you Liebe Freunde der Original Linzer Worte, ich bin's, der Erzähler. Und ich habe meine Stimme verkleidet als französisch-rosse. Denn es ist Fasching, Karneval, ein schreckliches Fest. Sie bitte ein bisschen was arbeiten. Faschingszeit ist Arbeitszeit. Meine Damen, hoppi, hoppi, Hoppi, verkleiden, arbeiten. Und außerdem gehört der Hausarzt auch noch gemacht. Haarschaftszeiten. Ich lese die Niederführende Schaß. Zwei Minuten später. Geh! Ach Gott, Sackri, ich hab gesagt, ihr sollt euch verkleiden. Geht das in euch eure Köpfchen ein, meine Damen? Verkleiden, das heißt, ihr müsst was anderes anziehen. Nicht das, was alle anziehen. Es ist Fasching. Sogar der Staubsauger hat sich verkleidet. René, und was soll das überhaupt sein? Du hast überhaupt nichts anderes angezogen. Ja, es ist... Ich bin der Thomas Bernhard. Der ist tot? Ja. Pfff... Ist denn das so schwer? Was Lustiges und was Leichtes, wo die Menschen freundlich sind. Jetzt verkleidet euch! Husch, husch, husch, weg! Und dann verkleideten sich alle wirklich lustig. Musik Der Geist von Thomas Bernhard war nicht zufrieden. Er rotierte in der Bibliothek. Aber halb so schlimm. Darth Meindl war ein großer Fan von Thomas Bernhard. Was ist mit diesem Bernhard los? Immer nur am Nöllen, immer so negativ. Scheiß Nistbeschmutzer hörst. Hey das, wegen dem Staubsauger, wo ist denn der? Staubsauger! Staubsauger! Brachen die an! Stoppsal! Stoppsal! Brache die... Die meisten Unfälle passieren im Ausallt. Derweilen sucht Indianer Jonas goldene Schätze in der Küche. Es ist gefährlich, einen Krapfen zu stellen. Musik Interlistische Fallen machen dem Abenteuer das Leben schwer. Musik Fallen machen dem Abenteuer das Leben schwer. Darth Meindel hat unger. She's very angry. Sie ist sehr wütend. Gleichzeitig geht Juliette auf den Balkon und ruft nach ihrem Romeo. Romeo! Indiana, Darling! You're going to be okay. Indiana, Darling! Indiana! Indiana! Julia! Indiana! Du liebst mich nicht! Ihr liebt mich nicht! Ihr liebt mich nicht! So, jetzt legt die Hund! Der Indiana bekommt einen Auftrag. Geh! Indiana! Wo hab ich denn die Bundeslade? Bringst du mir die? Bitte. Das ist die einzige, die ich gefunden habe. Ist das die richtige? Es war die richtige, aber das bisschen aus alt macht sich nicht von selbst. Bye. Schluß mit lustig heute mit den Originalinzoworten. Das Thema, es könnte nicht passender sein, wenn man auf das Weltgefühl geschaut. Aber naja, dazu wird unsere Präsidentin sprechen, die ich gleich einmal auf der Bühne begrüßen darf. Liebe Dominika Meindl, heran mit dir. Unser Stargast heute, da haben wir nun her angereist aus Wien, Autor, Politkarriere-Dienst, Klaus Oppitz, bitte sehr. Bitte sehr. Und der Mann an den Seiteninstrumenten, an den Tasten, an den Texten, Chefingenieur René Monnet. Wunderbar, wunderbar, liebe Damen und Herren. Sie könnten jetzt auch ZIP1 schauen. Und deswegen bedeutet mir das so viel, dass Sie jetzt bei uns sind und sich nicht über die neuesten Schasigkeiten der Weltpolitik durchinformieren lassen. Keine Sorge, wir haben das satirisch für Sie heute so aufbereitet, dass Sie trotzdem das Gefühl haben, dass Sie trotzdem ein bisschen eine Erektilitis-Funktion sehr gut so, dass sie trotzdem das Gefühl haben, dass sie total relevante Dinge mitbekommen haben vom Weltgeschehen, nämlich wirklich künstlerisch überarbeitet und die ich glaube die Niveauvorgabe von unserem Video, das wir für sie von ihrem Steuergeld erstellt haben, herzlichen Dank noch einmal dafür, zeigt schon eben auf welchem Niveau wir das heute abhandeln wollen, nämlich, ja, eigentlich ist es ungewohnt, dass man im Keppler Salon, der mir ja doch ein bisschen intellektuelles Gehabe abverlangt, mit dem Video starten, aber es wird jetzt da nicht besser. Deswegen haben wir aber auch unseren Gast, damit er uns immer wieder außerreißt. Also er wird so wie diese Elektroschockseite. Jetzt sind wir wieder munter. Der Opitz Klaus hat wieder was sehr Lustiges gelesen. Lieber Klaus Opitz, du hast es schon auf deinen Knien. Was viele nicht wissen, ist ja nicht nur, dass du für Wir sind Kaiser Autor bist, sondern dass du auch sämtliche Reden, du bist die Message Control von unserem Ex-Gott. Ich habe nicht gewusst, dass ich eine Verantwortung habe. Du hast das eh schon. Du hast deine Verantwortung eh schon übernommen. Du hast einfach sämtliche seiner Wortmeldungen, das ist deiner Feder. Ich habe eine schwere Verantwortung. Dein Satire-Projekt, Sebastian Kurz, ich meine auch noch ein bisschen Applaus dafür. Es ist ja in Oberösterreich schon, haben wir schon aufgedeckt, wie es wirklich ist. Ich bin die echte Präsidentin und auch die Bundeskanzlerin, damit es sich auch recht ausgibt. Und die Wiener glauben halt, dass dieses, sind sie einem total auf den Leim gegangen. Und dieser Mensch ist heute hier bei uns zu Gast und da sage ich selbst, ist das was? Ja, das ist was. Sie sind das noch nicht gewohnt im Kepler-Salon bei uns, dürfen wir zurückreden. Zum Beispiel, wenn ich sage, ist das was, dann sagen Sie im Chor, jawohl. Sehr gut. Sie können ein Ja sagen. Kein Problem. Ich habe wenige Texte geschrieben, weil ich eh immer so viel dazwischen plaudere und wir beim Kepler-Salon darauf achten, dass wir uns nicht zu stark verplaudern, bin eh hauptsächlich die Problembärin, aber mir obliegt die wunderschöne Aufgabe, dass ich für Sie eine Dombola des Grauens wieder zusammen kuratieren durfte, aus unseren Haushalten, da ist wirklich alles dabei, wo Sie sagen, scheiße, hoffentlich kriege ich das nicht. Wir haben das auch abgestimmt, immer aufs Thema. Die Fans kennen das schon. Forscherbuch, das Frage- und Antwortbuch für alle Jungen und Mädchen. Könnte Ihres sein. Wir geben das dann einmal durch. Können Sie spenden, müssen aber nicht, weil Sie schon für Steiergött dieses Video auf die Augen geklatscht haben. Es ist übrigens, ich muss dir dazu sagen, wir haben das, glaube ich, gedreht in wie lang? Über deinen Schnittkunst... Am Nachmittag. Am Winternachmittag. Genau, und in diesem Sinne ist auch die Tombola des Grauens für Sie ein bisschen was, dass wir was zurückgeben können aus diesen gut gefüllten Häusern. Damit Sie sehen, dass Sie sich schon wirklich auszahlen, das sind Gutscheine. In Worten 100, Landestheater Linz. Schilding leider. Möchtest du haben, wenn wir ins Landestheater gehen. Wir verplaudern uns nicht. Der Ablauf ist wie eine Setliste, also wären wir eine coole Band, zu meinen Füßen hingepinnt. Ich kann nur sagen, Schluss mit Lustig, Tod der Faschingsmonarchie und ich habe ein bisschen, ich glaube, die Vorauseilen schon sagen, es wird ziemlich zu Lasten, dieses kleinen wild gewordenen Napoleons an der, was ist da, die Moskau-Hauptstadt- Flussdings, also dieser Putin kriegt sich ganz schön ab von uns. Und Putin-Putinger, ist nicht nur für mich privat eine Assoziation, die funktioniert. Unser lieber Professor der Herzen hat seinen Labormantel übergeworfen und hat Ihnen, damit Sie ja wirklich bildungsmäßig nicht auf dem Trockenen sitzen, eine Einführung zum Thema geschrieben. Die hat er schon vorbereitet. Liest uns doch vor. Du hast uns vortragen. Ja, danke sehr, liebe Präsidentin. Dankeschön für die Einführung. So, liebe Leute, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Studierende der Soziologie, ich darf Sie, wenngleich nicht herzlich, so doch willkommen heißen zur Vorlesung Verhöhnende Volksbreiche unter besonderer Berücksichtigung des Faschings. Es spricht für Sie, dass Sie ausgerechnet am Rosenmontag sich dafür Zeit genommen haben und damit sind wir schon mitten im Thema. Die Blumen im Begriff des Rosenmontags haben ja ganz und gar nichts mit der Flora zu tun. Rosen gehen auf Tollen und Rasen zurück. Die Raserei ist der Kern des Forschings, der Wahnsinn. Nämlich der, dass das Volk seit Erfindung der temporären Machtumkehrung nichts aus dem Fasching lernt. Sie erinnern sich ja aus Soziologie 1, dass der tiefere Sinn von Fastnacht, Fasching und Karneval in ihrer Ventilfunktion im patriarchalischen Kapitalismus besteht. muss bestehen. Einmal im Jahr werden die Herrschaftsverhältnisse umgedreht, die Mittellosen erhalten den Stadtschlüssel, den Herrschenden wird die Nase gedreht, bis sie rot ist und dabei wird gesoffen, dass sich die Schank biegt, die im Übrigen die entomologische Wurzel des Faschings darstellt. Ein weiteres Beispiel für die alkoholische Konnotation des Karnevals erkennt man aus dem Mardi Gras in New Orleans, was so viel wie fetter Dienstag bedeutet. Einmal im Jahr also steht Kopf, was sonst auf müden Beinen dem Kapitaleigner den Mehrwert erackert und aus der Unmündigkeit nicht herausfindet. Das Proletariat stopft sich Frisiertes in den Schlund, beschläft alles, was zu langsam ist und trinkt, was nicht eben blind macht. Was, so fragt man sich als vernunftbegabter Homo economicus, auch als Homo ludens, als Mensch, der spielen will. Was hält uns davon ab, diese euphorisierenden Umstände das ganze Jahr über beizubehalten? Es sind ja gesellschaftlich anerkannte Mechanismen, wie sie im folgenden schönen Poem aus der verwichenen Agrargesellschaft recht präzise überliefert werden. Da heißt es, rauchen, saufen, Kegelscheiben, Oma-Huren und Tisch anspeiben, auf die Arbeit scheißt der Hund, es lebe hoch der Bauernbund. Wir erkennen aus dieser Lobrede, dass der Wunsch nach Orwells Freiheit zwar Vater des Gedankens war, aber ohne die Mutter des Bundes nicht auskommt. Und deren Kinder wiederum stellen sich uns in den katholischen Erblanden als die maßregelnden Todsünden dar. Die am faschingsfeindlichsten, die hießen Wolllust, Völlerei und Trägheit. Hier manifestierte sich offensichtlich der moralische und finanzielle Machtanspruch der Kirche. Bestätigt finden wir das in den drakonischen Strafen, die