Und jetzt! Und......gehen! Ist es okay, wenn wir du sagen beim Gespräch? Ja, das passt. Und ich sage einfach Stefan zu dir? Das passt, ja. Das Glas kann ich weglassen? Ja. Sagt man Glas oder Glas? Mit Fensterglas. Ja, okay. Und da heulen sie über das Bild, das du weggenommen hast? Ja, so machen wir das. Ja, ich werde dich dann noch fragen, ob du es gar weglassen willst. Das kannst du dir noch überlegen. Das rollt dir der Fußbein zu und du sagst nein und schießt in die Technik. Du sagst das, Boris. Seid ihr bereit? Ja, Stefan, du hast da ein relativ großes Bild mitgenommen. Ist das eines von den größeren Arbeiten? Das ist für mich ein mittleres Format. Das ist 1,40m x 1m und die ganz großen sind dann 1,95m x 1,60m oder 1,50m x 1,40m. Ich habe gehört, der Atelier ist nicht allzu groß? Nein, nicht allzu groß. Das heißt, du musst ein Bild fertig machen und dann machst du das nächste oder kannst du wechseln? Ich muss eigentlich immer eines fertig machen. Also ich male meistens in einem durch. Und dann muss ich eine Zeit lang darüber nachdenken, ob das schon alles so fertig ist. Es gibt manchmal noch kleine Verbesserungen oder größere. Wie bist du zur Malerei gekommen? Also ich habe schon immer gerne so zeichnet und so gemalt halt. Und dann habe ich angefangen, als ich so 17, 18 war, da habe ich dann Zeichnen angefangen. So Mangamäßig irgendwie. Und dann habe ich mich halt irgendwann einmal am Motodeum für bildnerische Erziehung beworben. Eine Menge später schon. Und da bin ich dann in die Malerei-Klasse eingeteilt worden. Ja und am Anfang hat es mir eigentlich eh noch nicht so getaugt, aber ich bin dann irgendwie später dann gemerkt, dass die Malerei eigentlich mein Medium ist und seitdem habe ich das durchgezogen. Du bist ja bei Künstlern ein ganz junger Künstler, wie alt bist du? 28. 28, da gehörst du dann wirklich bis 35, sagt man, sind so die Jungen. Derzeit studierst du im Fernstudium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Genau, ja. Bei welchem Professor? Bei Andrea Schulze und vorher war ich beim Siegfried Lanzinger. Das funktioniert irgendwie mit dem monatlichen Besuch in Düsseldorf? Das funktioniert gut. Manchmal geht es über Videokonferenzen. Aha, okay. Also du musst gar nicht hinfahren, einmal im Monat reicht. Ja. Sehr gut. Jetzt schauen wir mal uns das Bild genau an. Also ich kenne ja einige Arbeiten von dir. Was mir irgendwie hängen geblieben ist, ist, dass immer so Tiergestalten vorkommen, auch wie da. Also ich versuche es jetzt einmal, ohne dass du mir etwas sagst, von meiner Beobachtungsgabe zu beschreiben. Ich sehe, Hochformat ist einmal ganz wichtig, dann ist im Format dann nur weiteres Rechteck definiert und da in dem Rechteck steht dann so eine Blumentopfartige Becherform und da schaut wahrscheinlich ein Stierkopf raus. Du spielst da jetzt einmal mit Dimensionen, also man weiß jetzt nicht, wie groß ist das eigentlich? Ist das ein großes Tier, ein kleines Tier, weil der Becher eigentlich diese Relationen aufhebt? Ist das Gewalt? Das ist Gewalt, ja. Da geht es darum, dass was ganz Großes, also das ist ein Wiesent, das ist ein Wildrind, und die werden auch recht groß, aber da ist das komprimiert in einem, eigentlich in einem kleinen Becher, und das würde ein wenig so ein Witz sein. Aber ein Rätsel im Grunde. Ja. Und diese rotbraun ins grau, hell aufgehellte, grau nach oben gehende rechteckige Form, die ist sowas wie ein Gestaltungselement. Genau. Die gibt mir ja wieder Rätsel auf, weil ich jetzt überhaupt nicht weiß, was ist der Hintergrund. Es ist jetzt der Hintergrund, so wie bei den anderen Bildern, da gibt es oft Landschaften oder architektonische Elemente, da bleibst du rein in der Farbgestaltung. Genau, ja. Ist das ein neueres Bild? Das ist ein neueres Bild und da wollte ich irgendwie schauen, was passiert, wenn man den Inhalt ein bisschen mehr zuspitzt und das Bild nicht… sonst habe ich auch so Bilder gestaltet mit so Häusern, mit Baum und Landschaften und da waren manchmal Tiere oder Menschen drin. Da wollte ich mal schauen, wenn man das mehr auf so eine einzelne Handlung