Herzlich Willkommen an diesem stürmisch kalten Mittwochabend bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, die Stadt, so wurde in den vergangenen Jahren deutlich, ist in Mode gekommen, das urbane Leben boomt, wird als modern wahrgenommen und verspricht auch in Zeiten der multiplen Krisen kurze Wege, kulturelle Vielfalt und durchaus reichlich Bildungsangebote. Doch sind vor diesem Hintergrund doch nicht alle Städte gleich, wie etwa am Beispiel der oberösterreichischen Statutarstadt Wels sichtbar wird. Nach dem Imageaufschwung von Industriestadt und Einkaufsstadt in den 1960er Jahren bis 1980er Jahren hat diese City of the Map, wie es in der Stadtforschung heißt, doch merklich an Ansehen eingebüßt. Hier werden Ungleichheiten der räumlichen Entwicklung deutlich, die vor allem auch durch Zwänge zur Kulturalisierung, aber auch durch immer offensiveres Stadtmarketing zunehmend angefacht werden und umso mehr möchte auch ich heute mal die Aufmerksamkeit richten auf jene Menschen, die in Wales leben, auf die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse und vor allem auch auf die Frage, unter welchen Kriterien eigentlich von einer Urbanität einer Stadt gesprochen werden kann. Ich freue mich, dass ich dazu zwei Gäste bei mir im Studio willkommen heißen darf. Gleich neben mir die Lili Turner, eine Kulturaktivistin aus Wels, ich bezeichne es mal, sie ist sehr untrübig, wird dann sicherlich auch noch mehr zu ihrer Person sagen, studiert aktuell in Wien und auch das ist ja ganz interessant, quasi das Weggehen auch aus den Städten wie Wales. Und neben ihr sitzt Roland Krebs. Er ist Stadtplaner, Urbanist. Und ich darf vorweg schicken, gerade der Roland und ich, wir kennen uns aus unserer Kindheit. Deshalb werden wir heute auch per Du miteinander diese Sendung bestreiten. Und mit der Lilly halt ist genauso. Ja und um gleich mal einen Einstieg zu finden bei meinem Politikgespräch, bei meinem heutigen Politikgespräch mit Vorwärtsdrang in den nächsten 60 Minuten, möchte ich mal euch beiden die Frage stellen, wenn wir heute schon über Wales diskutieren, so frei assoziativ, Lilly ich beginne da mit dir, worüber sollten wir denn deiner Meinung nach diskutieren, wenn wir über Wels diskutieren? Natürlich, ich glaube, bei den meisten, die Wels hören, sind gleich mal super negative Assoziationen. Also zum Beispiel ein FÖ-Bürgermeister oder halt irgendwie absolut kein Angebot für junge Leute, gerade wenn es um Fortgehen oder so geht. Aber es hat trotzdem auch gute Seiten, wenn man zum Beispiel das Medienkulturhaus, das MKH anschauen oder den Schlachthof. Es gibt schon vereinzelt Sachen, die dann irgendwie ganz gut sind und ich glaube, man kann auch über die guten Sachen reden, die Wels zu bieten hat. Eine ganze Menge werden wir heute versuchen, von dem, was du jetzt angesprochen hast. Roland, deine Sicht, worüber sollten wir bei Wels diskutieren? Aus meiner Sicht geht es wahrscheinlich mehr um Urbanität. Was bedeutet das in einer mittelgroßen Stadt, die achtgrößte Stadt von Österreich, größer als St. Pölten, das muss ich mir vorstellen, mit einer Region rundherum, wenn man das Einzugsgebiet noch dazu nimmt, dann sind wir wahrscheinlich bei 150.000 Einwohnern, für die Welles ein wichtiger Ort ist. Und ja, das Selbstverständnis, das mit den multiplen Identitäten, die es anscheinend gibt, das interessiert mich natürlich auch, weil ich bin irgendwie auch groß geworden dann dort mit der Schule und mit dem Schlachthof und der ganzen Umgebung dort. Und ja, das ist eigentlich ein ziemlich spannendes Thema zum Diskutieren. Ich darf jetzt gleich verraten, was den eigentlichen Ausschlag geboten hat, dieses Thema heute auch ins Programm zu nehmen. Das ist nämlich genau genommen dieses Buch. Ein Buch im Böhlau Verlag erschienen, trägt den Titel Lebensort Wels und wurde verfasst von dem Wiener Ethnologen Georg Wolfmeier, der zu Wels seine Doktorarbeit verfasst hat. Interessanterweise trägt seine Doktorarbeit, die hier dann auch in Buchform erschienen ist, einen anderen Titel, nämlich den Titel Wels, es hätte auch schlimmer werden können. Also eine ganz spannende, sarkastische Note. Wie gesagt, sehr, sehr lesenswert, sehr, sehr aufschlussreich. Und ich habe da natürlich auch entsprechend meine Nase hineingesteckt, weil auch Georg Wolfmeier als Autor spricht von einer Stadt, also Wales, einer symbolisch schrumpfenden Stadt. Das ist also mal ganz entscheidend auch. Roland, da bin ich jetzt gleich mal bei dir. mal bei dir. Was ist denn das wesentliche Kriterium, dass man einer Stadt so etwas verleiht wie ein Etikett, das ist halbwegs modern im urbanen Wandel angekommen? Also Wales schrumpft immer nicht. Wales wächst. Es hat circa ein Bevölkerungswachstum von 800 Personen pro Jahr. Das ist recht viel eigentlich. Wir haben einen recht hohen Bevölkerungsanteil, Ausländeranteil 30 Prozent, in der Umgebung ist es nur 10 Prozent. Ist aber auch klar, weil die Leute, die vom Ausland oder die Migrantinnen, die wollen natürlich auch Arbeit haben und die finden dort in den Städten die Arbeit. Also die Stadt zieht an und das ist auch gut so, weil die Bevölkerung, die natürliche Bevölkerung, also die Nicht-Ausländer Österreicher sozusagen, die schrumpfen nämlich. Also 500 Welser weniger pro Jahr. Und da muss ich glaube Welser mal ein bisschen was Gedanken machen, also als Migrations-, als Ankunftsort. Und was macht es dann interessant? So eine Stadt ist dann eben das kulturelle Angebot, die Vielfalt und die öffentliche Räume. Und die sehe ich aber nur im Zentrum und rundherum außerhalb gar nicht. Und eine Stadt, die jetzt 60.000 Einwohner, 63.000 Einwohner hat und dann noch eine Mantelbevölkerung wahrscheinlich von 100.000, dann ist das könnte eigentlich viel mehr passieren. Also viel mehr Angebot und das ist für mich, was Urbanität auszeichnet, was ich im öffentlichen Raum konsumieren kann, also nicht konsumieren, aber jetzt leben kann, auch konsumieren kann, also nicht konsumieren, aber jetzt leben kann, auch konsumfrei natürlich, das ist das, was Urbanität auszeichnet. Und das wäre eigentlich, weil es ein bisschen hinten ist, finde ich, weil wenn man sich dann die Stadtentwicklungsgebiete anschaut, also wir machen auch bei Wettbewerben hin und wieder mal mit, da ist dann dezidiert halt wirklich Monofunktionalität angesagt und das am Stadtrand. Und da frage ich mich, wenn man jetzt kleine Städte anschaut, wie in der Umgebung Christkirchen, jetzt sage ich mal 5000 Einwohner oder 6000, dann passt das vielfach da rein und das, was die Wohnraumproduktion ist im Jahr oder sein sollte, könnte natürlich dann auch viel mehr Urbanität stattfinden, also Mischnutzung und so weiter. Also nur so ein kleines Panorama, dass das Wales eigentlich, glaube ich, das Selbstverständlichste gar nicht hat, wo sie eigentlich sind als Stadt. Lili, du hast eingangs gesagt, dass bei vielen Wails negative Assoziationen hervorruft. Das deckt sich ein bisschen mit meinem Eindruck, ich