Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Willkommen bei Klima und Du, der wöchentlichen Infosenderei der Freien Medien in Oberösterreich rund um das Thema Nachhaltigkeit. Dieses Mal produziert von der Frosin-Redaktion von Radio Froh in Linz. Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer führte ein Grüppchen Presse- und Politikmenschen in einem Rundgang durch die Stände. Politikmenschen in einem Rundgang durch die Stände. Erste Station war bei Langbrett, einem Neuzugang unter den heurigen AusstellerInnen. Dort gibt es Bekleidung, Schuhe, Taschen und einfache Lösungen für den Haushalt für das große Problem Mikroplastik im Abwasser. Wolfgang war aber vorab auch zu Gast im Studio von Radio Froh. Dabei sprachen wir über Geschichte der WeFair, das nachhaltige Miteinander und wie ich mir fair leisten kann und warum ich es mir leisten soll. Im zweiten Teil dieses Klima und Du geht die Unternehmerin, Köchin und Europapolitikerin Sarah Wiener auf nachhaltige und biologische Landwirtschaft und Ernährungsgewohnheiten ein. Auch sie hat uns im Studio einen Besuch abgestattet. Von 7. bis 10. Oktober fand heuer zum 14. Mal Österreichs größte Nachhaltigkeitsmesse in Linz statt, organisiert vom gemeinnützigen Verein WeFair, Verein zur Förderung eines fairen und ökologischen Lebensstils. Dahinter stehen drei NGOs, nämlich Klimabündnis, Südwind und Global 2000. Ursprünglich als reine Modemesse konzipiert hat die WeFair heute den Anspruch, sämtliche Konsumbereiche abzudecken und hilft für alle Lebensbereiche, faire, ökologische und nachhaltige Produkte zu finden. Einige Jahre leitet Wolfgang Foser-Almer bereits die Geschäfte zu Beginn des Interviews erzählt. Wie es dazu kam? Also ich war von 2009 bis, ich glaube, 2016 künstlerischer Leiter vom Linz-Fest und habe auch vorher eigentlich fast mein gesamtes Berufsleben im Kulturbereich und hauptsächlich jetzt im Musik- und Veranstaltungsbereich verbracht. Und wir haben uns beim Linz-Fest wirklich immer wahnsinnig bemüht, Verkaufsbereich verbracht. Und wir haben ja uns beim Linz-Fest, haben uns wirklich immer wahnsinnig bemüht, das Linz-Fest einfach auch aufzuladen mit, sagen wir mal, sozialpolitischen Themen, mit Dingen, die uns wichtig sind. Wir haben immer wieder mal eben Migration thematisiert. Wir haben auch thematisiert, dass es einfach unter dem Thema nur Mut gemacht und haben da schon verschiedene Wege aufgezeigt, wie man sich einfach was trauen kann und nicht immer alles nur so machen muss, wie es bisher war. Und wie dann das Linz-Fest 2016 war, das dann glaube ich zu Ende gegangen ist, war ich dann wahnsinnig glücklich darüber, dass es sich dann einfach ergeben hat, dass ich eben die Geschäftsführung von der WeFair, damals noch Warfare-Messe übernehmen konnte, weil es halt eben diese Tendenz, die wir damals beim Linz-Fest schon hatten, einfach da noch einmal stärker zu tragen kommt. Also da geht es halt dann wirklich einfach darum, was Sinnvolles, was Gutes für die Welt zu tun. Und wir waren auch beim Linz-Fest damals schon ein Green Event. Also wir haben auch da schon sehr, sehr genau drauf geschaut. Und auch da ist es dann natürlich jetzt mit der Wayfair, sind wir natürlich auch ein Green Event und bringen auch, also haben auch viele Jahre lang den Green Event Award gewonnen. Irgendwann kann man dann nicht mehr gewinnen, deswegen gewinnt man jetzt nicht mehr, aber wir würden ihn wahrscheinlich immer noch gewinnen. Genau, also deswegen war das jetzt irgendwie ein sehr logischer Schritt, der mich auch sehr glücklich gemacht hat, dass sich das dann so ergeben hat, weil es eben diese Tendenz, was Gutes zu tun, was Sinnvolles für die Welt zu tun, einfach da noch einmal stärker für mich einfach rausgekommen ist. Stichwort Warfare, WeFair, da können wir vielleicht auch auf die Entwicklung und den Bogen der Messe selber noch ein bisschen eingehen. Was war dieser Schritt, der da bewogen hat, das zu ändern? Also die Warfare hat ja begonnen 2008 als ganz kleine Messe und eben damals wirklich als reine nachhaltige Modemesse. Und da war dann der Name Warfare einfach perfekt. Und man hat dann auch gesehen, da wurde wirklich ein Nerv getroffen. Und es hat dann auch wirklich gut funktioniert und ist wahnsinnig schnell gewachsen, die Messe. Und dann hat man dann, also damals war ich ja noch nicht dabei, natürlich 2008, 2009 war das in diesen Jahren. Und da ist dann relativ schnell die Entscheidung getroffen worden, wir müssen über den Bereich Mode hinausgehen. Es braucht ein breiteres Angebot, weil einfach das Interesse sowohl von den Besucherinnen und Besuchern als auch von den Ausstellenden sehr groß war. Und deswegen ist dann entschieden worden, okay, wir machen das quasi auf, sowohl für Ausstellende aus dem Ernährungsbereich als auch aus dem Lifestyle-Bereich, wobei jetzt der Lifestyle-Bereich ist im Wesentlichen alles, was nicht Mode und nicht Ernährung ist. Also das ist so quasi der Sammelbereich für alles andere. Und genau, also dann ist das aufgemacht worden und dann hat man gesagt, naja, Welfare passt jetzt irgendwie als Name nicht mehr. Und dann ist die Lösung gekommen, okay, nennen wir uns Welfare und mehr. War dann der Name ein paar Jahre lang. Und das war halt so quasi ein bisschen eine Notlösung. Und wie ich dann gekommen bin, 2017, habe ich schon recht lange mich mit dem herumüberlegt, mit diesem und mehr, wie wir mit dem umgehen. Da haben wir dann zuerst, haben wir und mehr, wie wir mit dem umgehen. Da haben wir dann zuerst, haben wir es quasi, haben wir es grafisch ein bisschen verändert, haben aus dem und ein Plus gemacht, aber das war jetzt auch nicht wirklich eine Lösung. Und wir haben ja dann 2019, glaube ich, haben wir die Entscheidung getroffen, dass wir jetzt auch schauen, dass wir eine Messe in Wien auch noch machen, also eine zweite Messe. Und da haben wir dann, und dann haben wir uns gedacht, okay gut, in Linz funktioniert die Warfare als Warfare sehr gut und die Leute wissen, dass sie da mehr kriegen als nur nachhaltiges Gewandel. Aber wenn wir jetzt nach Wien kommen, in eine völlig neue Stadt, zu Menschen, die noch nie von uns gehört haben, dann glauben die, bei uns gibt es nur nachhaltiges Gewandel und nicht nachhaltige Ernährung, nachhaltige Kosmetik und so weiter und so weiter und so weiter. Und deswegen haben wir dann gesagt, jetzt ist der Schritt, wo wir uns einen neuen Namen geben müssen. Und da haben wir dann recht lange überlegt, aber letzten Endes haben wir dann einfach nur zwei Buchstaben rausgekickt und haben aus der W-Fair die W-Fair gemacht. Heuer heißt das, ich weiß nicht, ob es nur heuer ist, aber heuer auf alle Fälle heißt die Messe für ein nachhaltiges Miteinander. Was genau meint denn ein nachhaltiges Miteinander? Das kann ja recht viel sein eigentlich. Genau, das kann natürlich sehr viel sein. Also dieses Miteinander soll halt ausdrücken, dass es eben uns alle braucht, um all die Probleme, vor denen wir gerade stehen, und