Schönen guten Tag, liebe Zuseherinnen und Zuseher von DorfTV und draußen vor den Internetkasseln. Willkommen zu einer Spezialausgabe von KUFTV in einer Kooperation mit dem Festival der Regionen. Mein Name ist Thomas Diesenreiter. Ich darf heute dieses Gespräch mit zwei fantastischen Menschen führen, die über weite Strecken das Festival der Regionen mitgeführt, geleitet haben. Wenn Sie nicht wissen, was das Festival der Regionen ist, das Festival der Regionen ist ein biennial stattfindendes Festival für Kunst und Kultur, für zeitgenössische Kunst und Kultur in Oberösterreich, das seit mittlerweile 30 Jahren stattfindet. Getragen wird es von einem Verein und in jenem Verein haben meine beiden Gäste lange Zeit im Vorstand mitgearbeitet. Meine beiden Gäste, Susanne Bleimschein und Gerald Priwasser-Höller, haben sich hier sehr stark eingebracht. Aber bevor wir jetzt zum Festival gehen, bitte ich mal um eine kurze Vorstellung. Was macht ihr denn im Probberuf? Susanne, magst du anfangen? Danke für die Einladung, Thomas. Susanne Bleimschein, ich bin im Kunstraum Goethestraße, gehöre jetzt ein Teil der Promethe Oberösterreich und ein Teil der oberösterreichischen Kulturlandschaft tätig. Und habe sozusagen in der Bezeichnung des Kulturmanagements drinnen. Bin für Konzeption, Durchführung, Kommunikation, Budgets verantwortlich. Muss sagen, ein Bereich, den ich liebe und der gerade in der Schnittstelle Kunst und Soziales in Linz eine Besonderheit darstellt und ich sehr stolz darauf bin, das zu machen. Danke sehr. Gerald, was ist deine Profession und Passion? Schlichtweg, danke Thomas, ist der Raum. Also ich bin seit kurzem selbstständig, arbeite aber schon seit langem im Kreativbereich, in der Ausstellungsgestaltung und in der Zwischenstelle zwischen Design, Kunst und Architektur. Okay, danke sehr. Wie seid ihr beide in den Festivalvorstand gekommen? Das ist zwischen 2005 und 2006 passiert, das genaue Datum habe ich jetzt noch nicht feststellen können. Wie war das damals? Meiner vermeintlichen Erinnerung nach war es der Oktober 2005. Zumindest die erste Anfrage, das erste Treffen kann früh 2006 gewesen sein. So genau weiß ich das jetzt auch nicht. Ganz konkret, ich bin angesprochen worden. War damals relativ frisch von der Uni, habe Auslandserfahrung gehabt, bin selber eigentlich vom Land und habe einen sehr ländlichen Bezug gehabt, auch mit Raumarbeiten nehme ich an, dass das damals ein Zugang war. Und ein ehemaliges Vorstandsmitglied hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte und die Geschichte war dann ein erstes Treffen, mit der Susanne auch. Wir haben wirklich auf den Tag genau gleichzeitig angefangen, kann man sagen. Wir haben wirklich auf den Tag genau gleichzeitig angefangen, kann man sagen. Und andere, weitere vier Partnerinnen, die alle quasi mal die Befindlichkeit zum Festival, wie man das sieht, ob man bereit wäre, sie da einzubringen aktiv, ehrenamtlich. Und ja, spannende Rolle. und Susanne und ich haben uns vorher eigentlich gar nicht gekannt und da hat es Zusammenarbeiten aber Susanne, Teilwahrnehmung Ich kann mich an den genauen Tag nicht mehr erinnern Ich weiß, dass ich von der Gabriele Heidecker angesprochen worden bin Gabriele Heidecker war ja zu dem Zeitpunkt hat sie die Obfrau gehabt ist ja leider 2008 verstorbenig war ja zu dem Zeitpunkt, als sie die Obfrau gehabt hat. Ist ja leider 2008 verstorben und war sozusagen in dem feministischen Kontext tätig, unter anderem als Architektin und im sozialen Raum tätige. Und in der Überschneidung, ich habe zuvor ja mal angefangen beim Festival, auch beim 52 habe ich gearbeitet und in der Grundhaltung hat das gepasst und da bin ich angefangen worden. Und ich weiß, wir waren ein großer Vorstand am Anfang. Also zu sechst, wenn ich es richtig finde. Aber das heißt, ihr habt euch in dieser Gruppe vorher nicht gekannt. Der alte Vorstand hat da individuell Leute angefragt, die er sich vorstellen kann und denen ist das Zepter übergeben worden. Einzelne Mitglieder waren flüchtige Bekanntschaften, manche habe ich gar nicht gekannt, genau. Und wisst ihr, was war die Intention Einzelne Mitglieder waren flüchtige Bekanntschaften, manche habe ich gar nicht gekannt, genau. Und wisst ihr, was war die Intention vom alten Vorstand, warum er quasi das so angeht? Es ist ja auch niemand vom alten Vorstand geblieben, oder? Ich kenne nur Interpretationen und ich glaube, das schwöre immer. Ich möchte jetzt auch nichts herauslocken, wo ich nicht wirklich ernsthaft hinterfragt habe. Also so ein richtiger Grund in Erinnerung ist mir nicht geblieben. Aber in einem leichten Ansatz natürlich auch das Festival wieder einer neueren Generation zu übergeben. Eine jüngere Generation. Wir waren damals jung. Wir waren jung, ja. Wie war dann diese Übergabe? Wie hat das funktioniert? Also die Übergabe, Übergabezeit? Habt ihr was mitbekommen oder seid ihr wirklich quasi ins kalte Wasser geschmissen worden? Also das Schöne am Festival ist, und das ist damals schon so gewesen und das ist nach wie vor, das Festival arbeitet immer in einem Kollektiv. Und selbst wenn jemand ausgeschieden ist aus der aktiven Rolle, war er nicht weg. Die Vorstandsrollen und die Beirätinnenrollen haben sich immer so gewandelt, dass die jüngere Generation auf die vorige Generation mit Fragen zurückgreifen konnte, wenn sie das gewollt hat oder gebraucht hat oder mal im Austausch war. Man hat auch immer über die Jahre einen Austausch gepflegt und um Sichtweisen diskutiert oder Richtungen spekuliert und das hat den Übergang leichter gemacht. Das ist so im Vergleich aus einem privaten, wenn man ein gutes Elternhaus hat und dann lassen die Kinder Flüge werden, dann kriegst du ein Paket mit, aber du hast im Kopf, dass du zurückgreifen kannst auf die alten Erfahrungen. Wir waren damals jung, wie wir schon vorher gesagt haben. Das heißt, gewisse Erfahrungen sind natürlich, es war schon ein