Was ist die politische Macht? Wir wollen, dass die politische Macht auf möglichst viele Menschen aufgeteilt ist. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen mitgestalten und mit entscheiden können, zum Beispiel durch Bürger-Bürgerinnen-Räte, zum Beispiel durch Volksabstimmungen. Die Idee der Demokratie ist ein Versprechen nicht nur für einzelne Gruppen, sondern die Idee der Demokratie, Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Geschwisterlichkeit enthält ein Versprechen für alle Menschen. Und dieses Versprechen für alle Menschen steht in einem Spannungsverhältnis dazu, wenn wir in unserer Gesellschaft Ausschlüsse haben. Wir als Mehrdemokratie wollen uns einsetzen und setzen uns ein für eine Weiterentwicklung unserer Demokratie und deshalb schauen wir uns gerade auch Problembereiche an, um diese weiterzuentwickeln. Und das ist genau der Grund, warum wir Konferenzen wie diese organisieren. Und das ist auch genau der Grund, warum wir Teil des Netzwerkes DEM21, der oberösterreichischen Initiative für mehr Demokratie sind, wo wir uns gemeinsam für eine politische Teilhabe aller Menschen einsetzen. Und ich möchte mich herzlich bedanken beim Organisationsteam aus Organisationen von DEM21, wo wir gemeinsam diese Konferenz sehr gut vorbereitet haben. Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei ÖGBP, der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung und bei der Stadt Linz, die diese Konferenz unterstützen, sodass diese Konferenz bei freiem Eintritt besucht werden kann. Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei DorfTV, die unsere Konferenzen hier im Wissensturm von Anfang an sehr gut immer betreut haben. Und wir freuen uns auch sehr, dass wir auch heute wieder zu Gast sind hier im schönen Wissensturm. Mein herzlicher Dank gilt auch der VHS Linz und da ganz besonders der Katja Fischer, der ich jetzt das Mikrofon übergebe. Vielen Dank, Erwin. Ich darf Sie alle recht herzlich im Namen des Hauses, des Wissensturms der Volkshochschule Linz begrüßen. Und ich bedanke mich für das Dabeisein und für die Beteiligung. Es sind ja ganz viele AusstellerInnen, die den Markt der Möglichkeiten heute möglich machen da draußen. Ihnen, die den Markt der Möglichkeiten heute möglich machen da draußen. Und ja, ich denke mir, wir bekommen ja heute nicht nur Wissensinput, sondern es ist ja auch eine Möglichkeit heute, sich zu vernetzen. Also die meisten, die hier sind, kennen sich, aber trotzdem wollen wir auch hier als Wissenstorm eine Plattform sein, die die Möglichkeit zur Vernetzung bietet. Und woher kommst du? Demokratische Bildung, politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft lautet der Titel der heutigen Veranstaltung und ich darf dazu ganz herzlich bei uns im Namen des Hauses begrüßen Frau Marion Wiesinger. Sie wird eine der Keynotes halten. Herzlich willkommen. halten. Herzlich willkommen. Begrüßen darf ich auch, er ist noch nicht da, er wird dann online zu uns kommen, Stefan Oswart, auch er wird die zweite Keynote halten. Begrüßen darf ich auch die Moderatorin des heutigen Tages, Sabine Schandl von Migrare, sie wird uns heute durch den Tag führen. Die Diskussion im Anschluss wird Anja Kromer vom Acrobalino leiten, auch von uns ein herzliches Willkommen und auch an die Diskussionsteilnehmerinnen, die dann miteinander diskutieren werden. Und ein Teil des Programmes ist Musik heute und zwar Snesia, wenn ich es richtig ausgesprochen habe. Hier werden wir, das ist ein bisschen eine Überraschung vom Erwin, also es wird auch einen kleinen musikalischen Teil dann im letzten Part geben. Mein Dank an die beiden Kooperationspartner, an die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Sie haben das Ganze organisiert und zwar an mehr Demokratie und dem 21. Vielen Dank. und zwar an mehr Demokratie und dem 21. Vielen Dank. Und danke auch, wie immer, an DorfTV, die das aufzeichnen. Und wer nicht dabei sein kann, kann die Veranstaltung heute auf DorfTV oder auch auf der Website des Wissensturms nachsehen. Diese Woche am Montag war Judith Kohlenberger bei uns im Haus und sie hat ihr neues Buch, das Fluchtparadox, vorgestellt. Und Judith Kohlberger beginnt ihr Buch mit einem Satz, den ich ihr ganz gerne vorlesen möchte. Und zwar ist es ein Zitat von Maya Angelou. Sie ist eine amerikanische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin. Und sie schreibt hier Equal rights, fair play, justice are all like the air. We all have it or none of us has it. Heute Nachmittag geht es genau um diese Themen. Es geht um BürgerInnenrechte, es geht um Teilhabe, es geht um Partizipation, es geht aber auch um Voraussetzungen und Ausschließungen. Bildung und sozialer Status sind ganz zwei wichtige Faktoren, wenn es um Teilhabe und politische Partizipation geht. Und die Volkshochschulen, und wir sind ja hier in einer Volkshochschule, stehen für das Recht an Teilhabe für alle Bürger und Bürgerinnen. Und in diesem Sinne fördern wir gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation mit unseren Angeboten, unabhängig von Vorbildung, unabhängig von Herkunft und auch unabhängig von sozialen Statums. Und daher freut es mich, dass wir als Volkshochschule Veranstaltungen wie diese heute als Kooperationspartnerin unterstützen können. Ich freue mich auf die Keynotes, ich bedanke mich nochmals recht herzlich bei allen fürs Kommen und fürs Mitmachen und ich übergebe das Wort an Sabine Schandl. Ja, auch von meiner Seite darf ich Sie und euch noch mal recht herzlich willkommen heißen zur in dieser Form zweiten Demokratiekonferenz. dieser Form zweiten Demokratiekonferenz. Letztes Jahr waren wir auch hier im Wissensturm zu Gast, hatten Gerd Walchers und Judith Kohlenberger hier und haben uns mit dem Thema Staatsbürgerschaft und Wahlrecht beschäftigt. Ich habe mich jetzt im Vorfeld der Veranstaltung ein bisschen mit der Frage und woher kommst du beschäftigt, weil es einfach so eine ganz einfache Frage erscheint, wo man sich überlegt, warum stellen wir das jetzt hier zur Diskussion oder warum rede ich jetzt vielleicht über diese Frage? Was stimmt mit dieser Frage nicht? Naja, prinzipiell stimmt alles mit dieser Frage. Es ist eine ganz normale Frage. Es zeigt Interesse an meinem Gegenüber. Woher kommst du? Vielleicht finden sich Gemeinsamkeiten, vielleicht kennt man selber Orte, kennt dieselben Menschen. Aber diese Frage kann auch extrem rassistisch und exklusiv sein. Ein Freund von mir aus Wien hat mir erzählt, seine Eltern kommen aus Ghana, er ist hier geboren, er hat die österreichische Staatsbürgerschaft, er spricht breitesten Meidlinger Dialekt und er hat mir erzählt, dass ihm das total oft passiert, dass halt Leute fragen, ja woher kommst du? Und dann sagt er, ja aus Wien. Ja, aber woher kommst du? Und dann sagt er, ja aus Meidling. Ja, aber wo bist du denn geboren? Ja, im AKH in Wien. Ja, aber woher kommst du denn wirklich? Ja, aber woher kommst du denn wirklich? Und das ist halt einfach ein Punkt, der ihn total ausschließt, so nach dem Motto, ja, aber du schaust doch ganz anders aus, du kannst doch nicht von da sein, du gehörst doch da nicht dazu. Also bei dieser Frage kommt es immer ganz darauf an, in welchem Kontext, von wem sie gestellt wird und mit welchen Hintergedanken sie gestellt wird. Wie es der Erwin auch schon erwähnt hat, Österreich ist ein Einwanderungsland, das ist einfach ein Fakt, das können wir nicht wegleugnen, auch wenn das viele Kräfte gerne tun würden. Der Anteil der Migrationsbevölkerung an der österreichischen Gesamtbevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen und steigt auch kontinuierlich weiter. Anfang 2022 lebten in Österreich ungefähr 1,6 Millionen Menschen, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft haben. Das sind knapp 18 Prozent. Das heißt, wir leben in einer pluralen Gesellschaft, wobei aber im migrantischen Alltag, wobei aber im migrantischen Alltag oft ein antiplurales Meinungsbild spürbar ist. Man muss aber dazu sagen, die Stärke einer Demokratie misst sich im Umgang mit diesen Minderheiten. Schließen wir diese Minderheiten aus oder laden wir sie ein, gemeinsam mit uns die Gesellschaft und die Welt, in der wir immerhin gemeinsam leben, zu gestalten. Real erfahren aber viele Menschen strukturelle Ausschlüsse. Sie begegnen Rassismus, Partizipations- und Vertretungsmöglichkeiten werden ihnen verwehrt. Politische Bildung kann und soll dem entgegenwirken und damit wollen wir uns heute beschäftigen. Somit darf ich auch schon zu unserem ersten Beitrag kommen von Marion Wiesinger. Sie ist Historikerin, Trainerin für politische Bildung, Vorstandsvorsitzende des Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte. Frau Wiesinger, ich bitte Sie nun um Ihren Input und im Anschluss können da noch gerne Fragen gestellt werden. Ich muss ein bisschen umbauen, weil ich mache es altmodisch mit einem Büchel und nicht mit diversen PowerPoint-Sachen. Sagt sie mir technisch, ob das so passt. Ich habe das Mikro. Okay. Ja, schönen Nachmittag. Vielen Dank für die Einladung. Ja, ich bin sozusagen ein alter Hase der politischen Bildung, wenn man das so völlig politisch unkorrekt formulieren darf. Ich mache das seit vielen Jahrzehnten. Und da gibt es natürlich auch eine Geschichte dazu. Wie verändert sich denn das, was man glaubt, was Menschen lernen sollten über ein politisches System? Und es haben sich nicht nur die Menschen verändert, wir sind ja heute hier zu dem Thema Einwanderungsgesellschaft, sondern es hat sich auch die Politik verändert, es hat sich das politische System verändert. Das heißt, es hat sich auch die politische Bildung verändert. Es gibt am Anfang jetzt auch ein bisschen eine negative Nachricht von meiner Seite. Politische Bildung wird nicht einfacher. Sie wird deshalb nicht einfacher, weil das, was wir vorfinden an demokratischen Verhältnissen, sich dramatisch verändert hat. finden an demokratischen Verhältnissen sich dramatisch verändert hat. Denken wir nur an das, was in den letzten Jahren an Regierungen über unsere