So, das war der Trailer zu sozialer Wärme vom Festival der Regionen 2019. Und zurück im Studio bei Dorf TV. Wir senden heute live bis 17 Uhr. Und ein herzliches Hallo an die Zuseherinnen und Zuseher und ein herzliches Hallo an den Eirann Berg. Hallo. Hallo. Schön, dass ich da sein darf. Danke für deinen Besuch. Danke für deine Zeit. Gehen wir es gleich an. Der Trailer Soziale Wärme. Die erste Frage, die ich an dich hätte. Was bedeutet denn der Spruch, wer den Begriff besetzt, bestimmt den Diskurs? Ja, das ist ganz wichtig für uns, dass wir den Begriff Soziale Wärme gewählt haben, als Motto für das Festival, weil soziale Wärme extrem notwendig war in einer Zeit, wo soziale Kälte eigentlich geherrscht hat, auch in dem politisch-sozialen Diskurs. Und rechte Parteien besetzen immer Begriffe und dadurch bestimmen sie den Diskurs. Und wir rennen immer hinterher. Und in unserem Fall war es so, dass wir gedacht haben, wir besetzen jetzt mal einen Begriff wie soziale Wärme als eine Art utopischer Begriff für wie wir vielleicht miteinander leben möchten und untersuchen während des Festivals in dieser Region Perg-Studengau, wie könnten Wege des Zusammenlebens sein, wenn man sich auch mit diesem positiven Begriff der sozialen Wärme auseinandersetzt? Weil natürlich ist das Gegenteil von sozialer Wärme die soziale Kälte oder die unsoziale Kälte. Und das sind zwei sehr unterschiedliche Lebensentwürfe. Und wenn wir da jetzt die soziale Wärme als positive, utopische Auseinandersetzung besetzen, dann bestimmen wir den Diskurs und nicht die rechten Parteien. Und deshalb haben wir den Begriff besetzt. Schlicht und einfach erklärt. Wir haben politisch gehandelt. Politisch gehandelt. Du hast das gerade vorher erwähnt. 2019 hat das Festival der Regionen wieder in einer Region stattgefunden, nämlich Perg und Strudengau. Davor waren es einzelne Orte bzw. Städte. Wieso habt ihr Entschuldigung, wir sollten uns ja eigentlich sitzen. Wir sitzen ja. Wir sitzen ja, ja genau. Warum habt ihr euch wieder dazu entschlossen, eine ganze Region zu bespielen und wieder auf den Ursprung des Festivals zurückzukommen? Ja, also früher hat ja nur eine bestimmte Zeit gedauert. Früher von früher waren es Regionen oder am Anfang sogar fast über ganz Oberösterreich streut. Und Andrea Hummer, die das Festival als Geschäftsführerin mit begleitet hat, und mich und auch den damaligen Vorstand. Das habe ich als Auftrag verstanden zum ursprünglichen Gedanken des Festival der Regionen, sich jetzt nicht auf einen Ort zu konzentrieren, sondern wieder Regionen zu definieren, um da auch nicht nur mehr Leute zu erreichen, sondern einfach an den ursprünglichen Ideen des Festivals, wie man auch in Regionen agiert, weil die Städte oder die Ortschaften sind nicht so groß wie eine regionale Hauptstadt oder eine Bundeshauptstadt. Und da ist das Potenzial einfach größer. Und da ist das Potenzial einfach größer. Und gerade bei sozialer Wärme war es wichtig zu schauen, wie lernen Menschen auch miteinander zu arbeiten. Das heißt, die Leute aus Perg oder Mauthausen oder St. Georgen an der Gusen mit den Greinerinnen und Greinern und so weiter. Und dadurch, dass diese Region Perg-Strudengau auch eine Leaderregion ist und wir haben einfach ganz lang diskutiert, Und dadurch, dass diese Region Perg-Strudengau auch eine Liederregion ist, und wir haben einfach ganz lang diskutiert, was macht eine Region aus? Es gibt Regionen, die natürlich wachsen, die organisch gewachsen sind über Jahrtausende oder Jahrhunderte. Und dann gibt es eben solche Regionen wie eine Liederregion, die künstlich zusammengestellt wird, weil irgendwo, in diesem Fall auch in der EU, so Leader-Regionen geschaffen werden, um Regionen besser entwickeln zu können. Jetzt sitzt jemand direkt hinter mir, das ist ein bisschen erschreckend. Und uns war es wichtig, diese Leader-Region, sie ist schon wieder da, uns war es wichtig, diese Liederregion, sie ist schon wieder da. Uns war es wichtig, diese Liederregion einfach zu untersuchen und zu schauen, was macht eine Liederregion aus? Wie können Menschen innerhalb der Region zusammenarbeiten, die ja oft sozusagen in ihrem eigenen Dorf oder in ihrer eigenen Stadt und in einem Ort gewohnt sind zu arbeiten. Und das muss auf politische, auf soziale, auf künstlerische, auf Bildungs-, also da gibt es ja viele Formen der Kollaboration. das war halt der Versuch zu schauen, was bedeutet Region überhaupt. Und das hat sich, glaube ich, für beide Festivals sehr gut gegeben, die 19er in Pergstundengau und die 21er in dem sogenannten historischen oder inneren Salzkammergut zwischen Bad Ischl und Hallstatt und Obertraun, weil wir auch oben auf dem Gletscher waren, hat das sehr viel befruchtet, weil dafür so viele Themen da waren und so viele Möglichkeiten, Menschen auch miteinander zu verbinden, trotz Corona. Weil 2021 war ja unser Corona-Festival. Genau, ja. Zu dem Festival der Regionen 2021 werden wir dann später noch genauer darauf eingehen. Nochmal zur sozialen Wärme. Die Liederregion, soweit ich weiß, ist als europäisches Förderprojekt daran beteiligt gewesen. Hat für dich dann auch große Bedeutung