Ich habe gerade in den letzten paar Minuten noch versucht zu erreichen, dass das Licht der Rezeption ausgeschaltet wird, weil ich im Wesentlichen über diesen Pfeil, kommen Sie rein, kommen Sie rein, nehmen Sie Platz, weil ich über diesen Pfeil hier, der an der Mauer des Gebäudes angebracht wurde, sprechen werde Gebäudes angebracht wurde, sprechen werde oder zumindest nehme ich diesen Pfeil zum Anlass, etwas darüber zu sagen, was Wittgenstein über den Pfeil zu sagen hatte und der Vortrag heißt Wittgenstein und die Zerzeigung in der Steingasse. Das Zitat, mit dem ich beginne, ist aus den philosophischen Untersuchungen, wobei ich aber im Wesentlichen heute über den Traktatus sprechen werde. Sie wissen, der Traktatus ist 100 Jahre alt geworden und deswegen war ich fest davon überzeugt, dass ich Ihnen das auch zumuten kann, in die Tiefe des Traktatus zu gehen. Also wir werden uns ein bisschen die Struktur der ersten drei Sätze ansehen und auch eine Interpretation, die ich darüber entwickelt habe, wie Wittgenstein diese Untersätze eigentlich entwickelt hat. Aber mitten rein das Zitat Philosophische Untersuchungen 454 sagt, wie kommt es, dass der Pfeil, und dann ist so eine schöne Zeichnung von einem alten Pfeil in den Philosophischen Untersuchungen, also ein Bild des Pfeils mit der Schrift, wie kommt es, dass der Pfeil zeigt? Dieses Zeigen ist nicht ein Hokuspokus, welches nur die Seele vollziehen kann. Einleitung. Am Bundesrealgymnasium in der Fadingerstraße in Linz hängt eine Tafel, die behauptet, Ludwig Wittgenstein hätte dort das Gymnasium besucht. Die Tafel ist am falschen Ort, denn das Gymnasium war früher in dem Gebäude, in dem wir jetzt stehen, ich stehe, Sie sitzen, und Ludwig Wittgenstein ist hier zur Schule gegangen und nicht in der Fadingerstraße. Als die Schule renoviert und zu diesem Hotel umgebaut wurde, hat man den früheren Haupteingang verglast, das ist genau dieses Glasfenster, das Sie hier sehen, und den neuen auf die Seite verlegt. Das ist jetzt hier, wo die Gäste reinkommen und einchecken, weil wir hier ein funktionierendes Hotel haben. Da die Steingasse zu eng war für den Hoteleingang, mir wurde, als ich mich zum ersten Mal für den Pfeil interessiert habe, also diesen hier draußen, gesagt, das Denkmalamt hätte darauf bestanden, dort, wo der Haupteingang war, einen Pfeil anzubringen, damit man quasi, da war der Haupteingang. Aber worauf zeigt dieser Pfeil? Wenn Sie schon einmal hier vorbeigegangen sind und den Pfeil gesehen haben, haben Sie sich das vielleicht gefragt. Eine Fremde, die am Gebäude vorbeigeht und den Pfeil sieht, wird Schwierigkeiten haben zu verstehen, was der Pfeil überhaupt soll. Aber nicht nur sie. Alle Menschen mit allen Pfeilen tun dies eigentlich. Wir haben also ein Zeichen, das sinnlich wahrnehmbar ist, der Pfeil, und er zeigt in diesem Fall auf eine große Glastür, ein Glasfenster. Als ich dann zum ersten Mal hier an dieser Stelle einen Vortrag gehalten habe, hat mich ein wissender Zuhörer darauf hingewiesen, dass der Pfeil auf alle Eingänge jener Gebäude gezeichnet wurde in Linz, die einen Luftschutzkeller für die Bombenangriffe während des Kriegs eingebaut hatten. Also der Pfeil zeigt auf den Luftschutzkeller, der früher hier war. Ein paar Worte zum Gebäude, in dem wir stehen. Es wurde von Baumeister Johann Metz errichtet und 1861 erstmals als Schulgebäude für eine Realschule genutzt. Ab 1909 wurde die Schule als Fortbildungsschule und Realschule verwendet, die dann ihren Standpunkt in die Fadingerstraße, in der Nähe der katholischen Privatuniversität, wo ich auch unterrichte, wechselte. 1901 besuchte Adolf Hitler die Realschule in der Steingasse, also hier, wo wir sind. Er wechselte, ob seiner schlechten Noten, allerdings vier Jahre später nach Steyr. Also Hitler war vier Jahre in dieser Schule. Wikipedia sagt uns, dass das Schulgebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde, da es mit Adolf Hitler in Verbindung gebracht werden kann. Das ist sehr interessant eigentlich. Deswegen sollte man nie Wikipedia verwenden. In Wirklichkeit ist es wegen des Baumeisters Metz denkmalgeschützt, weil der recht interessante Gebäude baut. Und wenn Sie sich dann den Stiegenaufgang nachher anschauen, das ist sehr schön. Aber es war auch nicht Ludwig Wittgenstein, der der Grund dafür war, dass dieses Gebäude denkmalgeschützt ist. Nur kurz 1927 wurde die Fassade renoviert nach einem Entwurf von Kurt Kühne und das Stadtbauamt. Also man sieht da sparsame Dekorelemente außen, das wurde alles behalten. Und ich hatte eigentlich gedacht, dass der Pfeil dann vielleicht ein Grund ist, auf diese Elemente hinzuzeigen. Seit 1955 war die Schule eine reine Berufsschule. Das Hotel wurde am 1. September 2017 eröffnet. Das heißt, ich bin 2016 nach Linz gekommen, da war das hier eine Baustelle. eröffnet. Das heißt, ich bin 2016 nach Linz gekommen, da war das hier eine Baustelle und alle meine internationalen Wittgenstein-Scholars, die