bisschen ein Kreuzwasser dabei und eine gewisse Ungewissheit, aber es hat sich mit der Zeit bis zum ersten Festival wunderbar eingespielt. War da damals das Team konstant oder ist das auch ausgetauscht worden mit eurem Wechsel? In meiner Erinnerung war genau diese Stabilität nicht nur der Vorstand, auf den es zugreifen muss können und eben Rainer ist ja noch immer in einer Form Ansprechperson gewesen die ganze Zeit, sondern war der Martin Fritz in der Festivalleitung, Als Gesamtfestivalleiter heißt das Finanzen und Künstlerische Leitung. Und die Barbara Mitterlehner war zu dem Zeitpunkt zuvor schon dabei und in dem Team auch dabei und meines Wissens damals Kreiseder für die Presse. Wolfgang Schmutz war damals noch. Wolfgang Schmutz war am Anfang, okay. Tut mir leid, mein Gedächtnis ist ab und zu im Dialog besser. Aber es war ein stabiles Team und die sind ja diejenigen, die das Festival machen. Das heißt, diese operative Ebene, da hat es eine neue Stabilität gegeben und ihr habt das neue Vorstand, euch dann einarbeiten können. Professionalität, Stabilität und Vertrauen pur. Wie geht man das dann so an, wenn man so als junger Mensch ein Festival doch mit einem Millionenbudget quasi erbt? Hat man da mal einen großen Respekt oder will man alles umreißen? Wie ist dir das angegangen? Ich meine, es war eine Mischung aus Leichtfertigkeit mit ein bisschen Respekt natürlich, dass man eine Rolle verantwortet kriegt, aber trotzdem nicht von der Hand zu weisen. Kolleginnen, die schon durchaus in Kultur erfahren waren und wussten, was Budget bedeutet. Und wie Susanne ja gesagt hat, das stimmt natürlich, das Team war ganz wesentlich und auf den Vertrauensvorschuss, den Team hat es sowieso gegeben und Martin Fritz ist in den Angelegenheiten ein absoluter Profi. Also das hat man auch gewusst, dass man da in einem Umfeld tätig ist, wo man sich im Austausch sicher fühlt. Ich kann mich an meinen ganz, ganz ersten Festivalbesucher erinnern. Das war, ich glaube, dass das so eine Initiation war, die einfach dann die Beziehung zum Festival hergestellt hat. Das war nämlich genau bei der heißen Heimat. Und da war es ein Projekt, das kann ich heute noch abrufen. Ich kann die Erinnerung vom Raum, vom Gefühl, von der Begeisterung, von diesem, was da alles passiert ist in dem Moment, abrufen. Ich habe erst nachher mitgekriegt, dass da tatsächlich die Geschichte mit der persönlichen Geschichte zusammenhängt. Das war unglaublich. Und ich glaube, mit dieser Haltung bin ich mir eingegangen, dass ich einfach gewusst habe, das Festival ist großartig. Und die Rolle hat man dann schon langsam eingefunden. So würde ich sagen. Das war 1995, die heiße Heimat. Darf ich fragen, was war das vielleicht für ein Projekt? Das war das Projekt Diee Heimat. Darf ich fragen, was war das vielleicht für ein Projekt? Das war das Projekt Die Achse des Ofens. Das war Peter Androsch mit dem Kurowski. Und ein dritter war dabei, ich müsste jetzt nachschauen. Der Leo vielleicht? Nein. Und die haben im Areal von der Vöst dieses St. Peter als Ort thematisiert, die Geschichte von St. Peter, und haben eine Werksbahn durch dieses Areal geführt. Und dann waren Soundinstallationen, Büder von der Geschichte, ich glaube, da hat das eben Eulinger auch mitgemacht und der Fadi Dörninger. Also es waren so, du bist in einer Schaubahn gesessen, das war Nachtfahrt, und bis zum Hochofen rauf, so ist meine Erinnerung. Das Ganze war, du hast ausgesehen, Glas. Einfach nur, wo bin ich da, wie gibt es so etwas Großartiges, wie gibt es einen Moment, der dich wirklich verzaubert, aber auch so etwas von irritiert. Damit hat das Festival für mich gesagt, meins, das ist es. Sehr schön. Gibt es bei dir auch so eine Erfahrung? Es gibt, ja, jetzt wo Susanne sagt, es gibt eine Anekdote, ich bin Richtung Ende 90er Jahre nach Linz gekommen, Oberstreich gekommen, zurückgekommen und habe nach wie vor eine Musikkassette daheim zu legen, wo ich damals die Sendung über das Festival aufgezeichnet habe. Das war 1998. Das war, glaube ich, eher Eta Rauschen. Musikkassetten ist jetzt nicht so das einfachste Format, wo man sagt, das nimmt man einfach nochmal auf. Da überlegt man sich schon bewusst, will man das aufnehmen oder nicht, aber die Kassette gibt es nach wie vor. Ich glaube, das war sogar, dann ist sogar beklebt mit einem Standardartikel über das Festival der Regionen von mir dann. Und das ist so ein Stück Geschichte bei mir, die mir jetzt wirklich da erinnern kann, spontan wieder eingefallen ist nach deiner Geschichte. Ich ergänze noch kurz die Achse des Ofens, das Projekt St. Peter Produktion, Peter Androsch, Uwe Dörr und Stefan Kurowski. Okay, danke sehr. Super. Als Vorstand ist man beim Festival Regionen für vieles verantwortlich, aber generell für die Leitung quasi des Vereins. Aber im Wesentlichen natürlich auch für die Auswahl der Region, wo das Festival stattfindet, für das Thema und dann auch für die Projektauswahl. Das würde ich gerne so, weil das ist glaube ich etwas, was man draußen, was viele halt nicht wissen, wie so ein Festival quasi zustande kommt. Euer erstes Festival war in Schlierbach, Kirchdorf, Michendorf, Klausdorf, Bankratz und in Windisch-Gasten zum Thema Fluchtwege und Sackgassen 2007. Also das erste war, dass ihr in diesem neuen Team dann eine Festivalausgabe gestaltet habt. Wie kommt man zu diesen konkret sechs Orten? Wie kommt man dahin, dass man sich genau diesen Ort aussucht und sagt, da muss das nächste Festival stattfinden? Ich glaube, man muss den Unterschied ganz klar machen, Ich glaube, man muss den Unterschied ganz klar machen, die Tätigkeit im Festivalvorstand war nicht die Festivalgestaltung, sag ich jetzt einmal. Es hat in den folgenden Festivals unterschiedliche künstlerische Leitungen gegeben. Und es war mir ganz wichtig, dass das tatsächlich von uns supportet wird, hinterfragt wird, zur Diskussion gestellt wird, wir unseren Beitrag