inzwischen sind ja jetzt auch noch ganz viele andere Probleme dazugekommen, aber um zumindest einmal die Umwelt- und Klimaprobleme zu lösen, braucht es uns alle. Das heißt, da müssen wir wirklich miteinander vorgehen. Und deswegen haben wir eben gesagt, wir nehmen das Miteinander ganz wichtig mit rein. Und auch dieses WeFair, also die Messe für uns, also We. Genau, weil im We, das sind wir alle. Und deswegen wollen wir auf unserer Messe eben zeigen, wie es eben möglich ist, dass jeder, egal ob arm oder reich, einfach was beiträgt durch nachhaltigen Konsum. Und deswegen eben dieses Miteinander, weil jeder kann was beitragen. Du hast jetzt gesagt, eben die Krisen sind Mannigfach und du hast auch das Wort Konsum schon reingebracht jetzt am Schluss. Wie groß oder schlussendlich geht es trotzdem um Konsumieren, es geht trotzdem sozusagen um eine ökonomische Ausrichtung auch in dem Ganzen oder geht es auch darum oder ist es schon so, dass für euch sozusagen eigentlich mehr im Hintergrund steht, wie viel man da jetzt am Ende des Tages überbleibt, ob das ein Gewinn ist, der da rausschaut oder nicht und auch die Leute, die dort ausstellen, geht es wirklich mehr darum, dass man versucht, die Welt zu verbessern und nicht unbedingt zu verkaufen? Also, das ist eine wichtige Frage, mit der wir uns natürlich auch oft beschäftigen. Prinzipiell ist es so, natürlich ist es am gescheitesten, wenn man die Produkte, die man schon hat, weiterverwendet. Das nachhaltigste Produkt ist so gut wie immer das Produkt, das man schon zu Hause hat. Aber irgendwann ist es halt einmal hin. Und irgendwann möchte man sich vielleicht auch einmal was Neues kaufen. Und dann soll man das bei uns auf der Messe kaufen. Aber natürlich ist es gescheit, wenn man die Produkte, die man schon zu Hause hat, wenn man die gut pflegt, wenn man da beim Waschen, zum Beispiel jetzt bei Kleidung, einfach gut aufpasst, dass es nicht zu heiß wascht, dass es bitte nicht in den Trockner gibt. Also all diese Dinge, die die Produkte, die man schon zu Hause hat, kaputt macht. Also wenn man auf das verzichtet, dann ist das natürlich am allerbesten. Und ich reise ja auch durch die Lande und halte Vorträge über nachhaltige Kleidung. Und da sage ich auch immer genau diese Dinge. Schaut auf eure Kleidung und wenn es dann einmal kaputt ist, könnt ihr es vielleicht noch upcyclen oder reparieren oder irgendwas damit machen oder tauschen oder mieten oder alles mögliche. Und erst wenn es wirklich so ist, dass man wirklich was Neues braucht, dann bitte nachhaltig einkaufen und dann am gescheitesten bei uns auf der Messe. Also es ist so, also natürlich haben wir auch einen gewissen finanziellen Druck, aber bei uns geht es jetzt weniger darum, einen Gewinn zu machen. Wir sind schon glücklich, wenn wir auf Null kommen. Aber das heißt, die Stoßrichtung sozusagen, auch die ökonomische Stoßrichtung sozusagen, ist lieber weniger konsumieren, aber dann dafür fair und nachhaltig. Richtig, genau. Und man kann ja auch durchaus sagen, dass ein Großteil der Produkte, die bei uns auf der Messe ausgestellt sind, sind auch durchaus handwerklich gefertigt und sind deswegen von einer etwas höheren Qualität und halten deswegen tendenziell auch länger. Kann ich mir fair leisten, wenn ich das mache? Ist es so, dass ich wirklich sagen kann, dass das sozusagen ein Argument ist, nicht zu exklusiv zu sein? Das, was wir jetzt gerade gesagt haben, eben wenn wir wirklich weniger kaufen, dann können sich ganz viele oder fast alle leisten. Würdest du das so sehen? Würdest du das so sagen? Ja, das würde ich auf jeden Fall so sagen. Also wir sehen jetzt gerade in den Krisen, gerade jetzt mit der Teuerung, sehen wir, dass viele Produkte, die bisher quasi konventionell produzierte Produkte, dass die jetzt deutlich teurer werden. Und dass nachhaltig produzierte Produkte viel weniger teurer werden. Das liegt daran, dass konventionell produzierte Produkte halt sehr oft so Dinge drinnen haben wie Düngemittel, Antibiotika, Pestizide, ganz, ganz viel Transport und ganz, ganz viel Energie, weil irgendwelche Ställe geheizt werden müssen, weil die Tiere da nicht rauskommen. Und das sind die Dinge, die die Produkte teurer machen, weil das sind alles einfach wahnsinnige Energiefresser. Und diese Produkte, also diese Komponenten machen dann die Produkte letzten Endes teurer. Bei nachhaltig produzierten Produkten gibt es das aber alles nicht. Da gibt es keine Kunstdünger, da gibt es keine Pestizide, da gibt es keine Antibiotika und es wird auch Strom gespart. Und deswegen sieht man, wenn man jetzt zum Beispiel in einen Supermarkt geht, sieht man bei ganz vielen Produkten, dass die konventionellen Produkte mittlerweile teurer sind als Bioprodukte. Das ist eine ganz interessante Entwicklung, die sich jetzt in den letzten zwei, drei Monaten abgespielt hat. Das finde ich persönlich sehr interessant. Und natürlich, und jetzt zurück zu unserer Messe, bei uns auf der Messe gibt es tatsächlich manche Produkte, die kosten sehr viel, die sind sehr teuer. Ja, man kann bei uns eine Jeans kaufen um, ich weiß nicht, 200 Euro und einen Mantel um wahrscheinlich 400, 500 Euro. Das kann man aber auch auf der Linzer Landstraße, ganz bestimmt. Nur sind halt dort die Produkte nicht nachhaltig produziert, sondern sind halt einfach nur teurer. Aber sind im Wahldom nichts besser produziert, als sind eine Billig-Gene-Form, ich weiß nicht, Kick oder so. Bei uns gibt es aber dann trotzdem, außer diesen ganz teuren Produkten, gibt es aber auch T-Shirts um, ich weiß nicht, 15 Euro, die sind aber auch nachhaltig produziert. Weil wir schauen ja wirklich bei jedem einzelnen Ausstellenden ganz genau darauf, ob die unsere Kriterien erfüllen. Und wenn die nicht erfüllt sind, dann sind die auch nicht dabei. Das heißt auch, das 15-Euro-T-Shirt ist nachhaltig produziert und ein 15-Euro-T-Shirt kann sich jeder einmal leisten. Wolfgang hat darauf hingewiesen, dass im Moment durch die hohen Preise bei Gas und Öl durch den russischen Krieg in der Ukraine viele konventionelle Produkte teurer werden, nicht langfristig gewährleisten, dass die ungerechte Preisschere zwischen Bio bzw. Fair und konventionell geschlossen werden kann? Ungerecht deshalb, weil in allen konventionellen Produkten ja viele unsichtbare Kosten stecken, die auf alle umverteilt werden und so nicht vom Unternehmen getragen werden müssen, wie eben Umwelt- und Gesundheitsschäden. Diese Frage habe ich den drei Trägervereinen der WIFER gestellt. Norbert Reiner, Geschäftsführer des Klimaschutznetzwerks Klimabündnis, beantwortet diese so. Einerseits glaube ich braucht es genau solche Veranstaltungen wie die da, die eben zeigen, bio, fairer, nachhaltiger Konsum ist nicht teurer als konventioneller. Es gibt da sehr teure Sachen, kann ich mir dann auch zum Teil nicht leisten, aber die gibt es in der Landstraße konventionell auch. Und es gibt aber auch da auf der Messe günstigere Jeans, Shirts, was auch immer. Und das müssen wir, glaube ich, gemeinsam aufbrechen, dieses Vorurteil, dass ein nachhaltiges Leben teurer wäre. Weil das ist es nicht. Es ist nur gesünder, es ist angenehmer, es ist wirklich besser. Und politisch, glaube ich, muss man für Leute, die es sich nicht leisten können. 