Herzlich willkommen an diesem für den Frühling doch noch etwas kühlen Mittwo Wahl der Studierendenvertretung in Österreich, der ÖH, der österreichischen HochschülerInnenschaft. Ja, und der Hintergrund ist folgender, dass natürlich wieder von 9. Mai bis 11. Mai dieses Jahres Österreichs Studierende aufgerufen sind, sich an dieser Wahl zu beteiligen. Dies vor dem Hintergrund eines doch sehr, sehr beunruhigenden Ergebnisses des Jahres 2021. Da war die Wahlbeteiligung tatsächlich historisch unterstrichen, historisch gering, mit 15,7 Prozent der Wahlberechtigten. Damit sieht sich natürlich die ÖH mit einer ganzen Menge von Schwierigkeiten konfrontiert, nämlich natürlich zunächst diese doch sehr offenkundige Entfremdung zwischen der Interessenvertretung, der Studierendenvertretung einerseits und dann natürlich auch gegenüber den Bedürfnissen und Realitäten der Studentinnen und Studenten hier in Österreich. Und dazu kommt noch eine doch sehr schwierige Phase, begonnen mit der Corona-Pandemie, dem Lockdown, dem Schließen auch der akademischen Einrichtungen, der Universitäten und Fachhochschulen, dass ja dann doch auch sehr nachhaltig das Studienleben vieler beeinträchtigt hat. Gegenüberdruss muss man natürlich jetzt auch noch zur schwierigen Lage hinzuzählen. Weitere Krisenentwicklungen wie die Teuerung, Wohnungsnot und natürlich über allem auch der immer mehr wachsende Leistungsdruck. Und damit stellt sich zwangsläufig die Frage, wie verhandlungsstark, wie vertretungsstark kann denn die ÖH tatsächlich sein? Wie kann die ÖH auch den entsprechenden Rückhalt bei ihrer Klientel, den Studierenden finden? Und das zu diskutieren, das ist jetzt unsere Aufgabe im Rahmen der 60 Minuten meiner Politikgespräche mit Vorwärtsgang. Und ich freue mich dazu, zwei Gäste beim Studio Wilhelm kommen heißen zu können. Eigentlich schon Tradition, die Bundesvorsitzende der österreichischen Hochschullinnschaft auch zu begrüßen. Das ist diesmal im Jahr 2023 Kea Bayer, Bundesvorsitzende der ÖH. Und sie repräsentiert die Gruppe Gras, die grünen und alternativen Studentinnen und Studenten, wenn ich das richtig ausdrücke. Und neben ihr sitzt Viktoria Feichtinger. Sie ist die Fachhochschulenspitzenkandidatin zur ÖH-Bundesvertretung und sie ist sozusagen entsandt von der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft. Vielleicht können Sie dann auch später nochmal genau sagen, diese schwierige Funktionsbeschreibung, was es genau damit auf sich hat. Ich freue mich, dass wir das heute diskutieren können. Ein wichtiges Thema. Da möchte ich auch gleich gar nicht weitere Zeit verlieren. Frau Bayer, ich beginne gleich mal mit Ihnen. Sie sind Bundesvorsitzende der ÖH und völlig unbestritten auch sozusagen die Legitimation natürlich Ihrer Funktion. Sie sind gewählt, das kann man mit Fug und Recht so behaupten. Dennoch muss es zulässig sein, mal vielleicht persönlich zu fragen oder auch persönlich nachzudenken, wie geht es Ihnen eigentlich dabei oder wie ist denn da Ihr Gefühl, wenn Sie denken, sozusagen das Fundament, das sie trägt, sozusagen der Wählerinnenzuspruch, ist ja doch etwas, wo knapp 85 Prozent der Wahlberechtigten sich 2021 nicht beteiligt hat und eigentlich der ÖH kurzerhand den Rücken gekehrt hat. Erstmal danke für die Einladung. Ich freue mich sehr, dass ich da sein darf. Und zu Ihrer Frage, ich glaube, da muss man mehrere Aspekte beleuchten. Auf der einen Seite ist es vollkommen richtig, dass die Wahlbeteiligung 2021 niedriger war denn je, 15,7 Prozent. Das ist historisch niedrig, Sie haben es selbst gesagt. Man muss aber auch dazu sagen, dass es eine Wahl während Corona-Zeiten war, das heißt eine Wahl, wo die Studierenden kaum an der Hochschule waren, die Hochschulen waren geschlossen. Die ÖH hat sich extrem schwer getan, den Studierenden die Wahl zu vermitteln, zu zeigen, es sind wieder Wahlen, bitte gehen Sie hin, gehen Sie wählen. Und dadurch kam natürlich auch irgendwie dann zustande, dass so wenige tatsächlich zur Wahl gegangen sind. Davor war die Wahlbeteiligung stabil bei circa 25 Prozent. Auch das ist natürlich nicht besonders hoch, muss man auch dazu sagen. Wir haben uns dann als Team nach der Wahl das trotzdem zum Anlass genommen, zu sagen, okay, man kann das jetzt nicht alles auf Corona schieben, das reicht uns nicht, sondern wir haben uns schon versucht anzuschauen, woran hat es gelegen. Wir haben dann direkt im Sommer 2021 die größte Studierendenbefragung, die es jemals gegeben hat, auf den Weg gebracht. Daran haben 30.000 Studierende teilgenommen. Das war eine riesengroße Befragung mit vielen, vielen Fragen. Und genau, die ist an alle Studierenden ausgeschickt worden. Viele haben sie beantwortet. Das ging durch alle Studierendengruppen. Es war repräsentativ, auch von einem Umfrageinstitut begleitet. Und genau da haben wir abgefragt, wie gut kennen die Studierenden tatsächlich die ÖH, wie gut nehmen sie die Services an, wie gut nehmen sie die politische Vertretungsarbeit an, was brauchen sie von der ÖH. Und genau das, was dabei rausgekommen ist, haben wir dann versucht in der Arbeit umzusetzen und auch jetzt in der Wahlkampagne, die aktuell gerade läuft, umzusetzen, um eben zu versuchen, dass heuer bei der Wahl die Wahlbeteiligung wieder ansteigt. um eben zu versuchen, dass heuer bei der Wahl die Wahlbeteiligung wieder ansteigt. Und ich glaube, ein anderer Aspekt, den man doch immer gerne vergisst, ist, dass die ÖH ja eine Standesvertretung ist, die auch vergleichbare Vertretungen sozusagen hat. Es gibt in ganz Europa Studierendenvertretungen und die schauen tatsächlich mit großem Neid auf die Wahlbeteiligung der ÖH. Also es ist in ganz Europa ein Phänomen, dass die Studierendenvertretung nicht so wahnsinnig gute Wahlbeteiligungen erzielen kann. Und in Österreich sind wir da im europäischen Vergleich noch sehr weit vorne. Und ich glaube, das muss man sich schon auch vor Augen halten, bevor man die Legitimität der ÖH als Ganzes in Frage stellt. Aber Sie gestärken mir eine gewisse Skepsis, dass man dann auf andere Länder verweist, wo die Wahlbeteiligung nochmals geringer ist, dann Österreich hervorzustreichen. Wir werden noch darüber reden, auch vermutlich werden wir noch ein paar der Studienergebnisse Ihrer Umfrage dann auch noch in der Diskussion einfließen lassen. Frau Feichtinger, das ist natürlich ein Thema, diese geringe Wahlbeteiligung, die natürlich auch Sie sehr unmittelbar betrifft. Nicht nur, weil Sie jetzt aktuell im Wahlkampf stehen und wirklich, wirklich Meter machen müssen, um Ihre Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Aber was bedeutet für Sie diese geringe Resonanz? Was heißt das für Sie eigentlich? Sie haben sich persönlich ja entschlossen, hier auch sehr viel Zeit, Energie zu investieren in die ÖH, in die ÖH-Arbeit und zeigen auch Bereitschaft dafür, aber gleichzeitig sozusagen die Echokammer, in der sie sich befinden, ist sehr, sehr klein und nimmt sich sehr gering aus. Also erstens einmal von mir Dankeschön für die Einladung. Ich freue mich sehr, hier zu ÖH-Wahl mitdiskutieren zu dürfen. Also zum historisch niedrigsten Wahlergebnis kann ich mich teilweise anschließen. Ich weiß noch, wie ich vor den Fachhochschulen gestanden bin und versucht habe, die Leute ins Wahllokal zu bringen, aber es waren einfach keine Leute da. Und einen Wahlkampf über Social Media zu führen, das ist nicht ansprechend. Ein Wahlkampf lebt davon, dass man mit Studierenden im Austausch ist. Und da nehme ich auch meine persönliche Motivation her, wenn mir Studierende direkt sagen können, wo drückt der Schuh und wo können wir dann auch wirklich angreifen und was können wir uns für die Arbeit der nächsten