Was wäre, wenn... Der utopische Podcast mit Sigrid Ecker Sarah Wiener, herzlich willkommen im Studio. Sie sind Abgeordnete als Parteilose für die österreichischen Grünen im Europäischen Parlament seit 2019. Frau Wiener, was führt Sie denn nach Linz? In erster Linie führt mich jetzt gerade durch Österreich meine Kolleginnen und meine Kollegen von der Grünen Partei, von der Grünen Fraktion. Und mein Interesse an Ernährung, an bestimmten Projekten, an solidarischer Landwirtschaft, an Handwerk, an nachhaltigen Restaurants, an Märkten und dann an der Alpentagung in Tirol. Also alles Themen, die mich einfach beschäftigen und die mich aber auch mehr mit Österreich verbinden, weil ich in Brüssel und in Straßburg dann manchmal doch sehr weit weg von Österreich bin. Und ich einfach wissen wollte, was beschäftigt die Leute hier, wie schaut es hier aus, wie ist es hier mit dem Klima, mit der Landwirtschaft und mit dem Essen. Ja, das freut uns natürlich sehr, dass Sie dann auch hier bei Radio Frohe einen Abstecher machen im Studio und sich Zeit nehmen für dieses Gespräch. Bevor wir inhaltlich uns dazu vertiefen zu all den Themen, Sie haben schon vieles genannt jetzt auch, möchte ich aber noch kurz auf Ihren Werdegang eingehen. Sie sind deutsch-österreichische Unternehmerin, so heißt es so schön, Fernsehköchin sind Sie, waren Sie, je nachdem, das erzählen Sie mir vielleicht noch und Autorin. sozusagen, was sie heute auch antreibt noch, das zu tun, was sie tun. Gibt es da einen roten Faden, gibt es da so einen Erweckungsmoment oder irgend so was, wo sozusagen, wo Sie sagen, ab da ist bei mir losgegangen? Also es gibt einen roten Faden und das ist schon mein Interesse für Lebensmittel Und für die Produktion, fürs Handwerk, für den Duft, für den Biss, für das Geräusch, für die Vielfalt, das habe ich schon immer gehabt. Aber in die Politik bin ich eigentlich geschwemmt worden, muss man sagen, oder bin ich gegangen, weil ich mir dann Gedanken gemacht habe, was sind denn eigentlich qualitativ hochwertige Lebensmittel? Und diese Frage habe ich mir gestellt, als ich in die Öffentlichkeit gekommen bin und alle haben dann gesagt Frau Wiener, was sind gute Lebensmittel? Und damals vor 30 Jahren hieß das, gute Lebensmittel sind einfach frisch und der Fisch hat keine glasigen Augen und wir machen Baby-Steinboot und das Selterne und der Trüffel oder eine Auster, das ist top of the top. Das war das Niveau vor 30 Jahren. Und im Zuge der Reise dachte ich aber, was ist denn eigentlich mit der Erdäpfel? Da gibt es ja so viele, die mehlig kochen, festkochen, halb kochen. Eine violette, eine kleine, eine große, eine Tomate, die nach Rosen duftet und nach Pilzen schmeckt, was ist denn mit der Qualität? Und als ich da war, habe ich mir gedacht, ja, ich rede immer als Köchin von der Qualität auf dem Schneidbrett, also wirklich von links nach rechts, übers Schneidbrett in die Pfanne und wenn ich es versau, dann habe ich Pech gehabt, da habe ich die Qualität kaputt gemacht. Aber dass Qualität beim Boden anfängt, beim Bodenmikrobiom, also bei den Bodenlebenwesen, die den Boden prägen und dann die Nährstoffe für die Pflanzen und für die Bäume zur Verfügung stellen. Klima, Sonne, Wind, Höhe, Ernte, Ernteanbau, wie behandle ich das, was spritze ich da oder was spritze ich nicht auf dieses Lebensmittel, wie ernte ich es, wie lagere ich es Und am Ende, was mache ich dann draus? Also, tue ich das dann sterilisieren, zentrifugieren, Fettketten zerteilen, fraktionieren und dann in Plastik abpacken, dass es dann schön länger haltbar ist? Also, die Industrie sagt ja, länger frisch, ich würde sagen, länger tot. ich würde sagen länger tot oder habe ich dann ein köstliches Urprodukt, aus dem ich dann meine ganz gekommen sind, indirekt, nämlich indem Sie das sehr umfassend denken, Lebensmittel zu verarbeiten und das Thema Lebensmittel an sich und demgemäß nehme ich jetzt einmal irgendwann eben in dem allen, was Sie aufgezählt haben, sich gedacht haben, Sie müssen da irgendwo ansetzen, um es von vornherein sozusagen ein bisschen mitzulenken. Ist das eine Motivation? Ja, jetzt ist es eine große Motivation, aber ich glaube, dass wir alle nicht gewusst haben, bis vor wenigen Jahren, wie wir, was wir essen und wie wird das überhaupt manipuliert und produziert wird. Ich weiß noch, ich war zwar ein faules, unachtsames Hippie-Kind in der Schule als Teenager, aber ich weiß noch, wie es mich schockiert hat zu erfahren, dass unsere Rinder Hormone zu fressen kriegen, nur damit sie schneller wachsen, damit es ein Reibach ist für Leute, die noch mehr daran verdienen wollen. Ich weiß noch, wie mich das damals empört hat, schockiert hat. Dann kam der Glykol-Skandal, dann kam der Skandal, dass da Zusatzstoffe drinnen sind, die minderwertig sind und die krankmachend sind. Dann haben sich wieder welche ausgetauscht. fertig