gehabt. Kamen dadurch auch Projekte zustande, die über die Grenzen von Österreich hinaus gingen? Genau, aber das große europäische Projekt, das Centrifury-Projekt, das hatte nicht mit der Liederregion in dem Sinn zu tun, sondern das war ein Creative Europe-Projekt. Und das war auch einer meiner Aufträge, wie ich angetreten bin, war, das Festival nochmal anders zu internationalisieren Das war ein Creative Europe Projekt und das war auch einer meiner Aufträge, wie ich angetreten bin, war das Festival nochmal anders zu internationalisieren und auch zusätzliche Mittel, weil die Mittel vom Festival der Regionen sind für so ein Festival viel zu bescheid. Das Festival braucht viel mehr Ressourcen, um das zu liefern, was es eigentlich tut. Und es ist wirklich den Menschen, die das tragen, vom Team bis zu damals auch unsere Geschäftsführerin, zu verdanken, dass wir das überhaupt machen konnten, weil wir sehr viele zusätzliche Gelder akquiriert haben. Und was mein Beitrag war, zu dem war, dass ich sehr stark an der Konzeption dieses Centrifury-Projekts beteiligt war. Und diese europäischen Gelder und diese Kooperation mit neun europäischen Partnern und Partnerinnen haben uns ermöglicht, diese Internationalisierung quasi zu beschleunigen und haben uns ermöglicht, bei dem Festival viel mehr zu tun, auch künstlerisch gewagt davor zu gehen und andere Projekte auszuprobieren, weil das war ein Konglomerat aus vier Projekten, das EU-Projekt zu machen, das sonst nicht möglich gewesen wäre, weil es doch um sehr viel Geld gegangen ist. Und dieses Geld wird natürlich dem Festival jetzt fehlen, weil jetzt müssen halt andere EU-Einreichungen schreiben und schauen, ob sie erfolgreich sind oder nicht. Wie hat das Projekt geheißen? Centrifury. Weil die Partnerinnen des Centrifury-Projekts, das ist ein Begriff, den wir erfunden haben, die Partnerinnen waren alle, weil ich wusste, ich komme zum Festival der Regionen und es waren alle quasi so dezentrale, sogenannte dezentrale Partner und Partnerinnen, die zeitgenössische Kunst auch quasi in die Peripherie bringen. Und unser Ansatz war, oder mein Ansatz war, weil ich es hauptsächlich geschrieben und auch konzipiert habe, war, dass jede Peripherie ihr eigenes Zentrum ist. Weil dort, wo die Menschen leben, das ist ihr Zentrum. Denn es ist egal, ob es ein größeres Villa gibt, 400 Kilometer weiter entfernt der Hauptstadt, sie gehen halt zu diesem Villa. Oder sie leben da, sie gehen da in die Kirche, falls sie in die Kirche gehen, sie werden dort begraben, sie kriegen ihre Kinder dort, die Schulen sind dort. Also jede Peripherie als eigenes Zentrum zu sehen. Und da haben wir diesen Begriff von Centrifury erfunden. Und dann war Perg-Studengau plötzlich das Zentrum Europas während des Festivals, weil alle die Europäische Union dort hingeschaut hat. Woher kamen denn die Personen außerhalb von Österreich? Oh, also beim Festival ganz unterschiedlich. Aber die anderen Partner von Centrifury waren Menschen aus Bulgarien, da war auch ein Künstler aushkanal, das Kanal 360, die haben uns, Kanal 360, die haben einen Kulturkanal, die haben uns begleitet bei dem Festival. Aber es waren noch Kollegen aus Dänemark, aus Finnland, aus Rumänien, aus Holland, aus Frankreich, die waren da. Und dann gab es auch Künstler und Künstlerinnen aus ganz anderen Erdteilen beim Festival vertreten, die uns da begleitet haben und Projekte für das Festival entwickelt haben. Wir haben ja, was ich gemacht habe als künstlerischer Leiter vom Festival, ich habe das Prozedere ein bisschen neu gedacht und das ist in zwei Schritten gegangen. Das Festival macht ja immer Ausschreibungen für Projekte. Und wir haben beim ersten Jahr sowohl Projekte als auch Residencies ausgeschrieben. Weil ich denke, dass Künstlerinnen, die vielleicht weit weg wohnen, können sich viel schwerer ein Projekt für einen Ort ausdenken, wenn sie nie da waren. Und können es auch schwerer abschätzen, wie viel kostet jetzt etwas, soll ich ein Budget einreichen? Und ich finde es auch eigentlich sehr hart, dass Künstlerinnen bei Ausschreibungen immer extrem viel schon vor Arbeit leisten und wenn sie nicht genommen werden, dafür nicht bezahlt werden. Und ich glaube, das ist etwas, das ein Festival, das sich als alternatives Festival definiert, gerade solche Dinge durchbrechen sollte. Und deshalb, weil für eine Residency musst du ja nicht ein ganzes Konzept entwickeln, Budgets dafür erstellen, schon alles wissen, was du brauchst. Und deshalb habe ich gesagt, bitte, ich möchte gerne auch Residencies ausschreiben, weil da schreiben die Leute, was sie gerne erforschen wollen und das ist auch für uns als Leute, die es beurteilen müssen, einfacher, weil wir hatten über 400 Einreichungen. Das dauert Monate, sowas auszuwerten. Und als zweiter Schritt dann beim Festival 2021, ich greife ein bisschen vor, weil das gehört zur Dramaturgie dazu, so wie ich auch denke oder Dinge entwickle, ist, dass wir dann überhaupt keine Projekte ausgeschrieben haben, sondern diesen Begriff den Kulturnautinnen erfunden haben. Und die Kulturnautinnen sind wie Astronautinnen in dieser Region, in der Salzkammer