Herzlich Willkommen an diesem schon frühlingshaft warmen Montagabend bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch, hier aus dem Studio von Dorf Grunde wohl hat die Stadt Linz bereits im Jahr 1992 ein Frauenbüro eingerichtet, um frauenspezifische Anliegen und Bedürfnisse gezielt ins Bewusstsein zu rücken und auch entsprechende Projekte und Kampagnen zu unterstützen. Vieles konnte in den vergangenen 30 Jahren erreicht werden. Dennoch müssen wir alle uns eingestehen, dass Feminismus und Frauenpolitik gerade in den letzten Jahren doch schwere Rückschläge erlitten haben. Die Benachteiligung, das ist ohnehin gemeinhin bekannt von Frauen gerade am Arbeitsmarkt, Stichwort ein Drittel weniger Einkommen, dann natürlich daraus auch abgeleitet die drohende Altersarmut für viele Frauen, wiederum auch das Zurückdrängen von wichtigen frauenpolitischen Errungensschlaften und last but not least auch ein sehr beunruhigendes Thema, die anwachsende Zahl von Gewaltdelikten, oft tödlichen Gewaltdelikten gegen Frauen, erfordern natürlich, gerade auch im urbanen, im städtischen Kontext, ein konsequentes und entschlossenes Gegensteuern von Politik und Verwaltung. Und genau das möchte ich mir heute im Rahmen der kommenden 60 Minuten meiner Politikgespräche mit Vorwärtsdrang für die Stadt Linz näher ansehen. Ich freue mich, dass ich dazu zwei Gäste bei mir im Studio willkommen heißen darf, nämlich gleich neben mir sitzend die neue Frauenbeauftragte der Stadt Linz, Stefanie Abena-Twumasi, und neben ihr sitzend Elisa Lummersdorfer von der Initiative Stopp Linz, Stadtteile ohne Partnergewalt, einer Initiative, die sie dann auch näher vorstellen wird. Ich freue mich, dass Sie heute hier bei uns im Studio sind und dieses Thema angehen können mit uns. Und ja, ich möchte gar keine Zeit verlieren. Ich beginne gleich mal mit Ihnen, Frau Tvumasi. Ich darf Ihnen in Wahrheit in zweierlei Hinsicht gratulieren. Zum einen zu Ihrer neuen Funktion, die Sie vor wenigen Tagen angetreten haben. Sie wurden in der Stadt Linz eben als neue Frauenbeauftragte vorgestellt. Aber, und das ist der zweite Anlass, das Frauenbüro selbst hat ja vor wenigen Wochen, natürlich im Jahr 2022 noch, das Jubiläum des 30-jährigen Bestehens gefeiert. Das interessiert uns natürlich gleich auch in Verbindung mit Ihrer Person, nämlich, und das ist meine erste Frage gleich an Sie, mit welchen Motivationen sind Sie denn diese neue Funktion gegangen, beziehungsweise, wenn Sie sich selber jetzt auch in Verbindung mit dem Frauenbüro setzen, mit dieser doch sehr beachtlichen und ansehnlichen Geschichte, welche Bilanz können Sie vorweisen, die Ihnen vielleicht wiederum gleich auch einen Schub mitgibt für Ihre neue Aufgabe? Ja, Dankeschön für die Einladung. Ich freue mich riesig, dass ich heute da sein darf und vor allem auch über dieses so wichtige Thema reden darf. Ja, ich bin jetzt Frauenbeauftragter der Stadt Linz und vor allem in Karenz-Vertretung für die Jutta Reisinger. Und wie Sie schon erwähnt haben, letztes Jahr haben wir die 30-Jahr-Feier gehabt und das ist halt einfach ein irrsinniges Zeichen, finde ich, ein irrsinnig positives Zeichen für eine Stadt, für die Stadt Linz, dass es schon seit über 30 Jahren so ein Büro wie das Frauenbüro der Stadt Linz gibt. Und da gibt es natürlich ganz viele Errungenschaften, sei es jetzt, dass das Büro überhaupt mal eingerichtet worden ist. Das ist eine Errungenschaft, weil das ist nicht selbstverständlich, sollte es sein. Und dass es dann zum Beispiel auch mit 2009 die erstmalige Stadträtin gegeben hat, die für diesen Bereich zuständig ist. Das ist natürlich dann Mag. Eva Schobisberger. Und da hat es unterschiedlichste Punkte gegeben. Natürlich sind wir in dem Bereich ganz stark bewusstseinssensibilisierende Arbeit. Sie haben es eh schon angesprochen, eben am Arbeitmarkt und die ganzen Hürden, die wir jetzt als Gesellschaft einfach auch gerade facen, da ist natürlich das Frauenbüro ganz stark bemüht, eben halt mit verschiedensten Maßnahmen und Projekten und auch Förderungen anzusetzen. Und eins, was mir persönlich eben halt auch sehr gefällt, ist der Frauenpreis, weil ich finde, es ist in diesem Themenbereich oft einfach sehr hart und schwierig und echt nicht zum Lachen. Und man muss sich eben auch Momente nehmen, wo man Errungenschaften feiert, vor allem wo man auch Frauen feiert und Frauen auch Frauenraum gibt und das macht der Frauenpreis der Stadt Linz, den es eben jetzt schon seit 2012, glaube ich, gibt, wenn ich mich jetzt nicht durchnenne, 2006 eigentlich, damals noch unter einem anderen Namen und seit 2012 ist eben heute der Frauenpreis der Stadt Linz. Vielleicht darf ich dann nachher nur kurz darauf eingehen, wer die Gewinnerinnen von heuer sind. So, ist ein kleiner Cliffhanger jetzt. Was mich persönlich mit dem Frauenbüro sehr gut verbindet, ist halt einfach, ich bin Linzerin, ich bin eine Frau und ich habe es einfach in der Vergangenheit geliebt, zu den Veranstaltungen vom Frauenbüro zu gehen, weil es halt einfach on point sind, eben genau die Bedarfe der Gesellschaft immer versucht herauszufiltern und vor allem eben den Fokus ganz klar auf Frauen hat. Also das ist mein persönlicher Bezug und ich finde das schön. Frau Lommersdorfer, ich bin, das ist wenig überraschend, naturgemäß ein sehr intensiver Beobachter des politischen und auch gesellschaftlichen Geschehens. Das bringt meine Aufgabe auch hier bei DörfTV in der Politikredaktion so mit sich. Ich muss aber gestehen, noch selten ist mir eine Kampagne so ins Auge gestochen wie Ihre. Nämlich aufgrund der Präsenz, aufgrund der Regelmäßigkeit, vielleicht auch aufgrund der Charmanz, aber ohne quasi auch diese klare Botschaft, die Klarheit vermissen zu lassen, nämlich von Stopp Linz, Stadtteile ohne Partnergewalt. Ich würde Sie ganz gern einladen, mal kurz zu beschreiben, was hat Sie denn bewogen, diese Kampagne ins Leben zu rufen, wo ist sie angesiedelt, beziehungsweise was wollen Sie denn eigentlich damit bewirken? Ja, danke für die lobenden Worte. Das darf ich jetzt ausplaudern. Wir haben voriges Jahr, also 2022, den Frauenpreis der Stadt Linz bekommen und das hat uns medial sehr gepusht. Also der Preis, der finanzielle Preis hat uns sehr weitergeholfen, aber eben auch dadurch auch die mediale Öffentlichkeitsarbeit, die das Frauenbüro für uns gemacht hat. Wir haben das Projekt Stopp! Stadtteile ohne Partnergewalt ist vor ungefähr 2010 von einer Professorin aus Hamburg, von der Sabine Stöwvesand, konzipiert worden, wissenschaftlich fundiert, begleitet worden und dann 2019 von der Maria Röstlhummer, das ist die Geschäftsführerin der autonomen Frauenhäuser in Österreich, nach Österreich geholt worden. Ich habe schon während meinem Studium, also vor zehn Jahren ungefähr, von Stopp gehört und wollte unbedingt bei Stopp mitmachen. Das hat auch die Geschäftsführung vom Linzer Frauenhaus gewusst und hat uns dann eben 2021 informiert, dass Stopp auch in Österreich ausgerollt werden sollte. Für mich war, ich habe jahrelang im Frauenhaus in der Einzelfallarbeit, also in der direkten Arbeit mit den Bewohnerinnen gearbeitet und da in Gesprächen mit den Bewohnerinnen