Wir möchten heute ja unsere beiden Künstler in den Vordergrund stellen. Ich darf ganz herzlich begrüßen Karin Hoeber und Norbert Maier. Ich habe die leere Leinwand vor mir und fange einfach mit der Farbe, die mir momentan sehr anspricht oder die ich das Gefühl nehme, an. Also meine Arbeit, mein Schwerpunkt ist die Malerei in Acryl. Und in dem Punkt drinnen, in der Acrylmalerei, da habe ich für mich wieder sehr wichtige Themen herausgegliedert. Und zwar die erste, das ist eigentlich meine Herzensangelegenheit, das ist gegenstandslose abstrakte Malerei. In der gegenstandslosen abstrakten Malerei, da ist es für mich so, dass ich zu 100% frei sein kann. Ich bin an nichts gebunden, ich brauche nicht funktionieren, ich brauche nicht entsprechen, ich darf da drinnen hundertprozentig ich selber sein. Doch hab ein Gewissen für dich, doch hör nicht auf mich. Mach dich nicht klein, wir sind nicht zu groß. Verachte den Leid und stelle ihn bloß. Ich richte mir die Farben her, in welche Farben ich das Bild machen möchte. Und dann fange ich einfach einmal an. Und ganz wild, meistens ganz wild, dann wird es getrocknet. Und dann versuche ich zu beruhigen oder wieder zu verwerfen. Und was das Tolle, was ich da gelernt habe beim Malen, einfach loslassen. Richtig loslassen. Auch wenn ich vielleicht mal denke, die Stelle ist ganz toll und ich das aber trotzdem verwerfen. Es entsteht immer was Neues. Und das ist einfach so toll und so schön und du bist richtig gefangen in dem Bild. Das ist auf der anderen Seite das Schönste, diese Freiheit zu leben. Ist aber auch etwas Schwieriges, weil du eben vom ersten bis zum letzten Strich überhaupt keinen Anhaltspunkt hast, wo du hin musst. Und dann der nächste Schwerpunkt ist bei mir gegenständliche Malerei. Das ist für mich eben auch ganz, ganz wichtig, dieses Zeichnen, dieses gegenständliche Malen immer auszuüben. Das macht zum Ersten nicht nur unheimlich Spaß, sondern es ist auch immer wieder ein gutes Training, dass sich dein Handwerk immer weiterentwickelt und das ist ganz, ganz wichtig. Das ist das Schönste an der Malerei. Wir wissen alle, wir Maler wissen alle, dass wir nie fertig werden, weil die Thematik immer nach vorne hin offen ist. Und das ist eigentlich das Schönste. Und der dritte Schwerpunkt von mir ist eigentlich die Kombination aus dem Gegenstandslosen und dem Gegenständlichen, wie man da zum Beispiel sieht. Da ist eben ein gegenstandsloser Hintergrund, wo dann einfach ganz hart Gegenstände draufgesetzt werden. Da wird nicht aufgepasst, was da im Hintergrund drinnen ist, sondern das kann sich sogar ruhig ein bisschen angreifen. Es kann ruhig ein bisschen polarisieren. Das ist ja eigentlich etwas sehr sehr philosophisches, wenn man darüber nachdenkt. Spuren hinterlassen heißt ja, ich bin ja schon wieder weg. Ich habe etwas hinterlassen, ich bin da gewesen und andere Leute lesen dann diese Spuren und machen einfach damit was. Und mir war es wichtig, in diesem Dialog, in dem man dann eintritt, wenn man diese Spuren liest oder diese Spuren identifiziert, gar nicht so sehr zu hinterfragen, von wem sind jetzt diese Spuren und warum sind die da, sondern was machen diese Spuren mit einem selber, mit uns als Betrachter, die diese Spuren dann lesen. Das ist generell ein Dialog der Bildbetrachtung, den ja Künstler uns vorstellen. Und was da dann das Spannende ist, wenn man sich das jetzt anschaut, zum Beispiel bei einem so einem Weinbild, der gegenstandslose Untergrund ist in Wirklichkeit ein zweidimensionales Muster. Das Ganze, was da in dem Stil eben drinnen ist, die Kisten, die Flaschen, die Weingläser und das Brett da dann mit den Lebensmitteln drauf, das steht eigentlich auf keinem Tisch, das steht auf keinem Boden, das steht in Wirklichkeit nur auf dem zweidimensionalen Muster und fällt aber nicht raus. Und das ist da drinnen eigentlich die Spannung. Deshalb finden die Menschen das als spannend, weil da irgendwas nicht stimmen kann da drinnen. Ich will, will groß sein, will siegen, will froh sein, nie lügen, mit 16 sage ich still. Ich will, will alles oder nichts. Für mich ist es und der Rosenlieb, mir sollten sündliche Wunder begegnen, die Welt sollte sich umgestalten und ihre Sorgen für sich behalten. Und später sagt ich noch, ich möchte verstehen, sehen, erfahren, bewahren. Und später sagt ich noch, ich möchte nicht allein sein und doch frei sein. Was mir wichtig ist, dass die Bilder einen Zusammenhalt haben. Ich fange nicht an zu arbeiten, dass ich da meinen Fleck setze und dann da meinen Fleck, sondern ich fange irgendwo in der Leinwand an, egal ob mit dunklen Farben oder mit hellen Farben oder mit schreienden Farben. Und von dort aus fängt das Bild dann an zu wachsen. Und das breitet sich dann aus. das Bild dann an zum Wachsen und das breitet sich dann aus und wenn so ein Bild dann abgeschlossen ist, das kann beim einen Bild früher sein und kann beim anderen Bild wesentlich länger dauern. Wegen dem ist kein Bild besser oder schlechter, sondern es entwickelt sich einfach anders. Ein großes Thema ist auch Wasser, Wasserbilder, Meer und so und da gehe ich ganz bewusst ran. Wenn ich zum Beispiel auf Urlaub bin, ich mache Fotos, ich schaue mir den Wellengang an, ich meditiere beim Wasser und das versuche ich dann in den Bildern umzusetzen. Also grundsätzlich bin ich ein Maler, der eigentlich mit positiven Dingen in die Tiefe geht. Ich setze mich mit dem auseinander. Und wenn ich jetzt gerade an das denke, dann ist das für mich eben ein Wohlbefinden. Wenn ich jetzt ein Glas Wein von mir habe, ein schönes oder oder gute Jausen oder irgendwas, dann ist das für mich etwas, was mir gut tut. Und das sind für mich positiv behaftete Dinge und mit denen versuche ich in die Tiefe zu gehen. Ja, eintauchen in meine Welt, in meine kleine bunte Welt. Und wenn es dann dem Betrachter gefällt, ist es natürlich schön. Aber in dem Moment gehört diese kleine bunte Welt nur mir. So wie ein Tagebuch. Ja, Farbe ist für mich Leben. Farbe ist für mich deshalb Leben, weil diese Farbe, die man jetzt im Moment verwendet, eigentlich nicht durch den Kopf passiert, sondern immer aus dem Gefühl heraus greift man zu der Farbe hin. Und deshalb ist das für mich ein unmittelbarer Begriff, der für mich absolut mit Leben zu tun hat. Also Farbe ist für mich Leben. Ein kleines Anliegen. Ich habe mal irgendwo das Zitat gehört, ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Bild und wünsche es nie zu finden. Das Glück sollte sich sanft verhalten, es soll mein Schicksal mit Liebe verweilen.