liefern. Aber die Vorschläge, gerade wohin geht es, waren ganz stark von der künstlerischen Leitung vorgegeben. Das heißt, es war in dem Fall Martin Fritz. Ich glaube, soweit ich mich erinnern kann, war ich nicht bei der Themenfindung, sondern bei dem in der Diskussion, wenn mehrere Themen am Tisch liegen, mit zu entscheiden, wo ich glaube, dass es gut war. Oftmals war es so, nach dem Festival ist es vor dem Festival ungefähr, wenn man sie wiederfindet und sagt, wo geht die Reise hin. Es hat dann natürlich in den Runden mit dem Team einen Austausch gegeben, wo man selber gedanklich steht. Aber wie eben die Susanne sagt, die Vorschläge waren natürlich auch in der Tiefe der Hauptarbeit des Teams aufgelegt. Und da gibt es auch noch die Erinnerung, wo wir die Regionsbesichtigung die erste gehabt haben und wir sind nach Hinterstoder gefahren und sind im Winter, die Gabriele war dabei, und die Dagmar Höss vor der Hösshalle gestanden. Und genauso ist dann im Gegenzug die Diskussion zum Thema gewesen. Ganz starke Vorschläge natürlich vom künstlerischen Leitungsteam. Und man hat aber in Vorstandssitzungen gemeinsam seine Sichtweisen dazu dargestellt, auf Empfehlungen. Ich denke, das Spannende ist ja, dass sozusagen die Region, und das ist halt das, was wir auch mitgestaltet haben, dass die Region ja als Region definiert wurde, die halt als Region bekannt ist, also Region in Viertelregion, keine Ahnung, ich sage jetzt einmal, was man als Regionsbegriff versteht, und jeder von den Festivalausgaben hat einen eigenen Versuch gehabt, eigentlich Regionen zu definieren, entlang einer Bundesstraße. Eben einmal war es ganz oberösterreichisch. Oder dann war es ein Teil von Linz. Oder dann war es nur mehr eine Gemeinde. Also diese Entwicklung des Regionsbegriffs war das Spannende, wo wir sicherlich in der Diskussion und auch in den Vorschlägen mitgestaltet haben, um zu sagen, wo gibt es denn gerade etwas Aktuelles, wo kann man denn Verbindungen herstellen zwischen verschiedenen Gemeinden oder Themen oder Kulturschaffenden, wo lassen sie da sozusagen andere Ideen pflanzen, was Region bedeutet. Okay, und das muss ich trotzdem nochmal nachhaken, aber welche Faktoren spielen da eine Rolle, wenn man diese Region auswählt, wie weit sie geht, wie eng man sie fasst? Was waren da eure eigenen Überlegungen zu dieser Abgrenzungsfrage? Weil Region muss ja immer wo anfangen, muss wo aufhören. Also es ist ja immer eine Frage, wo sieht man die Grenze? Es ist auf jeden Fall eine strukturelle Herangehensweise, die man nach einerseits inhaltlichen Gesichtspunkten, geschichtlichen Gesichtspunkten, logistischen Gesichtspunkten, die Bewerkstelligung, die Dichte der Kulturinitiativen, welche Tätigkeiten haben die Kulturinitiativen in der Region, was erwartet man sich selber, welchen Blick hat man auf die Region? Und auch ganz pragmatische Überlegungen. Was findet in dem Stadt, wo wir dort sind, auch gleichzeitig statt? Verkehrsanbindung ganz wesentlich. Mir fällt jetzt gerade nichts weiteres ein. Aber das sind so die eigentlichen... Die Reduzierung sozusagen auf einen direkten Ort war eine Frage der Finanzen. Also das kannst du an der Dauer herumschrauben beim Festival oder du kannst herumschrauben an dem, wie groß du es anlegst, auch von der Entfernung, was natürlich auch eine Frage von Geld ist. Man merkt das ein bisschen, wenn man sich die Festivalthistorie ansieht, dass das Festival kompakter geworden ist. Wobei man die ersten Jahre, die ersten drei Festivals waren ja quasi in ganz Oberösterreich. Also da war der Fokus auf die Region nennen, aber nicht auf eine Region eigentlich. Aber das ist ja auch schon vor eurer Zeit dann passiert, dass sich das ein bisschen gewandelt hat, wie das Festival sie positioniert. Entschuldige, nur ganz kurz. Es war uns wichtig, schon in dem, wann eine neue künstlerische Leitung oder Festivalteam angefangen hat, dieses Thema am Tisch zu haben. Was für Visionen haben die und was sind die Visionen von uns? Was für Visionen haben die und was sind die Visionen von uns? Könntest du dich erinnern damals, dieses erste Festival zum Thema Fluchtwege und Sackgassen? Wie seid ihr da auf das Thema gekommen? Hat sich das damals angeboten? War das politisch, ich komme jetzt ein bisschen von meiner Zeit in Oberösterreich, kann man nicht erinnern, ob es da eine große Fluchtbewegung gerade gegeben hat, auf die man reagieren muss? Die Reaktionen auf, also wenn man jetzt die Themen als Reaktionen auf gesellschaftliche Geschehnisse rekapituliert, dann merkt man, es ist immer wieder in einem geleichten Versatz, das kann Jahre vorher gewesen sein, und Fluchtwege und Sackgasse war damals auf jeden fall sichtbar ob man jetzt zum beispiel mir in der von den 90er jahren weg fluchtwege sackgasse war 2007 ich habe jetzt nicht präsent welche kriege weltweit geschehen sind aber diese fluchtbewegungen die uns nach wie vor beschäftigen als nachhalt von politischen auswirkungen weltweit war das damals durchaus thema und im umgang mit mit historischen geschehnissen also flucht wegen sackgassen die region war ja nicht nur zeit aktuell ausschlaggebend für fluchtwege und sackgassen man darf ja nicht vergessen den marsch zu nationalsozialistischen zeiten die durch die regionen zum kz mothausen geführt hat der auch aufgegriffen worden ist ich glaube die beschäftigung mit der zeitgeschichte des landes oberösterreichs und auch mit den dunklen Kapiteln ist ja eines der durchziehenden Merkmale, das bei fast jedem Projekt, bei jedem Festival Ausgabe es viele Projekte gegeben hat, die sich mit dieser Zeit auseinandersetzen, soweit ich es zumindest mitbekommen habe. Bei dem Projekt, bei der Festival Ausgabe war es natürlich auch die Transitroute, dieser Betonpfeiler, der mitten im Ort gestanden ist. Ein unglaubliches Projekt, eine Skulptur, die leider nicht bleiben konnte. Also das ist ein großes Thema, das uns immer am Herzen gelegen