Wie ist die Geschichte der Theater-Konzerne in Deutschland auf eine Weise sich auf, zumindest in den 90er Jahren, ungewöhnliche Weise mit der Frage des Theaters auseinandergesetzt hat. Und ich versuche es mal so zu beschreiben, was ist da der Ansatzpunkt. Also man kann vielleicht, Sie es ganz gut vorstellen, hallo Frau Moser, kommen Sie doch rein, ich wollte mich gerade auf den Pfeil eingehen, also ohne Kennerin zu sein von Wittgenstein. Sie können sich sicherlich auf eine Weise, kann man sich das Theater vorstellen als Pfeil und zwar in vielerlei Hinsicht als Pfeil. Wenn Sie sich die Konstellation, die Anordnung im Theater vorstellen, so haben wir eben ganz klare Ausrichtung auf eine Bühne. Ja, da gibt es tatsächlich irgendwie diesen zeigenden Finger, der da auftaucht. Das ist sicherlich das eine. Und, und das ist das Entscheidende dabei, dabei wird quasi das Zeigen, das Zeigen auf die Bühne vernachlässigt. Es wird nicht gezeigt, dass hier gerade genau das gemacht wird. Mit dem Finger wird quasi auf die Bühne gezeigt. Da wird was verdeckt, da wird über etwas nicht gesprochen. Das Gleiche passiert in diesem Umfeld der Repräsentation. Jemand spielt jemand anderen und während er das tut, das heißt er zeigt quasi auf, der Schauspielende zeigt auf Macbeth oder zeigt auf Mackeys und dieses zeigen macht er, indem er nicht gerade zeigt, dass er darauf hinweist, dass quasi er etwas spielt, was er gar nicht selber ist. Das heißt, auf eine Weise wird vielfach im Theater gezeigt, auf etwas gezeigt, werden Zeichen herbeigerufen und es wird immer wieder verheimlicht, dass gerade gezeigt wird. Und da setze ich vielleicht gerade an, denn das ist etwas, was in Gießen oder die Gießen der Schule vielleicht ausmacht, dass man versucht, verstärkt den zeigenden Charakter mit reinzubringen. Man versucht nicht zu repräsentieren, jemand spielt auf der Bühne jemand anderes und dann gibt es bestimmte Inhalte, versucht werden, rüberzubringen, sondern auf eine Weise wird das ganze Theater, wenn man so viel aufgemacht hat, es wird gezeigt, dass dort Menschen sitzen, es wird gezeigt, dass dort Menschen oben stehen, auf eine Weise wird quasi versucht, dieses nicht länger zu verheimlichen, dass es eben rechtes aufgreifen darf, dass dieser Pfeil eben nicht nur immer woanders hinführt. Sie haben das beschrieben als die Form des Fliegens. Da wird mal auf etwas anderes hingedeutet, sondern ich kann mir den Pfeil, wie Sie es auch gemacht haben, angucken. Ich sehe den Pfeil. Auf eine Weise kann ich dem etwas abgewinnen. Und dieses Zeigen des Pfeils, auf eine Weise glaube ich, ist das etwas, was uns dort in Gießen interessiert. Und deswegen möchte ich Ihnen dieses Projekt vorstellen und zwei andere. Ich würde mich freuen, wenn es Fragen gibt. Ich bin nicht so gut vorbereitet auf eine Weise, wie Frau Moser es ist. Ich werde erzählen und ich werde bestimmt ganz viel dabei vergessen, Ihnen zu sagen. Also halten Sie mich auf, wenn ich weiterrede. Sagen Sie mir, das ist noch unverständlich. Ich versuche mal ein Projekt Ihnen vorzustellen. Ein Projekt Familie Weiß. noch einmal zurück, weil nobody's there, Sie haben das vielleicht gelesen in der Ankündigung, da gibt es eine sehr einfache Anordnung, hier wird sich versteckt. Und das Motiv, und zwar wo? In Privatwohnungen, da komme ich gleich zu. Aber dieses Motiv, mit Privatwohnungen zu arbeiten, zum einen, und zum anderen, das Verstecken, das Nichtzeigen, also möglicherweise mag da auch ein versteckter Pfeil anwesend sein, was pfeilhaft ist. Das sind zwei Dinge, die wir bereits im Vorfeld bearbeitet haben. Ich würde Ihnen gerne eine Arbeit vorstellen mit dem Namen Familie Weiß. Wir haben sie 2015 am Staatstheater in Stuttgart umgesetzt und genau genommen haben wir es nicht im Staatstheater gemacht, sondern wir haben im Vorfeld, also Hanna Hofmann, die heute leider nicht da sein kann, und ich, wir haben im Vorfeld eine Drei-Zimmer-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Zentrum Stuttgarts angemietet und dort eben für drei Monate eine Familie Weiß einziehen lassen. Vater, Mutter, Kind. Familie Weiß sehen es hier, das war zumindest am Klingelkopf im Hauseingang angebracht. Eine ganz normale, unauffällige Familie, möchte man sagen. Oder vielleicht hätten das Personen gesagt, die noch im Haus wohnen. Man sah sie selten. Man hat natürlich die üblichen Geräusche gehört. Man sah, wenn man an ein Fenster vorbeigang, Silhouetten. Also auf eine Weise ganz normal, ein bisschen anonym vielleicht, aber das kommt vor in Stuttgart und sicherlich auch in Linz. Das Einzige, was vielleicht nicht ganz normal ist, ist eben der Fall, dass es diese Familie nicht gab, sondern dass es eine sehr groß angelegte Simulation war, mit insgesamt ungefähr 450 Stuttgarter und Stuttgarterinnen, die mit einer Partitur, mit quasi Hinweisen, wie sie sich zu verhalten haben, im Stundentakt sich abgewechselt haben, um den Alltag dieser Familie auf eine Weise abzubilden. Und zwar nicht, indem sie geduscht haben, sondern eben zum entsprechenden Zeitpunkt die Dusche angemacht haben, die elektrische Zahnbürste angemacht haben, die auf eine Weise dann dafür gesorgt hat, dass der Kessel pfiff, die dafür gesorgt haben, dass in dem Moment, wo eine Person rausgeht zur Arbeit scheinbar, der Geruch des Parfums durch das Treppenhaus ging. Sehr bemerkenswert war eben, wir haben das drei Monate lang gemacht mit eben unterschiedlichen Personen. Da war es interessant, dass beispielsweise die Einweihungsparty eben auch durch diesen Muster funktioniert. Übrigens sehr zu empfehlen, Einweihungsparty eben auch mit diesem Muster funktioniert, übrigens sehr zu empfehlen, Einweihungsparty, die in der Partitur ablaufen. Das bedeutet nämlich, dass die Menschen einen Zettel bekommen, wo eben gesagt wird, jetzt passiert dieses, man geht gemeinsam auf den Balkon, jetzt lacht man, und zwar zu einer bestimmten Zeit, jetzt wird gelacht, dann geht man rüber, man tanzt YMCA oder was für Dinge das auch immer sein mögen. Und das Ganze passiert eben so, dass jede Stunde eine neue Reihe an Personen übernimmt. Das Fest wird immer etwas größer. Das war übrigens das einzige Mal, dass innerhalb dieser drei Monate jemand aus dem Haus kam, klopfte, fragte, was denn los sei. Die Menschen, die dort waren, es waren Menschen, die wir im Vorfeld, vielleicht so wie die Situation jetzt hier ist, angesprochen haben, gefragt haben, gibt es das Interesse mitzumachen, daran teilzunehmen oder, wenn man so will, selbst zu performen, selbst quasi die Aufführung umzusetzen. Diese Menschen haben dann geantwortet, nun ja, die Familie Weiß ist eingezogen, wollen sie hierbleiben? Die Person sagte nein. Dann war es tatsächlich so, dass in den nächsten drei Monaten das ablief, es wurden Dinge gemacht, also man hat versucht, ein bestimmtes Muster herauszuarbeiten, wann das Kind zur Schule ging, wann abends der Fernseher lief, der kein Fernseher war, sondern der nur dafür gesorgt hat, dass es eben eine Klangkulisse gibt. ein wenig die Wohnung selber ist relativ unspektakulär. Ja, ich zeige es Ihnen gerade. Das, was man vielleicht hier noch nicht sieht, ist, dass alle Gegenstände in der Wohnung Bezeichnungen hatten, also im Sinne von elektrische Zahnbürste, damit eben die Personen wissen, wenn dort steht, gehen Sie jetzt ins Badezimmer, nehmen Sie die elektrische Zahnbürste, damit eben die Personen wissen, wenn dort steht, gehen Sie jetzt ins Badezimmer, nehmen Sie die elektrische Zahnbürste und zwar um 8 Uhr und zwei Minuten, dann muss klar sein, was von diesen Gerätschaften was ist. Also das heißt, hier ist die Zwiebel in der Küche, dort ist der Topf oder die Pfanne, in dem die Zwiebel gebraten wird. die Zwiebel gebraten wird und das Braten der Zwiebel sorgt dafür, dass jeden Tag der Eindruck aufgetaucht ist, dass dort eben gegessen wird. Insgesamt 450 Leute, die mitgewirkt haben, die haben ungefähr 