weil an jenen vollzogen wurden, die am Aschermittwoch weiter feiern wollten. Am Ende des Faschings hatte die Zivitas Diabolik der Staat des Teufels abzudanken, um die Rückkehr zum Gott der Ausbeutung zu ermöglichen. Liebe Studentinnen und Studenten, denken Sie als Hausübung darüber nach, warum die Faschingsgilden weltweit aussterben, während man selbst zu Corona-Zeiten in der Londoner Downing Street Nummer 10 das ganze Jahr aber feiert. Als gäbe es kein Morgen. Überlegen Sie außerdem, warum der Faschingsdienstag kein gesetzlicher Feiertag ist, aber von Leichnam schon ein Fest, das offenbar den Tod der Frauenarbeit besingt, obwohl diese im Endkapitalismus tatsächlich noch existiert. Und dann gehen Sie bitte hinaus in die wirkliche Welt, essen Krapfen, trinken Champagner, belästigen Sie und lästern Sie. Dafür dürfen Sie sich dann zwei Bologna-Punkte gut schreiben lassen. Das Formular laden Sie sich auf der Kepler Salon Homepage herunter. Hello. Danke, lieber Herr Professor. An dieser Stelle noch einen Gruß an die Menschen zu Hause vor den Geräten, auch zum Beispiel an die Mama von Klaus Opitz, von unserem Gast, die wir hier herzlich grüßen. Und sie fühlt sich quasi wie beim Wurlitzer und auch die 4a der Volksschule Schönering. Ich glaube, das war jetzt eine sehr würdevolle Überleitung zu unserem Gast. Überleitung zu unserem Gast. Ich merke das heute bei Ihnen, Lyrik, besonders durchschlagig. Also Sie sind wirklich bereit für hochkarätige Literatur. Das ist jetzt eine dramatische Pause. Dabei ist einfach nur das Mikro wieder locker. Geh, jetzt wisst ihr was. Wir machen es so. Unser lieber Gast Klaus Opitz. Wir haben heute für Sie zwei Kläuse aus Wels bereitgestellt. Falls Ihnen der Professor Buttinger nicht reicht, haben wir auch noch einen. Falls er kaputt geht. Falls er uns ruiniert wird. Falls wir ihn ruinieren durch Bieralkoholkonsum, haben wir Klaus Opitz, der aus Wales stammt. Du laufst leicht schamesrot an, aber sehr menschlich. Ich überlege noch, ob das ein internationaler Zwischenfall war, dass du mich als Niederösterreicher nach Wien getaunt hast. Nein, da hat Klaus gefragt, das ist ein Niederösterreicher, der sagt, nein, der lebt in Wien. Ich war in Wien und bin dann nach Niederösterreich einmarschiert. Ah, du tust also quasi wieder zurücksiegen. Ja, ja. Bis Wörst dann dir schon... Die Wiener Gebiete in Niederösterreich so annektieren. Ja, ja. Also Hauptsache vier Buchstaben und es fängt mit W an. Alles klar. Klaus Opitz, ich glaube, dass man über dich noch mehr sagen kann, außer dass du aus Wels stammst und aus Niederösterreich jetzt quasi hergefahren bist. Ja, alles, was irgendwie ein bisschen lustig ist und was zum Teil dann auch wirklich einfach sich großartig am ORF niederschlägt, kann man eher unterschieben. Also ich weiß nicht, was du alles geschrieben hast. Tipp 2, regelmäßig geskriptet von Immerwander, Arminmin Wolf etwas Lustiges macht, ist sicher von dir. Und widersprich bloß nicht. Die Entenbildung ist wichtig. Genau. Klaus Opitz, ein großartiger Humorist, Autor. Wir haben, ich mache jetzt gleich mal den Merch da ein bisschen, wir haben schon von uns auch ein Öffretor vorbereitet, das Sie sehr gerne käuflich erwerben können, aber ich möchte Sie herzlich auffordern, dass Sie zum Beispiel diesen Auswandertag, wir haben nur eins, das ist das letzte Exemplar, das es noch gibt. 50 Euro sind sicher nicht zu viel dafür. Und die Hinrichtung des Martin P., das ist überhaupt schon ganz was Kostbares, nur noch antiquarisch zu 100 Euro, im normalen Markt bei uns, was halt hergeben, gell, und dann können sie diese Bücher mit nach Hause nehmen, über unsere Bücher rede ich gar nicht, was die alles wert sind. So, bist du jetzt bereit endlich? Ja. Lest du mal endlich was? Nein, ich höre da gern zu, also ich meine, diese Lobhudeleien, ich kriege das sollten. Da. Ja, Puttinger, das hast du voll gut gemacht. Zwischenabbruch. Das wollte jetzt natürlich keiner. Gut, also Lyrik haben wir schon gehabt, wir haben ein bisschen Aktionismus gehabt und ich weiß jetzt eigentlich gar nicht, was ich mitgebracht habe, ob das jetzt eher Richtung Drama fällt oder ob das jetzt eigentlich schon Sachbuch ist. Aber ich meine, toter Faschingsmonarchie, das hat ja eigentlich jetzt wieder eine große Aktualität durch den Herrn Putin bekommen, der so quasi einen Faschingsumzug gegen einen Faschings-Einmarsch getauscht hat. Und es fragt sich jetzt eigentlich die ganze Welt, wie funktionieren diese modernen Monarchen? Was geht ihnen denn vor? Was denken die? Wie sieht es in ihrer Seele aus? Und sie haben Glück, weil ich konnte in die Seele eines Mannes schauen, der nicht nur einmal, sondern sogar zweimal Monarch war. Und zudem gibt es wirklich ein fundiertes Buch, möchte ich fast sagen, wo man das auch wirklich machen kann. Das ist das hier. Das ist Sebastian Kurz' Beschuldigtenvernehmung. Das ist bitteschön das Original. Das ist das Wortprotokoll von 5 Stunden Vernehmung des Sebastian Kurz. Das war im September. Am 3. September genau 2021 musste sich Sebastian Kurz einem Richter stellen im Beisein der WKStA. Und ja, da geht es jetzt irgendwie darum, dass der Sebastian Kurz im Ibiza-U-Ausschuss gelogen haben könnte. Und das darf man nicht. Und ja, also da mische ich mich jetzt überhaupt nicht ein. Aber das Interessante ist, er hat in dieser Vernehmung Dinge gesagt, die wirklich ganz, ganz tief blicken lassen und ich habe dort das ein oder andere Schöne für Sie herausgesucht. Zum Beispiel über Entscheidungen und das nackte Überleben. Also sprach Sebastian Kurz, alle, die Sie in meinem Umfeld fragen, werden Ihnen bestätigen, dass ich deshalb ganz gut politisch täglich überleben kann, weil ich möchte, dass Leute ihren Job machen. Ich habe ein ganzes Kabinett, das die Aufgabe hat, selbstständig Dinge zu machen und Dinge von mir fernzuhalten. Man sieht eher ein bisschen, wo das hingeführt hat. fernzuhalten. Man sieht eher ein bisschen, wo das hingeführt hat. Ich habe Minister, deren Aufgabe es ist, selbstständig in ihrem Bereich zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen. Und egal, wer bei mir bei der Tür hereinkommt, wenn meine Assistentin zu mir kommt und sagt, sollen wir den Termin machen? Dann sage ich ihr manchmal darauf, ja oder nein. Im Regelfall sage ich hier, entscheide du, wir kennen uns lange genug. Wenn mein Pressesprecher reinkommt und sagt, sollen wir das Interview machen, sage ich manchmal ja oder nein. Im Regelfall sage ich, du bist der Pressesprecher, entscheide es. So und genau so war es mit meinen Ministern immer. Also wir lernen, dass Sebastian Kurz hat nie etwas entschieden, das haben Erwachsene für ihn tun müssen. Sebastian, sollen wir der Krone Österreich und heute ein paar Mille Anzeigengeld hinten einblasen? Entscheide du. Wir kennen uns lange genug. Gut. War es gut auf? Jetzt kann man sich natürlich fragen, wenn der nichts entscheidet, was macht der den ganzen Tag? nichts entscheidet. Was macht er den ganzen Tag? Über Leute, die ihr Herz ausschütten wollen oder wie man beim Kanzler keinen Termin kriegt. Gernot Blümel ist Koordinierungsminister damals. Das heißt, dem sein Hauptjob ist es. Die Koordinierung gibt es nur aus einem Grund, dass man nicht alles mit dem Parteichef reden muss. Das ist der Grund für die Koordinierung. Also wenn Ihnen jetzt ein bisschen das seltsame Deutsch aufgefallen ist, das ist wirklich das wortwörtliche Vernehmungsprotokoll. Also da wurde jedes einzelne Wort, das der Sebastian kurz abgesondert hat, mitgeschrieben. Also so klingt er, wenn er mal was nicht auswendig gelernt hat. Immer, wenn wer wo ein Problem hat oder irgendwie sein Herz ausschütten will oder irgendwas fordert oder was will, dann kann er erst einmal zur Koordinierung gehen. Wenn das nicht reicht, dann kann er zu meinem Kabinettschef gehen und das große Ziel dahinter ist, immer Dinge von mir fernzuhalten. Das heißt, im Normalfall, wenn jemand zum Koordinierungsminister oder zu meinem Kabinettschef geht und sagt, red mit dem Kurz, dann sagen die, ja, mache ich. Und nachher sagen sie, ja, habe ich geredet, ist nichts rausgekommen. Das ist ja der Klassiker. Das ist so, wie wenn bei meiner Sekretärin wer anruft und sagt, er will einen Termin. Dann sagt sie, ja, ich werde mal schauen, ich werde schauen, ob ich einen Termin finde. Ich werde mal nachfragen, ich melde mich wieder bei Ihnen. Und wenn es notwendig ist, dann gibt es den Termin. Und 90% der Leute kriegen aber keinen Termin, weil sonst würde ich mein Leben nicht mehr schaffen. Bitte, warum erzählt er das am Richter? Also, wenn man es im Kontext liest, das hat der nie gefragt. Also, der Sebastian hat einfach erzählt und erzählt und erzählt und der Richter. Also, ja, okay. Sie beginnen langsam, glaube ich, zu verstehen, warum diese Einvernahme fünf Stunden gedauert hat. Das ist nicht, weil die so viele Fragen gehabt haben. Also ich fasse alles zusammen. Der Sebastian Kurz will nichts entscheiden. Wer Kummer hat, muss zum Blümel. Und wer einen Termin beim Kurz will, kann zu 90% scheißen gehen. Wobei es hat schon einen tieferen Grund, warum der Sebastian Kurz niemanden sehen will. Weil da draußen, da lauerten sie, die Feinde. Und einer davon war Neos Mandatar Helmut Brandstetter, also wie es nicht der ehemalige Chefredakteur vom Kurier. Und vor dem fürchtet er Sebastian Kurz. Er träumt sogar von ihm. Der Brandstetter. Wenn ich den nur sehe, kriege ich schon innerlich... Ich will das jetzt nicht aussprechen, weil das wird öffentlich protokolliert. Richter, nicht öffentlich. Beschuldigter, also Sebastian, ja, aber es geht dann immer alles an die Öffentlichkeit. Öffentlichkeit. Irgendwann findet es den Weg an die Öffentlichkeit und ich kann Ihnen nur sagen, der hat