zu Besuch gekommen sind nach Linz, sind immer in die Fadingerstraße gegangen, um die Wittgenstein-Schule anzuschauen. Und das ist so einer der Gründe, warum ich mich so ein bisschen eingesetzt habe dafür, dass die zumindest nicht an den falschen Ort gehen. Das Hotel hat 129 Zimmer. Die Treppe und der hochwertige Tarazzo-Boden erinnern noch an die Vergangenheit des Gebäudes. So, jetzt kommen wir zum Pfeil. Wir wollen den Pfeil, der auf dem Haupteingang zeigt, als Beispiel für die Theorie der Bebilderung oder Projektionsmethode im Traktatus nehmen und gemeinsam überlegen, was der Pfeil sagen und was er zeigen kann. Wittgenstein hätte sicherlich seine Freude mit diesem Pfeil gehabt, denn in den philosophischen Untersuchungen fragt er eben genau das, was ein Pfeil überhaupt zeigt. Und er sagt, dass das Zeigen des Pfeils nicht nur ein Hokuspokus ist, welches nur die Seele vollziehen kann. Was er damit meint, ist, dass es nicht der Intention derer, die den Pfeil verwenden, oder der Interpretationsleistung derer bedarf, die den Pfeil sehen, um den Pfeil überhaupt zum Zeigen zu bringen. Also irgendein intentionaler oder Bewusstseinsakt, ein Hokus-Pokus der Seele, der die Verbindung zwischen dem Pfeil, seiner Spitze Zitat im Manuskript 104, 31. Namen gleichen Punkten, Sätze pfeilen, so namengleichen Punkten, Sätze, Pfeilen, sie haben Sinn. Und ein weiteres im Manuskript 110, 147, Zitat, Man könnte ja glauben, dass das Zeigen des Pfeils mit einer etwa vorgestellten Bewegung zusammenhängt, dass man also den Pfeil quasi fliegen sieht. Mir kommt es auf diese Bewegung an. Also der Pfeil. Ich will versuchen zu zeigen, dass Wittgenstein vielmehr sagen will, dass die Sprache auf eigene Faust ihren Sinn darstellt, ihn also zeigt und auch, was der späteren Philosophie entspricht, dass es die Anwendung ist, die den Pfeil zum Zeigen bringt. Es sind zwei Sachen, die im Traktatus eigentlich nicht ausgearbeitet sind. Aber ich habe in meinem Buch und in meiner weiteren Arbeit eigentlich versucht zu zeigen, dass es angelegt ist im Traktatus. Und man sieht ja auch, dass er die Traktatussätze verworfen hat. Es kommt aber immer darauf an, wer den Traktatus liest. In meinem Vortrag beschäftige ich mich daher mit dem das liest. Okay. In meinem Vortrag beschäftige ich mich daher mit dem Ersteren, mit der Zerzeigung einer Form von ästhetischen Ordnung im Material, die im Gegensatz zur logischen Ordnung im Begrifflichen steht. Der Begriff der Zerzeigung leitet sich von Wittgensteins Unterscheidung zwischen Sagen und Zeigen her und er wurde Mitte der 90er Jahre, als ich in Berlin studiert habe, in Gesprächen zwischen Dieter Mersch und mir entwickelt. Das ist sehr lustig. Wir haben damals über dieses Zeigen gesprochen und dann habe ich gesagt, sehr Zeigung. Er hat diesen Begriff später in seinen Ansätzen zu der Epistemologie des Ästhetischen ausgearbeitet. Dort geht es ihm darum zu zeigen, dass wir im Begrifflichen oder im Propositionalen logische Ordnungsmuster finden, während wir im Ästhetischen oder sinnlich-körperlich-materiellen eine Art der Ordnung finden, die sich durch ein Zusammenstellen, eine Konstellation, also ein Und-und-und, eine Konjunktion, also keine logische Ordnung, sondern eine Ordnung im Material, könnte man fast sagen, charakterisieren lässt. Wie diese Ordnung dann zeigt und nicht, was sie sagt, ist es, was Mersch durch die Zerzeigung aufzuzeigen versucht. Wenn ich dann irgendwann nicht mehr zeigen sagen kann vor lauter Zerzeigen, dann wissen Sie. von Adolf Eichmann, den wiederum Hannah Arendt in der Banalität des Bösen beschrieben hat. Und natürlich macht es keinen Sinn, in dieser Aneinanderreihung von Berühmtheiten, die am selben Ort und im Falle Wittgensteins und Hitlers wohl auch zur selben Zeit in derselben Schule waren, logische Verbindungen, etwa kausale Verbindungen herzustellen. Heute und hier wollen wir über die Zerzeigung sprechen. Das Wissen aus dem Zeigen, aus dem Ästhetischen, dem Aneinandergereiten, ist kein proportionales Wissen, das uns sagt, dass dies oder jenes der Fall ist und das wir dann im Vergleich mit den Tatsachen in der Welt auf wahr oder falsch überprüfen könnten. So wie Wittgensteins Tractatus Logico Philosophicus darauf erpicht war. Er wollte ein System von Sätzen, Propositionen über die Welt entwickeln, Sätzen, Propositionen über die Welt entwickeln, Sätze, die sozusagen das Gerüst darstellen, das Minimalgerüst dessen, was wir über die Welt sagen können. Sätze, die genau abgrenzen, was sagbar ist und was damit auch als wahr oder falsch ausgezeichnet werden kann. Was Wittgenstein die Logik der Sprache nennt, wollte er so klar zum Ausdruck bringen, dass, wie er im Vorwort sagt, klar wird, dass, Zitat, was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen, Zitat Ende. Die philosophischen Probleme wurden dadurch entlarvt, denn sie beruhten lediglich auf Missverständnissen der Logik unserer Sprache. Sie sind gar