sind und die krankmachend sind. Dann haben sich wieder welche ausgetauscht. Dann habe ich mir geschaut, ich weiß gar nicht, was da drauf steht. Auf der Etikette steht da irgendwie 4 Gramm Trockenhuhn. Was soll denn das sein? Und Würzmittel und solche Sachen. Also auch Aromastoffe, künstliche Aromastoffe, die eigentlich den Geschmack manipulieren und etwas bestärken oder vorgeben zu sein, was nicht ist. Und das hat mich schon wirklich von frühester Jugend aufgeregt, weil ich das nicht wollte. Ich wollte keine Zusatzstoffe, ich wollte keine Manipulation, ich wollte den puren Geschmack haben. Und ich habe mir gedacht, wieso haben wir da aufgezeigt und gesagt, wir wollen das. Haben wir gesagt, ja bitte künstliches Erdbeeraroma statt echtes. Ja, tu in den Joghurt, damit er mehr wiegt, Milchpulver einrühren. Tu irgendwie in die Wurst getrocknetes Blutplasma reinkippen, damit es billiger wird, du die Händeln zweimal panieren, damit es mehr wiegt, zwar nur 3 Gramm, aber eine Million mal 3 Gramm macht halt auch Fett. Wollten wir das alles so? Und ich glaube, nein, wir wollten das nicht so. Wir haben das, wussten lange, lange Zeit nicht, dass es so ist und es ist einfach immer schlimmer geworden. Wir sind irgendwann einmal vom rechten Weg abgekommen. Und dass diese Empörung darüber, dass wir gar nicht mehr die Wahl haben, auch wenn das behauptet wird, und dass wir Konsumenten, das Wort kann ich eh nicht leiden, das sozusagen noch befördert haben und uns gewünscht haben. Und deswegen gibt es das alles. Und dann noch jetzt die Situation, dass wir auch unsere Mitwelt zerstören, unsere Gesundheit zerstören, also Tierleid verursachen und das Klima ruinieren. Für meinen eigenen Sohn, für meine Enkelin, das hat mich dann letztendlich dazu getrieben zu sagen, jetzt ist Schluss, jetzt Lebensmittel sind mein Thema, jetzt gehe ich in die Politik, nachdem ich gefragt worden bin, um mich dagegen zu werfen gegen diese ganzen Zumutungen. Versuche mich dagegen zu werfen, muss man sagen. Genau, über das Versuchen werden wir dann nachher auch noch reden, was da vielleicht schon gegangen ist oder wie sehr man sich da vielleicht dann auch den Kopf anhaut, sage ich mal. Sie haben natürlich davor lange Zeit, man kann Ihnen sozusagen nicht den Vorwurf machen, Sie wären da an der falschen Stelle und Sie müssten doch eigentlich die Menschen aufklären, die Dinge kaufen und nicht wissen, weil das haben Sie eigentlich ja sehr lange getan, kann man sagen, in Ihren Sendungen. und nicht wissen, weil das haben sie eigentlich ja sehr lange getan, kann man sagen, in ihren Sendungen. Deshalb gehen wir jetzt einmal vertieft noch in so einzelne Felder rein. Gerade die globale Ernährungssicherheit ist ja immer wieder auch ein großes Thema, nicht zuletzt aufgrund jetzt von dem, dass wieder auf europäischem Boden Krieg stattfindet. Wie stellt sich denn aktuell die Lage dar? Ist das etwas, womit Sie sich befassen in Ihrem politischen Alltag? Ja, unbedingt. Also die Ernährungssicherheit und die Ernährungssituation weltweit, europaweit, aber auch global gesehen ist eines meiner Themen. Man kann nicht über Landwirtschaftspolitik machen, finde ich, und vergessen, dass es gerade zur gleichen Zeit 800 Millionen Hungerte gibt, eine Milliarde Fettsüchtige und dass wir alles mit allen Zusammenhängen, virtuelle Landnahme machen, dort gehen manipulierten Mais von Feldern, die wirklich 100.000 Hektar groß sind, ich war dort, in Kühe stopfen, um die dann hier billig als Steak zu verkaufen, in Konkurrenz zu meinem Alpenbauern, der wirklich noch also grasgefütterte Rinder hat oder eben gleich das Tierfutter, das dann nicht bei Menschen landet, die am Verhungern sind, sondern im Tier. sind, sondern im Tier. Das hängt alles zusammen, das kann man nicht trennen und gerade in dieser Situation, wo wir merken durch den Krieg, dass es ungleich verteilt ist, nämlich die einen vielleicht einen teureren Preis haben, aber ganz sicher nicht verhungern werden, während andere vor dem Hungertod stehen, weil sie abhängig sind von einseitiger Ernährung, zum Beispiel vom Weizen als Grundnahrungsmittel und das selber nicht in ihrem eigenen Land nicht einmal anbauen. Und das ist so, weil es eine Agroindustrie gibt, die diesen Ländern gesagt hat, baut lieber Baumwolle an oder Rosen für den EU-Weltmarkt oder für den Welthandel. Das brauchen wir und wir beliefern euch einseitig mit Mais und Weizen, weil eigentlich alles in der Welt, die riesigen Agrarflächen, steht da Weizen, Mais, Mais, Weizen, Weizen, Mais. Zucker gemacht, daraus wird gemacht, von Ceralien über Basen über Alkohol über alles, was du brauchst für die für die schwerst manipulierten hochverarbeiteten Nahrungsmittel. Das ist alles in einer Industrie. Wir werden gefüttert eigentlich von fünf Großkonzernen, die vom Weizenschrot über Tierfutter, über unseren