darf das durchaus hier auch preisgeben, dass schon im Vorfeld dieser Sendung Diskussionen entstanden sind, nicht zuletzt auch im Hinblick, welche Leute ich eingeladen habe dazu. Und da ging es eigentlich um die Frage, wer soll oder wer darf eigentlich über Wales sprechen. Das hat ein bisschen auch damit zu tun, dass noch im Jahr 2022, wo es wirklich um 800-Jahr-Jubiläum der Stadt Wales ging, das ist ja jetzt schon wieder vorbei, auch vom ORF in Auftrag gegeben wurde, eine Fernsehdokumentation, die der Andreas Gruber, der bekannte Filmemacher, gemacht hat. Ungefähr 30 Minuten ein Partei über Wales, wo dann eben auch Leute zu Wort gekommen sind, wie die Mathilde Schwabeneder, die ehemalige ORF-Korrespondentin in Rom, die ja jetzt auch Präsidentin von SOS Menschenrechte ist, oder um ein neueres Beispiel zu nennen, der Günther Keindlsdorfer, ein Redakteur bei Ö1 und so weiter. Und da hat es sehr, sehr viel Kritik gegeben, dass das eigentlich die Falschen sind, die über Wales reden. Und jetzt habe ich mir die Frage gestellt, wenn das schon so ein Aufreger ist, wer darüber reden soll und so weiter, wie erlebst denn du so die Menschen in Wales? Sind die so unterschiedlich, dass da die Meinung entstehen könnte, naja, wenn die über Wales reden, meinen die mich nicht mit? Oder sind die Gegensätze so groß? Oder was ist es denn, was da auch so Konflikte entstehen lässt? Also für mich wäre es jetzt überhaupt kein Problem, wer über Wels redet. Weil natürlich habe ich eine emotionale Bindung zu dem Ort, weil ich dort 18 Jahre lang einfach gelebt habe und dort aufgewachsen bin. Aber zum Beispiel Andreas Gruber ist doch aus Wels, oder? Genau. Ja, also das ist für mich dann irgendwie schlüssig, dass der über Wels redet. mich dann irgendwie schlüssig, dass der über Wels redet. Und natürlich hat Wels extrem unterschiedliche Leute, so wie jeder Ort, so wie jede Stadt. Und man merkt, finde ich, schon in Wels auch, dass es schon sehr auseinander geht. Also zum Beispiel für mich war von Anfang an, also echt seitdem ich sechs oder sieben bin, klar, ich verlasse diese Stadt, sobald ich meine Matura habe und dann bin ich weg. Und ich glaube, das ist bei vielen so. Und ich glaube, das macht einfach so einen Unterschied, ob man irgendwie das Ziel hat, die Stadt zu verlassen oder ob es irgendwie okay ist für einen, da zu bleiben. Genau, also ich würde mich jetzt auch nicht repräsentiert fühlen als Person, die aus Wales kommt, wenn jetzt irgendwer Wales so pauschalisiert, der irgendwie ein Leben lang dort gelebt hat und nie rausgekommen ist, so wirklich. Aber weil du das jetzt auch so betont hast, auch das erinnert mich an meine eigene Geschichte. Ich bin auch in Christkirchen aufgewachsen, in Wales zur Schule gegangen, also gleich wie der Roland. Und ich bin natürlich auch gleich mit 18 weggegangen. Ich bin auch nach Wien studieren gegangen, aber für mich war das mehr als nur ein Weggehen. Ich habe das schon auch als Protest verstanden. Also die Stadt Christkirchen sollte schon wissen, ich gehe jetzt weg. Und das hat einfach mit der Stadt zu tun, weil ich hier nicht mehr bleiben will. Ja. Für mich war es aber eher so. Wenn ich von der Christkirche wegkomme, ist es eigentlich schon gut. Für mich war Wales schon die Befreiung, der erste Befreiungsschlag, weil da hat man viel mehr Aktionsräume gehabt, oder hat man noch immer wahrscheinlich. Wir hatten da Band und alles Mögliche und die Proberäume waren irgendwo im Industriegebiet ziemlich spannend für einen 14-Jährigen. Und das hat sich eigentlich dann bis zur Matura immer super spannend. Und ich war eigentlich dann auch ganz lange, oder verfolgt das jetzt noch, was im Schlachthof ist, weil das natürlich ein wichtiger Ort ist, also nicht nur für Wales, sondern auch für Österreich und für Europa in Wirklichkeit. Ja, aber du hast ja zuvor auch darauf hingewiesen, dass eigentlich sozusagen das Einzugsgebiet ja viel größer ist als die reine Bevölkerungsanzahl der Stadt. Das heißt, es gibt so eine Anziehungskraft, aber wahrscheinlich wirklich auch im Umfeld, wo es eigentlich strukturell noch karger ist. Ich meine, natürlich war für uns Wales interessant. Reed war weit weg, obwohl natürlich von der Distanz jetzt auch nicht so groß. Und Linz war überhaupt sozusagen außerhalb unseres Horizonts. Natürlich haben wir uns nach Wales orientiert, aber ist diese Anziehungskraft etwas, was man sagt, okay, da kann auch Wales stolz drauf sein? Oder ist das etwas, was sich eher zufällig ergibt aufgrund von großräumiger regionaler Unterentwicklung? Ja, sicher. Es ist das Versorgungszentrum, es ist das Zentrum für Infrastruktur, für Schulen, für alles Mögliche. Und nach Wales fährt man einfach. Das war aber immer schon so. Und das finde ich jetzt noch anziehend. Ich finde Wales super eigentlich. Also vom Ortsbild und von dem Angebot, was es da geben hat, muss ich auch sagen. Zum Beispiel haben wir uns in Wales Schallplatten kaufen können. Das war war damals vor 20 Jahren. Aber das geht jetzt auch wieder. Jetzt hat er eine neue Schallplatte. Ja genau, das habe ich gesehen, das ist super. Oder zum Beispiel der Markt. Also das war damals schon interessant, eher nach dem Bellen, dass man dann noch etwas... Aber jetzt natürlich ist es immer noch, also Markt in Wales ist immer noch toll. Also Wales hat eigentlich eine irre Qualität, wenn du dir das überlegst. Man kann zentral leben und hat alles. Aber trotzdem muss man darauf hinweisen, dass beispielsweise das dem Schlachthof angeschlossene Jugendzentrum, ich glaube, das hat D22 geheißen, nach Dragonastraße 22 geschlossen wurde. Und das ist ja ein Verlust, ein dramatischer Verlust. Und weil du auch zuvor gesagt hast, es hat für Jugendliche kein Angebot. Was machen Jugendliche in Wels? Also bei uns war zum Beispiel, wie ich das erste Mal in meinem Leben fort war, war ich auch im Schlachthof, weil wir haben vorher da kurz drüber geredet. Und das war natürlich super aufregend, weil wir haben vorher da kurz drüber geredet. Das war natürlich super aufregend, weil das war halt mega cool und das hat ausgeschaut wie in Wien. Ich war mega happy, wie ich dort war. Und ich habe jetzt auch, bis ich ausgezogen bin, quasi eigentlich relativ viel im Schlachthof gearbeitet und mich dort irgendwie freiwillig engagiert und irgendwie Events und Konzerte und Workshops und so weiter geplant. Und das ist schon irgendwie cool. Also da macht Verse wirklich einen super Job irgendwie, wenn die Leute sehen, dass es irgendwie junge Menschen gibt, die irgendwie Qualitäten haben, die dann zu unterstützen. Weil ich meine, dass ich heute da sein kann, habe ich auch jemanden vom Schlachthof zu verdanken, weil die irgendwie wissen, wer ich bin. Und da werden mir schon irgendwie Türen geöffnet und ich habe irgendwie Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren und das ist eigentlich ziemlich cool. Roland, kommen wir mal nochmal kurz zur Stadt Wales, also aus dieser Perspektive auch der