Köpfe gegangen ist, das was an Skandalen, an Korruption, auch an Lügen, an Verdrehungen, an Hetze, an rechtspopulistischen Auswürfen passiert ist und die politische Bildung kommt kaum nach, hier etwas entgegenzusetzen. Das heißt, wir müssen uns damit beschäftigen, was vermitteln wir denn? Es war ja früher auch ein bisschen einfacher. Man hat auch erklärt, wie ist denn so, wie funktioniert denn das politische System? Wie sind denn die Parteien aufgebaut? Parlamentarismus? Wie steht es denn um direkte Demokratie? Und jetzt muss ein Teil der politischen Bildung auch auf die Missstände reagieren. Das heißt ja auch über viele weite Strecken massiv zu hinterfragen. Noch schwieriger ist diese Fragestellung natürlich, wenn wir es mit Migranten, Migrantinnen zu tun haben, denen wir wie funktioniert denn das so mit der Gleichberechtigung, mit der Emanzipation, wie toll ist denn unser demokratisches Mediensystem. Und eigentlich müssen wir auch den anderen Teil erwähnen, wo es eben nicht so klappt mit den Menschenrechten. Nicht, dass die Menschenrechte in den 60er, 70er Jahren besser ausgestattet gewesen wären, Nicht, dass die Menschenrechte in den 60er, 70er Jahren besser ausgestattet gewesen wären, aber wir haben das jetzt durch die illiberale Demokratie, durch die auch über weite Strecken sehr dramatische Entwicklung im sozialen Bereich, denken wir aber auch an den Krieg, denken wir an die Klima- und Energiekrise, also politische Bildung ist kein Gmadewiesen, wo man über Verhältnisse berichtet, die halt so sind, dass man sie nur begreifen muss und schon ist alles gut, sondern es wird immer mehr zu einem kritischen Diskurs und daher ändern sich auch die Methoden und das ist etwas, worüber ich heute berichten möchte aus der Praxis. Wie macht man denn heute politische Bildung? Was gilt es denn zu berücksichtigen in einer Einwanderungsgesellschaft? Was hat sich denn da verändert? Und dazu brauche ich meine Brille. zum nächsten Mal überlegen, welche Zielgruppen haben wir. Wenn ich mich draußen umschaue, auf diesen tollen Tischen mit dem Material, meistens ist politische Bildung ausgerichtet auf jüngere Rezipientinnen, das heißt auf die Schule, auf junge Erwachsene, aber auch auf Menschen, die in Bewegung sind, die neu hierher gekommen sind, die vielleicht auch einen Berufswechsel haben, die eine Sprache lernen wollen, die die Staatsbürgerschaft wollen. Das heißt, die Zielgruppen sind ja immer nur ein ganz kleiner Teil und mir tut das persönlich immer sehr leid, wenn sich politische Bildungsprogramme beziehen nur auf jüngere Personen und die Älteren, die ja ganz maßgeblich unsere Gesellschaft auch mitgestalten, außen vor gelassen werden. Also das ist mal das eine. Und deshalb gefallen mir ja politische Bildungsveranstaltungen so gut, die so, ich sage immer, auf der freien Wildbahn sind. Also Beispiel ein katholisches Bildungswerk irgendwo im Mühlviertel. Und da wird geladen zu einem bestimmten Diskussionsabend. Wir sprechen jetzt von der sogenannten niederschwelligen politischen Bildung, weil wir haben ja natürlich alle Standesdünkel. Es gibt die ganz genau wissenschaftlich konzipiert und es gibt die sogenannte niederschwellige. Also niederschwellige ist ein Vortrag und nachher ein Liptauerbrot mit einem Glas Wein. Ich mag die niederschwellige politische Bildung, weil sie bringt Menschen zusammen, die das Wort, den Begriff politische Bildung gar nicht kennen. Das ist einmal eine gute Ausgangssituation, weil, seien wir uns ehrlich, politische Bildung klingt ja schon ein bisschen unangenehm. Das heißt, da kommen Leute zusammen, der Elektriker mit der Gattin, weil gerade kein Fußballmatch ist, dann kommt der Pfarrer, dann kommt der Bürgermeister und dann kommen Leute, die ganz irritiert sind, dass im Dorf Gasthhof heute so eine Veranstaltung ist und plötzlich wird diskutiert, es gibt einen Input. Das sind ideale Zielgruppen. Aber natürlich, ihr kommt aus Organisationen, wo ihr Projekte habt, wo ihr das einreicht, wo ihr zielgruppendefiniert arbeitet. Aber, das gebe ich zu bedenken, das finde ich sehr interessant, weil hier wird politisiert. Allgemein ist ja immer das große Jammern, die Menschen interessieren sich nicht für Politik. Das mag so sein, dass wir alle schon ziemlich genug davon haben und wenn man in Schulen ist und viele von euch sind ja auch in Schulen, das politische, na dafür interessiere ich mich nicht, das ist gar nicht meines, so prima vista. Aber wir leben in einer Zeit, die natürlich auch durch das Internet extrem politisiert ist. Also jeder hat eine Meinung, jeder bildet sich seine Meinung. Das war natürlich immer schon so, aber jetzt ist es völlig unübersichtlich. Früher hat man die Kronenzeitung studiert, das war eh schon schlimm genug. Früher hat man die Kronenzeitung studiert, das war eh schon schlimm genug, aber jetzt ist sozusagen der Informationszufl im Griff und das ist eine Schwierigkeit, mitich wir sind das Volk, hier sehr stark werben, haben eigentlich im Sinn, die Demokratie zu zerstören. Und das ist eine ganz schwierige Position in der politischen Bildung heute. Wie gehen wir denn damit um, dass wir einerseits begrüßen, dass die Leute politisch diskutieren und da sind auch die Formalitäten Corona-Debatten alle dabei, wo die Tante Isolde plötzlich hier vermeint, in einer Demokratie nicht mehr zu leben, sondern wir haben ja schon eine Diktatur. Das ist gut und das ist schlecht. Ich glaube, ich brauche es nicht weiter ausführen. Es wird plötzlich diskutiert, in welchen Verhältnissen leben wir. Das gefällt mir ja a priori sehr gut. Andererseits wird halt die Tante auch gefüttert mit Informationen, die eigentlich die Parteien, die Demokratie, den Parlamentarismus, aber auch das gesamte Medien- und auch Justizsystem, also die Säulen einer Demokratie in Frage stellen. und auch Justizsystem, also die Säulen einer Demokratie in Frage stellen. Und das ist ganz schwierig in der politischen Bildung, hier etwas entgegenzusetzen, noch dazu in einer Gesellschaft, die sehr auf Infotainment aus ist. Also die wollen ja gar nicht mehr zu einer politischen Veranstaltung kommen oder einer Bildungsveranstaltung, wenn es nicht mindestens auch ein bisschen was gibt, wie ein Buffet, wie Musik, wie, ja. Und dann muss man auch wissen, politische Bildung, und dann komme ich schon zu den verschiedenen Arten der politischen Bildung in Bezug auf Einwanderungsgesellschaft, ist natürlich etwas, was sehr lange von oben nach unten verordnet wurde. Also ihr kennt das, es ist irgendein Vorfall, jemand auf einer Demo tickt aus oder wie auch immer. Ja, die politische Bildung, mehr politische Bildung, auch in den Schulen. Das kennen wir, das kommt und geht wieder. Aber im Grunde wurde politische Bildung lange verstanden von oben runter. Wir sagen euch schon, was richtig ist. Wir sagen euch schon, was demokratisch ist. Und wenn ihr das brav lernt und auch in eure Arbeit und in euer Denken und in euer Leben und in eure Kultur und eure Religion entsprechend hineinlasst, dann seid ihr gute Staatsbürger. Also der gute Staatsbürger, die gute Staatsbürgerin, das ist schon was. Und wer das nicht ist, naja, gut, der hat halt dann politische Bildung zu wenig gehabt, da muss man noch ein bisschen nachbilden. Und der Aspekt, der uns auch in einer Einwanderungsgesellschaft natürlich beschäftigt, politische, gute politische Bildung verändert immer. Weil immanent ist der Gedanke der Emanzipation. Das ist nichts, also, dass man sagt, die bestehenden Verhältnisse sind so gut, ich passe mich ein bisschen an und dann geht's. Gute politische Bildung hinterfragt, erteilt aber auch Kompetenzen der Mitbestimmung und das ist ja schon ganz was Fragwürdiges für viele Personen, da könnte ja jeder kommen, so unter diesem Motto. Und daher ist es so spannend, dass in den letzten Jahren so viele, auch aus der Migranten-, Migrantinnen-Szene heraus, Bildungskonzepte, Bildungsentwürfe entstanden sind, die funktionieren. Also weg von diesem, ich lerne was und dann gibt mir der Staat etwas. Und darunter haben wir natürlich in den 80er, 90er Jahren unter diesen Bedingungen gearbeitet und da waren ja auch die Finanzierungen dementsprechend ohne Marie keine politische Bildung. Also das war immer auch ein starkes Steuerungselement, wie Menschen zu denken haben. Und da sind wir noch gar nicht bei der Schule, weil dann würde ich den Rahmen hier springen. Ganz kurz, was gibt es denn so für unterschiedliche Ansätze in der politischen Bildung, was jetzt Einwanderung, Migration, Integration betrifft. Also zunächst hat man ja mal gern gehabt die sogenannte Ausländerpädagogik. Das ist entstanden so 70er, 80er Jahre. Da hat man gesagt, gut, ihr seid es anders, aber wir zeigen euch jetzt, wie könnt ihr diese Unterschiede kompensieren. Wie könnt ihr denn ein bisschen was lernen von unserer Kultur, von unserer Sprache, lassen wir das mit der Religion, soll sein, aber im Grunde, ihr könnt eure kulturellen Defizite, sprich Migration, erste, zweite, dritte Generation, ihr könnt das aufholen, wenn ihr brav politische Bildung habt. Das heißt, eine Mehrheitsbevölkerung, eine Mehrheitsbildungskultur hat gesagt Das ist eine Art der politischen Bildung. Eine andere ist die der Pädagogik der Multikulturalität. Also der Begriff Multikulturalität, das heißt, da werden homogene Kulturbegriffe nebeneinander gestellt, aber wir haben es lustig miteinander. Also wir mögen uns, wir machen dann ein gemeinsames Fest, wir kochen miteinander, wir schauen unsere Kulturen so von der anderen Perspektive an und sagen, na so schlecht ist das ja gar nicht. Das ist auch in der politischen Bildung natürlich gang und gäbe. Da werden Kulturen nebeneinander Denkweisen, darum geht es ja in der politischen Bildung, Demokratiekonzepte, wie auch immer, nebeneinander gestellt und man, irgendwie geht das dann schon, wenn man einander kennenlernt. Dazu gehört natürlich die ominöse Toleranzerziehung und ihr seht, da sind natürlich schon die sogenannte Mehrheitsbevölkerung, ist da schon mit ins Boot