15-20% Armutsgefährdete brauchen Unterstützung in ihrem Alltag, ganz konkret im Bereich der Energie, im Bereich des Lebensmittelkonsums. Aber das heißt nicht, dass ich deshalb auch für die anderen 80% diese wertvollen Produkte einfach billigst anbieten muss. Und da ist, glaube ich, so ein Missverständnis auch zum Teil in der Politik, dass man glaubt, man muss eben Lebensmittel einfach möglichst günstig machen, anstatt dass man sagt, wir machen, die Lebensmittel sind was wert, die kosten was und die, die Probleme haben, sich das dann zu leisten, die wollen wir gezielt unterstützen. Und da geht es um Werthaltungen dann auch wieder in der Bevölkerung. Da ist dann vielleicht der Griff zur Biomilch, die inzwischen ja wirklich gleich teuer ist als die konventionelle, fällt dann leichter als auf der Tankstelle, wo viele Leute diesen Super Diesel, ich weiß jetzt nicht, wie er heißt, tanken und der kostet 10, 15 Cent mehr. Da war das nie ein Problem. Das hat man getankt, weil man seinem Auto quasi dem Motor was Gutes tun will. Aber bei der Biomilch hat man das Problem gehabt, das wäre dann zu teuer. Da waren die 10 Cent mehr ein Problem. Und da braucht man, glaube ich, ein Umdenken bei der Bevölkerung. Und da wollen wir auch wirklich in der Politik zu sagen, wir unterstützen die, die es notwendig haben, die es brauchen. Aber gleichzeitig wollen wir diese wirklich wertvollen Nahrungsmittel, die unsere Landwirtschaft produziert, die dürfen uns was wert sein. Und das soll konsumiert werden. Ich bin die Lisa Eigelsberger. Ich mache die Regionalstellenleitung von Südwind Oberösterreich. Und ein ganz großer Hebel ist natürlich die Bildung und Öffentlichkeitsarbeit, die wir als Südwind stets versuchen umzusetzen in allen Altersgruppen. Und genau diese Tatsachen gilt es jetzt da an die Bevölkerung zu bringen. Also Bio gibt es ja schon lange. Die ersten Pioniere wurden belächelt. Und jetzt zeigt es aber, dass das wirklich einfach die nachhaltigste und auch resilienteste Wirtschaftsweise ist und gesündeste für alle. Und genau diese Messages gilt es jetzt wirklich an den Mann, an die Frau zu bringen. Und das machen wir einfach durch unsere unermüdliche Arbeit in den Schulen, in Schulworkshops. Unermüdliche Arbeit in den Schulen, in Schulworkshops. Wir sind stark involviert an der Aus- und Weiterbildung von Pädagogen, Pädagoginnen, damit diese auch diese Tatsachen an ihre Schüler und Schülerinnen weitergeben können. Wir versuchen Pressearbeit zu machen. Wir veranstalten diverse Kampagnen, um eben auf diese Fakten aufmerksam zu machen, dass es einfach eine faire Wirtschaft für alle braucht, dass wir den Planeten schützen müssen und dass es gleiche Chancen einfach für alle geben muss. Das heißt, Südwind setzt ganz stark auf Bewusstseinsbildung, sowohl jetzt bei jungen Menschen als auch bei Erwachsenen. Wie kann die Politik da unterstützen? Was fordert Südwind vielleicht schon lange, wo man jetzt sagt, jetzt ist das Zeitfenster da, jetzt muss das passieren? Ja, also das Lieferkettengesetz habe ich eh schon angesprochen, dass Menschenrechte wirklich auch legal verankert werden. Wo stehen wir mit dem Lieferkettengesetz? Na ja, auf EU-Ebene gibt es durchaus Fortschritte. Also da sind wir auch immer wieder bei diversesten Delegationen mit dabei, um unsere Forderungen einzubringen. Es gibt Fortschritte, natürlich reicht uns das noch nicht aus. Also da gibt es sicher noch viele, viele Details abzuklären. Wie kann das auch in den Produktionsländern umgesetzt und kontrolliert werden? Aber es geht in die richtige Richtung. Und jetzt eher auf der regionalen Ebene, die Landesregierung zum Beispiel, ganz konkret die oberösterreichische, geht es da sozusagen, dass man jetzt das NGOs, wie jetzt zum Beispiel Südwind, Vereine etc. zivilgesellschaftliches Engagement monetär ordentlich unterstützt wird. Ist das sozusagen das Wichtigste oder gäbe es da schon etwas, wo man sagt, diese oder jene Unterstützung wäre dann zusätzlich noch wünschenswert? Ja, natürlich gilt es, die Zivilgesellschaft zu stärken. Also auch eine Organisation wie Südwind lebt jetzt sehr stark von Förderungen, damit wir auch unsere Arbeit so umsetzen können und unsere Forderungen für faire soziale Arbeitsbedingungen umsetzen können. Also ja, die Stärkung der Zivilgesellschaft ist auf jeden Fall etwas, das die oberösterreichische Landesregierung unbedingt weiter forcieren sollte. Da geht es nicht nur um Südwind, da gibt es viele andere Organisationen, die sich genauso für eine zukunftsfähige Zukunft einsetzen. Gibt es da Erhöhung der Förderungen? Immer wieder gibt es Inflationsanpassungen etc. All dieses. Wie ist da der Gesprächskanal zu Blau-Schwarz, die ja schlussendlich die Mehrheit haben in der Regierung? Gefühlt muss ich ehrlich sagen, nicht. Wir setzen zum Beispiel Schulworkshops um. Also wir bieten Workshops an, Schulen an. Da gibt es eine extrem hohe Nachfrage jedes Jahr. Aber das Kontingent bleibt jedes Jahr gleich. Also wir könnten zehnmal so viele Workshops an Schulen anbieten, was eben gerade jetzt so wichtig wäre. Unsere Themen einfach an der Bildungsarbeit zu verankern. Ja, da würden wir uns mehr Möglichkeiten wünschen. Also da besteht definitiv Raum nach oben. Abschließend, was können denn die Menschen tun sozusagen? Jetzt haben wir über die Politik geredet. Was können die Leute machen? Was kann die Bevölkerung tun? Was wäre da sozusagen eine Bitte oder was auch immer man da sozusagen richtet? Uns ist da wichtig, einfach einen Blick in Richtung einer positiven Zukunft auch zu wagen. Vielleicht auch in Richtung Zukunftsutopien zu träumen, zu überlegen, wie hätte ich denn gerne meine Zukunft, um sich auch dann dafür einzusetzen. Das ist besonders bei Jugendlichen, bei jungen Menschen wichtiger, weil sie wissen sollten, wofür soll ich denn kämpfen, wofür soll ich denn eintreten. Wenn ich das Gefühl habe, okay, es geht alles den Bach runter, dann brauche ich mich gar nicht mehr aufraffen und mich engagieren. Wenn ich allerdings eine klare Vision vor Augen habe, wie es in Zukunft sein kann, dann kann ich mich auch mit allen Kräften dafür einsetzen und darum möchten wir es zu den modernen positiven Zugang wählen. Nicht die Krisen jetzt irgendwie verleugnen oder verneinen, ganz und gar nicht. Also wir arbeiten auf wissenschaftlichen Tatsachen, aber eben wir wollen den Blick in die Zukunft richten. Ja, hallo, mein Name ist Simon Waldenberger. Ich bin bei der Umweltschutzorganisation Global 2000 tätig. Und ich bin heute da auf der WeFair in Linz, betreue einen Messestand. Und zuerst mal Kopf hoch an das positive Denken. Für mich persönlich ist die WeFair ein Ort oder ein Zeitraum, ein Ort, wo ich wieder Hoffnung