ist, dass Kunstwerke bleiben, die im öffentlichen Raum oder für den öffentlichen Raum entstanden sind. Da haben wir, muss ich wirklich sagen, leider nicht den Erfolg gehabt, den wir gerne haben wollten. Das heißt, man überlegt sich gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter, in gewissem Sinne kollaborativ, den Ort oder die Orte und das thema die region und dann machte das festival eine eigentlich immer glaube ich eine ausschreibung oder zumindest seit den letzten 15 jahren wie funktioniert das wie bringt man so eine eine ausschreibung unter die die menschen und wie viele einreichungen kriegt man dann daraus naja die, wenn man nur mal einen Schritt zurückgeht, Region und Thema, das ist irgendwie, das pendelt so im Raum. Man kann vom Thema eine Region suchen oder man kann einen Raum suchen und ein Thema drauf geben. Da ist man auch in einem ähnlichen Bereich bei uns gewesen. Der künstlerische Leiter schreibt die Ausschreibung nach Vorstellungen. Man bringt seine Punkte hin, die ihm selber wichtig sind oder Entdeckungen, die man selber aus der Region hat, Erfahrungen aus der Region. Und früh im Jahr ist dann natürlich auch zum einen wieder das Thema, nach welchen Gesichtspunkten schaut man, welche Genres wie man sieht man dort was ist finanziell möglich wie die budgetäre verteilung ausschauen im generellen wenn man unbedingt mit dem sieht man dort vor ort den man da einbieten sollte die aufarbeitung einer region vor ort ist ein längerer prozess und aus dem ist die Ausschreibung entstanden. Es ist eine Feldforschung, eine Vorarbeit. Es gibt viele Methoden, aber das ist halt ein Weg gewesen. Gottfried Hartinger hat in die Region, glaube ich, nicht so weit im Staunisch gesessen. Also quasi die Kontakte aufnehmen mit den Politikerinnen und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vor Ort ist ein wesentlicher Teil der Vorbereitung. Aber wenn dann dieser Ausschreibungstext fertig ist und veröffentlicht wird, es waren eben internationale Ausschreibungen, das heißt, ich glaube, sie waren auch immer auf Englisch. Ich denke, da hat es gute Verteiler, Newsletter gegeben, wie man das an die Menschen bringt. Und ich glaube, das Festival hat ja durchaus einen bekannten Namen mittlerweile, auch über Österreich hinaus in der Künstlerinnenschaft. Wie viele Einreichungen habt ihr da so im Schnitt zurückbekommen? Daumen ab. Also ich kann mir jetzt aus der Erinnerung, das ist wieder wirklich eine vermeintliche Erinnerung, sagt man, das Minimum war irgendwo bei 200, über 200 irgendwo. Und die maximalste Zahl war mit 440 Einreichungen international. Und ich kann mich aber erinnern, dass wir Zeiten gehabt haben, wo gewisse Genres gesagt hat, wollen wir explizit ausschreiben, welche Genres sind für einen Ort vorgesehen und was nicht. Es gibt sehr kostenintensive Produktionen, die wir schon einmal, glaube ich, haben wir das gemacht, bewusst von vornherein ausgeschlossen haben. Habt ihr alle Einreichungen gelesen bei so einem Festival? Es war einer der lustigsten, schönsten, intensivsten, zeitrauberndsten Phasen vom Festival immer wieder. Das war dann sozusagen, nachdem die Projekteinreichungen kommen sind, sind die super aufbereitet worden und uns übergeben worden. Es hat so die Zeit des Papiers gegeben. Mittlerweile gibt es das ja digital, so nach dem Motto. Also da haben wir dann so, ich sage einmal, fünf Ordner gefüllt von oben bis unten mit Projekteinreichungen gehabt. Und das war dann die Urlaubszeit, die ich dafür genutzt habe, die Projekteinreichungen zu lesen, weil man merkt, man kann, wenn man es ernsthaft nimmt, man kann nicht viel lesen am Tag. Und sie waren einreichend sehr unterschiedlich. Es gibt jene, die so viel Arbeit antun, dass du schon weißt, das geht gar nicht, dass du nicht auch selber dir viel Arbeit antust. Das ist dem Einreicher, der Einreicherin gegenüber wirklich nicht okay. Also das Bewusstsein, dass da sozusagen wer Interesse hat, was zu machen und im Vorfeld zum Teil auch selber recherchiert hat, vor Ort geschaut hat, mit dem Team sich auseinandergesetzt hat, was zu machen und im Vorfeld zum Teil selber recherchiert hat, vor Ort geschaut hat, mit dem Team sich auseinandergesetzt hat, zum Thema recherchiert hat und dann ein Projekt entwickelt hat. Das war für beide Seiten intensiv und ich habe das immer sehr genossen. Es ist wie ein Eintauchen gewesen in eine große Welt, die eben, weil es international war, aber auch regional, weil zuteil kennt man ja Menschen, die dann Künstlerinnen der einreichen Kultur schaffen, die einreichen Kulturinitiativen. Dann hat das auch wieder ein ganz spezielles, ah, das machen die gerade, und das war aber sehr besonders. Man kann aber auch sagen, die Menge an Einreichungen, alle aufmerksamst durchzulesen, wie die Susanne sagt, das geht wirklich nicht. Aber es ist auch wieder eine Folge des Kollektivs, dass man schon sagen kann, wenn man aufmerksam zugehört hat in unseren Auseinandersetzungen, in der Diskussion der Projekte, man hat jedes Projekt gekannt. Und wenn man es selber nicht fertig gelesen hat, dann hat man es zumindest bei jemand anderem wieder aufgegriffen und es hat einen intensiven Austausch gegeben in diesen Klausuren danach. Wo man dann quasi immer einschränkt und einschränkt und welche rauswirft und am Schluss bleibt dann die Auswahl von 30 bis 50 Projekten übrig, so in der Regel, oder? Wo das ganze Thema eingedampft wurde. Also ich glaube, wir waren immer bei mehr als 50, ich glaube, wir waren bei 70 am Schluss, oder? Circa 70, ja. Und dann ist sozusagen mit diesen 70 hat der Vorstand gesagt, jetzt ist natürlich ein Festival zu gestalten. Das heißt, es geht dann Richtung künstlerische Leitung. Der dann die Endauswahl vorgenommen hat, nach auch verschiedenen Ansagen. Nach verschiedensten Faktoren. Es hat mehrere Iterationsschleifen gegeben. Wir haben immer einen Blick von außen für wichtig befunden und haben