genommen. Ihr seid ein bisschen tolerant, ihr tut ein bisschen zeigen, was habt ihr denn für eine Folklore und dann schwimmen wir zusammen zu einem großen staatlichen Ganzen. Diese politische Bildung war lange, lange Zeit eigentlich Mainstream. So, dann ist das Ganze natürlich, in den 90er Jahren hat sich das weiter bewegt zur interkulturellen Bildung. Das heißt, da geht es jetzt nicht nur darum zu schauen, wie ist denn der oder die andere oder andere Kulturen homogen, sondern man versucht sie zu verstehen. Das heißt, da wurden Bedeutungsmuster erkannt, herausgearbeitet und hier wurde versucht, auch ein Miteinander zu machen. Aber ihr könnt euch vorstellen, das ist natürlich nicht so einfach, weil es wirklich unterschiedliche Werte, unterschiedliche Herkunft und im Übrigen an dieser Stelle auch, um was geht es denn eigentlich? Menschen sind ja sehr verschieden. Also das ist ja nicht so, da kommen die Türken, da kommen die Tschetschenen, sondern das ist ja komplett auch in sich unterschiedlich in den sozialen Ebenen, in den Bildungsarten, in Herkunft, Alter, Geschlecht und so weiter und so fort. Also dieses immer noch Verständnis von einer gewissen Kulturgebundenheit hat ja dann überhaupt nicht mehr gepasst, aber das war in der politischen Bildung ganz stark und da hat man auch der politischen Bildung vorgeworfen, der politischen Bildung vorgeworfen, ja, ihr seid ja so, ihr lasst euch ja sozusagen, alles andere ist auch gut. Also da hat man so einen Werteverlust dann wieder dahinter vermutet. Dazu kam dann die antirassistische Bildungsarbeit, die nicht nur die Kulturen sich jetzt gegenseitig betrachten lässt oder auch interagieren lässt oder auch verstehen lässt, sondern die sagt, naja, ist ja ganz nett, wenn der oder die Einzelne was lernt oder sich hier bekannt macht in einer Kultur. Eigentlich geht das gar nicht, weil die Strukturen, weil die Institutionen, weil die gläserne Decke in der Gesellschaft einfach rassistisch kontaminiert ist. Also man kann ja gar nicht lernen, man kann lernen, was man will, aber im Grunde bleibt die Diskriminierung. Also das ist natürlich eine Bildungsarbeit, die ja in vielen eurer Projekte sehr zum Tragen kommt, dass man also das Gesamte sieht. Bildungsarbeit eingebettet in den Arbeitsmarkt, in die sozioökonomischen Verhältnisse, in die rassistischen Strukturen des Denkens, des Handelns und der Politik. Und da ist natürlich der Rechtspopulismus, der immer stärker wird, die zunehmende Hetze in den letzten Jahren, ist natürlich das, was einerseits Thema der antirassistischen Bildungsarbeit ist, rassistischen Bildungsarbeit ist, was aber andererseits uns auch zeigt, wie unendlich schwierig es ist hier. Und hier sind jetzt beide Teile involviert miteinander, also die Migranten, Migrantinnen, als auch die sogenannte Mehrheitsgesellschaft, wo ja Rassismus auf allen Seiten vorkommt. Also da haben sich ja auch so diese gut-böse Schema das verändert. Also wenn wir jetzt Studien lesen zu Antisemitismus von muslimischen Jugendlichen, also hier verschiebt sich politische Bildung und verliert dann auch irgendwo den Boden, weil ja sich hier in den Bewertungen von dem, was erlernt wird, was erlernt werden soll und was erlernt werden muss, das verändert sich dann. Und da ist natürlich auch immer die Debatte, naja, wir haben ja auch eine Meinungsfreiheit. Also dann kommt uns noch diese Debatte in die Quere, also ihr seht, es wird immer komplexer, ich wäre dann beendet, wenn alle komplett verwirrt sind und sagen, nichts hat einen Sinn. Aber wir haben ja das auch noch, also dass hier ganz unterschiedliche Strömungen sind, wir haben die Meinungsfreiheit und was jetzt auch noch dazwischen kommt, was politische Bildung auch nicht leichter macht, nämlich Dinge beim Namen zu nennen, ist natürlich die ganze kulturelle Aneignungsdebatte, die Vogue-Diskussionen. Also wir haben es nicht leicht, Dinge beim Namen zu nennen. Jeder passt auf alles auf und dazwischen rutscht uns eigentlich die politische Bühne komplett ab. Darüber brauche ich auch nicht mehr sagen. Was alles möglich ist zu behaupten an Hetze, das haben wir auch noch. Also eigentlich müsste diese antirassistische Bildungsarbeit ganz zentral sein in Zeiten wie diesen. Zeiten wie diesen. Ja, dann gibt es noch die transkulturelle Bildungsarbeit. Und dann bin ich fertig mit der Theorie. Da verändern sich nämlich alle dann miteinander. Und das, was hier schon erwähnt wurde, diese plurilokale, fluide, identitätspolitische Bildung. Jeder kann alles sein. Jeder nimmt vom anderen auch. Also es mischen sich in diesen transkulturellen Bildungskonzepten. Ich bin ein bisschen aus Gölzern, ich bin ein bisschen aus Wien, ich bin eine Frau. Also Identitäten werden gemischt. Ich kann sie mir auch frei aussuchen. Bin ich jetzt Mann, bin ich jetzt Frau, nieder, weil man kann ja so, wenn man von Gruppen ausgeht, die lösen sich langsam auf, bilden sich aber auch wieder neu in ihrem Anderssein. Also das ist eine schwierige Situation, weil diese Fluid Identities natürlich hier auch in der Bewertung ganz unterschiedlich sind. Also jeder kann alles denken, kann alles machen und gleichzeitig darf man aber sehr wenig denken und schon noch weniger sagen. Also die politische Bildung ist da irgendwo auch mittendrin. Gut, ich möchte ein paar Don'ts sagen, bevor ich zum Abschluss komme. Was politische Bildung mal nicht sein soll. Fangen wir mal an, das ist einfacher immer als das To-Do. Zum einen kann es nicht sein, ich habe es vorher schon gesagt, dass es ein Ziel ist und das ist leider von staatlich verordneter politischer Bildung, dass man die richtige Nationalität, die gute Nationalität, die echte annimmt. Das heißt, vielpolitische Bildung ist ja immer noch so, dass man sagt, ja, wenn du da einen Staatsbürger aufsperrst, das ist sozusagen der Zenit dessen. Davon ist wirklich auch abzukommen, eben in der Vielfalt, in der Diversität ist ja das Interessante, aber diese muss natürlich mit gleichen Rechten verbunden sein. Nämlich die Bundespräsidentenwahl, die ja ein erbärmliches Abbild von Politik ist. Ich habe jetzt nächste Woche drei Workshops in Schulen. Ich weiß nicht, was ich denen sagen soll. Kandidiert einer, der eh nicht mehr will, aber es halt noch macht. Und der Rest ist Wahnsinn. Aber ich will nur sagen, das ist einfach so eine Schwierigkeit, dass das demokratische System einfach nicht mehr zu unterrichten ist. Oder schwer, sehr schwer. Ein Don't ist auch natürlich das Kulturellelle und das haben wir natürlich alle gern zu folklorisieren. Ich habe es schon gesagt. Viel politische Bildung, vor allem auch niederschwellige spielt sich halt so ab. Da wird ein Fessel gemacht für die Flüchtlinge im Ort, für die Flüchtenden und da wird ein bisschen auch über Asylrecht gesprochen, aber dann wird getanzt, gesungen. Ist sehr gut. Aber auch hier wird wieder so eine sehr homogene Sicht auf Kultur gegeben. Die sind alle so, die Kurden, die tanzen so gern und die machen das so gern und die machen das so gern. Und politische Bildung ist ja ein Kind der Zeit, will ja auch dekonstruieren, also das Geilste unserer Zeit ist, alles wird dekonstruiert. Dann fühlen wir uns richtig wohl und natürlich will das auch politische Bildung zu sagen, jeder und jede ist anders, jede und jede will etwas anderes, kann ihre Identität bestimmen, aber unterm Strich soll man alle wählen gehen und brave Staatsbürger sein. Also ihr seht, da ist einiges in Bewegung. ein Don't-Is in der politischen Bildung ist, Einwanderung und Menschen, die eingewandert sind, als Opfer zu empfinden. Also hier ist dieser Opfer, Opfererzählung, sind diskriminiert, sind von Rassismus betroffen, sind benachteiligt. Ja, alles zu unterschreiben, aber das macht auch was in einer politischen Bildung. Also es gibt ja sehr viele Bildungskonzepte, die von dem ausgehen. Natürlich hat immer der Impetus, etwas zu verändern, zu kämpfen, Widerstand zu leisten, hat was davon. Aber man muss sehr aufpassen, dass das nicht allzu sehr in der Bildungsarbeit betont wird. Ja, und Akzeptanz reicht nicht. Das ist auch wichtig. Also politische Bildung, die darin verharrt, zu sagen, ja, wir sind halt anders, auch wenn uns das mehr oder weniger gefällt oder auch nicht gefällt, das kann nicht das Ziel von politischer Bildung sein. Also zu sagen, man sagt, ja, Kopftuch, mag ich nicht, Rassismus, mag ich nicht, umgekehrt, aber ist in Ordnung, stört mich nicht. Das kann nicht das Ziel sein und da bleibt ja politische Bildung oft stehen. So, jetzt noch ein paar Punkte, was ist denn so schön an der politischen Bildung? Politische Bildung sollte nicht nur so handgestrickt sein, sondern das ist auch ein Konzept. Jetzt kann aber politische Bildung hat natürlich auch wissenschaftliche Konzepte und vor allen Dingen ist politische Bildung dann gut, wenn man begreift, wie Sozialwissenschaft, aber auch wie Wirtschaftswissenschaft umgeht mit den Themen Integration, Migration. Also da gibt es ja wesentliche gute Erkenntnisse, wo man sagt, mit wem haben wir es zu tun, das ist diese Zielgruppengenauigkeit. Das heißt, das ist nicht etwas, das fällt so vom Himmel und dann macht man halt politische Bildung, sondern man sollte sich schon damit beschäftigen, mit wem haben wir es denn zu tun und was sind denn die Fakten, die dahinterstehen. Wichtig ist auch die Begrifflichkeiten noch einmal zu kontrollieren und zu bedenken. Das kennen wir ja auch von der Frauenbewegung, es gibt die Frauen, naja, die gibt es natürlich nicht, die Frauen, es gibt auch nicht die Migranten und es gibt auch nicht die so und so. Das heißt, die Begrifflichkeiten zu überprüfen, für wen machen wir das und wer macht auch politische Bildung. Wesentlich ist auch, dass so Parameter wie Abstammung, also Österreich geboren, dass auch das kritisch hinterfragt wird. Das bedient nämlich politische Bildung oft. Also das ist gut gemeint und sagt, ja, das sind die Österreicher und die Ausländer. Und das wird auch in einer politischen Bildung, die zwar gut gemeint ist, die aber Konzepte von politischer