1300 Partituren entwickelt. Also es war ein unglaubliches Schreiben und natürlich irgendwie kein literarisches Schreiben. Also es ging nicht darum, etwas vorzuspielen oder so etwas, sondern etwas umzusetzen. Es gab Möglichkeiten, der Sache zu folgen und zwar für uns. Es gab Überwachungskameras in dem ganzen Bereich, was dafür gesorgt hat, dass auf eine Weise, wenn man so will, die Personen, die mitgemacht haben, das Gefühl haben, gesehen zu werden, also sich versuchen daran zu halten, was dort steht. Jede Stunde passiert etwas Neues, jede Stunde passieren andere Dinge. Es gibt Momente, wo eben auch keiner im Haus ist, so wie das eben klassischerweise ist. keiner im Haus ist, so wie das eben klassischerweise ist. Ungewöhnlich war vielleicht im Moment, Sie erinnern sich wahrscheinlich daran, 2015 gab es, wenn ich mich, war es das? Ich glaube ja, da gab es dieses Attentat Charlie Hebdo, Sie werden sich erinnern. Und es war bemerkenswert, dass in dem Moment, währenddessen dieses Familie Weiß, währenddessen das umgesetzt wurde, die ganze Zeit immer das Ganze als ein Spiel wahrgenommen wurde. Und auf einmal natürlich irgendwie sichtbar wurde, was man da produziert, was da hergestellt wird. Eine Zelle, die auf eine Weise so funktioniert, dass nach außen hin etwas transportiert wird, von dem, wie etwas erscheinen soll. Und drin ist etwas anderes. Ich sage mal, vielleicht nichts Gefährliches, denn tatsächlich das Einzige, was produziert wurde, und was vielleicht jemanden angriff, war die Lärmbelästigung. Es wurde viel gehämmert, viel gesägt, alles das. Gab es da Musik gehört? Aber natürlich gab es da eben diese Form von Hinweiszeigen, gab es da eben dieses, dass etwas angedeutet wurde und eben nicht eindeutig wurde die Zelle benannt und das politische Element dessen, aber natürlich war uns das bewusst und natürlich, das war ein anderer Aspekt, dieser politische ist vielleicht der eine, der andere Aspekt ist sicherlich der, dass uns, und da habe ich am Anfang darauf hingewiesen, dass uns interessiert, was Theatralität oder Performativität gemeint. nur Personen, die agieren. Zuschauer waren maximal wir, die wir durch diese Kameras zugeschaut haben. Ansonsten gab es da niemanden. Das hat dazu geführt, dass viele beschrieben haben, dass sie das Gefühl hatten, man würde für Nachbarn, die sie nicht kennen, die sie nie sehen werden, etwas produziert haben. Dass das eine Form von Auffügung für die Nachbarn war. Und dann wurde aber auch immer wieder klar, das ist nicht ganz wahr. Denn was man gemacht hat, man hat es für sich aufgeführt. Viele Menschen haben beschrieben, dass sie sich die eigenen Hände angeschaut haben, wie sie abgewaschen haben, ohne abzuwaschen. Wie sie eben bestimmte Dinge gemacht haben, die auf eine Weise nur dafür da waren, dass sie etwas simuliert haben. Und ich glaube, auf dieser Ebene der Simulation oder des Sichtbarmachens des eigenen Tuns liegt vielleicht ein interessanter Punkt, der von dieser Arbeit ausgeht. Ich könnte Ihnen, ja ich mache das vielleicht kurz. Ich zeige gerade zumindest vielleicht im Hintergrund, wie das ausgesehen hat. Nein, also sehen Sie es? Ja, also das sind die Aufnahmen dieser Kamera. Das Ganze ist natürlich jetzt so aufgenommen worden, dass Sie sehr schnell merken, was dort passiert. Auf eine Weise gibt es halt unendliche Dupletten. Es gibt immer wieder die Wiederholung, es gibt immer wieder den Moment, dass aufgehängt wird, dass die Tür geöffnet wird, dass man auf eine Weise bestimmte Dinge tut. Also es gab unendlich viele Wiederholungen, die bekanntermaßen auch etwas A, mit dem Theater zu tun haben und b wahrscheinlich mit dem, naja eben mit Zeichengebung, mit Performativität, wie entstehen diese Zeichen, dadurch dass ich sie immer wiederhole, dass ich sie noch einmal benutze, dass ich sie noch einmal herstelle und Sie sehen auf eine Weise hier eben Personen, die immer wieder damit umgehen. Es gibt halt Momente, das zeige ich doch vielleicht mal. Es gab eine Sache, die wahrscheinlich finde ich sie jetzt nicht. Doch hier natürlich das Pinkeln oder so etwas wird natürlich dargestellt. Es geht da nicht darum zu pinkeln, sondern es geht darum, dafür zu sorgen, dass ein Haus, der Klang da ist. Und in diesem Sinne gab es eben verschiedene Dinge, die eben für diese Simulation gesorgt haben. Da gehört zum Beispiel auch ein Schrank, ein hörbarer Schiebeschrank, der nichts anderes war als eine Schiene, auf der ein Gerät immer von A nach B gezogen ist. Aber tatsächlich hat es den Klang nach außen hin eines Schlafzimmerschranks. Auch das Bett war nur ausgesucht danach, dass es quietscht, denn niemand schlief dort. Sondern man hat versucht, morgens zu simulieren, dass aufgestanden wird. Wie gesagt, es gibt ein Kind, dem wurde abends auch vorgelesen, ein sehr seltsam berührender Moment, wenn man quasi vor dem leeren Kinderbett steht und eine Kindergeschichte vorliest und die Person selber auf eine Weise nicht weiß, zu wem spricht er eigentlich gerade, vielleicht zu sich selber. Also, das ist das Projekt. Das Erste, was ich Ihnen zeigen wollte, ist auf eine Weise, Sie sehen, im Schnelldurchlauf, ja, da ist es da, genau, hier wird dafür gesorgt, dass die Dinge quietschen. Unbemerkens wird vielleicht das, wenn Sie sich fragen, wieso machen denn diese Leute das, was ist denn da los? Auf eine Weise gab es eben natürlich irgendwie das Interesse daran, wenn ich schon nichts sehen kann, dann kann ich wohl nur mitmachen, um etwas davon zu sehen, um da reinzukommen. Und um vielleicht das zu sagen, natürlich wurde in Stuttgart hin gesagt, dass irgendwo in der Stadt diese Wohnung ist mit der Möglichkeit, es könnte in meinem Haus sein. Ich weiß bloß nicht davon. Und quasi diese Ungewissheit, von wo aus diese Familie wohnt, das hat eben dazu geführt, dass viele gesagt haben, dann möchte ich es dadurch wissen, dass ich Teil dieser eigenartigen Verschwörung oder so etwas bin. Darf ich noch fragen? Ja, natürlich. Du hast ja eingeladen zum Unterbrechen. Ja, genau, mach das bitte. Wir reden immer von Teilgeberschaft, wir reden jetzt von Komplizenschaft. Wie habt ihr da die Komplizenschaft dann durchhergestellt? Also irgendwie, da gibt es eine Wohnung und da kann man nicht zuschauen, sondern da mittun. Ja, das ist auch eine Weise, wichtig und vielleicht auch das gerade gesagt, warum arbeiten wir dann? Eigentlich, vielleicht könnte man sich das fragen, mit einem Staatstheater oder so etwas zusammen. Das ist interessant, dass quasi diese Menschen, die mitmachen, bei aller Unsicherheit dieses Projekt mit sich bringen. Keiner weiß genau, was da abgelaufen wird. Da wird irgendwie eine Partitur in die Hand bekommen und dann passiert irgendwie etwas. Da ist das eben so, dass so ein Staat, Institutionen sorgen auf eine Weise dafür, dass Menschen auf eine Weise beruhigt sind. Das hat ein bisschen mit dem Pfeil wiederum zu tun, wenn ich das so sagen darf. Denn auch da hat man das Gefühl, dieser Pfeil, der geht zwar von wo aus und führt wohin, aber es gibt möglicherweise auch quasi jemand auf der anderen Seite des jetzt zeigenden Fingers. Und das ist in diesem Falle ein Staatstheater. Und da hat man das Gefühl, okay, die werden ja wohl wissen, was... Hat man da ein Ticket gekauft? Nein, es gab kein Ticket, sondern es gab ein Büro, was wir hatten. Wir hatten ein Büro, wo die Menschen hingekommen sind. Die wurden quasi nochmal eingewiesen in das Ganze. Die haben dann die Partitur und den Schlüssel bekommen. Die sind dann quasi losgelaufen, in die entsprechende Straße, dort reingegangen. Und es gibt eben eine Art, ich sage mal, Nebeneingang. Der ist eben nicht, der ist eben unmöglich, dass keiner merkt, dass jemand kommt. Und genau dieses war natürlich hilfreich. Also die ganze Zeit auf eine Weise ist das nicht aufgefallen. Und das war sicherlich aber eine Möglichkeit. Es wäre auch interessant gewesen, wie das zu Problemen