Klima und Du. Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Ja, hallo liebe Zuhörer und Zuhörerinnen aus dem Freien Radio Salzkammergut. Hier spricht Pauline, ich mache ein Praktikum beim Freien Radio und darf heute mit meinem Studiogast oder Studiogästin Alexandra Mayer. Hallo. Hallo, hallo. Nur zur Info, wir duzen uns, weil wir uns vom Radiogrundkurs schon kennen. Genau, unbedingt. Genau. Und sprechen heute gemeinsam über das Problem des Massentourismus und die Frage, wie Tourismus im Salzkammergut eigentlich überhaupt klimaschützend und damit auch nachhaltig sein kann. Und gleich einmal, um einzuführen in die Problematik von Massentourismus und ein bisschen ein Gefühl zu bekommen, wie sich das so anhören kann, auch lärmtechnisch, eine kleine Aufnahme, die ich gemacht habe am Marktplatz in Hallstatt. Genau, Alexandra, da haben wir es schon gehört. Ziemlich viele Stimmen, ziemlich viele Menschen. Tja, wie nimmst du die Situation wahr? Du bist ja von KLA, von dem Förderprogramm, da werden wir dann noch ein bisschen genauer nachher sprechen. Aber wie ist denn der Eindruck so von dir als Mitglied im Förderprogramm sozusagen? Ihr kümmert euch ja um klimaschützende Maßnahmen im Salzkammergut unter anderem. Wie nehmt ihr denn diesen Massentourismus oder diesen Tourismusantrag wahr? Ja, also ich sehe das Ganze aus drei verschiedenen Perspektiven. Das Erste ist, ich bin kein Experte für Tourismusfragen, aber ich war im Inneren Salzkammergurt und da kriegt man das Ganze halt wirklich täglich mit, das Thema. und hat auch viel mitbekommen, wenn man sich interessiert mit dem Thema auseinandersetzt, kriegt man da schon Nachteile und Vorteile mit. Und das dritte ist natürlich meine Arbeit jetzt als Klarmanagerin. Das mache ich jetzt seit 2019 und da geht es eben um Klimawandelanpassungssachen. Und ein wichtiger Partner, einfach dominant bei uns, ist der Tourismus. Und mit dem Tourismus gemeinsam haben wir da auch schon Projekte umgesetzt. Und zum Thema Hallstatt, wenn man jetzt gehört hat, den O-Ton, oder wenn man selber in Hallstatt schon war, es ist einfach ein Übermaß an Gästen, die da sind. Und man kommt sich ein bisschen vor wie ein Theater. Ich weiß nicht, wie wir davor schon besprochen haben, fast ein bisschen skurril das Ganze. Ja, ich war jetzt eben auch im Rahmen von einer Klima-Journalismus-School in Hallstatt und habe das selbst da erlebt. im Rahmen einer Klima-Journalismus-School in Hallstatt und habe das selbst da erlebt. Also das ist, glaube ich, eine große Problematik, so der Eindruck. Jetzt haben wir ein paar Fragen zum Förderprogramm KLAAR. Für was steht denn überhaupt KLAAR? KLAAR steht für Klimawandel-Anpassungsmodellregion. Dann habe ich dazu als Managerin, das ist dann ungefähr ein Meter langer Titel, den hat auch nicht jeder, und wir beschäftigen uns. Es gibt ja eigentlich zwei Säulen, wo vom Bund gesehen wird, das eine ist Klimaschutz, das zweite ist Klimawandel-Anpassung. Das heißt, wir sollen alles vermeiden, was sich im Nachhinein nicht mehr beherrschen lässt und dass das schon geschehen ist, dass man sich an das anpasst, soweit es möglich ist. Bereiche, die bei uns wichtig sind, abzudecken und um Bewusstsein zu schaffen, welche Möglichkeiten gibt es, sich anzupassen, wo sind Risiken, wie kann man sich anpassen und auch, wo sind Chancen, vor allem im Tourismus, sehr stark. Wir sind natürlich ein bisschen ein raues Klima normalerweise. Also so paradox das klingt bei uns, profitiert der Tourismus zurzeit eher von den bestehenden Klimawandelfolgen. In welchem Bezug kannst du das darstellen? Ja, also wer schon mal im Gosausee baden war, der weiß, der ist kalt. Die Badesaison, die wird da auf alle Fälle länger. Und das Thema Sommerfrische, das wird immer aktueller. War ja vor 100 Jahren mal unter Kaisers Zeit noch aktuell und dann ist es lange eingeschlafen und das ist jetzt ein großes Thema. Einfach aus der Stadt, man weiß, jeder der in der Stadt wohnt, weiß wie heiß das da sein kann, richtige Hitzeinseln. Und da ist die Flucht dann ins Grüne und in die Höhe, in die Wälder. Das ist momentan ein richtiges Phänomen. Also da ist ein richtiger Ansturm auch in dem Bezug spürbar. Ja, es ist fast schon, kann man sagen, wie ein Trend geworden, dass man jetzt eher die Flüste nennt. Auf alle Fälle. Also der Wunsch, dass man irgendwo auf der Almhütte allein, Brettli außen ist, das kann man vielleicht um neun Uhr auf die Nacht machen oder um sieben Uhr in der Früh und dazwischen ist da nichts mit Ruhe. Das sind eben dann wieder die nachteiligen Folgen von der Sommerfrische quasi. Sommerfrische quasi. Und würdest du sagen, hat sich das, also zwei Fragen, seit wann besteht klar, also seit wann gibt es das Förderprogramm und die zweite Frage, die mir da kommt oder mich beschäftigt, ist, hat sich da die Wahrnehmung auch von der Bevölkerung verändert, dass die Relevanz von so einem Förderprogramm da ist und dass es wichtig ist, durch diese heißen Sommer, die wir jetzt erleben, man merkt ja generell, dass es präsenter wird, das Thema, oder wie nimmst du das wahr? Ja, also klar gibt es seit März 2020, wir sind dann gestartet mit einem super Programm, dann waren die ganzen Corona-Sachen jetzt, Also es ist dann recht wenig in Bezug auf direkten Kontakt mit den Leuten gewesen. Da haben wir Alternativen gesucht. Aber jetzt natürlich habe ich viele Projekte mit Schulen gemacht. Und da haben wir fast das paradoxe Problem, uns geht es noch zu gut. Wenn man schaut, wie es jetzt wieder war in der Steiermark in Kärnten oder in Tirol mit Überschwemmungen, Borkenkäfer in Niederösterreich, Dürre überall, man kann über die Landesgrenzen schauen, Waldbrände und so weiter. Wir leben eigentlich noch in gelobtem Land, die Auswirkungen sind bei uns noch recht gering, noch nicht so extrem spürbar. Es packt die Leute noch nicht direkt im eigenen Leben quasi. Und durch das ist die Wichtigkeit von Bewusstseinsbildung hier noch größer, weil man muss noch viel vermitteln, weil die Leute das selber noch nicht so extrem spüren. Und ich hoffe, dass das in Zukunft noch mehr wird. Wie du schon sagst, das sind