Bildung nicht berücksichtigt, wird auch so gemacht. von politischer Bildung nicht berücksichtigt, wird auch so gemacht. Also wir und die anderen wird kurioserweise sogar von der politischen Bildung mitunter auch bedient und leider auch verstärkt. Ja, womit haben wir es zu tun, wenn politische Bildung gelingen soll? Wir haben es sowas wie mit einem Diversity Mainstreaming zu tun und da sind wir jetzt schon ganz im Aktiven drin, dass einfach da, wo Migranten, Migrantinnen sichtbar werden, wo sie partizipieren, wo sie mitbestimmen, wo sie sichtbar sind, im besten Sinne des Wortes, dass da politische Bildung auch Erfolg hatte. Aber das gilt natürlich auch, das muss ich jetzt auch selbstkritisch sagen, für die politische Bildung selbst. Also in den meisten Veranstaltungen der politischen Bildung, den herkömmlichen, gewerkschaftlichen, sind relativ wenig Migranten, Migrantinnen da. Also dass jetzt Lehrergruppen sind, Gewerkschaftsgruppen, das ist ganz spannend. Es sind vielleicht ein, zwei Personen hier und hier wäre natürlich sehr gut, wenn die politische Bildung, und das ist ja euer Verdienst hier, wesentlich mehr auf diese Diversität hinschauen würde und darauf achten würde, die Zielgruppen bei den Projekten auch noch einmal zu verändern und aktiv zu verstärken. ist sehr wichtig. Das heißt, wo findet politische Bildung statt? In einem Raum wie dem werden sich wenige Menschen verirren, die vielleicht interessante Zielgruppen werden für politische Bildung, also zum Beispiel Bauarbeiter, Bauarbeiterinnen. Ich finde, das darf nicht so elitär bleiben. Politische Bildung muss etwas sein, was gut vermittelbar ist und wo man natürlich gut hinkann, ist durch die betriebliche Weiter- und Fortbildung. Da ist es immer sehr wichtig, politische Bildung auch anzusiedeln, ob das jetzt gewerkschaftlich ist oder in den Betrieben. Da kommt man an die Menschen heran und da müsste noch wesentlich mehr geschehen. Also nicht die Leute ohnehin sagen, na Freitag um 14.45 Uhr habe ich jetzt Zeit, sondern die meisten Menschen haben eben keine Zeit oder sind müde oder was immer auch. Politische Bildung muss auf die Straße gehen, muss hinausgehen, raus aus den üblichen Bildungskanons, Settings, in denen wir uns bewegen. Es gibt auch natürlich Grenzen dessen, was vermittelt ist, auch in der transkulturellen politischen Bildung. Man spricht ja immer die großen Parallelgesellschaften und die wollen ja nicht und die wollen auch nicht und die Österreicher wollen das nicht. Abgrenzung ist auch legitim. Also das muss man auch sagen, dass es auch Menschen gibt, die unter sich bleiben wollen. Die sagen, ich lebe in diesem Land, aber ich muss jetzt nicht unbedingt überall dabei sein. Also das sind so viele Aspekte, die von politischer Bildung berücksichtigt werden sollten. Ja, ich bin ziemlich am Ende. Wie spät ist es? Passt von der Zeit? Wir haben mit einem zu tun. Wir haben es zu tun. Ich habe es ja vorher anfangs schon gesagt mit einer, ich will sagen, einer sehr bedrohlichen Situation im demokratischen Gebäude. Ich meine, wir brauchen jetzt nicht nur in andere Länder schauen, auch hier. Und das ist natürlich eine Schlüsselaufgabe politischer Bildung, hier demokratische Standards zu verbreiten. Und wenn möglich mit allen hier in diesem Land lebenden Menschen. Dazu gehören natürlich alle Protagonisten, Protagonistinnen dazu und ich könnte jetzt natürlich eine Reihe von Geschichten erzählen aus meiner beruflichen Praxis, zum Beispiel eine Runde mit muslimischen Religionslehrerinnen, die ich regelmäßig unterrichte, da geht es um Argumentationstraining gegen Muslimfeindlichkeit, gegen Islamfeindlichkeit. Training gegen Muslimfeindlichkeit, gegen Islamfeindlichkeit. Und diese Frauen berichten ja von Übergriffen. Sie berichten darüber, wie sie beleidigt werden. Sie berichten aber auch, wie sie in der eigenen Community gewisse Funktionen nicht einnehmen können. Und dann werden Angebote gemacht. Ja, es gibt einen Workshop, ihr könnt regelmäßig kommen, ihr könnt gratis Selbstverteidigung haben, ihr könnt... Und sie kommen nicht. Also das sind Dinge, Selbstverteidigung haben und sie kommen nicht. Also das sind Dinge, die würden gerne kommen, aber sie kommen nicht. Also politische Bildung sollte auch lernen, mit Personen umzugehen, denen man auch zeigen muss, bei allen deren Autonomie auch zu erhalten, aber zu sagen, wir laden euch ein, ihr könnt kommen, wir erwarten jetzt nichts von euch, aber wir freuen uns, wenn ihr kommt, um euch zu unterstützen. Und je mehr dieser Aspekt ist, ja, wir zeigen euch, wie es geht, weg ist, hin zu einem, kommt, wir machen was miteinander, nämlich da kommen österreichische Frauen, da kommen muslimische Frauen, da kommen andere Nationen, Nationalitäten, was auch immer. Und gemeinsam arbeiten wir zu Feminismus, zu Selbstverteidigung, plural, multiplurale Bildungssettings in einem Rahmen, der begehbar ist, der sicher begehbar ist zum Beispiel. Also da gibt es natürlich viele Ideen. Es wird nicht einfacher für uns alle. Und ich kann nur sagen, ich bin leidenschaftliche politische Bildnerin und ich bin ja auch der Meinung, dass sich jedes Gespräch, jede Konfrontation lohnt. Viele von uns sagen, mit dem oder mit der hat es überhaupt keinen Sinn mehr zu reden. Das ist sinnlos. Der Zug ist abgefahren. Die haben Haltungen, aber verschiedenster Art. Das kann jetzt sein antisemitisch, frauenfeindlich, xenophob, rassistisch, wie auch immer. Und mein Appell ist, kein Gespräch, keine Konfrontation, auch in der politischen Bildung, nicht zu scheuen, sich mit Menschen auseinanderzusetzen. Wir sollten aufhören, überrascht zu sein, uns zu wundern, uns zu ärgern, uns zu kränken, selber auszuschließen, sagen, na, mit dem diskutiere ich nicht mehr, mit dem Nachbarn, sondern wir sollten beginnen, politische Bildung auch als ein Lebenskonzept zu verstehen. Das, wofür wir stehen, ich finde, das ist schwer okay. Wir stehen für Menschenrechte, für Solidarität, für Gemeinsamkeit, für Miteinander in einem Staat leben. Und das ist was ganz Tolles. Und das sollten wir uns aber auch nicht abgraben lassen von denen, die uns das vermiesen, sondern wir sollten jeden Kontakt nützen, um zu sagen, da gibt es was zu lernen, da gibt es was zu schauen. Und so wie auch der Titel ist, es selbst auch in die Hand zu nehmen, das ist ganz wichtig. Also dieses Drehmoment der Selbstermächtigung, das ist was sehr Attraktives und das ist auch gut zu vermitteln. Das kann im Kleinen sein, in einer Hausgemeinschaft, das kann aber auch im Großen sein, wo zu kandidieren. Gut, dann vielen Dank für die Aufmerksamkeit und wir werden ja hoffentlich nachher oder jetzt gleich oder ich weiß nicht, noch ins Gespräch kommen miteinander. Ja, vielen Dank. Das war wirklich ein absolut umfassender und spannender Blick auch über die Geschichte der politischen Bildung. Gibt es jetzt vielleicht noch Fragen, Anmerkungen an die Frau Wiesinger, die wir jetzt gleich noch bearbeiten wollen? Wie gesagt, es gibt dann in der Pause sicher auch noch die Möglichkeit dazu. Okay, es sind alle total mit Informationen versorgt. Frau Wiesinger wird nicht mehr bearbeitet, gut. Also was für mich jetzt irgendwie auch so das Resümee war, wenn man vielleicht so hört, ja politische Bildung, dann kann man sich vielleicht irgendwie gar nichts darunter vorstellen oder dann klingt das irgendwie so hochtrabend und hochgestochen und da muss man ja irgendwie, weiß ich nicht, 10.000 Studien absolviert haben, damit man irgendwie über politische Bildung sprechen kann oder politische Bildung machen kann. Also wenn ich mit meinen Eltern beim Mittagessen sitze und wir verschiedenste Dinge durchdiskutieren, über einen Bericht in der Kronenzeitung oder über was weiß ich, dann ist das auch politische Bildung. Das ist etwas, was ich mir jetzt auch mitnehmen möchte, dass man keine Angst vor politischer Bildung haben muss oder auch vor dieser Begrifflichkeit der politischen Bildung. Und die beste politische Bildung ist die, wenn man die eigene Meinung ändern kann. Es hat in den 80er Jahren einen Hochschullehrgang gegeben, politische Bildung für Lehrer und Lehrerinnen. einen Hochschullehrgang gegeben, politische Bildung für Lehrer und Lehrerinnen. Dieser Hochschullehrgang ist dann, glaube ich, Ende der 90er oder so, oder Anfang schon 2000, das weiß ich nicht mehr genau, ist eingestellt worden. Sehr zu meinem Bedauern, weil das war für mich ein Paradebeispiel, wie politische Bildung, also Sie haben zwar gesagt, die Zielgruppen sollten nicht nur die Jungen sein, aber ich rede jetzt sozusagen als ehemalige Lehrerin und ein Paradebeispiel dafür, wie in verschiedenen Projekten und diese Seminare dauerten immer eine Woche lang, wie sozusagen auch immer die Möglichkeit bestand, selbst zu reflektieren, dieses Thema, was gerade in diesem Seminar war. Und auch das in Projekten mit Schülern und Schülerinnen zu realisieren. Und ich hätte einen Wunsch an Sie, weil Sie ja da sehr aktiv sind, dass es eigentlich wieder eine Initiative gibt. Der ursprüngliche Grund, warum überhaupt diese Hochschulagierung installiert worden ist, war ja diese unterrichtsreale politische Bildung, der sich auf alle Fächer und alle Schultypen bezogen hat. Und das ist eigentlich völlig abhandengekommen. Es gibt eigene Fächer politische Bildung, was ich eigentlich für sinnlos halte, also nicht sinnlos, aber das war nicht die Grundintention dieses Erlasses, sondern dass eben alle gesellschaftlichen Bereiche im Grunde genommen reflektiert werden müssen und eine politische Haltung dazu entwickelt werden müssen. Und natürlich war damals auch schon Migration ein Thema und auch die Relativierung sozusagen, als wäre das ein völlig neues Problem hier bei uns. Also das wäre schön, wenn das wieder in irgendeiner Form initiiert werden könnte. Also Lehrgänge gibt es ja genug, das kann ich nachher dann auch noch ausführen. Es ist natürlich die schulische politische Bildung, da wurde ja, das ist einer der Hauptbaustellen, dagegen ist der Berliner Flughafen ein Kanaldeckel. Weil