geführt hätte, bemerkenswerterweise oder vielleicht vielsagend, ist das nicht passiert. Sie sehen also quasi, wie einfach, wie reduziert vielleicht diese Dinge zu verstehen sind. Ja, man geht in den Toilettenraum, Tür schließen, Klodeckel hochklappen, Gießkeile zur Hand nehmen und das kann jeder. Also deswegen auch da so eine Idee von Man geht in den Toilettenraum, Tür schließen, Klo-Deckel hochklappen, Gießkeile zur Hand nehmen. Und das kann jeder. Also deswegen auch da so eine Idee von professionellem Können oder so etwas spielt da nicht so eine große Rolle. Denn das, was dazu umzusetzen ist, um etwas zu simulieren, etwas herzustellen, eine Außenwahrnehmung oder eine Innenwahrnehmung, ja, das ist etwas, was quasi dementsprechend jedem zugänglich ist. Darf ich auch eine Frage stellen? Ja, gerne. Sie haben gesagt, 450 Teilnehmer oder Mitspieler, oder wie man das nennen möchte, haben da mitgewirkt, wie viele von denen hat das Vergnügen gemacht und haben es jetzt über längere Zeit gemacht und wie viele nicht? Weil mir wäre es ehrlich gesagt zu blöd. Das lässt sich auf eine Weise, glaube ich, auch ganz gut sagen, in dem Moment, wo man da nicht hineinversetzt ist. Natürlich muss man sich das so vorstellen, dass das schon eine seltsame Form von auf die Bühne treten oder in die Bühne treten. Also tatsächlich haben sie viele auch gefühl gefragt was waschen kann ich sagen muss ich zu hause wieso muss ich denn dafür denken aber tatsächlich passiert eben dieses eigenartige moment ganz häufig das wurde umso berichtet dass eben das was ich beschrieben hat dieser eigenart der selbstbeobachtung ja also das was alltäglich bei mir funktioniert, merke ich nicht, sehe ich nicht. Da gibt es keinen Fall drauf. In diesem Moment passiert das auf eine Weise, dass ich quasi genau diese Reflexion spüre, mich selber in einem Ort fühle, ihn quasi realisiere. Es ist kein mir Fremder, obwohl ich so tue. Also wüsste ich alles und als wäre alles anwesend. Also diese eigenartige Routine plus besondere Räumlichkeit, die sich da abzieht, hat dafür gesorgt, dass eben viele Leute das sehr aufregend fanden. Es gab eben einige, gar nicht wenige, die gesagt haben, ich will eine andere Partitur, ich will es wieder machen. Es gab zweifellos auch diejenigen, die gesagt haben, okay, man muss es mir nochmal erklären, wir müssen darüber reden. Und das ist auch vielleicht ein bisschen das, was Wolfgang vorhin angesprochen hat. Natürlich sind das Dinge, die können verwirren und da braucht es quasi auch vielleicht ein Gespräch drüber. Und das ist bei unserer Arbeit, ich komme gleich zu einem weiteren, vielleicht kurzen Beispiel, weil ich mich jetzt auch sehr lange hier aufhalte, dass es tatsächlich wichtig ist, ins Gespräch zu kommen mit den Menschen und auch quasi zu hören, was ist passiert, wie wird das eingeschätzt, wird das eben quasi, wie Sie gerade gesagt haben, ist das blöd oder wo sind die Punkte, wo ich vielleicht anfange zu merken, okay, er hat vielleicht noch was anderes in sich. Eine Frage, der einzige Zuschauer, das einzige Publikum waren die Nachbarn in den Nebenwohnungen. Naja, ich habe das versucht darzustellen. Auf eine Weise hat sich das so abgezeichnet, dass die Personen hoffentlich das Gefühl haben, dass sie sich selbst beobachten. Also es gibt so eine Eigenart, die vielleicht da irgendwie drin ist, dass diese vom Theater bekannte und genau genommen im 18. Jahrhundert entwickelte Konstellation, hier sind diejenigen, die scheinbar passiv sitzen und das beobachten, auf der anderen Seite sind die Schauspieler. Also diese Differenz, die da aufgemacht wird, die fällt natürlich hier zusammen. Auf eine Weise gibt es da Gleichzeitigkeiten. Haben die keine, die haben bezahlt? Nein. Also die haben eher, hoffe ich, gefragt, müssen wir ein Ticket kaufen? Also die haben sich eher gefragt, sie machen ja quasi bei etwas mit, sie sehen ja etwas und auf eine Weise passiert da etwas. Die Personen sind auch nicht alleine unbedingt da gewesen, sondern es treffen sich mehrere. Also das heißt, es gibt mehrere Partituren, die umzusetzen sind. Meistens waren es zwei, manchmal auch drei oder eben bei der Einweihungsparty waren es dann eben auch zehn zur jeweiligen Zeit, die getanzt haben für 30. Zurück zur jeweiligen Zeit, die getanzt haben für 30. Vielleicht fragen Sie dann gerade weiter, sonst würde ich gerne noch ein anderes, oder zwei Dinge ansprechen. Aber vielleicht bitte. Nein, ich habe eigentlich eine Frage, eine Anmerkung. Weil die Simulation herzustellen, wird eigentlich zu einer Abweichung dieser Alltagstätigkeiten. Zum Beispiel eben das Pinkeln durch die Gießkanne. Da brauche ich dann wieder einen Moment, wo die Gießkanne befüllt wird, was ja in der Familie eigentlich sonst nicht vorgekommen wäre, sozusagen. Also das finde ich eine ganz spannende Sache, wenn man da denkt an diese Verwendung, die da einsetzt. Je genauer man simuliert, umso weiter, dem zerrt man sich vielleicht sogar von dem, was man da spürt. Ja, da ist sicherlich was dran. Und da galt es eben, einen Weg zu finden, der quasi dieser Entwicklung auch oder Weiterentwicklung den Raum gelassen hat. Ja, bitte. Ich glaube, dass die Frage, wie die Partitur entstanden ist, sehr interessant ist. Und dass man das ähnlich betrachten kann, wie man in der klassischen Musik ein vorgegebenes Stück von einem Dirigenten erwartet. Aber in einer zeitgenössischen, experimentellen Musik, die eher von einem gemeinsamen Produkt, was geht wo zur Partitur, mit einem riesen Freiheitsgrad, wo man von vornherein schauen kann, weil ausgestattet ist, die quasi die Teilnehmenden als gleichberechtigte Künstler mit einladen. Sie sagen da was sehr Kluges. Natürlich auf eine Weise ist das eben so, dass es hier eine Menge interpretieren kann. Also es gibt quasi, es gab die Partitur, die erarbeitet wurde. Und natürlich heißt Interpretation nicht, das ist nicht gleich der Partitur. Das heißt, die Menschen, die das machen, die bringen natürlich ihren Körper allein, ihre eigene Art abzuwaschen, ihre eigene Art, mit bestimmten Dingen umzugehen, ihre eigene Art. Und das zu merken, dass natürlich irgendwie jede Form der Interpretation anders läuft, ist vielleicht dieser Spielraum, dieser Freiraum. Ich würde gerne einen Punkt, wo die Idee sozusagen in die Konkretisierung getrieben wird, inwieweit die Idee sozusagen als Feld angeboten wird und wo dann sozusagen eine Gruppe von Menschen in einer Idee ist und das dann selber konkretisiert. Diese Frage bitte. Ja, also für unsere Arbeit sind tatsächlich in diesem Sinne Partituren wichtig, weil sie die Möglichkeit, also das heißt, da ist nicht irgendwie Chaos am Wirken, sondern es gibt bestimmte Regelmechanismen, Regeln, die da sind, Ordnungsprinzipien, die aber eben von den einzelnen Personen angewendet werden. Regeln anwenden ist halt was anderes als Dinge. Und diese Differenz, die sich da auftut, ist halt irgendwie das, was eigentlich spannend wird. Ja, bitte. Es gibt ja nicht nur die Zellen, die man in Besuch nehmen kann, es gibt ja auch die ganze Tätigkeit, denken wir an die Geheimdienste, die ja im Prinzip solche Partituren waren, also die Starte war ja ein wunderschönes Beispiel eigentlich. Würdest du glauben, dass das Projekt anders verlaufen wäre ohne Kameras? Also, dass wenn man die Kameras weggetan hätte und damit eigentlich die Kontrolle verloren hätte, das wäre anders verlaufen? Ja, ich glaube, das ist der Fall. Also ich glaube tatsächlich, genau genommen ist diese Kamera, die da war, nicht so sehr etwas, um zu beobachten, sondern vielmehr eigentlich, um zu dirigieren. Also auf eine Weise wird quasi da von außen geguckt und das drauf gucken sorgt dafür, dass Menschen sich bestimmt verhalten. Also das ist sicherlich der Fall. Ich komme ganz zum Schluss eben mit diesem Nobody's There zu einem Projekt, wo das tatsächlich auch noch fällt. Vielleicht, wenn das für Sie in Ordnung