schöpfen kann. Wo ich so viele junge Leute sehe, wo ich Leute sehe, die an die Zukunft glauben, die etwas verändern, aufstehen, was selber verändern, mit anderen Leuten zusammentun, nicht verzagen. Wir müssen proaktiv aufstehen, wir müssen laut sein, wir müssen unsere Forderungen an die Politik tragen und wir müssen das vor allem gemeinsam machen. Also vernetzt euch und steht auf und gemeinsam schaffen wir das. Da bin ich zuversichtlich. Das Tagesgeschäft von Global 2000, wie würdest du das jetzt zusammenfassen? Das ist eine sehr gute Frage, weil es sehr viel und sehr breit ist. Also abseits von politischen Kampagnen und politischer Arbeit, was natürlich auch den Kern bildet, haben wir ein sehr breites Portfolio. Das reicht von Pestizidreduktionsprogrammen, vom Umweltforschungsinstitut, wo aktiv nach Alternativen für Pestizide gesucht wird. Wir haben Bildungsprogramme, wir gehen in die Schulen, halten Workshops ab, auch Events gehören zum Teil dazu, Infostände und ja, wir sind sehr gut und sehr breit aufgestellt. Wir kämpfen für ein schönes Leben für alle. Und für uns bedeutet das im Rahmen vom Umweltschutz sehr viele Themen. Natürlich Energie, gerade ein ganz großes Thema. Ökologische Landwirtschaft bei uns ein ganz großes Thema. Biodiversitätskrise, Klimakrise, diese großen Fragen gilt es zu lösen. Und da stellen wir auch unsere Ressourcen rein und schauen, dass wir das für die Zukunft gemeinsam lösen können. Apropos Ressourcen, jetzt haben wir gerade eben ein Zeitfenster, würde ich meinen, die Preise nämlich für konventionelle Energie ist in die Höhe geschnellt, dadurch eben auch die Preise von konventionellen Produkten quer durch die Bank, während aber die nachhaltigen Produkte, die biologischen Produkte, jetzt gerade zum Beispiel auch beim Lebensmittelbereich etc., das nicht tun, logischerweise, weil ja die Basis nicht in diesem Erdölsektor liegt. Was wäre ein großer Hebel, was wäre ein guter Hebel, was jetzt umgesetzt werden könnte, um diese Schere generell zu schließen und damit wirklich einen Schritt zu machen, der nachhaltig wirkt für Konsumentinnen und Konsumenten. Ja, die Ukraine-Krise zeigt uns leider gerade das, was wir eh schon seit einiger Zeit wissen, und zwar, dass wir raus müssen aus fossilen Energienträgern und dass es nicht mehr so weitergehen kann wie bisher. Das ist jetzt gerade ein Katalysator, der uns das Beinhart im Geldbörsel zeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Und es gibt viele Ansätze, was die Politik jetzt machen kann. Also sprich, wenn man im Energiesektor schaut, das Erneuerbare- und Wärmegesetz zum Beispiel ist gerade in Bearbeitung, da fehlt es aber noch für einen verbindlichen Gasheizungsausstieg. Also wir brauchen die Wärmewende, wir müssen weg aus fossilen Energieträgern. Das wissen wir schon seit vielen Jahren. Jetzt wird es uns wirklich vor Augen gehalten wegen einem traurigen Grund, aber wir sehen es jetzt, wir müssen jetzt raus. Im Ressourcenbereich zum Beispiel, wir brauchen ein Lieferkettengesetz. Die Lieferketten müssen verbindlich geregelt werden. Unternehmen müssen zur Verantwortung gezogen werden, wenn irgendwo billig produziert wird im Ausland und dort die Umweltschäden auftreten und auch Menschenrechtsverletzungen passieren. Und da ist es jetzt an der Zeit bei der Politik, das aufzugreifen, das Momentum, so traurig es ist, zu nutzen und so für die Zukunft vorzusagen. Und auch an Sophie Bauer, Landtagsabgeordnete sowie Klima- und Umweltsprecherin der Grünen Oberösterreich, hat Ideen für besagtes Zeitfenster und auch zum Thema Green Events unmittelbar nach den Preisverleihungen, die auf der Festbühne am Freitag stattfanden. Ja hallo, ich bin die Ann-Sophie Bauer. Wir haben gerade wunderbare Preise vergeben. Also ich einfach in Vertretung vom Landesrat, Herrn Keine, der gemeinsam mit Norbert vom Klimabündnis verschiedene Preise vergeben, Also ich einfach in Vertretung vom Landesrat, keine da gemeinsam mit Norbert vom Klimabündnis. Man verschiedene Preise vergeben, einerseits für Green Events. Also man kann in Oberösterreich einreichen für ein Green Event. Wenn man Green Events macht, das sind Events, die sehr nachhaltig gestaltet sind. Das heißt, es fällt sehr wenig Abfall an. Es wird darauf geachtet, dass die Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln heranreisen. Und es wird halt alles sozusagen erleichtert, dass man dann den Sticker Green Event bekommt. Und heute haben ausgewählte Green Events auch noch einen Preis erhalten. Was natürlich super ist, weil es einfach zeigt, die Anzahl an Einreichungen, die man kriegt, wie wichtig die Leidtester ist und was das für ein großes Thema draußen bei den Leuten ist und wie cool Green Events ankommen. Dann haben wir einen zweiten Preis verliehen für nachhaltiges Reisen in Oberösterreich. Also es wurden coole Wanderwege, Ausflugsmöglichkeiten in Oberösterreich auserwählt und denen wurde auch ein Preis vergeben. Und ja, es war voll super und voll spannend, mal zu schauen, was man eigentlich alles machen kann in Oberösterreich, in unserem doch sehr schönen Land, wo immer wieder kleine Routen und Wanderwege auftauchen, die ich auch nicht gekannt habe. Wir haben gerade ein Zeitfenster. Das Zeitfenster heißt Krise in Wahrheit, nämlich durch den russischen Krieg in der Ukraine, durch die Inflation, die entstanden ist, haben wir jetzt die Situation, die teuren Energiepreise, Erdöl etc., dass konventionelle Produkte teurer werden und biologische Fähre nicht. Da erkenne ich ein Zeitfenster, auch ein Zeitfenster für die Politik, da jetzt Dinge, die schon lange gefordert wurden, ins Rollen zu bringen, um sozusagen dieses Zeitfenster nachhaltig zu nutzen im Sinne der politischen Gesetzgebung. Was könnte das sein? zu nutzen im Sinne der politischen Gesetzgebung. Was könnte das sein? Also ich glaube, ein großes Spielfeld sind natürlich in dem Fall die erneuerbaren Energie. Also wir haben jetzt die Möglichkeit zu zeigen, dass erneuerbare Energien noch nie so konkurrenzfähig waren, wie sie jetzt sind. Das heißt, es ist tatsächlich auch eine Preisfrage. Es ist jetzt nur sinnvoller, sich eine PV aufs Dach zu tun, Windräder aufzustellen. Gerade da haben wir in Oberösterreich einen riesen Nachholbedarf. Wir brauchen viel mehr Windenergie. Wir können auch noch bei der PV anziehen, obwohl wir da super sind. Ganz viele Leute merken ja, jetzt ist die Zeit für die PV. Und es gibt die Förderungen von unserer Klimaschutzministerin. Das heißt, da passiert ganz, ganz viel. Aber es wäre jetzt auch die Zeit von der Politik zu sagen, wir unterstützen das, wir wollen das. Und nicht nur, weil es jetzt konkurrenzfähig ist, sondern es wäre jetzt einfach auch die Möglichkeit, sich geschlossen, auch parteiübergreifend hinzustellen und zu sagen, Energiewende, jetzt ist die Zeit für Energiewende und jetzt ziehen wir das auch durch mit allen Kräften, die wir haben, gebündelt. Das ist natürlich ein frommer Wunsch, sage ich jetzt einmal, und