gut gelandet und haben die Region erforscht und aus dem heraus sind Projekte entstanden. Und ich glaube, das war ein sehr erfolgreiches Festival, weil so tiefe Beziehungen entstanden sind und nicht Leute mit schon vorgefertigten Projekte entstanden. Und ich glaube, das war ein sehr erfolgreiches Festival, weil so tiefe Beziehungen entstanden sind und nicht Leute mit schon vorgefertigten Projekten einfach in irgendeine Region geplumpst werden und dann müssen sie das ganz schnell machen. Wir haben dort gelebt, wir haben uns wirklich mit der Bevölkerung auseinandergesetzt und die Projekte sind erst entstanden nach diesen ersten Residencies. Was ja auch im Gunde, also die Kulturnautinnenprinzip, fand ich, war einer der schönsten und auch für Festival der Region ein logischer nächster Schritt, weil das war statt solcher Pakete, also es waren auch über 400 Einreichungen, aber ein viel weniger Aufwand für die Künstlerinnen, die sowas ja unbezahlt machen. Und das finde ich, in einer Zeit, wo wir über Fairness und Fair Pay sprechen, muss man auch Konditionen schaffen, die fairer sind für die Künstlerinnen. Weil bei 400 Leuten, wenn man dann 10, 12, 14 nimmt, da ist ja eine noch schwächere Zusagerate als von der Creative Europe. Und da beklagen wir uns, dass so wenig das Geld bekommen. Und ich glaube, da muss man Verhältnisse setzen und auch Advokaten der Künstlerinnen sein. So wie Sie das jetzt beschrieben haben, kommt es mir vor, wir werden ausgehen von 2019 von sozialer Wärme. 2021 dieses Konzept, was Sie gerade beschrieben haben, noch intensiviert wurde sozusagen. Genau. Wir sind einen Schritt weiter gegangen. Und es hat unglaubliche Resultate hervorgebracht. Ja? Sie kommen ja grundsätzlich aus der Theaterszene und es sind sehr viele Einreichungen gewesen, also eben diese über 400 Einreichungen. Wie war dann, war dadurch quasi ein Einfluss bei der Auswahl und Koordinierung der Projekte da durch Ihr Kommen aus der Theaterszene? Also erstens war es so, dass es auch immer in diesen beiden Jahren, das hat sich jetzt das Modell verändert, gab es drei unabhängige Menschen, die aus unterschiedlichen Kunstbereichen gekommen sind, die quasi ein Teil der Jury, die Empfehlungen aussprechen, gesprochen hat. Und diese erste Runde war auch der Vorstand daran beteiligt, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen. auch der Vorstand daran beteiligt, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Die Art Theater, die ich mache oder gemacht habe oder immer noch mache oder wieder mache, ist sehr interdisziplinär. Also mich hat immer interessiert, wie vermischt sich Musik, wie vermischt sich Theater, Performance, bildende Kunst zusammen. Das heißt, ich bin nicht blind auf dem Auge, ich habe nur andere Erfahrungen, die ich mitbringe. Und ich glaube, wenn man die Programme vergleicht, dann ist nicht jetzt mehr Theater oder weniger bildende Kunst da, sondern es hat sich immer sehr ausgewogen gefühlt. Und vielleicht ist manches in der Theater, als jemand, der viel Theater macht, Und vielleicht ist manches in der Theater, als jemand, der viel Theater macht, einfach und andere Netzwerke hatte, eine Qualitätssteigerung dann in manchen Bereichen. Aber ich glaube, wir haben sowohl Ausstellungen gemacht, sowohl uns mit Tanz beschäftigt, mit Musik, viel mit Partizipation. Also das war die andere große Änderung. Das Festival definiert sich ja als partizipatorisch. Und ich glaube, da haben wir auch bei diesen Festivalsivals das Niveau nochmal hochgeschraubt, was die Anzahl der Leute und die Art der Auseinandersetzung mit den Menschen betrifft, weil die Kulturnautinnen auch tatsächlich da waren undlichen Fähigkeiten gearbeitet, die auch aufgetreten sind. Wir haben die Diversität sehr stark, vor allem, wenn man dann 2021 sieht, wie viele auch österreichische Künstlerinnen mit dem sogenannten migrantischen Hintergrund oder Vordergrund oder einfach Menschen aus Österreich, die mit anderen Namen, so wie ich ja auch, Iran heiße und dass da einfach ganz viel aufgebrochen wurde, das sich lohnt zu erhalten, damit das Festival wirklich ein zeitgenössisches, modernes Festival bleibt. Also das sind die Dinge, auf die Sie Wert gelegt haben. Genau, aber im Interesse aller, denke ich. Also Diversität ist ein wichtiges Thema, Inklusion ist ein wichtiges Thema, Partizipation ist ein wichtiges Thema auf der einen Seite und künstlerische Qualität auf der anderen ist selbstverständlich. Danach streben wir. Und so viele Menschen wie nur möglich quasi zu verführen an solchen Prozessen, die bei ihnen nicht täglich stattfinden, teilzunehmen und uns quasi in ihr Leben zu lassen. Weil die Expertinnen der Region sind die Leute, die dort leben. Das heißt, ich finde das ganz schwierig, wenn wir als Künstlerinnen irgendwie kommen und wir wissen alles besser und wir haben schon eine Idee und wir machen da jetzt unser Ding, sondern dass man das wirklich mit den Menschen auf Augenhöhe, wie man so sagt, nimmt. Und das funktioniert nur, wenn alle Lernende sind. Und wir nicht sagen, wir wissen etwas, das ihr nicht wisst. Wir bringen andere Tools mit und jeder bringt eigene Erfahrungen