Liebe Zuseherinnen und Zuseher von DorfTV, verehrtes Publikum im Land der freien Medien, wir sind heute zu Gast im Museum Arbeitswelt in Steyr. Anlass ist die neue Ausstellung Future Food und die erfolgreiche Abschluss der Baustelle im Museum. Dieses historische Gebäude wurde jetzt fertiggestellt und neben mir ist der künstlerische Leiter Stefan Rosinger. Ich kann gleich mal zur Ausstellung und zum erfolgreichen Umbau gratulieren. Danke sehr. Wir haben jetzt ein halbes Jahr lang umgebaut. Der Umbau hat vor allem unser Veranstaltungszentrum betroffen. Wir haben jetzt seit neuestem einen barrierefreien Zugang, können wieder in unseren Veranstaltungsseelen unser Kulturveranstaltungsprogramm umsetzen und sind jetzt eben auch so weit praktisch, dass der Ausstellungsbetrieb wieder in vollem Gange ist mit der Ausstellung Future Food, Essen für die Welt von Morgen und eben auch mit der Ausstellung Bodies of Work, die wir schon im November des letzten Jahres eröffnet haben. Beim gestrigen Abend waren zahlreiche UnterstützerInnen aus Politik und Wirtschaft zu Gast und besonders positiv aufgefallen ist auch, dass dieses Museum, wie wir es gewohnt sind, ein gelebter Ort der Partizipation ist. Es waren zahlreiche Vereine der Nachhaltigkeit, NGOs und Foodcops zu Gast. Und es gibt jetzt auch im Museum einen Fährteiler, eine Foodsharing-Community. Gibt es sonst noch Highlights, die man hier in diesem Museum demnächst anschauen kann? Sonst noch Highlights, die man hier in diesem Museum demnächst anschauen kann? Wir haben gesagt, dass die Ausstellung nicht nur Ausstellung sein soll, sondern dass sie auch wachsen darf, also sprichwörtlich auch wachsen soll. Ein erstes Projekt ist praktisch dieser Fair-Tiler, der sich jetzt vor jedes Museums befindet und eben von Foodsharing und uns betreut wird. Der ist gestern extrem gut angenommen worden. Wir haben super gutes Feedback bekommen, weil die Leute davon schon gehört haben. Aber wenn man das mal richtig sozusagen sieht und spüren und richtig angreifen kann, ist das einfach ein sehr nachhaltiges Erlebnis. Die Ausstellung wird im Frühjahr auch nach draußen wachsen. Das heißt, wir haben Urban Farming Projekte rund um unsere Kulturcontainer vor und wir freuen uns auch schon auf mehrere tausende neue Mitarbeiterinnen, nämlich wir kriegen fünf Bienenvölker und werden zukünftig auch sozusagen unseren eigenen Museums-Honig produzieren. Die Ausstellung ist ja auch ein Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Hygienemuseum in Dresden. Und gestern war die Kuratorin Viktoria Grason zu Gast und sichtbar erfreut, dass ihre Ausstellung ein neues Gesicht und einen neuen Bespielungsort gefunden hat. Genau, die Ausstellung wurde von 2020 bis 2021 im Deutschen Hygienemuseum gezeigt. Die Grundkonzeption kommt auch aus Dresden. Die Gestaltung ist von Grönland Basel, einem Architekturbüro aus Basel. Übernommen worden die Grafik von Hannah Aden aus Berlin. Und wir haben sozusagen jetzt einzelne Bereiche adaptiert. Aber die Grunderzählung ist natürlich die aus Dresden. Und das ist eine, die uns sehr entgegengekommen ist. Deswegen haben wir auch versucht, diese Ausstellung hier nach Österreich, nach Steyr zu holen, weil es eben ein sehr politisches Narrativ ist. Also es geht darum, sozusagen die Frage zu beantworten, wie wir als Gesellschaft zukünftig uns ernähren wollen, sodass möglichst keiner an Hunger leiden muss. Und genau, das ist sozusagen etwas, was uns sehr entgegenkommt, auch in unserer Bildungsarbeit. Und diese Ausstellung