die Sommerheiß. Im Winter werden die Skisaisonen kürzer, zum Beispiel in der Gosau. Das sind jetzt schon so Sachen, die fangen die Leute schon zu spüren an. Und da hoffe ich, dass wir durch eine offene Tür jetzt durchtreten. Und unser Thema ist ja heute auch aus der Sicht der Touristinnen zu berichten, was das Phänomen Massentourismus und wie man nachhaltig reisen kann im Salzkammergut. Du hast jetzt schon erwähnt, das steigt, also es kommen immer mehr TouristInnen ins Salzkammergut. Was macht klar da, also welche Maßnahmen oder Bewusstseinserklärungen sozusagen setzt klar? Es ist so, der Bund hat zwei Förderschienen. Das eine ist Klima- und Energiemodellregionen oder unterstützt und dass man mit den unterschiedlichen Entscheidungsträgern vom Tourismus und so, dass man einfach ein Bewusstsein schafft für das Ganze. Verlängerung gegangen. Da war ein großer Schwerpunkt Verkehr, alternative Mobilität und nachhaltiger Tourismus oder prinzipiell nachhaltiges Leben, CO2-neutraler Leben. Und da sind wir überall dabei und schauen, dass wir da quasi unseren Senf dazugeben. Wie wird das angenommen? Gut, eigentlich. Natürlich sind in den Workshops und so Leute da, die sich für das Thema interessieren. Und da kommt man dann leicht in den Diskurs rein. Es ist aber stellenweise vor allem bei einigen Bevölkerungsteilen noch schwer, dass man sie erreicht. Da muss man aufpassen, dass man nicht übertreibt und dass man nicht als Schwarzmaler dasteht. Das ist ein bisschen eine Gratwanderung. Aber bei gewissen Leuten braucht es vielleicht einfach noch ein paar Jahre Zeit, damit sie das auch besser spüren und dann sind sie für das Thema offener. Wichtig ist jetzt mal mit den Leuten arbeiten, die mit dem Thema schon was anfangen können. Ja, sehr gut. Danke sehr. Jetzt als kurze Unterbrechung ein bisschen Musik. Musik Ja, zurück zur Sendung Klima und Du heute aus dem freien Radio Salzkammergut. Hier ist die Pauline und ich habe heute die Studiogästin Alexander Mayer vom Förderprogramm KLAAR. Genau, was erwartet Sie heute noch? klar. Genau, was erwartet Sie heute noch? Unter anderem war ich eben in Hallstatt und da haben wir einige verschiedene Perspektiven von Einheimischen, Verantwortlichen zum Thema Massentourismus und werden dann in einer Diskussion, die Alexandra und ich darüber sprechen, ja, was können wir als Touristinnen dann zum Beispiel in Hallstatt konkret machen? Was wird uns geboten? Welche Zukunftsmodelle gibt es? Gibt es welche? Und ja, werden das hinterfragen und besprechen. Genau, jetzt aber zum Begriff nachhaltiger Tourismus. Alexandra, wie würdest du das für dich definieren? Was bedeutet nachhaltiger Tourismus oder Nachhaltigkeit in Bezug auf Tourismus eigentlich? Ja, also das ist eine sehr komplexe Frage, deckt viele Sachen ab. Die Quinte seines von dem Ganzen wäre eigentlich, dass man den Ort, wo man war, so verlässt und wie man angetroffen hat, mülltechnisch auch von der Anreise her so wenig ökologischen Fußabdruck wie möglich hinterlassen. Die Gegend, wo man ist, einfach mit Respekt behandeln. Und ja, genau, das ist für mich eigentlich so das Thema nachhaltiger Tourismus. Es umfasst total viele Aspekte, aber ich denke, so fasse ich das für mich am besten zusammen. Genau. Und würdest du dann sagen, dass aus Sicht der Touristinnen da genug gemacht wird, auch von der Politik und von der Industrie? da genug gemacht wird, auch von der Politik und von der Industrie? Also man sieht es jetzt nicht, ich schmunzle ein bisschen. Ich denke, die Rahmenbedingungen könnten besser sein. Ich habe auch das Gefühl, dass einfach viel auf die Bevölkerung abgewälzt wird und gesagt wird, gibt es einen Deckel auf den Kochtopf oder Fortsmineral. Es sind aber einfach die Rahmenbedingungen noch nicht so, dass auch die motiviertesten Leute das so leben könnten, wie sie gerne wollten, in Bezug auf öffentlichen Verkehr, auf regionale Produkte, Energie, Sanieren und so weiter. Also das sind einfach total viele Bereiche, wo viele was machen wollen, aber sie haben das Geld nicht dazu zum Beispiel. Also das betrifft jetzt in Bezug auf Förderungen. Oder zum Beispiel in der Wirtschaft geht es ums Geld und wenn da die Rahmenbedingungen so geändert werden, dass sozusagen diese freie Marktwirtschaft so funktioniert, dass einfach die nachhaltigen Produkte und so weiter billiger werden, wo sie nicht so lange Anfahrtsreisen haben, also Lieferreisen, Lieferzeiten haben und Wege haben, dass die einfach konkurrenzfähiger werden. Und ja, das Rahmenprogramm ist gerade ein bisschen dabei, dass es Gast oder Mensch, der wo lebt, klimaneutral zu leben. Aber wer weiß, wie es in 20, 30 Jahren ausschaut. Da sind dann andere Rahmenbedingungen und dann ist es möglich, dass man klimaneutral quasi lebt. Zur Einordnung habe ich da jetzt noch eine ganz kurze Definition mitgebracht, was das Bundesweltamt, wie die nachhaltigen Tourismus definieren. Die meinen, die Klimawandelanpassung ist das zweite Standbein der internationalen Klimapolitik geworden. Sie beinhaltet regionale Maßnahmen, um den unumgänglichen Folgen des Klimawandels wie erhöhten Temperaturen, steigenden Meeresspiegel oder der Zunahme von Wetterextremen zu begegnen. Anpassung im Tourismus heißt, Risiken und negative Folgen des Klimawandels zu minimieren und Klimaänderungen für neue touristische Konzepte zu nutzen. Genau, und das Bundesumweltamt hat dann auch noch ein Modell erstellt, die drei Säulen der nachhaltigen Tourismusentwicklung. Was sagst denn du dazu, wie schaut das deiner Ansicht nach, speziell jetzt im Salzkammergut aus, was wird umgesetzt und was sind da Schwierigkeiten, kriegst du da für mit? Wir werden später noch genau darüber sprechen, weil wir dann auch ein paar Erfahrungsberichte in Form von O-Tönen hören. Aber nur so als Einstieg, wie nimmst du das wahr oder ihr vom Förderprogramm? Kurz zu dem, was du gesagt hast, was das Bundesumweltamt definiert, die Klimawandelanpassung. Das ist genau die Definition für uns als klar. einfach die regionalen Maßnahmen regional heruntergebrochen auf das innere Salzkammergut setzen, um die negativen Folgen abzuschwächen, um