음... Hmm Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, mein Name ist Helmut Vordenthaler, ich bin Betriebsratsvorsitzender am MECampus des Ketzler Uniklinikums. Und ich darf sagen, im Namen meiner Kolleginnen, es ist 5 nach 12. Wir brauchen in den Krankenhäusern Entlastungsmaßnahmen und schon gar keinen Deckel der Gesundheitsausgaben. Psychische und physische Belastungen sind nimmer zu akzeptieren. Die Kolleginnen können nicht mehr. Viele kündigen oder flüchten in die Kinderkarenz. Dringend brauchen wir Entlastungen. Am 23.11. habe im Namen meiner Kolleginnen einen offenen Brief geschrieben. Ich mit dem Gruber Michael, der ist auch da. Der Brief war adressiert an den Landeshauptmann und seine Stellvertreterin Haberlander. Und 30 Tage später kam die Antwort. kam die Antwort. Darin berief sich die Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin auf vier Strategien, die sie ausarbeiten hat lassen, die die Entlastung herbeiführen sollen. Ich glaube, die kennen wir alle, diese vier Schlagwörter. Das eine ist die Lenkung der Patientenströme. Das andere ist Entbürokratisierung. Der dritte Punkt ist die Digitalisierung. Und der vierte Punkt, das ist ja auch fast ein Hohlschon meinen Kolleginnen gegenüber, ist die Hebung des Gesundheitsbewusstseins in der Bevölkerung. Also, noch einmal, der Brief ist 30 Tage später mit der Schneckenpost gekommen, meine E-Mail war in einer Sekunde gesendet. Wenn dann drinnen steht, Entbürokratisierung und Digitalisierung, dann hätte ich mir schon erwartet eine Antwort per E-Mail und die dann gleich CNC zum Geschäftsführer und nicht nach sechs Wochen erst den Termin mit dem Geschäftsführer. Und da wurden zwar schon Verbesserungen angekündigt, aber nur für die Zukunft und auch wieder nur teilweise. Das, was wir am dringendsten brauchen, sind Entlastungsmaßnahmen sofort. Notmaßnahmen heißt nicht, wir reden einmal drüber und irgendwann in der Zukunft passiert irgendwas vielleicht, sondern Notmaßnahmen für meine Kolleginnen heißt, wir brauchen Unterstützungskräfte jetzt sofort. Aber was heißt das jetzt, Unterstützungskräfte? Ganz einfach gesagt, wir brauchen jemanden, der putzt, wir brauchen jemanden, der her und weg räumt, wir brauchen jemanden, der die Patienten zur Untersuchung führt und wieder zurück, wir brauchen jemanden, der uns die weg räumt. Wir brauchen jemanden, der die Patienten zur Untersuchung führt und wieder zurück. Wir brauchen jemanden, der uns die Materialien aus den Abteilungen bringt, weil die Qualifizierten sind viel zu wenig. Und die wenigen, die da sind, die kündigen auch. Wir haben jede Woche bei den Ärztinnen, Pflegepersonen Kündigungen. Mehrere. Und das kann man dann hochrechnen, wie viele Leute da gerade gehen aus dem öffentlichen Gesundheitssystem, das angeblich ja so gut aufgestellt werden soll. Eine Kollegin ist jetzt auch hier, die ist selbst Abteilungshelferin und die arbeitet mit Leib und Seele, aber die kann auch nicht mehr tun, als sie schon tut. Also auch für die Kolleginnen, die schon da sind und sich um hauswirtschaftliche Tätigkeiten annehmen, braucht es jetzt dringend Entlastung. Und damit bei uns auch Leute anfangen zu arbeiten, müssen sie auch anständig entlohnt werden. Es kann nicht sein, dass man 800 Euro brutto bekommt für diese Arbeit im Krankenhaus an den infektiösen Patientinnen. Da kommt keiner. Und wen wer kommt, letzte Woche hat mir eine Kollegin erzählt, sie hat sich gefreut, sie hat eine Abteilungshelferin dazu bekommen, sie kann als Pflegeassistentin jetzt ihre Arbeit machen. Zwei Wochen später hat sie schon wieder gekündigt, die Abteilungshelferin, weil die Arbeitsbedingungen unzumutbar sind. Zu viel Arbeit für wenige Stunden. Genau, die Kollegin sagt, also eine Kollegin hat mir letzte Woche erzählt, sie musste einspringen