keine Probleme, man sollte über sie einfach schweigen. Die Sätze des Traktatus sind hier wie logisch aneinandergereihte Punkte. So wie die Namen in diesem Zitat. Wie wir im Zitat oben gesehen haben. Aber später sagt Wittgenstein, sie müssen als Pfeile verstanden werden, denn Sätze haben Sinn. Die sind nicht statisch. Von Anfang an waren diese großen Worte des Vorworts des Traktatus mit Interesse und vielmehr Unglauben rezipiert worden. Hatte doch hier ein sehr junger Philosoph einen philosophischen Traktat hingestellt, mit dem er behauptete, er hätte alle philosophischen Probleme gelöst. Wittgenstein schreibt weiter im Vorwort, dass der Wert der Arbeit darin besteht, er behauptete, er hätte alle philosophischen Probleme gelöst. Wittgenstein schreibt weiter im Vorwort, dass der Wert der Arbeit darin besteht, Zitat, dass in ihr Gedanken ausgedrückt sind, Zitat Ende, und dass es sein Ziel gewesen sei, diese Gedanken besser auszudrücken. Den zweiten Wert seiner Arbeit sah Wittgenstein darin, dass sie zeigt, wie wenig damit getan ist, dass die philosophischen Probleme alle gelöst sind. An dieser Stelle des Vorwortes findet sich auch der erste Gebrauch des Wortes zeigen. Wittgenstein sagt, der Traktatus drückt Gedanken klar aus. Mit dieser Klarheit ist gemeint, dass er sich nicht durch die Missverständnisse der Logik der Sprache zu philosophischen Problemen hinreißen lässt und zeigt aber, dass wenig damit getan ist, dass diese Probleme gelöst sind. Lassen Sie uns mehr über dieses Sagen und Zeigen, das Was und das Wie sagen und zeigen. Sagen und zeigen. Also es folgen jetzt zwei Teile. Der erste Teil ist sehr lang und kompliziert, aber unglaublich poetisch. Der heißt, was Traktatussätze sagen. Und der zweite Teil ist relativ kurz und der heißt, was Traktatussätze zeigen. Eigentlich müsste ich schweigen, aber ich versuche natürlich die Zerzeigung trotzdem zumindest aufzuführen. Sagen kann ich sie ja nicht. Was Traktatussätze sagen. Ich habe Ihnen das schon hier aufgezeichnet, Hightech heute. Ich habe nicht mal mein iPad dabei, sondern Papier, weil ich gedacht habe, dass ich dann bei diesem Pfeil sein kann, den man jetzt nicht sehen kann. Sehen wir uns zuerst an, was die Sätze des Traktatus sagen. Wir wissen schon aus dem Vorwort, dass sie Gedanken gut ausdrücken sollen, dass Wittgenstein sie noch besser ausdrücken wollte und dass dieses Unterfangen etwas mit der Logik der Sprache und den Missverständnissen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, zu tun hat. Wir werden uns also in diesem ersten Teil ein wenig mit der Logik der Sprache beschäftigen, allerdings schon in Vorausschau, dass Wittgenstein in seinem Spätwerk nicht mehr von der Logik der Sprache spricht und dieser Ansatz, den er im Traktatus als jenen, der alle philosophischen Probleme löst, verwirft. Was wir über die Entstehungsgeschichte des Traktatus wissen, ist äußerst seltsam. Die Tatsache, dass Wittgenstein die Sätze des Traktatus im Schützengraben und später in Kriegsgefangenschaft in Monte Cassino geschrieben hat, dass er angeblich durch ein Modell von einem Autounfall, das bei einer Gerichtsverhandlung verwendet wurde, inspiriert wurde, den Traktatus so aufzubauen, dass die Sprache in ihrer Logik wie ein Modell der Wirklichkeit dargestellt wird. Stellen Sie sich einen Unfall vor und das Modell. Und dann haben Sie die Sprachlogik. Im Akademietheater in Wien gab es letztes Jahr ein Stück zu sehen, das hieß Alles, was der Fall ist. Es ist ja auch das Traktatus Jahr, also ist mir ein bisschen gewollt natürlich. Nach dem ersten Satz des Traktatus, der lautet Die Welt ist alles, was der Fall ist. Der Regisseur Ben Kitt mit dem Ensemble Dead Center behandelte jenen Aspekt des Buches, der sich darum dreht, dass wir in der Sprache die Möglichkeiten der Welt aufführen. Und deshalb wird auf der Bühne ein Modell hingestellt, aufgeführt. Was toll war, ist, die haben ein kleines Modell auf einen Podest gestellt und dann mit der Kamera das auf die Bühne projiziert. Das war nochmal eine Verdoppelung. Allerdings verlässt der Regisseur damit auch schon Wittgenstein und den Traktatus. Und im Rest des Stücks geht es um die Frage nach dem Bösen, um Macbeth, wie das halt bei Theaterstücken so ist. um die Frage nach dem Bösen und Macbeth, wie das halt bei Theaterstücken so ist. Das Stück hat nur mit einer Facette des Modells als Abbildung im Traktatus zu tun, mit der Möglichkeit des Modellierens. Aber das Zusammenstellen im Sinnlichen des Modells selbst kommt nicht zur Sprache und genau darum geht es mir. Ein für die Wiener Festwochen diesen Sommer in Auftrag gegebenes Stück hieß Astronaut Wittgenstein. Und das stellte sich dieser Aufgabe, also der Aufgabe dieses Zusammenstellen im Sinnlichen, also wie die Objekte zusammenstehen und vermehlte, das war an der Donau in der Kaiser-Mühlen-Bucht und es vermehlte den Ort der Aufführung, die Kaiser-Mühlen-Bucht, ästhetisch mit der Landung eines