Reishandel alles manipulieren. Und wir spielen mit. Wir geben unsere Vielfalt auf, die wir haben und die wir noch haben zum Teil in Österreich, dank geologischen anderen Umständen wie zum Beispiel die großen Ebenen oder die großen Flächen, wo man dann sagt, super, das ereignet sich gut für Riesenfelder, haben wir ein Glück gehabt. Wir haben noch sehr viele gute Handwerker, die aber auch immer weniger werden. Und wir haben immer mehr Bauern, die aufgeben müssen, weil sie mit diesen Welthandelspreisen konkurrieren müssen. Und jetzt haben wir die Situation, dass diese Industrie gesagt hat, wichtig ist, dass du mehr produzierst, dann verdienst du mehr. Ohne zu sagen, dass wenn man mehr produziert und alle mehr produzieren, fällt der Preis. Wenn du dich spezialisierst, wirst du anfällig und hast keine Sicherheit, als wenn du groß aufgestellt bist und einen Korb hast, wo nicht nur der Mais oder der Weizen drin oder die Zuckerrübe, sondern einen Korb, einen bunten Korb der Regionalität, dass wenn du weißt, der Buchweizen haut nicht so gut hin, aber dafür die Kohlköpfe oder die Erdäpfel oder die Hirse oder die Linse oder der Roggen oder wie auch immer. Also die Vielfalt, die wir als Welten, als Menschenerbe immer hatten, wird durch dieses System extrem dezimiert und befördert auch noch einen immensen Input von Mineraldünger und von Pestiziden. Also ich kaufe Pestizide bei wenigen Großkonzernen und Mineraldünger aus dem Ausland, die sich enorm verteuert haben, weil sie mit hohen Energie, mit Erdöl und Gas hergestellt werden und wir das kaum mehr bezahlen können, um dann einseitige Ernährung zu fördern, die dann nicht im Magen meines Nachbars landet, sondern irgendwo. Erst einmal im Silo und dann sagt man Tschüss und man weiß gar nicht, wo geht das jetzt hin? Schneiden den Bauern die Würde ab, weil er gar nicht mehr stolz ist. Uns nimmt es die Kontrolle, weil wir gar nicht mehr wissen, was wir essen und macht uns gleichzeitig krank, weil wir einseitig und verarmt essen. Die einen werden immer blader, weil es nur noch Kohlenhydrate gibt, die anderen verhungern, weil die für einen Weltmarkt auch produzieren oder gezwungen werden, auf einmal mit unseren stark subventionierten Hühnerflügeln zu konkurrieren, weil die wollen wir nicht mehr essen. wir wollen nur noch Edelstücke essen. Also wir sehen schon, wir kommen gar nicht umhin, wirklich die globalen Zusammenhänge bei Ernährung tatsächlich immer mitzudenken. Und das tun sie auch. Das ist jetzt nicht ganz so beliebt, weil die Menschen ja quasi das Komplexe nicht so gern haben, lieber das Einfache und Heruntergebrochene. Darum breche ich jetzt einmal herunter auf die europäische Ebene, weil das ist schlussendlich sozusagen der politische Boden, auf dem Sie sich auch bewegen und der für uns ein großes Gerüst bildet, wenn es um politische Bestimmungen geht. Im Juni wurde im Europaparlament ja das 60-jährige Bestehen der gemeinsamen Agrarpolitik, der sogenannten GAP, gefeiert. 60-jährige Bestehen der gemeinsamen Agrarpolitik, der sogenannten GAP, gefeiert. Sie definiert Regeln für die Landwirtschaft in den Ländern der Europäischen Union mit rund 40 Prozent des Gesamtbudgets der EU, stellt die GAP den zweitgrößten Handelsposten der Gemeinschaft dar. Also ein Riesenbudget, ein großer Part in dieser Politik. War die GAP in den Anfangsjahren eben notwendig, um Hungersnöte in Europa zu lindern, ursprünglich mit Preisgarantien, dann durch produktionsunabhängige Direktbeihilfen an landwirtschaftliche Höfe, ungefähr ab den 1990er Jahren. Also die GAP beruht jetzt auf zwei Säulen. Die erste Säule umfasst Direktzahlungen an die Landwirte, eben wie schon gesagt, sowie auch so gemeinsame Marktordnungsprinzipien für einzelne Agrarerzeugnisse etc. Und die zweite Säule ergänzt die GAP seit 1999 und zielt auf die Entwicklung des ländlichen Raums ab. So habe ich das alles schön herausgesucht und gelesen und wenn man das so hört, klingt das ja gar nicht schlecht, muss man sagen. Also was sind die Probleme? Sie haben jetzt schon einige aufgezählt, was sozusagen im globalen Bereich ist. Was ist jetzt auf EU-Ebene, was sind da die Probleme dran? Das größte Problem ist sicher, dass man schon Ende der 60er überall in Europa eine Lebensmittelsicherheit hatte und ab da dann hurtig Überschüsse produziert hat. Man hat das nie korrigiert, dass es keine Subventionen mehr gibt, um den Bauern zu helfen und der essenden Bevölkerung. Das ist die Wurzel der Übel. Das Zweite ist, dass deswegen auch, weil es schon so lang ist und viele Jahrzehnte ist, hat es die größte Lobby in der ganzen EU. Und diese Lobby ist sehr träge und hat Angst und vermeidet jede Veränderung, die wir dringend brauchen. Und das Dritte ist, dass das gut klingt, wenn wir zwei Säulen haben, aber de facto sind 70 bis 80 Prozent in der ersten Säule und nur 20, um den Kollateralschaden