Stadtplanung. Wir wissen, dass Wales nicht zuletzt auch deshalb einen freiheitlichen Bürgermeister hat mit dem Andreas Rabl, weil die FPÖ auch in Wales es gut verstanden hat, dieses Thema Migrationszuwanderung natürlich für sich entsprechend zu instrumentalisieren, zu problematisieren, dass man damit auch dann bei Wahlen entsprechende Zustimmung finden kann. Das hat natürlich viel mit Ablehnung zu tun, mit Negativerhaltung. Jetzt stellt sich die Frage, was kann denn eine Stadt in ihrer Planung unternehmen, damit sie selber als ein Ort, wo viele Menschen leben, auch integrativ wirken kann. Also dass eben man so gut wie möglich darauf achtet, dass man Probleme vermeidet, gerade auch mit Zugezogenen. Man kennt ja auch in vielen Städten diese Segmentierung. Das beste Beispiel ist ja sicherlich Wien. sicherlich Wien, da haben ja jene, die im 10. Bezirk den Favoriten leben, wahrscheinlich den 7., den bürgerlichen Bezirk im 7. überhaupt noch nie von persönlicher Anschauung gesehen. Und wenn du das jetzt noch überträgst auf die Stadt Wales, was wäre denn da auch noch typisch anzumerken für Wales? Also ich finde es nicht alles schlecht, was da jetzt in Wels passiert. Von der Politik, ich glaube der Handlungsspielraum von einem Bürgermeister ist sicher groß, aber Politik, Worten und so weiter. Aber so in der Stadtplanung, die haben den Lokalbahnhof zum Beispiel, Schlachthof Nähe, gibt es einen Entwicklungsplan, Stadtentwicklungsplan. Da haben sie sich schon bemüht wahrscheinlich, dass da etwas Gutes entsteht. Also ein Bürgermeister auf einer lokalen Ebene macht in Wirklichkeit Sachen, die wirtschaftlich etwas weiterbringen, Wohnraum, Produktion und so weiter, da sieht man dann wenig Politik, muss man auch sagen. Also räumlich könnte ich nicht sagen, was da nicht so schlecht wäre, weil ich glaube, dass das nicht wirklich exklusiv ist, also im Zentrum ist. Aber was ich problematisch finde, ist, dass es einfach außerhalb vom Zentrum überhaupt keine öffentliche Räume gibt. Es ist eine Stadt, die ist gebaut worden für männlich von 18 bis 65 und ist eigentlich nicht inklusiv, aber das ist nicht nur, das betrifft die Altländer, aber das betrifft auch wahrscheinlich die Frauen und die ganz Alten und die ganz Jungen. Weil es einfach, wir bauen da eine autogerechte Stadt und schließen dann wahrscheinlich mehr als 50 Prozent der Bevölkerung aus, die das Auto nicht so leisten können wie die restlichen Männlichen, die halt wirtschaftlich aktiv sind. Das ist eher das Problem und diese Stadtplanung kann zum Beispiel dann was machen, wenn es Räume gibt, wo es eben diese Treffpunkte geben, um dann diese Barrieren abzubauen. Die gibt es im Zentrum sicher. Man kann sich nur überlegen, wenn das Zentrum aber dann leer ist, weil dann keine Geschäfte mehr da sind und weil alle, also weil es eh das Überangebot an Geschäftsflächen außerhalb, was eigentlich das Hauptproblem von Wörsensee Mitgliedkeit ist, dann ist eher das Problem, dass es dann vielleicht ein Sicherheitsproblem ist, dass dann Jugendliche dann herumziehen und dann Plätzchen machen machen, weil natürlich keiner mehr aufpasst, weil die Augen nicht mehr auf den Straßen sind, es wohnt keiner mehr im Zentrum oder wenige, die meisten Häuser stehen leer und wer soll sich dann noch kümmern so richtig. Wobei sich gerade auch die Wirtschaft immer lautstark zu erkennen gibt, wenn es darum geht, um florierende Geschäfte sicherzustellen, sollten sich so wenig wie möglich Jugendliche im öffentlichen Raum aufhalten. Man kennt das ja aus vielen anderen Städten auch. Sogar hier in Linz wirst du als Jugendlicher, wenn du dich auf diesem Platz vor dem Landesdienstleistungszentrum am Bahnhof aufhältst, wirst du mit Mozartmusik beschallt, um dir die Anwesenheit so unangenehm wie möglich zu gestalten. Aber Lilly, du weißt ja sicherlich noch aus deiner eigenen Erfahrung viel zu erzählen. Wie ist es denn eigentlich? Welche Erfahrungen machen denn Jugendliche, wenn sie sich im Stadtzentrum von Wels aufhalten wollen? Ich meine, im Grunde genommen, egal wo du hingehst, du bist überall zum Konsum verpflichtet, du musst immer ein Getränk bezahlen, damit du dich aufhalten kannst. Wenn du dir selber irgendwo was kaufst, Dosenbier oder keine Ahnung, gibt man dir sehr schnell zu verstehen, dass du hier nicht gern gesehen bist. Wie schaut das in Wales aus? Also ich kann mich zum Beispiel an eine Situation erinnern, das war, ich weiß nicht mehr, ich glaube vor eineinhalb drauf und hängende Ohrringe und so. Und dann waren wir in so einem Automatenladen und haben uns halt Getränke geholt. Und dann waren da irgendwie so ein paar Typen drinnen, die uns dann halt richtig viel zu nahe gekommen sind. Und uns quasi, also es war wirklich kurz davor, dass wir halt alle jetzt da irgendwie in einer Schlägerei verwickelt sind und an solche Situationen kann ich mich einfach wahnsinnig viel erinnern in Wels. Das ist schon, also ja, wenn man halt irgendwie nicht so ausschaut wie der Rest von Wels, wenn man jetzt fortgeht zum Beispiel in Wels, dann wird man halt immer angemutzt. Also man macht nichts, man ist einfach nur da. Und das kommt aber gar nicht von den älteren Leuten, sondern echt einfach von den Jungen. Und das ist voll. Also ich bin sehr, sehr ungern fortgegangen in Wels, weil das halt irgendwie das war immer sehr schwierig. Aber so untertags habe ich jetzt nicht das Gefühl gehabt, dass junge Leute irgendwie vertrieben werden. Da höre ich schon ein bisschen raus, dass sowas wie Vielfalt eigentlich nicht besonders toleriert wird. Es ist halt irgendwie, weil es ist super aufgeladen, weil in euren Gesprächen jetzt oft irgendwie diese Ausländer-Debatte gefallen ist. Vorher tun wir da halt irgendwie schwer, weil was ist ein Ausländer? Wenn jetzt eine Familie, wo irgendwie die Urgroßeltern, also die Großeltern mit der GastarbeiterInnenbewegung kommen sind aus der Türkei und jetzt einfach schon seit zwei, drei Generationen in Österreich wohnen oder in Wels wohnen sogar, sind das dann Ausländer. Das sind zugezogene Leute, also die erste Generation halt und jetzt das sind ganz normale WelserInnen und das finde ich irgendwie einmal so ein bisschen schwierig. Und Vielfalt unter den Leuten gibt es schon, aber irgendwie man trennt sie so extrem. Also ganz viele alternative Leute zum Beispiel, die ich jetzt erst irgendwie kennengelernt habe, sind aus Wörth und ich habe die noch nie davor gesehen, weil sie die einfach so von dieser Stadt separiert haben und abgekapselt haben schon irgendwie von Anfang an. Genau, dass man das irgendwie gar nicht mitgekriegt hat. Also dass sie so eigene Communities bilden, die sich voneinander abgrenzen. Das ist ein spannender Ding, den wir vielleicht noch aufgreifen werden, Roland. Das äußere Erscheinungsbild hat auch offensichtlich eine Rolle gespielt, als der Bürgermeister Andreas Rabl, ich weiß es nicht, vor zwei oder drei Jahren gesagt hat, in der Innenstadt schauen alle Häuser aus wie Schuhschachteln. Damit