oder auch bei Abklärungsgesprächen von Frauen, die zu einer Beratung ins Frauenhaus gekommen sind, erfahren eben dieses Gefühl, warum hilft mir niemand aus meiner Nachbarschaft, aus meinem Freundes-, Bekanntenkreis, in der Arbeit? Das gibt es doch nicht, dass mein Umfeld nicht mitbekommt, nichts hört, nichts sieht, also die körperliche Gewalt nicht sehen will, das nicht mitkriegt. die körperliche Gewalt nicht sehen will, das nicht mitkriegt. Mir hat die Einzelfallarbeit, also die Arbeit mit den Bewohnerinnen, viel getaugt und taugt mir nach wie vor. Aber es war dann auch so, dass es, hey, können wir da nicht irgendwie früher ansetzen? Es gibt in Linz und in Oberösterreich eine Vielzahl an Beratungsstellen für Frauen. Also das Gewaltschutzzentrum, das Autonome Frauenzentrum, Frauenberatungsstellen, das Frauenhaus. Es gibt auch für Täter oder Männer, die Angst haben, Täter zu werden, Beratungseinrichtungen, zum Beispiel die Männerberatung. Aber, und das ist eben so das Innovative oder Neue an unserem Konzept, wir arbeiten direkt mit dem Umfeld. Also wir arbeiten direkt vor Ort, dort wo die Gewalt passiert, in den Nachbarschaften, in den Siedlungen, in den Häusern. Und genau dort, wo eben die Gewalt passiert, kann das Umfeld entweder schweigend zuhören, die Gewalt verdrängen, nicht hinschauen, bewusst weghören oder eben, und das ist eben der Auftrag von Stopp, er kann aktiv werden, kann die Gewalt stoppen, kann die Gewalt verhindern, kann so Familien, Frauen viel Leid ersparen, beziehungsweise bis eben zu, wie Sie zuerst angesprochen haben, Femizide und schwere Gewalt an Frauen verhindern. Jetzt sind wir natürlich schon sehr tief in schwerwiegenden Details, auch der vielen Problemstellungen zur heutigen Thematik. Ich gehe jetzt noch ein, fast zwei Schritte zurück, Frau Twomasi. Die Stadt Linz, das ist ja für sich schon eigentlich aufsehenerregend, hat bereits in den Jahren 2011 und 2018 in enger Zusammenarbeit mit der Frauenabmatiken herangegangen sind. 2011 war der Frauenbericht doch eher basierend auf eher sehr qualitativen Herangehensweisen, Interviews mit Frauen, das wurde ja auch angestoßen von zahlreichen Fraueninitiativen, die so etwas auch gefordert haben. 2018 wurde das noch einmal vertieft in Form von quantitativen Studien, damit man auch klare Fakten, Zahlen hat, wie sich die Situation von Frauen in der Stadt Linz darstellt. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen. 2018 liegt nun auch schon wieder fünf Jahre zurück. Ich sage jetzt nicht, dass es da dringend schon wieder einen neuen Frauenbericht braucht, aber es hat sich seither viel getan. Und zwar ist hier in erster Linie herauszustreichen natürlich unsere bittere Erfahrung, unsere aller Erfahrung mit der sogenannten Corona-Pandemie, mit Lockdowns, wo wir schon sehr früh wussten, dass durch diese sehr einschneidenden Maßnahmen, die zur Abwehr und zur Eindämmung dieser Pandemie und ihrer Gefahren notwendig waren, vor allem auch Frauen negativ betroffen waren. Ich weiß, wir haben gar nicht so viel Sendezeit, um das jetzt alles aufzudröseln, aber wenn Sie jetzt mal versuchen, die wichtigsten Punkte zu beleuchten, wo sehen Sie jetzt mal ausgehend von den Analysen des Frauenberichtes 2018 noch einmal sozusagen eine Verschlechterung oder eine drastischere Entwicklung für Frauen, gerade jetzt auch in diesen Monaten und Jahren der Pandemie, wo Sie sagen, auch im Frauenbüro, da müssen wir schon konsequent noch mehr als zuvor ein Auge drauf haben. Ja, das ist definitiv ein ganz wichtiger Punkt, den man natürlich nicht so vorhersehen hat können. Die Pandemie hat uns alle erwischt. Und es ist wirklich jetzt so, dass sehr stark zu beobachten ist, dass aufgrund dessen, dass durch die Pandemie sich alles zurückverlagert hat in den eigenen vier Wänden, da einfach ganz, ganz viele Sachen jetzt nicht mehr so von außen sichtbar waren. Das heißt, das Umfeld ist halt ganz klein geworden, das soziale Umfeld ist halt noch kleiner geworden. Das heißt, Gewalt hat zugenommen. Und auch, was wir ganz stark beobachten, sind halt einfach die Retraditionalisierung von geschlechtstypischen Rollen. Das hat damit ganz stark stattgefunden. Und vor allem, da erleben wir gerade einen Backlash, also wir waren da schon, glaube ich, in guten Schritten voran und jetzt sind wir halt mal ein paar vielleicht Jahre, wir wissen es noch nicht, zurückgeworfen worden, weil diese Pandemie halt einfach wirklich die Missstände in unserer Gesellschaft nochmal verstärkt hat. Das heißt jetzt auch am Arbeitsmarkt, die prekären Arbeitssituationen, dann wenn es darum geht, wenn man Kinder zu Hause hat, Homeoffice plus gleichzeitig Kinderbetreuung plus gleichzeitig Homeschooling, das sind halt einfach ganz, ganz starke Belastungen gewesen, wo leider Gottes, wie unsere Gesellschaft so aufgebaut ist, eben ganz stark Frauen davon betroffen waren. Und diese Auswirkungen spüren wir gerade und diese Auswirkungen werden wir auch in nächster Zeit sehr stark spüren. Das heißt, da liegt es natürlich an uns, gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnerinnen zu schauen, wo müssen wir da ansetzen, damit wir diese Missstände, die durch Corona halt einfach nochmal verschärft worden sind, ein bisschen aufweichen können und da einfach dem Ganzen entgegenwirken können. aufweichen können und da einfach dem Ganzen entgegenwirken können. Frau Lomersdorfer, inwieweit ist, ich bleibe dabei, auch die Corona-Pandemie mit diesen Folgewirkungen, wie es ja auch Frau Thomasi jetzt schon skizziert hat, mit diesem Rückzug ins Private, sozusagen dieses zunehmend auch unsichtbar werden. Inwieweit ist das für Ihre Initiative auch so ein bisschen ein Impetus gewesen, dass Sie sagen, okay, jetzt müssen wir eigentlich aktiv werden? geholt haben und haben einfach dann gemerkt, dem ist nicht so und haben das erste Jahr mit Frauentischen gestartet, also ausgehend von der Habach-Siedlung in Urfa und haben nach den ersten Infoabenden dann auch in den Online-Bereich wechseln müssen und die ersten Frauentische oder so wie Stopp gestartet hat, die regelmäßigen Treffen, war dann online. Und da hat man das ganz klar gemerkt. Also wir haben diese Stopp-Frauentische, es ist ein ganz partizipatives Format. Das heißt, wie die Teilnehmenden, also in Urfa nur Frauen, im Frankviertel sind die Tische offen für alle Geschlechter. Aber in Urfa hat man einfach gemerkt, es war ganz stark die Themen, die von den Frauen gekommen sind, neben dem Hauptthema Partnergewalt, Männergewalt, war einfach dieses Mental Load Thema. Das, dass auf einmal die Frau noch mehr als zuvor alles machen muss. Wenn ich jetzt switchen darf ins Frauenhaus, da war natürlich während den Lockdowns, war es ganz schwierig für die Frauen, rauszukommen aus der Familie. Weil wenn der Partner oder der Mann rund um die Uhr zu Hause ist, ist die Gewalt natürlich gestiegen, aber die Frauen haben kaum oder sehr wenig Möglichkeiten gehabt, rauszukommen. Und nach den Lockdowns sind die Beratungen und auch die Einzüge im Frauenhaus massiv gestiegen. Darf ich nochmal ganz kurz nachfragen, welche Frauen nehmen eigentlich von ihren Angeboten Gebrauch? Wer