Herzlich willkommen zur mittlerweile fünften Ausgabe von den Geschichten vom Verzichten. Kurz was Allgemeines, jetzt bin ich ein bisschenfter hier wieder zu sehen, weil die Kuni gerade beschäftigt ist, aber ich hoffe, das stört euch nicht weiter. Dann direkt Medias in Res, bei mir seid die Laura Rumpel. Wir quatschen ein bisschen über Kommunikation, Verzicht auf Kommunikation, Smartphone und Smartphone und nicht Smartphone. Also man das vielleicht kurz herzählen kann. Ich habe zwei Bringsl mit. Tasten-Handy, Smartphone. Man sieht, die Handys werden immer kleiner und praktischer. Ja. Laura, du hast jetzt länger auf ein Smartphone verzichtet. Wie ist das dazu gekommen? Wie hat es wieder aufgehört und wie ist das so ergangen damit? Ja, man muss das eigentlich ein bisschen an meinen Charakter orientieren. Ich bin nämlich ein Charakter, der sehr gerne Sachen verliert. So auch das Handy, das ich gehabt habe. Und das war aber schon öfters gemacht. Also ich habe mein Handy verloren und dann bin ich jedes Mal wieder zum Tastenhandy gewechselt. Immer wieder zum selben Tastenhandy? Nein, also schon eine Zeit lang. Aber das habe ich dann auch hergegeben, weil es eine andere Freundin einmal macht. Und jetzt habe ich wieder ein ganz ein neuer anderes Tastenhandy gehabt, aber auch ein Nokia. Genau. Und so ist es passiert, dass ich dann eigentlich eh nicht so lange, ein halbes Jahr wieder Tastenhandy gehabt habe. Genau. Und du hast dann wieder, weil es praktischer war, zurückgewechselt auf ein Smartphone? Oder einfach, weißt du? Das ist daran gelegen, weil ich jetzt zwei Wochen in Dresden war, wegen einer Architektur-Sommerschule. Und dafür habe ich dann einfach ein Smartphone wieder gebraucht. Erstens wegen Fotografieren und aber auch zur Orientierung, weil ich bin eine Person, die keine Orientierung hat. Also ich finde den Weg nicht ohne Smartphone. Genau, darum habe ich wieder zu einem Smartphone gewechselt. Ich habe letztens so ein kurzes Stand-up Comedy-Bit gesehen, also so ein extrem altes, wo wer darüber geredet hat, irgendwann gibt es Navigationssysteme für Fußgänger. Und ich war so, ich erkenne mich so in dem Video, ich brauche so Google Maps, damit ich irgendwo hinfinde. Ja, aber es ist auch voll schlimm, weil ich habe letztens mit Flo einen Workshop gehabt in Traun und habe das Tastende gehabt und war so, hey, easy, Traun ist eh nicht so kompliziert. Ich schaue mir die Mapps einfach an, daheim, und dann komme ich schon dort hin und bin am Bahnhof angekommen und war schon mit dem überfordert, dass ich mich entscheiden habe müssen, ob ich jetzt unter dem Bahnhof durchgehe oder auf der Seite bleibe, wo ich ausgestiegen bin. Und bin da schon angestanden. Aber das ist auch extrem verwirrend bei den meisten Bahnhöfen. Ja, viel. Aber wie würdest du das jetzt im Rückblick einschätzen? Hast du einen Mehrwert gehabt, durch das, dass du auf Smartphones verzichtet hast? Hast du das Gefühl gehabt, du bist konzentrierter oder hast du mehr Freizeit oder... Also dadurch, dass die ganzen Social Media-Zeiten wegfallen? Es war eigentlich sehr gut ausgeglichen. Also es hat mir schon ein paar Momente gegeben, wo ich mehr stressig war, weil ich einfach viel mehr auf meinen Laptop angewiesen war oder einfach sehr viele Missverständnisse dadurch entstanden sind, weil ich nicht direkt immer auf meine E-Mail schauen habe können. Wie hast du das mit deinem Umfeld kommuniziert? Hast du eigentlich gesagt, okay, ich habe jetzt kein Smartphone mehr, ihr müsst mich immer