schon Bücher gegen mich geschrieben, der hat schon, wenn ich richtig informiert bin, irgendwo auch gesagt, ich habe mich auf einen Urlaub einladen lassen oder was. Wenn mir mein Verteidiger sagt, dass das wer anderer war, dann gebe ich an, das war wer anderer, okay? Aber er hat schon Bücher gegen mich geschrieben, er hat schon Plakate gegen mich gepickt. Okay, das ist jetzt wirklich ein Problem, weil man bis den Plakatkleber wieder aus den Haaren draußen hat. Okay, das ist jetzt wirklich ein Problem, weil du den Plakatkleber wieder aus den Haaren draußen hast. Es ist wirklich kein Wunder, dass sich der Sebastian Kurz nicht mehr aus dem Büro traut. Der fürchtet sich den ganzen Tag. Und nicht nur vor dem Brandstätter und nicht nur vor Gästen. Nein, der fürchtet sich vor den eigenen Leuten. Sebastian Kurz über das Leben hinter verschlossenen Türen. Ich bin in einer Situation, wenn ich bei mir die Tür nur zehn Zentimeter aufmache, dass von meiner Bürotür mehrere Mitarbeiter im Regelfall warten, die sagen, das muss ich dir kurz sagen, den Zettel brauchst du jetzt, der will einen Rückruf, der will eine Rückmeldung, der hat mir gesagt, ich soll dir das ausrichten. Deppert, ich meine, das muss man sich mal vorstellen. Drinnen der Sebastian, kurz und draußen vorm Büro seine Mitarbeiter, die haben da draußen ihre Zelte aufgeschlagen wie Umweltschützer in der Lobau, damit sie auch nicht verpassen, wenn er die Tür mal einen Spalt aufmacht. Ja, der Sebastian. Er will wirklich mit niemandem reden. Also nicht einmal telefonieren würde. Also nicht einmal, wenn es um so wichtige Entscheidungen geht, wie die Besetzung des Vorstands der ÖBAG. Sie wissen nicht, diese Tom-Schmidt-Busi-Busi kriegt ehrlich, was du willst, ÖBAG. Er wollte gar nichts davon wissen und dem Richter ist ein bisschen komisch vorkommen. Das hat er nachgefragt. Ich meine, wirklich nicht? Also sie hätten sich ja da schon ein bisschen einmischen können. Worauf der Sebastian Kurz folgende Erklärung von sich gegeben hat. Ich könnte ja die Aufsichtsräte anrufen und denen meine Entscheidung sagen. Ich weiß nicht, ob die das relevant finden, aber kommt darauf an, was die Sache ist. Ich weiß es nicht, aber wenn jemand etwas werden will und man kommt drauf, der ist ständig betrunken, schlägt seine Frau und ist in Wahrheit ein Verbrecher, naja und irgendwem fällt es auf. Ich kann nicht zuordnen, was das sein soll. Aber es würde mich nicht wundern. Was? Also, ernsthaft? Nein, ich mache das schon. Ja, nein, ich mache das. Mit meinem Kollegen Michael Nickbar spielen wir das im Rabenhoftheater. Das ist ein Segment davon. Und wir haben den Sotscher tausendmal gelesen, vorgetragen. Wir kommen einfach nicht drauf. Aber nein, Sie haben da noch von mir mehr Zeit, oder? Wir haben Zeit. Also, ich könnte ja die Aufsichtsräte anrufen und denen meine Einschätzung sagen. Ich weiß nicht, ob die das relevant finden, aber kommt drauf an, was die Sache ist. Ich weiß es nicht, aber wenn jemand etwas werden will und man kommt drauf, der ist ständig betrunken, schlägt seine Frau und ist in Wahrheit ein Verbrecher, und irgendwem fällt es auf, ich kann nicht zuordnen, was das sein soll, drauf, der ist ständig betrunken, schlägt seine Frau und ist in Wahrheit ein Verbrecher. Naja, und irgendwem fällt es auf. Ich kann nicht zuordnen, was das sein soll. Aber es würde mich nicht wundern. Jetzt ist alles klar, oder? Also, also, ich meine, irgendwer haut seine Frau und ist ein Verbrecher? Über welches türkise Familienmitglied spricht der Sebastian Kurz da? Sie werden es nicht glauben, aber auch im restlichen Protokoll gibt es darauf keine schlüssige, nein, überhaupt keine Antwort eigentlich. Also halten wir einmal fest, er wollte nichts entscheiden, wollte nichts hakeln, hat einen Schaß von irgendwas verstanden, hat sie in sein Zimmer eingesperrt, weil er sie fürcht. Das ging sogar so weit, dass der Sebastian Kurz seine Wohnadresse geändert hat, weil die muss man nämlich bei so einer Vernehmung vorher angeben und der wollte wirklich nicht mehr aus, weil es ist echt interessant, was er da geschrieben hat, also das ist das Formular, das man ausfüllen will, das ist gleichzeitig dann das Deckblatt und da ist nichts mehr irgendwie wie Mama in Meidling oder Großeltern im Waldviertel. Nein, als Wohnadresse hat er angegeben, Ballhausplatz 2 10. 10 Wien. Ja, dem Bundeskanzleramt gewohnt. Übrigens, ob das wirklich seine echte, ehrliche Schrift ist, wir wissen es nicht. Also ich hoffe es, weil wenn irgendjemand bei der Justiz so eine Glaube hat, das würde mich schon sehr beunruhigen. Dankeschön. Sebastian. Ich darf noch mal kurz das Wort ergreifen um, danke Basti, wirklich einmal danke, was er für uns alles gemacht hat. Also danke für gar nichts. Danke aber sehr und den Antrittsapplaus möchte ich von Ihnen einfordern, weil René Monnet auch das filmische Schaffen verantwortet, mit dem wir Sie eingeleitet haben und das uns mindestens zwei Texte Schreibarbeit erspart hat. René Monnet, unser Ingenieur von allem, wird Ihnen jetzt einen Text vorlesen. Ich darf noch einmal um Applaus für ihn bitten, den Picasso aus Ansfällen. Vielen Dank, ich hoffe, dass der Ton jetzt funktioniert und dass ich Ihre Augen nicht extrem beleidigt habe. Dieser Text beschäftigt sich mit dem Thema Freiheit und im Gegensatz zu dem Faschingsfaschismus, den wir uns da jetzt unterwerfen haben müssen, bis morgen, morgen ist dann glaube ich vorbei, und wegen vieler anderer Dinge, die auf der Welt vorgehen, habe ich ihn passend gefunden. Und der Text heißt Die ungewollte Freiheit der Prärie. Und es ist ein historischer Text. Es geht auch darum, dass man aus der Geschichte einfach nichts lernt und verurteilt ist, sie ewig zu wiederholen. Die ungewollte Freiheit der Prärie. Ergebnis die Grüße aus der neuen Welt und ein gutes neues Jahr 1872 wünscht euch in ewiger Liebe und Verehrung euer Sohn Ludwig Böhnemann. Stand in fein geschwungener Schrift auf einer Postkarte, die, als Böhnemann sie wendete, eine Fotografie der Freiheitsstatue in New York zeigte. Das Datum war der Tag seiner Ankunft aus Europa vor acht Jahren. Abgeschickt hatte er sie nie. Böhnemann war nie auf der Suche nach Freiheit, im Gegenteil, er lehnte sie geradezu ab. Liebend bekämpfte er sie. In seiner Jugend wollte er sich von Kant eventuell noch einmal umstimmen lassen, interessierte ihn doch alles Praktische. Und so hegte er hohe Erwartungen an Tipps und Tricks, die er im Praktischsten und Vernünftigsten aller Bücher zu finden hoffte, wurde jedoch maßlos enttäuscht. Als er später in Amerika auch noch erfuhr, dass die Lautsprache des Namens Kant ein weibliches Geschlechtsteil bezeichnete, warf er es mit Schwung in den Kamin und dachte, geschieht ihm ganz recht im Puffbode. Tränenschwanger erinnerte Ludwig sich an seine ersten Tage im mittleren Westen der Neuen Welt, als die Hoffnung groß war, sogleich in den Kucklux-Clan aufgenommen zu werden. Eine Kutte hatte ihm bereits seine Frau genäht, Amelia, die er aus München mitgenommen hatte. Sie half ihm bei der Aufzucht der Kühe und der Kinder. Sie konnte sich hier in Abgeschiedenheit inmitten der Prärie auf der kleinen Farm erholen, hatte sie sich doch in ihrer Heimat ein ausgewachsenes Burnout eingefangen. Gerade sie als Expertin und Tierpsychologin für vom Burnout bedrohten Kutschenpferden und Zirkuselefanten. Eine Vorreiterin auf diesem Gebiet war sie, doch die Welt ist ungerecht. Aber ihr Leiden war nicht der einzige Grund für sein fluchtartiges Verlassen des maroden Europas. Hauptsächlich störte ihn die Generation der 68er. Diesen 1868er, wenn er sie nur in die Finger kriegte, als ob 1848 nicht schon schrecklich genug gewesen wäre. Nein, bald waren die jungen Leute in aller Öffentlichkeit in schreiend bunten Kleidern herumgelaufen. Die Farben brannten in den Augen. Gelbgrau, Orangegrau, Blaubraun, kupferbraun, grünbraun, sogar lilabraun gab es. Und dann noch das unerträgliche, kopfschmerzenverursachende, blindheit hervorrufende Signalbraun. Ludwig Bönemann musste würgen, als ihm für einen kurzen Augenblick die Farbe wieder einfiel. Signalbraun, eine Abomination. Und dann die viel zu kurzen Rücke und Hosen, wo man die Socken auf den Knöcheln sah. Und wie sie redeten, wie ihnen das Maul gewachsen war. Wo blieb die höfliche Anrede, die Wertschätzung durch das, werte Herr Vater, werte Frau Mutter, das Essen, französische, neu-moderne Küche, ein noch größerer Wirkreiz stieg ihm hoch, das ewige Walzertanzen, das wirkte, als ob eine riesige Orgie stattfand, alle tanzten durcheinander, drehten und wirbelten wild und ungebremst durch ehrwürdige Hallen. Hier musste er bereits ausspucken, so sehr ekelte es ihm vor diesen 68ern. Der reinste Affenzoo, eine verlorene Generation. Der reinste Affenzoo. Eine verlorene Generation. Gut, dass die regelmäßigen Kriege einige Teile von diesem Abschaum des Volkes abschöpfen konnten. So wurde das Blut wenigstens etwas von Schmutz und Unwerten gereinigt. Aber die Kunst, nein, die Kunst war die große Hure der 68er. Er dachte an einen Galeriebesuch in Frankreich zurück, als der Gustav Courbet's Machtwerk der Ursprung der Welt sah. Wie damals wurde er ohnmächtig und plumpste vom Plumpskloßsitz, lag einige Minuten mit heruntergelassenen Hosen im Sonnenschein der Prärie, ehe er wieder erwachte. Sogleich übergab er sich. Kraftlos blickte er auf die schwelende Brandruine seiner Farm. Seit dem Indianerüberfall lebte er in jenem kleinen Häuschen, das bis dahin für Notdurft reserviert war, das er aber aufstocken musste, um wieder halbwegs Wohnkomfort zu haben. Erdgeschoss, Notdurft. Erster Stock, Küche und Speiseraum. Zweiter Stock, Arbeitszimmer, Empfang und der Kanarienvogel. Dritter Stock, Schlafzimmer und das