nicht so wirklich Realität, leider. Aber was wäre da der große Hebel? Wofür würden Sie sich einsetzen, wo Sie sagen, das wäre jetzt der erste große Schritt, den die oberösterreichische Landesregierung gemeinsam parteiübergreifend machen könnte, um wirklich da weiterzukommen? Es gibt verschiedene Dinge. Ich glaube, eine ganz konkrete, sehr greifbare Geschichte ist die Windenergie. Wir haben in den letzten sechs Jahren kein einziges Windrad ans Netz angehängt in Oberösterreich und wir hätten Potenzial. Windrad ans Netz angehängt in Oberösterreich und wir hätten Potenzial. Und da braucht es die oberösterreichische Landesregierung, dass wir diese Rahmenbedingungen für die Windenergie verbessern und erleichtern, dass wir gescheite Windradländer aufstellen können, weil wir das jetzt alle brauchen, weil es notwendig ist und weil sie in der aktuellen Zeit eigentlich ein Zeichen für Frieden sind. Und die Bevölkerung, die Konsumentinnen, was wäre wichtig, dass die Leute tun? Also in der aktuellen Situation gibt es natürlich Dinge, das ist zum Beispiel die Frage des Energiesparens. Wir sind jetzt alle gefordert, Energie zu sparen und ich bin normalerweise jemand, der sagt, das ist die Verantwortung der Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und nicht die Verantwortung von Individuen, jetzt hier die Klimakrise abzuwenden. Aber in der aktuellen Situation sind wir alle gefragt, tatsächlich Energie zu sparen, weil wir eine Energieknappheit haben. Es gibt sehr ganz viele verschiedene Kampagnen von der Leonore und auch von Stefan Keineder, Landeshaupt Stefan Keineder im Regierungsbüro gibt es auch eine coole Kampagne. Das ist natürlich etwas, was wir tun können. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, ich bin schon auch ein Fan vom politischen Feld der Straße und von Fridays for Future. Und ich bin der Meinung, was wir schon auch tun können, ist auf die Straße gehen und laut sein. Und von Fridays for Future. Und ich bin der Meinung, was wir schon noch tun können, ist auf die Straße gehen und laut sein. Heute bei Klima und Du geht es um faires Einkaufen von Nahrungsmitteln, Kleidung, Schuhen und allerlei anderer Freizeitprodukte. Was es in diesem Bereich alles gibt, gab es Ende September auf der WeFair Linz zu entdecken. Doch nach welchen Kriterien wird da überhaupt ausgewählt, wer fair bzw. bio genug ist, um auszustellen? Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer legt es im Interview dar. Genau, also wir haben eben mit den drei Organisationen Südwind, Klimabündnis und Global 2000, die ja jahrzehntelange Erfahrung in diesen Bereichen haben und jahrzehntelange einfach Kompetenz aufgebaut haben. Mit diesen dreien haben wir Kriterien entwickelt, um zu definieren, was für uns ein nachhaltiges Produkt ist. Und diese Kriterien werden auch laufend weiterentwickelt. Ich komme jetzt gerade von einem Termin bei Südwind, wo wir wieder sehr intensiv darüber gesprochen haben, wie können wir die Kriterien vor allem im Bekleidungsbereich, aber auch dann in den anderen Bereichen noch einmal strenger machen, um einfach noch einmal sicherer zu sein, dass das, was wir tun, einfach wirklich zu 100 Prozent nachhaltig und eine gute Sache ist. Also wir schauen uns das wirklich sehr, sehr genau an. Wir entwickeln das auch laufend weiter. Und die Kriterien basieren zum größten Teil auf Gütesiegeln. Es gibt ja einen wahnsinnigen Wildwuchs an Gütersiegeln und kein Mensch kennt sich mehr aus, was ist jetzt ein gutes und was ist ein schlechtes Gütersiegel. Und wir haben jetzt für uns ein paar Gütersiegel definiert, von denen wir wissen, die sind gut, mit denen können wir arbeiten. Wenn jemand dieses Gütersiegel trägt, dann wird der oder die auf unsere Messe zugelassen. Das ist jetzt im Ernährungsbereich das Biogütersiegel. Ohne das Biogütersiegel geht bei uns so gut wie gar nichts. Es sei denn, es ist ein Ausstellender oder eine Ausstellende, die noch ganz klein ist und sich das Biogütersiegel noch nicht leisten kann. Dann schauen wir uns das aber trotzdem sehr, sehr genau an und lassen uns zum Beispiel auch Lieferscheine schicken, um herauszufinden, wo kommen diese Produkte her, was sind das für Produkte. Im Bekleidungsbereich ist das Gütersiegel, auf das wir hauptsächlich schauen, das GOTS-Gütersiegel. Das ist ein Global Organic Textile Standard. Da geht es um Bio-Baumwolle. Das ist jetzt nicht das allerbeste Gütersiegel in diesem Bereich, aber es ist ein sehr, sehr gutes Gütersiegel. Und es ist ein Gütersiegel, das vor allem schon sehr weit verbreitet ist. Und es ist ein Gütesiegel, das sowohl soziale als auch ökologische Kriterien hat. Das heißt, es hat beides. Das ist ein wirklich gutes Gütesiegel. Und im Lifestyle-Bereich, also in diesem eher schwer fassbareren Bereich, der jetzt weder Ernährung noch Bekleidung ist, schauen wir hauptsächlich oder unter anderem auf das österreichische Umweltzeichen, das auch auf ganz vielen Ebenen ein sehr, sehr gutes Gütersiegel ist. Gibt es außer diesen Kriterien sonst noch, also diese Gütersiegel, diese Sachen, gibt es sonst noch Dinge, wo ihr sagt, deswegen entscheiden wir, wer kommt und wer nicht kommt? Also es sind hauptsächlich diese Gütersiegel, aber wir schauen uns dann auch an, nicht kommt? Also es sind hauptsächlich diese Gütesiegel, aber wir schauen uns dann auch an, wie viel von den Produkten, die ein Unternehmen produziert, sind tatsächlich nachhaltig. Also wir haben auch noch in den Kriterien drinnen stehen, dass ich glaube 70% des Umsatzes muss mit nachhaltigen Produkten erzielt werden. Das heißt, wenn jetzt, ich weiß nicht, der H&M kommen würde und sagt, er hat eine kleine Linie mit GOTS und er möchte gerne bei uns sein, dann sagen wir nein, das geht nicht. Weil wir brauchen wirklich ein Commitment für nachhaltige Produktion. Nur dann kann man bei uns dabei sein. Also kein Greenwashing. Genau. Oder Fairwashing und was es sonst noch alles vielleicht geben kann heutzutage. Diese Kriterien und diese Arbeit, die ihr da macht, ist das auch der Grund, warum ich Eintritt zahle bei der Messe? Ja, genau. Also wir betreiben hier wirklich einen sehr, sehr großen Aufwand. Wir schauen uns wirklich jeden einzelnen Ausstellenden an. Und das sind jetzt heuer, ich glaube, ungefähr 160 Ausstellende. Das sind 160 Prüfungen, wo man sich jeden einzelnen Ausstellenden anschaut. Passt das eh noch so, wie es im letzten Jahr war? Bei neuen Ausstellenden muss man ganz genau hinschauen. Das ist wirklich viel Aufwand. Sollen wir es trotzdem nochmal zusammenfassen? Was gewinne ich als Konsumentin, wenn ich zur WIFIA komme? Ja, also wenn man zu uns auf die Messe kommt, kann man sicher sein, dass man nachhaltig einkauft. Man kann, ich sage immer, sicher sein, dass man mit jedem Euro, den man bei uns ausgibt, ein kleines bisschen die Welt rettet. Weil eben wir kümmern uns darum, dass das wirklich alles, dass alle Produkte, die es auf der Messe gibt, tatsächlich nachhaltig sind. Das heißt, man