klein zu halten, in der zweiten Säule. Und in dieser ersten Säule geht es um Flächensubventionen. Das heißt, hast du viel, wird dir viel gegeben, machst du Konkurrenz zu den Kleinen. Das heißt, die Großen werden immer größer und größer und sind einem unfairen Wettbewerbsvorteil den Kleinen, das heißt die Großen werden immer größer und größer und sind einem unfairen Wettbewerbsvorteil den Kleinen gegenüber. Und dann kommt noch hinzu, dass ja pure Flächensubvention stattfindet. Es sind aber unsere Gelder, es sind gesellschaftliche Gelder von jedem Einzelnen, die wir gezahlt haben, um der Gesellschaft etwas Gutes zu tun. Das heißt, man sollte doch ein System finden, wo es eine Win-Win-Situation für den Menschen und für die Bauern sind. Also das Richtige befördern, das Schlechte bestrafen und nicht auch noch subventionieren. Denn wenn ich für das Schlechte Geld kriege, warum sollte ich damit aufhören? So ist es heute ein bisschen. Dennoch muss man sagen, wird ja keiner gezwungen, diese Gelder anzunehmen. ein bisschen. Dennoch muss man sagen, wird ja keiner gezwungen, diese Gelder anzunehmen. Also sie könnten natürlich auch mit ihrem eigenen Erbe, dem fruchtbaren Boden, machen, was sie möchten als Bauer, wenn sie nicht sich sozusagen Subventionen verdienen wollen. Wir haben aber die perverse Situation, dass es kaum einen Bauern in Europa gibt, der ohne Subventionen heute überleben würde, einen Bauern in Europa gibt, der ohne Subventionen heute überleben würde. Weil dieses System den Bauern so abhängig gemacht hat und durch die Überproduktion so schlechte Preise gezahlt hat, wo nebenbei die Bauern durch Spezialisierung und Eigenkonkurrenz und nochmal Industrialisierung selber sich auch da reingeritten haben, das gehört auch zur Wahrheit, jetzt da auf der Wand stehen und nicht mehr wissen, wie sie rauskommen soll. Und die Lösung ist ganz sicher nicht, noch mehr zu produzieren, noch mehr zu technologisieren, noch mehr zu industrialisieren und noch mehr zu spezialisieren mit viel, viel Output und eher so Input von globalen Großkonzernen, die einfach nur eine Gewinnmaximierung und nicht unsere Gesundheit und unser Überleben im Fokus haben. Sondern ist jetzt natürlich die Frage, was kann die Lösung sein? Ich werfe jetzt noch eine Zahl rein, nämlich durch die fehlgeleiteten Agrarsubventionen sind bis 2040 ist zu erwarten, dass 6,4 Millionen kleine und mittelständische Höfe europaweit, nehme ich jetzt einmal an, ist diese Zahl gemeint, zusperren. Also das kann man sich ja gar nicht vorstellen, diese Zahl. Egal ob diese Prognose stimmt, es sind auf alle Fälle viele, die das nicht mehr schaffen. Das heißt, was wären jetzt Lenkeffekte, die dagegenhalten könnten? Naja, es sind schon Millionen gestorben. Sie müssen ja nur aufs Dorf gehen und sagen, früher vor 20 Jahren, wie viele Bauern waren da, wie viele sind heute da. Und das macht uns auch anfällig mit unserer Ernährungssicherheit und unserer Ernährungssouveränität. Und das macht uns anfällig, dass wir ländliche Räume aufgeben werden oder die in Armut versinken oder erodieren. Weil wenn es keine Bauern mehr gibt, die für den Nachbarn produzieren, gibt es auch keine Handwerker mehr, keine Fleischer, keine Bäcker und und und. Das ist eine Riesenkette, die da in der Not steht oder davon profitieren würde. Was muss passieren? Es muss passieren, dass wir regional denken, dass wir unsere Vielfalt schützen, dass wir die Bodenfruchtbarkeit schützen, das ist ganz wichtig, und dass wir uns zumindest darauf einigen, dass unsere Grundnahrungsmittel, von denen wir, die wir jeden Tag brauchen, regional produzieren und nicht in Ägypten oder in Südamerika importieren, mit einem wahnsinnigen Aufwand das Klima nebenbei versauen und dann auch noch etwas essen, von dem es keine Kontrolle mehr gibt. Hier gibt es eine Gruppe von hochgefährlichen Pestiziden, die in der neuen Pestizidverordnung bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden sollen, was ich schon in Irrsinn finde, weil es gibt einen Grund, warum sie hochgefährlich sind. Also der Irrsinn ist jetzt nicht, dass sie reduziert werden, sondern dass sie nicht sie reduziert werden, sondern dass sie nicht hochgefährlich sind und man nicht mehr reduziert werden. Wenn ich weiß, dass wirklich etwas fruchtschädigend ist, dass mich das unfruchtbar macht, dass Krebs fördernd ist, dass es mich töten kann, dass es die Mitwelt so schwer schädigt, dass ich bald keine haben mehr werde, dann ist doch die logische Schlussfolgerung, wir brauchen Ersatz dafür und nicht nur eine Reduktion, ist meine Meinung. Und jetzt kommt das absurde Wirtschaftshandlung dazu, dass sehr viele hochgefährliche Pestizide, die hier verboten sind, noch exportiert werden dürfen in den globalen Süden. Zu Analphabeten, die nicht einmal Schutzausrüstungen haben. Und 99 Prozent der Vergiftungen