in einem stationären Bereich, bei uns im internen Bereich und sie hat gesagt, Helmut, du kannst dich nicht vorstellen, in einem halben Jahr, und die macht 12-Stunden-Dienste, habe ich dreimal frühstücken können, mehr war nicht drinnen. Also noch einmal zum Mitschreiben für die Landesregierung. Wir brauchen dringend Unterstützungskräfte und da geht es um Zahlen. Wir brauchen bei der Reinigung 50 Kolleginnen mehr, die sind auch schon am Limit. Wir brauchen 100 mehr für hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Wir brauchen 20 mehr für Holumbriendienste. Wir brauchen 20 mehr für Patientinnen-Transporte. Und wir brauchen mindestens 30 Kolleginnen, die die administrativen Tätigkeiten übernehmen. Das alleine am MedCampus. Also was das jetzt heißt, wenn man 12 Stunden Dienste schieben muss, mit einer FFP2-Maske oder noch mit Schutzausrüstung dazu, das glaube ich, können sich einige hier auch vorstellen, überhaupt die, die das selbst erlebt haben. Auch die Abteilungshelferinnen sind da betroffen, Reinigungskräfte. Und dann kann ich mir anhören lassen, nein, einen Zeitausgleich für nicht konsumierte Masken-Tragepausen wird es nicht geben. Also ich finde das absolut unwürdig und das müssen wir leider so hinnehmen als Betriebsrätinnen, aber es ist nicht okay und es ist eine Geringschätzung. Ein Punkt waren die Dienstbereitschaften. Also wenn es da geht um 1,58 Euro pro Stunde Dienstbereitschaft, dann ist das ein Hohn in der heutigen Zeit. Da hat Gott sei Dank der Geschäftsführer angekündigt, da wird sich was verbessern. hat Gott sei Dank der Geschäftsführer angekündigt, da wird sich was verbessern. Ja, aber auch erst mit Gesprächen und irgendwann, wir brauchen jetzt vernünftige Abgeltung von Dienstbereitschaften, sonst kündigen noch mehr Leute bei uns. Ja, und die mit und bislang fließende Personalausstattung mit ausgebildetem Personal, die ist sowieso notwendig, weil momentan werden es eher weniger als mehr und die Ausbildungen sind leider auch nur halb voll. Also da ist dringender Handlungsbedarf, sonst kommen wir in den nächsten Jahren nicht aus dieser dramatischen Situation. Und damit das alles funktionieren kann, sage ich es jetzt ganz deutlich noch einmal, braucht es eine deutliche Gehaltsanhebung für ausgebildetes Personal sowie für die Unterstützungsberufe. Wir sind der Meinung, mehr Spitalsbeschäftigte bringen weniger Leid. Mehr Spitalsbeschäftigte heißt mehr Zeit für die Patientinnen. Mehr Spitalsbeschäftigte heißt weniger Sorgen. Mehr Spitalsbeschäftigte heißt, die Menschen werden schneller wieder gesund, sie heilen schneller. Mehr Spitalsbeschäftigte bedeutet mehr Menschlichkeit in der Krankenversorgung. Mehr Spitalsbeschäftigte ist unsere Überzeugung, kostet am Ende weniger. Herzlichen Dank, dass ich da sprechen durfte. Danke, Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender vom Kepler Universitätsklinikum. Wie ich eingangs schon erwähnt habe, wir sind ein bunt zusammengewürfeltes Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Einrichtungen der Pflege, Betriebsräten in Krankenhäusern und diversen anderen. Wir haben uns zusammengefunden, um mehr für mehr den Ausbau der Gesundheitsausgaben durchzusetzen. Mein Name ist Barbara Wimmer, ich bin Mitarbeiterin im Treffpunkt Pflegepersonal. Und ich war bis August als Fachsozialbetreuer für Altenarbeit in einem Altenheim tätig. Und dort habe ich miterlebt, dass die Anforderungen seit vielen Jahren steigen. Und das schon vor der Pandemie. der Pandemie. Aufgrund des hohen Pflegebedarfs und des massiven Personalmangels fehlt es an allen Ecken an Zeit für Gespräche, dass man Biografiearbeit machen kann, Aktivierungen, dass man Fähigkeiten erholen kann von den Leuten, für kinesthetische Mobilisationen, vorbeugende prophylaktische Maßnahmen, jede