kann da mit gutem Gewissen einkaufen gehen. Außerdem gibt es auch eine Bühne, ein Rahmenprogramm. Vielleicht willst du dazu auch ein, zwei Sätze verlieren, was da heuer geplant ist? Genau, wir haben auch jedes Jahr ein Rahmenprogramm, das eigentlich die ganze Messe überläuft, also die ganzen drei Messetage von Freitag bis Sonntag. Da haben wir immer viele spannende Vorträge mit dabei. Heuer kommt zum Beispiel die YouTuberin Jana Klar zu uns. Die ist aus, ich glaube, Steyr und hat mittlerweile, ich glaube, ich weiß nicht, 700.000 Follower auf YouTube und die beschäftigt sich viel mit Themen wie Minimalismus, Feminismus, Body Positivity und eben Nachhaltigkeit. Und da freuen wir uns sehr, dass die heuer zu uns kommt auf die Messe. Und sonst haben wir eben noch eine Vielzahl an spannenden Vorträgen von Ausstellenden, größtenteils zum Beispiel von einem Aussteller. Und die sind heuer neu dabei, auf die freue ich mich schon sehr. Eco-Teppiche. Die sind ein Verein aus Wien, die importieren handgeknüpfte Teppiche von Frauen aus Afghanistan und ermöglichen so eine Art feministisches Unternehmertum in Afghanistan, was wirklich eine total fantastische Initiative ist. Also das ist quasi so auf einer Fair-Trade-artigen Basis. Das ist eine ganz großartige Initiative, finde ich. Und so haben wir ganz viele Ausstellende, die sich bei uns dann auch auf der Messebühne präsentieren. Ich habe auf der Webseite unter anderem eben gesehen, es gibt eine Tombola. Deswegen habe ich mir gedacht, ich widme dieser eine Frage. Ich weiß nicht, ob ich es reinnehme, aber ich finde es so lustig. Was ist der Reiz der Tombola? Das ist schon so ein Oldschool-Tool irgendwie. Und trotzdem findet man es ganz oft. Genau, also die Tombola ist halt, wie soll ich sagen, also die macht uns selber total viel Spaß, weil wir halt bei der Tombola immer, also wir schauen, also ein Tombola-Los kostet drei Euro bei uns und wir schauen darauf, dass jedes Tombola-Produkt mindestens sieben Euro wert ist. Das heißt, und das gewinnt jedes Los. Und das heißt, jeder, der sich ein Tombola-Los kauft, geht mit was nach Hause, was zumindest das doppelte Wert ist von dem, was er oder sie ausgegeben hat für das Los. Und es gibt dann aber auch Preise bis zu, ich weiß nicht, 200, 300 Euro drauf. Und das macht uns dann schon immer wirklich eine große Freude, einfach dann zu sehen, wie sich die Leute freuen. Und das freut sich eigentlich fast jeder. Also das geht jetzt von Magazinen, zum Beispiel das Brand 1 Magazin, mit denen haben wir immer was, das sind so eher die kleinere Preise, bis hin zu einem abgecycelten Whisky-Fässer, also eine Schale aus einem alten Whisky-Fass. Das ist schon wunderschön, das kostet, ich glaube, 300 Euro oder so. Oder halt auch sehr hochwertige Kleidungsstücke und dazwischen drin halt viele, viele, zum Beispiel 10 Euro, 20 Euro, 40 Euro Gutscheine, die man direkt bei unseren Ausstellenden dann ausgeben kann und so weiter und so weiter. Nicht schlecht. Und vielleicht zum Abschluss noch auch würde ich gerne das WeFair Goes to School kurz mit dir beleuchten. Genau, WeFair Goes to School ist ein Projekt, das wir heuer das erste Mal gemacht haben mit Unterstützung vom Klimafonds der Stadt Linz. Das ist ein Projekt, wo wir gesagt haben, wir möchten gerne in die Schulen gehen, weil wir kriegen, eigentlich jedes Jahr kriegen wir Anfragen von Lehrern und Lehrerinnen, die sagen, macht ihr auch Programm für Schülerinnen und Schüler? Und wir haben immer gesagt, naja, das geht sich nicht aus, wir müssen die Messe machen. Am Freitagnachmittag können sie kommen, aber am Freitagnachmittag haben die halt alle schon aus. Und jetzt haben wir gesagt, wir müssen da mal was tun. Und haben da jetzt eben gemeinsam mit dem Klimafonds der Stadt Linz dieses Projekt ins Leben gerufen, wo wir Workshops an den Linzer Schulen machen. Also wir haben eben gemeinsam mit unseren drei Trägerorganisationen, Südwind, Klimabündnis und Global 2000, haben wir ein Workshop-Programm definiert. Das sind in Summe, glaube ich, neun verschiedene Workshops, aus denen die Schulen auswählen können. Und wir, also konkret Südwind-Klima-Bundesamt Global 2000, schicken da dann jemanden hin, der oder die dann dort diesen Workshop hält und zwar kostenlos. Und das stößt auf sehr großes Interesse. Wir haben da jetzt 37 Workshops sind da gebucht in Linzer Schulen von Volksschulen über neue Mittelschulen bis hin zu Gymnasien und Krankenpflegeschulen und alles Mögliche. Also das ist wirklich ein sehr breites Interesse, das es da gibt. Und die werden alle in der Woche vor der Messe gehalten. Und alle Teilnehmerinnen der Workshops erhalten dann auch noch ein Ticket, mit dem sie dann bei uns auf der Messe noch gratis rein können. Und wir machen dann auch noch ein Abschlussevent am Freitagvormittag direkt im Design Center in unserer Location. Da machen wir dann noch drei Abschlussveranstaltungen. Das erste ist eine Multivision, nennt sich das. Das ist so eine Kombination aus Filme schauen und dann darüber diskutieren. So in etwa. Dann das zweite ist eine Lesung und ein Gespräch mit Diana Klar, über die ich vorher schon gesprochen habe. Und dann das dritte ist ein Vortrag von Fridays for Future über das Thema immer demonstrieren, bringt das eigentlich irgendwas. Also das sind die drei Abschlusseventpunkte, die wir noch haben, die man auch dann separat buchen kann. Und auch die Teilnehmerinnen dieser drei Events erhalten dann noch eine Gratiskarte, um dann am Nachmittag gleich auf die Messe gehen zu können. Super Sache. Wolfgang, vielen Dank für dein Engagement, dass du im Studio warst bei uns. Danke für die Einladung. Ja, und falls Sie all das letztens in Linz versäumt haben, so haben Sie dann im Frühling in Wien die Gelegenheit, unterschiedliche AusstellerInnen kennenzulernen und dann im besten Fall auch unterm Jahr sozusagen bei diesen einzukaufen, anstatt konventionell. Am 23. April in der Karl-Marx-Halle wird das dann sein, kann man sich ja schon mal im Kalender notieren. So wie in Linz wird es auch dort sicher ein spannendes Rahmenprogramm zur Bewusstseinsbildung von uns allen geben. In Linz stellte zum Beispiel der Club of Rome seinen neuesten Bericht vor. Auch da war Frusin dabei und wird demnächst darüber berichten. Außerdem auch noch von vielen weiteren Ausstellerinnen. Da geht es ums Grundeinkommen, faire Lieferketten, faire Bankgeschäfte sowie Geldanlagen und vieles mehr. Die WeFair ist also tatsächlich viel mehr als ein bisschen ein Gwandl. Wir bleiben beim Thema, wechseln allerdings den Schauplatz. Sarah Wiener ist Europapolitikerin, Unternehmerin und weltweit bekannte Köchin. Sie beschäftigt sich schon viele Jahrzehnte mit Nachhaltigkeit, biologischen und qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln und was das bedeuten kann. Sie hat uns im September bei Radio Frohe einen Besuch abgestattet. Ich habe mit ihr darüber gesprochen, was wir beim Thema Landwirtschaft mitdenken müssen. Sie sagt