zwei Jahre mitnehmen. Natürlich schmerzt es ein bisschen, wenn das ganze Herzblut in die ÖH geht. Und ich glaube, da kann man die Kea zustimmen. Es fließt einfach irrsinnig viel Arbeit und Energie in die ÖH. Man bekommt sehr viel zurück, wenn man Studierenden helfen kann. Aber ich glaube, das Problem ist einfach, dass viele Studierende gar nicht wissen, was bringt mir die ÖH. Die sehen den ÖH-Beitrag, der jedes Semester am Anfang einbezahlt werden muss. Viele wissen gar nicht, dass die ÖH. Die sehen den ÖH-Beitrag, der jedes Semester am Anfang einbezahlt werden muss. Viele wissen gar nicht, dass die ÖH gar nicht zur Uni gehört oder was die ÖH jetzt eigentlich ist, wo der Beitrag hinkommt. Und da ist es für mich auch der Anspruch, dass man das sichtbarer macht. Was bietet denn die ÖH für Services? Wie kann mir denn die ÖH helfen? Und wie setzt sich die ÖH für mich auf verschiedenen Ebenen ein? Und ich glaube, das ist nicht klar, dank einem Großteil der Studierenden. Und deswegen fragen sie sich, wozu wählen gehen. Ich weiß ja gar nicht, wofür. Aber das ist ja eigentlich eine desaströse Bestandsaufnahme, denn das heißt, dass ja doch diese Information meines Erachtens ja trotzdem weniger eine Hohlschuld ist der Studierenden, dass die herumlaufen müssen und sich zuerst mal schlau machen, was ist die ÖH für mich, sondern die ÖH müsste eigentlich diese Information an die Studierenden herantragen. Ich erwarte jetzt nicht, wie in der Kommunalpolitik in einer kleinen Gemeinde, dass sie von Türklinke zu Türklinke spazieren, aber wo krankt das denn da wohl? Wo liegt denn das Problem? Ja, das Spannende ist, dass viele Studierende tatsächlich zumindest Teile der ÖH kennen oder viele der ÖH-Services sogar nennen können und selber nutzen. Also das haben wir ja auch abgefragt in unserer großen Befragung. Die meisten Studierenden kennen zum Beispiel ihre Studienvertretung, weil das ist ja wirklich die Vertretung direkt im Studiengang. Darin kann man sich wenden, wenn man Fragen zu Prüfungen hat, wenn man Probleme mit ProfessorInnen hat und so weiter. Also das ist ja wirklich die ganz direkte Vertretungsarbeit. Und da ist der Kontakt zu den Studierenden super. Die kennen sich aus, die wissen, dort kann ich mich hinwenden. Auch die Hochschulvertretung kennt man oft. Die ist irgendwie am Standort, schmeißt Festel, macht eben die politische Vertretung auch gegenüber dem Land, dem Rektorat und so weiter. Auch die kennen viele. Und dann quasi bei der höchsten Ebene, da kommt dann der große Bruch. Und da kennen die Studierenden viele Services, zum Beispiel die Studierenden- und Maturantinnenberatung und profitieren natürlich auch von der politischen Vertretung, kennen aber nicht so richtig die Ebene oder die Vertreterinnen. Und ich glaube, es fehlt da vielleicht so ein bisschen das systemische Verständnis, dass das alles ja zusammengehört und dass das alles ÖH ist. Und dass, wenn ich zur ÖH-Wahl gehe, ich dann auch wirklich jede dieser drei Ebenen wählen kann und jede dieser drei Ebenen auch quasi in ihrer Legitimität stärken kann. Und das ist vollkommen richtig. Das ist eine Bringschuld. Und deswegen haben wir das auch versucht. Wir haben eine große Tour gemacht in den letzten zwei Jahren, waren an sehr, sehr vielen Hochschulstandorten, auch als Bundes-ÖH mal vor Ort, weil das ist ja immer so ein bisschen das Problem. Wir sitzen in Wien, dort sind auch die ganzen politischen Stakeholderinnen, mit denen wir immer wieder alles Mögliche verhandeln. Aber die Standorte sind ja viel, viel mehr und in ganz Österreich verteilt und das sind auch die Studierenden. Und deswegen haben wir versucht, dort hinzufahren und mit den Studierenden wirklich ganz direkt ins Gespräch zu kommen, haben vor Ort Beratungsangebote gestellt. Wir haben auch aus der Pandemie versucht zu lernen. Da hatten wir viele der Beratungsangebote digital umgestellt. Das haben wir auch so beibehalten, damit Studierende, auch wenn sie in Vorarlberg sitzen, die Bundes-ÖH-Services annehmen können. annehmen können. Und genau, also wir haben wirklich einfach versucht, die Bundes-ÖH auch zu den Studierenden zu bringen sozusagen und hoffen natürlich, dass das funktioniert hat jetzt. Und ich meine, zusätzlich natürlich haben wir immer wieder auch einfach versucht, zu informieren darüber, was wir machen. Es gibt einen monatlichen Newsletter, wo immer wieder Informationen, Veranstaltungen und so weiter, alle möglichen News an alle Studierenden in Österreich ausgeschickt werden. Den sollten also wirklich alle, alle in ihr Postkastl bekommen. Wir haben die Erstsemestrigen per Brief informiert, gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium. Jetzt auch die Erstwählerinnen, das sind 80.000, die haben alle einen Brief zu sich nach Hause bekommen. Also wir versuchen da wirklich über alle Kanäle, die es irgendwie gibt, die Studierenden zu erreichen. Frau Feichtinger, Sie haben zuvor davon gesprochen, dass der Schuh drückt. Ich habe selber studiert, das ist lange her. Ich bin froh, dass das lange her ist, denn ich habe natürlich weiterhin ein aufmerksames Auge darauf und die Situation der Studierenden, der Alltag, der Studienalltag, der hat sich wirklich deutlich erschwert. Ich habe schon ein paar Punkte da eingangs angesprochen. Ich versuche mal mit Ihnen, es ist eine Frage an Sie beide eigentlich, sozusagen ein bisschen zu eruieren. Ich weiß, man darf da auch nicht ungerecht sein, man darf nicht verallgemeinern, aber einfach auch ein bisschen für unser Publikum, den Zuseherinnen und Zusehern, auch ein bisschen ein Bild zu geben, wie die Studierenden von heute ticken. Denn ich habe diese naive Vorstellung, dass wenn der Schuh drückt, wenn die Probleme anwachsen, wenn sozusagen der Atem immer mehr zugeschnürt wird, dass das ja eigentlich eine stark politisierende Wirkung hat. Jetzt kann man natürlich sagen, Studierende stehen ja im Leben, die sind ja nicht nur an Universitäten und Fachhochschulen und wo sonst, sondern die unterliegen ja allgemeinen Trends. Da gibt es den Trend einer allgemeinen Politikverdrossenheit, also des zunehmenden Vertrauensverlusts in die Politik, aber auch in andere Institutionen. Gleichzeitig haben wir eine politisierte Bewegung, Stichwort Fridays for Future. Es gibt so Single-Issue-Bewegungen natürlich auch, ich habe schon gesprochen, Fridays for Future, letzte Generation, die ja durchaus auch mobilisieren können. Wo sind da die Studierenden von heute einzuordnen? Leben die so in ihrer eigenen Welt, wo sie sagen, will gar nicht, ich schaue nur auf mich? Oder ist da schon etwas, wo man sagt, eigentlich möchte ich schon meine Probleme, die ich habe, die habe ich ja nicht alleine mit anderen angehen. Wie kann man das organisieren? Wie schaut das aktuell aus? Ja, also wie ich schon eingangs gesagt habe, der Schuh drückt an mehreren Ecken und Enden. Der Student, die Studentin von heute ist, glaube ich, nicht mehr so vergleichend wie vor 20, 30 Jahren. Es ist Realität, dass zwei Drittel der Studierenden mittlerweile neben dem Studium berufstätig sind. Realität, dass zwei Drittel der Studierenden mittlerweile neben dem Studium berufstätig sind. Das heißt, es sind einfach auch mehrere Verpflichtungen, die unter einen Hut gebracht werden müssen oder Betreuungspflichten etc. Und ich glaube, dass da ganz oft auch die Zeit fehlt, sich jetzt noch aktiv zum Beispiel in der ÖH zu engagieren und dann auch einfach die Zeit fehlt, sich zu informieren, wo es unsere Aufgabe ist, zu informieren. Aber man hat, finde ich, in den vergangenen Jahren, also meine Vorsitzzeit an der FH Oberösterreich war eigentlich geprägt von einer Krise in die andere. Da hat man schon sehr