nimmt an solchen Tischen teil? Eben im Urfa, wo wir gestartet haben mit Frauentischen, ist die Einladung ja nur an Frauen. Und da sind Frauen von 17 bis 65, würde ich mal sagen, quer durch. Also bei uns heißen die ehrenamtlich engagierten Nachbarinnen. Das heißt, das sind auch wirklich Nachbarinnen, die rund um die Habach-Siedlung wohnen. Es sind auch Frauen aus ganz Linz da. Auch wenn es ein Nachbarschaftsprojekt ist, merkt man einfach, dass das Interesse von ganz vielen anderen Linzerinnen groß ist oder das Bedürfnis, da mitzumachen. Dann kommen Kolleginnen aus Familienberatungsstellen, andere Sozialarbeiterinnen, Schülerinnen, die über ein Schulprojekt vom Projekt erfahren haben, Pensionistinnen, wo wir schon merken, mit Frauen aus den Communities haben wir uns am Anfang sehr schwer, also Kontakt zu finden zu Frauen aus verschiedenen Communities. Kontakt zu finden zu Frauen aus verschiedenen Communities. Und da haben wir gemerkt, durch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, anderen Frauenvereinen, ist uns das jetzt auch geglückt, dass einfach die Vielfalt in den Frauentischen größer wird. Wir sprechen bewusst nicht Betroffene an, sondern eben das Umfeld. Aber nach den Zahlen, wie wir von der letzten Studie von der Statistik Austria erkennen, dass jede dritte Frau in Österreich von körperlicher und oder sexualisierter Gewalt betroffen ist, da wird psychische und soziale Gewalt noch gar nicht mitgerechnet, sind natürlich auch viele Frauen, die zu uns kommen, nicht nur Nachbarin, sondern auch Selbstbetroffene. Und dann schauen wir, wie es eben im Setting passt, wie viel eine Frau von ihrer eigenen Gewaltgeschichte erzählen mag, auch von dem, wie sie auszukommen ist. Aber es ist bewusst so, dass es für alle Frauen offen ist. Frau Zwumasi, ich vermute mal, dass jetzt eine ganze Menge Menschen, die uns zusehen bei dieser spannenden Diskussion, wahrscheinlich an den Kopf greifen und grübeln, naja, in Österreich ist das ja eigentlich so, wir haben ja eine Frauenministerin, die sich um diese Themen annehmen sollte. Ich vermute auch, dass viele gar nicht wissen, dass wir eine Frauenministerin haben mit Susanne Raab, die ja mit stolzer Stimme darauf verweist, keine Feministin zu sein. Gleichzeitig haben wir eine Landesfrauen Landesrätin mit Christine Haberlander, von der auch viele gar nicht wissen. Jetzt sitzen Sie ja gar nicht so sehr als Frauenpolitikerin hier, sondern als Frauenbeauftragte. Sie finden einen Rahmen vor, in dem Sie tätig sind oder tätig werden können, je nachdem, was Sie sich sozusagen selber auch zur Aufgabe machen. Aber erklären Sie uns mal ganz kurz, und da können Sie gerne auch nochmal zurückkommen auf die Preisträgerinnen des aktuellen städtischen Frauenpreises, welche Möglichkeiten es eigentlich in so einer Stadt wie Linz gibt. Das ist ja keine besonders große Stadt, das ist ja doch weitgehend überschaubar. Gleichzeitig haben Sie ein Budget, das im Vergleich zu anderen Ressorts ja sehr, sehr überschaubar ist. Wo sind denn eigentlich Ihre Möglichkeiten und Grenzen? Also ich erlebe das so, dass die Möglichkeiten eigentlich sehr breit sind, weil es eben halt wirklich auch von den Akteurinnen und Akteuren der Linzer Stadtpolitik abhängt. Und ich habe das Gefühl, dass sie die Frauenstaaträtin Mag. Eva Schobisberger da sehr ins Zeug legt. Und vor allem als Frauenbeauftragte habe ich jetzt nicht nur diesen gesetzten Rahmen, sondern man kann ja Sachen vorschlagen. Auftragte habe ich jetzt nicht nur diesen gesetzten Rahmen, sondern man kann ja Sachen vorschlagen. Und ich glaube, das ist ja jetzt gerade auch jetzt, wenn wir sehen, okay, dieser Bedarf ist durch Corona eben so und so geschifftet, dann sehe ich es auch als meine Aufgabe, dieses Thema mal darzulegen. Natürlich obliegt das dann die Entscheidung eben halt den zuständigen PolitikerInnen. Und ich glaube, dass es einfach ganz, ganz wichtig ist, wenn man jetzt, also Sie haben jetzt gerade die auf Landesebene und auf Bundesebene die Responsible Personen erwähnt. von was wir da reden. Wir haben jetzt über Jahrzehnte, Jahrhunderte lange die Narrative über Feminismus gehabt, die patriarchal dominiert war. Das heißt, wer hat darüber erzählt, was Feminismus ist? Die Mainstream-Medien und die sind halt einfach Teil des Systems, in dem wir aufwachsen, in dem wir leben und die sind halt einfach nun mal patriarchal. Das heißt, wer eben halt diese Narrative bestimmt, gibt auch den Ton an. Das heißt, da müssen wir schon ganz stark ansetzen und da dieses Umkehren. Und vor allem, man sieht das einfach jetzt auch im Everyday Life, wenn man mit Menschen redet, wenn man sagt, ich bin Feministin. Uh, bist du so eine? Also, dass da eine negative Einstellung ist. Und wenn man das den Menschen dann mal erklärt, was Feminismus ist, dass Feminismus basically bedeutet, dass jede Person in unserer Gesellschaft zu der Person werden kann, die die Person sein möchte. Und das will im Grunde eigentlich jede und dass einfach jede Person auch das zusteht, was jeder Person zusteht und dass es eben halt nicht geschlechtsabhängige Verhältnisse geben sollte. Ich glaube, dass das grundsätzlich jede Person in unserer Gesellschaft will. Zum Frauenpreis, der heuer war, der zeigt, finde ich, auch ganz stark, wie wir uns da auch als Gesellschaft weiterentwickeln. Wenn wir uns jetzt zum Beispiel auch den Feminismus generell über den Verlauf der Zeit anschauen und jetzt, wie er gelebt wird. Und ich finde es einfach super schön, dass eben bei dem jetzigen Frauenpreis haben zwei Gewinnerinnen gewonnen. Das waren die Catcows of Linz. Das sind super toll engagierte Frauen, die auf die Straße gehen und eben wirklich wortwörtlich sexuelle Belästigungen auf der Straße ankreiden. Und da hat man halt die Möglichkeit, als betroffene Person, dass man ihnen das via Instagram zuschickt. Oder wir im Frauenbüro haben jetzt auch so Postkarten, wo man das eben anonym ausfüllen kann und uns das zurückschicken kann. Und diese Frauen kreien das dann eben halt in der Öffentlichkeit an und geben dem Ganzen dadurch eben eine Sichtbarkeit, wo dann Diskurse stattfinden können, wo Gespräche stattfinden können. Und beim Frauenpreis zum Beispiel haben sie erzählt, dass zum Teil Zusendungen von Frauen kriegen, denen das wieder vorhanden ist, wie es Teenager waren, wie es kleine Mädchen waren. Und das zeigt halt einfach auch, wo wir als Gesellschaft stehen, wenn kleinen Mädchen solche Catcalls, also Catcalls zur Erklärung sind eben vermeintlich gemeinte Komplimente, die total unangebracht und einfach sexuelle Belästigung sind. Und wenn kleine Kinder, kleine Mädchen schon so damit konfrontiert sind, dann müssen wir wirklich schauen, dass wir als Gesellschaft da was machen. Wobei, darf ich ganz kurz zum besseren Verständnis noch konkretisieren, das Ankreiden ist ja im doppelten Wortsinne, nämlich auch sehr konkret, indem sie diese blöden, sexistischen Sprüche in Form mit einer Kreide auf die Straße schreiben. Also ein Ankreiden im doppelten Wortsinne. Und damit wird das auch wirklich auf eine gewisse Zeit nachhaltig sichtbar gemacht. Also dass die Preisträgerinnen von Catcalls