen? Ich denke jetzt dann nämlich, ich zeige immer wieder mal, habe ich meinen Schülern in Zeitgeschichte Filme gezeigt. Sehr ungewöhnliche Sachen. Zum Beispiel gibt es einen wunderschönen Film über die Malala. Wird dir etwas sagen, nicht? Dieses Kind, dieses pakistanische Kind, das fast ermordet worden wäre, nicht von den Taliban. Ja, weil sie so bildungsaffin war. Ihr Vater hat eine Schule aufgemacht in einem kleinen Dorf, das dann von den Taliban übernommen wurde. Und letztlich hat sie sich zum Sprachrohr gemacht, vor allem für die Mädchen, weil die Mädchen sollten nicht mehr in Schulen gehen. Die Taliban haben die Schulen alle zerstört, radikal zerstört. Und sie kam dann in den Westen und ich glaube, heute noch macht sie das auch. Mittlerweile hat sie Matura, die war noch ganz jung. Und ihr Ausdruck war, Menschen brauchen Bildung, Mädchen brauchen Bildung. Also dafür hat sie gelebt und sich eingesetzt. Und da habe ich gedacht, ich habe den bewusst gezeigt, so im Hinblick darauf, wie ist das bei jungen Leuten oder bei Menschen heute, haben die Art des Bedürfnisses nach Bildung noch. Also ich bin da schon optimistisch, sonst müsste ich meinen Job niederlegen. Natürlich arbeite ich, ich bin sehr pragmatisch, nicht umsonst bin ich in einer berufsbildenden Schule. Ich arbeite natürlich schon sehr stark immer mit dem Ansatz, wozu kann man das brauchen? Das sind natürlich sehr oft meine Einstiege. Es muss jetzt nicht immer nur ein Beruf sein, natürlich auch für mich persönlich, in der Persönlichkeitsentwicklung. Also ich bin da durchaus optimistisch. Also es gibt starke Unterbrecher wie Smartphones, es gibt schwierige Konditionen, dass man da genaue Vorgaben erfüllen muss, wie jetzt, was die machen müssen. Aber wenn ich nicht glauben würde, dass man die Schüler nach Bildung, nachdem sie dafür begeistern kann, dann würde ich den Job nicht mehr machen wollen, sage ich jetzt so. Das ist ein guter Satz. Danke. Vielleicht können wir an der Stelle, wir haben ja noch mal eine kleine Einspielung, weil unsere Zeit läuft davon. Wir haben noch ein knappes Viertelstündchen dann. Also schauen wir noch die zweite Einspielung an und hören Sie. Sehr gerne. Ich bringe jetzt mein Kabarettprogramm, ich sage es jetzt gleich einmal. Das nächste Mal in Oberösterreich bin ich am 4. November in der Bruckmülle im Bregaten. Sehr schöne Location, wo ich schon oft das gespielt habe. Also wer mich sehen will. Und in der nächsten Einspielung geht es eben eh um das Problem von Homeschooling, das ich natürlich auch eingebaut habe ins Kabarettprogramm. Okay, gut, super. Wie ich dann nach elf Wochen in der Schule endlich die Schule wieder gesehen hab, hab ich gesagt, Herr Jamie, wieso hast du 11 Wochen auf nix reagiert? Herr Fässer, ich hab mein Buch in der Schule vergessen. Was hat das jetzt damit zu tun? Nein, Herr Fässer, wenn ich mein Buch aus der Schule hol, da pickt der Corona zwischen den Seiten, dann infiziere ich mich, dann ist meine Oma Totummörder. Da ist es natürlich dann auch schwer zu argumentieren. Vor allem, weil die Oma vom Cem in den letzten eineinhalb Jahren schon dreimal gestorben ist. Ja, das heißt, sie ist wirklich allerhöchste Risikogruppe. Ja, vielleicht greifen wir das Thema Homeschooling noch einmal jetzt auf einer etwas neutraleren Ebene auf. Also nicht als Kabarett. Wie siehst du das Thema? Ich meine, ich habe auch vielfach von Schülern gehört, die gesagt haben, wir haben die Nase voll davon. Oder so. Ich habe einen einzigen Test, ich bin wirklich nicht affin, habe machen lassen in einer Philosophie- Gruppe, die ich