da sind natürlich wesentlich Interessen und wer schon einmal an einem Erlass mitgearbeitet hat, der weiß, was das bedeutet. Ich finde es sehr schade, dass die politische Bildung in der Schule eben kein Fach ist, sondern dass es einfach bei Geschichte dazu genommen wird, es sei denn die Berufsschulen. Und das Schlimme ist, dass natürlich die Ausbildung immer noch nicht da ist, wo wir sie wollen, vor allem auch bei den älteren Kolleginnen. Jeder strickt halt irgendwas zusammen, was halt ungefähr ist. Oder es ist noch keine Zeit, man macht es am Ende des Jahres. Ich war jetzt in Leoben in einer Schule, die wussten nicht einmal, wer Präsident ist, die wussten nichts von der Wahl, die wussten auch nicht, was die Fristenlösung ist mit 15, 16. Also da gibt es natürlich komplett blinde Flecken und das ist dann später auch sehr schwer aufzuholen. Es gibt natürlich Schulen, wo das sehr gut gemacht wird. Also das wäre natürlich der Grundstock auch für die spätere Erwachsenenbildung, das Interesse hier zu wecken. Und meiner Meinung nach wird viel zu sehr auf Kompetenz, Urteilskompetenz, Kritik, also diese ganzen schulischen, ministeriellen Denkkomplexe, die hier sind, und eigentlich weniger auf eine kritische, eine wirklich kritische politische Bildung Wert gelegt. Weil das ist ja das, was wir jetzt brauchen. Kann man ja niemanden mehr verklickern und den Schülerinnen am wenigsten, dass irgendwie alles in Ordnung ist, wenn man aus dem Fenster schaut. Ja, wir werden uns noch kurz die Zeit nehmen. Herzlichen Dank für diese Auflistung auch der historischen Herzlichen Dank für diese Auflistung auch der historischen Pädagogiken. Anschließend, ich wollte auch nochmal auf das Thema Schule schauen, weil jetzt gerade die neuen Lehrpläne in Begutachtung sind und wir gerade darüber gesprochen haben, dass es da noch nicht so viele kritische Stellungnahmen zu geben scheint, jetzt wollte ich fragen, ob es von Ihrer Seite, weil zum Beispiel mir aufgefallen ist, dass da die interkulturelle Bildung halt immer noch drinnen steht mit diesem Wording und zwar ein bisschen schon drinnen steht, dass da die Normalität der Vielfalt irgendwie schon, also ich finde, Unterschwelle kommt schon vor, aber so richtig im 21. Jahrhundert kommt mir die Formulierung noch nicht angekommen und ich finde es ein bisschen schade, weil das sind jetzt doch sozusagen die nach vorwärts schauenden Lehrpläne und das hätte mich nur, aber ich kann mir schon vorstellen, dass manche Dinge einfach sehr beharrlich drinbleiben und dass da natürlich die NGOs auch gefragt sind. Also ich habe das Gefühl, dass die Lehrpläne extrem super sind, weil auf die kann man sich immer ausreden. Und die werden ja auch immer bearbeitet und begutachtet und überarbeitet und hinterfragt und kommentiert aber ich glaube was in den schulen wirklich braucht sind personen persönlichkeiten mit haltung und das spüren auch die jungen leute einfach und diese diskussion also gibt es jetzt schon seit ewigen Zeiten und ich glaube, das wird einfach nur als Ausrede verwendet. Und wenn ich im Lehrberuf bin, das hat auch was mit Berufung zu tun, dann bitte Verantwortung übernehmen, auch für das, was man sagt, was man vorlebt und was man tut und ja auseinandersetzung streiten lernen also jemand dieses harmoniebedürfnis und ja nicht irgendwie anecken das kommt bei den jungen menschen auch nicht an aber muss man möglichkeiten und methoden finden wo man das zivilisierte demokratische streiten auch lernen kann. Sie haben es selber angesprochen, es gibt fast so viele Tabuthemen oder auch sehr viele Angst in dem Bereich, dass man ja einen Fehler machen könnte oder irgendwie etc., was man natürlich nicht sollte. Und man sollte natürlich auch niemanden beleidigen und verletzen. was man natürlich nicht sollte und man sollte natürlich auch niemanden beleidigen und verletzen, aber trotzdem muss man nach Möglichkeiten und Methoden suchen, dass wir nicht einfach stumm verharren oder auf irgendetwas warten, sei es vom Ministerium oder sonst wo, dass wir dann endlich das tun könnten, was wir eigentlich wollten, aber wir werden ja ständig zurückgehalten. Also ich glaube, einfach selber aktiv werden. Und wie Sie gesagt haben, man kann auch, die beste politische Bildung ist, man kann auch seine Meinung ändern. man vielleicht da und dort mal falsch gelegen ist. Also gerade, glaube ich, in der Arbeit mit jungen Menschen trägt es unglaublich viel zur Glaubwürdigkeit bei. Also jetzt dieses oberlehrerhafte, wir erklären euch das jetzt und bitte macht es schön nach und ihr und die anderen, ich glaube, das funktioniert alles nicht mehr. Also Lehrplan, alles gut und recht, den kann man sich fünfmal ausdrucken, auswendig lernen, runterdeklinieren, wird Ihnen wahrscheinlich in der konkreten Arbeit, wenn Sie vor 25 jungen Menschen stehen, eigentlich recht wenig helfen, würde ich sagen. Ich finde es sehr interessant, dass alle Veranstaltungen zu politischer Bildung immer im Schulbereich enden. Ich finde es sehr interessant, dass alle Veranstaltungen zu politischer Bildung immer im Schulbereich enden. Weil das ist natürlich in unseren Köpfen, das ist Schule oder das sind junge Menschen. Spannend wird es ja da, wo Erklärungsmuster verloren gehen, nämlich auch von älteren Menschen, die in diesem Überangebot an Information, auch Fehlinformationen, durcheinander sind. Und ehrlicherweise sich eine Meinung zu bilden über die Wien-Energie oder was ist das jetzt. Und die Themen sind ja hochkomplex, bewirken aber eine politische Einstellung. Nämlich ich gehe nicht mehr wählen oder dann wähle ich wem, der denen zeigt, wo es lang geht. Also das ist wichtig bei den Älteren anzusetzen und auch bei unkonventionellen Gruppen. Ich habe Workshops gemacht mit Augustin-Verkäufern, Verkäuferinnen, die ein Riesenproblem hatten, als plötzlich Migranten, Migrantinnen auch die Zeitung verkaufen konnten. Früher war das die Obstachlosenzeitung von Wien. Da gab es ein super Work, also das ist politische Bildung, wo man wirklich versucht, anhand von bestehenden Problemen sozialen Strukturen hier zu arbeiten. Oder Hausbetreuen, Linzer Sozialbauten. Hochspannendes Feld, weil da kommen Kulturen wirklich zusammen und das ist politische Bildung. Und ich möchte nur ein bisschen vielleicht relativieren, weil du gesagt hast, alles ist politische Bildung. Natürlich haben wir Konzepte. Natürlich wissen wir auch, wie es geht. Wie lernen denn Erwachsene? Erwachsene lernen ja nicht situativ. Erwachsene lernen additiv. Das heißt, die haben ihre Meinung und diese Meinung ist nun mal da. Die werden sich jetzt nicht ändern, nur weil jemand sagt, das ist nicht so oder weil sie etwas Neues erfahren, sondern sie lernen, wenn eine bestimmte Anzahl von vertrauenswürdigen, sympathischen Leuten, die sie nicht belehren wollen, ihnen etwas anderes sagen. Additiv. Die tragen das dann mit und drei Wochen später hören die etwas Ähnliches, lesen und sagen, ah, das war interessant, der oder die hat das gesagt und dann verändern sich Meinungen. Wir glauben ja immer noch, wir sagen, wir machen eine Bildungsarbeit und die Sache ist gelaufen. Das geht in der politischen Bildung nicht. Das ist ein Bausteinchen, eine Anregung. Vielleicht auch nur eine Stimmung, die mitgenommen wird, eine Lernsituation. Und davon müssen wir uns verabschieden. Das ist eben nicht Schule, die werden nicht benotet, die Erwachsenen. Die geben das nicht richtig wieder, sondern sie fügen es ein und politische Haltungen entstehen ja über eine lange Zeit. Das ist eine lange Geschichte und wir glauben durch eine Bildungsveranstaltung, die gehen raus und sagen, na, jetzt gehe ich mit meinen Nachbarn einmal was trinken. Aber wir müssen rückabwickeln. Und wenn nicht wir das machen, macht es niemand. Ich würde nicht auf die Politik weppen, nicht auf die Medien, sondern das ist Zivilgesellschaft, wie wir hier sind. Wir müssen diese verhärteten Ansichten und Meinungen versuchen, so gut es geht, wieder zu verändern. Sonst wird es wirklich schlimm. Ich muss ein bisschen auf die Zeit auch schauen. Vielen herzlichen Dank für diesen Input, Frau Wiesinger. Ja, wir kommen nun zu unserem zweiten Beitrag von Stefan Oschwart. Und ich schaue jetzt mal ganz kurz den Kollegen von der Technik an, denn die Technik macht es möglich, dass Herr Oschwart heute leider nicht persönlich da ist, aber wir können ihn virtuell dazuschalten. Ich mache erst mal die Tonprobe. Können mich alle hören? Ja, wir können Sie hören. Super Sache. Mein Nachbar hat gerade eben angefangen, Löcher zu bohren. Ich hoffe, das überträgt sich nicht bis nach Linz. Laubbläser habe ich auch schon gehört vorhin. Die Zeit kommt wieder. Also es ist einiges los bei Ihnen. Ich darf Sie noch kurz vorstellen. Stefan Rostrath ist ehemaliger ARD Südosteuropa-Korrespondent, Podcaster und Autor der Bücher Pusterpopulismus und Schuschen-Aquarium. was unsere Medien heutzutage sind, wie unsere diverse Gesellschaft in den Medien abgebildet ist und wenn ja, wie das auch abgebildet wird. Herr Oschwart, danke für Ihren Beitrag. Gerne, ich danke. Ja, ich habe meine Keynote überschrieben mit der Überschrift Farbfernsehen oder Schwarz-Weiß. Wenn ich mir das Fernsehen so anschaue in den letzten Jahren, da hat sich ein bisschen was getan. Ich kann es vergleichen, weil ich in zwei Ländern unterwegs bin. Ich lebe in der Nähe von Wien seit zehn Jahren und ich pendle aber alle zwei Wochen nach Berlin. Das heißt, ich habe also auch den Medienvergleich und kann eben auch ein bisschen beurteilen, was sich in dem einen wie dem anderen Land tut. Einwanderungsgesellschaft, das war ja das Stichwort, das Marion Wiesinger vorhin schon genannt hat. Ja, jeder Vierte ungefähr, je nachdem, wie man es zählt, in Österreich, aber auch in Deutschland, hat Migrationshintergrund. Diese Menschen begegnen uns im Alltag, die bedienen uns im Café, die verkaufen uns Gemüse am Markt, sie arbeiten in Unternehmen, in Ministerien. Ja, sie schaffen es sogar in Ministerämter. Ich denke dabei zum Beispiel an das ehemalige Flüchtlingskind Alma Sadic. Ich denke dabei zum Beispiel an das ehemalige Flüchtlingskind Alma Sadic. Also im Alltag sind Migranten um uns. Wir leben mit ihnen. Aber die spannende Frage ist ja, wenn das die Realität ist, welches Bild zeichnen eigentlich die Medien von dieser Realität und von Migranten? Wie kommen die eigentlich dort vor? Ja, und jetzt kommt die schlechte Nachricht, vor allem im Zusammenhang mit Gewalt oder Kriminalität. Werden sie gezeigt, es gilt die Gleichung Migrant gleich Problem. Da gab es eine Studie 2020 für den deutschen Mediendienst Integration, die hat das herausgefiltert. Sie erleben es ja selber als Mediennutzer, Nutzerinnen, wenn sie zur Trafik gehen, was die Headlines sind, vor allem in den Boulevardmedien. Da dominiert der kriminelle Ausländer. Das Spiel heißt, wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Meist geht es dabei um Asylwerber, um Menschen ohne den hiesigen Pass, Geduldete. Auch bei Wahlen haben wir auch viel darüber diskutiert in den letzten Monaten in Österreich sind die Leute außen vor. Etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Österreich leben, dürfen zum Beispiel den Bundespräsidenten nicht mitwählen. Die Hürden für eine Staatsbürgerschaft sind hoch. Sie unterscheiden sich auch noch von Bundesland zu Bundesland. Ähnliches gibt es auch aus Deutschland zu berichten. Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Tja, mit der Angst vor Fremden, da kann man natürlich trefflich innenpolitisches Kleingeld machen. Das schafft so ein rassistisches Grundrauschen in der Gesellschaft und die Medien assistieren dabei leider. Migrantenhetze lässt sich eben leider in Wählerstimmen ummünzen und leider eben auch in Leserschaft. Angst schüren sorgt dafür, dass sich die Menschen um die Anführer scharen und sind die Blätter voll mit Geschichten von kriminellen Ausländern, werden auch schnell Forderungen laut nach Schließung von Grenzen, nach Abwehr. Und die werden dann auch akzeptiert, immer mehr akzeptiert. Das verschiebt den politischen Kompass immer mehr nach rechts. Und in Österreich haben wir mittlerweile zwei etwa gleich starke Parteien, die letztlich auf dem Rücken von Migranten, also Menschen, die nicht wirklich eine Lobby haben, um die Wählergunst buhlen. Und das verschleiert, dass man selber eigentlich keine Zukunftsideen hat. Es dient auch der Ablegung von eigenen Fehlern. Das erleben wir gerade bei der ÖVP. Es gehört mittlerweile zur DNA einer FPÖ, ausländerfeindlich zu sein. Sie erinnern sich an die letzten Jahre, die Kampagnen Daham statt Islam oder das berühmte Computerspiel Moschee Baba, wo man dann Moscheen aus österreichischen Gemeinden per Mausklick entfernen kann. Und dann gab es die Debatten um staatliche Hilfen und die wurden dann nach Herkunft verteilt. All das natürlich im Widerspruch zu geltendem EU-Recht und trotzdem Rassismus als politisches Credo. An dem Punkt ist ja mittlerweile auch die ÖVP gelandet. FPÖ und ÖVP sind da wie kommunizierende Röhren. Also wer ist noch ein bisschen rassistischer? Wir erinnern uns an die Ära Kurz, Kindergeldzahlungen an ausländische Pflegerinnen oder die aktuellen Ausritte der mittlerweile ja zurückgetretenen Wadenbeißerin ex-ÖVP-Generalsekretärin Sachs-Lehner. Also das ist der politische Soundtrack in Österreich und der dürfte letztlich auch ein Hindernis dafür sein, dass es diverser auf dem Bildschirm zugeht, also sprich Migranten aktiv als Journalisten auf den Bildschirm kommen. Denn es ist ja auch für Medienmacher und Medienmanager schwieriger, gegen den Strom zu schwimmen als mit dem Strom. Logisch, wenn der Mainstream sehr weit rechts ist, muss man schon sehr dagegenhalten, um da etwas anderes anzubieten. Umso wichtiger wäre, Migration sozusagen als normal, als Mainstream zu erleben, etwa auf dem TV-Bildschirm. Was wären da die klarsten Signale für das Publikum? Das versteht jeder. Namen spielen da eine Rolle. Ich kenne das Publikum. Das versteht jeder. Namen spielen da eine Rolle. Ich kenne das. Ich bin seit 30 Jahren im Geschäft. Ich schreibe alle paar Jahre mal eine E-Mail an meine eigene Redaktion, an alle, dass mein Nachname bitte mit ZS ist und nicht mit SZ. Es nützt nicht viel. Alle fünf Jahre muss ich diese Mail schreiben. Es ist der Akzent. Wir erinnern uns an Paul Lentwey, trotz Akzent jahrzehntelang im Programm, aber eher die Ausnahme. Und dann ist da natürlich das Kriterium Hautfarbe. Da merkt man sofort, aha, da ist jemand anders. Das wäre ein sichtbares Signal, auch im Sinne des Medienteoretikers Marshall McLuhan. Also das Medium selbst ist quasi schon die Botschaft. Eigentlich ist die Sache ganz einfach. Je öfter ich fremde Namen höre, je öfter ich zum Beispiel Dunkelhäutige auf dem Bildschirm sehe, desto mehr wird das Mainstream und damit normaler. Die BBC macht das schon lange, hatte auch entsprechende Diversity-Konzepte. Wie sieht es in Österreich und Deutschland aus? Also ich gehe mal ein bisschen zurück auf der Zeitleiste. Die Ankunft der Migranten in den Medien hat ja mit ihrer Ankunft als Gastarbeiter zu tun. So in den 60er Jahren etwa ging das los. Insofern spiegeln sich da durchaus gesellschaftliche Wirklichkeit und Medienangebot. Das war was Neues und es spiegelte sich auch in Form von fremdsprachlichen Angeboten. Auch mit den Flüchtlingsbewegungen der letzten Jahre gab es Angebote, zum Beispiel der ARD, etwa auf Arabisch oder jetzt Ukrainisch, um Geflüchteten das Ankommen in der Fremde zu erleichtern, also als Serviceleistung. Es gab die ersten Fremdsprachenredaktionen, Minderheitenprogramme. Ich selbst habe in den 90er Jahren hier in Berlin für Radio Multikulti gearbeitet. in den 90er Jahren hier in Berlin für Radio Multikulti gearbeitet. Das hat der Sender Freies Berlin gemacht, dieses Programm, eine ARD-Anstalt. Es gab eine deutsche Redaktion und zahlreiche Fremdsprachenredaktionen und Probleme, ziemlich viele Probleme, denn die Standards, die journalistischen Standards, waren leider nicht die gleichen. Also wir hatten zum Beispiel den Fall, dass der einzige Roma-Redakteur über seine Wahl zu einem Roma-Funktionär in irgendeinem Roma-Verein gleich auch selbst berichtet hat. Schwierig. Sollte man eher nicht tun. Es gab das Problem, als die Balkankriege begannen, dass die vorher südosteuropäische Redaktion sich dann plötzlich aufsplittete in Kroaten, Serben, Slowenen etc. Serben, Slowenen etc. Und es gab Probleme zwischen Türken und Kurden. Also alles nicht ganz einfach. Und das Programm wurde dann auch folgerichtig beerdigt. Viel Sparzwängen zum Opfer. Einige Kollegen, Kolleginnen sind woanders untergekommen, in aktuellen Redaktionen, beim Fernsehen oder eben auch beim Radio. Insgesamt muss man sagen, hat sich die Medienbranche um das Thema Diversität viel zu lange fast gar nicht gekümmert. So beurteilt das zumindest der Wiener Publizistik-Professor Fritz Hausjell. Er sagt, der UAF habe zwar einige Moderatoren, Moderatorinnen zum Beispiel aus der Redaktion Heimatfremde Heimat rekrutiert, aber auch dort gab es dann eben den Sparzwang und den Rotstift. Und ja, so wurde dann letztlich nicht so wahnsinnig viel daraus. Es gibt jetzt eine neue Sendung, die nennt sich Wir in mehreren Sprachen im Burgenland, die im Burgenland gesprochen werden von den Volksgruppen dort. Aber es reflektiert auch dort eigentlich nicht die Lebenswirklichkeit derer, die als Zuwanderer jetzt kommen. Also weder Afghan noch Tschetschenen noch anderen. 2007 wurde dann in Wien das Stadtmagazin Das Biber gegründet. Das kennen Sie wahrscheinlich. Es gab Projekte bei den Tageszeitungen, Presse, Standard oder Kurier mit eigenen Migrantenseiten, oft auch eher kurzlebige Projekte. Und angesichts des Migrationsanteils in der Gesellschaft, wir haben darüber gesprochen, dass Österreich, aber auch Deutschland eigentlich längst Einwanderungsgesellschaften sind, da könnte es sich eigentlich ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk gar nicht leisten, Menschen außen vor zu lassen, die Migrationswurzeln haben. Das sagt auch Fritz Hausjell, der Publizistik-Professor. Ja, und Amar Rajkovic, mit dem habe ich gestern noch gesprochen, stellvertretender Chefredakteur von Das Biber, der sagt, genau deswegen, um diese Lücke zu füllen, gibt es Das Biber überhaupt als Stadtmagazin. Was hat sich noch getan? Es gibt Hoffnung. Also es gibt sowohl in der Schweiz als auch in Österreich, als auch in Deutschland, die Absicht und auch entsprechende Leitbilder, mehr Diversität in den Redaktionen zu fördern. Wir reden jetzt hier nur über, sagen wir mal, News-Formate, gilt natürlich analog auch für Unterhaltungsformate, logisch. Bei Krimiserien haben wir uns ja mittlerweile daran gewöhnt, dass vorzugsweise Kommissarinnen durch Tatorte stapfen, meistens in hohen Hacken. Ich weiß nicht, ob das die Wirklichkeit noch abbildet, aber gut, es ist ein Versuch. Wir kennen mittlerweile auch Rollstuhlfahrer, die in Salzburg ermitteln und ähnliches mehr. Also auch da tut sich etwas im Unterhaltungssektor. Aber was tut sich in den News-Bereichen? Das ist ja auch im weitesten Sinne politische Bildung, wenn man so will. Manche werfen uns ja auch vor, wir seien Erziehungsanstalten geworden. Aber das stimmt ja. Also wir liefern Informationen und daraus kann man sich dann ein Weltbild zimmern und eine Meinung bilden. Und darum geht es ja erst mal. Es gibt in Deutschland seit einigen Jahren eine Initiative, die nennt sich Neue Deutsche Medienmacher. Da sind viele Migranten dabei. Und was wollen die? Die wollen mehr Migranten zum Beispiel im Fernsehen, auf dem Bildschirm, aber auch on air in den Radiosendern. Und es gibt eine solche Initiative, wenn man jetzt mal das Biber beiseite nimmt, eigentlich nicht. Das sagten mir die neuen deutschen Medienmacher. Und dann gibt es natürlich noch erklärt multikulturelle Angebote, zum Beispiel in der ARD Cosmo vom WDR oder Funk, ein Angebot für eine eher junge Zielgruppe. Und da sind dann auch sehr viele Migranten, Migrantinnen tatsächlich auch vor der Kamera zu sehen, hinter der