stark gemerkt, wenn es den Studierenden wirklich schlecht geht, Corona, Ukraine-Krieg, das war was, wo sie die ÖH auch aufgesucht haben und dann schon die Services in Anspruch genommen haben, wo wir einfach auch gesehen haben, wir sind die St. Das ist zum einen die Vereinbarkeit von Arbeit und Studium, aber genauso auch die mentale Gesundheit. Die Studierenden wurden da einfach auch während der Pandemie komplett vergessen und sind jetzt immer noch betroffen von den Folgen der Pandemie, von dem ewig langen Distance Learning. Also ich glaube, keine Gesellschaftsgruppe war so lange zu Hause eingesperrt wie die Studierenden. Also ich glaube, keine Gesellschaftsgruppe war so lange zu Hause eingesperrt wie die Studierenden. Und da müssen wir einfach ansetzen, dass wir Studierende entlasten und ihnen den Studienalltag leichter machen, der heutzutage einfach anders ausschaut, wie das vor 20, 30 Jahren der Fall war. Frau Beyer, die Frage auch natürlich an Sie. Oder vielleicht drehe ich es nochmal anders, gerade auch mit Blick auf diese Fragestellung, weil es ja auch damit zusammenhängt, was kann denn die ÖH eigentlich wirklich leisten? Luftschlösser sind schnell mal gebaut, Erwartungen sind schnell mal sozusagen projiziert, aber natürlich stellt sich die Frage, was ist machbar auch für die ÖHA als Vertretung, wo sind Grenzen? Vielleicht darf ich vorher nochmal auf die umgekehrt gestellte Frage antworten. Die Studierenden sind schon eine hochpolitische Gruppe im Endeffekt und das müssen sie auch sein. Sie sind eingebettet in eine Gesamtgesellschaft und ich glaube, die Viktoria hat es ja eh schon angesprochen, haben mit diversen Problemen zu kämpfen, mit der Finanzierung ihres Studiums, mit einer Wohnungsnot, mit der Klimakrise, die auf sie hereinstürzt, mit einem Europa, das sich wieder im Krieg befindet und so weiter. Also das ist eine absurde Situation, in der sich Studierende eigentlich befinden. Und natürlich sind sie eine politische Gruppe und sie zeigen das auch. Gerade jetzt während meiner Vorsitzzeit haben wir, als es um die Finanzierung der Hochschulen zum Beispiel ging und um die allgemeine Teuerungskrise, Demonstrationen gesehen in Wien und Graz und auch in anderen Städten von mehreren tausend Studierenden. Das war der Wahnsinn. Und das wurde aus der Mitte der Studierenden organisiert, unterstützt von der ÖH, angeführt von uns. geführt von uns und das zeigt schon, dass da ein Wille ist, sich durchzusetzen, ein Wille ist, auf die Straße zu gehen und für die eigenen Rechte einzustehen. Und ich glaube, die Bewegungen, die Sie jetzt angesprochen haben zum Beispiel, sind ja auch zum Teil zumindest studentisch getragen. Bei Fridays for Future engagieren sich wahnsinnig viele Studierende. Wir unterstützen jeden einzelnen Klimastreik. Ich gehe auch immer selbst hin. Und ganz genauso sieht es auch mit vielen anderen Bewegungen aus. Auch letzte Generation ist oft studentisch geprägt. Wir haben gerade den sehr populären Fall gehört von einer Studentin, die sogar abgeschoben werden soll für ihren Klimaaktivismus. Das finde ich sowieso absurd. absurd. Und auch Erde brennt zum Beispiel war eine große Bewegung Ende des letzten Jahres, wo wieder mal Hörsäle besetzt wurden für die Rechte unserer Generation. Also ich glaube, man kann eigentlich nicht behaupten, dass die Studierenden verdrossen sind und nur zu Hause sitzen und irgendwie ruhiger geworden sind als in den letzten Jahren. Wobei es natürlich stimmt, wie die Viktoria auch angesprochen hat, dass durch den immer stärker werdenden Leistungsdruck, den Finanzierungsdruck und so weiter, es uns auch sukzessive immer schwerer gemacht wird, tatsächlich für unsere Rechte einzustehen. Und gerade da ist es wichtig, dass es eine starke politische ÖH gibt, die sich eben auch dafür einsetzt, die diese Bewegungen unterstützt, die die Studierenden organisiert und mobilisiert und eben auch ein politisches Sprachrollenfach ist. Und weil Sie jetzt gefragt haben, was die ÖH erreichen kann und welche Luftschlösser wir bauen, was wir dann auch tatsächlich umsetzen, ich glaube, tatsächlich können wir da auf zwei sehr erfolgreiche Jahre zurückblicken. Es wurde zum Beispiel die Studienbeihilfe novelliert. Da war die ÖH, glaube ich, an vorderster Stelle in diesen Verhandlungen, hat diverse Punkte eingebracht und dann auch tatsächlich umsetzen können. Mittlerweile wird die Studienbeihilfe valorisiert, also an die Inflation angepasst. Das ist vorher seit Jahrzehnten eine Forderung der ÖH gewesen, die wir jetzt haben umsetzen können. Ganz genauso ist es mit dem Gehalt für Studierende, die in der Sommerschule arbeiten zum Beispiel. Es ist schon auch mit ein Teil Erfolg, dass es ein Klimaticket für Menschen unter 26 gibt, vergünstigt. Wir hätten es natürlich gerne gewollt, dass es für Studierende ohne Altersgrenze vergünstigt oder am besten ganz kostenlos ist. Aber ich glaube, all diese Beispiele zeigen, dass man als ÖH viel erreichen kann. auch dem politischen Willen des Gegenübers, um dann die letzte Meile sozusagen zu gehen. Also wir als ÖH machen ja nicht die Gesetze. Wir können nur fordern und fordern und Druck aufbauen, Studierende auf die Straße bringen, medialen Druck irgendwie machen und dann springen oft große Teilerfolge raus. Natürlich ist viel nicht so, wie wir das gerne hätten. Also wir sind nach wie vor nur eine Interessensvertretung und können tun, was uns irgendwie möglich ist. Aber wenn der politische Wille so sehr fehlt und die Studierenden, Teile der Bundesregierung dermaßen egal sind, können wir als ÖH dann irgendwann auch nicht mehr viel machen. Frau Feichtinger, ich möchte jetzt ein bisschen noch Salz in die Suppe tun. jetzt ein bisschen noch Salz in die Suppe tun. Es klingt noch in meinen Ohren fast jahrzehntelang die AG, die ich höre und vernehme mit ihrer steten Kritik an meist dann linken Mehrheiten in der Bundesvertretung, linke Mehrheit heißt aktuell VSSTÖ, Gras und Fachschaftslisten, dass man eigentlich die Aufgaben der Bundesvertretung meist falsch auslege, dass man zu sehr politisiere, Stichwort Gender Policies, ich weiß nicht was, aber eigentlich immer mehr an den Realitäten und Bedürfnissen der Studierenden sich wegbewege. Es ist bei Ihnen bis jetzt noch nicht aufgetaucht in Ihren Argumenten. Darum frage ich zur Sicherheit nach, spielt das noch eine Rolle? Ist das noch etwas oder hat sich da seit der Pandemie etwas verändert, dass man sagt, da haben sich eigentlich sozusagen die Themen, Schwerpunkte ohnehin etwas verschoben, mehr wieder hin zu einem Gemeinsamen? etwas verschoben, mehr wieder hin zu einem gemeinsamen? Also als erstes möchte ich auf jeden Fall sagen, ja, die Aktionsgemeinschaft ist mehr die Service-ÖH und meiner Meinung nach und der Meinung meiner Kolleginnen nach auch mehr die Liste, die sich um die alltäglichen Probleme der Studierenden oder der hochschulpolitischen Themen kümmert. Ich muss dazu stimmen, ich sehe auch, dass sich Menschen für Themen begeistern können und auch aufmerksam machen auf Missstände, was extrem wichtig ist. Ich sehe aber schon auch, dass es immer schwieriger wird, Personen zu finden, die dann auch aktiv was tun und sich hier auch aktiv zum Beispiel in der ÖH zu engagieren. Du hast das Klimaticket angesprochen. Wir haben gemeinsam mit der JQ auch eine Vergünstigung des Klimatickets in Oberösterreich gefordert, das was jetzt umgesetzt werden könnte. Aber das ist ein langer Prozess. Das hat in diesem Fall ein Jahr gedauert, von Station zu Station, vom Landesrat für Verkehr bis zum Landeshauptmann, bis zum Stadtrat für Verkehr in Linz. Also das sind lange Prozesse und da sehen wir schon, dass wir als Aktionsgemeinschaft