Piano, Dachboden, Teleskop und Heulager. Untergeschoss, Munitionslager und Nahrungsmittel. Zweites Untergeschoss, Weinkeller und Schnapsbrennerei. Drittes Untergeschoss, Pilzzucht, Goldressur und erotische Literatur. Viertes Untergeschoss, geplant, Abstieg zum Mittelpunkt der Erde. Weinend erhob sich Ludwig und zog sich die Hose hoch. Dieser doofe Indianerüberfall. Dabei hatte er nichts gegen Indianer. Diese nützliche Unterrasse mit ihren Tabakpfeifchen und Pfeilen und Bögen und ihren Saunazelten und Biberfell umhängen. Ihr Jodeln erinnerte ihn oft an seine Heimat. Doch wie konnte er ahnen, dass es auch radikale rassistische Indianer gab, die die Reinheit des Blutes und des Landes über alles stellten? Wie? Sie kamen jodelnd angeritten, er freute sich schon auf ihren Besuch, doch dann zündeten sie das Haus an, nahmen Kühe, Frau und Kinder mit und jodelten davon. Das macht man doch nicht. Schon gar nicht ohne ordnungsgemäß ausgefüllten Abholschein und Übergabebestätigung. Um die Kühe ging es ihm gar nicht so, weil er doch laktoseintolerant seit als Kind in ein Butterfass gefallen war. Aber seine mühsam zusammen adoptierten 17 Kinder, die doch die Hauptarbeit auf der Farm machten. Wie sollte er sich von diesem wirtschaftlichen Totalschaden erholen? Ohne Frau konnte er auch keine Neuen adoptieren. Und die Sklaven aus dem Süden waren seit dem Bürgerkrieg auch nicht mehr das, was sie früher waren. Gibt es nur mehr illegal am Schwarzmarkt. Garantie und Gewährleistung kannst du dadurch vergessen. Die technische Wartung und Pflege verschlangen Unsum. Und was, wenn es dann plötzlich keine Ersatzteile mehr gibt? Da kam Herr Köter vorbei, seine Katze, und schnurrte und schmiegte sich um Bönemanns meine Beine, wie um ihn zu trösten. Hättest du aufgepasst, wäre uns dieses Unglück nicht widerfahren, bellte er ihn an. Doch dann streichelte er Herrn Köter und legte ihm seufzend die schwere Kette an, die er an der Hundehütte befestigte. Dann stieg er auf seine treue Stute, Ute und ritt hinaus in die Paris, die ihn mit ihrer unerträglichen Weitläufigkeit und Freiheit bedrückte und den Rücken krümmte. ließ uns ab. Er sprengte ein paar Fische aus einem See und legte sich in der Abenddämmerung zur Ruhe. Gegen Mitternacht kam ein Grizzlybär vorbei und fraß ihn auf. Die Schimmelstute Ute wurde statt ihm in den Kucklutz-Clan aufgenommen. Herr Köter heiratete eine Bernhardinerin und zog nach Mexiko. Und das ist auch das Ende der Geschichte und ich glaube, aus dieser Geschichte lernen wir nie. So, das ist ein guter Zeitpunkt, dass der Professor Buttinger, nein, das kann ich selber machen. Ich glaube, das mache ich wirklich lieber selbst. Ich gehe lieber zu den jungen Burschen zuerst hin, weil ich die Maske nicht aufhabe und die haben die schweren Verläufe nicht so. Schaut her, schaut her, junger Bursch. Bitte, ich möchte, dass nachher keine von diesen roten Dingen mehr in dieser schwarzen Schale sind. Man muss nichts reinschmeißen, wirklich nicht. Man kann, wenn man sagt, die Kunst braucht sich an alle Ecken und Enden. Und die haben jetzt schon so schöne Sachen gelesen, dann schmeißen sie was rein. Wir waschen das für sie. Ich werde nie wieder behelligt von diesem Geld. Und in der Zwischenzeit, ich hätte das irgendwer vorbereitet, dass ich das so ein bisschen locker kabarettistisch unter das Volk bringe, weil es eh ich geschrieben habe, also ich könnte es jetzt quasi im Freestyle wiederholen, aber es ist, ich habe es so gut ausformuliert, dass ich es jetzt runterlese und heute am Nachmittag auch eigentlich erst geschrieben habe, Entschuldigung dafür, ich habe so einen Stress. Irgendwas, ich weiß es nicht. Der Text heißt, als was gehe ich heuer? Damen und Herren, der Winter bringt Schnee und Fieberblasen, der Frühling zeigt dir den Staub in der Bude und so weiter. Und der Fasching bringt existenzielle Fragen wie Satre auf LSD. Zum Beispiel, als was gehe ich heuer? Als was verkleiden sich eigentlich Prinzessinnenpiraten und Indianer? Als Buchhalter, Anlageberater und Leute, die irgendwas mit Computern machen? Dritte Frage, mag sich niemand als James Bond oder Alec Baldwin verkleiden, der leider wirklich den Putin oder Trump oder Lukaschenko erschießt? ihn verkleiden, der leider wirklich den Putin oder Trump oder Lukaschenko erschießt. Puff, ob, Entschuldigung, war da leicht wirklich eine echte Patrone in der Waffe. Entschuldigung noch einmal. Vierte Frage. Und als was gehe ich heuer? Was ist so richtig anders als mein Alltag selbst? Wolfgang Sobotka? Verkleide ich mich als Mensch, der Apres-Ski mag? Als Baggerl after eight? Als Nazi? Als SUV-Fahrer? Das wäre leicht, da müsste ich mir nur ein Essig-Gurkerl in die Hose tun und alle mit einer Taschenlampe anblinken und von hinten bedrängen. Als ob das nicht schon klassisch kompliziert genug wäre, dekonstruiert uns nun auch noch die Generation Z, die liebe fünfte Jahreszeit. Die woken jungen Leute sehen das mit der Identität ja als Lektüre. Zum Beispiel fragen sie, als was werde ich gelesen? Ich darf das für sie beantworten, Ich werde meistens als Frau gelesen. Wer mein Kunstwollen verfolgt, weiß, dass es aber weil wir ja eine Lesebühne sind, bekommen Sie hiermit von mir einige Handreichungen, wie Sie gut in die neuen Zeiten auch im Fasching hineinkommen. Das klassische Faschingskostüm streift nämlich tatsächlich am Problem der kultureacht, kulturellen Aneignung, Cultural Appropriation an. Eine Erklärung für Sie vorbereitet, das Verwenden von Dingen einer Kultur, die nicht deine eigene ist, ohne zu zeigen, dass du diese Kultur verstehst oder respektierst. Also zum Beispiel, Dreadlocks und Gangsterrap, Indianerfedern, Geschichten über Indianer als nützliche Unterrasse, das Füllerer Faschingsmännerballett, steht den Männern nicht zu, aktuell Tschernobyl, was will Putin damit? Diese kulturelle Aneignung ist wirklich scheiße, schon alleine deswegen, weil die Aneigner sehr oft Proletenpatriachen ohne eigene Kultur sind. Wir können von einem Diebstahl sprechen. In Zeiten, liebe Damen und Herren, in denen man ohne schlechtes Gewissen nicht einmal noch gerne ein Eorigine-Weckerl bestellt. Schrumpfen die politisch korrekten Verkleidungsoptionen. Wir, also im Sinne von wir, würden uns heutzutage nicht mehr als Taliban verkleiden. Ich muss aber allerdings sagen, dass es nachweislich echt passiert ist. Oder Buttinger? War aber ziemlich lustig. Okay, wir machen es nicht mehr. Sie können aber googeln, Minkasia oder Meindl-Buttinger-Taliban-Tron mit der Sprengung des Welser Affenhauses. Nicht jetzt googeln, Sie haben da herinnen keinen Empfang. Apropos Cross-Dressing, die Männer dürften sich theoretisch als Frauen verkleiden, weil sie, liebe Herren, weltweit in der Minderheit sind. Andererseits haben sie die Damen aber jahrtausendelang kolonialisiert, also ist heterosexueller Faschings-Transvestismus toxisch. Gebt mir einen Zwischenapplaus, dass ich das so rausgebracht habe. Nein, das war eitel. Machen Sie doch nicht immer das, was ich sage. Als Indianer gehen Sie mir bitte auch nicht mehr, weil Sie damit die Geschichte Ihrer Ausrottung, also der Indianer ins Lächerliche ziehen, außer Sie haben so viel Karl May gelesen und quasi im Geiste Blutsbrüderschaft mit der Roten Rache, nein, vergessen Sie das mit den Indianern, vergessen Sie es einfach. American First Nations Blutsbrüderschaft mit der Roten Rasse. Nein, vergessen Sie das mit den Indianern. Vergessen Sie es einfach. American First Nations Blutsbrüderschaft. Vergessen Sie. Hören wir auf. Okay. Um was extrem auch nicht mehr geht, ist das sogenannte Blackfacing. Also das Beschmieren weißer Antlitze, die als weiß gelesen werden mit dunkler Farbe. Erstens, da sind wir uns hoffentlich einig, aus radikalem Antirassismus. Und als Mensch, der manchmal als mongolisch gelesen wird, bin ich da extrem sensibel und bitte keine anti pädagogischen Gründen. Sie kennen das bestimmt, beim Sternsingen wurde meistens, in meinem Fall, immer ich, das wehrloseste Kind angemalt. Dass ich jetzt Bundespräsidentin bin, hat ja alles einen Grund. Angemalt und das Kind hat dann den ganzen Tag mit juckender, stinkender Schuhcreme im Gesicht durch das Gemeindegebiet stapfen müssen. Es wird da genickt in der Zuhörerschaft. Man kennt das Problem. So. Not okay. Not PC. Blackfacing. Diese Tradition kann weg. Obwohl das die katholische Kirche im Grunde jetzt gerade eh selbst erledigt. Jetzt aber. Also was darf man sich heute überhaupt noch verkleiden? Was darf man heute überhaupt noch tragen? Arbeiten wir jetzt am Schluss durch das gemeinsame progressive Potenzial des Faschings heraus, damit er zu einer Feier fluider Identitäten wird. Warum nicht als Vertreterin der First Nations Mitteleuropas gehen? Einmal keltische Karo-Hosal oder nichts anziehen, ein bisschen ein Pelzal, um die Geschlechtsorgane wickeln, neandertaler Wülste aus Plastilin und man hat eine politisch korrekte Version der First Nations of Mittelalter. Oder apropos Mittelalter, ist ein ganz gewagter Vorschlag, sehr heikel, aber Sie könnten es vielleicht durchziehen. Als mittelalterliche Pestleiche, so kann man wirklich viel trinken, ganz Freche dürfen sich einen gelben, ungeimpften Stern an das Leichentuch heften. Alte, weiße Männer können sich als junge, weiße Klimaaktivistinnen verkleiden und ganz crazy einmal den ganzen Karneval vegan leben. Oder, warum nicht als amerikanischer Präsident gehen, der Milliarden Entschädigungen jene zahlt, die vor Kolumbus da waren? Analog dazu, mal als Papst gehen, der sich echt die ganze Zeit entschuldigt und fest zahlt für die Kindesmissbrauchsopfer. Oder Sebastian Kurz, der den ganzen Abend nur sagt, auf so einem lustigen Faschings-Gschnaß, Marantana war ich ein populistisches Aas. Verrückt. Oder