sich anzupassen, zum Beispiel, dass man das Kellerfenster nicht mehr ein bisschen weiter außer sitzt, dass das Wasser nicht so leicht einrennt und so weiter. Und aber auch vor allem im Tourismus die positiven Chancen zu nutzen. Im Innensalzkammer, gut, ich hatte das Gefühl, der Tourismus, wenn wir jetzt einmal zu dem kommen, der Tourismusverband bemüht sich sehr. Er macht auch ein paar Aktionen mit, wo sozusagen Pilotprojekte gemacht werden und so, wo sozusagen Pilotprojekte gemacht werden und so, wo man als Pilotregion in Bezug auf Umweltschutz und so weiter mitlaufen. Im Innensalz kann man gut, ja, gegen gewisse Rahmenbedingungen kann, wie schon angesprochen, der Tourismus eben dann auch schwer ankämpfen. dann auch schwer ankämpfen. Von Seiten der Politik ist es schon einmal total super, dass es klar gibt, weil das geht nur mit Unterstützung von den Bürgermeistern und von den Gemeinderäten. Das heißt, es ist zumindest einmal das Statement da, da was zu unternehmen. Und dann ist es halt wichtig von meiner Seite her, dass man Wissen entsprechend vermittelt, dass die Bürgermeister dann weiterverwenden können und in die Entscheidungen einfließen lassen können. In Bezug auf Umweltschutz haben wir schon gesagt, und nachhaltigen Tourismus ist trotzdem unbedingt noch Luft nach oben in Bezug auf Mobilität, sehr stark. Ich glaube, es wäre super, wenn die Bauern zum Beispiel die regionalen Produkte noch besser vermarkten würden, auch in Bezug auf unser Trinkwasser hat es so eine super Qualität. Jeder, der mal woanders war, schätzt es besonders bei uns. Und da gäbe es eben wirklich noch ein paar Bereiche, wo Luft nach oben ist. Okay. Und wie seid ihr da ganz konkret vom Förderprogramm in Regenaustausch mit den Gemeinden, sozusagen in Salzkammergut? Genau. Mit den Gemeinden, mit den Schulen. Wir schauen, dass wir da gemeinsame Projekte machen. Zum allem die Kinder sind eine wichtige Informationsquelle für die Eltern. Und von den Bürgermeistern her sind wir im laufenden Austausch, mal mehr, mal weniger, wenn gerade aktuelle Projekte sind. Und natürlich auch mit den Entscheidungsträgern. Also das betrifft die Wirtschaft, den Tourismus, Wald, Forst. Das sind bei uns die wichtigen Faktoren. Und wie ist da so deine Sichtweise? Also was denkst du, was müsste konkret eigentlich umgesetzt werden, damit jetzt aus Sicht auch wieder von den TouristInnen im Salzkammergut besser, nachhaltiger und somit klimaschützender Tourismus umgesetzt werden kann? Puh, ja. Also wenn ich da die Einheitsfrage habe, dann wahrscheinlich wäre ich superreich. Also das Wichtige wäre einmal die Rahmenbedingungen zu schaffen in Bezug auf Mobilität. Wichtiger wäre einmal die Rahmenbedingungen zu schaffen in Bezug auf Mobilität. Es ist zum Beispiel in Gäusern, es ist ja wirklich nur eine Durchzugstraße und in Bad Gäusern ist da eine Zählstation vom Verkehr her, wie viele Autos durchfahren. Und an starken, sonnigen Wochenenden, ich weiß nicht wie viele, also es fahren einfach extrem viele Autos da durch. Und wenn man sich denkt, wie lange der Zug sein müsste, um alle diese Leute in den Autos zu transportieren, dann sind die Züge zurzeit um ein Zehnfaches zu kurz oder um ein Zwanzigfaches. Mobilität her gehört da einiges gemacht. Ich glaube, da hat man dann schon einen großen Schritt gemacht in Bezug auf Beherbergungsbetriebe. Da muss ich ehrlich sagen, mit den Aktionen, die wir bis jetzt gesetzt haben, es gibt ein paar Leuchtturm-Unternehmen, Gastronomieunternehmen, aber sonst ist da in dem Bezug das Bewusstsein auf jeden Fall ausbaufähig. in dem Bezug das Bewusstsein auf jeden Fall in der Ausbau fähig. Und ja, wo man schauen muss, ist jetzt in Bezug zum Beispiel, wo Wanderwege und so weiter, dass die sicher sind. Jetzt verändern sich die ganzen Umstände. Ja, die Bauern sollen sich zusammenschließen, regionale Produkte zu vermarkten. Genau, also es kommt immer wieder auf die gleiche Quintessenz raus. Ja, das war schon mal ein super Überblick. Jetzt haben wir, glaube ich, den Zuhörerinnen einen guten Einstieg vermittelt, was nachhaltiger Tourismus bedeuten kann, in Bezug auch auf die Touristinnen-Sichtweise im Salzkammergut gerade da, weil da bist du die Expertin. Genau. Und jetzt wollen wir vielleicht einmal ganz gern zum eigentlichen Thema auch unserer Sendung kommen, nämlich zum Problem des Massentourismus. Und um ein bisschen in dieses Thema hineinzukommen, haben wir jetzt uns das Beispiel Hallstatt ausgewählt, weil ja dort sozusagen 2019 war dieser Peak erreicht worden an Overtourism. Und um jetzt ein bisschen in dieses Phänomen von Hallstatt und diese Begeisterung für diesen Platz ein bisschen einzuführen und auch der Frage nachzugehen, warum besuchen so viele Menschen diesen Ort? Was liegt hinter dieser Faszination? Hier eine kurze Touristinnenbefragung von mir. what does it look like? You visit Austria? Yeah we visit Austria. Did you hear from Hallstatt before? Yes we hear from our relatives. She has been visited here before like two years ago. Two years ago. Can I ask you where you're from? We're from Taiwan. I don't know I was just in Vienna and then just I've been there a few times so I just wanted to find something and then this just came up right after Salzburg. So it was on the way. Not very interesting story. No, but you haven't heard from Hallstatt before? Not really, but I know that a lot of Koreans heard about it because it was on TV. But I don't really watch Korean TV that much so I didn't really learn it from that. But because of that, there are a lot of tour programs and everything for Koreans. Ich habe es nicht wirklich gelernt, aber dadurch gibt es viele Tourprogramme für die Koreaner. Du siehst hier viele Koreaner. Ja, das ist perfekt. Genau, ich finde es sehr, sehr spannend, auch den Begriff Fairytale Town. Und dass es im Staatsfernsehen sozusagen gezeigt wird, das ist halt schon sehr interessant erst einmal. Und ja, hast du, also ihr vom Förderprogramm oder wie ist da so deine Sichtweise, du kennst dich ja auch, bist ja Expertin im Salzkammergut, so die Sicht, was diese Faszination eben ausmacht? Naja, da brauche ich nur mich selber anschauen. ausmacht? Naja, da brauche ich nur mich selber anschauen. Wenn man nach Hallstatt reinfährt, das ist einfach wirklich ein total pittoresker Ort, so zwischen See und Berg, also total malerisch. Und ich verstehe sofort, dass das weltweit einfach ein interessanter Anziehungspunkt ist, vor allem dann auch noch mit der Geschichte von Hallstatt, was er so weit zurückgibt mit Salzabbau und wie die Dame da schon gesagt hat, aus Korea, Fairytale Town, es wird auch, es wird in den Medien das Ganze einfach so vermittelt, weltweit. Wenn man schaut zum Beispiel, es war ja bis vor Corona, waren ja 90 Prozent von den Touristen aus China gekommen. Das ist explodiert in den letzten, sagen wir mal, zwei Jahrzehnten. Ja, wenn ich da ganz kurz, weil ich habe nämlich ein bisschen recherchiert und man muss sich das einmal ganz gut faktisch vorzustellen. 