5. Dezember www.santa-zlaus.com Juppidu, Juppidu, Juppidu, Juppidu, Juppidu, ich hab Ruhu. Juppidu, ich hab Ruhe. So glücklich vor sich hinsingen saß er zu Hause, der Weihnachtsmann, und überlegte, ob er zuerst einfach so, nur zum Spaß, ein bisschen herumschlafen sollte, in der weiten Welt des Internets, oder ob er gleich zu arbeiten beginnen sollte. Aber beim zweiten Juppidu, Juppidu, Juppidu, Juppidu, Juppidu, ich hab Ruhe, war er schon mitten in der Arbeit. Eigentlich war das ja nicht wirklich Arbeit, was er heuer das erste Mal ab Oktober zu tun hatte. Früher, ja früher, hat er sich mühsam durch alle möglichen und unmöglichen Kataloge kämpfen müssen, hatte die Spielzeugangebote fast auswendig gelernt, weil er so viele hatte durcharbeiten müssen auf der Suche nach den Geschenken, die ihm die Kinder dieser Welt in ihren Briefen genau und fein säuberlich aufgelistet geschickt hatten. Aber seit heuer war er endlich auch online. Und das machte ihm die Geschenkesucherei zu einem großen Spaß. Er hatte alle Suchmaschinen dieser Welt in seinem Computer gespeichert, musste er ja. Denn was sollte er zum Beispiel mit einer japanischen Suchmaschine anfangen, wenn ein Kind aus Grönland sich ein Rentiermodell zum Zusammenbauen gewünscht hatte. Und immer, wenn er Lust hatte zu arbeiten, dann ging er in sein Arbeitszimmer, schaltete den Computer ein, ging online, klickte die passende Suchmaschine an und gab ein Stichwort aus dem Sachgebiet ein, das er gerade bearbeitete. Er hatte sich ein System zurechtgelegt, in den Wochen, in denen er zuerst vereinzelt, dann öfter und schlussendlich unentwegt die Weihnachtswunschbriefe seiner kleinen und großen Kunden bekommen hatte. Vormittag, wenn der Postbote die Briefe abgeliefert und sein kurzes Schwätzchen mit ihm gehalten hatte, las er sich die Wünsche durch und teilte sie in die entsprechenden Ablagen auf. Eine grobe Unterscheidung gab es gleich vom Beginn weg. Briefe von Kindern und Briefe von Erwachsenen. Die Kinderbriefe lagerte er vorerst im Wohnzimmer, die Erwachsenenbriefe, weil das viel weniger waren in der Küche. Dann, nach dieser groben Aufteilung, setzte er sich entweder ins Wohnzimmer oder in die Küche und sortierte dort die entsprechenden Briefe in besondere Schachteln. Da gab es dann wieder zwei grundverschiedene Ablageschränke, einen für die Mädchen und einen für die Bubenwünsche. Diese Ordnung war ihm früher komisch vorgekommen, aber jetzt wusste er, dass es notwendig war, weil es oft sehr verschiedene Dinge waren, die die Kinder sich wünschten. Was sollte zum Beispiel ein Barbie-Puppenwunsch bei den Lego-Technik wünschen? Und so hatten sich eben im Laufe der Zeit sehr viele Unterordnungen ergeben. Wenn er dann die neuen Briefe zugeordnet hatte, dann begann er je nach Lust und Laune mit der nächsten Stufe. Er nahm eine der Schachteln mit in das Arbeitszimmer und surfte im Netz so lange herum, bis er für jeden Wunsch das entsprechende Geschenk gefunden hatte. Dann bestellte er es auch gleich online. Das war das Nachmittagsgeschäft. Die Erwachsenenbriefe lagen tagsüber in der Küche. Sie wurden erst abends bearbeitet. Auch hier gab es verschiedene Wunsch-Sachgebiete. Grob gesagt gab es bei den Erwachsenen zwei Kategorien. Die erfüllbaren und die unerfüllbaren Wünsche. Die unerfüllbaren Wünsche waren für den Weihnachtsmann die interessanteren. Da gab es sinnvolle, unerfüllte und sinnlose unerfüllbaren Wünsche waren für den Weihnachtsmann die interessanteren. Da gab es sinnvolle, unerfüllte und sinnlose unerfüllbare Wünsche. Stopp. Da gab es sinnvoll unerfüllbare und sinnlos unerfüllbare Wünsche. Ein sinnvoll unerfüllbar Wünsche. Ein sinnvoll unerwünschbarer Wunsch. Ach, bitte. Vielleicht braucht man nochmal von den vorigen Sprechern. Von welchen denn? Bei den Erwachsenenbriefen fange ich nochmal an. Genau. Okay. Die Erwachsenenbriefe lagen tagsüber in der Küche. Sie wurden erst abends bearbeitet. Auch hier gab es verschiedene Wunsch-Sachgebiete. Grupp gesagt gab es bei den Erwachsenen zwei Kategorien, die erfüllbaren und die unerfüllbaren Wünsche. Die unerfüllbaren Wünsche waren für den Weihnachtsmann die interessanteren. Da gab es sinnvoll unerfüllbare und sinnlos unerfüllbare Wünsche. Ein sinnvoll unerfüllbarer Wunsch kam zum Beispiel in diesem Jahr aus Serbien. Eine junge Frau wünschte sich, dass ihr Mann, der als Soldat beim Militär war, endlich aus dem Kriegseinsatz zurückkommen würde. Da verfluchte der Weihnachtsmann, wie es ihm oft passierte, bei dieser Art von Wünschen, dass er nur der Weihnachtsmann und nicht der liebe Gott selbst war. Gerne hätte er diese Wünsche erfüllt. Und wenn er den Wunsch eines reichen Fettsacks las, der sich einen neuen Mercedes wünschte, weil die Farbe des alten ihm nicht mehr gefiel, da wurde er wütend und überlegte, ob er diesem Narren nicht einfach einen Kleinwagen der unteren Preisklasse mit der billigsten Ausstattung bestellen sollte. Aber meist hat er es dann doch nicht, weil er wusste, dass die Reichen auch aus solchen Missgeschicken nichts lernen. Also, so ging das mit dem Weihnachtsmann. Aber Spaß machte ihm seine Arbeit immer noch und dieses Jahr eben besonders. Dem Internet sei Dank.