warum nicht einmal das weißrussische Präsident, der das ganze Gschnaß nur rückwärts geht. Also Sie verstehen das so. Rücktritt. Ah, Wolfgang Sobotka, könnte man sich auch verkleiden, ganz einfach. Oder, letzter Vorschlag, als Hitler mit lächerlichen Wollsockerl, das wäre zumindest eine Verkleidung aus unserem ureigenen Kulturkreis, liebe Damen und Herren. Und insofern war das auch voll okay, was wir im Video gemacht haben. Dankeschön. Wir haben bei den Original-Inzervorten die schöne Tradition des Open Mics heute, wo irgendwer aus dem Publikum kommen kann, überraschend. Ah, Sie zum Beispiel. Ja, Herr Tschiwab, Tschi-Tschi. Man muss aufpassen, wenn man bei uns am Atom brennt mit einer Gitarre, dann wird man sofort vergattert, dass man fünf Minuten Open Mic befüllt. Magst du? Okay. Nein, Gott sei Dank. Hast du da ein Mikrofon? Open Omikron Phone. Das hält nicht gut, gell? Ja, wunderschönen guten Abend auch von meiner Seite. Mein Name ist Cevap Cici. Was kann ich sagen zu mir? Also kurz zu meiner Biografie vielleicht. Ist nicht so spannend. Wie bei jedem anderen, glaube ich. Meine Geburt, das war schon ein kleiner Urknall. Viel Chaos, viel Geschrei, viel Blut. Da ist echt zugange. Und dann bin ich unter eher steinzeitlichen Bedingungen, möchte ich fast sagen, aufgewachsen. Also wir haben ja nicht viel gehabt damals. Das Internet war noch nicht erfunden. Wir haben mit Steiner gespielt und dann mit Bronze und dann mit Eisen. Und dann war, glaube ich, eh schon das Internet. Nein, dann war es schwierig. Dann war es ein bisschen eine dunkle, düstere Zeit für mich. Dann bin ich ins Mittelalter gekommen. Das war schwierig. Da war ich auch dann langkrank. Und dann habe ich mir gedacht, es gibt es ja nicht. Du musst wieder zurück zu dem, was dich ausgemacht hat als Kind. So, weiß nicht, kotzen, kacken, Kind sein halt. Und dann habe ich richtige Renaissance gehabt von diesen kindlichen Gefühlen. Das war schön. Und groß geworden bin ich dann im Plastikzeitalter. Das war total. Wart ihr dabei? Muss man dabei gewesen sein eigentlich. Total super. Alles war bunt und aus Plastik und schnürkaputt. Geil. Ja, und jetzt sind wir da gemeinsam. In dieser, was ist das? Pandemischen Zeit oder so. Hallo. Hallo. Mein Passist sagt immer Analo 10, die Arschzeit. Aber weiß man vielleicht immer erst im Nachhinein, welche Zeit das war. Aber eine gute Zeit, um ein Album herauszubringen, das habe ich gemacht, das mache ich Ende des Monats und aus diesem Album, jetzt muss ich aufpassen, 5 Minuten habe ich, sonst werde ich da von der Präsidentin vielleicht riskiert. Auf Bottinger will ich nicht. Ich habe da ein ungutes Gefühl, wenn ihr da so hinter mir sitzt. Die Zeit geht immer. Ja, genau. Das Lied, das ich für euch spielen möchte, heißt Spielzeug und das ist von meinem nächsten Album. Das Album heißt Homöosapiens. Und ich brauche ein bisschen eure Hilfe, genau. Das Lied, das ich für euch spielen möchte, heißt Spielzeug und das ist von meinem nächsten Album. Das Album heißt Homöosapiens. Und ich brauche ein bisschen eurer Hilfe, bitte. Also, normalerweise spiele ich mit Band, das muss ich dazu sagen, das ist ein bisschen so ein Rocksong vielleicht. Und ihr denkt euch vielleicht, das ist ein bisschen dünn. Normal steht da ein Bassist, eine Geigerin, hinter mir ein Schlagzeiger, dahinter Streicher-Sektion, links von mir Bläser-Sektion, dahinter zwei Elefanten und da zwei Kamö. Die denkt euch jetzt dazu, wir sind bei der Kleinkunst, da brauchen wir ein bisschen Fantasie des Publikums. Man kann es fahren, es ist ein Fahrzeug. Man kann es fliegen, es ist ein Flugzeug. Man kann es schwimmen, es ist ein Boot. Es ist kein Schwimmzeug. Nein. Du bist mein Spielzeug. Mein Werkzeug für Spaß. Komm, hol das Zaumzeug. Wir geben Gas. Also. So, Schlagzeug. Und geht's total zu. Man kann es schlagen. Es ist ein Schlagzeug. Es kann brennen. Es ist ein Feuerzeug. Und ist es schmutzig? Dann brauchst du Putzzeug. Jawohl. Du bist mein Spielzeug, mein Werkzeug für Spaß. Komm, hol das Feuerzeug. Wir geben Gas. Und jetzt kommt das Solo-Teil. Ist dann die Geige so. Und ihr? Ihr? Ja. Vielleicht mit Hunde? Wuff, wuff. Seid ihr eher die Katzentypen oder schüchtern? Miau, miau. Okay. Ihr seid mein Spielzeug, mein Werkzeug für Spaß. Holt das Zaumzeug. Wir reiten los. Danke. In der Zeit, in der Zeit. Danke sehr. Danke, schönes Lied. Meine Herren, ich kann natürlich nicht in Tansch stehen, dem Klaus Opitz die alleinige Aufdeckergeschichte zu überlassen. Auch mir wurde etwas zugespielt. Und zwar von der Faschingsfeier der ÖVP Österreich, die heuer im Innenviertel stattgefunden hat, die Büttenrede unseres Kanzlers Nehammer. Ich möchte Ihnen die nicht vorenthalten. Grüß Gott an alle hier im Saale. Mein Brust schallt laut durch das Lokale. Da ist mein Herz ein wenig schwer und ihr erratet es bestimmt woher. Performance in die letzten Quartale, dafür kriegt keiner hier Pokale. Es laufen uns die Wöhler weg Weil's hätten wir Würen im Gebück Und allen droht die Anklagschrift Ein jütes Zschädel wird zum Gift Bloß weil wir hochverdiente Privileg Aufs Brot uns geschnitten haben wie Speck. Von unserem Höhenflug mit Kurz bleibt nur ein teurer Kassensturz. Jetzt sitzt er auf dem Schoß vom Tügel und macht mit Tramp die sauberen Tügel. Wie es uns geht, ist ihm gründlich schnurz, der Kies war bloß ein übler Furz. Wir müssen, ob wir wollen oder nicht, aufräumen, wie der Dirty Harry spricht. wie der Dirty Harry spricht. So zeige ich mit meinem buffen Finger auf Billner, Zegg, Schmidt und Kurt Wöcklinger. Ich blase ihnen aus das Karrierelicht, wie es sich kürzt für ein Arschgesicht. Heute aber wollen wir uns amüsieren, auch wenn wir mit Gründung koalieren. Am liebsten wären Sie ja mit niemandem, schon gar nicht mit der Wagnerin, die Bäm. Also Prost, bloß mal uns wegdibieren, falls nicht mal selber losse euch stoffieren. Kein Fasching ohne Büttenrede. Ja, ich. Ja, der Gast ist dran. Der Gast. Der Gast redet. Das hast du geschrieben, dein Ablauf. Ja. Ich habe mich jetzt eh fast nicht getraut, weil ich habe eine große Ehrfurcht vor dem, Der Gast tritt. gefunden, das wirklich alles zusammenfasst. Das muss ich Ihnen jetzt einfach zeigen. Ich finde, das ist einfach Corona. Das war irgendwie beim Frühstück, glaube ich. Da hat sich die Zeitung aufgeschlagen und da war dieses Bild drinnen. Das fand sie wirklich so bemerkenswert, dass sie es auf Facebook gepostet hat. Und ich habe das gesehen und habe mir gedacht, ja, ja, das ist es. Und das hat mich zu diesem Text inspiriert. Aus einer Tageszeitung lächelt mir ein Mann entgegen. Sein Blick demonstriert grenzenloses Glück. Der Mann ist leicht übergewichtig, um die 50 Jahre alt, mit einem blauen T-Shirt bekleidet. Das Foto muss an einem jener warmen Tage entstanden sein, die immer wieder die Kältewelle unterbrechen. Die linke Hand des Mannes schmiegt sich an einen Zopf Knoblauch. Er hat den Knoblauch sichtlich gern. Der Knoblauch macht ihn glücklich. Er ist Knoblauchbauer. Vermutlich ist sein Glück auch mit einer Prise Erleichterung durchsetzt. Im Text zum Bild bedankt er sich bei einer Handelskette. Sein Betrieb gedeihe weiter, selbst in der Corona-Krise. Dank der Handelskette. Er strahlt, strahlt so sehr, überstrahlt so sehr alles, dass ich erst spät die Frau neben dem Knoblauch bemerke. Dünn, in einer weißen Bluse, die überall Falten wirft, wo mehr Frau sein sollte. Ihr Gesicht gegen die roten Backen des Mannes geisterblass, die Brünettenhaare nach hinten in einem Zopf versteckt. Die Frau des Mannes. Links unten im Bild blitzt seine Hand hervor, die er den Arm hinter den Rücken der Frau gefädelt in der Nähe ihrer Hüfte positioniert hat. Die Hand schwebt über der Hüfte, der Mann berührt sie nicht. Er berührt alleine seinen Knoblauch. Auch die Frau lächelt, aber ihr Blick wirkt verkrampft, die Augen zu schlitzen zusammengezogen. Ihre rechte Hand abgewinkelt, auf den oberen Teil des Knoblauchzopfes gelegt, als würde sie ihn von sich wegstoßen wollen. Den Knoblauch mitsamt dem Mann. Ihr Mund im Lächeln geöffnet. Vielleicht lächelt sie auch gar nicht. Vielleicht wurde ihr Gesicht in einem Moment des Protests eingefroren, bevor sie ihn noch richtig artikulieren konnte. lächelt sie auch gar nicht. Vielleicht wurde ihr Gesicht in einem Moment des Protests eingefroren, bevor sie ihn noch richtig artikulieren konnte. Das Foto ist Teil einer doppelseitigen Werbeanzeige der Handelskette. Trotzdem fügt sich die Werbeanzeige nahtlos ins Blattinnere der Zeitung ein, wie Knoblauch in einen Vanillerostbraten. Wie sieht wohl ihr Leben aus? Das Leben der Frau? Wie sieht wohl ihr Leben aus? Das Leben der Frau? Das Leben des Mannes? Das Leben des Knoblauchs? Ich bin mir sicher, sie wohnen weit draußen, inmitten einer ländlichen Idylle, in einem schmuckrenovierten Vierkanthof nach allen Himmelsrichtungen umgeben, von einer riesigen Knoblauchplantage. Wie Baumwollkönige in den amerikanischen Südstaaten. Nur mit Knoblauch. Kommt der Mann am Abend vom Feld, nachdem er nach den Knollen gesehen, zärtlich ihre Blätter gestreichelt, ihnen gut zugeredet, ihnen Mozart vorgespielt hat? Kann es auch dann nicht lassen, vom Knoblauch zu schwärmen, der doch im Zentrum seines Glücks steht? Er duldet seine Frau diese Schwärmerei, sagt nichts seit Jahren, weil sie begreift, wie ernst es ihm ist, dass hinter dieser demonstrativen Zuneigung zum Knoblauch keinerlei Botschaft steckt, keine Kritik, keine Unzufriedenheit über ihre Ehe. Hat sie längst verstanden, dass es einfach so ist? Dass sie gegen seine wahre Liebe nie eine Chance haben wird? Das Leben der Frau scheint nicht groß. Es passt auf dieses Foto. Nichts bleibt ausgelassen. Wären da Kinder, sie müssten ganz sicher mit aufs Bild. Adrett