Pflegeperson ist ein ganz großes Anliegen, dass sie mit ihrer fachlichen Kompetenz ganzheitlich pflegt und achtsam und wertschätzend Betreuung lässt. Leider ist der Zeitrahmen für Gespräche und Aktivierungen sehr knapp geworden. Genau die Beziehungsarbeit, die zwischenmenschliche Arbeit, was die Basis in dem Beruf ist, kommt da viel zu kurz. Und die, was jeder ganz dringend braucht, hat der Bewohner, die Bewohnerin, die Angehörigen, sowohl auch das Personal. Und man ist des Öfteren wirklich hin und her gerissen, den Anforderungen gerecht zu werden. Man weiß wirklich oft nicht mehr ein und aus, wo man anfangen soll. Und genau das führt zu Überlastungen, wie wir es jetzt auch so viel hören. Und es braucht jetzt ganz, ganz dringend bessere Rahmenbedingungen, dass das Gelernte und die vielen Erfahrungen, die schon da sind, auch gut gelebt und umgesetzt werden können. Danke. Danke, Barbara Wimmer vom Treffpunkt Pflege hier in Linz. Ich darf euch mal recht herzlich begrüßen. Ich bin Matthias Lübick, zukünftiger Fliebzucht-Vorsitzender von Krankenhaus Sierning. Ich bin spontan eingeladen worden von der Andrea, weil wir uns hier schon lange kennen, weil ich eine riesengroße Pflegegruppe habe auf Facebook und schon seit Jahren versuche die Pflege eigentlich zu vereinen. Ich möchte mich anschließen an das was der Helmut gesagt hat, aber was ich dazu noch sagen möchte, es ist nicht nur das Krankenhaus, es sind die ganzen Pflegeheime die Hilfe brauchen, es ist die ganze Hauskrankenpflege. Es sind viele, viele Einrichtungen, die wir wahrscheinlich jetzt gar nicht benennen können. Und mir geht es vor allem um die Solidarität, die Gemeinschaft unserer Berufsgruppen und nicht nur unter Diplom Krankenpflege. Ich möchte euch sagen, wir dürfen sie einfach nicht mehr auseinander dividieren lassen. Es ist egal, ob wir in einem Krankenhaus arbeiten, ob jetzt sämtliche Leute, wenn ich jetzt zum Beispiel vor dem Krankenhaus ausgehe, egal ob Ärzte oder bis zum Reinigungspersonal, es ist wurscht, das Uhrwerkel rennt nur dann, wenn jedes Raul zitrat. Und ob das ein großes Raul ist oder einines Rauh, es ist scheißegal. Wenn das kleine Rauh steckt, dann steckt die Uhr und die Zeit rennt verkehrt. Ja, wie gesagt, die Heime gehen relativ unter jetzt und die Hauskrankenpflege. Das ist jetzt in der Pandemie auch. Und das ist für mich auch sehr, sehr leidtragend an dem Ganzen. Ich meine, die Krankenhäuser haben auch viel draufgezahlt. Besonders die auf den Intensivstationen und die, die in den Coronastationen gearbeitet haben. Aber wie gesagt, wir müssen schauen, dass wir alle in ein Boot bringen. Wirklich alle. Und es darf keine persönlichen Befindlichkeiten mehr geben, dass einer sagt, ja mit dem kann ich nicht, mit dem geht es nicht. Wir müssen zusammenhelfen und seit Jahren sparen sie bei uns ein. Seit Jahren reduzieren sie das Personal. Die Leute rennen wirklich auf die längsten Birsten, kann man sagen. Die sind am Ende. Und da müssen wir jetzt alle ansetzen und miteinander irgendwas bewegen. Jetzt ist die beste Zeit. Und jetzt sehen, zuerst werden wir hochgejubelt und hochgeklatscht und jetzt vergisst man wieder. Danke. Ich bin die Guttrun Bernhard, ich bin stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Diakoniewerk Oberösterreich und wir vertreten ca. 1800 MitarbeiterInnen aus dem Behinderten- und Seniorenbereich. Dieser Bereich ist hier noch nicht genannt worden, aber ich stehe auch da für viele andere Bereiche, mit denen wir in Kontakt sind. Zum Beispiel die Wohnungslosenhilfe, die psychosoziale Betreuung, die Kinder- und Jugendhilfe, die Kindergärten und Schulen und für Beratungsstellen und Projekte für Frauen, Migrantinnen, Arbeitslosen und Menschen, Betroffene von Gewalt, die alle auf Landesförderungen angewiesen sind. Und ich