schauen, immer ins Tun zu kommen, sind vielleicht manchmal etwas leiser als die anderen Listen, aber umsetzungsstärker. anderen Listen, aber umsetzungsstärker. Und es ist schon noch immer der Fall, dass wir natürlich als größte Oppositionsliste der Bundes-IH genau auf die Finger schauen. Das ist unsere Aufgabe. Und da ist es schon auch noch immer so, dass wir natürlich Kritik anmerken, wenn es sich rein um Gesellschaftspolitik handelt, weil wir stehen für Hochschulpolitik, wir sind gewählt, um Hochschulpolitik zu machen und wo diese Grenze verläuft, da sind die Diskussionen natürlich zwischen den Listen immer noch vorhanden. Aber das bessere Verständnis deswegen, darf ich ganz kurz nachfragen, dann bin ich gleich bei Ihnen. Wenn wir heute über Wohnungsnot reden, das ja ein höchst virulentes Problem darstellt für Studierende mit kaum finanziellen Möglichkeiten, das Problem darstellt für Studierende mit kaum finanziellen Möglichkeiten, aber sozusagen einen Wohnungsmarkt, der ja quasi in einer unglaublichen Rasanz immer teurer wird, dann ist natürlich ein zutiefst studentenpolitisches Thema zugleich von größter gesellschaftspolitischer Relevanz, weil Wohnen ist ein Grundrecht und das ist ja nicht teilbar. Da kann ich nicht sagen, das gebe ich in diese Schublade oder in diese Schublade. Das ist natürlich zutiefst gesellschaftspolitisch. Ja, da stimme ich total zu. Also man kann auch vielleicht sagen, dass sich diese Grenzen teilweise verschoben haben. Also Wohnungspolitik findet sich genauso in unserem Wahlprogramm wie Nachhaltigkeitsthemen. Also da mag man jetzt vielleicht streiten, ob das nicht alles gesellschaftspolitisch ist. Ist es für uns nicht, weil bei uns fängt Allgemeinpolitik da an, wo Studierende sich nicht mehr unterscheiden lassen können von der Gesamtgesellschaft. Und Studierende haben aber ein anderes Thema bei Wohnungen. Da geht es um geförderte Studienwohnheimplätze. Da geht es darum, dass Studierende einen leichteren Zugang auch zu Gemeindewohnungen zum Beispiel erhalten. Da geht es darum, dass Studierende einen leichteren Zugang auch zu Gemeindewohnungen zum Beispiel erhalten. Oft haben sie den Hauptwohnsitz noch bei den Eltern und deswegen gar keinen Anspruch oder gar keine Möglichkeit auf den Zugang. Also wir sehen uns zum Beispiel jetzt, um das Thema Wohnen herzunehmen, ist es unsere Aufgabe, hier für Studierende Vorteile zu erreichen. Wenn die jetzt wie beim Klimaticket zum Beispiel, das ja eigentlich auch für alle vergünstigt worden ist, der Gesamtgesellschaft einen Nutzen tun, dann sind wir da natürlich froh, wenn wir auch Nichtstudierenden einen Beitrag leisten können. Aber vor allem fokussieren wir uns auch in Bereichen wie Wohnen oder Nachhaltigkeit auf die Studierenden in Österreich. So, jetzt. Danke. Ich finde das immer so spannend, wenn manche Fraktionen sich als Service-Fraktionen irgendwie versuchen zu inszenieren, während die Fraktionen, die den Service tatsächlich machen, die aktuellen Exekutiv-Fraktionen sind. Denn Service nur zu fordern, das bringt ja irgendwie nichts. Und das Interessante ist ja, die ÖH macht ja diesen Service die ganze Zeit. Also so, es gibt alle möglichen Beratungsangebote, die sind schon seit vielen, vielen Jahren implementiert und werden immer weiter ausgebaut. Ich habe es vorhin schon angesprochen, mittlerweile gibt es sie auch digital, das werden wir sicherlich auch noch weiter ausbauen, als es jetzt schon ist. Es gibt die Studien- und Maturantinnenberatung, es gibt die Helpline, es gibt so viel auch auf den Hochschulstandorten, gibt es alle möglichen Services von Plagiatscans über Steuerberatungsangebote, über Frauen-Helplines und so weiter. Also wirklich ein ganzer Blumenstrauß an Services. Und natürlich ist das wichtig. Also das will ich überhaupt gar nicht in Abrede stellen. Nur das passiert sowieso schon und wird auch nach Bedarf weiter ausgebaut. Ich glaube nur, worauf wir ein Augenmerk legen müssen, ist eben die politische Vertretung auch auf jeden Fall neben den Services weiterzumachen, weil das ist es, wofür es die ÖH wirklich braucht, was die Viktoria jetzt auch angesprochen hat. Zum Beispiel, um all diese studentischen Wohnungspunkte anbringen zu können und umsetzen zu können, braucht es ja eine starke politische Stimme, denn es ist ein politisches Thema. Also ich kann natürlich eine Wohnberatung anbieten, ich kann vielleicht einen Fonds einrichten, der Studierende in Notlagen unterstützt. Den haben wir übrigens. Es gibt einen Sozialfonds, wo Studierende, die finanzielle Probleme haben, sehr, sehr einfach ansuchen können und dann von der ÖH unterstützt werden. Das kann ich natürlich machen und dann kann ich punktuell eh helfen. Aber wenn ich strukturelle Veränderungen, wenn ich strukturelle Verbesserungen für Studierende erkämpfen möchte, dann muss das immer ein politischer Akt sein. Und insofern braucht es einfach diese starke politische Stimme der Studierenden. Und wenn du jetzt sagst, es ist eh schön, wenn man bei manchen Themen für die Gesamtgesellschaft auch was erkämpft, das lässt sich eben nicht trennen. Also gerade beim Klimathema, ich glaube, es sind sich alle Fraktionen einig, dass die Klimakrise die größte Krise unserer Zeit ist. Die Aktionsgemeinschaft hat ja selber den einen oder anderen klimapolitischen Antrag gestellt in den letzten zwei Jahren. Und das lässt sich ja auf Studierende so singulär nicht herunterbrechen, sondern das betrifft uns alle. Und deswegen betrifft das eben auch Studierende. Wir wollen auch auf einem lebenswerten Planeten weiterleben. Wir wollen auch auf einem lebenswerten Planeten weiterleben. Wir haben hoffentlich eine Zukunft und ich glaube, es lassen sich ein paar studierendenrelevante Punkte ableiten, zum Beispiel die Verantwortung von Hochschulen in der Klimakrise, die Verankerung der Klimakrise in den Curriculagehen, was die ÖH macht. Und deswegen ist es so wichtig, eben auch Bewegungen wie Fridays for Future, die ja auch studentisch getragen sind, wie vorhin erwähnt, zu unterstützen. Und da eine starke Stimme für die Anliegen der Studierenden, die eben auch größer sein können, als ihr eigenes Leben zu sein. Frau Fechtinger, was mich natürlich interessiert, eben als jemand, dessen Studium schon so lange zurückliegt, ich habe den Eindruck, dass ein Teil des Leistungsdrucks, der ja wirklich auch spürbar anwächst, daraus resultiert, dass man eigentlich immer mehr von Studierenden sozusagen so etwas wie ein Elitenverständnis erwartet, sozusagen auch eine Bildungselite, eine gesellschaftliche Elite. Das schwingt immer mit, wenn mittlerweile schon auch gesellschaftlich fast einhellig, da gibt es kaum mehr Kritik daran, an wirklich schwierigen Studien, Eingangsprüfungen, Aufnahmeprüfungen. Zu meiner Zeit hat es das noch kaum gegeben. Da war die Matura, um ehrlich zu sein, sozusagen der Türöffner zum Studium. Heute ist das nichts mehr. Mit einer Matura kriegt man fast gar nichts mehr, außer vielleicht noch in der Arabistik oder ich weiß nicht wo, in Architeenfächern. Liege ich da richtig mit meiner Einschätzung? Ist das ein Trend, der beobachtbar ist? Und vor allem, falls ja, was macht das eigentlich mit den Studierenden? Also ich studiere ja auf einer Fachhochschule. Da ist dieser Eingangstest oder dieses Aufnahmeprozedere schon jahrelang quasi Usus. Und ich muss sagen, für mich persönlich war es jetzt nicht schlecht, dass ich habe eine AAS gemacht, wie viele MaturantInnen keine Ahnung gehabt, was ich danach studieren wollte, irgendwas Wirtschaftliches soll es sein. Und da hat mir natürlich, also mich hat dann der FH-Sektor gleich angesprochen, da gibt es immer noch eine Vielzahl an Studiengängen