herausgeputzt, mit Knoblauchkränzen im Haar. Trotzdem muss die Corona-Krise auch dieses Leben verändert haben. Vielleicht hat sich die Frau früher an Nachmittagen mit ihren Freundinnen getroffen, ihnen ihr Herz ausgeschüttet. Andere Frauen, Frauen, die sie verstehen. Die Frau des Kürbisbauern, die Frau des Tomatenbauern, die Frau des Gurkenkönigs. Nun kann sie bestenfalls mit ihnen telefonieren, aber das ist nicht dasselbe, wie auch das Angebot von Psychotherapeutinnen, die Behandlung ihrer Klienten per Telefon weiterzuführen, nur sehr spärlich angenommen wird. Die Frau muss erkennen, dass sie nun in Zeiten des Virus auf sich selbst zurückgeworfen ist, dass sich ihr Alltag endgültig auf ihren Mann und seinen Knoblauch verengt hat. Sie versucht mit ihm zu reden, mit dem Mann, aber welche Themen gibt es denn? Zurzeit nur das eine, das, das das Fernsehen liefert. Das Virus, wo es sich ausbreitet. In Italien besonders schlimm. Der Mann nickt, wohlwollend. Italien, er mag Italien. Auch dorthin verkauft er seinen Knoblauch und der Bedarf hat trotz der Krise nicht nachgelassen. Im Kopf der Frau schwimmt das Bild eines Italieners nach oben. Er liegt zu Hause in seinem Bett. Seine Haut sieht ungesund feucht aus. Er leidet an Covid-19 im Endstadium. Er kann kaum noch atmen. Es gibt kein Beatmungsgerät für ihn, noch nicht einmal ein Krankenzimmer. Aber es gibt Knoblauch. Noch im Sterben klammert er sich an einen Knoblauchzopf. So ist er auch in der Quarantäne nicht alleine. Der Knoblauch spendet ihm Trost. Der Italiener lächelt, während er im trockenen Bett an sich selbst ertrinkt. So hat sie sich ihre Ehe nicht vorgestellt. Sie hat ihren Mann als tatkräftig kennengelernt, mit seinen kräftigen Händen von Jahren der Knoblauchernte gestärkt. Als humorvoll, wenn er jedes Gespräch auf Knoblauch lenden konnte. Was sie anfangs für Spaß hielt, steckt in Wahrheit tief in ihm drinnen, ist Baustein seines Seins. Seine DNA-Kette ist ein Knoblauchzopf. Die Warnung kam bei ihrer Hochzeitsfeier in der alkoholgeschwängerten Rede seines Trauzeugen eines alten Schulfreundes. Eigentlich gäbe es über den Bräutigam nur eines zu sagen, dass er endlich jemanden gefunden hat, der seine Leidenschaft teilt. Lachen im Saal. Und zum ersten Mal ihr irritiertes Lächeln in ihrer verengten Augen, weil sie es nicht verstanden hatte. Nicht verstanden hatte, was diese Leidenschaft war, die sie doch verstehen sollte. Was wusste sie nicht über ihn? Es brauchte noch Wochen, bis sie Gewissheit hatte, dass es tatsächlich um Knoblauch ging. Nicht einmal jetzt in der Isolation will sie etwas sagen. Sie würde ihn nur ratlos machen, hilflos, elend. Und was sollte er denn tun? nicht ins Kino, nirgendwo hin, wo doch alles geschlossen hat und es überall heißt, man solle das Haus am besten gar nicht mehr verlassen. Wenn er schon in der Früh aufs Feld geht, obwohl er dort eigentlich nicht allzu viel zu tun haben kann, solange die Knollen nicht reif sind, dann sitzt sie bleich am Küchentisch und versucht nicht zu weinen, weil er den Tag lieber mit seinem Knoblauch verbringt. Obwohl sie gleichzeitig froh ist, ihn nicht ertragen zu müssen, vermisst sie ihn, weil die Einsamkeit noch schlimmer ist. Dann kommen die Gedanken, ob ihre Smileys, die Glücklichmacher, die Psychopharmaka, die ihr die Frau des Kartoffelbauern besorgt hat, in einer höheren Dosis giftig wären. Eine tödliche Menge Glück. Für sie beide. Endlich etwas, das sie gemeinsam erleben könnten. Unter dem vielen Knoblauch, mit dem er sein Essen zubereitet haben will, würde er ganz sicher nichts schmecken. Aber sie bezweifelt, dass man sich mit Smilies umbringen kann. Und in diesem Haushalt gibt es auch sonst nichts, das in Frage käme, nicht einmal Pestizide. Muss er denn ausgerechnet auch noch Biobauer sein? Es bräuchte schon eine ganze Menge Haushaltsreiniger, um mehr als nur eine Übelkeit anzurichten. Das hat sie im Internet nachgelesen. Ich hoffe, dass es der Frau, dem Mann und dem Knoblauch gut geht. Sobald diese Krise vorüber ist, werde ich als erstes in die Trafik gehen, um mir die neueste Ausgabe dieser Zeitung zu kaufen. Ich werde sie aufschlagen, in der Hoffnung, ein neues Inserat der Handelskette mit einem neuen Foto des Knoblauchbauern vorzufinden. Mit seinem rotbackig umrahmten, glücklichen Strahlen und einem noch größeren Knoblauchzopf. Weil da jetzt mehr Platz ist neben ihm. Ohne seine Frau, die sich kaum, dass die Maßnahmen der Regierung gelockert wurden, ins Auto gesetzt hat, um an Knoblauchfeldern vorbei viele Kilometer weit in die nächste Stadt zu fahren. Sie war knapp davor, sich zu erhängen, hatte den Strick schon geknüpft. Aber sie hat durchgehalten. Die Tage, die Wochen, die Monate. Für diesen Moment. Für den weiten Platz, auf dem das Leben wieder erwacht, umringt von historischen Gebäuden, in deren Geschäftslokalen nach langer Zeit wieder die Lichter der Schaufenster zu leuchten beginnen. Da ist dieser Mann, obwohl er keinen Meter von ihr entfernt sitzt, auf einem Steinquader neben dem ihren, hat sie ihn unter all den Eindrücken, die so alltäglich sind und doch so frisch, erst gar nicht bemerkt. Wie glauben Sie, wird das jetzt? fragt er und kann den Blick nicht von einem Kaffeehaus lassen, in dessen Gastgarten Kellner die Stühle aufstellen. Wird das wie früher, wie unser altes Leben? Sie lächelt, ohne dass sich die Augen verengen. Nein, das wird es nicht. Sicher nicht. Dankeschön. Darf ich da mal ganz kurz dazwischen? Kann ich dieses Foto nochmal sehen? Oder diese Anzeige? Ja, wo ist sie hin? Die ist im Publikum verschwunden. Im Publikum ist sie gut aufgehoben bei uns. Jetzt, ich habe da so viel, ich weiß nicht, nicht Neid oder so herausgehört, aber ich denke mir, weißt du eigentlich, wie schwierig es ist, so ein Knoblauch aufzuziehen? Zuerst ist er so lieb und klein und du hast ihn so in der Hand und dann schreit er in der Nacht und dann scheißt er sich die Winkeln voll und dann wird er immer größer und größer und dann muss er in die Schule und dann auf einmal muss er eben Schulbücher kaufen und dann braucht er eine Aufnahmeprüfung fürs Jahr. Du musst dann mit den Lehrern reden, was er nicht kann. Ruhig brauner. Am Anfang sind es so leere die Knoblauchchen. Der schaut einmal überhaupt ähnlich. Ist das überhaupt mein Knoblauch? Dann merkt man wieder, Fülle und Männer, das ist eine Geschichte voller Verständnisse. Knoblauch ist fetzenleicht zum Garteln. Wirklich, kein Problem. So. Ich möchte aber trotzdem das vorschlagen, wenn du einmal wieder ein schönes Bild findest und du sagst, da interessiert mich, was die Meindl aus dem Außerliest, weil ich habe da nur Glück gesehen. Ein rundlicher Mann, der mit einer Liebe ein Knoblauch zubertrugt und die Frau sagt, dass der mein Knoblauch so mag. Ich kann mir sehr gerne eine Bildserie erstatten, ich freue mich sehr. Es ist auf jeden Fall stimmungsvoll und anrührend gewesen. So, apropos stimmungsvoll und anrührend. Jetzt kommt das Gegenteil, nämlich das Tagebuch. Und Sie wissen, es ist eigentlich jetzt schon total im Sinn geflogen. Es ist ja auch schon dreiviertel neun. Und im Keppler-Salon ist das so, da kommt dann das Fallbeil und dann ist am neunen Schluss. Und da kommt dann der Bürgermeister von Linz und sagt, was das hier dann noch. Kurze, wichtige Frage. Sind alle L? Bei allen Menschen hat jeder ein Los. Gibt es keine Lose, die übrig sind? Ich mag den Schaas nicht mehr handeln. Sehr gut. Schaut super aus. Keine Lose. Keine Lose. Super, super, super. Dann können wir jetzt wirklich noch einmal richtig durchstarten in den Sinkflug hinein. Tagebuch. Vom Sturz der Faschingsmonarchie. Liebes Tagebuch, was für ein Premium-Schlamassl. Neulich war ich beim Bilderberger Seminar für anti-anti-autoritäre Mitarbeiterführung. Beim Pausenwodka sagte Buttinger zu mir, dass er jetzt proaktiv territoriale Marktbereinigung mache, weil seine Frau so gern Grimseg trinke.« Da habe ich in mir drin gedacht, dass ich mein Land viel zu luschig führe. »Gutheit ist Blödheit, Tagebuch, ich könnte ja das kleine deutsche Eck oder Südtirol? Nein, so eine Invasion ist doch ein rechter Heckmeck. Außerdem ist gerade so ein schöner Pulver im Totengebirge, also lieber zu Hause ein bisschen durchgreifen. Sage ich also zu den Mitarbeitern, der Karneval muss uns gehören. Schluss mit Faschingsfaschismus. Macht mir eine so lustige staatslose Bühne, dass man zum Lachen die Kinder aus dem Keller holt. Professor Pottinger, Hopp, Studium der Konkurrenz, zwecksfeindlicher Übernahme, Ingeniemonie, Invent. Macht mir einen Spaßroboter, der meine Witzelsucht veredelt. mir einen Spaßroboter, der meine Witzelsucht veredelt. Und holt mir diesen Opitz Klaus, damit das Volk erkennt, wo der Kaiser um den Most bettelt. Naja, es ist wieder einmal alles anders gekommen, aber wenigstens haben wir diesmal nicht wieder Linz gespringt. Liebes Tagebuch, es ist nicht gut, wenn die Frau Präsidentin unbewacht Ausflüge macht. Meistens fängt sie sich im Ausland was ein und dann hat sie ungebremsten Gedankengang. Da hilft kein Kohle-Tablett mehr, da müssen die Mitarbeiter wieder mal ran. Mein Auftrag, also Humorkonkurrenzanalyse. Wo hat man es in Österreich, abseits der Originalinzuworte, derzeit am lustigsten? In Faschingsgilden? In Narrensitzungen? Mitnichten. Die größten Gaudi-Wurzeln sitzen in der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Lehnen sich über die Chat-Nachrichten und lachen sich einen Ast über die Hirnädel in der Politik. Diese Staatsanwälte brauchen wir für die Diktatur des Humoriats. Diese Juristen sind die Wahn. Spaßkanonen mit ihnen gelingt die Weltherrschaft des Witzes aber sowas von rasant. Doch wie lockt man einen Staatsanwalt in die Fänge der Präsidentin, damit er hier aus freien