730 EinwohnerInnen hat circa Hallstatt und im Jahr 2019 besuchten fast eine Million TouristInnen Hallstatt. Also das ist für eine Gemeinde mit nicht einmal 1000 EinwohnerInnen schon eine gewaltige Herausforderung. Eine gewaltige Herausforderung, genau. Und es ist für die Menschen gar nicht mehr so leicht, da zu leben. Wie gesagt, ich fahre gerne einmal nach Hallstatt ein und spaziere durch. Da zu leben ist wieder eine andere Situation. In meiner Arbeit habe ich recherchiert seit 1950 oder 1960 und jetzt ist die Einwohnerinnenzahl in Heustadt halbiert. Ich glaube, Heustadt muss aufpassen, dass es nicht ein Ortfreilichtmuseum wird. total nach unten und das ist eine, nicht nur die Auswirkung des Tourismus, es ist natürlich die Infrastruktur, da sind wir wieder beim Thema Mobilität, wie komme ich da hin, wie bringe ich meine Einkaufstasche vom Parkplatz irgendwo in den Ort hinein, die Häuser entsprechen auch nicht den neuesten Standards, die meisten. Also das sind eben Herausforderungen. Auf jeden Fall. Und da sind wir eben wieder beim Thema, welche Maßnahmen müssten eben gesetzt werden, damit aus Sicht der Touristinnen auch ein nachhaltiges Reisen vielleicht irgendwann nach Hallstatt wieder möglich ist. Wobei eben bei Massentourismus es schwierig ist. Genau, es ist eigentlich wirklich wie so ein Touristinnenmagnet geworden, wenn man sich das so anschaut. Wenn man nur schaut, dass in China Hallstatt nachgebaut worden ist. Genau, das wollte ich gerade erwähnen. Genau, das ist wirklich interessant. Also das war 2012, da wurde eine Kopie sozusagen Hallstatt vom chinesischen Staatsunternehmen Midmetals Corporation, so nennen sie die, das ist der größte Metallkonzern Chinas, um 900 Millionen US-Dollar im Süden Chinas errichtet worden. Diese Form von Tourismus, Massentourismus, ist halt dann schon sehr interessant, wenn das zum Teil auch, das haben wir vom Tourismusverband gehört, nur Tagesgäste sind. Also wenn die einfach kommen, am Bahnhof stehen, dann eben die Problematik mit dem Schiff ist, wo man auch, das besprechen wir nachher dann noch genauer, aber die Verkehrssituation ist eben, ja. Viele von den Gästen, die vor allem aus dem asiatischen Raum anreisen, muss ich ehrlich sagen, fahren viele mit dem Zug. Die nutzen auch das Angebot dann über den See mit dem Schiff zu fahren. Ich weiß gar nicht, ob es die Eisenbahn bei uns, die regionale Eisenbahn, noch so geben würde, wenn nicht so viele asiatische Gäste da kommen würden. Aber es sind, wie du schon sagst, reine Tagesgäste. Sie lassen nicht extrem viel Wertschöpfung da. Und die nächste Stufe sind die Shuttlebusse von Salzburg. Her zu uns, dann werden die rausgeworfen, nach zwei Stunden wieder eingesammelt und dann fahren sie wieder weiter. Also das ist meines Erachtens schon weit weg vom nachhaltigen Tourismus. Das haben Sie, habe ich vom Bürgermeister auch gehört, ein bisschen eingeschränkt, diese Zahlen an. Also der Parkplatz, da gibt es eine Reduktion. Ja, es ist eine natürliche Reduktion. Es geht nicht, der Ort ist so eingequetscht zwischen Berg und See. Es gibt da keine riesigen Möglichkeiten zu parken. Also jeder, der schon mal mit dem Auto nach Hallstatt reingefahren ist, das ist ein Problem. drinnen, wenn man reinfährt, ist das ein Problem, einen Parkplatz zu finden. Und da sehe ich halt dann schon wieder die Chance, dass man sozusagen ein bisschen eine stressfreie Anfahrt anbieten kann mit dem Zug. Man kann die Gegend schauen. Ich sehe es ja, wenn man mal einsteigt, ab nach Buchheim in den Zug, ist es wie eine Touristenstrecke, schon langsam dahin ducken. Und dann steigt man um auf das Boot und hat einen super Blick auf Heustadt und kann da schon tausend Fotos schießen. Also ich denke, allein der Stressfaktor, der wegfällt, wenn man öffentlich anreist, ist schon ein Grund, dass man nicht mit dem Auto kommt. Ja, das wäre vielleicht ein konkreter Schritt auch aus touristischer Sicht, dass man das noch besser sozusagen so auch verkauft, damit die TouristInnen das… Wie gesagt, ich denke, von den individual reisenden Asiaten machen die SEF total viele. Ich sehe da, wenn man so schaut, ich war ja in der Gegend, da sind schon viele Kennzeichen aus der Region und aus Europa, kann man sagen, die das Angebot nicht so wirklich nutzen. Das ist jetzt meine persönliche Einschätzung. Genau. Ja, und ich war ja in Hallstatt und habe mit verschiedensten Menschen, mit Verantwortlichen, mit BewohnerInnen von Hallstatt einfach über diese Herausforderungen von so einer Art von Tourismus gesprochen, was du ja auch angesprochen hast, wie ist das für Einheimische. dem öffentlichen Nahverkehr stellt das ja ziemliche Probleme dar, wenn man nachhaltig reisen möchte oder halt in Hallstatt sich nachhaltig fortbewegen möchte. Und unter anderem haben meine Kolleginnen der Summer School und ich ein interessantes Interview mit dem Herrn Alexander Scholz führen können, der Bürgermeister von Hallstatt, und hat etwas erwähnt, was, glaube ich, ein großes Problem auch darstellt, wenn wir jetzt über Massentourismus im Ort Talstadt sprechen, nämlich auch die Müllverschmutzung, die ja einhergeht mit so einem Phänomen. Jetzt hören wir uns kurz an, was der Herr Bürgermeister dazu sagt. Was