und da hat mir dieses persönliche Gespräch mit den zukünftigen Lehrenden und auch schon dieser Eignungstest, war nichts wofür man jetzt lernen muss, wie bei Medizin zum Beispiel, schon geholfen, ob das jetzt für mich das richtige Studium ist. Also grundsätzlich würde ich jetzt nicht jedes Aufnahmemanagement verteufeln, weil grundsätzlich kann es auch MaturantInnen helfen zu wissen, ist es das richtige Studium für mich und dann auch verhindern, dass man später ein Studium vielleicht abbricht, Zeit verliert. Beihilfen gibt es auch nur bis zu einem gewissen Alter und dass man dann so in die Probleme kommt. Als studentische Elite nehme ich uns komischerweise gar nicht mehr wahr. Also vielleicht ist das auch in meiner Blase eher so der Gedanke. Aber man erkennt schon, immer mehr Menschen machen Matura, immer mehr Menschen wählen auch den zweiten Bildungsweg, also eine Studienbefähigungsprüfung zum Beispiel und dann in späteren Jahren noch ein Studium beginnen. Also ich glaube, die Wege zum Studium sind mittlerweile sehr, sehr vielfältig geworden, was ich sehr positiv sehe. Deswegen nehme ich diese studentische Elite nicht wahr. Was schon ist, ist es glaube ich, dass viele wissen, das Studium allein, das reicht nicht mehr. Und deswegen den Druck haben oder das Gefühl haben, sie müssen während dem Studium schon Berufserfahrung sammeln. Sie müssen schon andere extrakurrikulare Sachen machen, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Möchte ich wieder nicht alles verteufeln. Also nur, weil ich schon Erfahrung während dem Studium sammle, das kann mir auch helfen. möchte ich wieder nicht alles verteufeln. Also nur, weil ich schon Erfahrung während dem Studium sammle, das kann mir auch helfen. Es muss natürlich alles so sein, dass es nicht zugrunde der mentalen Gesundheit der Studierenden geht, was wir aktuell leider sehr oft sehen. Ich würde gerne kurz einhaken und vielleicht korrigieren. Ich befürchte, dass in Österreich durchaus insofern eine Bildungselite besteht, als dass Bildung halt nach wie vor vererbt wird. Der Großteil der Studierenden hat Eltern, die selbst studiert haben. Die Personen, die sogenannte First-Generation-Students sind, also die ersten Personen in ihrer Familie, die studieren an den Hochschulen, ist verschwindend gering. Das sind auch Personen, die sich extrem schwer tun im Studium, eben weil sie nicht aus einem akademischen Umfeld kommen, weil sie niemanden haben, den oder die sie fragen können. Und das belegen alle Zahlen, das belegt auch die ÖH-Umfrage. Und insofern ist es leider doch nach wie vor so, dass das Studieren ein Privileg ist, das einigen wenigen zugutekommt. Natürlich wird das sukzessive hier und da besser, aber es wird doch durch diverse Punkte einfach verschlechtert und schwieriger gemacht. Zum Beispiel eigentlich durch das Beihilfensystem, das wir haben. Das Beihilfensystem ist sowieso mal so gestaltet, dass nur elf Prozent der Studierenden überhaupt eine Studienbeihilfe bekommen. Das ist super wenig, wenn man sich bedenkt, dass es ursprünglich mal eingeführt wurde, um allen Personen das Studium finanziell zu ermöglichen. es ursprünglich mal eingeführt wurde, um allen Personen das Studium finanziell zu ermöglichen. Auch mit einem Beihilfenhöchstsatz muss man nebenbei arbeiten und vielleicht darf ich da auch noch mal korrigieren. Ich glaube, die meisten Studierenden arbeiten nicht nebenbei, weil sie das gerne wollen, weil sie es gut finden Berufserfahrung zu sammeln. Das mag sicherlich einige geben, aber die meisten müssen nebenbei arbeiten, weil sie sich sonst überhaupt nicht leisten können. Und genau, das Beihilfensystem, wo ich eigentlich war, baut auch darauf auf, dass eine gewisse Anzahl an ECTS gemacht werden muss. Wenn ich die nicht erbringe, dann verliere ich meine Beihilfen. Es baut darauf auf, dass ich irgendwann fertig werden muss. Wenn ich das nicht schnell genug schaffe, aus welchen Gründen auch immer, zum Beispiel mentale Gründe, dann verliere ich auch meine Beihilfen. Also das ist ja alles darauf ausgerichtet, dass Studierende möglichst schnell, möglichst effizient zu einem Abschluss kommen. Es sind im Endeffekt Bildungsmaschinen, die Studierende möglichst schnell auf den Arbeitsmarkt bringen sollen. Und das steht eben doch einem freien Studium, das allen offen steht, das wirklich alle machen können, ganz egal, wo sie herkommen, wie viel die Eltern verdienen, in einem krassen Gegensatz. Und wir kritisieren das und wir arbeiten Stück für Stück daran. Wie gesagt, durch uns konnte die Studienbeihilfe zumindest ein bisschen verbessert werden. Die Zuverdienstgrenze wurde angehoben und ein paar andere Kleinigkeiten. Aber trotzdem sind die strukturellen Probleme einfach nach wie vor gegeben. Ich würde da gerne einhaken. Also einem Punkt muss ich dir widersprechen, bei dem anderen bin ich bei dir. Beim ersten Punkt, also nicht alle First Generation Students haben schwer. Ich bin selbst eine. Mein Bruder hat den zweiten Bildungsweg gewählt, hat zuerst eine Lehre gemacht, einen Studienbefähigungslehrgang und dann noch Bachelor und Diplom-Ingenieur. Also wir haben in Österreich, wie ich vorgesagt habe, sehr viele Wege zum Studium, was ich gut finde und ich möchte doch auch bewusst darauf aufmerksam machen, dass nur weil meine Eltern nicht studiert haben, bin ich jetzt kein Opfer des Bildungssystems, sondern habe die gleichen, also ich persönlich, für mich hatte die gleichen Chancen. Da mag es sicher Familien geben, in denen es anders ausschaut und Studierende, die es schwerer haben, die wir unterstützen müssen. Aber nicht alle First Generation Students leiden das ganze Studium. Also das möchte ich mal klarstellen, wo ich dir zustimmen muss. Unser Beihilfensystem, das ist veraltet, das passt nicht mehr. Das passt nicht mehr. Wir haben schon darüber gesprochen, dass Studierende neben dem Studium arbeiten müssen, um sich ein Leben zu ermöglichen können. Aber eine Zuverdienstgrenze von 15.000 Euro brutto, wo Weihnachts- und Urlaubsgeld noch dabei sind und das nicht indexiert ist, das ist realitätsfern bei den aktuellen Teuerungen und der Inflation. Das passt einfach nicht. Wenn ich wirklich auf die Studienbeihilfe angewiesen bin und auf den Job nebenbei und meine einzige Angst ist, hoffentlich verdiene ich nicht einen Euro zu viel, weil sonst muss ich wieder den Euro zurückzahlen, dann geht es irgendwo an dem vorbei, was der Sinn von einer Studienbeihilfe eigentlich ist. Und ich glaube, grundsätzlich sind wir uns wieder einig, dass es da unbedingt Verbesserungen braucht, weil eine Studienbeihilfe soll mir nicht schlaflose Nächte bereiten, Und ich glaube, grundsätzlich sind wir uns wieder einig, dass es da unbedingt Verbesserungen braucht, weil eine Studienbeihilfe soll mir nicht schlaflose Nächte bereiten, weil es so komplex ist. Und das Beihilfesystem ist gerade sehr komplex, sondern soll mir ein Studium ermöglichen. Und das ist auch das, wofür wir mit unserer Vereinbarkeit von Arbeit und Studium auf alle Fälle stehen. Jetzt gibt es in Österreich ein Bundesministerium, das für Sie zuständig ist, das Wissenschaftsministerium mit dem Minister Martin Polaschek von der ÖVP. Der hat das ja von Werner Faßmann übernommen. Ich habe das ausgerechnet, Sie müssten eigentlich beide noch kennengelernt haben. Entschuldigung, Heinz Faßmann. Zweimaliger Antrittsbesuch. Jetzt ist natürlich interessant zu erfragen, man erfährt das ja nicht allzu oft, wie steht denn der Bundesminister sozusagen den Studierenden gegenüber dem Thema der ÖH als gesetzliche Interessenvertretung? Sind sie dafür in dialogischer Partner, Partnerin, auch tatsächlich, um Veränderungen gemeinsam zu