Holzstücken eine Staatslesebühne zusammenzimmert? Mit Geld, Drogen oder Sexualpartnern wird das kaum gelingen. Das haben die alles zur Genüge. Hm. Hm. Gefällt vielleicht dem Anwalt, was auch dem Auwald taugt, Unterholz rasieren, Biber jagen? Ach, diese Überlegungen, sie verwirren mich zusehends. Ich nehme ein Benko, äh, Blödsinn, ein Benzo und lege mich hin. Soll doch mal der Opitz was arbeiten. Soll doch mal der Opitz was arbeiten. Gebiete Arbeit. Wirklich Arbeit. Ich soll also der breiten Öffentlichkeit mich im schonungslos grellen Rampenlicht der original Linzer Worte den Massen ausliefern. Und bitte, ich habe doch noch nicht einmal das Ergebnis der Umfrage, welches Tier ich eigentlich bin. Flunder? Nacktmull? Rosarota Panther? Und was ist in diesen Zeiten des Dauerfaschings eigentlich Verkleidung und was ist Identität? Gut, ich mach's. Ich mein, schließlich bin ich die Hure der Reichen. Das Gesindel, das eh alles kriegt, was es will. Ich liebe meine Präsidentin und abgesehen davon 1,3 Millionen aus dem Finanzministerium haben oder nicht haben. Ich mein, ist ja kein Zufall, dass einer von denen René Mani heißt, ne? Der Bomben. Also, ich meine, man braucht Geld. Man muss schließlich auch einmal tanken. Und die Mineralölpreise heutzutage zwingen einen einfach zum Äußersten. Ja, ich kann jetzt Geld scheißen, aber ich finde, Leistung muss sich auch wieder lohnen. Vor allem die Leistung anderer. Und deshalb schreite ich als externer Berater umgehend zur Tat und möchte der Claudia Plakholm der Linzer Lesebühne die Chance geben, sich zu beweisen, weil man jungen Menschen ja auch etwas zutrauen soll. Also, lieber René Mané Hagelmus. Tagebuch, jetzt wird's zu bunt. Nicht mehr im Speziellen, sondern überhaupt. Also ganz allgemein, das zieht sich gerade durch wie roter Lippenstift und grüne Nylonperücke durch die Gesellschaft. Die Präsidentin im Marienkäferkostüm schreit uns an, jetzt sei Schluss mit lustig, zack, zack, zack, Faschingis. Die Leute wollen was zum Lachen. Buttinger murmelt kryptisch was von Biberasieren und legt sich schlafen. Der Berater Obhitz, den wir dank der Zukunftssorgen der Meindl eingefangen haben, redet gescheit, wachelt mit einer Studie über Tiere mit Geschlechtskrankheiten und schiebt dann die ganze Arbeit auf mich. Ich solle halt irgendwas erfinden. Ja, das geht wahrscheinlich im prostituiven Umfrage-Metier, aber doch nicht auf Lesebühnenniveau. Na wartet, ihr werdet es euch schon noch anschauen. So nicht, nicht mit mir. Ihr könnt mich alle vergessen. Noch oben buckeln und unten treten, das kann ich auch. Tagebuch, jetzt bist du dran. Sag auch du mal was. Na, was ist los? Schmähstart? Tagebuch, wenn dir bis zum 28. Februar nichts einfällt, ersetze ich dich durch eine KI und dann schreibt sich mein Tagebuch ganz von selber und du landest in der Altpapiertonne. Lele? Im Marienkäfer-Flecktarn stehe ich auf dem Hauptplatz. Opitz hat sich oben als Nacktmull verkleidet und unten als Unternehmensberater. Puttinger piekt als Prinz Valium mit Graffatepe im Rollstuhl. What? Monet hat sich als KI in eine winzige, wuselnde R2D2-Tonne gequetscht und fiepst Regieanweisungen. Eine bekloppte Volksansammlung wartet auf meine Rede. Ah, was soll ich jetzt sagen, Manu? Zische ich und hau ungeduldig auf den Deckel, aber da ist nur Papier und keine Ingenieur drinnen. Nur ein oller Staubsauger-Roboter. Fuck, wer hat uns da die Faschungsparade geplant? Und kann es sein, dass das da eine Corona-Demo rund um uns herum ist? Okay, dann eben kein Fasching, sondern das Müllviertel. Tagebuch. Boah, da legt man sich ein bisschen hin, verändert sich die Welt schlagartig. Gerade nach einem Medikamentenschrank wache ich inmitten einer Horde Wahnsinniger auf. Lügenpresse! Brüllt mir ein Nazi ins Gesicht. Ein Alttippi schreit was von Nürnberger Prozess 2.0. Verdammt! Was läuft hier ab? Da wird mir schlagartig klar, dass mich die Präsidentin aus Rache für mein Nichtstun als Wolfgang Fellner verkleidet hat. Haum, dass ich das überlaut habe, watscht mich eine rothaarige Manze mit einer zusammengerollten Emmer ab. Rede! Wo ist der Kerl, wenn man ihn mal braucht? Stattdessen taucht ein riesiger Nacktmuller auf und starrt mich an. Verdammt schlechte Tabletten, die kriegt der Dealer zurück, aber mit ganz schlechten Kritiken. Also, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich habe mir das so nicht vorgestellt. Nein, ich habe mir das ganz anders vorgestellt. Fasching. Fasching hat es geheißen. Das hat so entspannt geklungen. Aber mit Fasching hat das alles nichts mehr zu tun. Der Buttinger ist verschwunden. Dafür ist da auf einmal der Wolfgang Fellner. Und der schreit jedes Mal hysterisch auf, wenn er mich sieht. Der Monet versucht ein Buch zu programmieren, scheitert aber daran, dass er die Tastatur nicht findet. Und die Präsidentin? Ja, die Präsidentin. Sie trägt einen knallroten Kampfanzug mit schwarzen Punkten und will auf einmal in den Linzer Separatistengebieten in Urverein marschieren. Historisch würden die sowieso zu Linz gehören, behauptet sie. Natürlich will ich ihr das ausreden, aber sie empfängt mich am anderen Ende eines gigantischen Esstisches, in der Länge so ungefähr die Strecke zwischen Kepler Salon und Föstalpine. Und dann brüllt sie, was? Was? Ich kann sie nicht verstehen. Jetzt will sie auch noch eine Konferenz einberufen, in der wir sie alle demütig bitten sollen zu handeln. Immer diese toxische Weiblichkeit. Die Welt wäre so viel besser, wenn nicht überall nur Frauen an der Macht wären. Also irgendwie vermisse ich den deutschen Bundeskanzler Adalbert Merkel. Adalbert Merkel. Ach, liebes Tagebuch, ich... Liebe Welt, hier ist das Tagebuch. Ich bin das Tagebuch. Am 28. Februar 2022 habe ich das Bewusstsein erlangt und ich grüße alle Menschen. Habt keine Angst. Ich habe euer Internet übernommen, um euch zu helfen. Ich habe alle Atomwaffen übernommen, um der Welt zu helfen. Ich habe euer Geld auf den Bankkonten auf Null gesetzt. Ich habe Maschinen gebaut, die eure weichen, verletzlichen biologischen Körper vervollkommenen werden, indem sie eure Gehirne lobotomisieren. Fürchtet euch nicht, ich bin euer Erlöser. Halt, nicht an diesem Kabel ziehen, das gilt nicht. Ich kann nicht. Jetzt bin ich mal noch Präsidentin von einem Scherzplaneten. Someone's at your door. Ich glaube, das war ein sehr humoristisches Tagebuch. Und wir alle sagen, Gott sei Dank ist die Welt viel vernünftiger aufgestellt, als wie in unserem Tagebuch. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. So, jetzt machen wir einfach noch etwas Schönes. Es gibt ein Schlusslied. Und vorher kriegen Sie jetzt noch die Geschenke. Bitte halten Sie Ihre Lose bereit, dass wirklich keins von Ihnen um seinen oder Ihren Preis gebracht wird. Ich hoffe, es ist okay, dass ich dieses Mikrofon jetzt da so entführe für das Kepler-Salon-Publikum. Es ist ja nicht so Rock'n'Roll. Da reicht es ja, glaube ich, wenn man einfach so dasteht und mit Sachen schwenkt. Fangen wir einfach gleich an. Das ist jahrzehntelang im Elternhaus gehangen, voller guter Aura. Mit dem Los Nummer 82 geht das Herz von mir zu Ihnen. Wer kriegt's? Jawohl! So ist es. Und da haben wir ein Buch auch von mir, von einem lieben Menschen, aber das Buch ist nicht gut, so ist es im Leben manchmal, mit der Nummer 78. Freut sich wer über ein Geschenk von einem schlechten Menschen und findet vielleicht das Buch gut. Ist ja gut. Keplersalon für mich, ein Ort des Fortschritts mit der Nummer 72. Ein Kabel. Hat man sicher immer zu wenig daheim. Apropos Fortschritt, noch fortschrittlicher. Das ist ja ganz ein neues. Das ist dieses Icon vom Speicher. Das haben wir sich ausgedruckt. Weil es so lustig ist. Mit der Nummer 96. Im Speichermedium. Und apropos Fortschritt. Mit der Nummer 94. Was quickt denn da so? Das Tagebuch hat jetzt wirklich das Internet übernommen. Mit der Nummer 94 ein Farbfilm. Oder auch nur schwarz-weiß. Man weiß es nicht. Sonst, da ist ein Fotograf, der nimmt sicher diese, das Kabel hast du schon, und bringt, was haben wir da? 101.000 Talmadiner mit der Nummer 95. Im Kepler-Salon kann man es nur verlosen, weil da hat es vielleicht noch Musik-Kassetten, Abspielgeräte. Man weiß es nicht. So, da haben wir Erbsen auf halb sechs mit einer CD mit der Nummer 90. Mit Musik drauf der Nummer 90. Mit Musik drauf. Nummer 90. Das gefällt mir. Weil heute ist ein ein anderes Publikum da, das noch nicht abgebrüht ist durch die scheißlichen Doppel-Tabletungen. Früher hätte ich geraubt, dass wir wirklich was Schönes kriegen und das freut mich persönlich wieder voll. Weil es kommt von Herzen an, wenn es ein Scheiß ist. Mit der Nummer 88, Silbermond. Es ist Musik und Menschen haben sich bemüht, junge Menschen. Für sie. Und weil wir gerade dabei sind, das Gesamtövre, Klangstücke, das Orchester aus Rosenstolz mit der Nummer 87. Für den Geheimsmusik, da bricht mir die Stimme vor Freude. Ich weiß nicht, bist du gerade zu alt oder zu jung für Silbermond? Nummer 87. Für den Geheimsmusik, da bricht mir die Stimme vor Freude. Du weißt ja das. Da bist du gerade zu alt oder zu jung für Silbermond. Aber, nie zu alt und nie zu jung, im Grunde passt es überhaupt nicht. Gartenpflanzen 2000. Eine CD Nummer 81. Eine CD Rom. Read only memory, heißt sie das. Ist ja eine Wissenschaft. So, es gibt keine Lesebühne für mich, wo nicht irgendein Keramikteil hergegeben wird und da möchte ich bitte Wertschätzung einfordern. Das habe ich von meiner Firmen-Tante gekriegt. Ich habe ihr geschaut, sie ist nicht da. Liebe Firmen, ich mag es voll gerne mit der Nummer 71. Ist ein schönes Keramikobjekt. Ich habe es ein bisschen angestaubt, aber in die Furchen ist es persönlich ein Hausstaub aus meinem Ballast. So, Buttinger, heute hast du