ist, komme ich noch kurz zu einem anderen Projekt, das wir gemacht haben. Dort steht nämlich irgendwie dieses, wo habe ich hinaus, oder wo ich mit diesem dritten Projekt Nobody's There, wo ich eigentlich gerne hingehören sollte. Also Nobody's There, dem ging eine Arbeit voraus. Warte, ich nehme das hier mal als Bildschirm- schoner Bild. So, nicht den Tim. Und zwar, wir haben eine Arbeit gemacht, sie heißt Hiding Piece. Auch da gab es einen Regelmechanismus. Das ist relativ einfach. Es muss einfach sein. Wir haben ungefähr 30 Schränke auf eine Bühne gestellt. Und folgende Anweisung gesagt. Wir haben eine Zeitstruktur gehabt. Und alle 5 Minuten gab es einen Ton, einen Klingelton. Und das, was wir quasi den Menschen, die jetzt von der Seitenbühne reingelassen worden sind, wir haben gesagt, es gibt drei Möglichkeiten jetzt hiermit umzugehen. Die eine Möglichkeit ist die, man bewegt sich, guckt sich diese Schränke an, die da stehen, aber nicht mehr als Schränke. Die zweite Möglichkeit ist die, man versteckt sich und zwar in dem Moment, wo der Klingelton kommt, verschwindet man und wenn der Klingelton wiederkommt, ist die Möglichkeit da, wieder rauszukommen. Die dritte Möglichkeit ist, die habe ich sehr geliebt, ist die, zu beobachten, wie Menschen sich quasi dieser Situation aussetzen, zu entscheiden, was sie tun. Und was das für mich aufregende war und sicherlich auch als jemand, der sich eben mit theatralen Prozessen auseinandersetzt, Sie müssen sich das ungefähr so vorstellen. Denn das Bemerkenswerte, ich sage mal vielleicht anekdotisch, am Abend, bevor wir das Ding zum ersten Mal gemacht haben, dachten wir, oh Gott, was ist, wenn Schränke einfach scheiße sind? Keiner macht mit, da passiert überhaupt nichts. Was ist denn dann los? Dann ist gar nichts da. Wie ist es? Und dann war es eben glücklicherweise so, dass die Menschen sehr schnell quasi genau das aufgenommen haben. Dieses Arrangement, was wir gesagt haben, dieser Score, dieser Partitur, alle fünf Minuten kann man sich verstecken oder nicht, hat dafür gesorgt, dass Folgendes passiert ist. Wir haben eine Bühne, wo 30 Schränke sind. Vereinzelt kommen Menschen, bewegen sich da durch. Es passiert lange Zeit nichts. Eine unglaubliche Ruhe. Und dann klingelt es und bam, die Schränke gehen auf, Menschen strömen aus den Schränken und wieder weg. Das Ganze hat fünf Stunden gedauert, die Leute mussten nicht fünf Stunden bleiben und das machen. Bemerkenswerterweise sind viele da geblieben. Manche Menschen sind eine Stunde geblieben, zwei Stunden geblieben oder sowas. Es gab auch da natürlich Menschen, die es blöd fanden. Aber tatsächlich, bemerkenswerterweise, gab es eine eigenartige Dynamik, die da passiert ist, die es möglich gemacht hat, dass genau dieser Rhythmus am Anfang, fünf Minuten im Schrank verstecken, lang, dauert ewig, fünf Minuten, meine Güte, nichts passiert, außer dass ich selber hier bin und dass um mich herum Menschen sich bewegen und ich nicht weiß, was passiert um mich herum. Das warwegen. Und ich nicht weiß, was passiert um mich herum. Das war am Anfang so. Und dann bei dem nächsten Durchlauf sind auf einmal die fünf Minuten schon eine ganz andere Länge. Dann fingen die Leute an, auf einmal nicht fünf Minuten in dem Schrank zu bleiben, sondern zehn Minuten, 15 Minuten, eine Stunde. Und dann wieder rauszukommen. Aber das, was für mich bemerkenswerterwerte war eben dieser eigenartige Rhythmus. Wir haben diese Arbeit im Tanzhaus NRW in Düsseldorf zunächst gezeigt und tatsächlich war diese Idee für die sehr klar, dass das eine choreografische Arbeit ist, dass eine Form von Choreografie stattfindet, die in diesem Fall zeitlich organisiert ist. Es gibt eben dementsprechend Phasen, die zu bedenken sind. Das heißt, es gibt die Phase, wo ich mich verstecke, wo ich den Menschen, die sich verstecken, zuschaue, wie sie sich verstecken, wo ich dem Verstecken zuschaue und wo ich das Verstecken entlarve oder wahrnehme oder wo ich eben selber derjenige bin, der eben noch da war und jetzt weg ist. Das hat dazu geführt, dass viele Menschen irgendwie sogar eben, nachdem wir das zunächst dort gezeigt haben, wir haben es dann auch noch mal in Stuttgart im Staatstheater gezeigt, in Hannover, wir sind tatsächlich viele herumgereist und es gab eben auch da Menschen, die nachgereisten, über quasi diese eigenartige Erfahrung. Ich bin an einem Ort, der so exponiert ist wie eine Bühne, aber nicht sichtbar, wirkt anscheinend vielfach wie eine seltsame Art von Befreiung. Das wurde uns ja vielfach gesagt, wie gut ist es, dass ich mal nicht gesehen werde. Dass es irgendwie einen Moment gibt, wo ich mich zurückziehen kann, wo ich quasi diese Art von zeigen nicht machen muss, mich nicht zeigen muss, sondern auf eine Weise mich zurückziehen kann. Ja, also eine Arbeit, das Stück hieß Hiding Peace, das bezog sich auf eine Arbeit der Fluxus-Künstlerin Yoko Ono, die in den 60er Jahren eine tolle, einfache Partitur geschrieben hat und das hieß Hide Peace. Und dann die Anleitung hieß Hide. Also verstecken. Und das war alles. Und das lässt natürlich auch die Möglichkeit frei, das zu interpretieren. Und das, wenn Sie so wollen, war eine unserer Formen, damit umzugehen, es zu interpretieren. Einen übergroßen Apparat benutzen und den seltsam verdreht eben nicht, wie es normalerweise üblich ist, für Präsenz zu sorgen, dafür zu sorgen, dass auf der Bühne Dinge sichtbar werden, sondern dafür zu sorgen, dass auf der Bühne Dinge nicht sichtbar werden, also eine Drehung in dieser Situation. Und wie gesagt, bemerkenswerterweise wurde das angenommen und wir sind damit ein bisschen unterwegs und jetzt demnächst wird wiederum dieses Ding aufgeführt. Aber davor vielleicht zwischen dem Hiding Piece, was wir 2016 aufgeführt haben und eben der Arbeit Nobody's There, mit der wir jetzt tatsächlich irgendwie viel, die wir zeigen, mit dem wir umgehen, gab es noch eine kleine Versteckarbeit, die wir gemacht haben, wo dieses Motiv auftauchte. Auch das nur ganz kurz, vielleicht anekdotenhaft oder sowas. Wir machen, und das hat manchmal, wurden wir eingeladen, das zu tun. Wir sorgen dafür, dass wir auf eine Weise intervenieren in die Arbeiten von Stadttheater-Aufführungen. Insofern, als dass wir eine Person in den Kulissen verstecken. Weder die Schauspieler wissen darum, wo ist die Person. und auch dem Publikum wird auf eine Weise mitgeteilt, hier hat sich jemand versteckt. Ja, auf eine Weise und natürlich was passiert und das Kuckuck blickt eben aus und das ist für uns, glaube ich, immer wichtig, dass quasi nicht Mäuschen gespielt wird oder sowas, sondern dass tatsächlich auf eine Weise es nicht gesehen wird. Natürlich, Sie können sich das so vorstellen, ein Publikum schaut und will sehen und natürlich passiert dann irgendwie eine eigenartige Situation. Für mich immer ganz aufregend, da wurde ein relativ klassisches traditionelles Stück, Arsen und Spitzel, ein Häubchen, umgesetzt. Und dann wurde eben im Abendspiel gesagt, Sie sehen das Stück, also ich sehe nur einen Spitzner. Und in Pieces von Hofmann und Lindholm, es hat sich eine Person hier versteckt. Und natürlich war die Blickrichtung eine total andere, weil man nämlich beides gleichzeitig sehen wollte. Man wollte sehen, also ich sehe nur einen Spitzner. Und vielleicht ist diese Person zu entdecken, die nie zu entdecken war, die aber tatsächlich versteckt war. Die Person selber, die dort drin war, das waren also immer andere Personen, man konnte sich da, wenn Sie so wollen, also kein Ticket holen, aber man konnte sich melden und sagen, ja, ich möchte das gerne wieder erleben von der Seite. Die hatten natürlich das eigenartige, die eigenartige Erfahrung, dass sie das Stück aus einer sehr ungewöhnlichen Perspektive, möglicherweise unter dem Bühnenboden oder möglicherweise in einer Wand eingebaut oder in die Requisite eingebaut, das Ganze beobachtet haben. Also es