erarbeiten oder sind Sie einfach so eine lästige Pflichtübung, dass er froh ist, wenn die Tür hinter Ihnen wieder geschlossen wird? Also wie froh oder nicht froh er nach den Gesprächen mit uns ist, glaube ich, muss er Ihnen beantworten. Ich habe den Eindruck, dass wir in den Gesprächen viele Themen anbringen können, immerhin, beziehungsweise auch durch die sonstigen Kanäle. Ich habe es vorhin schon angesprochen, medialen Druck, Druck auf der Straße und so weiter. Viele Forderungen der Studierenden sehr direkt ins Ministerium tragen können. Aber dort fehlt natürlich jeglicher politischer Wille, das dann wirklich umzusetzen. Also gerade die Punkte zur Studienbeihilfe, die wir jetzt, glaube ich, diskutiert haben, schon im großen Detail. Das ist ja alles von der ÖH angesprochen worden. Es gab eine sehr lange, sehr gut ausgearbeitete Stellungnahme, in der wir das angebracht haben. Diverse Gespräche dazu, Mails von Studierenden, offene Briefe und so weiter. Und trotzdem ist aus dem Ministerium nicht so viel zurückgekommen und nicht so viel entgegengekommen. Ähnlich war es auch unter dem Vorgänger Heinz Faßmann mit der UG-Novelle. Da waren die Protestbewegungen ja riesengroß. Es gab auch da Demonstrationen zu Tausende in Wien. Es gab Postkartenaktionen, wo mehrere Tausend Studierende aus Salzburg Postkarten an den Wissenschaftsminister gerichtet haben. Das habe ich damals angeleiert. Und ähnliche Aktionen. Und auch da hat trotzdem der Wissenschaftsminister diese UG-Novelle mit wenigen Verbesserungen trotzdem so durchgedrückt. Und die wenigen Verbesserungen gingen dann eh auf die ÖH zurück. Genauso ist es bei der Studienbeihilfe. Aber trotzdem, das ist, was ich vorhin angesprochen habe, wir sind natürlich auf den politischen Willen des Gegenübers angewiesen. Und der ist, wenn es um die Anliegen der Studierenden geht, nicht so wahnsinnig groß. Und ich glaube, das zeigt auch ein größeres politisches Problem in Österreich, nämlich den Stellenwert von Studierenden und Hochschulen ganz insgesamt. Studierenden und Hochschulen ganz insgesamt. Wir sehen, dass die Finanzierung von Studierenden und Hochschulen, gerade im europäischen Vergleich, auch im weltweiten Vergleich in Österreich, nicht so wahnsinnig gut aussieht. Wir fordern zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, davon sind wir weit entfernt. Und ja, ich glaube, die Gespräche, die wir mit dem Wissenschaftsminister und auch mit anderen Politikerinnen führen, zeigen immer wieder, dass die studentischen Anliegen nicht uninteressant sind, aber auch einfach nie Priorität haben. Und das ist fatal, wenn wir bedenken, dass wir die Generation an Menschen sind, die in Zukunft gesellschaftliche Verantwortung übernehmen soll, die gut ausgebildet sein soll, um diese Gesellschaft zu tragen in den kommenden Jahren. Und die Gesellschaft täte sehr gut daran, die Hochschulen auszufinanzieren, die Studierenden gut auszubilden, zu verantwortungsvollen Bürgerinnen zu machen an den Hochschulen. Und das passiert aber eben einfach nicht, weil andere Interessen, wirtschaftliche Interessen oder so immer irgendwie an erster Stelle stehen. Und noch ein Problem, das die Gespräche mit dem Wissenschaftsminister doch immer wieder zeigen, ist, dass er unter seinen MinisterialkollegInnen relativ wenig durchsetzungsstark zu sein scheint. Gerade als es um die Hochschulfinanzierung ging, da hatten wir mehrere Gespräche dazu und haben uns damals mit der Universitätenkonferenz zusammengeschlossen und mit denen gemeinsam die Ausgleichsfinanzierung während der Teuerung gefordert. Wir haben 1,2 Millionen extra Budget gefordert und der Wissenschaftsminister hat uns irgendwann gesagt, er würde das eh gerne machen, aber er schafft es nicht bei seinem Parteikollegen, der Finanzminister ist, das Geld dafür raus zu verhandeln und wir sollen doch vielleicht mal beim Finanzministerium anklopfen. Und das finde ich schon absurd, wenn die studentische Interessensvertretung das Hochschulbudget bei einem anderen ÖVP-Minister verhandeln soll. Frau Feichtinger, ich möchte zu einem Thema kommen, das Sie selber auch angesprochen haben. Sie haben das bezeichnet als die Frage der mentalen Gesundheit bei Studierenden. Das ist ja hochinteressant, denn da beobachte ich ja auch eine Art Paradigmenwechsel. Denn tatsächlich noch zu früheren Zeiten, also studieren war immer nicht einfach oder wie ich es formuliert habe, war nie ganz leicht. Aber natürlich jetzt in den vergangenen Jahren mit Pandemie, Lockdown, Schließungen, auch sozusagen diese zunehmende Entfremdung unter den Kommilitoninnen und Kommilitonen, das ist gemeinsam, ist ja alles weggebrochen, hat natürlich schon zu einem doch sehr großen Aufkommen von psychischen Beeinträchtigungen geführt. Und das ist ja insofern spannend und muss unbedingt Beachtung finden, weil früher noch hat man studiert und dann war der Studienabschluss und alle haben gefeiert und alle waren voller Elan. Jetzt geht es raus in die Welt. Ich habe das jetzt hinter mir. Ich habe mir einen riesen Rucksack aufgeladen von Wissen und Information. Jetzt mache ich was daraus. Heute hat man ja zunehmend den Eindruck, dass die Leute, wenn sie überhaupt dann noch unter diesen Bedingungen den Studienabschluss schaffen, die sind ja über eine weite Strecke fast abgewragt, bevor sie da in dieses Leben hinausgehen. Das macht ja was mit einem. Das hat ja auch Rückwirkungen letztlich auch auf die Interessenvertretung, denn da steht jetzt plötzlich ein Problem vor Ihnen oder vor uns allen. Das würde ich schon auch gesamtgesellschaftlich erfassen wollen, wenn man sagt, okay, wow, da wird jetzt eine Generation sozusagen ins Leben hinausgeschickt. Die haben eigentlich, die Öffentlichkeit hat viel investiert, auch Familien haben viel investiert, sie selbst haben viel investiert, haben dafür gearbeitet und so weiter. Und jetzt sozusagen müssen sie da einsteigen unter den allerschwierigsten aller Voraussetzungen. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus? Also ich muss da jetzt gleich dazu sagen, dieser Paradigmenwechsel, ich sehe den auch als etwas Positives, weil mentale Gesundheit wird endlich zum Thema. Ich weiß nicht, wie es um die mentale Gesundheit der Studierenden vor 30 Jahren bestellt war. Ich weiß nur, um die mentale Gesundheit der jetzigen Studierenden steht es schlecht. Es war vor der Corona-Pandemie schon schwierig und die Pandemie hat es nur verschlechtert. Es gibt Studierende, die einfach so lange nur zu Hause waren und denen einfach der komplette Anschluss fehlt. Deswegen setzen wir uns auch ein für den Ausbau der psychologischen Studierendenberatung, weil es muss einfach Geld da sein. Man muss sich als Staat auch darum kümmern, dass es der nächsten Generation, dass die mental fit ist. Weil, wie Sie schon gesagt haben, wir entlassen da eine ganze Studierendenschaft in die Welt, die vielleicht gar nicht fähig ist, gerade aufgrund ihrer mentalen gesundheitlichen Verfassung, das zu leisten, was sie eigentlich möchten oder könnten. Und da, Sie haben es auch angesprochen, geht es auch ganz viel um soziale Strukturen. Also uns als Aktionsgemeinschaft ist es auch sehr wichtig, die Vereine und die sozialen Strukturen an den Standorten zu fördern, weil studentische Vereine haben immer ein soziales Netzwerk, das einem auch Rückhalt bietet. Da rede ich jetzt nicht von Depressionen, sondern ich habe einen schlechten Tag und ich weiß, wo ich hingehen kann, wo ich aufgefangen werde, wo es mir dann auch wieder besser geht. Wenn es jetzt wirklich um psychologische Erkrankungen geht, dann brauche ich Hilfe. Und da finde ich das sehr positiv. Das sieht man von den Schülern zu den Studierenden. Und