Kamera aktiv, am Mikrofon und auch online. Und da merkt man schon, aha, Buntheit, das ist im Kommen. Und in den letzten Jahren fand ich besonders, und das merkt man eben auch sofort, wenn man das Fernsehen einschaltet, die großen News-Sendungen in Deutschland, dann merkt man, aha, es muss ein Leitbild geben, es muss ein Ziel geben für mehr Buntheit, für mehr Vielfalt, auch bei den Moderatorinnen und Moderatoren. Also wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass Shakuntala Banerjee, Top-Regierungspolitiker in Berlin, befragt. Sie ist eine deutsch-indische Moderatorin, Vize-Chefin des ZDF-Hauptstadtstudios. Wir kennen die Berichte von Isabel Chayani, G Goline Atay, beide persische Wurzeln. Die Tagesschau, Tagesteam werden mittlerweile auch von Migranten moderiert. Ingo Zamperoni hat italienische Wurzeln, Linda Zavakis mittlerweile beim Privatfernsehen hat griechische Wurzeln, Pina Atalay türkkische Wurzeln, Alin Aboud, libanesische Wurzeln etc. Also es wird bunter, da tut sich etwas und das ist gut so. Warum ist es gut so? Es ist deswegen gut, weil es Vertrauen bildet. weil es Vertrauen bildet. Neben dem Faktor, dass es natürlich auch die Gesellschaft abbildet, wie sie ist, nämlich divers und vielfältig, aber es bildet auch Vertrauen in den Migranten-Communities. Denn das, was ich zu Anfang gesagt habe, das jahrelange Feindbild krimineller Ausländer, hat das Vertrauen gegenüber Medien und Journalisten, Journalistinnen in den migrantischen Communities nicht gerade wachsen lassen. Und das macht es dann eben schwierig, wenn einzelne Parteien ganz offen auf Rassismus setzen, dann verschließen sich Teile dieser Migrantengruppen eben auch noch mehr. Ganz klar. Dann gibt es eben auch noch mehr. Ganz klar. Dann gibt es eben auch noch den anderen Faktor, die Qualität der Berichterstattung. Die ist einfach dann auch nicht so gut. Wer spricht schon die Sprachen, die man braucht, um mit Afghanen, mit Tschetschenen reden zu können, wenn Deutsch als lingua franca eben nicht die Sprache der Wahl ist. Also hier könnten diverse Redaktionsmitglieder auch mehr Vertrauen aufbauen. Und dann gibt es ja noch einen Punkt. Wenn mehr Migranten in Medien sichtbarer wären, also die Gesellschaft in Echtzeit sozusagen abbilden, dann wäre das auch insofern ein Beitrag zur Integration, weil die Themen von Migranten, aber nicht nur die, und auch ihre Lebenswirklichkeit abgebildet würde, weil sich Menschen in Medien wiederfinden möchten. weil sich Menschen in Medien wiederfinden möchten. Migranten in den Medien sorgen auch deshalb für bessere Integration, weil sie ein Aufstiegsversprechen sind. Nach dem Motto, auch du kannst das schaffen. Und noch ein ganz wichtiger Punkt, wie ich finde, in Zeiten von Propaganda und Desinformationskampagnen wäre es auch wichtig, sie, wenn schon nicht von der medialen Nabelschnur ihrer Heimatländer abzunabeln, ihnen dann doch zumindest ein Angebot von Qualitätsmedien zu machen. Denn es gibt auch das Gegenbeispiel Russlanddeutsche, wo zum Beispiel Russia Today sehr viel geschaut wird. Also da entstehen wirklich auch parallele Gedankenwelten und parallele Weltbilder. So, das war es von meiner Seite. Ich weiß nicht, ob ich noch zugeschaltet bin. Ich hoffe, ja. Ja, Sie sind noch zugeschaltet bin ich hoffe ja okay alles klar weil ich nicht mehr okay ja also wir haben noch fragen ja wir haben noch ein bisschen zeit wir versuchen das gerade noch hinzubekommen, sonst wiederhole ich es einfach. Ich glaube, können Sie mich besser verstehen? Ja, ja. Das ist schon die Einstellung für den Missionsbeitrag. Also es war eigentlich keine Frage, sondern die Anmerkung, dass die Kollegin hier öfters oder oft ZDF Neo sozusagen schaut, weil dort dieses Thema der Diversität schon sehr gut in den Sendungen vertreten ist. Also es war eigentlich eine Empfehlung oder ein Tipp von der Kollegin für ZDF Neo. Also in der Tat, ich kenne es auch noch anders und ich meine, wir erinnern uns auch alle noch an Erzählungen von früher, dass es in den 50er, 60er Jahren schon schwierig war, wenn Frauen die Nachrichten gesprochen haben. Dann gab es die Debatte, darf es eine dunkelhaarige Frau sein, die die Nachrichten spricht, wie zum Beispiel Susanne Daubner in der Tagesschau. Auch darüber gab es Diskussionen. Also Debatten darum gibt es immer wieder. Aber ich denke, man kann das dem Publikum auch zumuten, dann auch andere Gesichter zu sehen und andere Namen zu lesen, die dann eben auch auf dem Bildschirm zu sehen sind. Und die sind ja nicht schlechter. Es gibt einen wesentlichen Punkt dabei, und da würde ich sagen Professionalisierung. Und da hat die Biber Akademie sehr gute Dienste geleistet. Ich sage nur ein paar Namen, Melissa Merkurt zum Beispiel, die hat dann auch ein eigenes Instagram-Medium, die Redaktion, die Chefredaktion heißt es, aufgebaut hat und wo auch ganz gezielt junge Migranten und Migrantinnen eben arbeiten. eben arbeiten. Das, finde ich, ist ein sehr gutes Angebot. Aber das zeigt eben auch, wie jemand, der von einem, sage ich mal, Migrantenmedium, Multikulti-Medium aus der Nische, erst mal über den ORF dann zu etwas Eigenem gekommen ist. Aber sie war früher beim Report beim ORF und hat ja dann auch Bücher geschrieben. Ihr Buch Generation Haram war ja ein ziemlicher Bestseller. War damit auch erfolgreich. Also das wäre für mich so eine Geschichte. Ja, sie ist ein Vorbild auch für andere Migranten und Migrantinnen. Und ich denke, das sollte der Weg sein. Aber der Standard, der muss der gleiche bleiben. Also man darf nicht den Fehler machen und sagen, okay, nur weil jemand eine andere Biografie hat, muss man den Standard ein bisschen absenken. Das wäre der falsche Weg. Das war zum Beispiel der falsche Weg damals bei diesem Programm Radio Multikulti, wo ich gearbeitet habe. Da gab es große Qualitätsunterschiede zwischen dem deutschsprachigen Programm und, sagen wir mal, dem türkischen Programm. Vielen Dank. Gibt es noch eine Frage. Ja, probieren. Sie haben das Wort Wurzeln gemeint und eben Frau Wiesinger hat gesagt, wir sollen schon aufpassen und nicht im Sinn von Imperativ, sondern es wäre gut, wenn wir unsere Sprache schauen, was bedeutet, wenn lib immer die Wurzeln haben, so muss ich diese Wurzeln mittragen, kann ich nur einfach Florina platzen, die einfach gegen Rassismus, gegen Diskriminierung ist und die die politische Bildung in Frage stellen darf und nicht nur auf Schule reduziert sein dürfte. Es ist mehr eine Anmerkung, dass eben diese Intersektionalität beginnt, sollte mit uns beginnen. Die politische Bildung ist kein Projekt, das vielleicht sechs Monate finanziert wird und dann ist aus. Und fast alle, die in dem Migrationsbereich oder in der politischen Bildung sind, sind abhängig von der Finanzierung. Aber ich glaube, es war im Wissensturm auch eine Konferenz zum Thema reflexive Pädagogik. Irgendwann in Fröhling, weiß ich jetzt nicht mehr, aber es war ein Förderungskatalog. Und es wäre gut, was, was machen wir damit? Nicht nur in der Schule, weil wer bildet die, hinter den Lehrerinnen oder Curriculum, wer ist das, die bestimmt was politische Bildung? Und ich glaube, Sie haben auch gesagt, man muss dekonstruieren. Wir alle brauchen die dekolonialen Hintergründe im Sinn, es ist nicht einfach so über die Nacht, was hunderte Jahre uns eingeprägt gehört, genauso zurück. Und ich hoffe, und es ist auch für mich eine einladung in diese wo bin ich welche politische bildung interkulturell transport kulturell vielleicht wir alle die ab und zu schon ethnografische und ethnische veranstaltungen organisieren einfach versuchen kritisch zu hinterfragen und dann höre ich auf, eben wegen der Medien. Ja, es wäre gut, öfter andere Gesichter zu sehen, nicht nur weiße, privilegierte Menschen, akademische Personen, aber auch in Straßenbahnen oder bei AMS oder irgendwo anders. Und vielleicht auch mit anderen Augen und Hören zu sehen. Und auch im Alltag. Ich weiß, es ist wenig Zeit, aber ich habe gestern von einer Kollegin die Frage, hey, was machen wir für die Menschen, nicht für die Menschen, mit den Menschen. Die wollen nur einen verdammten Antrag auf Stadtbürgerschaft. In Oberösterreich kann man nur online. Vielleicht haben die Menschen schon Erfahrung. Man muss um 12 Uhr in der Nacht um einen Platz in ein paar Monaten. Das heißt, es ist einfach eine vielschichtige Sache. Es darf ruhig nicht nur in diesem kleinen Rahmen, wo wir sowieso, wir haben Interesse, sonst würden wir nicht weiter arbeiten. Es wäre super, wenn wir auch lauter werden und auch diesen Mut haben, hey, es passiert viel und nicht in die richtige Richtung. Danke. Ich würde nochmal für die Medien was dazu sagen wollen. Ich fände es gut, wenn sich alle Medienmacher, Macherinnen dazu verpflichten würden, keine Hetze zu betreiben in ihren jeweiligen Medien und einfach für sich auch mal zu überlegen, okay, wie kann ich denn ein Thema auch anders darstellen? Also ich kenne diese Reflexe. Man bemüht an Klischees. Als ich Korrespondent war, war ich zuständig für den Balkan. Und wenn es in Düsseldorf irgendwelche Probleme mit Roma gab, dann konnte ich die Uhr danach stellen, dass der Anruf aus irgendeiner Redaktion kam, macht uns doch mal eine Geschichte aus dem Ghetto. Aus Bulgarien oder sonst wo. Klar, kann man machen, haben wir auch gemacht, aber wir haben dann oft zum Beispiel auch den Kontrapunkt gesetzt und haben gesagt, okay, wir sind es leid, die immer gleiche Geschichte zu erzählen von kriminellen Roma, von Leuten, die in den reichen Westen wollen, etc., etc., was man dann eben auch erlebt, aber es gibt eben auch die anderen Geschichten und ich habe dann zum Beispiel Reportagen gemacht aus Peetsch. Dort gibt es ein Gymnasium, das Gandhi-Gymnasium, von Roma für Roma gemacht, wo eben wahnsinnig gute Bildungsarbeit auch gemacht wird. Und ich habe gezielt nach gebildeten Roma gesucht, die eine andere Geschichte erzählen können, mit zwei Abschlüssen und dergleichen mehr, um eben diesem Klischee, wir brauchen jetzt Roma aus dem Ghetto, etwas entgegenzusetzen, ganz