einmal, da gibt es diese groben Zahlen, wo man sagen kann, es hat sich immer der externe Beraterkreis, wo er von außerhalb international, die haben eine Vorauswahl bekommen von uns, aber mit der Möglichkeit auch alle Projekte durchzulesen. Und in diesen Diskussionen ist es dann auf diese 70 zugegangen, wo man sagt, das ist die ernsthafte Auswahl, aus der man dann mit dem Budget entsprechend ein Programm formen hat müssen. Also der künstlerische Leiter, der geformt hat. Okay. Und bei der Projektauswahl, die ihr gemacht habt, mit welchen Faktoren habt ihr euch das irgendwie angeschaut? Also nach was entscheidet man, ob ein Projekt dann reinpasst oder nicht? Es gibt mehrere Bewertungen. Bei dieser Auswahl von 70, so weit sind wir oft von vornherein noch nicht gewesen. Aber es hat natürlich eine Liste gegeben, wo man Merkmale gesehen hat. Ist es ortsspezifisch Mann-Frau-Beteiligung, Partizipativ-Einbindung der regionalen Bevölkerung, Kulturinitiativen vor Ort oder von extern. Es gibt kulturinitiativen vor ort oder von extern gibt gibt gibt viele themen wo man da auf dem ort sagen gesucht hat wie ist da die die die mischung von genre ist wie ist die mischung von von künstlerkollektiven ist es explizit ein Beispiel, das für diese Region gemacht werden muss. Nachhaltigkeit gibt es ein Potenzial, dass es ein längerfristiges Projekt werden könnte, wo man hinterlässt etwas in der Region. Vielleicht kann man ja ein längerfristiges Projekt werden könnte, wo man hinterlässt eben was in der Region. Also vielleicht kann man ja zusammen nochmal sagen, wir haben uns vorher die Kriterien offengelegt, also gegenüber, also bevor wir in die Diskussion gegangen sind mit den Vorschlägen, die wir gehabt haben oder der Auswahl, haben wir uns die Kriterien gegenseitiger gesagt. Das war jetzt keine Kriterienliste, die jetzt außen gegangen ist und ich würde mal sagen, ganz wichtig war die Expertise, die man selber mitnimmt, weil deshalb sind wir in dem Bereich tätig, man kann das eigene Wissen mitnehmen, aber man weiß, wofür das Festival steht. Und das war ja, glaube ich, eines unserer Anliegen, das Festival möglichst stabil, möglichst stark zu haben, stabil, möglichst stark zu haben. Das heißt, da brauchst du dann diese spezielle Mischung an Protagonistinnen, an Projekten und an jenen, die es multiplizieren. Also dieses Stabilhalten, denke ich mal, ist eine Frage von Qualität und auf die haben alle, glaube ich, sehr gut geschaut auf das Festival. Ihr habt also über die Jahre tausende Einreichungen gelesen zum Festival der Regionen. Merkt man da mit der Zeit irgendwie Muster? Gibt es da sowas wie die typischen Festivalregionen-Projekte, wo dann der zeitgenössische Musiker mit der lokalen Blasmusik was macht? Formate sind begrenzt. Also Formate sind begrenzt. Also Formate sind begrenzt. Natürlich gibt es Wiederholungen. Aber es hat auch seine eigene Eigenheit. Ich finde, das ist aber ein schöner Punkt aus dem Festival der Regionen, weil das Festival wir haben mehrheitlich Produktionen, Erstproduktionen geschaffen. Also es waren vorher, die Projekte hat es nicht gegeben. Das war in der Lesung der Einreichungen auch schwierig, in der Einschätzung wie weit jemandem das Vertrauen entgegengebracht hat, dass er das Projekt auch erhebt in einer Region. Es ist aufwändiger als wenn man in einem urbanen Raum ein Festival hochzieht, wo die Orte nicht von vornherein gegeben sind oder man muss sich vorstellen, das Festival ist über die Jahre immer aufgegangen und wieder zusammen und aufgegangen und zusammen, weil man jede Region neu beackern hat müssen. Das ist auch natürlich ein logistisches und budgetäres Thema, welche Protagonistinnen findet man in der Region. Da ist es natürlich schwierig, die Einreicherinnen, das ist ein beschränktes Klientel, die in diesem Bereich schon Erfahrungen haben, ganz einfach. Es gibt viele, aber es ist, die Muster wiederholen sich natürlich. Kann man nicht abstreiten. Ist das Festival immer mit offenen Armen empfangen worden in eurer Zeit? Von der Region, die man ausgewählt hat? Es ist wie das Leben. Man begegnet Menschen, die sind offen gegenüber neuen Menschen. Und so sind die Regionen meiner Meinung nach ähnlich. neuen Menschen. Und so sind die Regionen meiner Meinung nach ähnlich. Es wäre vermessen zu glauben, dass im Festival sämtliche Projekte immer perfekt geklappt haben. Dazu muss man aber auch stehen, dass man sagt, Scheitern ist eine Chance für Wachstum oder für sich weiterzuentwickeln. Und je nachdem, wie tief jemand eintaucht und in der einen Region das Festival erlebt hat und das in die andere Region mitgetragen hat, gibt es einen gewissen Ruf, den man hat, berechtigt oder nicht berechtigt. Aber die Durchmischung ist mehrheitlich wohlwollend gewesen. Es ist auch eine Chance, so ein Festival zu bekommen. Mir fällt da nicht die Ebene der Politik oder der BewohnerInnen ein, sondern das Wetter in Everding war so bitter. In Everding hat es Hochwasser gegeben, genau zum Zeitpunkt eigentlich. Und da war die Frage, trauen wir uns, wollen wir das, machen wir das dann genau in der Zeit. Es waren schon andere Bedingungen, wie ein Festival starten kann oder wie ein Festival empfangen wird. Oder auch Corona beim letzten Mal. Natürlich, ganz schwierige Situation, ja. Wenn Projekte einzelne gescheitert sind, ohne es Namen zu nennen, woran sind sie dann gescheitert? Das würde zum Rahmen sprengen, glaube ich, wenn ich da jetzt wirklich durchüberlege. Das kann alleine schon ein Wasservorzeug gewesen sein, das von der Konstruktion irgendwo ein Fehler gehabt hat oder es ist eine andere Veranstaltung gleichzeitig im Ort oder im Nebenort Hochwasser oder Künstler unterschätzt das F.A. haben und es wird einfach nicht zeitgerechtfertigt, was ja kein Problem an sich ist, aber natürlich gibt es viele Gründe. Partizipation ist ja ein wichtiger Aspekt bei vielen Projekten vom Festival der Regionen. Habt ihr