gab bei Arsen und Spitzel, ich habe bei der Inszenierung, die ich da anspreche, gab es Särge. Bei Arsenio Spitzel, bei der Inszenierung, die ich da anspreche, gab es Särge. In diesem Fall war die Person in einem der Särge drinnen mit einem Guckloch. Aber natürlich trotz alledem konnten die Schauspieler nicht unbedingt erkennen, wo die Person ist. Also auf eine Weise, auch da spielt es mit diesem Stecken, mit der Unsichtbarkeit an dem Ort des sbarmachens, also der Bühne. Und jetzt komme ich endlich zu dem Stück oder zu der Arbeit, die ich Ihnen eigentlich vorstellen wollte und die ist eben sehr einfach, also noch einfacher als das alles, was ich Ihnen da schon gesagt habe. Und zwar haben wir gesagt, diese Sache mit den Verstecken, also vom Hiding Piece her gedacht, kann man das nicht in den Privatraum übertragen. Und unsere Überlegung ist die, und wir haben das jetzt an mehreren Orten gemacht, und es war sehr aufregend, was passiert ist, sieht folgendermaßen aus. Es gibt eine Person, die hinterlegt ihren Zweitschlüssel bei uns. Eine andere Person, wir nennen sie Nobody, ist die Person, die diesen Zweitschlüssel kriegt. Währenddessen die Person, die quasi gastgebende Person ist, die Wohnung verlässt für eine bestimmte Zeit, und das ist wieder eine Partitur, da wird genau gesagt, wie lang man wo ist, kommt die andere Person mit dem Zweitschlüssel, geht in die Wohnung rein und versteckt sich. Dann anschließend kommt die Person zurück, die quasi die gastgebende Person ist und sie halten sich zusammen eine halbe Stunde auf, ohne das Versteck zu suchen, ohne quasi aufzudecken, sondern es geht auf eine Weise um ein Wissen darum, dass etwas mich umgibt oder es geht um das, auch die Person, die versteckt ist, sieht nichts. Sie ist unter dem Tisch, sie ist in einem Schrank, sie ist an einer Abseite. Sie ist auf jeden Fall so untergebracht, dass sie maximal etwas hört, dass nämlich die Person zurückkommt, dass sie anwesend ist, dass sie, und das ist für uns der eigentlich interessante Punkt dabei, dass sie gemeinsam Zeit verbringen und zwar in einer eigenartigen Form von Begegnung. Eine kleine Begegnung, die in diesem Sinne auf Kommunikation aus ist, im üblichen Sinne. Also wie geht es dir, was machst du, dieses. Sondern auf eine Weise geht es uns darum, diesen eigenartigen, auch vielleicht körperlich leiblichen Moment, der da irgendwie entsteht, zur Disposition zu stellen. Wichtig dabei ist, dass eben nicht gesucht wird, es geht eben nicht um dieses Kuckuck-Element, sondern es geht genau darum, ich sag mal, das Kinderspiel da zu stoppen, dort, wo quasi die Aufdeckung, also da, wo, sagen wir mal, die Bannung des Eigenartigen passiert, also da, wo man das Gefühl hat, boah, jetzt bin ich ja froh, jetzt habe ich es gefunden. Sondern genau das wird aufgehalten und die Personen, die werden sich niemals sehen. Sie wissen darum, dass jemand da war. Es gibt natürlich ganz viele Projektionen. Und ja, also wer ist die Person in der Wohnung, in der ich war? Oder umgekehrt, wer ist die Person, die sich an mir versteckt hat? Aber das wird nicht aufgelöst. Es gibt diese Partitur auch hier, ich habe das angedeutet, und die besagt eben, die sorgt eben auch für zeitliche Abläufe. Sie können sich das so vorstellen, die Person, die Nobody ist, kommt zu uns, wir schicken sie mit einem Taxi zu einem Ort, den sie nicht kennt, den die Person nicht kennt. Sie wird ausgespuckt und hat dann quasi den Hinweis, die Straße dorthin zu gehen, dorthin zu gehen. Der Schlüssel, der gebraucht wird, um in die Wohnung zu kommen, ist in einem Safe untergebracht oder in einem Blumentopf oder was Menschen so machen, das reden wir vorher mit den Personen ab. Sie nehmen das, gehen in die Wohnung, die sie nicht kennen, haben den Hinweis darauf, dass wir haben immer dafür gesorgt, dass drei Verstecke vor Ort sind, also drei Möglichkeiten sind, sodass auch nicht wir wissen, wo versteckt sich die Person, sondern auf eine Weise quasi es auch dieser Person freigegeben ist, wo sie sich versteckt. Das Ungewöhnliche für uns ist natürlich dabei, dass wir, das ist nicht ganz einfach für Menschen, die vielleicht irgendwie mit dem Theater unterwegs sind, dass sie selber nichts sehen. Also zumindest bei dem Hiding Peace konnten wir noch sehen, was passiert vor Ort. In diesem Fall war es eben so, es gab keine Kamera, sondern es gab keine Kamera, sondern es gab nur die Begegnung dieser Person und, und das ist uns wichtig, das anschließende Gespräch. Und zwar nicht zusammen, sondern die Person, die sich versteckt hat, kommt zu uns ins Büro, spricht mit Hannah Hofmann, die heute nicht da ist. Ich war die Person, die quasi dann die Gastgebenden gefragt hat, was ist passiert. Wir haben festgestellt, dass, das mag wahrscheinlich schwer fallen, sich vorzustellen, dass da so viel passiert. Aber es passiert anscheinend irre viel. dass die Angst haben, wo bin ich hier, das Ganze fühlt sich ja an wie Hitchcock oder was auch immer, ich kenne diese ganzen Elemente oder sowas, diese Projektion gibt es. Es gibt die Menschen, die beschrieben haben, es war ein unglaublich meditativer Moment. Ich bin irgendwo in dieser Stadt, irgendwo, wo ich nicht weiß, wo ich bin, irgendwo in einem Schrank, unter einer Tischdecke, hinter einem Paravent, ich bin auf eine Weise, aber nirgendwo mehr, auf eine Weise bin ich verschwunden. Und das hat eben auch wieder, genau, also eher das Gefühl von großer Ruhe oder so etwas erzeugt. Es gab sehr, sehr berührende Momente, eine Gastgebende, eine ältere Dame, die hat, deswegen, Sie sehen, ich beschreibe es, und da sehen Sie, was für ein Pathos da drinsteckt. Sie hat beschrieben, dass sie nach Hause gekommen ist, in ihre Wohnung, in der sie allein lebt, mit ihren vielen Büchern. Und jetzt weiß sie, irgendwo ist jemand. Und sie meinte auch zu wissen genau, wo die Person ist. Da war sie nicht. Und zwar in einem Schrank. Sie setzt sich an den Tisch, an dem sie liest, und beschreibt ihrerseits den Moment, auch zu wissen genau, wo die Person ist. Da war sie nicht. Und zwar in einem Schrank. Sie setzt sich an den Tisch, an dem sie liest und beschreibt ihrerseits den Moment, dass sie das Gefühl hat, es ist ja wie mit dem lieben Gott. Er ist da, aber ich sehe ihn nicht. Also sowas passiert. Und sie hat beschrieben so etwas, deswegen da ist Pathos anwesend. Sie hat gesagt, das ist der Moment, wo ich... Die ganze Zeit gab es ein Buch, was ich lesen wollte, aber ich weiß, es geht eben nicht schlecht aus. Oh Gott, ich lese das letzte Kapitel nicht. Sie hat sich gesagt, jetzt lese ich das. Ich bin nicht allein. Ich habe die Möglichkeit, quasi dieses Kapitel zu lesen. Die andere Person war genau unter ihren Füßen. Also das heißt, sie waren nicht, sie waren 30 Zentimeter voneinander entfernt, waren eben nicht dort in dem Schrank, sondern war dem Tisch und die Person wiederum hatte das Gefühl gehabt, das Ganze sei eine Soundinstallation oder so etwas, weil sie das Gefühl hatte, sie hört da irgendwie, klingt so als wäre da eine Katze, aber da kommt doch keine Katze, doch, es war eine Katze, die dort rumlief und die quasi eigentlich angedeutet hat, hier ist jemand, aber die Person dachte, das wird wohl zugespielt werden. Und als dann quasi der Bestrumpfte das Fuß unter die Decke kam oder so was, wurde angenommen, naja, das wird wohl irgendwas Theatrales sein. Aber das sind alles Dinge gewesen, die wir in keinerlei Art in der Hand hatten. Und dieses Eigenartige, das die Kontrolle losgeben und diesen Menschen diese Möglichkeit geben, es umzusetzen, das hat uns hier besonders gereizt. Also das heißt, es gibt auf der einen Seite ganz viele Geschichten, die wir hören, die damit zu tun haben, was projiziert wurde. Das war bestimmt ein indischer Guru, bei dem ich mich aufgehalten habe. Es klingelte, es machte, es roch auf eine bestimmte Art und Weise. Der Lokomotivführer, der dort eigentlich