Astronauten gegenüber am anderen Donauufer und ließ uns einen Midsommernachtstraum erleben, in dem die ersponnenen und realen Möglichkeiten eines Lebens zwischen Halluzination und Erfindung hin und her schwangen, genau wie die Luft an der Donau, die Bewegungen des Astronauten und der vorbeiflanierenden oder radelnden Passantinnen, der Enten und der anderen Tiere bis hin zur Krümmung, der Böschung und dem Bogen der Brücke. Die Regisseurin von Astronaut Wittgenstein, Nastasja Rachkowitz, ich verspreche den Namen nicht ganz richtig aus, hat für sie nächste Woche eine Inszenierung in einem der Räume der Wittgenstein-Schule, also in einem der Hotelräume, organisiert. Aber zurück zum Traktatus. Ich brauche ein bisschen mehr Aufmerksamkeit für den Traktatus, tut mir leid. Satz 1. Die Welt ist alles, was der Fall ist. Dies ist ein Aussagesatz, eine Prädikation, wie man sagt. Ein Aussagesatz, eine Prädikation, wie man sagt, eine Prädikation, die immer aus dem Subjekt, die Welt, dem Objekt, was der Fall ist und der Prädikation, dem Ist zusammengesetzt ist. Sie sehen, ich habe Linguistik studiert, aber das lernt jedes Volksschulkind bei uns in Österreich. Ich frage mich immer, warum das Volksschulkinder lernen müssen, weil die können ja den Satzbau automatisch sprechen. Aber es geht um etwas anderes. Können Sie sich diesen Satz als Modell vorstellen? Schwerlich, denn es ist ja gerade die Welt, also das Subjekt des Satzes, das hier charakterisiert oder definiert werden soll, und zwar indem gesagt wird, sie sei, was der Fall ist. Versuchen Sie ein Modell von was der Fall ist zu machen. Aber wie stellen wir uns das vor, was der Fall ist? Es bedarf einer Erläuterung und genau das macht Wittgenstein im nächsten Satz 1.1. Und er schreibt auch, dass die Untersätze immer die Sätze oben erläutern. Und ich möchte, dass Sie das so verstehen, dass das wie eine mathematische Gleichung ist. Also diese Prädikation, was links ist, ist dasselbe wie was rechts ist. Und dann in 1.1 ist dann, was hier rechts ist, wird dann erläutert. Er erläutert, was der Fall ist und schreibt, die Welt, also er fängt wieder an mit die Welt ist. Und jetzt kommt die Erläuterung von was der Fall ist und das ist in diesem Fall die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. Und jetzt ist natürlich das Problem, dass alle sagen, okay, also was ist jetzt eine Tatsache. Allerdings ist es so, dass dann die Bemerkung zu Satz 1.1, die darunter kommt, wiederum eine Erläuterung ist. Aber was erläutert wird, ist natürlich nicht die Tatsache, sondern was die Gesamtheit der Tatsachen ist. Und deswegen haben wir dann 1.1.1 und der heißt, die Welt ist durch die Tatsachen bestimmt und dadurch, dass es alle Tatsachen sind, sie sehen die Gesamtheit. Tatsachen sind. Na, Sie sehen, die Gesamtheit. Was heißt das? Dass es alle Tatsachen sind und dass alle ist in dem Satz markiert. Dass die Gesamtheit, ich habe freigesprochen, jetzt muss ich mich selber einholen. Das wird dann erst im Satz 2 erläutert. Also wir gehen dann weiter unten und fragen, wann kommt jetzt was der Fall ist dran. Und Sie sehen, dass Sie durch die ganzen Untersätze gehen müssen und bei 2 haben Sie dann plötzlich, was der Fall ist. Die Tatsache ist das Bestehen von Sachverhalten. Und Leute, die viel mit dem Traktatus arbeiten, lesen ihn oftmals jede Woche ganz durch und das drei Jahre lang. Und man versteht eigentlich das Nummerierungssystem trotzdem sehr schwierig, weil es einfach ein Versuch von Wittgenstein war, bestimmte Sachen immer wieder zu erläutern und genauer zu definieren. So genau, dass dann alles, was philosophisch schwierig ist und sinnlos ist, auch nicht vorhanden, also nicht dort ist. Und dazu komme ich jetzt. Also versuchen Sie erst mit mir die Sätze der Sprache, des Traktatus, Ihre Logik in Vergleichung zu den Sätzen der Mathematik zu denken. Ein mathematischer Satz wäre zum Beispiel 12 ist 5 plus 7. Also das wäre jetzt dasselbe Modell. Die Welt ist alles, was da falsch ist. 12 und statt dem Ist machen Sie ein Gleich. 5 plus 7. Also das wäre jetzt dasselbe Modell. Die Welt ist alles, was da falsch ist. 12 und statt dem Ist machen Sie ein Gleich. 5 plus 7. Auch hier wird das, was da auf der einen Seite ist, durch das, was auf der anderen Seite ist, erläutert. Allerdings ist in der Mathematik klar, dass es eine logische Verbindung ist. Denn wenn man 5 und 7 addiert, dann bekommt man 12. Die meisten mathematischen Sätze und Gleichungen dieser Art sind dieser Art und können dann weiter ausgerechnet werden. Man sieht, dass auf beiden Seiten dasselbe steht. 12 ist 7 plus 5. 12 ist 12. Was wir erhalten, ist eine Tautologie. Aber der Satz 12 ist 7 plus 5 ist keine Tautologie, obwohl er auch besagt, 12 ist gleich 12. 