da irgendwie Beobachtung, was funktioniert da besser, was schlechter, wenn man in eine Region kommt, wo normalerweise nicht so viel zeitgenössische Kunst und Kultur passiert? Ich störe mir jetzt eine leichte Hypothese auf. Bitte sehr. Das Festival wird nächstes Jahr das 30. Jahr feiern, als aktives Festival. Wir haben in einer Zeit gelebt, oder wir leben in einer Zeit, die diese starken Wandlungen unterworfen hat. Alleine vom technischen Fortschritt, von der Demografie, vom gesellschaftlichen Wandel, Internet ganz maßgeblich, Digitalisierung selbst in den 90er Jahren schon spürbar. Die Lust zur Partizipation ist ein gesellschaftliches Thema, wie man sozialisiert ist und offen ist für Neues und in welchen Arrangements er schon tätig ist. Ich glaube, man kann in dieser Zeitspanne erleben, wie früher die Vereine noch aktiver waren und vermeintlich jetzt weniger aktive junge Leute noch dabei sind. Das ist so ein bisschen die Zurückgezogenheit ins eigene Heim. Aber durchaus positiv denke ich, wird sich die die Entwicklung wieder öffnen. Man merkt, es gibt in der Gesellschaft wieder diesen Hype des Zurückziehens, wo man sagt, Corona ist ein ganz wesentlicher Einschnitt. Das ist genauso wie man sagt, Fluchtwege und Sackgassen, wo es an die Themen herkommen. In Verzögerungen ändert sich die Gesellschaft immer auf Ereignisse, die wir sonst alle im Spitzkasten irgendwo halten. Und wenn wir uns alle frei bewegen können, ist die Offenheit zur Partizipation, wenn man sozialisiert war und im Ort aktiv sich beteiligen möchte, leichter möglich. Und natürlich ist es auch die Lage des Ortes, welche kulturelle Dichte, der schon vorherrscht, die einzelnen Meinungsstimmungsmacher im Ort sind maßgeblich dafür, dass sie sowas gelingen lassen oder nicht. Und natürlich auch der Zugang des Teams, wie sie die Region erreicht und mit denen erste Gespräche führt, was man an Möglichkeiten schaffen könnte. Ergänzend vielleicht noch, die Partizipation ist für mich ein fragiles Konstrukt dahingehend, weil es eine unglaublich viel Gleichwertigkeit hat von Menschen zueinander. Das heißt, Ressourcen ist ein großes Thema, Zeit, Ressourcen, das Engagement, das beide Seiten einbringen können. Und das ist diese Teilhabe, echte Teilhabe zu sehen, ist natürlich schon vom Festival der Regionen ernst gemeint. Also Partizipation war nie die Idee, spring einmal geschwind nach links und dann ist es fertig, die Teilhabe. Sondern du bist schon wirklich in dem Projekt und in dem Prozess beinhaltet. Und das heißt einfach wirklich Ressourcen. Gibt es da in euren Festivaljahren quasi so besondere Erfahrungen, die sich hängen geblieben sind? Das war irgendwie so ein großartiger Moment, wo Partizipation funktioniert hat. Ich habe gerade irgendwie so lauter Bilder gehabt im Kopf von Projekten, die unterschiedlich sind. Partizipation ist ja so vielfältig, was man da irgendwie verstehen kann darunter. Eines der älteren Projekte ist die Anne Lorenz. Anne Lorenz war ein interaktiver Spaziergang durch einen Ort. Das war beim Martin Fritz, unter der Leitung von Martin Fritz. Und hat stattgefunden, ich glaube, in Dortmund-Ales, muss ich mal schauen, bitte danke, im Müllviertel auf jeden Fall, im oberen Müllviertel. Das heißt, da haben die Bewohner, Bewohnerinnen, ihren Alltag sozusagen gezeigt und das Ganze war stumm in meiner Erinnerung. Und du bist als Besucherin vorbeigegangen, in der Garage hat es einen Handwerker gegeben, da war ein Einkauf und dann hast du zuschauen können. Du bist durch diese Gegend gegangen, das war für mich ganz was Besonderes. Da war der ganze Ort in Bewegung. Komplett. Großartig für mich. Ich fange mal mit der Arbeit an. Mal abwechselnd. Es ist wirklich Ich fange mal mit der an, abwechselnd, falls mir ein anderes noch ein. Es ist wirklich die Definition von Partizipation. Ich könnte jetzt ein paar Projekte einfach runterrasseln und es sind einfach die szenischen Büder, die mir im Kopf bleiben, wo man merkt, es wird aufgenommen und es macht den Leuten Spaß. wo man merkt, es wird aufgenommen und es macht den Leuten Spaß. Prozessionen. Immer wieder. Super lustig. Julius Deutschbauer hat für mich eine persönliche Geschichte, wo ein mir sehr naher Mensch ins Umsteigeseminar sein Geschlecht wandeln konnte. Das, was ich sehr absurd gefunden habe in dem Moment. Aber habe in dem Moment. Aber mit mehrheitlichen Definitionen von Partizipation oder nicht, hat es in jedem Festival Augenblick gegeben, wo man gesagt hat, hat man jemanden erreicht oder hat man nicht erreicht. Dass er sich wirklich dem Projekt zugewandt fühlt, wo er sagt, er ist Teil des Projektes. Und er ist nicht nur Mitmacher. Ebensee war für mich noch so ganz speziell. Hackln in Ebensee ist eine sehr dynamische Gemeinde. Sehr viele sind in verschiedensten Vereinen aktiv. Es war ein großartig angenommenes Festival. Ich habe dann zufällig ein wenig kennengelernt und die hat irgendwie gemeint, es hat nie stattgefunden, dass die unterschiedlichsten Vereine so miteinander zusammenarbeiten. Also sie haben sie alle gekannt, aber es hat keinen Anlass gegeben, zusammenzuarbeiten. Und da sind sie ineinander eingegangen. Ich meine, ist das großartig. Durch das Festival? Durch das Festival, ja. Es gibt wirklich diese Ebenen, der Einzelnen wird erreicht, es werden aber ganze Organisationsstrukturen durcheinander gemischt, durch dieses Partizipative Herangehen. Und natürlich, wir wissen, die ganzen freien Radios sind uns auch immer ein großes Anliegen, dass da natürlich, und der Stolz ist auch da, dass da was entstanden draus ist. Man geht nur mit Beteiligung, mit massiver Beteiligung von vielen Menschen. Und in den künstlerischen, glaube ich, ist es wirklich, kriegt es ein wenig eine Schieflage, wenn man jetzt einzelne Projekte auszuholen, aber es gibt, außer wir wollen noch. Ich glaube, wir dürfen. Wird uns niemand böse sein. Wir reden von hunderten Projekten. Wir reden von