hat er gemeint, dass eigentlich die Stadt und in weiterer Folge er schon mehr Pomp und Gloria verdient, nämlich sozusagen auch touristisch attraktiver zu sein. Jetzt, das wird sich so schnell nicht bewerkstelligen lassen, aber jetzt auch aus der Perspektive der Architektur, was braucht denn eine Stadt auch architektonisch tatsächlich, um jetzt nicht den Bürgermeister unbedingt zufriedenzustellen, aber doch einer Stadtgesellschaft einen urbanen Raum zu bieten, in der sie sich wohlfühlt und wo man auch tatsächlich spannende, vielversprechende persönliche Perspektiven finden kann? Das hat viel mit Baukultur zu tun. erfinden kann. Das hat viel mit Baukultur zu tun. Und Baukultur ist aber auch ein breiter Begriff, weil es geht nicht nur um die Häuser, wie sie ausschauen, sondern es geht auch darum, wie man die Bevölkerung in den Planungsprozess einbindet. Den gibt es aber meines Wissens noch nicht wirklich. Also es gibt eine Top-Down- Planung, das ist so der Klassiker. Aber jetzt so große, mittelgroße Städte könnten eigentlich viel mehr Bottom-up machen, also mehr von den verschiedenen Gruppen einbinden und dann auf die Jugendlichen zugehen, aber auch auf Seniorinnen und so weiter, damit da einfach mehr von unten kommt und sozusagen wenn es Konflikte gibt, soziale, wenn es es überhaupt gibt, aber wenn es sie gibt, dann kann man sozusagen da mit so einem inklusiven Planungsprozess dann ziemlich viel machen, weil natürlich alle haben diese Ownership, alle wollen dieses, das ist unseres und sie waren dabei und sie haben ein bisschen mitentscheiden können und das wäre halt was Wichtiges, dass die Stadt nicht nur räumlich zu denken, sondern auch sozial. Und dann in Richtung Baukultur ist es dann halt so, dass fast alles erlaubt ist in Wirklichkeit. Du kannst ja alles machen und es bräuchte halt einen Gestaltungsbeirat, könnte es vielleicht eh geben, weiß jetzt nicht genau, muss ich ganz ehrlich sagen. Aber dann aber auch sowas wie integrierte Planung heißt, also ein gescheites Mobilitätsangebot, dass man nicht vom Auto so abhängt. Dieses Polyzentrale, also was ich schon am Anfang gesagt habe, dass da eben auch so Nachbarschaften entstehen, wo dann einfach vor Ort auch was ist, also nicht nur so Schlafstadt rundherum, weil wenn die Welt so schnell wächst, also wie schaut es denn da aus, wo wir dann schlafen, also in den Schlafstätten, wo du her bist, das war wahrscheinlich der Einfamilienhäuser, also das ist dann irgendwie, das kann nicht in uns in das Unendliche gehen. Es muss räumlich viel kompakter werden und wie die Häuser ausschauen, könnte man viele Vorgaben machen. Dass zum Beispiel in der Erdgeschosszone was Gescheites ist. Nicht nur beim Erdgeschoss-Mondbau, nicht nur den Radraum und das, also auch schon wichtig, und die Städtesraum, der dann endet, benutzt ist, sondern vielleicht eben wieder Erdgeschosszone aktivieren, Kulturnutzungen ganz bewusst einsetzen, auch sozusagen draußen in den Nachbarschaften, damit das einfach eine mischgenutzte Stadt, also in der Größe braucht es einfach viel mehr als einfach nur schnell Wohnraumproduktion, sondern da muss man schon überlegen, mit einem sozialen Prozess. Und das Ganze würde ich als Baukultur subsumieren, weil Baukultur ist, wie wir uns sehen. Und da gibt es ganz viele Beispiele jetzt in Österreich, wo sie ganz aktiv eben, also nicht nur verschönern, aber eben auch, dass es nicht nur Fassade ist, sondern dass auch dahinter Leben ist. Und dass dann eben so Initiativen wie Kulturinitiativen oder kulturelle Sachen dann auch wieder vor Ort passieren. Ich höre jetzt richtig raus bei dir, dass wenn eine Stadt in der Größe von Wales und eben nicht eine Megacity ist, so eine Mittelstadt eigentlich mehr Möglichkeiten hätte, auch zu experimentieren, so bei verschiedensten Partizipationsmöglichkeiten. Ein gutes Beispiel ist St. Pölten. Es ist zwar eine Landeshauptstadt, aber es ist kleiner als Wöls. Und St. Pölten ist eigentlich ein Viertel der 24. Bezirk von Wien, kann man fast sagen. Weil in 20 Minuten bist du mit dem Zug zu dieser Metropole Wien. Vielleicht was anderes, aber die Metropole Wöls gibt es auch, finde ich. Oder die Stadtregion zumindest. Jetzt habe ich den Faden verloren. Inwieweit sich daraus aus der Größe, aus der Kleinheit auch spannendere Möglichkeiten, neue Wege zu gehen, ergeben. Ja, absolut. Und in St. Pölten, die haben zum Beispiel einen Stadtentwicklungsplan gemacht, wo sie sagen, sie wollen verschönern und Baukultur, aber sie wollen auch eine grüne Stadt und sie wollen eine kulturelle Stadt und sie wollen eine gesunde Stadt. Die haben vier Themen definiert und da gibt es zum Beispiel diesen grünen Ring. Das ist ein ganz neues Projekt. Es ist noch nicht gebaut, aber die haben einen grünen Korridor einfach entworfen oder entwickelt, wo es ganz viel verkehrsfrei ist, wo man dann mit dem Rad fahren kann, wo man viel zu Fuß gehen kann und die Stadt dann eben auch erlebbar macht. Also zu Fuß natürlich, aktive Mobilität. Ich finde jetzt eine spannend, weil du ja auch zuvor gesagt hast, es stimmt nicht, dass Wales eine schrumpfende Stadt ist. Du hast das festgemacht an Zahlen, Daten, Fakten der Bevölkerungsentwicklung. Georg Wolfmeier in seinem Buch spricht ja von einer symbolisch schrumpfenden Stadt und da bin ich wieder bei dir, weil für mich natürlich total spannend ist, auch von dir zu erfahren, wie du jetzt deine Beziehung zu Wales eigentlich weiterführst. Viele, die so wie du irgendwo hingegangen sind, um zu studieren, sei es nach Graz, Wien oder Innsbruck, die haben ja gerade in den ersten Studiensemestern doch noch ein sehr innigliches Verhältnis zu ihren Herkunftsorten, sind immer wieder zu Hause, nicht nur um dann quasi Mama und Papa die Wäsche vorbeizubringen, sondern auch tatsächlich mal in ihrer Stadt wieder Hallo zu sagen, weil ihnen die Stadt auch ein Anliegen ist. Wie schaut denn das bei dir aus? Wie machst du das? Und wenn dir Wales weiterhin ein Anliegen ist, was tust du für deine Beziehungsarbeit mit Wales? Relativ wenig. Also ich versuche so wenig wie möglich nach Wales zu fahren. Also ich fahre zum Beispiel zum Shoppen nach Wales, weil es gibt super Secondhand-Läden und Flohmärkte dort. Das ist zum Beispiel eine gute Seite von Wels. Oder halt zum Arbeiten im Schlachthof oder im Medienkulturhaus. Aber ansonsten, mir liegt an der Stadt eigentlich relativ wenig. Also natürlich sind es schöne und spannende Erinnerungen irgendwie an meine Kindheit und Teenager-Zeit. Aber ja, meine Mitbewohnerin zum Beispiel, die fährt schon irgendwie öfter zu ihrer Familie und noch was. Aber ich habe irgendwie da nicht so wirklich das Bedürfnis. Du engagierst dich quasi für Medienkultur, also so zwei hoch angesehene Kultureinrichtungen, die durchaus dem alternativeren Segment zuzuordnen sind, aber jetzt so quasi an der Stadt im Sinne von einem politischen Gemeinwesen, dass du dich politisch engagierst, das tust du eher nicht. In der Stadt nein. Also voll in W