mit Pestiziden finden auch dort statt. Nicht nur, aber es ist so viel, dass die Leute dort wirklich zum Teil elendiglich krepieren und dort Gemüse und Obst anbauen, was dann wieder hier in die EU importiert wird und auf unserem Teller landet. Ich möchte jetzt nicht so egoistisch sein und sagen, es geht nur um meine Gesundheit und um mich. Ich will es persönlich sicher nicht essen, aber ich finde es auch eine Zumutung, dass durch die Luft und durch das Wasser und durch die verseuchten Boden auch meine kleine zweijährige Enkelin schon gezwungen wird, diese ganzen Gifte zu essen und es keinen gesellschaftlichen Aufstand gibt, der sagt, jetzt ist genug. Es gibt aber gerade einen agroindustriellen Aufstand von Lobbyisten, die sagen, bloß keine Reduktion, weil wir dann verhungern. Es gibt aber eine Landwirtschaft, die zeigt, dass es ohne chemische Pestizide geht und ohne Mineraldünger und das ist die ökologische Landwirtschaft. Ich bin jetzt nicht so verträumt, dass ich sagen muss, morgen muss alles bio sein oder öko. Es gibt auch ökologische Alternativen, über die haben wir gar nicht geredet, Aber es ist doch offensichtlich, dass wir unsere Landwirtschaft ändern müssen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft haben wollen. Und da schreit das Klima, da schreien die Überschwemmungen, die Dürren. Der Preis, der ja auch so teuer ist, weil wir eben so viel Input von außen bekommen, der schreit doch dafür nach einer Veränderung und nach einem besseren Wenden zum Vorteil von uns allen. Auch von den Bauern, damit es wieder eine Vielfalt gibt und dass sie wirklich wieder unabhängig sind und frei. Wäre eine Möglichkeit auch, dass man hier anders die Gewinne besteuert, im Sinne von die Gewinne, die Übergewinne, die jetzt die großen Agrarindustriefirmen, Unternehmen einstreifen gehen einfach als Gewinne, werden die abges großen Agrarindustrie Firmen, Unternehmen einstreifen, gehen einfach als Gewinne, werden die abgesandt und es wird aber nicht sozusagen für die Schäden, die muss die Allgemeinheit tragen. Es werden nicht sie verantwortlich gemacht. Das heißt, wäre sowas was oder ist sowas was, wofür sie sich einsetzen? Ich bin auf jeden Fall dabei. Erstmal Übergewinne abschöpfen. Andere. Es gibt jetzt sehr, sehr viele Leute, die wirklich auf jeden Cent schauen müssen und die in die Knie gehen. Es gibt auch viele, die sich gute ökologische Lebensmittel leisten könnten, die aber trotzdem im Discounter einkaufen gehen, muss man auch sagen oder sagen, lieber meinen großen SUV und dreimal Urlaub. Also das ist auch schon ein bisschen eine Prioritätensache. Aber es gibt sehr viele Menschen, die können sich das nicht leisten. Und die Frage ist, in einem der reichsten Länder der Welt sollten wir nicht ermöglichen, dass jeder gesund und vielfältig und ökologisch und unvergiftet ist. Oder sagen wir jetzt, wir haben eine Zweiklassengesellschaft, für die einen der minderwertige Nahrungsmittel, der also 20, 30 Mal bespritzt worden ist und die, die es sich noch leisten können, die essen dann noch einmal ein bisschen besser. Wobei es ja nur eine Frage der Zeit ist, weil es ist unser aller Wasser, unserer aller Luft und unser aller Boden. Also es wird nicht einer gesund bleiben in einer kranken Mitwelt. Wir werden alle darunter leiden. Und deswegen ist Übergewinnsteuer das A und O, aber auch für die Schäden aufzukommen, die diese Industrien verursachen. Ich will es ja nicht verbieten, aber dann zahlt ihr einen Preis zur Reparatur. Dann wird es über Nacht so immens teuer, dass jeder sagt, ach weißt was, dann lasse ich es lieber. Dann tue ich doch nachhaltig und ökologisch produzieren, weil das kann sich ja keiner leisten. Aber wir leisten es uns durch Wasserreinigung, durch wahnsinnige Krankheitskosten, durch elendiges Leid bei Tieren, durch Völker, die wir unterdrücken und wo es sklavenähnliche Zustände gibt, Kinderarbeit und so weiter, Verarmung unserer Samen- und Sortenvielfalt. Also es gibt ein paar sehr vernünftige Argumente mit dem Hausverstand, wo man sagt, wir sollten uns jetzt nicht darüber diskutieren, auf welcher politischen Seite du stehst, welche Couleur du hast, sondern das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, unser Überleben zu übersichern und das von unseren Kindern und von anderen Menschen. Und das müssen wir jetzt angehen, weil es brennt. Das Problem ist natürlich dann die Lobbygeschichte. Da gibt es großen Einfluss auf die Politik, vor allen Dingen auf die konservative Politik. Ein gutes Beispiel, finde ich, ist dieser Salzsee. Ich glaube, es ist irgendwo in Amerika, wo dieser Salzsee neben einem Bergwerk steht. Und das Bergwerk hat da immer die Schwermetalle, den ganzen Staub und alles, den ganzen Dreck reingelassen. Jetzt durch die Klimakrise trocknet der See aus. Jetzt wird dort Billigland, die Leute werden dort angesiedelt