mit und die sind gleich wert. Und dadurch, glaube ich, haben die Festivals sehr stark gegriffen in den Regionen. Menschen in der Region zu motivieren, mitzuwirken und da wirklich auch von sich selbst etwas preiszugeben sozusagen. Stötzi, für mich finde ich sehr schwierig da. Was waren da die größten Herausforderungen, mit denen Sie haben umgehen müssen? Also ich glaube, das Erste ist, dass man Vertrauen aufbauen muss. Und ohne Vertrauen geht sowas gar nicht. Das heißt, die Menschen müssen erkennen oder sollen erkennen oder wir wollen, dass sie erkennen, dass wir jetzt nicht überheblich sind, dass wir jetzt nicht etwas bringen, das mit ihnen nichts zu tun hat, sondern ihnen zu verstehen zu geben, dass das Festival ein Erfolg werden wird, nur wenn sie mitmachen. Ohne sie, ja, wir können was bringen und da kommen Leute aus Linz, schauen sich was an und fahren wieder und es geht dann ihnen vorbei. Sondern dass sie die Protagonistinnen eigentlich ihrer eigenen Festivals sind. Das ist ganz wichtig. Und deshalb denke ich, das habe ich auch vorgeschlagen, das wurde nicht angenommen vom Vorstand, aber ich habe gesagt, ich glaube, das Festival der Regionen sollte mehr als ein Jahr an einem Ort sein. Weil nach dem ersten Jahr kommen wir endlich dort an, wo man richtig arbeiten kann. Und da wäre auch die Nachhaltigkeit, von der immer gesprochen wird, viel mehr gegeben, wenn man sagt, eine künstlerische Leitung macht zwei Festivals, wir gehen nach Pergstrungau, machen dort zwei Festivals, im Zwischenjahr machen wir weiter Workshops. Weil die Ressourcen, wie schon gesagt, sind viel zu wenig, um das alles zu machen. Und dadurch hätte das Festival noch viel mehr Impact und eine viel stärkere Nachhaltigkeit, wenn man längerfristig an einem Ort arbeitet. Und dann kann man die künstlerische Leitung wieder austauschen und die gehen dann woanders hin. Und dann sind wir in einer anderen Region und investieren, weil es eine große Investition ist. Und wir verlangen ja von den Menschen, dass sie ihre anderen Region und investieren, weil es eine große Investition ist. Und wir verlangen ja von den Menschen, dass sie ihre Zeit bei uns investieren. Und viele Leute haben ihre Abläufe, wann sie arbeiten, wann sie was tun. Und jetzt kommt ein Festival und sagt, kannst du uns Zeit geben? Kannst du an dem Abend, kannst du an dem Abend was machen? Das heißt, wir dringen quasi in ihr Leben ein und geben aber nur kurze Zeit, sich auf uns zu adaptieren. Und kaum haben sie sich auf uns gefreut, sind wir wieder weg. Und das, denke ich, muss auch neu gedacht werden, um wirklich diese Nachhaltigkeit, von dem das Festival auch für sich behauptet, auch in der heutigen Zeit, das war vielleicht früher anders, aber in der heutigen Zeit braucht das viel mehr diese Auseinandersetzung. Es sind schon wieder merkwürdige Menschen hinter mir, die irgendetwas sagen, von dem ich nichts höre. Eine Ansprache. Eine Ansprache. Schätze ich mal. Und du auf TV kriegst mal Verfolgungswahn. Ich muss da immer hinter mir schauen. Aber da ist aber nur eine blaue Wand. Vor der wunderhübschen Pflanze. Ich werde hier gepflanzt. Also das versuchen wir auf alle Fälle nicht, sie zu pflanzen. Einfach ein bisschen sozusagen ihre Gedankensweise und die Herangehensweise der letzten zwei Jahre herauszufinden. Das war auch sozusagen, wenn man Vertrauen aufbauen soll bei den Menschen in der Region, damit sie sich eben auch beteiligen, das war dann sozusagen das Konzept der Kulturnautinnen und Kulturnauten und Kulturnautinnen. Genau. Das war auch schon beim ersten Mal mit den Residencies und auch die Dinge, die Projekte, die wir wie eine, diese Citizens Orchestra, die Bevölkerung der Bürger und Bürgerinnen mit dem Chor, das baut ja Vertrauen auf, weil man immer wieder, wir sind viel in Schulen gegangen, viele Workshops gemacht, Leute animiert mitzumachen. Und das ist immer gewachsen, gewachsen. Wir hatten dann am Schluss fast 100 Leute, die da musiziert und gesungen haben. Und ich bin sicher, wenn man sagt, was ich vorhin gemeint habe, dass wenn wir jetzt noch ein Jahr da oder zwei Jahre da geblieben wären, um das nächste, dann hätten wir 400 Leute im Orchester, weil alle so glücklich waren vom Prozess. dann hätten wir 400 Leute im Orchester, weil alle so glücklich waren vom Prozess. Und das ist dann schade, dass solche Dinge, weil das Festival nicht die Ressourcen hat, an einem Ort weiterzumachen und einen neuen Ort aufzubauen. Da, glaube ich, muss das neu gedacht werden. Sie haben gerade vorher erwähnt, Sie hat es interessiert, wie sich eine Region definiert. Im Zuge des Festivals, das auch 2019 zum Beispiel stattgefunden hat. Haben Sie da eine Antwort darauf gefunden? Ja, also natürlich Perg-Struhngau als jetzt nicht organische Region, ganz andere Erfahrung als natürlich das innere Salzkammergut, das schon immer so quasi zusammengehört und seine Definition hat. Auch wenn man merkt, dass gewisse Charakterzüge anders sind in einem Ort wie Hallstatt, also in Bad Ischl oder so. Aber das war schon noch gar nicht, wo die Bürgermeister schon viel zusammenarbeiten. Und in Perg-Stungau war es so, wo auch