lebte, hat etwas ganz anderes für sich wahrgenommen. Auf eine Art und Weise hat man sich die ganze Zeit, war man gemeinsam zusammen, und hat sich die ganze Zeit nicht gesehen und die ganze Zeit etwas anderes projiziert, was da war. Zeit nicht gesehen und die ganze Zeit etwas anderes projiziert, was da war. Aber deswegen ist trotzdem, was darauf hinaus, eine Menge bei den Leuten passiert. Die Gastgeberin ist wieder gegangen. Ja genau, richtig. Also es gab da eben auch wieder ein Klang-Signal nach 30. Also es ist so, nobody kommt in die Wohnung, die nicht die eigene Wohnung ist, zieht eine ganz klassische Eieruhr auf. 30 Minuten versteckt sich und dann tickt das Ding. Die Person kommt nach Hause, hat eben diese Situation vor Ort und weiß, sobald das Ding klingelt, muss ich wieder aus der Wohnung rausgehen. Was dann auch das Zeichen für die Person, die sich versteckt hat, war, wiederum zu gehen. Das Taxi hat gewartet, die Person zurückgebracht. Dort gab es Möglichkeiten zu sprechen. Umgekehrt, die andere Person ist dann, also die gastgebende Person, ist zurück in die eigene Wohnung gegangen. Die haben sich nie gesehen. Die haben sich nie gesehen. Also es gab, wir haben das in Frankfurt einmal umgesetzt, am Muson-Turm, Kürzlause Muson-Turm. Wir haben das in Essen, Pakt Zollverein, wir haben das dort umgesetzt und wir sind jetzt zu einem Festival eingeladen gewesen, das ist jetzt auch wiederum um, in Dortmund, da es gibt gar keine Verstecke. Das war so ein Punkt, dass wir gesagt haben, ja, es gibt Wohnungen und wir haben auch festgestellt, da gab es große 4- bis 5-Zimmer- Wohnungen, die mitgemacht haben. Es gab Menschen, die nur einen Raum hatten. Ja, also das heißt auch, da gab es gar nicht irgendwie so das Gefühl von ich kann nur aufmachen, wenn das irgendwie alles sauber ist, was auch nicht immer der Fall war. Das war aufregend. Ja, also Menschen sind da sehr unterschiedlich. Manche Leute haben gesagt, oh, ich bin ein Gast, also mache ich alles wie gubbelig sauber. Sehr unterschiedliche Menschen. Was ich sagen wollte, ist in dem Moment, wo die Leute sagen, ich habe gar kein Versteck, war es so, dass wir Verstecke mitgebracht haben. Sie müssen sich das so vorstellen, in der kurzen Phase, wenn die Gastgebende Person rausgeht und bevor Nobody kommt, sind wir in die Wohnung und haben Schränke, Dinge aufgebaut, die dort quasi in diese Wohnung eingebaut sind. Für Nobody heißt das, wenn sie kommt, also wenn die Person kommt, dass es die normale Wohnung ist. Sie weiß nichts darum, dass Dinge dazu hinzugefügt sind. Für die Personen, die Gas geben, entsteht auch wiederum eine Art von Verfremdung, eine seltsame Art von meine eigene Wohnung ist irgendwie nicht das, was sie bislang war. Und das ist auch die Erfahrung ganz häufig. Es war kein theatraler Ort, sondern es war meine Wohnung, aber ganz anders. Ich habe sie anders wahrgenommen. Ich habe auf eine Weise durch das Einbringen dieser Elemente, und damit meine ich vor allen Dingen natürlich die Person, die sich versteckt, die nicht zu sehen ist, aber eben auch die Elemente wie ein Schrank, der möglicherweise nur bei dir auffällt, oder ein Paravon, der möglicherweise nur bei dir verdeckt. All diese Dinge machen irgendwie diese Wohnung anders, verändern etwas. Vielleicht so weit. Ja, bitte. Ich habe jetzt wenig erzählt oder gar nichts erzählt von Menschen, die widerständig waren, die sich nicht an die Rede gehalten haben, die ihr eigenes Spiel gespielt haben und die diese Debatte nur-Lure halt so freie interpretiert hat. Ja, das habe ich deswegen nicht gemacht, weil bemerkenswerterweise ist das so gut wie nicht passiert. Ein einziges Mal, das ist auch irgendwie sehr logisch, da war ein Kind dabei, das ist dreijährig, das hat eben genau das nicht ausgehalten, ist rumgelaufen und hat eben das Versteck geöffnet. Damit war natürlich irgendwie quasi das Ereignis, was wir gesucht haben, aufgelöst, nicht mehr möglich. Das hat nicht funktioniert. Ansonsten, bemerkenswerterweise, war das tatsächlich so, dass fast durchgehend alle Menschen sich daran gehalten haben. Und das kann ich deswegen sagen. Ich war ja nicht dabei, aber es gab halt diese beiden Personen. Und das heißt, es gibt eine Form von wir erfahren, was erzählt die eine Person, was passiert mit der anderen Person. Wir sind die Einzigen, die darum wissen. Und das heißt, wir haben wieder auf eine Weise irgendwo diese Form von Kamera, die ich vorhin angesprochen habe, wo keine Kamera da ist. Es gibt also irgendwie eine Instanz, die dafür sorgt, dass die Menschen das Gefühl haben, ja, ich kann jetzt nicht einfach Kaffee kochen und sage... Es gab durchaus die Menschen, die gesagt haben, ich hinterlasse nobody, wenn ich gehe, Kuchen oder etwas zu trinken oder etwas in dieser Art. Aber erst in dem Moment, wo quasi diese 30 Minuten um waren. Das heißt, die meisten, alle Menschen bis eben diese eine Person, die hat sich nicht daran gehalten. Vielleicht eine Sache noch, die ich immer sehr schräg fand. Es gab eine Person, also da hat sich jemand versteckt bei einer Frau mit einem Kind. Das war noch in Frankfurt. Und da hat sich Frem eine Situation abgezeichnet. Und das wissen wir eben deswegen, weil Nobody hinter dem Paravent gesessen hat. Mutter kam nach Hause, Kind hat gefragt, wo ist jetzt Nobody? Und die Mutter hat gesagt, ach, das sind doch Künstler, hier ist niemand. Währenddessen Nobody hinter dem Paravent hört und dann entscheiden die und man hat das Gefühl, jetzt sind zu viele Zeichen und zu viele Bedeutungen da. Dann hat die Mutter gesagt, lass uns doch mal spielen, als wäre ein Nobody hier, was nicht der Fall ist. Hol doch mal eine Puppe. Und dann haben sie quasi mit Kasperlpuppen gespielt, wie es wäre, wenn Nobody hier wäre. Währenddessen eben genau hinter, ungefähr zwei Meter entfernt, eine Person, die quasi das Spiel dessen, was sie selber gerade tut, mitkriegt. Und zwar von Kinderhand umgesetzt. Das ist natürlich irgendwie für uns eine sehr schräge, tolle selbstreferenzielle, um diesen Begriff vielleicht von Ihnen noch einmal aufzugreifen, Situation. Ja, bitte. Ich bin froh zu den Gesprächen. Haben die dann unmittelbar nach der Sache stattgefunden oder wiederholt nach einer längeren Zeit? Weil ich kann mir vorstellen, dass das einen langfristigen Einfluss hat, besonders auf die Gastgeber. Also wir haben das so gemacht, dass wir gleich im Anschluss, weil natürlich die meisten können sich sicherlich vorstellen, dass es kein Geheimnis ist, viele Menschen haben unglaubliche Vorbehalte. Was, ich soll jemanden in meinem Wohnraum lassen? Wie schreck ist das denn? Das ist doch irgendwie das Refugium, wo ich mich zurückziehe, da möchte ich niemanden haben. Und dementsprechend war es ja, wir brauchen doch irgendwie eine Form von Sicherheit, was weiß ich, wer da kommt, jemand, der mich ausraubt oder was auch immer, all diese Dinge sind natürlich aufgetaucht. Es wurde nichts, es wurde nichts geraubt, deswegen war auf eine Weise diese Rahmung, in der das Ganze stattfand, so klar war, dass jeder wusste, wie er sich zu verhalten hat und danach, um selber in dieser Sicherheit zu sein, hat er sich zu verhalten hat. Und danach, um selber in dieser Sicherheit zu sein, hat er sich daran gehalten. Das Gespräch war eben so, die eine Person ist dann ins Büro zurückgekommen, zu uns in das Büro. Und es hat sich immer gezeigt, dass nach anfänglichen, ich weiß gar nicht, was passiert ist, tatsächlich ungefähr anderthalb Stunden jemand das Gefühl hatte, er müsse erzählen, was alles passiert ist. Und Sie können sich das vorstellen, es ist halt auf eine Weise gar nichts passiert und eben all die ganzen Projektionen. Jemand geht an einem Schrank vorbei und das ist natürlich eine riesige Sensation, die da passiert. Jemand geht da vorbei, das macht anscheinend der Person, die sich da versteckt hat, eine Menge. Und dann gab es als zweiten Punkt, weil Sie