oder siedeln sich dort an, da gibt es Billigland zu kaufen. Jetzt kriegen die alle Krankheiten, weil durch das Austrocknen des Sees dieser giftige Staub sich über die Menschen verteilt und die Siedlungen dort. Das Bergwerk natürlich ist nicht mehr wirklich zu belangen, das ist schon eingestellt. Das heißt, da haben wir sozusagen die Katze, die sich in den Schwanz beißt, wenn die Politik nicht rechtzeitig hier Verordnungen erlässt, weil irgendwann sind die Privaten halt wieder weg und sind nicht belangbar. Also wir reden hier immer über CO2 Ausstoß und über Methan Ausstoß und machen die Kuh zum Klimakeller, unterscheiden nicht, ob das die Industriekuh ist oder die weidegebundene Alpenkuh. Wird alles im Topf gemacht, obwohl es da riesige Unterschiede gibt und die Weidekuh ein Klimaschützer ist. Das möchte ich jetzt nicht ausführen und reden dann von Methanemissionen. 2008 gab es eine immense Methanemissionenanstieg. Der kam aber nicht von den Tieren, sondern der kam vom, das ist fossiles Methan, das kann man in der Luft messen. Und die kommt zum Beispiel aus den Fracking-Löchern, aus den ganzen, was sich dann 2008 nicht mehr rentiert hat. Dann geht man pleite als Fabrik, niemand übernimmt die Verantwortung, die ganzen Leckagen. Es gibt auch ganz viel Methan, das jetzt durch die Hitze, durch das Schmelzen von Permaleis in die Luft geht, aber auch von Industrien, die Pestizide und Mineraldünger produzieren. Das sind Methanmassen, das kann man sich nicht vorstellen. Wir müssen darüber reden, eine Zukunft wieder zu generieren und eine Umgebung, in der wir uns alle wohlfühlen und Naturgesetze respektieren und als Teil der Natur auch verstehen, dass wir nicht über der Natur stehen. Jetzt gibt es Druck. Es gibt Druck aufgrund von Wetterereignissen, es gibt Druck durch eben den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine, das vieles verändert hat, das manchen die Augen geöffnet hat, auch was eben jetzt die Energiewirtschaft angeht, eben Stichwort eben Gas, was Sie jetzt auch gerade hier aufgezählt haben, Dinge etc. Die Frage ist trotzdem, wie können denn auch KonsumentInnen, BürgerInnen Druck ausüben? Was ist denn da die Handlungsmöglichkeit? Auf der einen Seite, Sie haben es schon gesagt, wenn man es sich leisten kann, dann soll man es sich auch leisten, dass man biologische Produkte kauft, regional etc. Was gibt es da so noch aufzuzählen? Also zum einen muss ich euch jetzt was sagen, was ich nie gedacht habe, aber jetzt, wo ich jetzt Europaparlamentarierin gemacht habe, hat das tatsächlich einen Sinn. Schreibt Briefe an eure Abgeordneten, an die Fraktion, an den zuständigen Kommissar setzt, gleich den Handelskommissar, Wirtschaftsbauern, Kommissar CC, Gesundheitskommissarin, damit die wissen, die anderen lesen es auch. Es ist wichtig, dass ihr euch engagiert, eine Graswurzelbewegung. Ob das die Imker sind oder die Kleinbauern oder einfach die Mütter, die sagen, wir wollen nicht das Essen in unserem Körper oder in dem unserer Kinder haben. Alles zählt, nichts geht verloren. Diese Energie zu sagen, wir wollen das nicht, ist ganz, ganz wichtig. Man kann natürlich sehr, sehr viel machen, aber wir haben alle einen Job und alle eine Familie oder sind sowieso irgendwie getrieben von unseren ganzen Verpflichtungen. Deswegen sollte jeder das machen, was ihm Freude macht und was er leisten kann. Das fängt damit an, dass man zum Beispiel immer nur mit einem Mehrweg-Sackerl einkaufen geht und nicht für alle zwei Zitronen oder Bananen ein extra Sackerl nimmt. Es geht darum, ganz wichtig, dass man selber frisch kocht, dann kann man sich das besser einteilen, es bleibt nicht so viel übrig und man kann mehr regionaler einkaufen und es ist im Zweifel die bessere Qualität und man schützt und fördert damit die Bauern direkt mit dem Grundprodukt. Das ist überhaupt sehr, sehr wichtig. könnte man sich was bestellen oder bei anderen Bauern. Man sollte auch nicht vergessen, zum letzten Handwerksbäcker im Ort zu gehen, sich vor ihm hinzuknien und ihm zu danken, dass er so eine wertvolle, wahnsinnig gute Arbeit macht, weil man auch Anerkennung braucht und Wertschätzung und dann Spaß an seinem sehr mühsamen, sehr oft wirklich harten Beruf hat im Vergleich zu der Industrie, damit man nicht aussterbt. Man kann seine eigenen Kinder überreden, Handwerk zu lernen. Ich glaube, es ist das Allerbeste und Sinnvollste. Man kann aber auch bei der Achenoa und anderen Vereinen altes Samengut kaufen und dann eine alte Tomatensorte anbauen und verschenken oder eine Bohnensorte und überhaupt regionale Rezepte ehren, zur Oma fahren und noch einmal die Familienrezepte ausschreiben lassen, den Nachbarskindern in die Küche holen, die eigenen Kinder in die Küche holen und ihnen was beibringen. Man kann so viele kleine Sachen machen und wenn es nicht einmal so etwas ist, was mit Lebensmitteln