der Wunsch war von dem Geschäftsführer der Liederregion, hat gesagt, das wäre ganz toll, wenn die Leute lernen, mehr miteinander zu arbeiten, weil das sind sie nicht gewohnt. Und dann weiß man so, die in Perg mögen die Greiner nicht, die Greiner mögen die nicht. Also da gibt es diese ganzen Dinger, die da ablaufen. Aber natürlich in dieser modernen Zeit lernen alle miteinander zu arbeiten. Aber man hat schon gemerkt, dass es so Grenzen gibt, die im Zuge von Zusammenarbeit dann auch überbrückt werden können. Das andere war organischer als Prozess. Und wurde dann schlussendlich soziale Wärme produziert? Ja, ich glaube schon. Ja, also es war, die Projekte, ganz viele haben sich wirklich damit auseinandergesetzt und auch, wir hatten dieses wunderbare projekt von times up die wärme kreislerei die auch teil von centrifuge war wo sie zuerst workshops gemacht haben und dann so einen wagen wie eine kreislerei eine mobile kreislerei durch die gegend gefahren sind und auf märkte auf nicht nur im rahmen des des festwürfels sondern auch im rahmen von anderenanstaltungen, die da waren, aber als Festival da waren, jeden Tag im Festival, wo sie, wir haben das so Archiv der Träume genannt, wie stellen sich die Menschen sozusagen soziale Wärme und wie sie zusammenleben möchten vor. Und diesen Katalog haben wir auch den Bürgermeisterin überreicht, als sozusagen die Vision ihrer Bevölkerung, wie sie gerne miteinander zusammenleben möchten. Also das war ein ganz wichtiger Teil. Oder was ich schon erwähnt habe, diese Citizen Orchestra und Chor, da saßen Bankdirektoren neben Schülerinnen, neben Unternehmerinnen, neben Menschen aus verschiedenen Kulturen und haben einfach gemeinsam musiziert. Manche kannten sich nicht oder viele kannten sich nicht und haben einfach gelernt, gemeinsam zu musizieren, gemeinsam Texte zu schreiben, auch da um dieses Thema der sozialen Wärme. Wir haben viel mit den Bauern und Bäuerinnen gemacht, weil die Region hat viele fantastische, auch innovative Landwirte. Das war ein ganz wichtiges Zeichen, auch wie ihre Produkte und wie sie rangehen und wie sie ihre Landwirtschaften verändern für die heutige Zeit und auch im neuen Wetter, was plötzlich Dinge wachsen können, die vorher nicht wachsen konnten. Wir haben ganz viel mit Menschen, mit Organisationen, die mit Menschen mit Behinderung arbeiten. Wir sind viel Geschichten erzählt. Wir haben, ja, also es war wirklich ein ganz, ganz, da ist sehr viel passiert. Wir haben uns auch mit dem Thema Tod beschäftigt. Bei einer wunderbaren Installation im Zentrum von Perg. Ganz viel auch im öffentlichen Raum. Und natürlich haben wir uns auch mit dem dunkelsten Kapitel Österreichs Geschichte, weil Mauthausen da war, haben wir ein Projekt gemacht im Vorhof des Lagers, wo es aber um Faschismus und Radikalismus heute geht. Also wie eine griechische Tragödie vor diesem unglaublichen Ort. Und das hat viel Diskussion gemacht. Um zur anderen Frage anzuknüpfen, das war Künstlerin aus Griechenland, die sich damit auseinandergesetzt haben. Und wir haben im wunderbaren Imper, gibt es diese Gärtnerei, und das war unser Festivalzentrum und da wurde viel diskutiert. Das war ein ganz toller Ort, wo sehr viel nach den Vorstellungen, Auseinandersetzungen stattgefunden war, wo wir zusammen gegessen, getrunken haben. Wo auch Schülerinnen von der Schule, die auch kochen gelernt haben, so einen Social Lunch gemacht haben als Fundraiser für Menschen, für Flüchtlinge, wo wir auch Leute aus unterschiedlichen Bereichen eingeladen haben. Und das war natürlich 2021 dann wegen Covid nicht mehr möglich, so ein Zentrum zu haben. Und das hat wirklich gefehlt. Diese soziale Wärme hat dann an einem Ort, wo man sich so austauscht, das hat wegen Covid komplett gefehlt. Das heißt, Menschen und Diskussionen in der Location von Pflanzen. So schön war das gerade vor. Genau, es war wunderschön in diesem unglaublichen Garten. Sie haben es gerade vorerwähnt, es sind auch Menschen aus dem sozialen und aus dem Bildungsbereich gekommen. Nicht nur gekommen, sie haben mit uns gearbeitet. Wir sind zu ihnen gekommen, quasi. Okay, also sie sind zu Ihnen gekommen. Wie war dann die, also haben Sie dann sozusagen diese Zwischeninstanz gebildet zwischen Menschen aus dem Sozialbereich, die dann eben mit Ihnen kulturelle und künstlerische Projekte umsetzen? Ja, also das ist, was ich unter Inklusion verstehe. Und Kunst und Kultur, ich denke, das Festival der Regionen, das müsste eine Hauptaufgabe sein, vor allem, wenn man an einem Ort geht, weil sonst hat man auch null Publikum, weil man ist dann nicht miteinander verbunden. Aber die Verantwortung ist immer für die Leute, die da leben. Und die Verantwortung ist, wie können wir ihnen Respekt zeigen, auch Respekt für ihre, wo sie leben, und Respekt für ihre Träume, in der Ich-Form, also für mich ist es wichtig, das alles sehr ernst zu nehmen und all diese Dinge einfließen zu lassen und nicht Leute zu exkludieren, das Gegenteil von Inklusion. Also keine Leute auszugrenzen, egal ob sie wirtschaftlich, sozial, gesundheitlich oder was auch immer zu einer anderen Gruppe gehören. Und deshalb haben