gibt es denn noch für nachhaltige Tourismuskonzepte für die Zukunft von einer Altstadt? Also vom Tourismus her, glaube ich, viel zu wenig, weil da müssen sich unsere Betriebe schon Gedanken machen mit diesem blöden To-Go. Wie die Mistkübel alle übergehen, das müssen alles wir entsorgen, weil die nicht einmal Mistkübel hinstellen und kannst dir einer so etwas sagen, dann sagen sie, das ist nicht von mir, das kommt von einem anderen Unternehmen. Ich wäre schon zufrieden, wenn unsere Betriebe auf die kleinsten Sachen beginnen würden, Umweltschutz zu machen. Dass sie vielleicht sogar Becher verwenden würden, die von mir aus nicht so plastisch sind. Ja, wenn das schon wäre. Oder wenn sie entsprechend für die Mülleinzüge, für die Mülltrennung verantwortlich wären. Wenn sie sich um ein Papier laufen, oder wenn sie mal zusammen geheiratet sind. Wir hätten viel mehr davon, wenn sie einmal auf die Betriebe schauen würden, dass wir wirklich einen Qualitätstourismus kriegen. Ich war jetzt in Kärnten ein paar Tage. Ja, da ist ein Qualitätstourismus. Da gibt es eine Kärnten-Card. Also diese Weißensee-Card zum Beispiel, wo ich da war. Da fährst du mit dem Schiff, kannst überall steil bleiben, aus- und einsteigen, kannst das Rad mitnehmen. Ja, bei uns ist es eine Gnade, dass sie das Rad überhaupt mitnehmen. Geschweige nicht, dass du mit einer Karte fahren kannst, musst du alles zahlen. Dasselbe mit dem Bus. Da fährst du mit dem Bus in der ganzen Region umeinander. Aber nicht nur die Besucher, die jetzt eine Gästekarte haben, sondern auch die Bediensteten in den Betrieben. Muss man sich das vorstellen. Die wollen auch, dass die Leute dort arbeiten, sich wohlfühlen, aber nicht neue Märkte erschließen. Und das merkst du auch als Bürgermeister. Nicht wie wir dann diesen Obertourismus gehabt haben. Die steigen da auch nicht dahinter und sagen, ja, wir haben das mitverursacht und wir sind eigentlich die Verursacher. Die haben ja dann damit, wenn die Gemeinde entschuldigt war. Ja, das ist jetzt schon sehr aussagekräftig, was der Herr Bürgermeister hier so von sich gibt über die Müllentsorgung. Ja, das stellt, wie wir schon gesagt haben, halt auch ein Riesenproblem da und auch den Verkehr, den er angesprochen hat. auch ein Riesenproblem da und auch den Verkehr, den er angesprochen hat, auch aus Sicht der BewohnerInnen in Hallstatt selbst. Jetzt wäre es halt noch interessant, ich habe auch ein Gespräch mit dem Tourismusverband, mit dem Herrn Christoph Unterberger geführt und vielleicht hören wir uns das noch an, was er dazu sagt. und vielleicht hören wir uns das noch an, was er dazu sagt. Das ist ein Problem, das logischerweise existieren wird. Wenn, wie man vorher gesagt hat, eine Million haben 2019 an Tagesgästen Hallstatt besucht, da muss es eine Problematik geben, weil an weniger besuchten Orten haben wir die Müllproblematik auch. Generell ist es so, dass auch unsere Geschäftsführung in einem monatlichen Austausch mit allen Bürgermeistern gemeinsam bei einem sogenannten Bürgermeister-Chefix steht, wo solche Themen halt angesprochen werden und wo halt auch Projekte besprochen werden und wie man die Zukunft generell angeht und auch über solche Themen. solche Themen. Aber man darf nicht vergessen, die Menschen, so wie es vor vielleicht 30, 40 Jahren, die sind nicht mehr exklusiv bei einem Tourismusverband informiert, sondern die Menschen informieren sich komplett im Internet und alleine, selbstständig. Und das ist halt schwierig, da an jedem zu erwischen. Und selbst wenn ich jemandem eine Information gebe, dann ist es immer ein weiter Weg, wie er die Information umsetzt. Also wenn es so einfach wäre, sage ich jetzt einmal, dann hätten wir viele Probleme auf dieser Welt nicht. Aber wir arbeiten daran. Problematik ist uns bewusst. Wir wissen ja, dass wir da in der Pflicht sind und tun unser Bestes, weil es uns ja selber auch wichtig ist. Wir leben ja alle selber in der Region. Es stört mich ja genauso, wenn der Mist im Wald umeinander liegt. Ich will es ja auch bei uns schön haben. Aber es ist ganz schwierig und es ist ja nicht nur der Tourist, es ist ja der Einheimische selber auch teilweise, der es nicht so genau nimmt mit diesem Thema. Also da müssen wir uns alle bei der Nase nehmen, was generell das Umweltthema und das Nachhaltigkeitsthema anbelangt. Es ist keiner perfekt und jeder hat Verbesserungsbedarf und Potenzial, aber das auch zuerst einmal erkennen ist halt auch so eine gewisse Schwierigkeit. Also da müssen wir mal miteinander, ich sage immer, alle möglichen Institutionen zusammenkommen und auch die Gesellschaft, da steuern uns in den nächsten 20 Jahren oder noch früher in den nächsten 5, 10 Jahren eh noch massive Aufgaben bevor. Es war jetzt ganz interessant, das so zu hören, dass da auf jeden Fall ein Austausch zwischen Gemeinde und Tourismusverband, was das Thema jetzt im insgesamten Verkehr, Müll, also Müll durch den Massentourismus, durch diese Problematik entsteht, dass da ein Austausch auf jeden Fall da ist. Was ist jetzt aus deiner Sicht, was läuft da schon gut im Sinne von, welche Maßnahmen werden da schon umgesetzt oder welche Maßnahmen könnten umgesetzt werden, damit eben auch aus der Sicht einer Touristin, die sich jetzt in Hallstatt umgibt, die Müllversorgung, also dass das halt reduziert wird sozusagen oder das Bewusstsein besser geschaffen werden kann für Touristinnen, wie sie nachhaltig sich in einem so kleinen Ort wie Hallstatt, der so voll ist mit Touristinnen, begeben können, aber auch wie das mit dem Nahverkehr in Hallstatt ausschaut, was der Herr Bürgermeister auch angesprochen hat. Ich denke, vor allem wenn man von weiter herreist oder egal von wo man herreist, es ist schon mal gut, wenn man das über das Internet zum Beispiel bucht, dass da schon eine gewisse Wertschätzung der Region gegenüber vermittelt wird, dass das nicht irgendein Freilichtmuseum ist, sondern ein Ort, wo Menschen leben und der intakte Natur wollen. Und eine Möglichkeit in Bezug auf den Verkehr sehe ich darin, die Leute sind gewohnt, dass sie mit dem Auto in den Urlaub fahren. Das haben wir über