zu tun hat, sondern Liebe und Verständnis für dem Gegenüber zu machen und zum Beispiel für die alte Nachbarin einkaufen zu gehen oder ihr zu helfen. sondern wir brauchen auch Verständnis und Großzügigkeit füreinander in Zeiten, wo sich nur noch sozusagen Monolithen bilden und Feindesplätze, die sich gegenseitig anschreien. Wir brauchen hier eine Diskussion und einen Respekt vor dem Anderen und eine Demut vor der Welt. Da ist jetzt schon sehr viel Utopie drinnen, das ist dann meine letzte Frage, da hacke ich dann trotzdem nochmal nach. Das gefällt mir sehr gut oder sehr viel Vision auch. Ich frage jetzt trotzdem nochmal kurz nochmal einen Schritt zurück oder zur Seite, nämlich auf die politische Ebene von Österreich. Das würde ich gern schon nochmal ansprechen. Was kann denn die tun? sprechen, was kann denn die tun? Es ist ja so, dass die ÖVP gerne argumentiert, dass in Österreich eh alles gut ist und dass wir sozusagen ein Vorbildstaat sind, wenn es um europäische Landwirtschaftspolitik geht und um Verordnungen. Trotzdem sterben auch bei uns kleine Höfe nach wie vor und trotzdem ist es so, dass immer wieder kolportiert wird, dass dann die Landwirtschaftsminister innen von Österreich sich gegen Verordnungen stellen, die eigentlich in eine Richtung gehen würde, die wünschenswert wäre im Sinne von all dem, was hier jetzt von Ihnen auch dargelegt wurde. Was ist da los? Wie schaut es tatsächlich aus? Und was gibt es da zu tun? Dazu muss man begreifen, dass man nicht gleichzeitig für den Welthandel sein kann und für den regionalen Nachbarn. Das geht sich nicht aus. Man muss Farbe bekennen, wofür man wirklich steht. Man kann nicht Lippenbekenntnisse machen, dass man eh die Regionalität und wir sind alle die besten Buddys und schätzen die regionale Vielfalt? Ja, eh. Und dann sieht man nämlich sehr gut im Europaparlament, wie jeder einzelne abstimmt. Zum Beispiel für die Farm to Fork, also für eine für eine bessere grünere Landwirtschaft, für das Handwerk, das habe ich übrigens rein verhandelt selber, für Emissionenreduktion, also für weniger Gifte, für weniger Antibiotika in der Massentierhaltung. Das kann man lesen. Und da wird man sehen, hoppala, die konservativen Abgeordneten sind gar nicht dafür. Die behaupten das immer, wählen aber anders. Und wenn mir jemand erklärt, warum man eine Agroindustrie lieber unterstützt, die mit sehr, sehr viel Energie unsere Bauern abhängig macht und in einem unfairen Wettbewerb mit dem Welthandel steht, dann muss er mir schon erklären, wieso er sich dann beim Volksfest hinstellt und so tut, als wäre er der Bauernschützer und derjenige, der die Natur und die Ökologie unterstützt. Weil jeder Bauer müsste ein Interesse haben, dass er als Pate die Ökologie und die Biodiversität, die Vielfalt auf seinen Schultern hat und nicht die Agrochemie und die Medikamenten und die Industrie. Da muss ich nicht einmal studiert haben, um das zu verstehen, dass die wahren Freunde der Bauern sicher nicht in industriellen oder Technolösungen und Technofix liegen, sondern in natürlichen Gesetzen und die Leute, die das wertschätzen, das Lebensmittel, das vielfältig ist, das anders ist, das reichhaltig ist und das meine Nachbarn schützt. Und deswegen muss ich sagen, Sonntagsreden schön und gut, Plattitüden auch schön und gut, aber mit Angst zu arbeiten und die Wissenschaft, die ja sagt, wir haben ja den wissenschaftlichen Beweis, was alles passieren muss und wie es ausschaut, zu ignorieren und dann zu sagen, wir sind für Lebensmittelsicherheit und deswegen brauchen wir mehr Pestizide und Mineraldünger. Ich weiß nicht, wer da zustimmt, aber das ist einfach dreist und das ist unfair den Leuten gegenüber, die eh schon verunsichert sind. Machen wir uns unabhängig, sollen wir unsere stabilen Netzwerke schützen und fördern, weil dann fördern wir uns selber auch. Das Einzige, was uns Sicherheit gibt, sind vielfältige Strukturen und krisenresistente Netzwerke und nicht monolithen, einseitige, spezialisierte, abhängige, globale Konzerne, die, wenn es ihnen dann nicht passt, bin ich dann morgen tot. Trotzdem ist es so, dass zwischen den Bäuerinnen und Bauern und der ÖVP kaum ein Blatt Papier passt, sage ich jetzt einmal. Oder dem Großteil jeweils davon. Guter Marketing-Gagset. In vielen Jahrzehnten. Es hat ja eine Geschichte, die richtig war. Erdverbunden, Bodenverbunden. Vor 40 Jahren war das so. konservativ, Traditionen, wir verstehen das alles. Aber heute muss man sagen, dass die Konservativen eben nicht die Schöpfung schützen. Und da muss man sich einfach mal ganz klar fragen, bin ich jetzt nur noch ideologisch unterwegs und sage, ich habe schon immer so gewählt und deswegen mein Vater auch und mein Großvater und deswegen mache ich das als Tradition oder geht es jetzt um Werte, um echte Werte und was wir damit machen können. Aber abgesehen