inverse gar nicht. Also es gibt ja in Wales die linke Partei, aber ich weiß gar nicht, wie viele Stimmen die gekriegt haben bei der letzten Wahl. Erschreckend wenig. Ich weiß nicht, das funktioniert irgendwie nicht so richtig. Und ja, das wäre halt die einzige politische Organisation gewesen, der mich halt irgendwie anschließen hätte können. Aber das hat dann irgendwie nicht gepasst und dann war ich eh schon weg. Aber ja, ich kann und will anwesend nichts mehr machen. Also ich bin jetzt weg. Also vor allem, ich mache nicht mehr ganz so viel. Also Wels hat keine positiven Aussichten, dich wieder mit offenen Armen willkommen heißen zu können. Dass du eines Tages die Entscheidung triffst, ich möchte wieder nach Wels zurück. Vielleicht mit 80. Vielleicht mit 80. Okay, das ist noch eine sehr, sehr lange Zeit. Vielleicht ist dann Wales schon von der Stadtentwicklung von Linz geschluckt. Ich sehe schon, das ist ein Stadtraum. Aber das ist ja auch interessant, weil die Frage ja ganz, ganz entscheidend ist, wie kann man sich mit einer Stadt identifizieren? Und weil du auch gesagt hast, Wales, gerade an an den Rändern ist eine Schlafstadt geworden, das ist ja auch hochinteressant, weil eine Stadt, die quasi auch in der Städtekonkurrenz, Städte sehen vielfach in Konkurrenz zueinander, und sei es bei EU-Förderungen, dass sie natürlich auch eine Stadt gestalten müssen, bei der ein größtmöglicher Anteil der eigenen Bevölkerung mit größter Überzeugung sich mit der Stadt identifiziert. Was kann man denn dafür eigentlich tun? Ja, das nennt man Zwischenstadt, wenn es sozusagen dazwischen ist. Also das ist ein Begriff von Tom Sievertz, das ist eigentlich 30 Jahre alt. Das ist eigentlich genau für das urbane Phänomen, weil man einfach gar nicht mehr definieren kann, wo ist es eigentlich, Land und Stadt, wo hört es auf? Und es hört tatsächlich nicht auf. Die Wurst geht nach Machtränk und dann geht es nach Leonting und dann ist es wahrscheinlich nichts. Das ist irgendwie alles eins. Und da ist es natürlich schwierig. Das schaut alles gleich aus. Das ist wie die Peripherie in Wien. Schaut genau gleich aus wie die Peripherie zwischen Wörl und Linz. Das ist einfach alles ein Brei. Und da gibt es keine Identitäten mehr. Da gibt es dann nur mehr Plus-City und die investieren halt und dann das UNO-City reißen sie weg oder bauen sie um in irgendwas anderes. Das ist irgendwie, da hört sich die Urbanität auf. Und ganz bewusst, weil das nicht mehr der Neoliberalismus ist, wo man einfach do it how you can. Alles geht. Du kannst ein Hochhaus hinbauen, ein Hotel. Du kannst alles machen. Du kannst eine Fabrik hinbauen. Aber das geht ja in Wahrheit auch nicht mehr sehr lange. Denn zum Glück gibt es allmählich sehr, sehr langsam, aber doch Entwicklungen auch in Richtung einer Raumordnung, Veränderungen, die unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes und des wirklich dringend Handlungsbedarfs geboten. Wir aufhören müssen mit der Verbauung, mit dem Wildwuchs von Großmärkten, die eigentlich immer ein Dreifaches auch an Parkplätzen mit sich bringen, das wird sich ja aufhören. Und letztendlich steht ja auch mal das Einfamilienhaus sogar in Frage. Was heißt das dann eigentlich für diese Stadtentwicklungen? Das Problem ist, West kann da überhaupt nichts machen, weil innerhalb der Gemeindegrenzen kann es was machen. Aber in Wirklichkeit, das Wachstum wird wahrscheinlich auch in der Region sein, rundum, und dann gibt es halt keine gescheiten Busverbindungen, da gibt es dann keine richtige Infrastruktur mehr, alle fahren nach Wörth, klarerweise, alle, so wie ich heute auch, Wegris Kirchen ist ja auch nichts anderes als ein Vorort für Wörth in Wirklichkeit, wenn man es echt ernsthaft nimmt. ja, also, da geht eskeit, wenn man es echt ernsthaft nimmt. da geht es nur, wenn man Regionalplanung macht und dann sagt, wir machen jetzt Vereinbarungen, wir machen ein gemeinsames Betriebsentwicklungskonzept, das wird es vielleicht geben zwischen Linz und Wörth, wo man die Sachen konzentrieren kann. Das ist ja dann auch billiger für die Infrastruktur, wie bringt man die Leute hin zum Arbeiten, wie können wir vor sie wieder heim? Es braucht wahrscheinlich, ja, die Bahn ist eh schon da, aber Ausbau, Taktik, also es ist alles wie eine große Metropole in Wirklichkeit, dieser ganze Zentralraum halt. Und das ist eigentlich eine Riesenstadt, das ist Linz, Wörth und alles, was dazwischen ist, das ist halb Ruhrösterreich dann. Und ich weiß nicht, wie viele 100.000 Einwohner da sind. Und da gibt es natürlich die Chance, dass man dann eben kompakt wird und dann an dieser Infrastruktur, aber natürlich jetzt zum Beispiel öffentlicher Verkehr orientiert, wird dort kompaktisiert, wo es Sinn macht. Also nur dort, wo der Bahnhof ist. Wenn ich dann erst wieder hunderte oder tausende Leute mit dem Auto rumschicken, in Wirklichkeit zum Einkaufen, zum Arbeiten, zur Tanzschule, zur was weiß ich was, die Kids werden herumgeführt wie ein Nix. Das ist das Problem, dass da einfach ein Rattenschwanz an Problemen mit dieser Infrastruktur dann, mit dieser ausbordenden Raumentwicklung. Es gibt es einfach wirklich keine Infrastruktur. Also es gibt diese Busse, aber du stehst halt dann immer fünf Minuten oder länger meistens am Kaiser-Josef-Platz und es geht einfach nichts voran. Das war ja damals die Errungenschaft, dass man den Kaiser-Josef-Platz so toll mit einer Tiefgarage mitten im Ort eigentlich und Bus ob das jetzt im Nachhinein nach 30 Jahren, wo das gebaut worden ist, jetzt eine gute Entscheidung ist. Die Buslinien, dass die halt alle dort irgendwie dann sind, es ginge halt viel schneller, wenn man quasi diesen Knotenpunkt auflösen würde. Weil dann steigst halt um. Oder es ist auch so absurd, dass es keine Straßenbahn enthält und Gmunden schon. Es ist aber historisch begründet, das geht sozusagen auf einen Stolz der Stadt Gmunden zurück, die noch aus der K&K-Monarchie herrührt. Aber selbst andere Steier und so weiter haben ja auch keine Straßenbahnen. Das ist eine schwierige Sache. Aber ich habe jetzt schon zuvor etwas angesprochen. Das ist sozusagen die Frage rund um Klimaschutz, lebenswerte Umgebung, in der wir leben wollen. Ist das nicht für Jugendliche auch ein Thema, wo man sagt, da möchte ich schon auf die Straße gehen und dafür streiten, dass es hier Besserungen gibt? Auf jeden Fall. Also ich kann mich erinnern, wie ich in der Schule war. Wir waren, wie die Fridays for Future Demos losgegangen sind, wir sind immer nach Linz gefahren deswegen, weil in Wörth, wir waren glaube ich zweimal oder so in Wörth bei so Fridays for Future Versammlungen, aber das war halt irgendwie so arg klein, dass das irgendwie keinen Sinn gemacht hat. Und dann sind wir halt irgendwie alle nach Linz gegangen und haben das dort irgendwie dann gemacht. Und ja. Ich frage das auch deshalb, weil ich habe ja natürlich auch jetzt mit Blick auf meine Jugend in Wales, habe ich schon noch in Erinnerung, dass Wales