haben das gerade zu Recht angesprochen, da gibt es ja vielleicht noch etwas anderes, was nach zwei Wochen passiert. Wir haben das immer so gemacht, dass wir, wenn Sie so wollen, zu Treffen gemacht haben, anonyme Nobodies oder so etwas. Also das heißt, Menschen haben sich getroffen von dem wir auch die regel aufgestellt haben niemand sagt wie es bei ihm ausgesehen hat aber man kann darüber reden ich war ja ich habe mich versteckt und ich habe folgendes erlebt aber der finde ich beschrieben wo jemand war so dass die andere person wieder gast geben ist nicht das gefühl hey was erzählt über meine wohnung das war doch eigentlich ganz anders oder so etwas. Umgekehrt, eben auch Gastgebende, Anonyme, haben quasi ihrerseits darüber reden wollen, was das mit ihnen macht. Eine Frau hat beschrieben, genau, vielleicht umgekehrt, als ich das eben angedeutet habe, die hat beschrieben, dass sie eigentlich eine Riesenangst ist, da wurde mal eingebrochen. Und sie hatte das Gefühl, gerade deswegen, gerade deswegen mache ich das, weil ich will auf eine Weise wissen, was jetzt in mir abläuft. Weil ich habe immer die Möglichkeit zu sagen, mir ist das zu blöd, ich gehe raus. Oder mir macht das Angst, ich gehe hier raus. War nicht der Fall, sondern die Person hatte ihrerseits beschrieben, dass das was ganz anderes war. Dass sie für sich gemerkt hat, dieses gemeinsame sich auf einlassen hat zu was ganz anderem geführt als eben der gewaltsame Einbruch, der da stattgefunden hat. Und das war eben auf eine Weise für diese Frau ein wichtiger Punkt. Und so gab es eben, und das ist vielleicht auch ein Punkt, es gab das Stück, wenn wir das so sagen wollen, hat keinen Inhalt. Und das Stück, wenn wir das so sagen wollen, hat keinen Inhalt, es hat vor allen Dingen eine Form. Sie haben vorhin davon gesprochen, dass es sein kann, dass manche künstlerische Arbeiten vor allen Dingen eine Form sind. Und dass sich quasi über die Form, die Form ist halt in diesem Sinne die Anordnung in einem Raum, dort gibt es Schränke, dort gibt es bestimmte Dinge, Möglichkeiten sich zu verstecken, das ist die Form. Und dann wird eben in der Art des sich Versteckens und der Erfahrung, die da passiert, auf einmal Inhalt entstehen. Das ist aber Inhalt des, was Sie aus dem Verstecken aussuchen. Den Inhalt würde ich in diesem Falle so sehen wollen, was dort erlebt wurde. Also wie das quasi auf eine Weise wahrgenommen wird. Der Inhalt wird ja nicht so produziert. Und Sie sagen, okay, das ist ein Versteck, das ist der Schrank oder das ist der Vorhang, das sagt ja von vornherein schon Erkundungen, die aus dem Anbau kommen. Unbedingt. Also auf eine Weise ist quasi dieses Element unbedingt anwesend. Also auf eine Weise gibt es die Idee eines Eindringlings, eines Anderen, der quasi aber da ist und nicht angreifen wird. Aber das sind genau die Setzungen, die wir im Vorfeld gemacht haben. Aber ich gebe Ihnen recht, da gibt es bestimmte Lenkungen. Und deswegen war es halt so erstaunlich, dass viele gesagt haben, es war so ein unglaublich meditativer Moment. Und wir dachten, hey, das ist ganz schön spooky, oder? Das ist schon irgendwie eigenartig, dass das passiert. Und die meinten, nee, es war total gut. Ich muss darüber nachdenken, was an meiner Kindheit ich als Kind im Bett habe, meine Eltern unten irgendwo, wo auch immer, reden hören und wie gut war es zu wissen, dass ich quasi meinen eigenen Ort hatte, mein Bett, meine Kammer und irgendwo jemand anderes da war und eine Form von Normalität mir ausgedrückt hat. Solche Dinge entstehen da und das wäre dann irgendwo dieser Inhalt, der eben nicht nur dieser Moment darstellt, der Bedrohung, sondern manche haben das als Bedrohung empfunden, sind mit extrem großem schlagendem Herzen dahin gekommen und andere gab es die da anders mit umgegangen sind. Können Sie sich vorstellen, so ein Projekt auch ohne den Schutz und die Basis der Institution des Theaters zu machen, weil es scheint ja so, dass dieses Zeichen, dieses Zeigen ja eigentlich immer, so wie bei jedem Zeichen, wie beim Pfeil auch, dass es eigentlich von sich weg zeigt und zum Theater hin zeigt. Ja, das ist ein guter Punkt. Also tatsächlich glaube ich, um mit der Vorwürfe vielleicht zu bleiben, oder so etwas, dass natürlich eben nicht diese klassische Konstellation gebaut wird, du hast eine Bühne und hier sitzt du und du bist sicher und die machen nichts mit dir im Normalfall und du beobachtest nur, sondern auf eine Weise bist du, aber es bleibt dabei, das Zeichen ist die Rahmung. Es bleibt nicht der Moment, ich verstecke nicht irgendwo und weil die Person weiß nicht, was sie damit auf sich hat, sondern es gibt quasi um die Unsicherheit der Situation herum die Sicherheit, ich sage mal, der wie auch immer gearteten künstlerischen Rahmenung. Also tatsächlich, deswegen, ich bin auch unschlüssig, ob das richtig mir scheint, auf eine Weise, um die Unsicherheit inmitten dieser Situation zu erzeugen, nämlich die, ich bin in einer fremden Wohnung, braucht es meines Erachtens auf einer anderen Ebene diese Regelung, aber es ist in einem bestimmten Rahmen die Regeln vor. Da frage ich mich, ob nicht die Gruppe, die verstehe, was Sie meinen. Sie sagen, kann man das nicht noch weiter ausfransen oder wie man das sagen möchte? Kann das nicht so sein, dass man quasi auch die Konzeption selber oder die Partitur selber wiederum an den Nächsten gibt und die sorgen dafür, dass bestimmte Dinge passieren. Das kann so sein, das mag reizvoll sein, da sind wir noch nicht, oder da sind wir nicht. Als Frage, ich sehe dort einfach ein ziemliches Potenzial im Sinne eines Einwirkens und eines Veränderns. Genau dort, wo die Institution nicht als Mann da ist. verändert. Genau dort, wo die Institution lebt, was man auch so weiß. Ja, ich sehe diesen Wandlungsmoment, den Moment quasi, dass man gestaltend in dieser Situation verstärkt eingreift, mit dem Problem, dass es natürlich auf eine Weise ins, ich würde sagen, beliebige rutscht. Also dass es auf eine Weise eben dafür sorgt, dass eben, wenn keine Regel da ist, dann weiß auch keiner mehr, wie er sich zu verhalten hat. Also das heißt, die Regel... Vielleicht meine ich nicht, dass es keine Regel ist. Ich meine einfach, dass die Institution sozusagen nicht als Mantel und Schutzraum fungiert, sondern dass es sozusagen über das eigene Tätigsein, sowas wie Institutionalisierung, dass auch damit dann sozusagen ein Rahmen gebaut wird, von dem dieses Aktiv wird. Ja, das ist ein interessanter Punkt. Ich nehme das mal mit, wenn ich das darf. Rosa. Ich würde gerne, weil es um dieses Institutionalisieren und wiederum, was bedeutet es dann geht. Und ich würde einfach da gerne intervenieren und sagen, ich meine, die Künste habe ich deswegen so unterstrichen, aber das braucht man gar nicht in der Kunst, sondern jeder, der morgens aus dem Haus rausgeht und verschiedene Sinnzusammenhänge konstelliert und designen lässt, also sich auf diese Erfahrung einlässt, dass da Farben und so weiter zusammenstehen und plötzlich etwas Monströses erlebt, das ist eine ganz normale Erfahrung, die wir machen können, die wir aber meistens nicht machen, weil wir Begriffe haben und sagen, da liegt Müll. Künstler schauen meistens auf diesen Müll und dann nehmen sie das und sagen, ah, und dann machen wir was draus. Und mir geht es, wenn ich ihnen zuhöre mit der Theater, dann ist es eigentlich wie das Brecht-Theater. Das versucht jetzt zu sagen, hey, das Theater ist nicht dafür da, eine Geschichte schön vorzuspielen, sondern es geht ja darum, die Leute zurückzuführen auf ihr eigenes Leben und damit ist es auch politisch. Aber genauso ist für mich in der Philosophie es wichtig zu sagen, es geht nicht nur um philosophische Begriffe, die sind das, ist das, sondern wir wissen, also wir konstellieren im Sinnlichen ganz viele Dinge, die uns bereichern und durch die wir was wissen und die wir aber immer im Nachhinein