Linz in diesem Jahr, Frau Lummersdorfer, mich interessiert es noch, auch Ihre persönliche Perspektive. Wir werden noch viel über Ihre professionelle Tätigkeit sprechen, aber Sie als Frau in Linz, wie nehmen Sie die Stadt wahr? Fühlen Sie sich hier sicher? Haben Sie das Gefühl, dass die Stadt für Sie als Frau hier im Raum, in dem sie sich bewegen, bestmögliches tut, um ihnen Sicherheit zu bieten und Angebote, Information, Beratung, was auch immer? Ich muss jetzt ehrlich sagen, dass ich seit eineinhalb Jahren nicht mehr Linzerin bin, aber ich habe davor in Linz gewohnt und ich bin sehr gern Arbeitnehmerin in Linz und auch in den Stadtteilen unterwegs. Ja, ich denke, mit meinem professionellen Wissen kann ich halt einfach sagen, der gefährlichste Ort für Frauen ist zu Hause und nicht draußen. Das merken wir. Dieses Bild von, ach, es ist gefährlich draußen, da kommt die jugendlichen Mädchen dürfen nicht mit kurzen Röcken draußen herumgehen, weil um die nächste Ecke und am Donaustrand sind die gefährlichen Männer. Also wir versuchen dieses Bild eigentlich zu zerschlagen. Ich habe das Gefühl, es gibt in Linz viele Beratungseinrichtungen, Es gibt in Linz viele Beratungseinrichtungen. Nur wie wir jetzt merken, bei unseren Hofgesprächen, bei unseren sensibilisierenden, aktivierenden Gesprächen, wenn wir von Stopp in den beiden Stadtteilen in Urfa und im Frankviertel unterwegs sind, stoßen wir auf wahnsinnig viele Mythen. Auf Mythen über das Frauenhaus, welche Frauen nicht oder schon in das Frauenhaus dürfen, was da passiert, was da mit den Kindern passiert, über Beratungseinrichtungen, welche Frauen eben wo nicht hin dürfen und diese Aufklärung und dieser Transfer von der Information, was es gibt zu der Bevölkerung, das glaube ich, da gibt es noch Raum nach oben. Wir sind gute Verteilerinnen und Abnehmerinnen von den Materialien vom Frauenbüro. Es gibt die Frauencard, die super ist. Also die ist in einem kleinen Format. Die haben wir bei unseren Rundgängen immer mit und teilen wir aus, haben wir bei unseren Rundgängen immer mit und teilen wir aus, damit wir einfach auch diese Information unter die Frauen oder unter die Bürger und Bürgerinnen bringen. Ich selber in der Stadt, wenn ich unterwegs bin, fühle mich sicher, aber ich glaube, es hängt da ein bisschen davon ab, dass ich in meinem Leben genug Selbstbehauptungskurse und Selbstverteidigungskurse gemacht habe und mit einem anderen Bild durch die Stadt gehe. Frau Tvumasi, eines der ganz großen Themen, an der sich die doch dramatische Benachteiligung von Frauen festmachen lässt, ist die Einkommensschere, um das nochmal vielleicht auch in Zahlen zu nennen, noch immer verdienen in Österreich, auch in Oberösterreich natürlich, Frauen in etwa knapp 60 Prozent von dem, was Männer verdienen. Das ist eine höchst beunruhigende Entwicklung, vor allem auch deshalb, weil sich hier kaum nennenswerte Besserung abzeichnet. Ich erinnere mich, im Programm von DorfTV, also im Schwerpunkt zum diesjährigen internationalen Kampftag der Frauen am 8. März, gab es ein Interview mit einer älteren Dame, die sehr kämpferisch war, aber gleichzeitig auch sehr resigniert. Sie hat gesagt, sie wird das gar nicht mehr erleben. war, aber gleichzeitig auch sehr resigniert. Sie hat gesagt, sie wird das gar nicht mehr erleben. Es wird unzählige Generationen brauchen, um vielleicht mal annähernd dieses Ziel einer Gleichstellung in den Gehaltsschemata, in einem Einkommen von Männern und Frauen zu erreichen. Ich weiß natürlich, Sie werden das im Frauenbüro im alten Rathaus in Linz nicht lösen können, aber im Grunde genommen sind Sie wahrscheinlich eine der ersten Ansprechstellen auch für Frauen, die hier selber verzweifelt sind und sagen, man muss doch da was dagegen tun. Was kann man denn dagegen tun? Also ja, man muss, man muss, man muss was dagegen tun. Was kann man dagegen tun? Das ist eine sehr schwierige Frage. Und ich glaube, das ist eine Frage, wo wir alle als Individuen der Gesellschaft die Antwort dazu parat haben, nämlich uns dafür einsetzen. Das können wir alle, so wie wir da sitzen, eben halt machen. Bewusstseinsbildung so. Warum ist es völlig angebracht, Frauen genauso zu bezahlen wie Männer? Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Und dann ist es halt einfach auch wichtig, dass man von der individuellen Sphäre weiterdenkt und vor allem sich die strukturellen Rahmenbedingungen anschaut. Weil wenn man sich jetzt anschaut, okay, Oberösterreich, Kinder, Betreuungsplätze, das sind mir jetzt nicht unbedingt die Weltmeisterinnen. Und wenn diese Rahmenbedingungen nicht gegeben sind, dann gleichzeitig von Frauen zu verlangen, dass sie Vollzeit beschäftigt sind, das geht sie nicht ganz aus. Oder Care-Arbeit und bezahlte Care-Arbeit. Kann sich niemals ausgehen, dass die Frauen dann eben halt das aufholen können, was die Männer inzwischen Zeit verdienen. Und vor allem, das wirkt sich dann wieder später auf, wenn die Frauen älter sind und dann eben Pensionsarmut und so weiter. Und da geht es halt einfach darum, dass ich finde, als Gesellschaft tragen wir Verantwortung für uns alle. Und da muss man einen Druck aufbauen, dass eben diese Mechanismen aufgebrochen werden und dass da natürlich etwas gemacht wird. Was wir als Frauenbüro machen können, ja, das liegt jetzt nicht im Wirkungsbereich der Stadt Linz, das haben Sie ja schon erwähnt. Aber für uns ist es eben ganz wichtig, dass wir eben auch die Frauen dahingegen unterstützen, dass sie wissen, mit welchen Konsequenzen welche Entscheidungen einherkommen. Und wir haben zum Beispiel auch Rechtsworkshops, wo es zum Beispiel auch darum geht, eben Pension, wie wirkt sich welche Berufsentscheidung für die Pension dann später aus, wenn ich länger in der Teilzeit bin und so. Und das haben wir jetzt auch durch Corona auch ganz stark online und physisch. Das haben wir jetzt so einen Mix, dass wir es mal online, einmal physisch machen. Und das, wir sehen halt unsere Aufgabe darin, dass wir die Frauen so weit informieren, dass sie wirklich selbstbestimmt Basis der ganzen Informationen, Entscheidungen treffen können. Selbstbestimmt unter Anführungszeichen, weil inwiefern kann ich jetzt selbstbestimmt etwas entscheiden, wenn ich ein Kind zu Hause habe und kein Kinderbetreuungsangebot habe? Ist die Frage, inwiefern das selbstbestimmt unter Anführungszeichen, weil inwiefern kann ich jetzt selbstbestimmt etwas entscheiden, wenn ich ein Kind zu Hause habe und kein Kinderbetreuungsangebot habe? Das ist die Frage, inwiefern das selbstbestimmt ist. Frau Lomersdorfer, wir müssen uns ja vermutlich auch zähneknirschend eingestehen, die Zeiten sind schlecht, sie werden offensichtlich auch schlechter. Man hat es jetzt wieder gesehen in Niederösterreich mit dieser sehr unsäglichen Allianz von ÖVP und FPÖ, die ja auch ins Arbeitsübereinkommen geschrieben haben, dass beispielsweise, das ist ja auch wiederum ein frauenpolitischer Rückschritt, dass in allen Publikationen Schriftverkehr des Landes Niederösterreich das Gendern in Zukunft untersagt wird. Das ist etwas, das kann sich ja weiter fortschreiben, das tut es ja auch schon. Ich habe es auch