Jahrzehnte geübt, da sind wir gut drin, die sie hat, mit Anreise auf alternative Weise zu bündeln, vielleicht wirklich so richtige Pakete zu schnüren, wenn der Gast sagt, ich war in Berlin und will da jetzt nach Heustadt fahren, die waren in Berlin und wollen jetzt nach Heustadt fahren, dass man ihm da die Zuganreise und dann weiter mit dem Bus oder mit der Bahn oder mit dem Boot, dass man da ein Paket schnürt und ihm das dann quasi vorlegt. Es ist ja auch so, wenn man mit dem Flugzeug kommt, wird man einen Shuttlebus gepackt und dann fährt man direkt hin, hat er all inclusive so ein großes Paket. Und das Gleiche gehört bei der alternativen Anreisen auch gemacht. Das wäre eine Möglichkeit. In Bezug auf Müllvermeidung haben wir jetzt in den vier Gemeinden Bad Gäusern, Gosau, Obertraun und Hallstatt gerade ein tolles Projekt umgesetzt in Bezug auf Trinkbrunnen. umgesetzt in Bezug auf Trinkbrunnen. Das heißt, da wäre das Ziel, dass man auch den Gästen schon beim Buchen vermittelt, es gibt bei uns sauberes Wasser, ihr braucht nicht so viele Plastikfloschen, nehmt eine Recyclingflasche und ihr könnt das Wasser überall anfüllen. Da muss man natürlich aufpassen, dass man die Unternehmen, die Geschäfte kein Geld wegnimmt, weil jeder kauft eine Plastikflasche im Geschäft. Und da muss man aufpassen, dass man da nicht in die Konkurrenz tritt. Das ist wirklich eine komplexe Geschichte. Aber durch die Benutzung von den Trinkbrunnen kann man, und wenn man eine Glasflasche verwendet oder eine Aluflasche, kann man das immer wieder neu befüllen und vermeidet da schon einen Haufen Plastikmüll. Das ist einmal zum Beispiel ein Ansatz, wenn man den Gästen vermittelt, dass das bei uns eine schöne, wertvolle Gegend ist und ihnen auch erklärt, dass Mülltrennen angesagt ist. Das muss man halt so leicht wie möglich machen. Es kommen da oft Gäste aus Gegenden, die da eigentlich noch recht wenig Verständnis haben, dass man ihnen das Thema vermittelt, dass sie Müll trennen und wenn der eine Mieskübel voll ist, dass man nicht noch was drauflegt, das übergeht. Als Alternative kann man einen zweiten Mieskübel hinstellen. Und ja, also ich denke, es sind schon, die Gäste haben schon Interesse am unterstützen, dass es nicht zu schmutzig wird, aber es können halt dann die Rahmenbedingungen entsprechend gemacht werden. Genau, und bevor wir dann noch näher darauf eingehen, da haben wir nämlich noch einmal die Sichtweise beider, sozusagen Bürgermeister und Herr Christoph Verunterberger, pardon, ich habe nämlich vorhin Christoph gesagt. Hören wir uns jetzt einmal zur Auflockerung ein Lied, nämlich das Fahrradlied an von Binder und Kriegelstein. so Will ich woanders hin, fahr ich mit dem Fahrrad Damit kann ich immer fahren, wann und wo ich will Will ich woanders hin, fahr ich mit dem Fahrrad Das bringt mich schneller ans Ziel. Das ist ein Paradiet, weil ich so mein Fahrrad lieb, Fahrradfahren ist schadstoffarm. Das ist ein Paradiet, weil's viel zu wenig Räder gibt, schadstofffrei und abgasarm, wir rahlen gegen Stau Ich spare mir ganz viel Zeit, denn ich radle mit dem Bike Nicht so wie die Polizei, ich fahr lieber fein staubfrei. Wenn ihr uns überholt, mindestens Abstand halten sollt. Und wenn ihr uns hupen tut, zeigt ihr uns, dass ihr uns liebt. Das ist ein Paradies, weil ich so mein Paradies fahr. Fahrradfahren ist schadstoffarm. Das ist ein Paradies, weil's wie zu wenig Räder gibt. Schadstofffrei und abgasarm, wir radeln gegen Stau. Alarm! Alarm! Alarm! Alarm! Alarm! Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Hallo zurück, liebe ZuhörerInnen, zu Das Klima und Du, heute aus dem Freien Radiosalzkammergut in Bad Ischl. Hier spricht Pauline und zu Gast haben wir heute Mag. Alexandra Mayer vom Förderprogramm KLA. Wir sprechen zum Thema Problemmassentourismus und was konkret für Maßnahmen gesetzt werden können für TouristInnen, sprechen wir drüber. Genau. Und jetzt haben wir ja den Tourismusverband und den Bürgermeister, die beiden Sichtweisen gehört, was Müll und Verkehr betrifft. Und jetzt hören wir uns noch mehr an vom Bürgermeister zuerst. Mit kam so eine Denkwerkstätte da, von der TU Wien, schon ein bisschen ein Vorgriff auf die Kulturhauptstadt 2024. Das war eine sehr interessante Veranstaltung. Da war ein Zukunftsforscher da. Der hat eben auch gesagt, natürlich hat es das gegeben, aber das derzeit ist natürlich kein Obertourismus. Aber es sind trotzdem viele da. Die Parkplätze sind voll, heute Vormittag war alles voll. Schicken Sie es weiter, dann kommen Sie wieder zurück. Dann fahren Sie in alle Richtungen. Nachdem wir natürlich kein Ende von einem Tal sind, weil sonst könnte man ja absperren, sondern nachher ist Obertraun, da ist auch eine Seilbahn, da sind Eishöhlen, da sind Betriebe drüben und dann geht es in die Steiermark über den Kopenbos drüber. Das heißt, in ein anderes Bundesland eine Landesstraße, wir können da nicht absperren. So, aber der Gast, der kommt immer wieder, der fährt immer, dann bin ich auch nachgefahren, wie zufällig gesehen, weil ich bin nach Ischl gefahren, war in der Gosermühle umgegangen und dann ist ich wieder nach Hallstatt zurückgefahren. Das heißt, die lassen sich auch nicht abwimmeln. Wenn uns da nichts einfällt, sage ich es uns als Tourismuswirtschaft, dass man sagt, passt auf, man Hallstatt fährt als Kind nicht nach Hallstatt, das muss halt einmal wer kommunizieren. Ja, interessante Sichtweise. Ich würde sagen, wir hören uns aber gleich noch die Sichtweise vom Herrn Christopher Unterberger vom Tourismusverband hier zu an. Immer so, wenn sich der Gast seine Reise durchdenkt, jetzt komme ich einmal klimaneutral in die Region rein. So, jetzt stehe ich beim Bahnhof, was passiert dann? Im Optimalfall, bieten auch Hotels an, gibt es einen eigenen Shuttle-Dienst. Die holen die Gäste ab und bringen sie dann ins Hotel und der Gast hat dann im besten Fall vielleicht nur eine Bushaltestelle vor und eine Haustüre und kann dort in die Region fahren. Erreicht man, gerade von Bad Gaisen hinaus oder auch von Heustadt innerhalb von 20-30 Minuten die besten Ausflugsziele. Das wird aber