direkt anrufen oder ich schaue ab und zu meine E-Mails ein? Teils, teils. Also so mein engeres Umfeld hat das halt einfach schon gewusst und dann mitgekriegt, weil ich dann auf einmal kein WhatsApp mehr gehabt habe. Also ich habe es dann gelöscht. Also habe WhatsApp eine Mail geschrieben, dass ich keine... Du hast direkt eine Mail an WhatsApp geschrieben? Ja, ich habe direkt eine Mail an WhatsApp geschrieben. Kann man nicht so eine Kante einfach... Ich habe ja kein Smartphone gehabt. Du kannst dir nicht am Laptop entladen werden. Ich habe direkt eine Mail an WhatsApp geschickt und gesagt, Hallo, Servus, ich habe kein Handy mehr, bitte löschen. Und das geht dann so. Und dann haben sie irgendwie die Leute gecheckt. Und sonst, ich war ja nur über Signal erreichbar. Auf meinem Laptop. Also so viel haben sie es, auch wenn ich glaube ich, gar nicht mitgedrückt, dass ich das Handy gehabt habe. Und mir persönlich hat es eigentlich viel gut getan, weil man fährt jetzt schon immer sehr schnell, wenn man ein Smartphone hat, in eine gewisse Routine, Suchtroutine, jetzt einmal Social Media und dem Ganzen, und verliert eigentlich so viel Zeit damit, dass halt eigentlich immer die Rede ist, mehr Zeit ist Geld, aber im Endeffekt verhaut man sich so viel, was man am Tag machen könnte, durch das Smartphone. Also, ja, ich würde es wieder machen. Bist du jetzt quasi wieder so auf Social Media aktiv wie vorher oder hast du jetzt auch das Bedürfnis, dass du nicht mehr so viel machst? Oder hast du jetzt auch gewisse Apps vielleicht nicht wieder installiert oder keinen Account gemacht oder sowas? Oder bist du wieder voll auf dem... Es ist ein Rückfall leider. Es ist wirklich leider ein Rückfall geworden. Darum will ich eigentlich wieder zu einem Tastenhandy wechseln. Es ist echt wieder schwierig, weil jetzt checkt das wieder jeder, dass ich alles habe. Und jetzt bin ich wieder in Gruppen gelandet. Es ist echt schwierig. Und hast du es demnächst einmal vor? Oder brauchst du wieder so einen Anstoß, dass du vielleicht dein Handy verlierst? Ich glaube, ich würde es jetzt schon demnächst wieder machen, aber ich bin gerade eher auf der Suche nach einem Tastenende mit Kamerafunktion trotzdem. Weil ich habe eine Zeit lang ein Tastenende gehabt mit Kamerafunktion und da war vor allem das Vide machen umso lustiger und die Videos dann bearbeiten, weil die jetzt eine gewisse Trash-Vibe dann gehabt haben durch die schlechte Qualität und das würde ich gerne wieder eigentlich machen, weil das, was ich jetzt eigentlich da dabei habe, das hat ja keine Kamera, das ist sowieso eigentlich rein SMS-Anruf, sonst kann man nichts machen und ist auch, braucht man, also reicht auch vollkommen. Und ich kann sogar meine Kopfhörer anstecken. Aber kein Spotify wahrscheinlich? Aber es ist quasi so was mp3-Playermäßiges. Es hat Radio. Ah, Radio. Das ist bei den alten Handys, da sind die Kopfhörer dann die Antenne fürs Radio. Ja, genau. Ohne dem geht es nicht. Das Gegenteil von Bluetooth-Kopfhörer dann die Antenne fürs Radio? Ja genau, ohne dem geht es nicht. Das Gegenteil von Bluetooth-Kopfhörern oder sowas dann. Ja. Hast du für Leute, die das vielleicht bewusst vorhaben, hast du irgendwelche Tipps, was sagst du, das macht das Ganze leichter? Nicht so viel darüber nachdenken. Einfach machen. Das ist dasselbe wie mit Ernährung ändern. Einfach machen. Und dann ist schon... Also ich glaube, man spielt sich selber immer so einen großen Streich, damit man so viel darüber nachdenkt, dass dann automatisch