seit, für Promente, die ich seit Jahren geführt habe. Und da haben die Leute gesagt, na können wir nicht eine Philosophie-Runde über Internet machen und so. Ich fand haben die Leute gesagt, na können wir nicht eine Philosophierunde über Internet machen und so. Ich fand es offen gesagt irgendwie schrecklich. Der einzige Vorteil war, man hat die Menschen wieder mal ohne Maske gesehen, auf diesen mini kleinen Bildchen. Aber im Grunde genommen fand ich es hochgradig entfremdet, im Grunde genommen. Um was sehr Positives zu sagen, wir haben ja vorher quasi über die Jugend gesagt, ja, und sie sind nur noch in der Technik, im Internet und Smartphone. Eben, denen hat das auch nicht gefallen. Die wollten unbedingt wieder den persönlichen Unterricht. Und wie du richtig sagst, ich als Lehrer, wir mussten ja den normalen Unterricht 1 zu 1 abbilden. Das heißt, ich habe dann oft sieben Stunden hintereinander Videokonferenzen mit Schülern gehabt. Und da ging eine Wand zu reden, weil bei uns war es so, die Schüler haben, da war dann auf einmal das Internet kaputt, die Kamera kaputt, das Mikro kaputt. Also sie waren auf jeden Fall alle, man hat sie nicht gesehen. Das heißt, ich habe wirklich gegen eine Wand gesprochen. Das stundenlang, also das zermürbt wirklich sehr. Und immer wenn ich sie dann, ich versuche sie natürlich sehr stark einzubauen, dass es interaktiv ist, immer wenn ich dann gefragt habe, ist dann irgendwie nichts gekommen. Und dann zwei, drei Minuten später hat dann halt irgendwer, melde dich mal. Und dann war eben immer irgendeine Ausrede von wegen Internet kaputt. Aber es ist ganz brutal. Und das merkst du aber auch bei den Erwachsenen im Berufsleben, die ja sagen müssten, okay, wir schaffen das, wir sind professionell, da geht es um unser Gehalt und so. Selbst die hörst du, wir sind so froh, wenn das weniger ist, wenn wir auch wieder uns persönlich treffen, wenn wir wieder Konferenzen haben, wenn wir wirkliche Meetings haben. Ich sehe es, es kann eine Ergänzung sein, es kann durchaus teilweise sinnvoll sein, auch Stichwort Umweltschutz, dass man nicht für alles überall hinfliegen muss, aber eben eine Ergänzung. Am Ende des Tages funktioniert Kommunikation und auch Beziehung über das Persönliche. Und da muss man auch zusammen sein und man kriegt auch viel mehr mit, was der jetzt wirklich empfindet und so. Ich finde es ganz interessant, was du sagst. In der Schule habe ich mich auf das nicht eingelassen. Ich habe gesagt, ich gebe meinen Schülern schriftliche Aufgaben. Die haben was schreiben müssen. Nämlich über die Corona-Krise und wie sie denn damit gegangen sind. Und das habe ich dann gelesen. Aber ich hörte das auch von einem ganz Bekannten in Linz, Leiter eines Fachhochschulkurses im Sozialbereich. Der hat gesagt, ihm ging es genauso wie dir. Er hat irgendwie gered und gered und so und dann war auch nichts sichtbar. Wer schaltet sich ein, wer schaltet sich nicht ein? Was tut der jetzt gerade? Und sobald er Fragen stellte, tote Hose. Tote Hose, keine Diskussion. Das ist zermürbend. Nichts, nicht? Aber wir kommen damit vielleicht doch nochmal, haben wir ja uns vorgenommen, auch zu einem ganz markanten Punkt. Was hat Schule Nummer eins, ich sage jetzt nur nochmal Nummer eins, mit Kommunikation zu tun? Oder vielleicht noch schärfer, du hast es auch schon genannt. Was hat Schule letztlich mit Beziehung zu tun, mit Dialogfähigkeit? Also ich habe jetzt im letzten Jahr, und das war sicherlich mit motivierend, dass ich gesagt habe, ja das passt, ich höre jetzt auf mit dem Unterrichten. Die Erfahrung gemacht, dass