beschränkt und dann das Außenrum, das hat sich dann so, also der Umraum, der ist irgendwie so ergeben, der ist irgendwie so sphärisch, das ist recht offen, das ist grün, da kann man jetzt eine Wiese assoziieren oder sowas dann. Schreiben wir es landschaftlich. Aber was auch dann spannend ist, das ist auch die Räumlichkeit vom Ganzen, weil die Räumlichkeit wird eigentlich nur angedeutet durch den Becher, der sich so oval nach hinten öffnet. Genau. Und durch die ovale Form unten. Und ich versuche jetzt, wenn du einverstanden bist, mich dem anzunähern, ohne dass ich etwas weiß. Ich weiß wirklich nichts davon. Wir haben es hergestellt und fangen jetzt zum Reden an. Von den Farben her, glaube ich, ist es eine sehr interessante Kombination des Rot, glaube ich, ist es eine sehr interessante Kombination des Rotes, Violett, Weinrot, Grüntöne bis ins Ocker. Also eigentlich sehr harmonische Farbgebung und dann sticht ein Bisonkopf raus, der eine blaue Schnauzen hat und irgendwie weiß man nicht, ist das Tier jetzt unglücklich, ist es tot, versinkt es, steigt es auf? Also das lässt du jetzt in der Malerei offen, also so sehe ich es jetzt. Bin ich da noch richtig? Das wird ein möglichst breites Assoziationsspektrum haben. Da kann sich dann jeder darunter vorstellen, was er halt mag. So wie ich das gedacht habe, ist es eigentlich so, dass das Tier untergeht in dem Becher. Kurz vorm Absaufen ist es so. Das Interessante, das weitere Irritation ist, wenn man jetzt einen Bison vorstellt, dann hat der, auch wenn der Becher riesig wäre, in dem Becher nicht Platz. Und vor allem so nicht. So nicht, ja. Das heißt, da ist schon vorher was passiert. Also da kommt auch eine gewisse Zeitlichkeit ins Spiel. Weil irgendwie ist das ein Zustand, der eine Vorgeschichte hat. Oder ist das eine Momentaufnahme? Oder ist das wurscht vom Betrachten her oder für die Aussage? Ich glaube, dass es für die Aussage nicht wurscht ist. Aber ich würde eher sagen, dass das so eine Aufnahme vom Zustand, wie er halt zu einem bestimmten Zeitpunkt war. Aber es ist keine längere Handlung dabei. Also dass ich über einen längeren Zeitraum ziehe, das ist nicht... Aber das davor, wenn ich mir jetzt vorstelle, der muss ja da irgendwie reingekommen sein. Das ist ja surreal, die Situation. Das ist etwas, das ich durch meine Arbeit irgendwie schon bei vielen Bildern durchziehe, dass da Sachen eigentlich oben sind, die es eigentlich so nicht gibt, die so nicht möglich sind. Aber das ist genau das, was mich interessiert, wie ich etwas darstellen kann, was man sich eigentlich nicht erwartet oder was man sonst eigentlich nicht so oft sieht. was man sich eigentlich nicht erwartet, oder was man sonst eigentlich nicht so oft sieht. Wie ist dein Prozess bei der Malerei oder die Anhängerbilder? Also du hast eine leere Leinwand, du denkst dir das, was ist da vor, gibt es da Skizze? Da gibt es viele Skizzen und bei Feuerbildmalen denke ich sehr viel darüber nach, wie ich das machen kann. Und wenn es dann mal geht, geht es dann relativ schnell. Was mich noch interessiert, rein technisch, das hat jetzt für die Aussage keinen Wirk, aber nur, wenn du jetzt diese Leinwand an der Wand oder der Staffel einhast, malst du jetzt den Hintergrund durch oder teilst du gleich die einzelnen Flächen ein? Ich teile die einzelnen Flächen gleich ein. Also du malst nicht jetzt einmal den Hintergrund über die ganze Fläche und dann die nächste Schicht, teilst du gleich die einzelnen Flächen ein? Ich teile die einzelnen Flächen gleich ein. Also du malst nicht mal den Hintergrund über die ganze Fläche und dann die nächste Schicht, sondern... Nein, das Bild ist in... also das Ausnahme, das ist in einer Schicht gemacht. Also eigentlich ist das ganze Bild in einer durchgemalt. Und was ein bisschen ausspringt, ist halt der Kopf von dem Tier. Also das Ausnahme ist als Öl. Und das Ende, da habe ich zuerst schon eine Zeichnung mit Tusche gehabt, dann bin ich nochmal mit der Ölgeräten reingegangen und dann bin ich nochmal mit der gelben und der blauen Ölfarbe drüber gegangen. Also du arbeitest mit Ölfarbe