hunderte Projekte, genau. Dann schauen wir doch einmal, was wir haben. Mehrere hunderte. Hat es in dieser Zeit auch Projekte gegeben, die man dann nicht gemacht hat, weil sie zu heiß sind, zu brisant sind, weil man Angst gehabt hat, das geht zu weit? Hat es da irgendwie, was heißt Künstlerinnen und Künstler, die können ja durchaus radikal sein, bis zum, was haben wir noch, Vorschläge gegeben, das Gemeindeamt zuzumauern, was auch immer, wo man gesagt hat, naja, ist vielleicht eine lustige Idee, aber das können wir nicht bringen. Also spontan fällt mir nichts ein, mir fällt spontan dir was ein. Aber nur ganz kurz, das Amanda Dansmore-Projekt, die ist mir gerade noch eingefallen, was du gemeint hast mit radikal, da ist es darum gegangen, den Kopf sozusagen in den Sand zu stecken. Aus dieser apolitischen Situation oder die gesellschaftliche Situation, die Amanda-Dansmoor war, glaube ich, beim Adnag-Buchheim-Festival. Das war das erste Gottfried-Hattinger-Festival von Barbara Mitterliner. Und die hat die Wohnerinnen eingeladen, ihren Kopf überall, wo ein Loch ist, reinzustecken. Und das war natürlich die Annahme, das wird kaum wer machen. Nichts da. Menschen sind in die Sträucher mit dem Kopf gestanden, in Löcher mit dem Kopf gestanden, haben reingesteckt, diesen Kopf in den Sand stecken, war übersetzt in diese Aktion. Großartig einfach. Okay. Aber was war zu radikal? Oder ist nicht passiert? Ich kann mich nicht erinnern. Muss ich wieder ehrlich sagen, vermeintliche Erinnerung, weil es schon so lange aus ist. Nationalpark Kalkalpen, das Fensterkreuz. Das war geschichtlich aus dem Widerstand, wo das Hakenkreuz am Berg, Das war geschichtlich aus dem Widerstand, wo das Hakenkreuz am Berg, also bei aller Bergleuchten, gebrangert ist und das Fensterkreuz dann als Kastl mit Vierkastl gemalt wurde. Das war, man braucht jetzt nicht drüber nachdenken, ob das jetzt Gründe waren, die uns zu heikel, oder uns waren es nicht zu heikel, sondern den Platzverantwortlichen Nationalpark, das wieder, es hat Überreste von diesem Fensterkreuz nach wie vor gegeben. Und man wollte es als bewusstes Zeichen setzen, dass man das nur mal aufrecht und das war dann wirklich genehmigungs thema mit wo es festwillig entscheiden müssen kann man das machen oder kann man es nicht machen das andere ist geschichte jetzt gab es in der Zeit Versuche politischer Einflussnahme, dass wenn von oben, von der Seite des Landes beispielsweise Anrufe gekommen sind, dass man Projekte nicht erlauben soll? Davor oder danach, wenn man es erlauben hätte wollen, ist es natürlich davor. Also ich habe keine Erholung. Einflussnahme ist ein großes Wort. Ich denke das Festival hat ein großes Vertrauen genossen, dass man die Projekte, die man präsentiert, nicht übertreibt. Hinweise, dass man etwas kritisch sieht, hat es von verschiedenen Seiten gegeben. Das ist ja ein Feedback. Das ist ein Feedback, genau. Aber Einflussnahme in direkter Art und Weise könnte ich mich jetzt auch nicht erinnern. Hätte er wahrscheinlich auch nicht akzeptiert, schätze ich mal. Wüsste jetzt nicht, ich glaube nicht, dass wir das... In eurer Zeit, ihr habt, das habe ich vorher schon gesagt, acht Festivals, glaube ich, zu verantworten gehabt, oder waren es sieben? Acht. Gibt es eine Ausgabe, die euch besonders im Kopf hängen geblieben ist, die ihr herausgreifen könnt oder wollt? Ich mache das ungern einfach, weil es unfair fände. Es ist auf der einen Seite regional unfair. Im Gesamten war es immer eine Momentaufnahme, es sind ja bionale Festivals, wo man sagt, wenn man jetzt von 2007 bis 2021 spricht, es ist ein extrem langer Zeitabschnitt, da wird ein Mensch erwachsen in der Zwischenzeit. Und es ist auch die persönliche Änderung, wenn ich jetzt sage, damals hat mir das gut gefallen und damals hat mir das gut gefallen, wäre das keine gleichgewichtete Entscheidung meinerseits. Es hat super Festivals gegeben, es hat Festivals gegeben auch aus dem persönlichen, zeitlichen Kontext, wo man sich mehr Zeit genommen hat und es hat Zeiten gegeben, wo man gesagt hat, wir machen das ja trotzdem. Das war eine ehrenamtliche Tätigkeit. Die Identifikation mit dem jeweiligen Festival hat sich auch, je nach den persönlichen Umständen und Orten und Tiefen, immer geändert. Also ich könnte jetzt natürlich sagen, das ist ad hoc, das wäre das Festival, aber ich nenne es nicht. Also ich kann nur sagen, das Festival der Regionen bietet natürlich auch, hat mir die Chance geboten, in viele Orte und in viele Gegenden zu kommen, wo ich länger bleibe dann. Also das Festival, die Festivalzeit war Urlaubszeit genauso, meinerseits. Das heißt, da hinzugehen und einzutauchen in dieses jeweilige Festival war super. Ich kann mich erinnern, dass wir ein Festival gehabt haben, wo wir so gefroren haben, dass ich mir im Sommer Winterkleidung gekauft habe. Ich kann mich erinnern darüber, dass dieses Eröffnen zum Beispiel bei Amel mit einem Platzregel, also lauter so Momente habe ich noch im Kopf, dass ich wirklich dankbar bin über diese Situationen, in denen man sich begibt, wenn man sich auf diese Zeit einlässt und auf diese Arbeiten, die künstlerischen Arbeiten, auf die Initiativenarbeiten einlässt. Also es ist eine Form von Fülle da, die nicht möglich war, würden nicht so viele Leute was machen und man kann dann eigentlich eine Woche lang oder zehn Tage sind es meistens vom dritten Stockwerk reinköpfeln und sagen, voll die Fülle. Sieht man als Vorstellungsmitglied das ganze Festival oder einen großen Teil vom Festival? Das habe ich gerade beantwortet. Ich versuche es, dass ich es immer gemacht habe, dass ich die ganze Zeit schaue, dass ich dort bin. Wie war das bei dir? Unterschiedlich. Es war wirklich auch beruflich abhängig meistens, dass man sagt, man hat mehr oder weniger Zeit in der Region gespendet. Ich war bei jedem Festival dabei und mehrere Tage und immer Einzelfahrten. Also ich bin jetzt nicht