nicht jeder machen, sondern viele werden sagen, okay, ich will trotzdem flexibel sein, weil ich möchte dort, dort, dorthin und da gibt es zum Beispiel keine Busanbindung. Dann ist zum Beispiel ein gemietetes Elektrofahrzeug, wie es auch teilweise von der ÖBB angeboten wird, direkt von den Bahnhöfen, ist eine Lösungsmöglichkeit. Und da sind wir natürlich auch in Gesprächen, da gibt es natürlich noch ganz viele Details zum Abklären, aber in diese Richtung denkt man natürlich. Warum? Weil es einfach auch in anderen Regionen schon teilweise Schule gemacht hat und man braucht sicher nicht immer sich selber den Kopf zerbrechen, sondern man kann sich rundherum gute Lösungen anschauen und kann die halt dann für sich nutzen. Das wäre sicher so unser Ansatz und da sind wir nach wie vor immer wieder in Gesprächen, aber es sind viele Projekte, die am Laufen sind. Es dauert alles. Österreich ist gerade in einem Umbruch in der Klimafrage. Jetzt aktuell gerade wieder großes Thema mit Rohstoffen. Man sieht, wir haben alle miteinander schon ein bisschen Druck, wie wird der Herbst werden. Und man merkt halt, es geht halt nicht so schnell. Die Mühlen mahlen langsam. Es gibt für andere Probleme, für andere Herausforderungen. Man hätte natürlich vieles schon heute umgesetzt als erst morgen, aber es sind halt viele Fragen vor. Gut, das war jetzt auf jeden Fall sehr spannend. Ich würde jetzt gleich mal darauf eingehen, was der Herr Unterberger gesagt hat, wegen diesem Shuttle-Dienst oder E-Autos. Ein Kollege von ihm war nämlich bei uns bei der Summer School vom Tourismusverband und hat erzählt, dass es jetzt ein neues Nachhaltigkeitskonzept ist, dass man E-Autos einsetzt und dass in Hallstatt jetzt das erste E-Auto für Journalistinnen und Influencer gibt. Würdest du sagen, dass das zukunftsrelevant aus der Sicht auch einer Person, die nachhaltig reisen möchte, ist, was da umgesetzt wird? Die Thematik zum Thema E-Mobilität ist eh bekannt. Man selber fährt mit dem E-Auto ja recht neutral, vor allem wenn man die eigene PV-Anlage vielleicht auf dem Dach hat und da den Sonnenstrahl bezieht für die Batterie. Man darf aber den ganzen grünen Hype, der jetzt ist, nicht vergessen. Das Ganze muss auch erzeugt werden. Und die graue Energie, von der man da spricht, die die Erzeugung benötigt, die ist nicht vernachlässigbar. Vor allem auch die seltenen Erden, die Thematiken kennt man ja. Ich denke, das E-Auto oder E-Mobilität ist ein Teil der ganzen Lösung. Ich hoffe sehr, dass in Bezug auf Wasserstoff noch etwas wird. Und alle Experten sagen eigentlich, Individualverkehr, so schwer das ist, ist jetzt nicht das Ende der Fahnenstange, sondern es muss mehr in Richtung öffentlichen Verkehr gehen. Und in Hallstatt bietet sich das eigentlich schon sehr gut an. Man kann jetzt schon, es gibt ein paar Vorreiter, wie schon gesagt, im Tourismusbund und die bitten den Shuttle-Dienst an, wie du gerade gesagt hast, Pauline. Da kann der Gast wirklich anreisen mit dem Zug und wird dann mit dem Shuttle-Bus abgeholt, wird direkt vom Hotel abgeliefert. Das ist richtig so ein sorglos Paket. Und in die Richtung, das können sich natürlich nur die größeren Hotels leisten. Und in die Richtung sollte das Ganze aber gehen. Es ist vom Tourismus auch ein wichtiges Thema, nicht nur vom Tourismus allgemein. Das Thema der letzten Meile. Das heißt, wenn ich jetzt nicht in einem tollen Hotel war, sondern in einer Pension, dann komme ich mit dem Zug an. Ich rede jetzt von mir von der Gosau zum Beispiel. Wir kommen dann vom Bahnhof in Steg in die Gosau ein. Wenn du Glück hast, kommt bald einmal ein Bus. Wenn du später ankommst, fährt kein Bus mehr. Also das Problem von öffentlichem Nahverkehr. Genau, ja. Und dann kann es sein, dass du ankommst in der Gosau und wohnst irgendwo am Berg oben und dann kannst du mit deinem Gepäck kaufen. Also da ist das Rahmenprogramm gefragt, dass erstens die Frequenz steigt von den Zügen. Da passiert jetzt eh schon viel. Es ist, wie der Christoph Unterberger schon gesagt hat, ein langsamer Prozess, der sollte schneller gehen. Aber das sind eben die Rahmenbedingungen. Und mit den lokalen oder regionalen Taxiunternehmen kann man schauen, dass man da zusammenarbeitet, dass man die Anreise grüner macht, also dass man das ermöglicht, den Gästen. Ja, das wäre wahrscheinlich ein großer Punkt. Nur eine kurze Sache noch, weil es mich selbst dann beschäftigt hat, wie ich in Hallstatt war und wir da viel auch mit Einheimischen gesprochen haben. Das Problem ist ja auch in Hallstatt besonders, wenn man jetzt ankommt, oder ich frage dich lieber, ob es ein Problem ist, wenn ich jetzt in Hallstatt ankomme am Bahnhof, dass ich eben das Schiff brauche, dass ich überhaupt in den Ort komme. Es wäre jetzt kein Problem, wenn ich das zum Beispiel mit dem Klimaticket Bahnhof ankommen und dann mit dem Schiff weiter. Aber da muss ich ja dann wieder einen bestimmten Betrag zahlen, dass ich überhaupt in den Ort komme. Und das schreckt vielleicht auch wieder viele TouristInnen ab. Oder sie können es sich einfach auch nicht leisten. Das heißt, da wäre schon ein Bedarf, auch aus der Sicht von Einheimischen natürlich, dass dieser öffentliche Nahverkehr anders geregelt wird. Besonders in Hallstatt. Ja, also es ist ja wirklich, wenn man schaut vom Ministerium her, das Klimaticket, das war ja ein Kampf von vorn bis hinten und da wurde wirklich geschaut, dass man alle involviert, die ganzen Nebenstrecken und auch Bus und Schiff und so. Die ganzen Nebenstrecken und auch Bus und Schiff und so, ich denke, das ist ein Schritt, der noch nicht gesetzt wurde, der aber unausweichlich ist, wenn das Ganze greifen soll. Nämlich, dass das Ganze in das Klimaticket einfließt, dass der Gast dann nicht einmal zusätzlich zahlen muss, sondern dass das bei der Einreise dabei ist. Der Betrag ist jetzt nicht mega hoch, aber wie du schon gesagt hast, wenn man das öfter macht, dann summiert es sich, da kann man zumindest überlegen, eine Jahreskarte, aber am besten ist wirklich, dass man das einfließen lässt, gemeinsam in das Klimaticket. Das ist ja eine super Sache, man