wir auch bei beiden Festivals, und das ist auch so im Zirkus des Wissens, das haben wir auch so, dieses Prinzip, dass man jeder oder jede so viel gibt, wie sie sich leisten können. dass man jeder oder jede so viel gibt, wie sie sich leisten können. Aber es gibt keine Kartenpreise, weil dadurch können wir ermöglichen, dass Menschen, die vielleicht sich etwas nicht leisten können, trotzdem kommen können. Und Elon Musk kann dann auch 100.000 Euro für eine Eintrittskarte zahlen. Wenn er möchte. Eine Million, wenn er kommen möchte. Wenn wir ihn reinlassen. Wie sich im Moment benimmt, eher nicht. Reiche Menschen können mehr geben. Und das funktioniert sehr gut. Und es übernimmt Verantwortung. Und es sagt auch etwas über soziale Wärme. Das ist ein Akt der sozialen Wärme, zu sagen, ich kann es mir leisten, ich zahle mehr, damit die, die es sich nicht leisten können, auch ins Theater oder ins Museum oder irgendwo hingehen können. Und eigentlich müsste unsere gesamte Kulturlandschaft einfach pay as you can sein. Worauf hat der Fokus 2019 auch gelegen, ist mit fair pay oder pay as you want. Pay as you can. Want ist was anderes, weil reiche Leute wollen vielleicht nicht so viel geben. Aber pay as you can appelliert an diese moralische Seite, dass man es sich leisten kann und das soll man zahlen. Es gibt auch dieses pay as you wish, aber ich finde das nicht gut, weil manche haben viel Geld, aber wishen, nicht zu zahlen. Zahlen sie mit einem Wish sozusagen. Das Festival allgemein versucht, aktuelle Themen in der Region aufzugreifen. Sind Sie der Meinung, dass es jetzt auch wieder ein Festival geben sollte zum Thema soziale Wärme? Das müssen die entscheiden, die jetzt verantwortlich sind. Ich glaube, eine gute künstlerische Leitung weiß, wenn sie irgendwo nicht mehr ist, das Thema soziale W wärme kann ja immer uns begleiten und das ist von region zu region verschieden ich glaube jetzt haben wir auch die den ganzen diskurs wie und da ist soziale wärme vielleicht nicht schlecht als grundgedanke ist wie kommen wir als kunstschaffende überhaupt zu unserem publikum wieder weil das ist der große diskuss ja man sagt nur die Theater sind halb leer oder die, die halb leer waren, sind jetzt ganz leer und so weiter. Also wir müssen überhaupt das Vertrauen des Publikums gewinnen, wieder in die Theaterräume zu gehen, wieder in die Ausstellungen zu gehen, wieder Musiktheater und Konzerte haben es ein bisschen leichter, große Namen haben es leichter. Die kann sich das Festival der Regionen nicht leisten und deshalb muss man das Vertrauen gewinnen, dass Leute auch Dinge anschauen, wo sie nicht wissen, was es ist oder wo sie die Namen nicht kennen und da ist soziale Wärme als Ansatz sicher nicht schlecht, aber man kann ja mit sozialer Wärme auch Zug fahren. Das ist ja nicht... Es soll eher nicht zu Hause stattfinden, die soziale Wärme auch Zug fahren. Das ist ja nicht... Es soll eher nicht zu Hause stattfinden, die soziale Wärme. Gut. Kommen wir zu dem Festival 2021 mit dem Titel Untertag Underground im historischen Salzkammergut Oberösterreich mit Bad Ischl, Bad Gäusern, Hallstatt und Obertraun waren dabei. Genau. Gut recherchiert. Fantastisch, war sicher nicht schwer. Ist noch online. Genau, ist noch online und aktuell zu sehen. Der Titel war ja irgendwie wie so eine Prophezeiung, weil als wir den Titel gefunden haben, das hatte ja mehr zu tun mit, natürlich, dass dort das Salz abgebaut wurde, Untertag, das ist die oberste Schiene, aber dann gab es alles, was man dort unter Tag oder underground oder versteckt ist und es ist ja auch ein Ort von Underground-Kultur, was gibt es für Underground-Kultur in der Region und welche Themen werden einfach Tabuthemen, werden in den Underground gepusht, die man hervorbringen muss. Und dann kam Covid und dann waren wir alle underground und lebten alle quasi underground. Und das war wie eine Prophezeiung für etwas, das ganz schrecklich unser Leben beeinflusste, wo wir gar nicht wussten, können wir das Festival überhaupt machen oder nicht? Können wir die Residencies, können wir die Kulturnautinnen einladen oder nicht? Aber Gott sei Dank haben wir Wege gefunden, diese Residenz der Kulturnautinnen so zuen oder nicht. Aber Gott sei Dank haben wir Wege gefunden, diese Residenz der Kulturnautinnen so zu machen, dass niemand krank geworden ist. Das muss man, damals waren wir weder geimpft und noch war das Testregime noch so streng, aber alles, was wir kriegen konnten, getestet wie verrückt und haben trotzdem Workshops geschafft, auch mit mehr und mehr, als sich das geöffnet hat und dadurch, ich glaube, dadurch, dass wir sie nicht, viele haben gesagt, Gott sei Dank seid ihr noch da, Gott sei Dank habt ihr nicht aufgegeben, das hat das Vertrauen ganz gestärkt und dann kam Gott sei Dank gutes Wetter und wir waren dort direkt, als die Infektionszahlen am niedrigsten waren und dadurch war das Festival möglich, wobei viele Ressourcen mussten wir ausgeben, um diese ganze Covid-Verwaltung zu managen. Aber es ist gut gegangen und ich glaube, dass wir durchgehalten haben, dass wir nicht gesagt haben, wir verschieben ein Jahr. Dass uns