eingangs in der Begrüßung bereits erwähnt, dass ja viele frauenpolitische Errungenschaften ja auch rückgebaut werden. Wie erklären Sie sich das eigentlich? Ich meine, die Gesellschaft hat noch immer eine knappe Mehrheit Frauen. Das ist tatsächlich so. Welche Paradigmen haben denn da sich offensichtlich so sehr durchsetzen können, dass Frauen wirklich zunehmend ansehen müssen, wie das zurückgedrängt wird, zurückgebaut wird. Es gibt spannende Studien, etwa von Maria Pernecker von dem Institut Media Affairs, die hat mal über einen langen Zeitraum auch beispielsweise analysiert, in Zeitungen oder auch Online-Medien, wie über Frauen und Frauenthemen gesprochen wird. Die kommen kaum mehr vor und wenn sie vorkommen, gibt es da tatsächlich auch einen zunehmend sichtbar werdenden antifeministischen Diskurs. Da stelle ich mir auch die Frage, und die gebe ich jetzt mal an Sie weiter, gerne auch mal mit diesem städtischen Fokus, was passiert denn da in unserer Gesellschaft? Genau, ich glaube, es ist wirklich, es geht um diese Sichtbarkeit von Frauen. Das, was du zuerst angesprochen hast, von den Catcalls auf Linz, dass sie das angreifen, das versuchen wir auch für Stopp eben zum Thema Gewalt, dass man darüber redet, dass man Gewalt benennt, dass man darüber spricht, dass wir uns nicht, wo ich mich selber oft erwische, nicht unter dem Terminus häusliche Gewalt verstecken, sondern die Häuser schlagen nicht zu und die Häuser sperren einen ein, sondern es geht um Partnergewalt, es geht um Männergewalt an Frauen. Dieses Sichtbarmachen von diesen patriarchalen vorherrschenden Strukturen, die Frauen einengen, die immer wieder einschränkende Rollen, Klischees verfestigen. Ich glaube, dass das einfach verharmlost wird. Und ich wollte eigentlich zuerst noch auf die vorhergehende Frage, mir ist so dieser Slogan von der zweiten Frauenbewegung jetzt gerade wieder eingefallen, das Private ist politisch. Und ich glaube, dieser Slogan gilt immer noch oder gilt vielleicht mehr denn je. Wir müssen schauen, dass diese Rückdrängung in dieses Private und theoretisch ist ja alles möglich, theoretisch kann jede Frau jeden Job machen, aber in der Praxis funktioniert es nicht. Und unter diesem Blickwinkel, das Private ist politisch, glaube ich, muss die Politik zum einen mutiger werden und Maßnahmen setzen, die vielleicht im ersten Blick jetzt nicht so gut ankommen in der Bevölkerung, Blick jetzt nicht so gut ankommen in der Bevölkerung, muss Präventionsmaßnahmen aber eben auch Beratungsmaßnahmen und Angebote explizit für Frauen und Mädchen, aber auf der anderen Seite auch Gewaltpräventionsangebote für Burschen finanzieren und zwar so finanzieren, nachhaltig finanzieren. Wir bei Stopp kriegen immer eine einjährige Finanzierung. Das heißt, wir sind jetzt gerade dran, dass wir schauen, ob es uns im Juni noch gibt. Linz ist vielleicht in einer ein bisschen privilegierteren Lage, weil wir die anderen Stopp-Standorte in Österreich werden vor allem vom Bund finanziert und in Tirol gibt es eine Finanzierung auch durch das Land Tirol, in Wien durch die Stadt Wien und wir kriegen seit vorigem Jahr eben auch eine Finanzierung von der Stadt Linz über das Frauenressort, über die Mag. Schobisberger. und die Gesellschaft muss sich, meiner Meinung nach, in das Private einmischen. Also es braucht ein verpflichtendes Pensionssplitting, das angeblich in Regierungsvereinbarungen von den Rappen drin ist. Das ist aber nicht die Zuständigkeit der Stadt. Nein, das stimmt. Oder auch eine verpflichtende Aufteilung der Care-Arbeit. Das fällt auch jetzt nicht in die Stadt. Aber es geht um die Information und um die Aufklärung. Ich denke, es ist zum einen die Politik gefragt, die Zivilgesellschaft gefragt, aber auch wenn man das Private politisch anders sieht, ist es ein Hände-Ei-Thema. Ich glaube, es geht auch um unsere, also um die eigenen Handlungen und Vorbilder, die wir von allen Geschlechtern, Frauen, Männern, die wir setzen und zeigen. Also so, wie wir Familie, Beziehung, Kindererziehung, Kultur, Sport, wie wir da die Rollenbilder leben oder eben anders darstellen, prägen wir auch wiederum eben die Gesellschaft. Ja, aber das führt mich doch gleich zur nächsten spannenden Frage, die ganz eng mit dem zusammenhängt, was Sie jetzt gesagt haben, Frau Lummersdorfer. Frau Tomasi, auch Linz, und das ist gut so, kann von sich behaupten, eine Stadt zu sein, und man muss sich ja nur umblicken, mit einer postmigrantischen Realität. Man braucht ja nur anschauen, die Zahlen, die Statistiken auch der Bevölkerungsentwicklung hier in Linz, da sieht man ganz klar, Zuwanderung ist eigentlich der Entwicklungsmotor, darunter natürlich auch viele Frauen und da stellt ja auch sicherlich Ihr Frauenbüro vor neue Herausforderungen, denn da handelt es sich ja vor allem auch um Frauen mit vielen unterschiedlichen Hintergründen, mit unterschiedlichen Sozialisierungen, Bildungshintergründen, wenn Überbildung in dem Maße, wie wir sie erkennen, vorhanden ist. Da gibt es auch sehr unterschiedliche Wertevorstellungen, weil Sie das auch zuvor so betont haben, sozusagen diese festgefahrenen Geschlechterstereotype, die ja auch in unseren Köpfen in einer patriarchalen Dominanz ja so festgefahren sind. Wie können Sie als Frauenbeauftragte mit dieser Herausforderung umgehen? Wie gehen Sie an die Realität heran? Wie können Sie auch diese Frauen erreichen? Da gibt es ja eine ganze Menge Barrieren, vor allem auch, weil viele Frauen, die aus unterschiedlichsten Gegenden unserer Welt nach Linz kommen, wahrscheinlich mal gar nicht auch nur in ihren kühnsten Träumen erahnen, dass es so etwas gibt wie eine Frauenbeauftragte, an die man sich wenden kann. Die müssen ja unglaublich große Hürden überwinden, damit sie eines Tages bei Ihnen auf der Matte stehen. Ja, es stimmt, dass es eine wesentliche Aufgabe ist vom Frauenbüro als Interessensvertretung von allen Frauen in Linz, dass wir natürlich uns auch bemühen müssen, dass wir wirklich tatsächlich alle Linzerinnen erreichen. uns auch bemühen müssen, dass wir wirklich tatsächlich alle Linzerinnen erreichen. Und ich möchte aber vorweg noch sagen, dass wir müssen uns schon klar sein, dass auch wenn wir jetzt nicht von einer postmigrantischen Gesellschaft reden, Frauen keine homogene Gruppe sind. Das heißt, wir Frauen jetzt unabhängig jetzt Migrationsgeschichte, yes or no, haben unterschiedliche Lebensrealitäten und das zieht sich durch die ganze Bank durch. Frauen mit Migrationsgeschichte haben natürlich dann noch weitere Lebensrealitäten, die wir vielleicht sonst so nicht abgebildet haben und da ist es ganz, ganz wichtig, dass wir immer innerhalb der Stadt Linz schauen, in den verschiedensten Bereichen, dass wir zusammenarbeiten, vor allem wie wir zusammenarbeiten. Es gibt ja auch bei der Stadt Linz das Integrationsbüro der Stadt Linz. Und da sind wir gerade dabei, dass wir eben halt auch aufgrund der jüngsten Veränderungen in unserer Gesellschaft, dass wir schauen, wie können wir da gemeinsam zusammenarbeiten, weil wir so eben halt die Zielgruppe gut erreichen können, die Zielgruppe der migrantischen Frauen. Und da sind wir natürlich auch gefordert, dass