die ganzen Probleme auftauchen, die kommen könnten. Vor allem in der jetzigen Zeit, wie unsere, wo alles digital abläuft, hat man sehr schnell die ganzen Kontrapunkte im Kopf. Was soll ich eigentlich machen? Gar nicht viel darüber nachdenken. Und du bewertest die Zeit im Rückblick jetzt als positiv? Ja, definitiv. Ich habe schon gemerkt, dass ich dadurch auch viel mehr am Laptop zu tun gehabt habe. Aber ich habe dann auch so fixe Laptop-Zeiten gehabt. Weil ich hatte damals Semesterprojekte, wo es dann hauptsächlich mit E-Mail-Verkehr voll war, weil ich dann Ausschreibungen eröffnet habe. Und da habe ich dann wirklich jeden Tag ein paar Stunden am Laptop sein müssen, damit ich in Kontakt treten kann mit den Leuten. Aber so grundsätzlich würde ich es immer wieder machen, nur die Kamera funktioniert. Und dass du jetzt quasi eine Kamera kaufst, die das quasi ergänzt oder ersetzt? Ja, also so eine Kamera, mit der wir jetzt gerade filmen, zum Beispiel, würde ich jetzt nicht benutzen, weil für mich ist immer das Interessante, mit schlechter Qualität was Wunderbares zu machen. Okay. Aber du hast ja die Handykameras eh fast schon, also deswegen bist du ja wieder quasi zu... Ja, und das muss man jetzt schon lassen. Beim Smartphone, du hast halt alles gleich beieinander. Also du brauchst jetzt nicht zigtausende verschiedene Werkzeuge. Das ist ja dann das Suchpotenzial, was das Suchpotenzial ausmacht. Es ist ja so, grundsätzlich finde ich die Erfindung von einem Smartphone gar nicht so blöd. Also so. Aber ich glaube, uns fehltällt einfach, dass man es wirklich lernt, richtig zu nutzen. Dasselbe auch mit dem Internet. Keiner lernt eigentlich, wie man das Internet benutzt. Das ist quasi ein Werkzeug, die Metapher will ich jetzt nicht so klären. Das ist quasi ein Werkzeug, das falsch verwendet wird. Genau. Und eigentlich ein richtig geniales Multitool, wenn du denkst, du kannst alles im medialen Bereich am Handy schon machen. Ich habe letztens ein Smartphone gesehen, wo es jetzt sogar schon so die Funktion gibt, dass du ein Foto machst und dann ein Radierer hast, wo du einfach kleine Sachen, was du nicht empfiehlst, sehen musst. Hast du das Gefühl gehabt, dass du auf Kommunikation verzichtet hast mit Mitmenschen oder Kommunikation verpasst hast oder dass du irgendwie weniger Teil vom ganzen Gefühl hast oder irgendwie sowas in die Richtung? Es ist eigentlich circa gleich geblieben, weil ich generell keine Person bin, die viel über das Telefon kommuniziert. Also wenn du mich jetzt in eine Gruppe reinfügen würdest, du würdest nie eine Nachricht von mir sehen, weil ich einfach nicht reinschaue. Also es ändert eigentlich, ich bin ja glaube ich ein guter Versuchsperson. Ich bin erst in lauter Gruppen dazu, wo einfach so der Chef sagt, gib meinen 80. Geburtstag oder so. Dann einfach schauen, wie lange du es brauchst, bis du es auserfindest, dass das so komische Gruppen sind. Ja, ich bin natürlich die stille Beobachterin. Du bist die stille Beobachterin. Ja, und darum würde es glaube ich gar nicht so viel per se ändern. Also ich bin da vielleicht einfach der Charakter dazu. Wer da, was weiß ich, voll extrovertiert ist und unbedingt das Gespräch zu Menschen braucht, da wird es halt schwieriger. Okay, du hast quasi zwangsläufig nicht so auf Kommunikation verzichtet, weil das jetzt eh nicht der Hauptkommunikationskanal war, okay. Ja, also ich sage immer, mein Hauptkommunikationskanal ist die Spontanität. Also darum wohne ich in Linz. Du hast einen schönen