12 ist 7 plus 5 ist keine Tautologie, obwohl er auch besagt, 12 ist gleich 12, weil natürlich 7 plus 5 noch einmal in seiner sinnlichen Form anders dasteht. Es ist nicht dasselbe, aber es ist logisch. Ist es eine Tautologie, ist es dasselbe? Und um diesen Unterschied geht es mir. Was hat das mit den Traktatussätzen und Untersätzen zu tun? Auch hier möchte Wittgenstein zeigen, dass es logische Verbindungen zwischen ihren Komponenten gibt und wir somit mit ganz wenigen Elementarsätzen oder auch, wie sie im Englischen genannt werden, atomischen Sätzen alle Sätze der Sprache bauen können. Die Art und Weise, wie er diese Definitionen baut, geht dann in den Fünfer-, Sechser-Sätzen, in die mathematische Logik, wo es eigentlich nur mehr um logische Operationen geht und alle logischen Operationen zusammen zeigen, dass man eigentlich aus einem einfachen Satz alle Sätze der Sprache produzieren könnte. Das funktioniert aber nur in einem statischen System und in einem logischen Raum, der statisch ist. Und das ist auch dem Wittgenstein aufgefallen, aber das ist jetzt schon weit vorausgegriffen. Ich möchte nur Ihnen so ein bisschen Einblick geben, was dieses berühmte Buch eigentlich so interessant macht und warum so viele Denkerinnen immer wieder es lesen und darüber nachdenken. Gehen wir zurück zum zweiten Satz des Traktatus. Was der Fall ist, die Tatsache ist das Bestehen von Sachverhalten. Sie denken, eine schöne Philosophie ist das. Sie kriegen hier den Sinn des Lebens, was der Fall ist. Aber es geht um die Form. Es geht darum, wie er das bauen kann. Sie können sich das so vorstellen, dass wir nun weiter ausrechnen, was auf der rechten Seite der Gleichung steht. Was ist das Bestehen von Sachverhalten? Wittgenstein erläutert dies im nächsten Satz, der seltsamerweise die Bezifferung 201 erhält. Ich habe Ihnen hier den Satz nicht aufgeschrieben, aber diese Null hat mich, also in dieser Phase, wo ich Doktorandin war und alle Wochen mal wieder versucht habe, den Traktatus als Ganzes zu lesen, um ihn im Blick zu haben. Ich habe gedacht, warum ist hier eine Null? Warum fehlt hier was? Und ich habe versucht, mit dieser Art und Weise, wie ich den Traktatus lese, als immer was auf der rechten Seite ist, wird dann weiter unten erläutert. Und habe dann in meinem Buch Kant-Wittgenstein in der Performativity of Thought eine Theorie über diese Nullsätze entwickelt, denn der Satz, der hier fehlt, ist der Satz, der das Bestehen selbst der Sachverhalte erläutert und das Bestehen selbst ist die Existenz. Das heißt, die Existenz zu erläutern ist Metaphysik und Unsinn. Darüber kann man gar nicht sprechen und Wittgenstein setzt eine Nullstelle, die er dann in allen weiteren Sätzen beibehält. Das wird nicht aufgelöst, das wird erst im nächsten Untersatz bei der nächsten Drehung und das ist auch interessant, wie er das dann macht. 201, den ich Ihnen nicht aufgeschrieben habe, erläutert, dass der Sachverhalt eine Verbindung von Gegenständen, Sachen, Dingen ist. von Gegenständen, Sachen, Dingen ist. Also jetzt sind wir schon bei dem Modell dort, wo Sie die Gegenstände in Anordnung haben sozusagen. Sie sehen jetzt, warum das Theaterstück den richtigen Ansatz gewählt hat. Stellen Sie sich ein Modell der Welt vor, in dem alle Tatsachen durch Sachverhalte dargestellt sind, die Verbindungen von Gegenständen sind. Die Dinge sind nur, und das ist das Interessante in dieser Definition, die Bestandteile solcher Sachverhalte. Also ein Ding ist nicht ein Ding, sondern es ist ein Bestandteil eines größeren Sachverhaltes. Ein Tisch macht nur Sinn, wenn Sie einen Stuhl und das Essen drauf haben. Also es geht um die Sachverhalte, die Zusammenhänge der Dinge und nicht die Dinge, was sie selber sind. Auf der Bühne in Wien, die ein Modell des Sachverhalts des Amokläufers von Graz vor vielen Jahren, Sie können sich vielleicht erinnern, darstellte, fanden wir Kaffeehaustische, Stühle, Personen, ein Auto etc. Und die waren genau in dieser Verbindung dargestellt, die die Tatsache, dass der Amokläufer in den Schanigarten des Cafés gefahren ist, mit dem Auto darstellen. Und hier erläutert Wittgenstein zum ersten Mal, warum das mit Logik zu tun hat. Der Zusammenhang ist interessant. Er sagt, Zitat, wenn die Dinge in Sachverhalten vorkommen können, so muss dies schon in ihnen liegen. Also das Ding selber ist durch seine Möglichkeit des Vorkommens in Sachverhalten, der Tisch als Essmöglichkeit, überhaupt erst definiert. Deshalb, sagt Wittgenstein, kennen wir den Gegenstand oder das Ding nur, wenn wir seine internen Eigenschaften kennen, nämlich in welche Sachverhalte er sich zusammenstellen lässt und nicht etwa, wenn wir seine äußeren Eigenschaften kennen, wie groß er ist, welche Farbe er hat, wie lang etc. Wittgenstein nennt diese Möglichkeit des Vorkommens in Sachverhalten die Form des Gegenstands. Und Form ist ja ein interessanter Begriff, weil man dann sofort wieder, also logische Formen, dann kommt man wieder auf die logischen Operationen. Aber hier deutet sich zum ersten Mal auch ein neuer Formbegriff an, der dann im Sinnlichen zum Tragen kommt. Sie sehen, wir haben schon ein kleines Bild der Welt vor