auch sehr viel soziale Wärme von der lokalen Bevölkerung dadurch entgegengekommen ist. Dass wir die Einzigen waren, die da geblieben sind und weitergemacht haben. Und weil ihr auch noch mehr als das Jahr zuvor auf Partizipation gesetzt habt, in einer Zeit, wo es sich dann wirklich eher schwierig gestaltet hat auf alle Fälle. Fast unmöglich, aber es ist gegangen. Und die Eröffnung war mit ganz viel Partizipation, ganz viele Gruppen, hunderte Mitwirkende, die wieder getanzt, gesungen, gerappt haben und den Bad Ischla Kurpark so zum Beben gebracht haben. Wir kamen quasi aus dem Underground und haben uns dann in die Oberfläche gewagt. Aber woher ist allgemein die Inspiration für diesen Titel gekommen? Weil meiner Meinung nach ist der etwas unkonventionell gewesen in einer Zeit der Pandemie. War das genau die Absicht? Nein, aber der Titel war vor der Pandemie. War das 2020? Der Titel haben wir schon Ende 2019 für die Ausschreibung erfunden. Und Anfang 2020, ab Jänner, lie für die Ausschreibung. Und Anfang 2020, ab Jänner, lief die Ausschreibung. Und im März gingen wir alle underground. Das ist nicht unkonventionell, sondern es war wie eine Prophezeiung. Seitdem bin ich sehr vorsichtig, mit welchen Titeln ich erfinde. Ich werde jetzt nur mehr Tiramisu oder hohe Pensionen für alle, falls wieder sowas passiert. Wie hat sich das dann allgemein in dieser Zeit gestaltet? Hat es 2020 schon um die zehn Backup-Pläne gegeben im Falle des Falles, dass doch wieder ein Lockdown kommt? Wie war dieser Spagat zu meistern zwischen Lockdown und Corona-Maßnahmen, Lockerungen? Das Festival der Region, da hatte ich als künstlerischer Leiter und die Andrea Hummer als Geschäftsführerin, hatten wir in dem Sinn Glück gehabt, dass das Festival erst 21 war. Das heißt, wir hatten nicht den Druck, den viele unserer Kollegen und Kollegen gehabt haben, wo man nicht wusste, was morgen ist. Das war für uns ein Glück und das hat uns ermöglicht, in dem Lockdown, wo viele Einreichungen gekommen sind, hatten wir Zeit, Einreichungen zu lesen, was man hier sonst nicht wirklich hat. Und bei über 400 muss man ganz viel, das nimmt schon eine gewisse Zeit in Anspruch, wenn man die Einreichung in Ernst nimmt. Und irgendwann mal habe ich gesehen bei meinen Kollegen und Kolleginnen, dass sie ständig Pläne umgeschmissen haben. Und ich habe mir gedacht, das bringt nicht viel, sondern wir warten einfach so weit ab, bis es nicht mehr geht und dann entscheiden wir. Dann machen wir den nächsten Plan. Also wir arbeiten immer am idealen Plan und ändern den nur, wenn wir müssen, knapp davor. Weil alles andere hat extrem viele Ressourcen aufgefressen, extrem viel Geld gekostet und man hat Plan A, Plan B, Plan C, Plan D und dann doch und dann ist jemand krank und dann doch wieder nicht gespielt. Und ich habe gesagt, vergessen wir das. Wir arbeiten an dem idealen Plan und ändern es, wenn es soweit ist, wenn es sein muss. Und wir hatten Glück, wir mussten es nicht ändern. Und das war aber das Glück auch, dass wir ein Festival, das alle zwei Jahre stattfindet und wir im 21. Jahr waren, weil im 20. Jahr wäre das nicht gegangen. Also ich zolle viel Respekt zu all den Menschen, die an Kultureinrichtungen arbeiten, die es geschafft haben, trotz dieser schwierigen Zeit und trotz dieser vielen Veränderungen irgendwie Spielpläne aufrechtzuerhalten und im Guten dann Festivals gemacht haben. Und einfach dieses Bedürfnis der Menschen, und das hat man beim Festival gesehen, die waren so froh, dass etwas wieder stattfindet. Dieses Bedürfnis der Menschen zu sagen, wir sind für euch da und wir versuchen so viel soziale Wärme auch im Underground zu streuen. Wir haben gerade vorher noch ein Video von sozialer Wärme gesehen. Da sind Sie ganz, also nicht ganz oft, aber halt immer wieder mal durch das Video gelaufen. Haben Sie direkt mit der Bevölkerung auch zusammengearbeitet? Wie war die Zusammenarbeit? Wie haben Sie die in Erinnerung? Ich muss sagen, dass im Gegensatz zu meinen früheren Kolleginnen, die das Festival ich habe fast ein Jahr immer in der Region gewohnt. Beim Festival der Regionen in Bad Ischgl sogar noch mehr, noch länger. Und in Perg auch fast ein Jahr. Da hat uns der Bürgermeister und die Stadt eine Wohnung zur Verfügung gestellt, die dann auch quasi unser Büro wurde. Aber ich habe ganz viel in der Region beobachtet. Ich habe ganz viele Leute, weil das meiste für Partizipation und Vertrauen ist Kommunikation. Wir haben ganz viele Infoveranstaltungen gemacht im 19., im 21. war das nicht möglich. Da haben wir Walk-and-Talks gemacht. den Künstlern immer entlang der Trauern oder irgendwo gelaufen, damit niemand krank wird. Und das geht nicht anders, weil sonst entsteht die Partizipation nicht. Und da haben wir ganz viel investiert, auch mit dem Team, das ja immer dann wächst, mit den Menschen vor Ort zuerst zu informieren, also die Kommunikation nach innen und dann nach außen. zuerst zu informieren, also die Kommunikation nach innen und dann nach außen, und sie mit den Künstlerinnen, die für ihre Arbeit wichtig sein könnte, zusammenzubringen, zu schauen, ob die Chemie stimmt, ob die Lust