ja eigentlich immer auch eine gewisse Avantgarde geboten hat. Absurderweise, das weiß heute keiner mehr, in den 80er Jahren war es so weit, da sollte endlich auch in Wales ein McDonald's geschaffen werden. Ich selber war noch dabei, da hat sich eine Anti-McDonalds-Bewegung gegründet, um das Ja zu verhindern, weil der McDonalds auch in Wales ist nichts anderes als Ausdruck eines abzulehnenden imperialistischen Wirtschaftsgehabes. Wales war aber immer auch sehr stark im Bereich der Antifa, die Antifa-Gruppen in Wales, die waren immer auch im oberösterreichischen Vergleich wirklich sehr rege, sehr aktiv, mit sehr, sehr aktivem Veranstaltungsangebot. Ist das etwas, was irgendwie verloren gegangen ist, oder hat das Wales nach wie vor zu bieten? Und wer hat dieser Avantgarde den Kopf abgeschlagen? Also die Waleser Antifa gibt es noch in Form von diesem Infoladen. Aber das ist auch eine sehr kleine Gruppe, die, glaube ich, auch ein bisschen nach Linz expandiert hat. Und auch teilweise Leute, die da dabei waren, sind jetzt auch nach Wien gegangen. Und keine Ahnung, wann ist der Rabel Bürgermeister geworden? 2015. Bei der Wahl und dann-Bürgermeister geworden? 2015. Bei der Wahl und dann ist er der RABEL-Bürgermeister geworden. Ich kann irgendwie nicht so richtig dafür sprechen, wie es davor war, da kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber meine Schwester, die ist zehn Jahre alt als ich, die hat schon einmal erzählt, es hat dieses Büro gegeben, dieses Jugendzentrum von der SPÖ, glaube ich war das. Das hat dieses Büro gegeben, dieses Jugendzentrum von der SPÖ, glaube ich war das. Genau, wo sie auch irgendwie alternative linksgesinnte Menschen irgendwie dann getroffen haben. Und das gibt es quasi gar nicht mehr. Und ich kann mir schon vorstellen, dass das irgendwie an der FPÖ liegt. Also keine Ahnung, der Rabl, man hört ja immer, dass er irgendwie den Schlachthof irgendwie zudrehen will, da irgendwie Posten so besetzt, dass das auf jeden Fall keine linken Leute sind. Genau, dass er es unter seine Kontrolle bringt, dass es externe Leute sind, quasi. Und das ist halt ein riesiges Problem, weil dann werden halt diese Strukturen einfach von innen zerstört und dann wird halt da irgendwie intern so die schlechte Stimmung erzeugt, dass sie dann irgendwie alle so gegenseitig auffressen. Wenn das halt kein Team ist, das irgendwie sie so gebildet hat, sondern irgendwie so zugeordnet worden ist, wo man von Anfang an eigentlich weiß, das passt so eigentlich nicht zusammen. Wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr, also ich muss jetzt schon allmählich beginnen in meinem Kopf an das Finale unserer Diskussion zu denken. Roland, wir haben jetzt schon ein paar so Facetten beleuchtet, auch zu Wales natürlich nicht ganz vollständig, das ist gar nicht möglich. Aber nochmal die Frage, urbane Realitäten, die werden ja auch spannen durch gesellschaftliche Konflikte und durch Gegensätze. Und das ist ja etwas, was Städte auch attraktiv macht. Jetzt nicht nur sozusagen, wie schaut es mit der Wirtschaftsleistung aus und wie viele Arbeitsplätze werden geboten, das ist schon auch wichtig, aber es geht um wesentlich mehr. Umso mehr stellt sich mir oder stelle ich jetzt gleich auch die Frage nach diesen Aushandlungsprozessen. Das ist ja eine Stadt, die ist ja nicht in Stein gemeißelt, das ist ja Ergebnis von Entwicklung und an Entwicklung wirken Menschen mit. Und wer hat die Möglichkeit, daran mitzuwirken, wer hat sie nicht, beziehungsweise wer ergreift Möglichkeiten, wer ergreift sie nicht. Du hast, das weiß ich, bist viel herumgekommen auf dieser Welt. Du hast wahrscheinlich sehr, sehr viele Eindrücke gewonnen von Lateinamerika bis, ich weiß nicht, nach Asien. Wo gibt es denn so spannende Modelle, Projekte, gerade auch in so Zwischenstädten, wo man es nicht genau weiß, was sie sind und was sie werden? Wo gibt es denn so spannende Ansätze, wo man sagt, okay, da könnte man sich eigentlich ein kleines Beispiel nehmen? Also das ist eigentlich jetzt auch die letzten zehn Jahre schon, oder fünf Jahre, so lange bin ich jetzt noch nicht so dabei, aber die letzten fünf Jahre kann man schon sagen, es ist eigentlich die mittelgroßen Städte ist immer der Fokus bei allen großen Stadtentwicklungsförderungen. Also da gibt es diese EU-Förderung, Urbact heißt das, das zielt eigentlich nicht auf die großen Städte ab, sondern immer so auf Städte wie Wales, so in die Richtung. Und das Gleiche gibt es aber dann von der Wales. Mit welchen Zielen? Ja, dass die eben rauskommen aus ihrer Lethargie, aus ihrer Latching, aus den Latching Regions eigentlich. Latching heißt, die sind so entspannt, weil sie nicht wachsen. Weil die Jungen gehen weg, die gehen alle in die Hauptstädte und haben dann einfach auch nichts mehr zu tun. Da ist dann wenig los, wenig Opportunities. Und das haben alle mittelgroßen Städte, weil die großen natürlich immer weiter schneller sind als die mittelgroßen. Von dem her ist das ein Problem. Und da gibt es dann von der Weltbank und von der IDB, von der Inter-American Development, für allen großen UN-Habitat oder so, gibt es immer die von der Weltbank und von der IDB, von der Inter-American Development, also für allen großen UN-Habitat oder so, gibt es immer die gleichen Förderungen. Also ich kann jetzt nur von Wien sagen, wie man solche gesellschaftlichen Probleme ein bisschen hat, weil wir machen da viele Planungsprozesse, zum Beispiel wir arbeiten gerade am Hauptbahnhof, äh nicht am Hauptbahnhof, Westbahnhof, da gibt es die Felberstraße, wo jetzt die Bürgerinitiative sagt, sie wollen einen Park und die ÖBB sagt, sie wollen Wohnungen bauen und die Stadt Wien sagt, ja, wissen wir nicht. Oder schauen wir mal. Und wir sind genau dazwischen. Wir machen diesen Planungsprozess und wissen da für 1,2 Quadratkilometer ist das Planungsgebiet, das ist ungefähr so groß wie Böss, das Zentrum wahrscheinlich, machen wir einen Strategieplan für die Entwicklung und wie kann man diese Interessen ausgleichen. Und da haben wir auch ein Beteiligungsformat, wo dann wir erstens einmal vor Ort sind mit Ad-Hoc-Austausch mit der Bevölkerung, aber wir gehen dann auch konkret zu den Initiativen und sagen, ja, was steht sich hier vor? Also wir binden die genau eigentlich gleich ein. Wenn es der böse Bürgermeister sagt, nein, mit euch rede ich nicht, ihr seid die Linken oder irgendwer, dann macht er einen riesen Fehler. Weil wenn er gescheit ist, dann sagt er, ja, ich rede einfach mit jedem. Er kann am Schluss selber entscheiden, was er dann wirklich so baut, aber in diesem Entwicklungsprozess alle einzubinden und alle zu hören, das schafft viel Vertrauen, viel Transparenz und bringt die Stadt einfach weiter und es gibt dann eigentlich auch schönere Ergebnisse. Und in Wien macht man das auch nicht seit gestern. Das ist auch ein langer Prozess und ich glaube, Und in Wien macht man das auch nicht seit gestern. Also das ist jetzt irgendwie das ist auch ein