wir uns auch selbstkritisch überlegen, okay, schaffen wir wirklich mit allen Angeboten, die wir fördern, die wir anbieten, alle Maßnahmen, die wir setzen, dass wir tatsächlich alle Frauen erreichen. Da muss man auch, glaube ich, sie Zeit nehmen und sie das gemeinsam anschauen, auch mit den KooperationspartnerInnen. Und bezüglich der festgefahrenen Rollenbilder und so, ich habe, glaube ich, das war letzte Woche, KooperationspartnerInnen und bezüglich der festgefahrenen Rollenbilder und so. Ich glaube, das war letzte Woche, hat es im Ö1 Morgen- oder Mittagsschornal ist eine Studie präsentiert worden vom ÖIF, wo es genau darum gegangen ist, wo es um die stereotypischen Rollenbilder gegangen ist und da sind eben halt verschiedenste Gruppen von Menschen, die jetzt in den jüngsten Jahren nach Österreich zugewandert sind. Und das Ergebnis war, dass jetzt bei Afghanen und Afghaninnen, die sehr progressiv waren, nicht so, wie man es jetzt in gewissen Zeitungen lesen würde, wo ja vermeintlich immer behauptet wird, dass die ganz veraltete Rollenmuster haben. Und ich glaube, dass es da ganz wichtig ist, dass wir da jetzt nicht unterscheiden zwischen die haben so verhaltete, mit die meine ich jetzt diese Menschen, die ich gerade aufgezählt habe, haben so veraltete Rollenmuster, sondern wir auch. Also Gewalt zum Beispiel zu Hause ist nicht importiert. Das haben wir auch made in Austria. Und deswegen ist es, glaube ich, ganz, ganz wichtig, dass man hier schaut, okay, was ist das Thema, was ist der Bedarf, wenn Bedarf eben oder Thema Gewalt ist, dann müssen wir das überall ansetzen, unabhängig der Migrationsgeschichte der Menschen. Und dann muss man natürlich als weiteren Aspekt die Sprache mit berücksichtigen, damit natürlich das so verstanden werden kann. Und da kann man sich ja auch behelfen mit einfacher Sprache. Und ich glaube, dass einfache Sprache jetzt nicht nur etwas ist, was jetzt migrantische Frauen unterstützt, sondern generell jede Frau unterstützt. Ich denke mir auch manchmal, wenn ich Texte lese, okay, was bedeutet das jetzt? Keine Ahnung. Und da ist es, glaube ich, ganz wichtig, wenn wir schauen, dass wir ganz niederschwellig in manchen Themenbereichen, wo das möglich ist, dass wir so arbeiten. In anderen Bereichen, wo es jetzt um Rechtsberatung geht und so, da ist es natürlich schwierig, dass man mit einfacher Sprache arbeitet, aber ich glaube, dass es da eben durch Institutionen wie zum Beispiel Migrare oder eben mit anderen Institutionen da auch sehr gut antwortbar ist, dass man mehrsprachig unterwegs ist. Ich würde auch gerne noch etwas dazu sagen. Ich glaube, diese Frage, wie erreichen wir Frauen, ist jetzt unabhängig von der Migrationsbiografie zu sehen. Wir haben uns am Anfang überlegt, wie bringen wir viele Frauen zu dem Herzstück von Stopp, zu den Frauentischen? Es sind dann, kommen Studentinnen, Pensionistinnen, aber eben weniger Frauen in dieser Spanne zwischen 30 und 45 mit kleinen Kindern. Nono, die haben einfach auch nicht die Ressourcen, dass sie zu so Tischen kommen. Oder haben vielleicht eben die Care-Arbeit so aufgeteilt, selten Partner oder Väter von den Kindern, die es schaffen, am Abend die Kinder ins Bett zu bringen. Und dann haben wir uns überlegt, okay, wie erreichen wir die Frauen trotzdem? Und sind dann eben, also diese Frauen, die Frauen mit kleinen Kindern, die vielleicht nicht bei immer empowernden Workshops teilnehmen, die nicht zu unseren Theaterworkshops kommen und sind drauf gekommen, okay, wir müssen zur richtigen Zeit am Spielplatz gehen. Wir gehen zu Veranstaltungen in den Stadtteilen, zu einem Frauenfrühstück. Wir gehen zu, wir machen ein Picknick am Donaustrand und schauen halt, dass man so zu den Frauen hinkommt. Da haben wir dann gemerkt, zum Beispiel in der Habach-Siedlung, die Bevölkerung in der Habach-Siedlung fühlt sich irgendwie so nicht wahrgenommen von der Stadt. Es gibt ganz drüben bei der Uni nur ein Zentrum und dann in der Stadt. Aber dazwischen, es gibt kein Stadtteilzentrum, die fühlen sich nicht zugehörig, die fühlen sich auch nicht gesehen. Und ich glaube, mit so einer Sozialarbeit muss auch sein, so eine aufsuchende Arbeit. Wir können nicht immer erwarten, dass diese hochschwelligen Beratungseinrichtungen, das Frauenhaus, das Gewaltschutzzentrum, sind, ehrlich gesagt, hochschwellige Einrichtungen. Das muss man mal schaffen, dass man da hingeht. Und ich glaube, es braucht viel, viel mehr Ressourcen für so eine aufsuchende Arbeit, für eine Arbeit in den einzelnen Stadtteilen. Wir haben dann versucht, wir haben gestartet mit deutschen Materialien, haben dann versucht, okay, wie können wir ja, was halt irgendwie in unserem Budget ausgeht, mehrsprachige Materialien produzieren und so das den Menschen in die Hand geben, damit die einzelnen Frauen und auch Männer, aber vor allem Frauen, auch wieder in den eigenen Communities als Multiplikatorinnen fungieren und so die Information weitertragen. Wir haben zum Beispiel euch, also dem Frauenbüro vor kurzem wieder geschrieben, wir brauchen unbedingt diese super Sticker, die so zum... Frauen-Helpl kurzem wieder geschrieben, wir brauchen unbedingt diese super Sticker, die so, genau, die Frauen-Helpline-Stickers, die so zum Runterziehen sind, brauchen wir unbedingt mehrsprachig. Also, genau, und ich glaube, zum einen mit Mehrsprachigkeit erreicht man die Menschen, aber eben auch mit einem vielfältigen Angebot. Oder wie wir unsere Testimonials gemacht haben, haben wir versucht, dass wir aus den verschiedensten sozialen Schichten, aus unterschiedlichen Altersgruppen Menschen finden, damit die wieder die Information weitertragen. Und ich glaube, so geht es nicht nur bei dem Thema Partnergewalt, sondern so geht es bei ganz vielen Themen. So das Rausgehen in die... Und vor allem nicht nur das Rausgehen, sondern eben halt auch wirklich ein Ohr für die Basis haben, so was wird gerade gebraucht, also im idealsten Fall sitzen wir als Frauenbüro jetzt nicht da und denken uns, was können wir machen für eine Maßnahme, sondern wir reden zusammen mit unseren Netzwerkpartnerinnen zum Beispiel, da ist uns eingemeldet worden, Frauenhelpline, wäre super wichtig, dass das mehrsprachig ist. Ja, das ist zum Beispiel ein Input, der für uns voll wichtig ist. Das kann man gut umsetzen und vor allem, dass wir eben halt auch schauen, welche Bedarfe werden uns von den Frauen selbst eingemeldet und dann eben halt basierend auf denen schauen, okay, welche Projekte gibt es da schon zum Teil oder welche Maßnahmen könnten sich dadurch entwickeln. Ich glaube, das ist ein guter Ansatz. Oder schauen, okay, wen kann man nur ansprechen? Nicht so oft dieses Warten, wann kommt wer zu uns ins Büro, sondern dieses wirklich nach außen gehen. Frau Lomersdorfer, wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Ich muss dann allmählich auch schon eine Schlussphase denken, aber dennoch eine Thematik möchte ich jetzt schon noch schärfen. Es ist einfach viel zu wichtig, das ist das Schlagwort Femizide. Österreich ist ja gemessen der Bevölkerungszahl Spitzenreiter bei Femiziden, bei der tödlichen Gewalt an Frauen. Sie haben schon