uns. Wir sehen Dinge, allerdings nicht wie Stühle oder Tische mit bestimmten Größen und Materialien, sondern als Elemente von Sachverhalten, deren Bestehen wiederum Tatsachen ausmachen, wobei die Gesamtheit der Tatsachen bestimmt, was der Fall ist und was nicht, und die Welt alles ist, was der Fall ist. Und Sie sehen, wenn Sie Studentin sind, das machen Sie dann wochenlang, dass Sie das alles irgendwie versuchen im Kopf zu behalten. Aber das ist das Faszinierende an diesem kleinen Traktat. Ich habe den Beginn des Traktatus genau entwickelt, weil ich darauf hinarbeite, sagen zu können, was im Traktatus gesagt wird und auch was gezeigt wird. Nicht viel später, in Satz 2.1, also jetzt gehen wir die Nullersätze alle runter, kommt es zu einer überraschenden Wende im Text. In Satz 2.1 sagt Wittgenstein, wir machen uns Bilder der Tatsachen. Und Sie sehen, also bis jetzt war es irgendwie ein statisches, die Welt ist, Tatsache und alles erklärt. Und plötzlich 2.1, das ist nicht mal ein neuer Satz 3, bei 2.1 sagt er, wir machen uns Bilder der Tatsache. Und ich möchte immer darauf hinweisen, dass hier die Null getilgt wird. Denn wie existieren die Tatsachen? Nicht metaphysisch, indem sie irgendwo rumstehen in der Welt, sondern weil wir uns Bilder davon machen. Das ist eine performative Theorie. Das hat nichts mit einer metaphysischen, auch nicht mit einer transzendentalen Theorie zu tun, wie manche Leute das lesen wollen. uns dargestellt. Wenn die Tatsachen aus Sachverhalten bestehen, die wiederum aus Dingen zusammengestellt sind, dann macht es Sinn, dass der Satz, welchen wir sagen, ein Bild dieser Tatsachen ist. Und deswegen haben wir 212, habe ich auch nicht ausgeschrieben, entschuldigen Sie. Zitat, das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit. Zitat Ende. Denken Sie wieder an das Modell auf der Bühne, denken Sie an jeden Satz als Bild oder Modell der Wirklichkeit. Hier finden Sie die ersten Ansätze der Interpretation des Traktatus als Bildtheorie. Das ist die große Interpretation, der Traktatus hat eine Bildtheorie. Aber so wie die Dinge im Sachverhalt verhalten, also die Idee ist, dass sich im Sachverhalt die Dinge so verhalten, wie die Elemente im Bild die Dinge vertreten. Also jetzt haben sie quasi auf der einen Seite diese ganze erste Teil mit Tatsache, was wir mit dem Modell gemacht haben und auf der anderen Seite die Sprache, die das quasi als Bild abbildet und dann aber im Satz selber nochmal dieselbe Form oder Konstellation abbilden muss, die quasi in der Realität dieses Modells abgebildet ist. Und hier beginnt es extrem schwierig zu werden, weil der Satz natürlich keine solche zu eruierende Form hat. Also ein Bild, da könnten Sie noch sagen, Sie können die Konstellationen sehen, aber beim Satz als sinnlich wahrnehmbaren Zeichen. Und deswegen kommt diese Projektionsmutter rein oder deswegen ist es eine performative Theorie, weil es einfach jemanden braucht, der diesen Satz sozusagen zur Aufführung bringt. Aber ich springe voraus. Das ist jetzt der schwierigste Teil und wenn Sie das nicht verstehen, ist das total okay. ist einfach schwierig, weil in 2.16 sagt Wittgenstein dann, ich gehe noch einmal einen Schritt zurück, die Gegenstände und ihre Konfigurationen im Sachverhalt werden durch die Elemente im Bild vertreten. Das ist diese Bild-Abbild-Beziehung. Aber wie? In 2.16 sagt Wittgenstein, Zitat, die Tatsache muss, um Bild zu sein, etwas mit dem Abgebildeten gemeinsam haben. Weiter erläutert Wittgenstein, dass etwas identisch sein muss zwischen Bild und Tatsache, damit das eine ein Bild des anderen sein kann. Und was hier gemeinsam ist, damit das Bild die Tatsache abbilden kann, nennt Wittgenstein die Form der Abbildung. Also jetzt sind wir wieder bei der Form, aber wir sind nicht mehr bei der Form des Dinges und wir sind jetzt auf der Abbildungsseite. Moment, ich bin mein iPad gewöhnt, das scrollt mit mir mit. Weiter erläutert, das Bild bildet also die Tatsache ab, indem es mit der Tatsache die Form gemein hat. Und interessanterweise schreibt Wittgenstein in 2.172, Zitat, seine Form der Abbildung aber kann das Bild nicht abbilden. Es weist sie auf, Zitat Ende. Und hier kommt wieder das Zeigen rein. Es weist sie auf. diese Beziehung so statt hat. Dieses Aufweisen ist unser Anhaltspunkt für die Interpretation des Zeigens im zweiten Teil meines Vortrags, aber wir haben ja die Frage noch nicht beantwortet, was das Bild der Tatsache, das wir uns machen, nun eigentlich sagt. Und wir müssen noch hinzufügen, dass ab Proposition 3 klar wird, dass dieses logische Bild der Tatsachen, auf das Wittgenstein hingearbeitet hat, in Wirklichkeit der Gedanke ist. Also das ist jetzt der nächste Sprung. Das logische Bild der Tatsache ist der Gedanke. Das heißt, wir kommen jetzt auf die Ebene nicht des Satzes, sondern des Satzes als Gedanke. Aber da spielt sich trotzdem das ab, was sich in den Elementen des Satzes abspielt. Der Anfang des Traktatus