ich habe das Gefühl, schon langsam kommt es auch in der Gesamtgesellschaft an, wir müssen darüber reden. Wenn ich Bauchweh habe, gehe ich zum Arzt. Wenn ich nicht aus dem Bett komme, weil es mir psychisch schlecht geht, dann rede ich nicht drüber und das darf einfach im Jahr 2023 nicht mehr der Fall sein. Ich würde grundsätzlich zustimmen. Ich glaube, das ist ein Thema, wo wir uns tatsächlich immer sehr einig sind. Als ÖH haben wir da viel auch daran gearbeitet. Wir machen selber natürlich keine psychotherapeutische Beratung, dafür sind wir nicht ausgebildet, aber wir haben schon Erstberatungsmöglichkeiten. Wir haben eben auch die ÖH-Headline eingerichtet und ausgebaut, wo Studierende sich auch in Notlagen hinwenden können und dann an Expertinnen weiterverwiesen werden. Auch die lokalen Hochschulvertretungen haben oft viele Angebote und wir kooperieren schon auch mit der psychologischen Studierendenberatung. Das reicht natürlich nicht. Es braucht natürlich mehr Anlaufstellen. Es braucht vor allem auch Psychotherapie auf Krankenschein. Und gerade die psychologische Studierendenberatung wurde zwar vor zwei Jahren aufgestockt um groß angekündigte 40 Prozent. Das hat auch die damalige ÖH-Vorsitzende von der Aktionsgemeinschaft sogar mit präsentiert. Und da war von vornherein schon klar, das wird bei weitem nicht ausreichen. Da hat die psychologische Stirnberatung vorher schon gesagt, diese 40 Prozent Aufstockung wird auf jeden Fall zu wenig sein. Trotzdem hat man sich irgendwie hergegeben und das als Erfolg präsentiert. Aber trotzdem, wie gesagt, ich glaube, die Forderungen sind die gleichen. ungern mich nur auf die Symptombekämpfung fokussieren. Also natürlich müssen wir darüber reden, natürlich müssen wir diese Angebote und Hilfsmöglichkeiten schaffen, denn die Probleme sind ja da. Aber ich würde auch gerne daran arbeiten, dass die Probleme wirklich an der Wurzel bekämpft werden und am besten gar nicht erst entstehen. Denn es ist ja schlimm, wenn wir uns vorstellen, dass immer mehr Studierende mit diesen Problemen konfrontiert sind, immer mehr Studierende diese Hilfe brauchen. Und ich würde gerne daran arbeiten, dass es gar nicht erst dazu kommt. Und ich glaube, das schaffen wir, indem wir den Leistungsdruck abbauen, indem wir die Zugangshürden abbauen, indem wir die finanziellen Sorgen auch bekämpfen. Ich glaube, das belastet viele Studierende ganz, ganz massiv. Und einfach einen Systemwandel schaffen im Studium und eigentlich auch schon vorher. Ich glaube, das Bildungssystem muss ja immer gesamtheitlich gedacht werden. Gerade auch, wenn wir uns Maturantinnenbefragungen anschauen. Auch dort ist der Leistungsdruck und die damit verbundenen mentalen Probleme schon riesengroß. Und insofern müssen wir da schon uns überlegen, wo wir als Staat mit unserem Bildungssystem eigentlich hinwollen. Wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Ich muss sozusagen mit Ihnen gemeinsam an der Hand allmählich den Zieleinlauf finden. Eine ganz banale Frage, aber weil es wahrscheinlich viele doch interessiert. Ich beginne mit Ihnen, Frau Feichtinger, dann die Frau Bayer. Ganz, ganz banale Frage. Wenn heute ein junger Mensch an Sie herantritt, vielleicht kurz nach der Matura, und Sie fragt, warum soll ich studieren? Warum soll diese Person studieren? nicht nur fachlich dazu, man lernt neue Personen kennen, man baut sich auch ein Netzwerk fürs Leben auf, also Personen, die man während dem Studium kennenlernt, mit denen ist man oft ein ganzes Leben lang befreundet und es hilft einem auch, sich selbst weiterzuentwickeln. Also wenn ich jetzt an die 18-jährige Viktoria schaue, die maturiert hat, dann war das doch noch eine ganz andere Person. Und ich muss auch sagen, ich sehe es, ich entwickle mich trotzdem immer noch weiter und es kommen immer wieder neue Sachen dazu. Was Studieren einen auch immens erleichtert, ist ein Auslandsaufenthalt. Ich habe schon einen Auslandsaufenthalt in Vancouver machen können und ich muss sagen, das verändert einen auch noch einmal. Also ein kompletter Perspektivenwechsel, so leicht wie während dem Studium, kommt man nicht mehr weg. Also das ist auch etwas, das man auf jeden Fall jungen Personen mitgeben kann. Studiere, mache ein Bachelor, das soll die beste Zeit deines Lebens werden und nutze sie, weil es gibt dir keiner mehr zurück, weil es gibt dir keiner mehr zurück. Die Zeit gibt dir keiner mehr zurück. Also wenn ich auf mein Studium zurückblicke und alles, was ich noch vor mir habe, dann kann ich auf jeden Fall sagen, es hat mich bereichert und es war die beste Zeit und ist die beste Zeit meines Lebens. Was würden Sie sagen, Frau Beyer? Ich kann mich dem, glaube ich, grundsätzlich anschließen. Viel wichtiger finde ich aber, dass das Studium eigentlich die Möglichkeit ist, zu einer mündigen, verantwortungsvollen Bürgerin und Person zu werden. Also im Studium werde ich ausgebildet, um Verantwortung zu übernehmen, um mich wirklich bestens auszukennen mit dem Thema, das mich interessiert. Ich habe dort Ressourcen zur Verfügung, die ich sonst nie wieder zur Verfügung habe. Ich kann dort neugierig werden, ich kann diskutieren, ich kann kritische Nachfragen stellen. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, die Studierenden dazu zu bringen, wirklich kritisch zu sein, ihr Umfeld nicht einfach so hinzunehmen, sondern wirklich um sich zu schauen, sich zu denken, okay, wo sind die Probleme und Herausforderungen meiner Zeit, woran möchte ich arbeiten, was ist mir wichtig im Leben, was ist mir wichtig in dieser Gesellschaft und ja, wo wollen wir eigentlich hin als Gesellschaft, als Generation und eben auch Probleme und Lösungen zu bearbeiten, die die Menschen um mich herum und eben mich selbst auch beschäftigen. Und ich glaube, nichts befähigt dazu so sehr wie ein Studium. Und ich glaube, nichts befähigt dazu so sehr wie ein Studium. Ich darf ja gestehen, ganz persönlich, ich habe ja so wie Sie auch in Wien Politikwissenschaft studiert. Heute leite ich die Politikredaktion bei DorfTV. Das heißt, irgendwann in meinem Leben hat das Sinn ergeben. Und ich bin wahrlich nicht unglücklich darüber. Wir sind noch nicht am Schluss. Blicken wir jetzt auf die nächste Woche. Von 9. bis 11. Mai wird gewählt. Man kann dem ja wirklich mit größter Spannung entgegensehen. Ich habe festgestellt, in Linz ist das ohnehin immer so, anders als in Wien, schon in den Vorjahren, es gibt kaum Wahlkampf hier in der Stadt. Die ÖH-Wahl ist, wenn man hier in den öffentlichen Raum geht, inexistent. Wir befinden uns hier mit dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität. Der Wahlkampf ist hier inexistent. Ich habe auch, Sie können mir gerne widersprechen, auch in diesem Jahr festgestellt, dass auch das mediale Interesse abgenommen hat. Woran liegt es? Machen Sie etwas falsch? Oder ist das etwas, wo man sagt, das Zeitgeschehen, die Welt ist mittlerweile so sehr mit anderen Themen, Problemen, Konflikten vollgepfercht, dass wir eigentlich mit unserer kleinen Studierendenvertretung und ihrer Wahl gar nicht mehr durchdringen können? Also auch wenn wir mit der Anzahl der Wahlberechtigten mit Bundesländern mithalten können, muss ich auf das eingehen, was die Kea schon gesagt hat, wir sind eine Interessensvertretung. Und dass sich die breite Öffentlichkeit nicht so sehr für die Interessensvertretung der Studierenden interessiert, wie eine Landtagswahl zum Beispiel medial, kann ich schon irgendwo nachvollziehen, weil für andere Interessensvertretungswahlen gibt es auch nicht so viel mediale Präsenz. Und zur medialen Präsenz, also für in der Blase quasi war es schon auf jeden Fall da und die Zeitungen und die