darauf hingewiesen, vielfach oder in einer drückenden Mehrzahl tatsächlich im privaten Umfeld von Partnern oder Ex-Partnern ausgeübt. Was läuft falsch? Was machen wir falsch, um diese Gewaltentwicklung, diese tödliche Gewaltentwicklung tatsächlich effektiv in Schranken zu weisen? Was müssen wir tun? Was müssen wir besser machen als bisher, damit dieses Morden endlich ein Ende findet? Also die Lösung habe ich jetzt nicht, weil wenn ich die hätte, die hätte ich schon an anderer Stelle, glaube ich, auch irgendwie publik gemacht. Ich glaube, es geht um dieses, dass wir wirklich in ganz starren, patriarchalen Strukturen leben. anderen Punkten für eine Gleichstellung der Geschlechter. Im Bildungsbereich, im finanziellen Bereich, also Bildungschancen, die Verteilung der Care-Arbeit. Also wir brauchen einfach eine geschlechtergerechtere Gesellschaft. Erst dann können wir diese Spitze, also die tragischsten Formen von Gewalt an Frauen, nämlich die Femizide, minimieren oder verhindern. Was wir bis am Weg dahin sicher brauchen, ist deutliche Worte, das Ansprechen, Maßnahmen, also dass wirklich nach jeder Gewalt an Frauen von politischer Seite, von gesellschaftlicher Seite, dass da eine Sanktion gibt. Wir haben ein Gewaltschutzgesetz. Die Polizei arbeitet je nach Region mehr oder weniger gut. Es gibt die Gerichte, es gibt die Gewaltschutzzentren, es gibt die Frauenberatungsstellen, aber es braucht eben auch diesen, wie das unsere Geschäftsführerin formuliert hat, diesen radikalen Klimawandel gegen diese patriarchalen Strukturen. Also erst durch eine bessere Gleichstellung können wir schwere Gewaltfemizide verhindern. Dazu braucht es Maßnahmen, also finanzierte Maßnahmen in der Prävention, also in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Es braucht Workshops an Schulen. Ich weiß, dieses Prävention fordern alle Vereine, alle Politikerinnen und Politiker gehen da d'accord, dass man das braucht, aber es braucht die konkreten Maßnahmen, die auch nicht nur immer so kurzfristig finanziert sein dürfen, sondern es braucht eine längerfristigere Finanzierung. Es braucht einen Ausbau der auch von Opfer orientierter Täterarbeit, wo es jetzt diese sechs Stunden eben als verpflichtende Täterberatung gibt. Das ist gut und richtig und wichtig. In Oberösterreich haben wir das Glück, dass mit Neustadt das erfahrener Verein macht. Aber es braucht einfach mehr. Und diese finanziellen Mittel müssen zur Verfügung gestellt werden. Frau Tvumase, bei Frau Lummerstorff ist es schon durchgeklungen, viele Expertinnen weisen klar darauf hin, dass ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung dieses Problems in der Arbeit mit Männern ist, nämlich Neustadt ist ja quasi wie eine Bewährungshilfe dann, wenn es eigentlich schon fast zu spät ist, viel früher anzusetzen. Inwieweit sehen Sie denn als Frauenbeauftragte die Arbeit mit Männern auch als Ihre Aufgabe? Es ist ganz klar definiert, das Frauenbüro der Stadt Linz ist für die Interessen von Linzerinnen, und das ist jetzt nicht LinzerInnen, sondern Linzerinnen von Frauen in Linz zuständig. Das ist ganz klar definiert. Nichtsdestotrotz, wir haben zum Beispiel letztes Jahr bei der Maria Schwarz-Schlögl-Lecture, die in Kooperation mit der JKU ist, die auch heuer wieder stattfinden wird, haben wir auch ganz stark den Aspekt dieser Sicht eben halt mitgehabt. Und es ist natürlich für uns auch wichtig, dass wir darüber nachdenken, okay, inwiefern braucht es da eben halt unbedingt noch Ansätze? Liegt es nicht in meinem Arbeitsbereich? Aber da ist jetzt nicht so, dass wir darüber nachdenken, okay, inwiefern braucht es da eben halt unbedingt noch Ansätze, liegt das nicht in meinem Arbeitsbereich, aber da ist jetzt nicht so, dass wir dann sagen, okay, Männer und wir machen nichts, sondern da wird dann schon das auch dann weitergegeben, den zuständigen Stellen so, hey, da könnte man doch ansetzen. Wir haben ja auch Speaker zum Beispiel dort gehabt, die in diesem Themenbereich ganz stark eben halt Expertise haben. Und wenn ich noch ganz kurz auf das eingehen darf, was die Elisa gesagt hat, eben mit man muss ganz bald anfangen, weil wenn es eben halt zu der Männerberatung kommt, dann ist sie eigentlich schon fast zu spät, ja. Und da setzt eben halt die Stadt Linz auch an, eben zum Beispiel, wir haben ganz viele Workshops und Angebote, die in den städtischen Bildungseinrichtungen durchgeführt werden. Und natürlich können wir das immer nur so im Rahmen von der Stadt Linz machen, aber das sind zum Beispiel Möglichkeiten, wo wir ganz stark präventiv, vor allem wenn es um Toxic Masculinity geht oder vor allem, also Zielgruppe sind ja natürlich da auch wieder die Mädels, dass man eben halt einfach auch ganz klar aufzeigt, was ist okay, was ist nicht okay, weil das kriegt man auch nicht immer von Haushalten mit und dass man eben halt einfach auch ganz klar aufzeigt, was ist okay, was ist nicht okay. Weil das kriegt man auch nicht immer von Haushalten mit und dass man da halt einfach auch diesen schulischen Rahmen verwendet, dass man auf diese Sachen aufmerksam macht. Ich glaube, dass da viel wichtig ist, dass in allen Ressorts Frauen immer mitgedacht werden müssen. Also im Idealfall würde es in jedem Ressort in der Stadt Linz Gender Diversity Beauftragte geben, die einfach da hinweisen. Ich glaube, es gibt kein Ressort, wo nicht einfach historisch gewachsen immer noch die patriarchalen Strukturen, die Grundstruktur sind. Mir hat eine Freundin vor kurzem erzählt, warum wird jede Straße, wird zuerst der Schnee geräumt, aber die Gehsteige nicht. Also es ist erwiesen, dass Frauen häufiger Gehsteige nützen, vielleicht nur mit einem Kinderwagerl. Und die werden aber dann irgendwann am Nachmittag geräumt. Und die Straße wird vorher geräumt. Also sogar im Ressort von Verkehrsplanung spielt die Kategorie Geschlecht eine Rolle. Darum finde ich, ist Geschlecht so als Querschnittsmaterie, muss überall mitgedacht werden. Ausschnittsmaterie muss überall mitgedacht werden. Wann das Frauenbüro oder das Frauenressort Workshops für Mädchen und Schülerinnen finanziert, sollte doch gleichzeitig von, keine Ahnung, von welchem Ressort jetzt, finanziert werden, ein Workshop, wo die Burschen und männlichen Jugendlichen teilnehmen können, wo es um toxische Männlichkeit zum Beispiel geht. Also immer dieses Mitdenken von Frauen, das ist in allen Bereichen. Im Frauenhaus ist ein großes Thema, wo finden die Frauen vielleicht nur mit zwei oder drei Kindern einen Wohnraum, die müssen ja wieder ausziehen aus dem Frauenhaus. Dieses Thema Geschlecht ist, glaube ich, in allen Bereichen immer mitzudenken und das passiert ganz sicher noch viel zu wenig. Ich glaube, es ist voll wichtig, dass man da festhält, dass wenn wir Querschnittsmaterie sagen oder Querschnittsthema, dann meinen wir jetzt nicht, okay, es wird etwas entwickelt und dann after that, oh, jetzt müssen wir Frauen mit berücksichtigen oder das für Frauen spezifisch noch zu machen, sondern wirklich von Anfang an groundbreaking, jetzt nicht so, okay, wir machen jetzt Schema F und dann tun wir das auf die Frauen drüber stülpen, so wie es halt für Frauen passt, sondern