liefert uns also eine Theorie dafür, was ein Gedanke ist, in dem er als logisches Bild der Tatsachen charakterisiert wird. Und Wittgenstein erläutert, dass das Denken damit nichts anderes ist, als dass wir uns Bilder von Tatsachen machen, Bilder von Sachverhalten, in denen Dinge geordnet sind, von dem, was der Fall ist, und dass alles, was der Fall ist, die Welt ist. Sie sehen, ich kann jetzt immer wieder dahin zurückkehren. Ich hatte hier ein Glas Wasser abgestellt, aber das ist, glaube ich... Ah, Dankeschön. Man redet sich den Mund fusselig, wenn man immer wieder auf alles, was der Fall ist, zurückkommt. zurückkommen. Wann ist ein Gedanke, der ein logisches Bild der Tatsachen ist, aber wahr? Jetzt haben wir noch das Problem. Wenn er eine Prädikation ist, die etwas Wahres sagt, indem er ein Bild ist, das wir uns machen, in dem das Bild und die Tatsache die Form der Abbildung gemein haben. Jetzt kommen Sie auf den Kern dieses Gestells, das er gebaut hat. Es ist dann im Satz, sagt Wittgenstein in 3.1, dass sich der Gedanke sinnlich wahrnehmbar ausdrückt. In 3.11 erläutert er, und ich habe Ihnen den 3.11er ganz aufgeschrieben, erläutert er und ich habe Ihnen den 311er ganz aufgeschrieben und eigentlich nur deswegen, weil große Teile der Wittgenstein-Kapitel meines Buches sind eine Interpretation von 311, weil er hier quasi versucht zu erklären, wie der Gedanke, also was der Satz macht. Wir benutzen das sinnlich wahrnehmbare Zeichen, das Laut- oder Schriftzeichen etc. des Satzes als Projektion der möglichen Sachlage. Jetzt können Sie sich das wie es das Theater vorstellen. Sie sagen einen Satz, das ist eigentlich ein Gedanke, der aber sinnlich wahrnehmbar im Satz ausgedrückt ist und damit projizieren Sie eine mögliche Situation auf die Welt und wenn Sie jetzt nochmal sagen, naja, sind es jetzt zwei, ist da die Welt und da der Satz, dann sehen Sie, dass es eigentlich ein performativer Akt ist. Das Projizieren selber quasi, der ganze Akt selber, die Situation oder die mögliche Sachlage wird projiziert und damit im Satz aufgeführt. Die Projektionsmethode ist das Denken des Sinns. Aber bleiben Sie noch bei mir. Wir sind wieder einen Schritt weiter gegangen. Wir sehen jetzt, dass das Bild, das wir uns machen, sich in Zeichen ausdrückt, die entweder gehört werden als Laute oder gesehen werden als Buchstabenschrift. Mit Hilfe dieser sinnlich wahrnehmbaren Zeichen projizieren wir den Satz auf die mögliche Sachlage. Das heißt, wir machen uns ein Bild und im Projizieren dieses Bildes denken wir den Sinn, nämlich indem wir vergleichen die Form des Bildes mit der Form des Sachverhaltes und urteilen, ob dieser Satz wahr oder falsch ist. So können wir mit der Sprache etwas sagen. falsch ist. So können wir mit der Sprache etwas sagen. Diese Bildtheorie interpretiere ich, ich nenne sie immer die Bebilderungstheorie, weil sie aktiv ist. Es ist kein statisches Bild, es ist ein Akt des Bebilderns, eine Projektionsmethode. Denn wie Sie gerade gesehen haben, handelt es sich ja nicht um ein statisches Bild, um Namen, die wie Punkte angeordnet sind, sondern um einen Satz, der ein Pfeil ist und darum, dass wir beim Sprechen oder Schreiben des Satzes eine Projektion, ein Bild auf die Tatsachen der Welt, die aus Sachverhalten besteht und in Sachlagen liegt, herstellen. Was sich hier nicht sagen lässt, ist die Form der Abbildung. Also genau das, was dem Satz oder Bild und der Tatsache als dem Bestehen von Sachverhalten gemein sein muss, damit der Satz wahr ist. Sie kann vom Satz selber nicht ausgesagt werden. Wittgenstein sagt, der Satz weist sie auf, er zeigt sie. Und so kommen wir zum recht kurzen zweiten Teil. Was die Traktatussätze zeigen. Und erst kurz, weil es gibt hier ganz viele Theorien darüber und es gibt, also meine Dissertationsbetreuerin an der New School for Social Research hat selber zum Beispiel eine ganz neue Wittgenstein-Theorie gebracht und gemeint, die Traktatussätze zeigen gar nichts. Also es wird auch nichts, also das wäre alles nur Unsinn und das gäbe es gar nicht. Und ich habe dann eine Interpretation versucht, wo ich zumindest versuche zu zeigen, dass man das zwar nicht sagen kann, was die Wittgenstein-Sätze zeigen, dass wir aber wahrscheinlich auf einer ganz anderen Ebene uns überlegen müssen. Es geht nämlich nicht um den propositionalen Inhalt von Sätzen, sondern es geht um die Form von Sätzen. Es geht um den Sinn in der Konstellation. Und das ist dieser letzte Teil. Wenn Wittgenstein das Zeichen, durch welches wir Gedanken ausdrücken, Satzzeichen nennt und das Satzzeichen in seiner projektiven Beziehung zur Welt, wird klar, dass die Projektion, also die Abbildung, die der Satz ist, zum Satz gehört, aber nicht das, was projiziert wird. Das ist ganz interessant. Also der Satz beinhaltet seine eigene Projektion, aber das, was der Satz eigentlich sagt, das, was projiziert wird, das ist nicht Teil vom Satz, das kann nicht Teil vom Satz sein. Somit