davon sollte es nicht darum gehen, ob du jetzt ÖVP, Grün oder irgendwen wählst, sondern abgesehen davon sollten wir sagen, wir packen jetzt diese ganzen Schubladen zur Seite und reden über ernsthafte Lösungen für drängende Krisen und Probleme, weil sonst wird es uns morgen nicht mehr geben. Ganz konkret, was können Bauerninnen und Bauern, was sollen die tun, außer jetzt hier das Ideologische zu überdenken? Gibt es da auch was? Sie sollen sich verbinden, vielfältig. Sie sollen sich informieren, sie sollen sich auch mit ihren, unter Anführungszeichen, Feinden auseinandersetzen, um zusammenzukommen und zu sagen, okay, wo sind die Probleme und wo könnten die Lösungen sein. Stunde so vertiefen kann oder was ich nicht so herausarbeiten kann, was ich gern würde. Oder bin manchmal nicht wirklich gut informiert, weil ich die Situation da in dem Grätzl nicht kenne. Also ich bin Europapolitikerin, ich rede jetzt nicht von den tollen Bauern, die jetzt eh alles richtig machen und uns super nachhaltig produzieren, aber nicht zertifiziert sind. Davon rede ich nicht. Ich rede wirklich von der Masse, die uns an die Wand stellt und die abhängig sind und die uns verseuchtes Wasser und kaputten Boden ermöglichen. Also. Vielen Dank schon mal für diese interessanten und ausführlichen Dinge, die Sie hier schon eingebracht haben. Aber ich möchte Sie noch ganz konkret fragen. Sie verhandeln jetzt die neue Pestizidverordnung als Berichterstatterin ab Herbst mit auf EU-Ebene. Wie groß ist Ihr Spielraum? Was ist der wichtigste Hebel, auf den Sie sich da konzentrieren? Was ich brauche ist, weil es schon so viel Gegenwind gibt, ich brauche die Zivilgesellschaft, die NGOs, alle Menschen, die sagen, wir wollen nicht mehr Pestizide und noch mehr in unserem Essen, auf unserem Boden, in der Luft, im Wasser. Das ist wichtig, weil wir sind eine Minderheit und wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Und es ist leider so, dass die konservativen Parteien alle sagen, wir sagen, ja, ja, wir sind für Nachhaltigkeit und fürs Bessere, aber wir keine konkreten Ziele, bloß verhindern, dass sich was ändert. Und wir wissen, wo uns das hingeführt hat bis jetzt, nämlich in den Abgrund. Und jetzt ist die Chance einfach unideologisch und aufgeklärt mit wissenschaftlicher Basis zu sagen, es gibt Lösungen, die gibt es alle, es gibt Leuchtturmbeispiele, es gibt großartige, auch ökologische Anbausysteme, die wir noch nicht besprochen haben. Wir brauchen eine Transformation. Wir müssen den Bauern dabei auch finanziell helfen, dass sie unabhängiger werden und resilienter für die Zukunft. Und dafür braucht es jeden Bauern, auch die Ökobauern, auch die freien Bauern, auch die kleinen Bauernverbände, um zu sagen, ich bin vielleicht nicht 100 Prozent einverstanden mit der Wiener oder mit dem, was die Grünen sagen, aber gehen wir doch zumindest den Kilometer zusammen, wo wir uns einig sind. Dann können wir uns noch immer streiten oder anders herumgehen. Aber einfach zu tun, nichts muss sich ändern, alles soll so bleiben und dann machen wir die Augen zu und irgendwo von oben wird irgendein Technofix kommen und alles ist pipi fein. Das wird sich nicht ausgehen und das ist naiv und das ist auch unseren Problemen nicht angemessen. Das ist jetzt schon ein gutes Schlusswort. Wollen Sie noch eine Utopie, eine Vision, sollen wir da nochmal zurückhaken und Sie sagen nochmal, sozusagen nochmal ganz vom Kern, was Sie antreibt und was da die Utopie ist und wie es sein wird? Dann bald mal hoffentlich. Ich möchte nicht so gern von einer Utopie reden, weil das klingt dann so utopisch. Ich rede gern von einer Vision, die morgen schon Wahrheit werden kann, nämlich wirklich eine Vielfalt unter unseren Bäuerinnen und Bauern. Ich möchte gern wieder Handwerk überall finden, dass jedes Dorf wieder einen kleinen Laden hat und dass die Tomaten oder die Schinkenfleckerl in dem Dorf anders schmecken als im anderen, dass wir wieder das ganze Tier essen und die Tiere wesensgemäß gehalten werden, dass wir eine vielfältige Fruchtfolge machen, weil das uns resilient macht und glücklicher und dass unsere Luft wieder besser wird, dass unser Wasser nicht vergiftet wird, dass wir unseren Körper nicht zum Endlager machen, sondern es genießen, weniger Fleisch zu essen, weil die Vielfalt von Gemüse, von Nüssen, von Pilzen viel vielfältiger ist. auch eine Freude haben und wir uns vor allen Dingen dem Nachbarn, dem Nachbarn nicht der Konkurrent ist, sondern zugetan. Und ich ihn unterstütze und er deswegen mich. Und wir uns anlächeln und vielleicht dann beim Glaserl Wein uns einig sind, dass die Welt so schön sein könnte. Das finde ich super. Vielen herzlichen Dank, Sarah Wiener, für den Besuch im Studio. Jetzt geht es ganz schnell den Koffer packen und rausrennen zum Zug. Vielen herzlichen Dank. Hat mich sehr gefre mit Sigrid Ecker.