gezielt, und den Horizont in meinen Heimatredaktionen ein wenig zu erweitern. in dem, wie man gehört hat, um 27 Prozent Migrationsanteil gibt. Also Menschen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft und dazu kommen diejenigen, die schon eingebürgert sind. Im Bundesland Wien hat jeder zweite Migrationshintergrund. Und das merke ich aber nirgendwo im öffentlichen Diskurs, dass dieses gesellschaftliche Bild irgendwie sich in der öffentlichen Kommunikation wieder abbildet. Das heißt, Migranten werden eingeladen, wenn schon, wie Sie es erwähnt haben, nur punktuell, anlassbezogen und meistens die Böder, die da produziert werden, sind entweder Opferbilder oder eben Attäterböder. Also wie sehen Sie das, beziehungsweise in Richtung Zukunft? Medien spielen eine entscheidende Rolle, auch im Bereich der politischen Bildung. Wir bewegen uns alle miteinander Richtung digitalisierte Welt und da sehe ich keine Repräsentation. Wir sprechen auch immer davon, dass wir so ein bisschen gefühlt alle uns bemühen und hoffen, dass die Migranten irgendwie zum Katzentisch zugelassen werden, dass einfach die Gesichter bunter werden, die da ausgestrahlt werden und so weiter und so fort, aber wir sind noch lang nicht bei dem Thema, also es gibt keinen politischen Diskurs und das ist keine Randgruppe in einer Gesellschaft, sondern das ist eine Gruppe, die da, es ist nur eine Frage der Zeit, sage ich immer wieder, und wir sind nicht beim Thema Integration oder Inklusion und was weiß ich, sondern es ist eine gesellschaftliche Weiterentwicklung und das sehe ich im öffentlichen Diskurs nirgendwo. Und das ist in Österreich noch mal schrittweit schwieriger als in Deutschland, weil es die Eingebürgerten so wenig sind. Das heißt, der Anteil der Menschen wächst und ich habe das Gefühl, im öffentlichen Diskurs sind sie überhaupt nicht ersichtlich. Und wir sprechen aber noch immer dazu, dass man dunkel heutige frau da die keine wetterbericht bei den nachrichten ausstrahlt und das ist schon was nicht der stoßpunkt also wie verhält sie das und wie sehen sie das überhaupt für die zukunft also wie soll das thema kommunikation in einer pluralistischen gesellschaft hand gehabt wird das auch ich glaube darüber muss man diskutieren. Und nicht ständig zu sagen, bitte zum Katzentisch. Ja, Sie haben völlig recht. Und es klang ja auch vorhin schon mal an, das Thema, alle sollen teilhaben können an dieser Gesellschaft. Und Sie haben ja zu Recht darauf hingewiesen, ein Gutteil der Menschen, die in den Gesellschaften in Österreich oder auch in Deutschland sind, sind erstmal Fremde oder kommen von woanders, sind Zugewanderte. Debatten anschaut. Zum Beispiel in Deutschland hat die CDU als große konservative Partei lange um den Begriff Einwanderungsgesellschaft gerungen. Also die wollten partout nicht akzeptieren, dass Deutschland längst eine einer Einwanderungsgesellschaft ist. Das ist Realität ausblenden wollen. Man will es nicht haben. Man hält sich die Augen zu, kennt man von Kindern, und dann sehe ich es nicht und dann findet es auch nicht statt. Aber so ist es ja nicht. Klar, man muss darüber reden und man muss auch anders darüber reden. Also wie gesagt, Ausländer, Zuwanderer sind eben bisher in der Berichterstattung häufig als Täter dargestellt oder als Opfer. Und das finde ich persönlich problematisch. Dem kann man was entgegensetzen, indem man ganz gezielt eben Themen auch anders setzt. Und dazu braucht es aber Mut in den Redaktionen. Es braucht Diskussionen in den Redaktionen. Und ich kann Ihnen sagen, ich habe als Korrespondent während der Flüchtlingskrise entlang der sogenannten Balkanrouter berichtet. als Korrespondent entlang der sogenannten Balkanroute berichtet. Und ich habe dann feststellen müssen, dass plötzlich Politiker der AfD in Deutschland als Flüchtlingsexperten in Talkrunden eingeladen wurden. Da fällt mir nichts mehr ein. Also wenn die Besetzung von Podien so gestaltet ist, dass es sicher Krawall gibt, dann finde ich das problemurbler auf das gleiche Niveau wie von seriösen Wissenschaftlern, indem ich ihn nur um eine vermeintlich andere Meinung zu haben, dann in die Podiumsdiskussion oder in die Talkrunde einlade, dann stimmt das nicht. Wir müssen auch intern als Medienleute über sogenannte False Balance reden. Wir wollen ja immer objektiv sein. Alle Meinungen müssen gehört werden. Aber es gibt diese False Balance. Und dann passiert eben Folgendes, dass Geschwurbel völliger Unsinn als gleichwertige Meinung dann plötzlich in Talkrunden aufscheint. Und da muss man ganz klar auch darüber diskutieren und hart darüber diskutieren und auch einfach mal die Entscheidungsprozesse in Redaktionen mal hinterfragen, warum macht man das eigentlich? Sollte man sowieso tun, viel mehr diskutieren. Das ist auch ein Problem in Redaktionen. Ich arbeite in einer aktuellen Redaktion. Da geht es ganz viel um Termindruck. Da geht es darum, okay, Staatsbesuch sowieso, da brauchen wir was. ist und sagt, okay, ist mir doch egal, ob Politiker X oder Y jetzt da ist. Wir finden dieses Thema als wichtig und dann besetzen wir das. Also auch mal ein bisschen kreativer zu werden, das finde ich wichtig. Ich kann mich erinnern, das war auch noch zu Korrespondentenzeit, da hat die FPÖ den patriotischen Frühling ausgerufen und hatte eben Rechtspopulisten aus anderen Ländern eingeladen. Ich bin dann dort hingegangen zu dieser Pressekonferenz. Vor dem Parlament haben 30 Leute demonstriert dagegen. Und auf dem Podium während der Pressekonferenz hörte man das übliche Gesülze. Also von wegen Europa der Vaterländer und ich weiß nicht was alles. Alles schon tausendmal gehört. Null News wert. Ich kam zurück ins Studio und sagte zu meinem Chef, du, ich weiß nicht, was ich darüber berichten soll. Es gibt keinen Newswert. Sagt er, ja, dann lass es. Das fand ich total mutig, zu sagen, okay, dann machen wir es eben nicht. Wir haben die Diskussion zum Beispiel auch immer darüber, dann will die AfD den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aussperren von Parteitagen. Und dann winseln alle rum, das ist aber schlecht für die Pressefreiheit, und wollen unbedingt da rein und geben der AfD dann ganz viel Presse. Dann gibt es diese Diskussion, das wird dann natürlich auch medial verstärkt und in dem Moment spielen wir das Spiel der Populisten mit. Statt einfach mal zu sagen, okay, dann bleiben wir eben draußen, dann berichten wir nicht. Ich wette, die AfD wäre die erste Partei, die sagt, ach, kommt doch mal wieder zu unserem Parteitag. Man muss einfach aktiver bei diesen Spielchen aussteigen, finde ich persönlich. Es gibt ein schönes Beispiel aus Potsdam, hier neben Berlin. Da hat die AfD im Landtag versucht, auch Journalisten zu spalten und hat gesagt, der Kollege von der Bild-Zeitung, der schmeckt uns nicht, der muss raus aus der Pressekonferenz. Dann passierte Folgendes, dann sind alle Landtagsreporter, Reporterinnen aufgestanden und sind rausgegangen und dort saßen dann nur noch die Vertreter der AfD. Das haben die genau einmal gemacht. Und solche solidarischen Aktionen, die auch einfach mal die Spielchen dieser Parteien, die natürlich interessiert sind, ihre Politik unter die Leute zu bringen und Diskussionen anzuzetteln, die einfach auch mal zu durchkreuzen durch Nichtberichten oder durch Andersberichten oder durch Kontrapunkte. Das finde ich wichtig. Und darüber muss man sich auseinandersetzen. Und dazu muss es auch Fortbildungen geben. Fortbildung geht. So, dann gibt es noch eine Abmeldung. Ich möchte noch einmal auf das eigentliche Thema zurückkommen und mir hat es sehr gefallen, was Sie gesagt haben. Und zwar, weil auch beim Herrn Oschwart jetzt sozusagen habe ich irgendwie dieses komische Gefühl gehabt, es geht darum, okay, auch Migrantinnen können sogar Radiosprecherinnen oder was immer auch werden. Und das hat mir schon ein bisschen komisch aufgestoßen. Weil das ist genauso, dass man so die Vorzeigeleute braucht und das nicht eigentlich selbstverständlich ist. Und darum hat mir das sehr gefallen und ich glaube, das ist das, so habe ich das verstanden, wie die Frau Wiesinger zuerst gesagt hat, diese transkulturelle Gesellschaft oder auch inklusive, oder wie man es dann nennt, wo es darum geht, als Ziel eigentlich sozusagen eine gemeinsame, qualitativ höhere Gesellschaft zu entwickeln. Das wollte ich einfach nur mal betonen, weil das jetzt so gar nicht wirklich das Thema oder nur indirekt betroffen hat. Gut, danke. Dankeschön. Ja, ich glaube, da können wir und vor allem da müssen wir auch noch ganz viel weiter diskutieren, was wir dann jetzt vielleicht auch in der Pause noch tun werden. Wir werden jetzt dann in die Pause gehen. Herr Oschwardt, vielen herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Wir schicken ganz liebe Grüße aus Linz und wünschen Ihnen alles Gute. Vielen herzlichen Dank. Ja, erst dann. Wir wünschen Ihnen alles Gute. Vielen herzlichen Dank. Ja, erst dann. Wir werden jetzt in eine Pause gehen. Es gibt nochmal die Möglichkeit, ein bisschen am Markt der Möglichkeiten, sich die unterschiedlichen Möglichkeiten anzuschauen. Und ich darf auch hinweisen, es gibt die Möglichkeit zu wählen. Wenn Sie am 9. Oktober bei der eine symbolische Wahlaktion, wo alle Menschen ihre Stimme abgeben können, ganz egal welche Staatsbürgerschaft sie haben. Das Ergebnis der Passegalwahl, die Stimmen werden auch ausgezählt, das Ergebnis wird am 4. oder 5. Oktober veröffentlicht und auch Personen mit einem österreichischen Pass sind herzlich eingeladen, ihre Solidaritätsstimme abzugeben, denn wir möchten uns für ein modernes und demokratisches Wahlrecht einsetzen, das niemanden ausschließt, sondern das einfach unsere Realität einer diversen Gesellschaft anerkennt. Ich wünsche Ihnen eine schöne Pause. Wir treffen uns dann wieder hier herinnen in 30 Minuten. Dann haben wir noch unsere Podiumsdiskussion und dann, sie ist schon da, ich habe sie schon gesehen, werden wir den Abend noch ausklingen lassen mit Musik von Snessia. Vielen Dank. Thank you.