gerade anhand von Corona und den vielfältigen Auseinandersetzungen darüber, und das geht jetzt ja bruchlos in die Russland-Ukraine-Thematik über, die gleichen Leute, die da verweigert haben, sind jetzt Putin-Versteher oder was weiß ich was, Und das geht jetzt ja bruchlos in die Russland-Ukraine-Thematik über. Die gleichen Leute, die da verweigert haben, sind jetzt Putin-Versteher oder was weiß ich was. Aber das Interessante ist, du kannst mit vielen nicht mehr diskutieren. Sie verweigern die Diskussion. Sie sagen klipp und klar, für mich ist das so und so und so. Man kann dem und dem allem nicht mehr trauen und sowas. Aber ich diskutiere nicht drüber. Und die Schülergruppen, also erwachsene Leute, wenn du sagst, ich würde gern mit euch dieses Thema, auch wenn es heikel ist und konfliktrechtig, diskutieren, dann hörst du mittlerweile, na bitte schön nicht, da tun wir uns nur zu streiten. Also das ist ganz interessant, wo ich jetzt zunächst einmal sage, es scheint in den vergangenen Jahren in hoher Maße, das hat vielleicht schon mit dem Präsidentschaftswahlkampf Van der Bellenhofer begonnen möglicherweise, scheint Gesprächskultur, Kommunikationskultur, Dialogfähigkeit schwächer zu werden. Es scheint schwächer zu werden, aber ich möchte trotzdem an den Anfang zurückkommen, weil ich finde, Schule funktioniert nur über Beziehung. Und auch Bildung. Wenn ich zu jemandem Beziehung aufbaue, jetzt als Lehrer und zu meiner Schule eine starke Beziehung habe, dann komme ich eben auch an sie ran, selbst wenn sie ganz anderer Meinung sind. Weil dann hören sie mir zu, weil sie sich denken, okay, grundsätzlich finde ich den auf seine Art und Weise gut, deswegen höre ich mir das mal an. Und da komme ich wieder zurück zu Technik, Internet, Smartphone. Ich glaube, das mit dieser Gesprächskultur hat halt sehr stark gelitten, eben im Internet, in dieser Anonymität, eben in diesen ganzen sozialen Medien. Da lassen wir das alles raus, weil du bist ja da geschützt, du machst da Shitstorms und das ist einer der Probleme, dass die Leute einfach sich dort auslassen, weil eben im persönlichen Gespräch würden sie das in der Form nie machen oder nie trauen, dass du die Leute wirklich so bombardierst und das dann an den Kopf wirfst, nur weil sie jetzt anderer Meinung sind oder weil sie etwas sagen, was mir vielleicht nicht zurecht ist. Das muss man auch aushalten können. Und was sich da im Internet abspielt, an brutalen Diskussionen, also ich finde eben, diese Shitstorms und alles ist eine der schlimmsten Entwicklungen und das hat das halt sicher auch sehr gefördert, weil da kann ich halt einfach, ich denke nicht darüber nach, ich schlage es darauf los, was ich jetzt so in einem persönlichen Gespräch in der Form nie machen würde. Selbst wenn ich jetzt eine heiße Diskussion habe, versuche ich ich trotzdem da irgendwie noch die Gesprächsbasis zu erhalten. Deswegen denke ich eben schon, ich habe das Stichwort Entfremdung ja vorher schon genannt. Ich denke schon, dass diese modernen Medien, vieles davon, eigentlich immer wieder Schritte sind hin zu entfremdeten Verhaltensmustern. Das gilt ja auch für Natur. Wir zerstören ringsherum, zerstören wir alle möglichen natürlichen Lebensfelder, fällt uns gar nicht auf. Aber wir schauen uns dann unter Umständen Universum an oder tolle Filme oder sonst was. Das Schöne läuft dann. Nicht nur das Shitstorm-mäßige, sondern auch das Schöne läuft übers, nicht nur das Shitstorm-mäßige, sondern auch das Schöne läuft übers Medium und da werden unglaublich viele tolle Sachen ständig herumgeschickt untereinander, aber