langer Prozess und ich glaube, die Planung wird sich jetzt dahin bewegen, dass das viel transparenter und offener ist und auch so Medien viel stärker genutzt werden. Wenn wir jetzt so ein Stadtentwicklungsprogramm machen würden für Wörth, dann müsste man wahrscheinlich zehn so Folgen machen mit zehn Leuten, die irgendwie zwar aus WÖS natürlich dann auch, und die dann sagen, ja, wir brauchen das und das, und aus dem Diskurs entstehen dann die Ideen. Und dann, wie ich von St. Pölten erzählt habe, diese vier Linien, die da vorne mit Gesundheit und mit Grün und so, das überlegt sich nicht irgendwer, sondern das entsteht nur aus diesem Partizipationsprozess. Und Planung ist nichts Statisches, das ist nicht, heute machen wir einen Plan, morgen ist es umgesetzt und dann frisst es, sondern in Wirklichkeit teilt das nie auf. Auch im Lebenszyklus eines Projektes gibt es auch die Phase des Lebens. Und selbst dann muss es weitergehen. Aber das heißt eigentlich, um es anders zu lesen, einer Stadt wie Wales kann eigentlich gar nichts Besseres passieren als Migration und Zuwanderung. Weil natürlich dann immer neue Impulse kommen, weil wenn, wie haben Sie gesagt, die Jungen gehen weg, das ist ja eigentlich eine Schreckensvorstellung, schon allein in demografischer Hinsicht, wenn eine Stadt völlig veraltert. Jetzt mal abgesehen von Problemen, die dadurch entstehen. Aber was heißt das für dich? Ich meine, das ist ja auch ganz spannend, weil du gesagt hast, du bist nach wie vor für einen alten Schlachthof in Wels tätig. Ich kann mich noch erinnern, als ich meine erste Veranstaltung selber im Schlachthof gemacht habe, das war 1988, da war der Wolfgang Wasserbauer gerade ganz jung im Amt. Seither sind ja doch fast 35 Jahre vergangen. Er steht vermutlich schon bald mal vor dem Ruhestand. Damit hat sich natürlich auch in diesem Zeitenlauf, damals war von Internet noch keine Rede, heute ist Internet und Digital Realities sind sozusagen Gang und Gebe. Hat sich ja auch der Schlachthof verändert. Jetzt bleiben wir mal dabei, der Schlachthof auch für Menschen wie dich als total wichtiger Ort. Es ist ein städtisches Kulturzentrum, das vielfach genutzt werden kann. Es gibt auch einen Verein, der heißt jetzt, glaube ich, Waschach, der hat den hauptsächlich bespielt. Was ist denn jetzt die Funktion von so einem Ort wie der Schlachthof, wenn man mal sagt, es sollte schon jetzt auch in die Zukunft geblickt mehr sein als nur ein Konzertveranstaltungssaal? Es ist natürlich irgendwie, man hat da irgendwie dann eine kleine Community und es treffen sich irgendwie Leute, die sich sonst vielleicht so nicht zusammengefunden hätten, die dann irgendwie gemeinsam an Projekten arbeiten können und das ist einfach, es ist eine super Möglichkeit für junge Leute eben Sachen auszuprobieren und... Genau, also das Oktolog ist eben so ein Festival, das dauert so acht Tage und da kommen KünstlerInnen von eigentlich überall und machen dann acht Tage lang irgendwelche Kunstprojekte. Und das sind so Sachen, das ist extrem cool, dass sowas in Wörth passiert und dass in Wörth da dann alle zusammenkommen und irgendwie Kunst schaffen. Oder dann gibt es das Yuki Festival. Das ist im Medienkulturhaus. kommen und irgendwie Kunst schaffen. Oder dann gibt es das Yuki Festival. Das ist im Mkh, aber es sind auch immer Veranstaltungen im Schlachthof, also die Konzerte sind dann im Schlachthof. Und das ist irgendwie auch ein super Vernetzungsort, wo man wirklich international Leute dann zu Gast in Wels hat, was irgendwie dann auch absurd ist für jemanden wie mich, die halt irgendwie aus Wels ist und das ist so ein kleiner Ort und dann ist da einfach irgendwer aus, weiß ich nicht, der in London aufgewachsen ist oder keine Ahnung, in Singapur und dann sind die in Wörth. Das ist super limited, oder? Genau. Das gibt es in der hunderttausendsten Ausgabe. 63? Ja, sehr, sehr viele sind es schon. 63, ich glaube, so viele können es nicht sein, aber auf jeden Fall, es gibt Zeit, ich denken kann. Aber es hängt immer von Menschen ab, oder? Die Akteurinnen. Also wenn jetzt der Wasserbauer, ich meine, das ist einfach ein genialer Typ. Und die haben da einfach extrem viel geschaffen, haben da das Biotop aufgefunden und sind von der Stadt massiv unterstützt worden. Sind angestellt dort, die Leute. Und das ist natürlich eine wahnsinnige Qualität. Aber ehrlich gesagt, das erwarte ich mir eh von einer Stadt, die 65.000 Einwohner hat. Ganz ehrlich. Aber dass dann sozusagen die Auswahl von solchen Leuten, die dann Das ist ja schwierig. Wer macht das jetzt? Wer macht das in 30 Jahren? Das muss ja Avant. Wer macht das jetzt? Wer macht das dann? Wer macht das in 30 Jahren? Und das muss ja avant-garde sein, weil sonst ist es ja überhaupt nicht lässig. Und wenn das natürlich dann die falschen Leute sind, und das wird dann zum... Aber wir dürfen uns gleichzeitig auch nichts vornehmen, gerade in so sehr vielseitigen Städten, wo hohe Anteile von Menschen mit migrantischem Hintergrund sind. Ich kenne das aus vielen anderen Städten. Da gibt es auch Barrieren bei diesen alternativen Kulturzentren. Da gibt es Barrieren, da gehen manche nicht hinein, weil sie sich hier nicht willkommen fühlen, weil sie glauben, dass sie dort ihre kulturellen Identitäten tatsächlich entwickeln und entfalten können. Das ist natürlich auch ganz, ganz spannend, welche Angebote die dann auch vorfinden. Aber der Rotary Club macht dann trotzdem das Funk-Konzert und so. Das ist alles parallel. Das gibt's alles. Also die Barrieren sind dann schon eigentlich super abgebaut, finde ich. Also das ist über die politischen Grenzen hinweg. Aber auch nur on paper. Also in echt sind diese Barrieren auf jeden Fall da. Also der Schlachthof macht ja immer das Volksfest, also dieses Fest der verschiedenen Kulturen. Und da kommen dann natürlich ganz, ganz unterschiedliche Leute zusammen aus den verschiedenen Herkunftsländern. Aber dann an einer normalen Veranstaltung im Schlachthof sieht man diese Leute, die dann da eben irgendwie waren und auch dort aufgetreten sind, dann irgendwie nicht. Und da ist dann schon die Frage, wieso ist das dann so? Da ist auf jeden Fall trotzdem eine Barriere da. Ja, aber es braucht beides. Es braucht das Lokale, das Lokale, was alle ein bisschen anspricht. Also es kann dann auch mal irgendwie in das Kommerzielle reingehen, das ist auch alles okay. Aber es braucht dann auch, was ist das auch das Oktolog-Festival von Wien. Die Leute melden sich da an, weil das einfach cool ist. Oder wenn es das Music Unlimited ist, das ist ein Festival, das ist europaweit top. Das ist irgendwie das beste Marketing für die Stadt. Das heißt auch in der Schlussfolgerung, dass wenn eine Stadt wie Wales, und Wales ist ein sehr gutes Beispiel, auch über die Förderpolitik Vielfalt ermöglicht, dass das dann auch sehr wertvolle und positive Impulse bieten kann auf eine Stadtentwicklung oder Stadtplanung. Ich würde das, wenn ich da jetzt, also wenn ich