dass es wirklich von Anfang an mitgedacht wird. Das ist, glaube ich, das wäre definitiv ein Paradigmenwechsel in allen Lebensbereichen, wenn das wirklich sich durch alle Bereiche durchziehen würde. Ich gebe jetzt nur zu bedenken, dass natürlich, also sehr zu begrüßen, beispielsweise schon in der Elementarpädagogik bei den Kleinsten wirklich Maßnahmen und so ergreifen gegen toxische Männlichkeit und dass man hier Respekt erwirkt und dass man nicht, dass Gewalt keine Lösung ist und dass Gewalt zu verachten ist. Nur die Wirkung, da braucht man noch viel Geduld, weil das dauert ja natürlich dann viele Jahre, bis diese kleinen Kinder dann ja selber mal erwachsen sind und in ihrem eigenen Leben, in ihrer Gesellschaft das auch zur Anwendung bringen. Ist eine schwierige Herausforderung. Wir haben jetzt wirklich nur noch ganz wenige Minuten. Ich muss mit Ihnen in die Schlussrunde kommen. Beginnt er jetzt nochmals mit Ihnen, Frau Twomasi. Wir haben jetzt schon gehört, sozusagen Querschnittsmaterie, dass letztlich Frauen politische Bewusstseinsarbeit natürlich in viele andere Ressorts hinein durchdringen muss, oft in Ressorts, von denen man gar nicht die Wichtigkeit so schnell am ersten Blick erkennen würde. Aber dennoch, jetzt Ihr Frauenbüro hat jetzt das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Es wird dem Frauenbüro ja hoffentlich noch ein langes Dasein beschieden sein. Wo setzen Sie denn, ich muss jetzt nochmal darauf hinweisen, Sie sind ja eine Karenzvertretung für die Dauer von acht Monaten. Das ist natürlich auch eine überschaubare Zeit, aber das ist natürlich eine Zeit, die Sie nutzen können. Wo wollen Sie denn jetzt selbst in den nächsten Monaten, die Ihnen da bleiben oder die Ihnen zur Verfügung stehen, Ihre Schwerpunkte setzen? Nur ganz kurz vorweg, also wegen den Workshops in den städtischen Bildungseinrichtungen, wir haben auch Workshops, wo Buben und Mädchen mit dabei sind. Zu der Fragestellung, wo ich ansetzen möchte, an ganz vielen Punkten. Zu der Fragestellung, wo ich ansetzen möchte, an ganz vielen Punkten. Also ich glaube, jede Person, die mich kennt, die mein Wesen kennt, weiß, dass ich eine Person bin, die gerne auf Menschen zugeht. Das heißt, es ist etwas, wo wir eben erst da schon geredet haben, mehr rausgehen, mehr zu den Frauen. Das ist zum Beispiel ein Schwerpunkt, den ich persönlich ganz stark setzen möchte, weil ich glaube, es ist einfach auch durch die Corona-Pandemie, wo sich alles zurückverlagert hat, ganz wichtig ist, dass man auf die Menschen zugeht, dass man auf die Frauen zugeht und sich eben auf kreative Art und Weise wieder schaut, dass man sich wieder findet, dass man sich wieder zusammen findet. Das ist definitiv ein Schwerpunkt, den ich setzen möchte. Und vor allem ist auch ein Schwerpunkt, der für mich sehr wichtig ist, dass man dieses Thema Feminismus und Gleichberechtigung für die Leute so runterbricht, dass sie wirklich verstehen, worum es geht und vor allem das, was sie damit anfangen können und vor allem positive Assoziationen damit haben, weil es ist ein positives Thema und sich jetzt nicht davor abschrecken oder sich denken, das ist nichts für mich oder da braucht es mich nicht, weil es braucht jede von uns und es braucht jeden von uns. Frau Lomasdorfer, ich werde Sie nicht fragen, wohin soll die Stadt sich entwickeln, damit sie sich wieder hier ansiedeln. Nein, aber dennoch, Sie sind ja hier tätig und ich wünsche Ihnen natürlich viel Erfolg bei Verhandlungen, dass auch dem Frauenhaus quasi immer über diese jährlichen Finanzverhandlungen hinaus sozusagen da eine dauerhafte Existenz gesichert ist. Aber Sie arbeiten hier in Linz, Sie verbringen viel Zeit hier in Linz. Was ist denn so Ihr Wunsch? Was würden Sie denn jetzt dem Herrn Bürgermeister, vielleicht schon bald mal einer Frau Bürgermeisterin, ins Stammbuch schreiben, damit die Situation für Frauen sich in dieser Stadt tatsächlich nachhaltig bessert. Jetzt muss ich ganz kurz etwas richtigstellen. Das Frauenhaus hat eine fixe Finanzierung. Das ist keine jährliche Finanzierung. Das Frauenhaus hat eine Basisfinanzierung. Stopp hat immer nur eine einjährige Finanzierung. Wir haben gerade wieder den Antrag gestellt, sowohl beim Frauenressort und zusätzlich beim Sozialressort, weil wir eben finden, dass Stopp nicht nur ein Frauenprojekt ist, sondern die ganze Bevölkerung davon profitiert und die ganze Bevölkerung aufgerufen ist, aktiv gegen Gewalt an Frauen sich einzusetzen. Abina, du hast gerade schon den Slogan von Stopp vorweggenommen. Es heißt Stopp. Jeder kann was sagen, was tun. Also sowohl jeder Politiker, jede Politikerin, aber auch die Zivilgesellschaft, alle von uns können, sollen und müssen sich für eine Gleichheit der Geschlechter engagieren, müssen mitarbeiten, müssen mithelfen, weil nur so, also durch diese Solidarität, und diese Solidarität, die kann man in Linz sicher noch ausbauen, unter Frauenvereinen, da kann sicher auch das Frauenbüro eine wichtige Rolle spielen, da dort eine gute Basis oder einen guten Raum für Verbindungen zu schaffen. Jetzt habe ich einen Faden verloren. Solidarität, glaube ich. Also ich wünsche mir und erwarte mir einen Bürgermeister oder eben eine Bürgermeisterin, die sich dafür einsetzt für dieses gemeinsame Miteinander. Das, was wir lernen, wenn wir in den verschiedensten Bereichen gut zusammenarbeiten, aufeinander aufpassen, dass dann die ganze Gesellschaft davon profitieren kann. Was ich mir vielleicht noch wünsche, ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger von Linz vielleicht einfach auch mehr Zeit finden, sich wirklich aktiv und aufmerksam für das soziale Miteinander zu engagieren. Das nenne ich doch mal ein Schlusswort. Vielen herzlichen Dank. Stephanie Abena-Twumasi, neue Frauenbeauftragte der Stadt Linz sowie Elisa Lummersdörfer von der Initiative Stopp Linz Stadtteile ohne Partnergewalt. Eine wichtige Diskussion, vielen Dank. Wir werden natürlich das Thema auch im Politikprogramm von DorfTV weiterhin im Auge haben. Ja, Ende der Sendezeit heißt auch Abschied zu nehmen. Ich darf mich beim Publikum, bei den Zuseherinnen und Zusehern von DorfTV sehr herzlich bedanken für das Interesse. Die nächste Sendung steht schon auf dem Programm, nämlich kommende Woche. Die kommende Woche, vor allem die Tage 30. und 31. März, sind ja ganz bedeutsam für DorfTV, denn da gibt es eine zweitägige internationale Medienkonferenz, die sich der Frage nach der Zukunft des nicht kommerziellen Fernsehens widmet. Ausgerichtet von DorfTV in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz. Euer Veranstaltungsort ist das Place, der Raum am Hauptplatz der Stadt Linz. Ich darf dann schon am Donnerstag, am ersten Tag, dann um Mittag, zwei Gäste mit mir begrüßen, nämlich die Chefin von DorfTV, Gabriele Kepplinger. Sie wird gemeinsam mit mir und Helmut Peißl, dem Geschäftsführer des Bildungsinstituts des nicht kommerziellen Rundfunksektors, komm mit diskutieren. Sie sind herzlichst eingeladen, dabei zu sein. Ansonsten möchte ich wie immer schließen mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne einen schönen guten Abend und auf Wiedersehen.