im Grunde genommen die konkrete Realität gerät aus dem Blick. Also, so erscheint es mir manchmal. Ich setze mich halt dagegen zur Wehr. Ich habe auch meine Medien, das sind Bücher nach alter zur Wehr. Ich habe auch meine Medien. Das sind Bücher nach alter Fasson. Ich lese Bücher. Und auch dicke Bücher. Aber da geht es mir darum, wie kann man in der Schule heute wieder ein Bewusstsein, wirklich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass die konkrete Realität, wir haben dieses Social Dilemma, diesen Film, den man auf Netflix sehen kann, schon angesprochen. Ganz am Schluss kommt das vor, man muss verhüten, dass uns unsere Realität weggenommen wird. Dass unser Leben verschwindet hinter den Medien. Und das denke ich manchmal auch. Wie kann man ermutigen, dass das konkrete Leben eben das konkrete Leben ist. Das ist die perfekte Zusammenfassung. Das habe ich vorher noch gar nicht gesagt. Jetzt neben dem Aufmerksamkeit abziehen ist es, die Leute sind nie dort, wo sie wirklich sind. Ich bin jetzt da mit dir, aber bin mit meinem Handy eigentlich woanders. Das rennt aber die ganze Zeit weiter. Sie sind nie da, wo sie gerade sind. Und das ist das andere große Problem. Weil eben, wenn ich jetzt da mit meinem Freund zusammensitze, dann sollte ich mit denen zusammensitzen und nicht mit dem Handy mit anderen Freunden kommunizieren. Das sehe ich halt auch sehr stark. Also lasst uns einfach wieder so in der Natur sein und nicht uns nur Universum anschauen. Lasst uns mit Freunden wirklich zusammen sein und nicht nur in der Indie. Ja, genau. Aber vielleicht fällt es manchen Leuten schon schwer. Es gibt ja so Untersuchungen, die sagen, es ist leichter, heute jemandem ein SMS zu schreiben oder ein E-Mail ich liebe dich, als zu sagen ich liebe dich. Aber es ist lustig, dass du sagst, damit mache ich mir sehr viele Feinde, weil ich bin, glaube ich, auch einer der ganz wenigen Leute. Also ich habe das Gefühl, dass alle nur noch Nachrichten schreiben, sei es jetzt WhatsApp oder ich mache was fertig, weil ich kriege dauernd Nachrichten und dann mache ich den ganzen Tag nichts anderes, als Nachrichten zu schreiben. Ich sage den Leuten immer, okay, ich kommuniziere wahnsinnig gerne mit euch, aber ruf mich zumindest an, oder sehen wir uns halt zu. Aber eben, mit manchen Leuten kannst du schon gar sehen wir uns halt so. Aber eben, mit manchen Leuten kannst du schon gar nicht mehr telefonieren und sagen, okay, weder schickst du mir eine Nachricht, oder wir kommunizieren halt nicht. Und ich mache es halt umgekehrt. Entweder redest du mit mir, oder wir kommunizieren halt nicht. Ich habe das auch schon sogar mit Geschäftspartnern gemacht, dass ich gesagt habe, entweder können wir jetzt so kommunizieren, weil das kann ich dann auf den ein, zwei, drei Minuten klären, wenn ich Nachrichten hin und her schreibe, das schreibt stundenlang hin und her. Also das ist für mich ganz schwierig. Ich habe das auf einer, denke ich, schon sehr professionellen Ebene, also mit wichtigen, berühmten Leuten, habe ich das immer so gemacht, wenn ich sie eingeladen habe. Als Referenten war das für mich ein Kriterium. Spricht er mit mir zunächst einmal am Telefon ganz konkret? Wenn jemand nur gesagt hat, schicken Sie mir ein E-Mail, dann habe ich vielleicht noch einmal ihm aufs Bandl gesprochen, wenn Sie nur mit mir so kommunizieren wollen, ist die Sache für mich erledigt. Der Harald Welzer, bekannter Sozialpsychologe in Deutschland, dem habe ich aufs Bandl gesprochen, nachdem mir sein Mitarbeiter gesagt hat, er kommuniziert am liebsten über E-Mail. Und