Tisch. Soll ich dir jetzt irgendwie so viel anrufen? Okay, deswegen wohnst du auch in Linz. Weil du triffst schnell wie am Bahnhof. Wir können uns das quasi aus. Ja, und da kann man sich gleich sagen, gehen wir auf einen Kaffee, hast du Zeit und passt, gehen wir auf einen Kaffee, haben wir Zeit. Und man trifft wirklich immer die Leute, die man gerade an einem Tag braucht. Ja, stimmt. Es ist eine kurze Schleichwerbung von Linz. Ja, aber es trifft Linz eigentlich wirklich gut, weil es so klar und gemütlich ist und die Leute sind überall. Aber schauen wir uns vielleicht noch als Abschluss die zwei Handys an. Ich würde sagen, es entwickelt sich schon in eine komische Richtung. Warum werden die Handys so riesig? Ich glaube, ja. Ich meine, ich habe große Hände, aber... Aber es geht ja wieder in die andere Richtung. Die Sehnsucht ist ja wieder nach der kleinen Kompakt. Ich weiß jetzt gar nicht, wie man es vergleichen kann. Man merkt schon am Anfang meine Hände. Es sieht tatsächlich aus wie zwei unterschiedliche Geräte. Als wenn du etwas komplett anderes gemacht hast. Aber eigentlich habe ich es für selber gemacht. Hauptkommunikation. Aber unterschiedliche Kommunikationsansätze. Das eine ist mehr drauf schauen und herumwischen und das andere ist telefonieren oder da ein bisschen was ein tippen. Ja und man muss schon sagen, es braucht für dich glaube ich viel mehr Zeit eine Nachricht auf den Tasten hin zu verfassen. Also das ist schon ein bisschen so eine Zen-Methode, also so eine Ruh, finde die Ruhe in der Kommunikation, Weil du musst wirklich, wenn du jetzt länger was, wenn du jetzt wirklich eine Geschichte ziehen willst per SMS, da sitzt halt dann schon einmal eine halbe Stunde da. Aber ich bin eher Einzelbegabend auf WhatsApp oder so. Also ich würde eher fast eher okay oder ja oder so schreiben. Aber es geht nicht immer um so lange Küchen. Es geht auch um die Frage, hey, hast du Zeit? Brauchst du einfach ein bisschen Zeit? Und dann, nämlich, das ist mir schon öfters passiert, Stresssituation, er schreibt dir was, du willst zurückschreiben, aber dadurch, dass er ein Smartphone hat, schreibt er sofort wieder was zurück und du schreibst eigentlich gerade nur die eine Antwort nach. Und dann erfüllt er, aber es geht sich dann nicht aus, weil der eigentlich dann schon die Frage beantwortet, die, was er dir gerade gestellt hat. Das ist quasi Ungleichgewicht, weil er kann früher eher... Ja, und dann ruft man darum eher an. Also ich würde das mehr bewerten als ein Anrufwerkzeug, als wie ein Nachrichtenwerkzeug. Und das als Nachrichtenwerkzeug? Ja, das würde ich eher als Nachrichtenwerkzeug nehmen und nicht so als Anrufwerkzeug, weil ich tue immer, wenn ich ich anrufe, das automatisch irgendwie betätigen, dass ich dann irgendwas mache mit meiner Wange. Darum anrufen du ihn nicht so gerne. Okay, also im Grunde brauchst du zwei Handys. Ja, eigentlich habe ich auch gerade zwei Handys. Du hast von Kommunikationsentzug die potenzierte Kommunikation jetzt da. Ja, ich nehme mir die Vorteile von beiden. Du hast den besten Vorfall, okay. Okay, also das heißt, legt sich entweder zwei Handys zu oder schmeißt es eigenes Smartphone weg und zieht es nach Linz? Ja, eigentlich nicht wegschmeißen, weil das ist sehr kontraproduktiv. Verschenkt es oder ja. Dann Laura, herzlichen Dank, dass du dich dazu in die Hand gesetzt hast und über deine Handy-Erfahrungen gesprochen hast. Und viel Erfolg noch mit......einem! Ebenfalls! Danke! Und... Cut! Cut! Sind wir jetzt wieder so... you