ist der Sinn des Satzes im Satz nicht enthalten, sondern nur seine Möglichkeit, ihn auszudrücken. Man muss sich das Satzzeichen einmal nicht aus Schriftzeichen, sondern aus räumlichen Gegenständen zusammengesetzt denken, dann wird klar, dass damit der Sinn des Satzes durch die gegenseitige räumliche Lage der Dinge bestimmt wird. Wenn wir das auf unseren Satz, der Pfeil zeigt auf den ehemaligen Haupteingang der Schule, die Wittgenstein und Hitler besucht haben, anwenden, bekommen wir Folgendes. Entweder es ist wahr, dass der Pfeil auf den Haupteingang zeigt oder es ist falsch, dass der Pfeil auf den Haupteingang zeigt, aber das hängt einfach nur davon ab, wie der Satz gebraucht wird. Und das Missverständnis, dass der Pfeil ja gar nicht auf den Haupteingang zeigt, sondern auf den Luftschutzkeller, liegt auch in diesem Gebrauch. Dass der Satz seinen Sinn zeigt, hängt aber von etwas anderem ab, nämlich von der Art der sinnlichen Zusammenstellung seiner Elemente, seien es die Dinge in der Welt oder die Elemente im Satz. Nur so kommen wir zu seinem Sinn. Also was ich versuche die ganze Zeit zu sagen ist, dass dieser Pfeil aber trotzdem zeigt, egal wie Sie ihn verwenden. Und das ist ein Teil, den Wittgenstein im Traktatus überhaupt nicht ausgearbeitet hat. Und der geht jetzt auch eigentlich über den Traktatus hinaus, weswegen ich jetzt auch wieder zu der Zeigung zurückkomme, die ja in Wittgenstein hineingelesen wird. Also dass der Satz seinen Sinn zeigt, hängt aber von etwas anderem ab, nämlich von der Art der sinnlichen Zusammenstellung seiner Elemente. In Satz 4022 des Traktatus schreibt Wittgenstein, der Satz zeigt seinen Sinn. Was ist aber der Sinn des Satzes? Jetzt verliere ich das Mikrofon. Was ist aber der Sinn des Satzes? Jetzt verliere ich das Mikrofon. Der Sinn des Satzzeichens zeigt sich uns, ohne dass er uns erklärt wird, sagt Wittgenstein. Wir verstehen den Satz, ohne dass uns sein Sinn erklärt wird. Der Satz zeigt seinen Sinn. Nun liegt es auch im Wesen des Satzes, sagt Wittgenstein in 4.027, dass er uns einen neuen Sinn mitteilen kann. Das ist eigentlich das Interessanteste daran. Er tut dies mit alten Ausdrücken. Das ist der berühmte Satz 4.031, wo Wittgenstein sagt, im Satz wird gleichsam eine Sachlage probeweise zusammengestellt. Also jetzt sehen Sie die Projektionsmethode in der Dichter. Was macht der? Der setzt im Satz probeweise eine Sachlage zusammen. Zu bestimmen, ob ein Satz wahr ist oder falsch, ist nur möglich, da der Satz zuvor schon Sinn hat. Dieser Sinn wird bejaht oder verneint. Und es geht um dieses Zuvor des Sinnes. Deswegen sehen wir uns noch einmal die Zerzeigung an. Wie hat der Satz schon zuvor Sinn? Dies versucht der deutsche Philosoph und emeritierte Vorstand des Instituts für Theorie an der Zürcher Hochschule der Künste, Dieter Mersch, anhand der Künste mit genau dem Begriff der Zerzeigung zu verdeutlichen. Er soll die Selbstreferenzialität des Sich-Zeigens, also die Zerzeigung in dem Pfeil sozusagen, als Ereignis einfangen. Im Modus des Zeigens fehlt jede Negativität. Sie können nicht auf etwas nicht zeigen. Das ist ganz interessant. Man sagt auch oft, das Bild versucht irgendwie, wobei da gibt es schon sehr viele Möglichkeiten, wie das Bild auch etwas nicht zeigen kann. Aber Mersch zeigt etwas Verwandtes auf, denn das selbstreferenzielle Sich-Zeigen als Reflexivität im Zeigen betreibt, wie er behauptet, letztlich diese Zerzeigung. Das heißt, die ästhetische Zerzeigung leistet Folgendes. Dadurch, dass sie kein Urteil ist und damit auch keine Referenz, also keinen Bezug auf ein bestimmtes Phänomen oder einen konkreten Fall, das ist das, hat, dadurch erzeugt sie so etwas wie eine systematische Deplatzierung oder Verstellung oder Verstörung des Zeigens. Laut Mersch ist es so, dass ihr Zeigen, also ihr Monstrare, das lateinische Wort, wie auch das Demonstrare, ihr Demonstrieren, letztlich monströs wird. Er meint damit künstlerische Projekte zum Beispiel, die im Auge oder Ohr der Rezipientin oft etwas Monsterhaftes haben. Denn die reflexive Bildpraxis oder die distonalen Kompositionen neuer Musik die im Auge oder Ohr der Rezipientin oft etwas Monsterhaftes haben. Denn die reflexive Bildpraxis oder die distonalen Kompositionen neuer Musik sind dieser Art. Also wenn Sie sich diese sinnlichen Konstellationen überlegen, die einfach nur zusammengestellt sind und zerzeigen, dann ist das nicht, das ist jetzt das, aber es gibt trotzdem einen Sinn. Was machen Sie damit? Grundsätzlich gelingt es damit, im Begriff der Zerzeigung und des Zeigens, das einzufangen, was die Künste können, nämlich eine Reflexion im Materiellen, das Herstellen von Sinn, bevor wir diesen Sinn darauf abklopfen, ob er als wahr oder falsch beurteilt werden kann. Damit ist aber die Reflexivität der Künste genau nicht Arbeit am Begriff, sondern eine Arbeit im Ästhetischen, die Dieter Mersch eine Arbeit der Zerzeigung nennt. Herzlichen Dank. Thank you.