bietet etliche Möglichkeiten zur Antwort, Vertiefungsmöglichkeiten und, und, und und lädt wirklich sehr, sehr aktiv zum Diskurs an. Und das ist auch sozusagen unsere Grundhaltung, so wie wir das Museum Arbeitswelt leben und erleben wollen. unsere Grundhaltung, so wie wir das Museum Arbeitswelt leben und erleben wollen. Ja, ich bin jetzt hier mit Philipp Tempel. Er ist seit fast einem Jahrzehnt schon Teil dieses Museums. Und Philipp, du hast hier schon unterschiedlichste Rollen bekleidet. Ein Steckenpferd deiner Arbeit ist die Vermittlungsarbeit. Mit welchen Zielgruppen bist du hier im Museum in Kontakt? Also wir arbeiten im Museum mit Schülerinnen und Schülern eigentlich ab der ersten Schulstufe. Wir arbeiten aber auch mit Jugendlichen und Erwachsenen bis, solange sie neugierig sind und Interesse für die Ausstellung mitbringen, freuen wir uns auf ihren Besuch. Wie viel Zeit muss man sich ungefähr einrechnen, wenn man jetzt mit einer Schulklasse kommen möchte? Also ein klassisches Programm für Schulklassen wird in etwa zwei Stunden dauern. Da haben wir die Möglichkeit, zumindest die großen Aspekte der Ausstellung, die großen Highlights der Ausstellung gemeinsam zu entdecken. Ich würde dich bitten, führe uns ein bisschen durch die Ausstellung. Vielleicht kannst du uns ein, zwei Highlights präsentieren, die dir besonders gut gefallen. Gerne. Wir nähern uns dem Thema Essen in dieser Ausstellung auch auf künstlerischer Ebene. Es gibt unterschiedliche künstlerische Intentionen, Videos, Filme, Fotografien. Eines davon ist zum Beispiel das vom Künstlerkollektiv Neosun, die die Frage stellt, welche Wertigkeit geben wir eigentlich dem Essen? Welche Kriterien sind ausschlaggebend, um Lebensmittel zu kaufen? Das ist eine Frage, die wir hier gerne in der Ausstellung stellen. Und für viele Konsumenten und Konsumentinnen ist es der Geschmack. Und darüber handelt auch dieser Bereich, wie entsteht überhaupt Geschmack. Wir können uns auch ansehen, wo der Geschmack im Hirn entsteht. Und hier wollen wir dann weiter darüber reden, wie unser Geschmackserlebnis eigentlich vielleicht auch durch Zutaten, durch Werbung beeinflusst wird. Hier sind wir jetzt bei dem Thema Landwirtschaft in der Stadt. Wir gehen beim Routenaturm vorbei, die erste Form Vertical Gardening. Wir sehen eine Floating Farm, eine Farm, die am Fluss steht und wir haben das Aquatonik-Modell, das einfach zeigt, wie innovativ Menschen in der Landwirtschaft auch schon arbeiten, indem sozusagen einerseits Fischzucht, aber auch Pflanzenzucht in einer Form von einem Kreislauf, einer Symbiose miteinander funktioniert. Die Fische, die Abfälle, die die Fische produzieren, werden wiederum als Dünger für die Pflanzen verwendet und umgekehrt wiederum das Wasser der Pflanzen wird wieder in diesen Tank zurückgekommen. Es ist eine Art Kreislaufwirtschaft, die für alle Seiten sehr gut und produktiv ist. Also das Gasthaus, wie wir es hier in dieser Darstellung sehen, ist in etwa aus den 1930er Jahren. Gasthäuser waren immer Orte des Zusammentreffens, des sozialen Austausches, der Diskussion und das passt jetzt natürlich in mehrfacher Hinsicht natürlich in die Ausstellung, aber auch zu unserem Museum, zu unserem Museum, das sich mit der Arbeiterbewegung auseinandersetzt, mit Arbeit auseinandersetzt und in solchen Arbeiter-Gasthäusern haben sich auch die ersten Arbeiter organisiert und deswegen hat ein Gasthaus in der Gegenwart wie in der Vergangenheit einfach immer einen besonderen Wert und natürlich auch bei uns im Haus.