Medien haben berichtet. Was zu den Wahlplakaten, die nicht die Stadt durchfluten, das finde ich grundsätzlich auch gut, weil sie sind dort, wo sie sein sollen, nämlich bei den Studierenden. Dass das in Wien mehr auffällt, hat ganz einfach den Grund, weil die Uni Wien und auch die anderen Hochschulstandorte quer durch die Stadt verteilt sind. Da fällt es mehr auf. Sonst konzentrieren wir uns ganz klar auf den Hochschulstandorte, weil da sind die Studierenden und die sehen die Wahlplakate durchaus und möchten ihnen nicht zu nahe treten. Aber es ist wichtiger, dass die Studierenden zum Beispiel an der JQ das Wahlplakat sehen als wie zum Beispiel Sie oder jemand anderer, wenn er einkaufen geht. Also da ist auf jeden Fall der Fokus darauf. Und wir versuchen auch, das hast du auch schon erwähnt, die Studierenden auch über unsere eigenen Medien und Kanäle natürlich anzusprechen, was natürlich auch besser funktioniert, weil wie viele Studierende jetzt den Printartikel in der Presse zum Beispiel gelesen haben, im Vergleich zu wie viel die Instagram-Story gesehen haben, war die Instagram-Story reichweitentechnisch wahrscheinlich erfolgreicher. Ich darf aber trotzdem kurz dagegen, dann bin ich schon bei Ihnen, Frau Beyer. Allein in den vergangenen Jahren habe ich ja immer wieder eine Diskussion zur ÖH-Wahl gemacht, immer bienal. Und interessanterweise die Studiogäste, die von mir eingeladen waren, die sitzen heute vor allem seitens der AG als Büromitarbeiter in den Büros der oberösterreichischen Landesregierung und sind dann in einem weiteren Schritt auch jene, die uns dann in Zukunft regieren werden. Natürlich ist das von öffentlichem Interesse. Sie können das nicht so ohne weiteres abkoppeln, aber jetzt ist die Frau Beyer dran. Ja, ich glaube, ich muss mich der Viktoria sowieso auch in größten Teilen anschließen. Also mir fehlt ein bisschen die Kreativität, was die ÖH und eigentlich auch die Fraktionen noch machen können, um die Studierenden zur Wahl aufzurufen und ganz allgemein zu erreichen. Also wir haben wirklich in der aktuellen Kampagne jegliches Register gezogen. Es stehen sogar erstmalig Campaignerinnen vor Hochschulen direkt und verteilen Flyer oder auch an anderen Standorten, wo sich viele Studierende aufhalten, verteilen Flyer, machen nochmal auf die Wahl aufmerksam, mobilisieren dorthin. Wir sind im digitalen Raum unterwegs, wir sind im öffentlichen Raum unterwegs. Also wirklich jedes Medium, das man sich so vorstellen kann, so ziemlich wird von uns bespielt. ist es deutlich wichtiger, die Studierenden dort zu erreichen, wo sie sind und mit den Medien, die sie nutzen, als dass wir jetzt, ich weiß es nicht, in einer ZIP2 unterkommen oder so. Natürlich wäre das schön, wir würden uns das wünschen als politische Stakeholderin, die ja auch ein gewisses Standing hat und braucht und deswegen ist es gut, dass es auch mediales Interesse gibt. Uns geht es aber jetzt in erster Linie darum, die Studierenden zu erreichen. Also Sie haben ja großes Glück, dass sich ja immer wieder Armin Wolf bereit erklärt, als der Enkelmann der Nation die große ÖH-Diskussion zu leiten. Er macht das auch gerne. Ja, ich glaube, den Eindruck habe ich auch. Aber somit gibt es natürlich auch andere, in kleineren Gruppen, in dieser permanenten Spaltung des KSV und wie sie alle heißen, auch mal eine große Bühne. Aber da bin ich jetzt noch nicht so am Punkt. Bleiben wir noch mal oder kehren wir noch mal zurück zu dieser schwierigen Frage der Wahlbeteiligung. Da ist ja noch ein bisschen Luft nach unten. Dennoch, ich stelle die Frage an Sie beide. Wo liegt denn die Schmerzgrenze? Wo ist die Grenze, dass man eigentlich sagt, ups, und jetzt müssen wir wirklich ganz, ganz grundlegend darüber nachdenken, wie das mit der ÖH als gesetzliche Vertretung weitergehen kann. Ich habe jetzt jahrelang Diskussionssendungen gemacht und die Wahlbeteiligung ist immer weiter nach unten gegangen. Das ist für mich schon so ein Dauerläufer und natürlich stelle ich mir auch mal die Frage, das muss ja irgendwann mal auch zu Ende sein. Ich finde es ein bisschen spannend, dass diese Legitimationsfrage eigentlich immer nur bei der ÖH gestellt wird. Wenn wir uns das irgendwie im gesamtpolitischen Kontext anschauen, fügt sich die ÖH ja ein in ein System der Interessensvertretung in Österreich, in ein System der Kammern, wenn man so will, der Pflichtmitgliedschaften. Naja, das ist richtig, aber die anderen Kammern haben ja schon auch eine andere Struktur und einen anderen Zugang zu ihren Mitgliedern sozusagen. Und außerdem stimmt das nicht so ganz. Die Rechtsanwaltskammer zum Beispiel hat eine Wahlbeteiligung von ich glaube drei Prozent. Also und da fragt auch niemand nach einer Legitimation. Und deswegen finde ich es ein bisschen spannend, dass die Frage immer nur bei uns gestellt wird und ich glaube auch das hat mit dem, was ich vorhin gesagt habe, nämlich dem Stellenwert der Studierenden zu tun. Aber ich habe es glaube ich eingangs schon erwähnt wir haben diese schmerzgrenze ja eigentlich schon erreicht und deswegen ja auch tatsächlich konsequenzen gesetzt wir haben die große befragung gemacht wir ziehen jetzt alle register die kampagne ist so groß wie sie noch nie war würde ich wagen zu behaupten und insofern glaube ich ist das sowieso schon passiert also dass die wahlbeteiligung nicht optimal ist, ist bekannt. Und ich glaube, die verantwortlichen Personen, mich eingeschlossen, tun, was wir können, um das wieder zu verbessern. Frau Feichtinger, Sie haben jetzt das Schlusswort. Ja, also grundsätzlich muss ich auch sagen, die 15 Prozent haben wehgetan. Aber ich sehe die Legitimationsfrage eigentlich immer nur rund um die ÖH-Wahl. und in der täglichen ÖH-Arbeit, wo sie ja viel wichtiger ist, sehe ich sie nicht und hauptsächlich in der Vergangenheit, wenn ich gegenüber von einer FH-Leitung oder so Sachen diskutiert habe, ist es noch nie zum Thema geworden, naja, sie vertreten ja nur 15 Prozent, weil wir als ÖH, egal welche Fraktion, wir vertreten alle Studierenden in ganz Österreich und deswegen ist es wichtig, diese Woche am 5. und 6. Mai, nämlich schon in den vorgezogenen Wahltagen an den Fachhochschulen und nächste Woche dann vom 9. bis 11. Mai ÖH wählen zu gehen. Das war gleichzeitig ein Appell und Aufruf, den ich dann gleich nochmal bekräftigen möchte. Auf jeden Fall Ihnen beiden vielen herzlichen Dank, vor allem auch an Sie, dass Sie aus Wien gekommen sind, Kea Bär, noch Vorsitzende der Bundes-ÖH, der GRAS, der Grünen und Alternativen Studierenden und Viktoria Feichtinger, die Fachhochschul-Spitzenkandidatin zur Bundesvertretung der österreichischen Hochschullinnschaft, gestellt von der Aktionsgemeinschaft. Spannende Diskussion bei uns im Programm von DorfTV, ja alle zwei Jahre ein Dauerbrenner. Ich hoffe, dass wir noch lange zu ÖH diskutieren werden. Geben Sie sich Mühe, dass das auch weiterhin ein spannendes Thema bleibt. Von der Themenlage, von der Ausgangssituation, wir finden hier so viele Problemstellungen, dass Sie alle mal hier mal genug Legitimität finden könnten. Ja, vielen herzlichen Dank auf alle Fälle den Zuseherinnen und Zusehern von DorfTV, die mit Interesse dabei waren. Sie haben es gehört, sollten Sie studieren, dann nehmen Sie doch Ihre Möglichkeit wahr, am 5. und 6. also schon übermorgen und Freitag, Entschuldigung, übermorgen und Samstag im Kontext der Fachschulen zu wählen, dann nächste Woche von Dienstag bis Freitag die ÖH-Vertretung. Und ja, ist eine Ehrensache. Ich darf mich wie immer verabschieden mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende des Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Abend und auf Wiedersehen.