aufeinander haben. Und wenn das der Fall ist, dann gibt es den nächsten Schritt und dann werden die Projekte konkretisiert. Gut, wir sind schon langsam am Ende angelangt. Ein paar Fragen hätte ich aber noch. Schießen Sie los. Wir sind in Fahrt. Es regnet hinter uns jetzt. Wie das? Es regnet hinter uns jetzt. Ah ja, spannend. Cool. Wie ich und mein Kollege den Tag heute begonnen haben, haben wir eine Anmoderation gestartet an diesem besonderen Live-Sendetag von DorfTV. Und da haben wir Sie als Zirkusdirektor angekündigt, denn Sie sind ja jetzt künstlerische Leiter vom Zirkus des Wissens an der Johannes Kepler Universität. Haben Sie sich von der künstlerischen Leiter zwei Jahre zuvor beim Festival der Regionen etwas mitnehmen können, eine Art Arbeitserfahrung gesammelt? Also ich denke, man nimmt immer etwas mit in seinem Leben. Und ich denke, diese Verbindung von meiner Arbeit selber auch als jemand, der auf der Bühne gestanden ist, als auch jemand, der inszeniert hat, als auch jemand, der ein Theater in Wien, vielleicht die schwierigste Stadt der Welt, ein Theater zu leiten. Weil jeder Wiener ist ein Theaterdirektor in Wien und wissen alle sehr genau, was man zu tun hat als Theaterdirektor. Jeder Taxifahrer wird dir erzählen, was man spielen soll. Nein, es war eine sehr schöne Zeit am Schauspielhaus, auch mit sehr vielen internationalen Künstlerinnen. Dann hatte ich das Glück gehabt, weil das haben nicht viele, so eine Kulturhauptstadt mitzugestalten, als künstlerischer Leiter für die Darstellung der Kunst, wo ich ganz viel angefangen habe, noch viel intensiver in alles, was Partizipation, Inklusion, wir haben ja im Schauspielhaus unter meiner Leitung damals das Hunger auf Kunst und Kultur gegründet, wo es auch ermöglichen soll, Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, am kulturellen Leben teilzuhaben. Und all diese Dinge formen irgendwann einmal eine Person und eine Art zu arbeiten, eine Methodologie. Ich habe ja auch in Süditalien gearbeitet, wo ich ein Projekt gemacht habe, das heißt Reinventare Eutopia, wo es um eine Utopie für Europa gegangen ist, in Form einer Bewerbung für eine Kulturhauptstadt. Mit 12.000 Menschen haben wir da gearbeitet. Also es war eine wirklich tolle Erfahrung. Und all das nimmt man mit. Und dann habe ich Festival der Region, das heißt, ich war wieder nah hier und dann hat es irgendwie einen logischen Schritt, weil ich mich auch gerne immer wieder neu erfinde, wiederhole mich so ungern, immer wieder neu erfinde und kam die Möglichkeit, Kunst und Wissenschaft zu verbinden. Bekanntschaften, Netzwerke, die haben jetzt zu dem Spielplan, den ich finde sehr aufregend, Spielplan des Zirkus des Wissens, wo ich auch wieder das Vertrauen der Wissenschaftlerinnen zuerst gewinnen muss, dass die sich die Zeit nehmen, weil die alles sehr beschäftigte, extrem auch weltbekannte Menschen, die da arbeiten, aber es gibt doch mehr als 2000 fantastische Forscher und Forscherinnen, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen da, die, noch nicht alle 2000, die ich kenne noch nicht, aber ein paar arbeiten jetzt und die bringe ich mit Künstlerinnen zusammen, die etwas entwickeln. Und dann macht es irgendwie Sinn, weil plötzlich meine Frau ist Physiklehrerin und macht jetzt ihr Doktorat in Bildung. Meine Tochter studierte Art Science in Den Haag. Und plötzlich sind wir eine ganze Familie, die Kunst und Wissenschaft miteinander verbindet. Und das finde ich einen lustigen Zufall. Aber irgendwie macht das alles diese organische Reise durch sehr unterschiedliche Theaterwelten mit unterschiedlichen Theatermenschen, vom ganz großen Burgtheater bis zur Freie Gruppe, bis zum Schauspielhaus, bis zu einer Kulturhauptstadt. Angefangen habe ich am Broadway mit Harold Prince. Und aus all dem lernt man etwas und das nimmt man mit auf die Reise. Und ich wollte, seitdem ich neun Jahre alt bin, wollte ich schon immer Zirkusdirektor werden, weil mein Vater hat mich genommen zu Barnum & Bailey, Three Ring Circus, dieser amerikanische Zirkus, gastierte in Tel Aviv, wo ich geboren wurde und ich saß da und habe gesehen, ein Ring, die Clowns, in einem anderen Ring, die Elefanten, da mitten die Akrobaten, dann wechseln sie immer und ich habe gedacht, so ein Three Ring Circus, das ist, das ist, was ich will. Das war die Kulturhauptstadt, war dann so ein Five-Ring-Circus, weil da ist auch viel passiert, aber da hatte ich noch keinen Titel. Und plötzlich kam die JKU und hat gesagt, möchtest du Zirkusdirektor werden? Und da konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Und es ist ja auch ein ganz spezieller, toller Raum und es passieren dort Sachen, die sehr spannend sind, weil sie eben ganz anders sind. Wir sind ganz anders als alle anderen Theater, arbeiten aber mit fantastischen Menschen und bringen die fantastischen, wunderbaren, kreativen Wissenschaftlerinnen zusammen mit fantastischen, kreativen, wunderbaren Künstlerinnen. Und das, was sie machen, ist einzigartig auf der Welt. Sehr schön. Ich glaube, mit diesem Satz beenden wir das Interview. Herzlichen Dank für Ihre Zeit und für das wunderbare Gespräch. Thank you.