benennen müssen. Dann müssen wir sagen, was war das, was war das, sonst zählt es, sonst kann man kein Geld verdienen, sonst ist es ja nur ästhetisch. Und mir geht es genau darum zu sagen, der Sinn, also diese Form im Immateriellen, im Sinnlichen, das ist etwas, was uns Wissen gibt, uns bereichert und was sehr, sehr schwer in der Kultur, in dem wir leben, auszudrücken ist, weil wir es immer wieder auf professionale Inhalte zurückführen müssen und sagen müssen, das ist das und dann kann ich es auch verkaufen. Und ich glaube, was sie da aufführen, ist diese Erfahrung, in ihrer eigenen Wohnung zu sitzen und plötzlich all das wahrzunehmen, was sie nie wahrnehmen, weil da nämlich eine fremde Person ist. Diese Konstellationen, die sie sonst immer schon sagen, die ich schon habe. Und stattdessen haben sie plötzlich davor angeht. Also alles wird interessant und fügt sich zusammen und gibt etwas. Und das ist nicht etwas. Also es muss nicht etwas sein. Genau das ist nichts. Nur ist nur ein Zusammenfügen. Du kennst wahrscheinlich auch diese Nervosität, die man dann hat, wenn man quasi den Inhalt, was passiert, diesem Menschen übergibt. Ich sehe das oft wie eine Staffelübergabe. Man fühlt sich verantwortlich für ein Projekt und die kreieren den Inhalt selber. Und das ist irgendwie spooky. Das ist es auf eine Weise. Da gibt es sicherlich etwas Unheimliches und zwar vielleicht auch in diesem Sinne, dass da eine große Ambivalenz auftaucht. Denn es bleibt ja quasi diese Rahmung, auf die man insistiert. Und da gibt es eben genau das, die Schnafelübergabe. Und jetzt wird das gefüllt mit etwas, von dem ich nicht weiß, was es denn irgendwie sein mag. Ja, bitte. Also ich vermute, Herr Störke, es geht auch sehr stark um Nähe. Und zwar um Nähe, die ausbricht aus einer konventionellen Form, wie sich Menschen treffen. Das Interessante an deinen Formaten ist ja mitunter, dass es in sexualwirtschaftlichen sehr ähnliche Formate gibt. Also Darkrooms, Glory Holes und so weiter. Das heißt also an der Stelle wird ja auch in der Art experimentiert in Beurheim. Ja, als wir die Arbeit gemacht haben mit Familie Weiss, kam auch jemand und hat mitgemacht. Und zwar weil er von der Idee des Exe-Blooms kam. Also er wollte quasi gucken, was passiert hier oder sowas und war natürlich sehr enttäuscht. Man konnte ja einfach gehen. Das einzige, was einen quasi gehalten hat, war diese Partitur. Also ja, es gibt sicherlich Überschneidungen, die sicherlich auch mit so einem Popularinteresse oder sowas zu tun haben. Das ist auch interessant, weil dort bestimmte Wünsche, Begehren oder sowas sich abzeichnen. Ganz kurz, haben Sie schon gesagt, wie Sie die Menschen gefunden haben? Achso, ehrlich gesagt so wie jetzt hier. Also wir haben quasi auch, oder gar nicht wahr, sagen wir mal so, wir sind zu Taubenzüchtern gegangen, haben das vorgestellt, Kleingartenvereine. Wir sind ins Theater, haben quasi das Forum der Abonnenten gesucht. Also sehr unterschiedliche Größen. Wir haben Personen angesprochen, die vielleicht andere Personen kennen, für die das von Interesse sein mag. Also tatsächlich war auch überhaupt nicht vorauszusehen, wie was funktionieren wird oder so etwas. Weil tatsächlich, da ist ganz interessant eingebaut, eine ganz wichtige Sache, nämlich die des Vertrauens. Wem vertraue ich? Also die Frage des Vertrauens war eine ganz wichtige Sache und da gab es halt die Menschen, die gesagt haben, ich vertraue die Person, die schon mal da drin war, weil ich kenne sie. Und die hat gesagt, das war irgendwie gut. Okay, dann ist das eine Möglichkeit. Also so hat sich das weitergetan. Da gibt es eben das, was ich eben beschrieben habe, die Institution. Aber wenn das Schauspielhaus das sagt oder wenn der Kunstverein, der hiesige, das sagt, dann vertraue ich dem Kunstverein. Und das heißt, da gibt es dieses Vertrauen. Aber dieses Vertrauen war extrem wichtig. Eine Person sagt, ich probiere es mal, ich werde es mal machen. Die anderen sagen, okay, wenn die Person das sagt, glaube ich auch, dass das auf eine Weise vielleicht reizvoll ist. Aber das hat ganz viel damit zu tun, dass man vertrauensbildende Maßnahmen schaffen muss. Da haben wir eine nette Anekdote mit dem Boris, wo wir die Tischtransaktion gemacht haben. Er kommt auch aus Deutschland. Wir setzen uns in Stein ins Gasthaus und er sagt komisch, was diese Österreicher machen, so ganz laut am Stammtisch. Und dann sagen die anderen schon, gib mal her und erklär den Deutschen, wie toll das nicht ist und machen mit. Ja, da gibt es unterschiedlichste Formen, aber wichtig ist natürlich irgendwie Wege zu finden und das Anstrengende auch bei so einer Arbeit hier, wie gesagt, die Anordnung ist unendlich einfach, aber die Logistik muss halt funktionieren. Es muss einen Moment geben, wo noch jemand dazwischen gehen kann, wo Dinge aufgebaut werden, wo Dinge abgebaut werden. Wenn die Person nach Hause kommt, muss alles rausgeräumt sein und so weiter. Das ist das eine. Und das andere ist eben tatsächlich, Menschen davon zu erzählen, Menschen darauf aufmerksam zu machen. Das könnte etwas Aufregendes sein, etwas, was man vielleicht ausprobieren sollte, ausprobieren möchte. Und das ist sicherlich der zweite große Teil dieser Arbeit, dass man irgendwie Menschen trifft, versucht zu erklären, was es damit auf sich haben kann, im Wissen darum, dass diese Erklärung nicht das Gleiche ist, was der Person passieren wird. Ja. Wir haben quasi im Vorfeld natürlich ausprobiert, was ist die richtige Länge. Und drei Stunden war beziehungsweise zu lang. Das hat sich irgendwie abgezeichnet. Und tatsächlich bemerkenswerterweise war diese halbe Stunde genau die, wo alle das Gefühl haben, es ist lang und irgendwie auch kurz. Und da hatten wir das Gefühl, wenn das passiert, dass beide Gefühle da irgendwie auftauchen zu dieser Zeit, haben wir das Gefühl, das sei das Richtige. Tatsächlich ist es ja so, jemand kommt, wird eingewiesen, fährt mit dem Taxi, hat diese halbe Stunde, fährt zurück, redet. Meistens war das eher eine Aufführung von zwei bis drei Stunden Bahn, weil die Menschen rumgefahren sind durch Frankfurt, dauert lang oder durch Essen oder durch Dortmund. Eine halbe Stunde kann sich selbst unterhalten, ist wahrscheinlich schwieriger als sie selbst. Nachzudenken, was mache ich jetzt und verliert das Gefühl, was dazu haben, sondern einfach nur da zu sein. Ja, das glaube ich auch. Das ist wohl so. Eine halbe Stunde hält man es mit sich aus. Kann man das spüren, wo sich jemand versteckt? Also die allermeisten Leute sagen, sie haben es gespürt. Und wir wussten ganz häufig, aber das ist falsch. Was nicht unbedingt heißt, dass es das Falsche ist, sondern tatsächlich wurde etwas gespürt. Also man hat quasi etwas wahrgenommen. Viele Leute haben tatsächlich so diese, eine Form von Aussendung oder sowas. Präsenz. Präsenz. Präsenzerfahrung quasi gemacht. Das schon. Aber es war interessant, dass es eben nicht unbedingt sich gedeckt hat mit der Person, die sich versteckt hat, sondern anscheinend stark mit der Projektion, mit der eigenen Idee, wo würde ich mich verstecken, wo würde ich sein, wenn ich die andere Person wäre. Also insofern, es gab auch Personen, die versucht haben, die waren unter dem Tisch und haben sich bemüht, die Person, die jetzt da kommt, mental zu beeinflussen, geh jetzt da hin, tu dieses oder jenes und so weiter,, die Person, die jetzt da kommt, mental zu beeinflussen, geh jetzt da hin, tu dieses oder jenes und so weiter, hat die Person gemacht. Die andere Person hat anderes beschrieben. Sie fühlte sich nicht fremdbestimmt oder so etwas. Aber das heißt, es gab viele Formen der Projektion, die da irgendwie auftauchten, die alle jenseits der Kategorie von wahr und falsch irgendwie unter auftauchen. Also deswegen, das mag richtig sein, das mag falsch sein, das mag die richtige Empfindung, das ist halt die Empfindung, die anwesend war.