jetzt einen Plan machen würde, dann würde ich es ganz oben auf die Agenda schreiben, weil das ist das, was von außen überhaupt nur wahrgenommen wird, überhaupt, Ausweis. Und die Welser Messe vielleicht. Aber die Stadt Wels, Lilly, so habe ich das auch in den letzten zwei, drei Jahren wahrgenommen, setzt ja sehr, sehr stark auf die eigene antike römische Vergangenheit. Was bietet sozusagen die römische Vergangenheit einer Jugendlichen wie dir an Identifikationsmöglichkeiten? Mir hat das wirklich extrem viel geboten, weil ich war ein großer Rom-Fan. Und ich weiß, wie ich mit der Volksschule das erste Mal bei der Stadtmauer war, beim Lederer-Turm, habe ich die so angegriffen und wollte mir dann die Hände nicht mehr waschen, weil ich mir gedacht habe, das haben RömerInnen angegriffen und ich kann mir nie wieder die Hände waschen. Also mir hat das wirklich sehr viel gegeben und ich glaube, der Name Uvila-Waar gibt den meisten Leuten auch ganz viel, weil es ist ein bisschen lustig, wenn man sagen kann, man fährt jetzt nach Uvila-Waar. Man muss auch fairerweise dazu sagen, da gibt es einen Verein, der sich mit dieser Sache beschäftigt, der wirklich gute Arbeit macht. Das ist in der Vermittlungsarbeit historisch und auch sozusagen, wo es darum geht, auch relevante Bezüge zur Gegenwart herzustellen, ist natürlich schon, aber es ist ein ganz gutes Beispiel, weil du das auch gesagt hast, Stadtmarketing, wie kann man Attraktivität erzeugen, ein Hoffnungsstrohhalm, auf den man halt auch in Wales offensichtlich setzt. Absolut. Es gibt auch einen Reiseführer. Einen Reiseführer? Aus von Wales. Es gibt einen Reiseführer aus Wales. Für Wales? Von Sebastian Fastuber. Okay, na gut, das ist aber auch aus einer kritischen Perspektive. Weißt du nicht? Nein, gar nicht. Es ist total so, wie es ist. das ist aber auch aus einer kritischen Perspektive. Weißt du nicht? Nein, gar nicht. So wie es ist. So wie Reiseführer Wien gibt es einen Reiseführer Wels. Die Stadt muss publiziert werden, muss auf die Karte rauf. Also ich finde, auf dem Map, also punkto Lebensqualität, also wenn man vielleicht älter ist und dann in Wörth wohnt, glaube ich, kann man das schon genießen, weil es ist, rundum ist eine super Gegend, sage ich mal, in der Natur. Alles eigentlich fünf Minuten mit dem Rad bis draußen. Also das musst du mal finden. Das Angebot, also das Freizeitangebot in Wörs ist sicher einzigartig. Gut, ist ein bisschen ein Widerspruch zu der Jugendlichen. Ich bin jetzt schon 45, 46 Jahre alt. Wenn man mit dem Rad in Wörs für 5 Minuten fährt, dann ist man nicht draußen. Dann bist du im Industriegebiet. Da ist es nicht schön. Es kommt davon ab, welche Richtung man fährt. Aber man ist relativ schnell draußen. Dann bist du im Industriegebiet. Da ist es nicht schön. Das kommt davon, wie ich hier reden möchte. Aber man ist relativ schnell draußen. Ja, vielleicht mit dem Auto. Ohne Auto kommt man in den Öffentlichen. Ja, aber ohne Auto bist du aufgemistet. Also wie gesagt, wir müssen jetzt schon allmählich an den Schlusspunkt denken. Jetzt halte ich nochmal ganz kurz dieses Buch von Georg Wolfmeier in Händen. Lebensort Wales, sozusagen die Veröffentlichung seiner Doktorarbeit, ein ethnografischer Blick auf die Stadt Wales. Die Doktorarbeit, ich habe es schon eingangs erwähnt, trägt einen anderen Titel, Wales, es hätte schlimmer kommen können. Das ist jetzt sozusagen auch meine Überleitung zur Schlussrunde. Ich beginne mit dir, Roland. Also ich glaube, dass deine Einordnung der Stadt Wales auch aus dieser urbanistischen Perspektive und auch aus der planerischen Perspektive jede Menge Erkenntnisse heute gebracht hat. Nur ich habe eine Geschichte mit Wales, du hast eine Geschichte mit Wales, die Lilly wahrscheinlich noch am intensivsten von uns dreien. Was kann denn sein, dass auch für dich Wales mehr als nur die Erinnerung an ferne, zurückliegende Zeiten doch sowas wird oder sein kann wie ein liebenswerter Ort? Also ich muss sagen, ich habe die meisten Freunde aus Wels. Das ist so und da sind ziemlich viele wieder zurückgegangen. Naja, viele ist viel übertrieben. Aber ein paar. Und wir treffen uns einmal im Jahr in Wels. Und ich komme gerne nach Wels. Habe jetzt nicht so viel zu tun mit Wels. Ich habe jetzt nicht so viel zu tun mit Wels beruflich. Es ist jetzt irgendwie auch, ja, also ich würde jetzt vielleicht nicht unmittelbar sofort nach Wels ziehen wollen, aber wenn ich aus einer Arbeitssituation nach Oberösterreich ziehen müsste, dann würde ich mir das schon überlegen. Das ist für mich ein Identifikationsort, der mich geprägt hat, der kann viel bieten und ich meine, was man auch sagen muss, in Wörth kann man sich auch schnell engagieren. Das musst du in Wien einmal finden, dass du dann einfach bei einem Kulturfrei mitmachen kannst. Den Kulturfrei musst du dann selber machen in Wirklichkeit und die Initiativen dann wirklich selber gründen. Und in Wels ist das Biotop recht überschaubar. Und jeder wird dich wahrscheinlich mitmachen lassen, wenn du regelmäßig hingehst. Und das ist auch schon ein bisschen eine Qualität von Wels, dass das einfach klar ist. Und zugänglicher. Lili ist auch schon ein bisschen eine Qualität von Wales, dass das einfach klar ist und zugänglicher. Lili, du hast jetzt genau eine Minute für dein Schlusswort. Du hast mich ja heute ein bisschen an eine Chirurgin erinnert, die quasi für dich ist der klare, präzise Schnitt sozusagen das Wichtigste. Das hat sehr viel nach Bruch mit Wales geklungen. Wo hat denn die Stadt Wales in deinem Leben vielleicht doch noch eine kleine Chance? Ja, also nur Schlachthof und Medienkulturhaus. Also Plan ist, dass ich eigentlich das nächste Mal noch weiß, wann ich dann fürs UKU arbeiten muss. Oder darf, nicht muss. Also da ist wirklich eher mehr abgeschlossen. Ich darf übrigens an der Stelle auch kurz darauf hinweisen, dass das Jugendfilmfestival Juki selbstverständlich auch Teil des Programms von DorfTV ist. In diesem Sinne darf ich sagen, das war jetzt das Schlusswort. Vielen herzlichen Dank euch beiden, Lili Thurner und Roland Krebs. Heute aus Wien zu uns gekommen, um über Wales zu reden. Spannende Debatte, war mir schon seit langer Zeit ein wichtiges Anliegen. Das Buch Lebensort Wales hat mir dann den wichtigen und letztlich ausschlaggebenden Impuls geboten. Ja, vielen Dank damit auch an die Zuseherinnen und Zuseher, die heute auf DorfTV wieder mit großem Interesse dabei waren. Ich darf darauf hinweisen, dass die nächste Sendung bereits in Planung ist. Die wird dann, so scheint es, erst im März sein, denn dann heißt es am Montag, dem 13. März. Wie können sich Museen heute zeitgemäß positionieren? Wie kann zeitgemäße Kunstvermittlung auch tatsächlich ihre relevante Position in der Gesellschaft finden? Bis dahin darf ich Sie noch ein bisschen um Geduld bitten und darf aber auch gleichzeitig wieder mit meinem Ersuchen schließen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Abend und auf Wiedersehen.