und nicht mit der Köl auf jeden Fall, das ist jetzt rausgekommen. Ja, dann diese Aufhellung rund um den Kopf gibt dem Ganzen eine gewisse Dramatik. Ja. Gibt das Bild einen Titel? Das ist der Wiese in dem Becher. Der Wiese in dem Becher. Reiht sich das ein in eine Serie von Bildern, die ähnliche Titel hat oder ähnliche Irritationen hat? Ich habe, also die letzten Bilder, die ich gemacht habe, die habe ich auch, also da gibt es zwei andere, die habe ich auch in der Mischtechnik gemacht und die verbinden sich über das Formale dann. Die haben schon auch die komischen Elemente auch drinnen, vielleicht den ganzen Bild auch, ein bisschen anders, aber die verbinden sich auf die Art, wie es gemacht ist dann und zu einer bestimmten Klarheit, zur Erzählung und so die Art von Bildidee ist halt das, was ich als nächstes weiterverfolgen möchte. Okay. Die Verwendung von Tieren in diesen Bildern, die eine gewisse Verfremdung haben, auch durch die Farbe und auch durch die Form. Was hat das für einen Hintergrund? Sind das Fabelwesen oder wie ist deine Definition? Manchmal sind es Fabelwesen, aber ich würde es nicht als Fabelwesen bezeichnen. Der ist jetzt verfremdet, der ist nicht so gelb und so, das ist schon klar, aber von der Form her habe ich mich schon daran gehalten, wie der ausschaut. Aber ich habe auch in anderen Arbeiten, da ist wirklich so ein Mischwesen, die manchmal so eine Mischung aus Mensch und Tier sind, oder wo unterschiedliche Tiere zu einem Tier werden dann, und dann habe ich Büwesen, die manchmal so eine Mischung aus Mensch und Tier sind. Oder wo unterschiedliche Tiere zu einem Tier werden dann. Und dann habe ich Wöchene, die schon meistens genau ein Viech sind, also ein Tier halt dann sind. Bei dem Bison habe ich jetzt das Gefühl, der hat ganz einen speziellen Ausdruck am Kopf. Also der hat eine ganz spezielle Aura. Passiert diese Aura oder ist die im Konzept schon ganz genau durchüberlegt? Es ist eine Mischung aus beidem. Sie passiert zu einem bestimmten Grad. Also ich sage immer so, in der Molerei spielt der Zufall immer eine Rolle. Und in dem Fall habe ich den Zufall genutzt und habe dann da diese Aura erschaffen. Was ich von vielen Kollegen von dir mitbekommen habe, dass du ein sehr intensiver Arbeiter bist, also einen großen Output hast, einen großen erzählerischen Output in Form von diesen Bildern. Was ist ein großer Output? Wie kann man sich das in Zahlen vorstellen? Also wenn du einen Monat so arbeitest, wie viel? Da entsteht schon sehr viel. Ich sage mal so, wenn ich mal einen Monat viel arbeite, dann komme ich schon auf sechs, sieben Großformatige arbeiten. Und von den kleinen kann man dann viele Zeichnungen ausstellen. Teilweise mache ich auch mindestens fünf Zeichnungen pro Tag und von den kleinen Bildergängen auch mehrere pro Tag. Wie wichtig ist dir dann das Ganze in Ausstellungen zu zeigen? Es gibt jetzt eine Ausstellung in Abtsdorf, in so einem Abbruchhaus mit einem wunderbaren Raumlabyrinth, wo du einen eigenen Raum hast, oder ich glaube sogar zwei Räume hast. Wie wichtig ist es dann, dir das nach außen zu bringen? Oder ist das einmal für dich eine Arbeit, wo du mit der Arbeit fast einmal in Dialog trittst und alleine sein willst? Ich würde schon, dass die Arbeit auch nach draußen kommt, aber nur ausgewählte Arbeiten halt. Also von dem, was ich alles produziere, zeige ich nie alles her. Was tust du mit dem anderen? Übermalen? Manchmal übermalen, aber das hat sich auch aufgehalten in letzter Zeit. Also ich stöße dann einfach weg und dann war es das halt. Oder ich spann's ab und verwende die Rückseite nochmal oder sowas. Zum Abschluss frage ich dich, du hast ja auch eine Vergangenheit als Sportler. Wir haben das vorher kurz besprochen, du warst ganz auf einem hohen Niveau im Artistischen mit Ball. Dürfen wir dann Ball zurollen? Ja. Auf jeden Fall bevor wir das Artistische, herzlichen Dank für deinen Besuch und alles Gute. Ja, danke. Schauen wir mal. Also man merkt, man braucht irrsinnig viel Training und dein Training ist derzeit bei der Molerei. Nur mal herzlichen Dank fürs Kommen. Danke.