dann habe ich gesagt, richten Sie ihm freundliche Grüße aus. Wir kommen nur ins Geschäft über einen Vortrag miteinander, wenn wir telefonieren. Fünf Minuten später hat er mich zurückgerufen. Also es geht. Und ich habe gesagt, ich tue nur auf dieser Ebene arbeiten. Wir haben auch telefoniert miteinander. Aber da haben Sie die zwei Richtigen gefunden, weil ich bin genauso. Also unbedingt telefonieren. Und dieses Nachrichten und der Schreiben macht mich wirklich fertig. Und gefühlt habe ich das Gefühl, ich bin der Einzige, der noch reden will. Alle wollen nur noch schreiben. Also ich will jetzt keine Menschen angreifen. Wir sind schon zwei jetzt. Du bist der eine. Ich habe ein paar Freunde, Gott sei Dank schon auch. also zum Beispiel mein bester Freund tickt da genau gleich wie ich, aber so, also die meisten Menschen, die ich kenne, die schicken mir Nachrichten, dann rufe ich sogar an, weil ich einfach denke, dann schicken sie mir wieder eine Nachricht. Und ich finde, es braucht auch alles viel länger und diese Zeit, weil du musst 20 Mal hin und her schreiben. Es sind nämlich immer Argumente dazu, ja, Nachrichten, das ist so effektiv und so schnell. Also ich erlebe so Teilen, viel länger. Das ist völlig richtig. Das ist auch mein Erfahrung. Ja, Nachrichten, das ist so effektiv und so schnell. Also ich erlebe es total. Bei einem Telefonat kann ich auf den 10 Sekunden alles da und dort sagen. Und das sind die Dings und das sind die Konditionen. Und wenn wir es machen, machen wir es nicht. Und bei einem Dings muss ich da 20.000 Mal hin und her schreiben. Also unsere gemeinsame Sendung, die jetzt dann in ein, zwei Minuten zu Ende geht, g muss ich da 20.000 Minuten herschreiben. Unsere gemeinsame Sendung, die jetzt dann in ein, zwei Minuten zu Ende geht, gipfelt da drin. Gipfelt in einen technikfeindlichen Moment. Nein, nein. Ich meine, es gibt schon, man muss schon sagen, es gibt schon Gründe, skeptisch gegenüber diesem wahnsinnigen Technizismus gegenüber zu sein, den wir so gemacht haben. Aber es gipfelt zumindest in einem Appell, die konkrete Realität auch als Realität des Miteinanders wieder ernster zu nehmen und uns respektvoller zu begegnen, indem wir, wenn wir da sind, wirklich da sind miteinander und nicht ständig uns von anderen Impulsen ablenken lassen und das Signal damit setzen, mir ist ständig etwas anderes wichtiger als du. Deswegen Händes abdrehen und auch wieder live persönlich ins Kabarett kommen. Ja, bitte, chill einmal, Fässer, heißt das Programm. Ich habe gesagt, chill einmal, Fässer, wenn ihr das seht, so schaut das aus. Im Herbst bringe ich übrigens auch ein Best-of-Programm raus. Und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns in Oberösterreich oder auch in Wien, wo auch immer wir sind, in Salzburg. Und ein Buch bringst du auch heraus? Genau, ein Buch. Das ist jetzt am nächsten Schulanfang erst, also in einem knappen Jahr. Aber ich freue mich schon sehr über mein erstes Buch. Und das wird auch sehr spannend. Ich bin neu, ich habe mich nachher noch erstes Buch. Und das wird auch sehr spannend. Bin neu, ich hoffe, ich bin nachher noch Lehrer. Nein, Spaß. Okay, ja, Andreas, ich danke dir, dass du extra hierher gereist bist. Sehr gerne. Um diese Sendung zu machen und wünsche uns eigentlich alles Gute, dass wir vielleicht in diese Welt Impulse setzen können für ein reales Begegnen und Leben miteinander. Sehr, sehr gerne. Deswegen war ich auch hätte real da. Danke für die Einladung. Es war wirklich sehr, sehr schön. Danke, danke unserer technischen Begleitung. Ja, es war nicht ganz einfach.