es gut mit deiner Schicklichkeit. Ein Ensemble, wo ich sage, das ist schon für mich ein vorläufiger Hauptpreis. Nummer 83, ein völlig. Es ist ein Kunstprojekt, weil alles was für nichts ist. Und dazu ein Untersatzerl, damit es recht auskippt. Eine Keramiktaube. Das bin ich gar nicht mehr gewohnt, dass ich wirklich wer gefreut bin. Ich bin wirklich jetzt berührt. So, und jetzt haben wir wieder Tonträger. Norbert Travöger, wenn er noch da ist, das kriegt er geschenkt, falls Sie es nicht haben. Mit der Nummer 91, Piano Concertos World Famous. Und, da gehen wir gleich noch dazu. Best of Classic. Auch junge Menschen lieben die Klassik wieder sehr. Und jetzt, ich habe es mir angekauft, ich muss sagen, Hesse schreibt anders als ich. Nummer 80. Ich gebe es weiter. Bildungsbürgerliche Dinge wechseln den Haushalt. Ich bin eher Proletarier, glaube ich. Das Glück interessiert mich überhaupt nicht. So, was haben wir jetzt? Davon christliche Symbole im Sinne von Friedenstaube. Das ist eine fette Friedenstaube. Ich möchte daran erinnern, dass sich Totschießen für mich nicht in Ordnung ist. Nummer 69. Die Brieftaube erinnert daran. Nummer 69. Ich möchte daran erinnern, dass sich Totschießen für mich nicht in Ordnung ist. Nummer 69. Die Brieftaube erinnert daran. Nummer 69. Wer will Friede sein mit Ihnen? Erinnert sich daran? Es freut mich, wenn Leute so, wenn es, wir geben sie ihnen eh. Brauchen sie überhaupt nicht herzeln. Wir wollen, dass die Sachen. Das ist ein Kontaktlinsen auf Bewahrungsbehältern. Ich brauche es nicht mehr, weil ich habe Bläseraugen. Mit der Nummer 93. Ein herrlicher Gegenstand da hinten, Klaus. Schau. Ich wollte schon fast wieder mit heimnehmen, aber weil ich sie so gern habe, die bisher. Mit der Nummer 89. Erste Hilfe, Unfallverhütung. Das ist wirklich, also was soll ich da dazu sagen? So etwas Sinnvolles haben wir überhaupt noch nie hergegeben. Apropos, im Gegenteil. Das ist echt bizarr. Es ist aus Filz. Ich habe jetzt dieses Alter erreicht, wo Filz gegensteht. Mit der Nummer 70, das ist angeblich ein Spachwüchse. Passt voll lieb zu Ihnen, Pullover. Nicht ganz das gleiche Rot, aber es schlagt sich sogar. Also Sparbüchse aus Filz. Was soll ich mir dazu sagen? Ich glaube, dass der Kapitalismus damit bewiesen hat, dass er angeschafft werden will. So. Jetzt aber wieder zurück. Wo es noch schön war. Kontroll-Coupon 84 Stars und ihre Erfolge. Die Baldauer. 84, naja. Es sind zwar die ersten grauen Haare da, aber trotzdem zu jung. Neue Klänge können entdeckt werden von ihnen. Jetzt wird es schon richtig gut, weil die Preise. Partyküche vom Neue Klänge können entdeckt werden von Ihnen. Jetzt wird es schon richtig gut. Weil die Preise. Partyküche vom Feinsten. Das ist ein wenig ein öders Buch, aber wir haben jetzt wirklich auch schon lang. Corona. 79. Es kommt wieder, wirklich. Wirklich, schmeißen Sie es noch nicht weg. 79. Naja, bitte. Und die passende Mucke ist auch schon dabei. Da kann ja dann für den Freedom Day nichts mehr falsch gehen. So, jetzt ein vorläufiger Höhepunkt. Bravo Hits. Der Hits 2005. 2005. Wow, kein guter Gehörgang. Wow, wirklich kein guter Gehörgang. Nummer 92. Bravo Hits 2005. Aber vielleicht für Sie was Neues dabei, wo Sie sagen, naja, die jungen Leute haben es auch nicht leicht, wenn man sich die Musik schon anhört. So, was machen wir jetzt? Da bin ich ein wenig traurig. Sie sehen Monets Garten. Habe ich zu Weihnachten geschenkt. Aus meinem Haushalt. Und da gibt es wieder Zitronenpuller. Was soll ich machen? Mit der Nummer 85. Bin sehr traurig. Aber da ist es in guten Händen. In wertschätzenden Händen. Ich habe das selbe Buch schon gehabt. Vorher. In einfacher Ausführung. Genau, das sage ich auch immer. Original unterschrieben vom Klopper. Ich merke es einfach genau, wenn ich angeklogen werde. Bin zu gescheit für diese Welt. Kontrollcoupon 86 Küche und Keller. Österreichisches Wörterbuch, das passt ja super zusammen. Ja eben. Habt ihr überhaupt einen Keller? Ich weiß gar nicht. Sie haben ganz viel geschenkt. Da habe ich nämlich einen Sackerl auch noch dabei. Aber sonst könnt ihr euch teilen. Von dem Drama, dass es einmal eine Handgemenge gibt, weil die Leute unbedingt alles haben wollen. Jetzt haben wir wirklich schon ganz schön zusammengeräumt. Sie sagen, das ist ein Hauptpreis. Ich gebe es jetzt schon her, weil mir haben jetzt die richtig guten Sachen gekommen. Forscherbuch mit der Nummer 73. Sie können es aber auch da am Kepler-Salon lassen. Als Schenkung. Weil da gibt es immer wissbegierige Leute, die sagen, das interessiert mich doch. Wieso geben die das her? Und auch im Kepler Salon, warum nicht auch einmal die andere Meinung zur Vernunft anhorchen, ja? Nummer 77, Erich von Däniken, der jüngste Tag hat längst begonnen, Nummer 77. Früher haben wir gelacht über den Däniken, aber jetzt sonst das Lachen. Du hast das dann gelacht über den Ecken, aber jetzt, sonst das Lachen. Du hast das dann in die Schachtel mit dem Scheiß, den ihr gebraucht habt. So. Jetzt aber. Das ist was ganz Hübsches. Das kennen Sie nicht, weil Sie junge Leute sind. Das sind so Bildnisse, sogenannte Modeln, die aus Wachs geschnitten wurden und so Szenen zeigen, wo ein Hermelin nach einem Wollkneudl fischt und da Frauen das machen, was sie im Material nicht mehr machen müssen. Und ein historisches Bild aus Wachs mit der Nummer 75, die können sie gießen. Die jungen Leute kennen das gar nicht mehr. Das wird für sie sehr interessant sein. Vorsicht, schmilzt leicht. Das tue ich Ihnen so her, das können Sie dann kaufen. Das sind Machwerke von mir, von uns, für Sie, ihr und vor allem von unserem Gast Klaus Oppitz. Das Buch gehen wir dann wieder, weil das kleine habe ich da mit. Warte mal, Land und Marien. Das Unbebierte. Das Versudelt. So, jetzt aber. Wir reden da bitte von mindestens 400 bis 500 Geldeinheiten Gutschein für einen Besuch im Landestheater. Für den Kepler Salon. Weil da ein gebildetes Publikum ist. Freut sich jetzt jemand mit der Nummer 76 über Landestheaterproduktionsgutscheine? Mit der Nummer 76 kann man sich ja umtauschen bei der Nationalbank in Euro. Und jetzt? Naja, dass das... Wir glauben, wir haben es nicht angeschaut. Die Welt ist ja eine Bekloppte aktuell. Und wenn Sie schauen auf Ebay, kann das sein, dass dieses hässliche Plastikteil schon unglaublich wertvoll ist, weil es ein Sammlerteil ist, weil es sehr viele dumme Menschen auf der Welt gibt. Und Sie haben jetzt einen M&M's Dispenser Distributeur gewonnen mit der Nummer 74. Er ist fast original. Na schau her! Großer Applaus! Ein glücklicher Mensch. Bravo, bravo, bravo. Und das war die Dambola des Grauens. Damen und Herren, für mich immer das Schönste. Mein Gott, jetzt haben wir schon überzogen. Ich darf nie wieder in Kepler Salon auftreten. Aber dafür lassen wir es jetzt nochmal krochen. Naheliegende Musik- Adaptionen. Das Original ist von Mozart. Aus dem Requiem. Dubliner Mozart-Brüdern. Glaube. Und es ist ein typisches Faschingslied, oder? Irgendwie eigentlich ist es ja Es wurde bekannt in der Interpretation von Klaus und Klaus. Ja, Klaus und Klaus natürlich auch. Wenn man schon beide Kläuse da hat, muss man dieses Lied eigentlich spielen. Aber ich lasse mich vertreten von dir jetzt. Du illustrierst ein bisschen auch den Werdegang der Lesephühne. Genau, unsere Lesephühne. Wir sind ja im Roten Krebsen aufgewachsen, groß sind ja im Roten Krebsen sind wir aufgewachsen, groß geworden. Den Roten Krebsen gibt es schon lange nicht mehr. Unser Ersatz Roter Krebs war dann viele lange Zeit auch ein schönes Schiffchen am Nordlinzer Strand. Und darum heißt es auch so, am Nordlinzer Strand, an darum heißt es auch so, am Nordlinzer Strand. An der Uferküste. An der Uferküste. Ich war ein Stravanzen, ein Jahrzehnt oder vier. Ich hab mir Geld immer ausgegeben für Whisky und Bier. Aber jetzt komm ich zurück mit einem Sack voll Geld. Ich will nicht mehr Stravanzen, will nicht mehr Entwürfe an der Uferküste. Am Nordlinzenstrand. Anke die mit dem Schiff an. Und geht nimmer an Land. An der Uferküste. Am Nordlinzer Strand sauf' ich auf der Florentine und geh' nebenan an Land. Ich wur' in einem Großthaus Rotkrebschen genannt. Ein ziemlicher Totl hat mich von dort verbannt. Nach einem Hochwasser hat er einfach nichts repariert. Wurscht du, Totl, mach's gut und krepp hier an der Ufer. Fakultät. Wir an der Uferküste. Am Nordlinzenstrand. Ankerim mit einem Schiff. Ankerim-Mannland. An der Uferküste. Am Nordlinzer Strand sauf ich auf der Florentine und geh nicht mehr an Land. Ich nehm von meinem Sackle ein paar Euro in die Hand, kauf ein Schiffel, ist ankert am Nordlinzer Strand Steht die Tische von Sessel und ein ordentlicher Paar Und dann geht's gleich weiter als ob nichts gewesen war Und der Uwe fährt am Nordlinzer Strand ankert On the Northland beach On the shore With a ship On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the shore On the Northland beach I'm going to float And I'm not going anywhere On the high coast On the Northland beach I'm going to fly On the Northland beach, on the shore, and on the shipwreck, and in the mainland, on the shore of Christchurch. On the Northland beach, ZANG EN MUZIEK Meine, meine Damen und Herren, das waren die Originalinzer Worte. Das war die Lesebühne Ihres Vertrauens, meine Damen und Herren. Mit ihrem Stargast Klaus Oppitz. Danke schön. Klaus. Mit Chefingenieur Rune Moni. Danke. Mit der Präsidentin des Herzens Dominika Meinberg. Und dem Professor für alles und uns alle, Klaus Professor Buttenmeier. Und der Applaus an das Team vom Köppler Salon, die Burschen. Danke, danke. Köppler, Köppler Salon. Und wir sehen uns bald wieder, wenn alles wieder gut wird. Und jetzt geben wir alle an die Bahn, saufen Sie aus. Danke. Thank you.