nämlich 800 Millionen Hungernde und eine Milliarde Fettsüchtige und auch das Überleben einzelner Familien bei kleinteiliger Landwirtschaft versus der großen Agroindustrie mit Feldern von über 100.000 Hektar Größe, voll von genmanipulierten Mais und Weizen. Sie hören nun im Folgenden einen kurzen Ausschnitt aus diesem Gespräch. Ich finde es auch eine Zumutung, dass durch die Luft und durch das Wasser und durch die verseuchten Boden auch meine kleine zweijährige Enkelin schon gezwungen wird, diese ganzen Gifte zu essen und es keinen gesellschaftlichen Aufstand gibt, der sagt, jetzt ist genug. Es gibt aber gerade einen agroindustriellen Aufstand von Lobbyisten, die sagen, bloß keine Reduktion, weil wir dann verhungern. Es gibt aber eine Landwirtschaft, die zeigt, dass es ohne chemische Pestizide geht und ohne Mineraldünger und das ist die ökologische Landwirtschaft. Ich bin jetzt nicht so verträumt, dass ich sagen muss, morgen muss alles bio sein oder öko. Es gibt auch ökologische Alternativen, über die haben wir gar nicht geredet, aber es ist doch offensichtlich, dass wir unsere Landwirtschaft ändern müssen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft haben wollen. Und da schreit das Klima, da schreien die Überschwemmungen, die Dürren, der Preis, der ja auch so teuer ist, weil wir eben so viel Input von außen bekommen, der schreit doch dafür nach einer Veränderung und nach einem besseren Wenden zum Vorteil von uns allen, auch von den Bauern, damit es wieder eine Vielfalt gibt und dass sie wirklich wieder unabhängig sind und frei. Wäre eine Möglichkeit auch, dass man hier anders die Gewinne besteuert im Sinne von die Gewinne, die Übergewinne, die jetzt die großen Agrarindustriefirmen, Unternehmen einstreifen, gehen einfach als Gewinne, werden die abgesahnt. Und es wird aber nicht sozusagen für die Schäden, die muss die Allgemeinheit tragen. Es werden nicht Sie verantwortlich gemacht. Das heißt, wäre sowas was oder ist sowas was, wofür Sie sich einsetzen? Ich bin auf jeden Fall dabei. Erstmal Übergewinne abschöpfen. Andere, es gibt jetzt sehr, sehr viele Leute, die wirklich auf jeden Cent schauen müssen und die in die Knie gehen. Es gibt auch viele, die sich gute ökologische Lebensmittel leisten könnten, die aber trotzdem im Discounter einkaufen gehen, muss man auch sagen, oder sagen, lieber meinen großen SUV und dreimal Urlaub. Also das ist auch schon ein bisschen eine Prioritätensache. Aber es gibt sehr viele Menschen, die können sich das nicht leisten. Und die Frage ist, in einem der reichsten Länder der Welt sollten wir nicht ermöglichen, dass jeder gesund und vielfältig und ökologisch und unvergiftet ist. der 20, 30 Mal bespritzt worden ist und die, die es sich noch leisten können, die essen dann noch einmal ein bisschen besser. Wobei es ja nur eine Frage der Zeit ist, weil es ist unser aller Wasser, unsere aller Luft und unser aller Boden. Also es wird nicht einer gesund bleiben in einer kranken Mitwelt. Wir werden alle darunter leiden. Und deswegen ist Übergewinnsteuer das A und O, aber auch für die Schäden aufzukommen, die diese Industrien verursachen. Ich will es ja nicht verbieten, aber dann zahlt ein Preis zur Reparatur. Dann wird das über Nacht so immens teuer, dass jeder sagt, ach weißt was, dann lasse ich es lieber. Dann tue ich doch nachhaltig und ökologisch produzieren, weil das kann sich ja keiner leisten. Aber wir leisten es uns durch Wasserreinigung, durch wahnsinnige Krankheitskosten, durch elendiges Leid bei Tieren, durch Völker, die wir unterdrücken und wo es sklavenähnliche Zustände gibt, Kinderarbeit und so weiter, Verarmung unserer Samen- und Sortenvielfalt. Weiter. Verarmung unserer Samen- und Sortenvielfalt. Also es gibt ein paar sehr vernünftige Argumente mit dem Hausverstand, wo man sagt, wir sollten uns jetzt nicht darüber diskutieren, auf welcher politischen Seite du stehst, welche Couleur du hast, sondern das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, unser Überleben zu übersichern und das von unseren Kindern und von anderen Menschen. Und das müssen wir jetzt angehen, weil es brennt. Jetzt gibt es Druck. Es gibt Druck aufgrund von Wetterereignissen. Es gibt Druck durch eben den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine, dass vieles verändert hat, dass manchen die Augen geöffnet hat, auch was eben jetzt die Energiewirtschaft angeht, Stichwort Gas, was Sie jetzt auch gerade hier aufgezählt haben, Dinge etc. etc. Die Frage ist trotzdem, wie können denn auch KonsumentInnen, BürgerInnen Druck ausüben? Was ist denn da die Handlungsmöglichkeit? Auf der einen Seite, Sie haben es schon gesagt, wenn man es sich leisten kann, dann soll man es sich auch leisten, dass man biologische Produkte kauft, regionale etc. Was gibt es da so noch aufzuzählen? Also zum einen muss ich euch jetzt was sagen, was ich nie gedacht habe, aber jetzt, wo ich jetzt Europaparlamentarier gemacht habe, hat das tatsächlich einen Sinn. Schreibt Briefe an eure Abgeordneten, an die Fraktion, an die zuständigen Kommissare. Setzt gleich den Handelskommissar, Wirtschaftsbauernkommissar, CC, Gesundheitskommissarin, damit die wissen, die anderen lesen es auch. Es ist wichtig, dass ihr euch engagiert. Eine Graswurzelbewegung. Ob das die Imker sind oder die Kleinbauern oder einfach die Mütter, die sagen, wir wollen nicht das Essen in unserem Körper oder in dem unserer Kinder haben. Alles zählt, nichts geht verloren. Diese Energie zu sagen, wir wollen das nicht, ist ganz, ganz wichtig. Man kann natürlich sehr, sehr viel machen, aber wir haben alle einen Job und alle eine Familie oder sind sowieso irgendwie getrieben von unseren ganzen Verpflichtungen. Deswegen sollte jeder das machen, was ihm Freude macht und was er leisten kann. Das fängt damit an, dass man zum Beispiel immer nur mit einem Mehrweg-Sackerl einkaufen geht und nicht für alle zwei Zitronen oder Bananen ein extra Sackerl nimmt. Es geht darum, ganz wichtig, dass man selber frisch kocht. Dann kann man sich das besser einteilen, es bleibt nicht so viel übrig und man kann mehr regionaler einkaufen und es ist im Zweifel die bessere Qualität und man schützt und fördert damit die Bauern direkt mit dem Grundprodukt. Das ist überhaupt sehr, sehr wichtig. Auch regional mit Biokisteln, zum Beispiel bei der solidarischen Landwirtschaft könnte man sich was bestellen oder bei anderen Bauern. Man sollte auch nicht vergessen, zum letzten Handwerksbäcker im Ort zu gehen, sich vor ihm hinzuknien und ihm zu danken, dass er so eine wertvolle, wahnsinnig gute Arbeit macht, weil man auch Anerkennung braucht und Wertschätzung und dann Spaß an seinem sehr mühsamen, sehr oft wirklich harten Beruf hat im Vergleich zu der Industrie, damit man nicht aussterbt. Man kann seine eigenen Kinder überreden, Handwerk zu lernen. Ich glaube, es ist das Allerbeste und Sinnvollste. Man kann aber auch bei der Achenoa und anderen Vereinen altes Samengut kaufen und dann eine alte