nehme auch die unbezahlte Care-Arbeit mit, die vorwiegend von Frauen geleistet wird. Frauen, die zu Hause ungefragt betreuen und pflegen müssen, weil entsprechende Angebote und die Finanzierung dieser Angebote durch die öffentliche Hand fehlen. Die Auswirkungen auf ihre eigene Gesundheit, Altersvorsorge und gesellschaftliche Teilhabe sind bekannt und verstärken geschlechtsspezifische Ungleichheit. Und in meiner unmittelbaren Bezirksrats-Tätigkeit erlebe ich seit Jahren, wie der Sozialbereich kaputt gespart wird. In der Behindertenhilfe gab es seit 2015 massive Budgetkürzungen mit sogenannten moderaten Ausbau der Leistungen. Das heißt, weniger Personal muss mehr leisten. Die Probleme in der Altenhilfe haben meine Vorredner schon genannt. Wir kämpfen mit einem Personalschlüssel aus dem vorigen Jahrhundert, der trotz massiver Forderungen nie angehoben wurde. Und ich sehe, dass aufgrund dieser folgenschweren Personalpolitik inzwischen nicht einmal mehr, die auf das Mindestmaß reduzierten Dienstposten besetzt werden können, weil bestehendes Personal wegbricht und neue MitarbeiterInnen unter diesen Bedingungen kaum zu finden sind. Und ich und wir müssen mit ansehen, wie professionelle, qualitätsvolle Betreuung, die sich an Bedürfnissen und Menschenwürde der Klientinnen kümmert, zu einer Basisversorgung mit warmen Saat sauber verkommt. Ich weiß von Angehörigen, die dringend einen Betreuungsplatz für ihr Kind oder ihre Eltern brauchen, die oft jahrelang vertröstet werden und an ihre Grenzen kommen und ihren Beruf aufgeben müssen. Und ich höre von Betroffenen mit Hilfebedarf, dass sie nicht gefragt werden, ob das reduzierte Maß an Unterstützungsmöglichkeiten und die sinkende Qualität in der Betreuung ihren Bedürfnissen überhaupt noch gerecht wird. Diese Erfahrungen der unterschiedlich Betroffenen machen deutlich, dass qualitätsvolle Pflege und Betreuung von Kindern, Kranken und Menschen mit Hilfebedarf zunehmend gefährdet ist. Und wir alle, die wir hier stehen, wissen, dass schlechte Arbeitsbedingungen und vergleichsweise geringe Entlohnung zu massiver Personalnot führen und dadurch bedarfsgerechte Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann. Aber unsere Landesregierung schiebt die Verantwortung von sich weg. Sie stellt längst fällige, marginale Korrekturen, die oft in langwierigen gewerkschaftlichen Verhandlungen erkämpft wurden, als Grund. Sie stellt diese marginalen Korrekturen als große Erfolge dar. Sie versucht mit Imagekampagnen und Entprofessionalisierung Personal zu gewinnen. Personal zu gewinnen. Aber sie weigert sich, wirkungsvolle und nachhaltige Maßnahmen für eine echte Verbesserung des professionellen Care-Bereichs zu finanzieren. Ich werde aber nicht mutlos, denn ich erlebe auch, dass sich Betroffene zusammenfinden und Protestkundtun, wie zum Beispiel das Kindergartenpersonal in diesen Tagen. Ich erlebe, dass die Anliegen der Belegschaften von diversen Plattformen aufgegriffen und unterstützt werden, so wie in dieser Aktion hier und heute. Ich erlebe, dass der Widerstand insgesamt vielfältiger und bunter wird. Und ich erlebe, dass die Zivilgesellschaft ihre Aufmerksamkeit inzwischen vermehrt auf den Kehrbereich lenkt. Und ich erlebe, dass uns Passantinnen bei Aktionen spontan unterstützen und uns ermuntern, an diesem Thema unbedingt dran zu bleiben. So wie wir es erlebt haben, als wir letzten Juni hier standen und 54 Kilogramm Postkarten für mehr Personal in Heimen. Und so, den sage ich noch, dieses bote Bild des Widerstands erweckte mir die Hoffnung, dass die Protestbewegungen gemeinsam eine Größe bekommen, die unsere Politik zum Handeln bringt. Denn es ist keine Frage des Geldes, sondern des politischen Willens, wie unser soziales Netz in Zukunft aussehen wird. Danke. Thank you. The Thank you.