derjenige, der das Festival über in der Region geblieben ist, aber ich habe durchaus drei Strafmandate waren das letzte, beim vorletzten Festival. Du bist. Waren es mehr, genau. Das kann ich mich noch erinnern. Mit Palschparken oder zu schnell fahren? In dem Fall zu schnell fahren. Ein Radarfall, sagen wir dazu. Da kommt jetzt eine öffentliche Beschwerde an die Salzkammer, die seltsame Radarpistolen haben, wo es nämlich 40er-Beschränkungen gibt, mit denen man nicht rechnet. Das ist ein hoher Einsatz beim Ehrenamt. Da kommt wieder Geld zurück in die Region. In die Gemeindekassen. Also ihr habt pro Jahr hunderte Stunden ehrenamtlich gearbeitet. Gibt es sicher viele schöne Momente, gibt es ein paar Momente, wo man sich denkt, ich schmeiß hin, mir gefällt es nicht mehr? Abgekürzt, es überwiegen die schönen. Und selbst wenn es solche Momente gegeben hat, man schmeißt hin, dass dieser Gedankenblitz auftaucht, den man ja nicht aufstreift, dass der so einmal vorkommt, liegt das ebenso wieder am Festival, liegt das an einem selbst, liegt das an seinem Umfeld, in welcher Situation steckt man gerade drinnen? Aber auch wieder dankenswerterweise, man hat das Vertrauen sehr schnell gefasst, dass man super Kollegen hat im Kollektiv, dass es eigentlich, wenn es einem selber gerade zu viel geworden ist, dass man sagen kann, du, die Situation wäre so, kannst du übernehmen. Und ich finde, es war quer durch die Bank, inklusive Beirat und Team und überall, nie ein Thema, dass man sagt, es ist ein Netz zum Schaffen. Und die Zuversicht, die war innerhalb von ein paar Stunden wieder da. Ich glaube, wir haben es dann anders angegangen. Wir haben dann gesagt, wir machen eine geregelte Übergabe. Wir schmeißen es nicht hin, sondern es ist dann einmal Zeit. Und so wie es ist, finde ich, war auch ein guter Moment, schon mit neun Menschen, der KUPF und vielen anderen, diesen Strukturprozess zu starten, wo man sagt, man will, dass die Jungen, es war ja immer das Thema, dass sozusagen immer sich das Festival bewegt, trotz Stabilität muss es sich bewegen und weiterentwickeln und soll sich weiterentwickeln. Und das war sozusagen Stopp und Hinschmeißen, geregelte Übergabe, mit wirklich viel Einsatz, denke ich, und was Schengen findet mit einem spitzen Ergebnis. Wobei das für mich einen leichten Unterschied macht, ob es in diesen hunderten Stunden Momente gegeben hat. Achso, ja, das stimmt. Oder ob wir jetzt eine geordnete Übergabe geplant haben, die wir lang vorbereitet haben und intensiven Prozessen, die nur intensiver ausgefallen sind als in einem normalen Jahr, wo man sich auf die Suche begibt und mit neuen Menschen zusammenarbeitet, wo man sagt, man übergibt. Das ist dieser Strukturprozess, den wir vor zwei Jahren begonnen haben, oder? Das ist schon zweieinhalb Jahre. Erstgespräche, glaube ich, waren vor zwei Jahren, aber aktiv gestartet im April 2021. Genau. Ihr habt euch jetzt eben, ich glaube, heuer dann offiziell aus dem Vorstand zurückgezogen. Ihr seid jetzt Teil des Vereinsbeirates, also weiterhin für das Festival tätig. Vielen Dank dafür natürlich. Was wünscht ihr euch für die Zukunft des Festivals? Ganz wesentlich es ist ein bisschen ein budgetärer Teil, wo man die Anfangsförderung vom Festival der Regionen ist. Zu Zeiten standen da Rimmer von Schilling. Inflationär bedingte Anpassungen sind gelinde wenig gewesen. Die Autonomie des Festivals ist ganz, ganz stark hochzuhalten. Dass es ein eigenständiges Festival bleibt, das wünsche ich unbedingt. Nur so ist garantiert, dass die Menschen, die sehr aktiv und ehrenamtlich dafür engagieren, ihre eigene Freiheit als positives Feedback erhalten. Das ist, warum macht man Ehrenamt? Weil man ein Glauben an etwas hat, wo man sich gern dafür einsetzt und die Zeit spendet. Und das Festival an sich von der Gründungsentscheidung bis zu den letzten Jahren war stabil. Man hat Festivals kommen und gehen gesehen in anderen Bundesländern, oder überhaupt generell, auch so halb von Österreich. Das Festival hat sich immer wieder gewandelt. Und diese Flexibilität, dass sich ein Festival immer wieder wandelt, wo man jetzt sagen muss, das Vertrauen in den neuen Vorstand, in das Programmbord, und das ist auch das Schöne, wo man drauf schaut und sagt, da gibt es ein Kollektiv, die miteinander super agieren. Kann man nur wünschen, dass das weiterhin so dynamisch bleibt und nie auf eine Trossenheit einkehrt, dass das nicht ein Festival ist, das diese Einmaligkeit behaltet. Danke sehr. Ich werde mich hüten, Vorschläge zu geben. Oder wie heißt das immer, wenn dann die Übergabe passiert ist, dann sagen auch die Menschen, nein, ich kann mir doch da nicht irgendwas sagen. Das Festival ist einzigartig. Die Einzigartigkeit ist von vielen Faktoren abhängig und das muss bleiben. In Oberösterreich, in der Kulturlandschaft, das ist Aushängeschüt für öffentliche, Kunst im öffentlichen Raum, Partizipation für diese Form von Kulturschaffen und Kunstverbindung. Also diese Spezialitäten, die es gibt, in der aktuellen Version, mit den aktuellen Medien, mit den aktuellen Methoden und Formaten, und dergleichen und ein begeistertes Team und eine großartige Öffentlichkeit und stabile Fördergeberinnen. Und möglichst, was war das, das Budget vom Festival, vom steirischen Herbst soll das Festival der Regionen mal kriegen und sich klonen von mir aus, aber es ist sozusagen das Mutterschiff und das soll jetzt groß bleiben und glücklich sein, wenn es auf das hohe Meer fährt. Ein wunderschönes Schlusswort. Danke Susanne, danke Gerald fürs Kommen und Sprechen mit mir über das Festival der Regionen. Ich glaube, unsere Zuseherinnen haben erst einen Eindruck bekommen in eure Arbeit, in eure Zugänge zum Festival der Regionen. Kommen Sie nächstes Jahr zum Festival der Regionen entlang der Mühlkreisbahn, zum Rauerbahn und unter fdr.at finden Sie alles zum nächsten Festival. Danke fürs Zusehen, danke fürs Kommen. Danke, Thomas.