Tomatensorte anbauen und verschenken oder eine Bohnensorte und überhaupt regionale Rezepte ehren, zur Oma fahren und noch einmal die Familienrezepte ausschreiben lassen, den Nachbarskindern in die Küche holen, die eigenen Kinder in die Küche holen und ihnen was beibringen. Man kann so viele kleine Sachen machen und wenn es nicht einmal sowas ist direkt, was mit Lebensmitteln zu tun hat, sondern Liebe und Verständnis für dem Gegenüber zu machen und zum Beispiel für die alte Nachbarin einkaufen zu gehen oder ihr zu helfen, weil wir brauchen nicht nur das richtige Essen und die richtige Mitwelt, sondern wir brauchen auch Verständnis und Großzügigkeit füreinander in Zeiten, wo sich nur noch sozusagen Monolithen bilden und Feindesplätze, die sich gegenseitig anschreien. Wir brauchen wieder eine Diskussion und einen Respekt vor dem Anderen und eine Demut vor der Welt. Es ist ja so, dass die ÖVP gerne argumentiert, dass in Österreich eh alles gut ist und dass wir sozusagen ein Vorbildstaat sind, wenn es um europäische Landwirtschaftspolitik geht und um Verordnungen. Trotzdem sterben auch bei uns kleine Höfe nach wie vor. Und trotzdem ist es so, dass immer wieder kolportiert wird, dass dann die LandwirtschaftsministerInnen von Österreich sich gegen Verordnungen stellen, die eigentlich in eine Richtung gehen würde, die wünschenswert wäre im Sinne von all dem, was hier jetzt von Ihnen auch dargelegt wurde. Was ist da los? Wie schaut das tatsächlich aus? Und was gibt es da zu tun? Dazu muss man begreifen, dass man nicht gleichzeitig für den Welthandel sein kann und für den regionalen Nachbarn. Das geht sich nicht aus. Man muss Farbe bekennen, wofür man wirklich steht. Man kann nicht Lippenbekenntnisse machen, dass man eh die Regionalität und wir sind alle die besten Buddys und schätzen die regionale Vielfalt. Ja, eh. Und dann sieht man nämlich sehr gut im Europaparlament, wie jeder Einzelne abstimmt. Zum Beispiel für die Farm to Fork, also für eine bessere, grünere Landwirtschaft, für das Handwerk, das habe ich übrigens rein verhandelt selber, für Emissionenreduktion, also für weniger Gifte, für weniger Antibiotika in der Massentierhaltung. Das kann man lesen und da wird man sehen, hoppala, die konservativen Abgeordneten sind gar nicht dafür. Die behaupten das immer, wählen aber anders. lieber unterstützt, die mit sehr, sehr viel Energie unsere Bauern abhängig macht und in einem unfairen Wettbewerb mit dem Welthandel steht, dann muss er mir schon erklären, wieso er sich dann beim Volksfest hinstellt und so tut, als wäre er der Bauernschützer und derjenige, der die Natur und die Ökologie unterstützt. Weil jeder Bauer müsste ein Interesse haben, dass er als Pate die Ökologie und die Biodiversität, die Vielfalt auf seinen Schultern hat und nicht die Agrochemie und die Medikamenten und die Industrie. Das ist ein, da muss ich nicht einmal studiert haben, um das zu verstehen, dass die wahren Freunde der Bauern sicher nicht in industriellen oder Technolösungen und Technofix liegen, sondern in natürlichen Gesetzen und die Leute, die das wertschätzen, das Lebensmittel, das vielfältig ist, das anders ist, das reichhaltig ist und das meine Nachbarn schützt. Und deswegen muss ich sagen, Sonntagsreden schön und gut, Plattitüden auch schön und gut, Muss ich sagen, Sonntagsreden schön und gut, Plattitüden auch schön und gut, aber mit Angst zu arbeiten und die Wissenschaft, die ja sagt, wir haben ja den wissenschaftlichen Beweis, was alles passieren muss und wie es ausschaut, zu ignorieren und dann zu sagen, wir sind für Lebensmittelsicherheit und deswegen brauchen wir mehr Pestizide und Mineraldünger. Ich weiß nicht, wer da zustimmt, aber das ist einfach dreist und das ist unfair den Leuten gegenüber, die eh schon verunsichert sind. Machen wir uns unabhängig, tun wir unsere stabilen Netzwerke schützen und fördern, weil dann fördern wir uns selber auch. Das Einzige, was uns Sicherheit gibt, sind vielfältige Strukturen und krisenresistente Netzwerke und nicht monolithen, einseitige, spezialisierte, abhängige, globale Konzerne, die, wenn es ihnen dann nicht passt, bin ich dann morgen tot. Trotzdem ist es so, dass zwischen den Bäuerinnen und Bauern und der ÖVP kaum ein Blatt Papier passt, sage ich jetzt einmal, oder dem Großteil jeweils davon. konservativ, Traditionen, wir verstehen das alles. Aber heute muss man sagen, dass die Konservativen eben nicht die Schöpfung schützen. Und da muss man sich einfach mal ganz klar fragen, bin ich jetzt nur noch ideologisch unterwegs und sage, ich habe schon immer so gewöhnt und deswegen mein Vater auch und mein Großvater und deswegen mache ich das als Tradition oder geht es jetzt um Werte, um echte Werte und was wir damit machen können. Aber abgesehen davon sollte es nicht darum gehen, ob du jetzt ÖVP, Grün oder irgendwen wählst, sondern abgesehen davon sollten wir sagen, wir packen jetzt diese ganzen Schubladen zur Seite und reden über ernsthafte Lösungen für drängende Krisen und Probleme, weil sonst wird es uns morgen nicht mehr geben. Ganz konkret, was können Bauerninnen und Bauern, was sollen die tun, außer jetzt hier das Ideologische zu überdenken? Gibt es da auch was? Sie sollen sich verbinden, vielfältig. Sie sollen sich informieren. Sie sollen sich auch mit ihren, unter Anführungszeichen, Feinden auseinandersetzen, um zusammenzukommen und zu sagen, okay, wo sind die Probleme und wo könnten die Lösungen sein. Denn natürlich ist auch manchmal, auch ich sage manchmal plakativ etwas, was man nicht in einer Stunde so vertiefen kann oder was ich nicht so herausarbeiten kann, was ich gern würde oder bin manchmal nicht wirklich gut informiert, weil ich die Situation da in dem Grätzl nicht kenne. Also ich bin Europapolitikerin. Ich rede jetzt nicht von den tollen Bauern, die jetzt eh alles richtig machen und super nachhaltig produzieren, aber nicht zertifiziert sind. Davon rede ich nicht. Ich rede wirklich von der Masse, die uns an die Wand stellt und die abhängig sind und die uns verseuchtes Wasser und kaputten Boden ermöglichen. Also da muss man aufpassen. Es soll sich keiner angesprochen fühlen, der eh alles richtig macht oder 80 Prozent. Wir müssen auf dem Weg sein. Das war Sarah Wiener im Gespräch. Das ganze Interview gibt es in der aktuellen Ausgabe von Was wäre wenn? Der utopische Podcast zu hören. Den Link dazu und andere weiterführende Infos finden Sie im Blog-Eintrag zu dieser Sendung unter fro.at oder im Audioarchiv der Freien Radios unter cba.fro.at. Sigrid Ecker verabschiedet sich für Frosin für diese Woche von Ihnen. Das nächste Klima und Du gibt es dann nächsten Freitag, wie gewohnt, um 13 Uhr in Ihrem freien oberösterreichischen Medium. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Jeden Freitag um 13 Uhr auf Radio Froh, freies Radio Freistadt, freies Radio Salzkammergut, freies Radio B138 und zu sehen auf DorfTV. Alle Sendungen stehen auch im Onlinearchiv als Podcast zur Verfügung.