merkt, wie interessiert die Leute sind und das war ein wichtiger Schritt, denke ich. Genau, und über so wichtige Schritte, was das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch im Tourismus betrifft, haben sich die Mitglieder der Bürgerliste in Hallstatt Gedanken gemacht und da hören wir jetzt Herrn Friedrich Idam, der uns ein bisschen einführt, wie es entstanden ist und welche Maßnahmen schon umgesetzt worden sind. Einer der Gründungsmomente für die Bürgerliste war der einfach diese Wahrnehmung in der Bevölkerung. Und hier muss man natürlich differenzierenberühmten Ortsteil Markt, das Ortszentrum und dann Richtung Norden, daran anschließend im Trämischen. Diese beiden Ortsteile sind am stärksten vom Tourismus betroffen und beheimaten die wenigsten Bewohnerinnen. Das heißt, es war dann so in Vor-Pandemie-Zahlen, dass auf vielleicht 150 Einwohner, Einwohnerinnen 10.000 Tagestouristen bekommen sind. Und das ist ein Missverhältnis. Während der Siedlungsraum, wo die meisten Menschen wohnen, das sogenannte Echerntal, eigentlich sehr gut vom Massentourismus abgeriegelt ist. Also da funktioniert es relativ gut. Da gibt es zwar einen Parkplatz, den Parkplatz 2, von dem gibt es eine ganz bestimmte Carrying Capacity und wenn dieser Parkplatz voll ist, wird die Zufahrt ins Echern-Tal abgeregelt und die Mitbürger und Mitbürgerinnen dort haben ein eigentlich gutes Leben ohne jetzt diese ganzen Nebenwirkungen des Massentourismus. Hier im Ortszentrum sieht es anders aus und letztlich ist die Bürgerliste schon verstärkt ein Hilfeschrei der Bewohnerinnen dieser, ich nenne es jetzt einmal, übernutzten Ortsteile. Es sind Phänomene, dass etwa der öffentliche Raum verloren geht. Sie haben es vielleicht gemerkt beim Durchgehen durch den Ort. Es sind Fußgängerdichten, die vergleichbar sind mit einer U-Bahn-Station in einer Großstadt. Und es ist so, man nimmt die Menschen nicht mehr als bekannte Menschen wahr. Das heißt, sonst ist es ja ein Ort, der Marktplatz, der öffentliche Raum, denke ich, hat ja letztlich auch die Funktion einer Agora, einer Stoire, wo sich die Menschen begegnen, im Diskurs treten. Menschen begegnen, in Diskurs treten. Dazu ist es aber erforderlich, dass man seine Mitmenschen als Bürger, als Mitbewohnerinnen erkennt und nicht in dieser anonymen Masse. Und das ist einerseits eben dieser wirkliche Verlust, die Okkupation des öffentlichen Raums durch durch den Tourismus und dann natürlich alle damit verbundenen Nebenwirkungen. Das Aussterben von Geschäften, die die Versorgung für die Grundbedürfnisse der Bevölkerung aufrechterhalten haben. Also es gab vor einigen Jahren noch eine Metzgerei, eine Trafik, zwei Lebensmittelgeschäfte. Das heißt, es war durchaus noch ein unter Anführungszeichen normales, dörfliches Leben möglich. Das hat sich verändert, weil natürlich mit dem Verkauf von Souvenirs und Tourismusartikeln sich wesentlich mehr Geld verdienen lässt. Gegen diese Phänomene versuchen wir, Gegenentwürfe auch zu realisieren. Wir haben zum Beispiel realisiert, und das ist unsere Obfrau Sigrid Prada, wirklich sehr, sehr aktiv gewesen, die hat es geschafft, einen Wochenmarkt zu etablieren. Es gibt ja jetzt jeden Dienstag einen Wochenmarkt und der ist abseits. Also der Wochenmarkt ist nicht am Marktplatz, der recht eigentlich der Standort für einen Wochenmarkt wäre, weil der Marktplatz vom Tourismus okkupiert ist. Der Wochenmarkt ist ganz versteckt am Rande des Ortes, wo aber, vielleicht kann man es überspitzt Reservat nennen, die Einheimischen wieder unter sich zusammenkommen. Und da gibt es auch ein gemeinsames Zusammensitzen. Und da funktioniert ansatzweise wieder Dorfgemeinschaft. Und natürlich ganz pragmatisch die Versorgung mit frischen Lebensmitteln. Würde ich nur von Salz und Mozartkugeln leben, könnte ich in Hallstatt allerdings sehr gut existieren. Ja, gerade der Einsatz sagt ja schon sehr, sehr viel aus. Und auch das Reservat, was sie sich jetzt sozusagen geschaffen haben, wo die Bürgerliste ja essentiell war für die Durchsetzung von diesem Wochenmarkt. Und was er dann auch beschrieben hat, wie so die Sichtweise auch ist auf Nachbarschaft in so einem Massentourismusort wie Hallstatt. Das Problem ist halt schon auch in Hallstatt, dass es nur sozusagen einen kleinen Supermarkt gibt zur Nahversorgung, wo uns die Einheimischen erzählt haben, dass der halt wahnsinnig teuer ist. Also das ist auch ein Problem, was es mit sich zieht. Aber ich fand das jetzt ganz spannend, so diese Sichtweise auch von der Bürgerliste und vom Herrn Friedrich Idam zu hören. auch von der Bürgerliste und von Herrn Friedrich Idam zu hören. Genau, ja. Wie du schon gesagt hast, das Geschäft ist teuer. Es ist bei uns prinzipiell einfach alles teurer durch den Tourismus. Das ist prinzipiell eine negative Konsequenz aus dem Tourismus raus. Und die Sachen, die verkauft werden, sind auch eher schon angepasst an die Tagesgäste. Und die Idee mit dem Markt, die finde ich gut. Es werden regionale Produkte verkauft. Und wie schon gesagt, die Einwohnerzahl von Heustadt hat sich halbiert. Und das ist eine Möglichkeit, wie man ein bisschen Identität bewahrt und wie man sich untereinander austauschen kann. Also das ist ein guter Ansatz, der gut angenommen wird von den Leuten, denke ich. Ja, vielen lieben Dank, Alexandra, für deine Expertise zum Thema. Jetzt vielleicht noch als kleines Resümee am Ende. Welche zwei, drei Gedanken, wenn du hast, was ist wichtig, um einen nachhaltigen Tourismus umsetzen zu können? Speziell jetzt im Raum Salzkammergut. Global denken und das auf die Region runterbrechen. Das heißt, solange die Leute von China herüberfliegen, ist es mit Nachhaltigkeit schwer zu vereinbaren. ist es mit Nachhaltigkeit schwer zu vereinbaren. In der Region selber schauen, so alternativmobil wie möglich zu sein und durch die Wertschätzung der Gegend einfach achtsam umzugehen und Müll zu vermeiden. Sehr schön. Vielen lieben Dank, Alexandra, dass du mein Studiogast heute warst. Auch ein Danke geht an die Technik, Jörg Stöger. Das war Pauline Hack vom Freien Radio Salzkammergut in der Sendereihe Das Klima und Du.