Herr Eichhorn, rollender Engel. Warum ausgerechnet rollend, wodurch die Engel meistens fliegen? Aber wie kam es zum Entschluss, überhaupt so einen Verein zu gründen? Also der Entschluss kam im Jahr 2019, als ich Mittagessen gegangen bin und durfte mir den Mittagstisch mit einer deutschen Urlauberfamilie teilen, die was an einem zehnjährigen jungen Mann mitgehabt haben. Bin mit denen ins Gespräch gekommen, habe mit ihnen gesprochen und unter anderem dem jungen Mann die Frage gestellt, was möchtest du gerne mal werden, wenn du groß bist? Und der junge Mann hat mich angeschaut und hat gesagt, nichts. Und ich glaube, die hat mich verhört und habe nachgefragt, warum nichts? Daraufhin hat sich seine Mutter in das Gespräch eingeklinkt und hat mir mitgeteilt, dass ihr Sohnemann sehr schwer erkrankt ist und laut den Ärzten eher eigentlich ein medizinisches Wunder ist, weil er sollte seit zwei Jahren tot sein. Und jetzt ist das Essen momentan einmal im Hals stecken geblieben. Und hat mich dann sofort in eine nächste Frage gerettet und die hat gelautet, was wäre so dein größter Wunsch, was möchtest du gerne in deinem Leben einmal erleben? Und er hat mir angeschaut, der Zehnjährige hat gestreut und hat gesagt, einmal im Leben mit einem Rallye-Auto mitfahren zu dürfen. Gas geben, Bremsen quitschen lassen, Kurven drehen, springen, das wäre sein größter Wunsch. Und ich bin ein wasch echter Wöser und wir haben im Nachbarort in Machtrenk ein Fahrsicherheitszentrum und habe mir überlegt, wenn ich dort mit dem jungen Mann hinfahre, mit meinem Privat-Pkw und über die Schleuderplatten fahren darf, dann kann ich ihm vielleicht dieses Feeling ein bisschen übermitteln. Habe dort bei dieser Firma angerufen und wir kommen dürfen und die Dame am Telefon hat gesagt, nein, Sie kommen bitte nicht privat, sondern wir haben einen Mitarbeiter, der ist zufällig Staatsmeister im Rallye fahren. Ja, 24 Stunden später war ich mit der Familie auf diesem Fahrsicherheitszentrum unten. Es ist ein 500 PS starker Rennpolite da gestanden. Wir haben das Kind hineingesetzt, festgegurtet und dann ging es los diese Fahrt. Und wir haben in der Dreiviertelstunde eigentlich ein vor Freude schreiendes Kind erlebt. Die Augen haben gestrahlt, aber nicht nur bei dem erkrankten Kind, sondern auch bei den Eltern. Die haben geweint, die waren glücklich, dass ihr Kind das jetzt erleben darf. Und ich war jahrelang ehrenamtlich bei einer Blaulichtorganisation als Sanitäter tätig und habe dann gesagt, Mensch, das wäre eigentlich etwas Tolles, wenn du einen Verein gründen würdest, der österreichweit schwer erkrankten Menschen kostenlos ihren großen letzten Wunsch erfüllt. Und auf den Namen Rollende Engel bin ich dann während dieser ganzen Planungsphase gekommen, wo ich gesagt habe, naja, wir tun etwas Gutes, welche Personen tun etwas Gutes, man verbindet das dann immer gleich mit Engel, wollte aber dann anfangs nicht auf Engel bezeichnen, und dann ist mir die Idee gekommen, wo ich gesagt habe, wir werden mit Bussen, die was umgebaut sind, auf eine rollende Intensivstation Menschen den letzten Wunsch erfüllen, wir rollen durch Österreich, warum sind wir nicht die rollenden Engel? Und dadurch ist der Verein Rollende Engel entstanden. Wie kann man den Dienst in Anspruch nehmen bei euch? Bei uns ist es ganz einfach, man klickt auf unsere Homepage, auf rollende-engel.at und da findet man direkt auf der Startseite vorne ein Online-Wunsch-Anfrageformular. Das bitte ausfüllen, abschicken und innerhalb von zwei Stunden melden wir uns, ob wir diesen Wunsch erfüllen können oder nicht. Oder ich sage immer wieder, es gibt nur die gute alte Methode, man greift zum Telefon und spricht dann mit dem Herrn am Ende einer anderen Leitung. Geht ganz schnell. So kann man unsere Dienste in Anspruch nehmen. Und wie wird finanziert? Der ganze Verein ist staatlich nicht subventioniert. Das heißt, wir finanzieren uns wirklich nur durch Spenden und durch Patenschaften. Und das ist, glaube ich, auch etwas, was unseren Verein so einzigartig macht in Österreich, dass wir das alles ehrenamtlich machen. Bei unserem Auto fahren alles ehrenamtliche Mitarbeiter mit, dass wir staatlich nicht subventioniert sind, dass wir parteipolitisch unabhängig sind, dass uns nie irgendjemand vorschreibt, wem wir helfen dürfen und wem nicht. Ja, können wir uns das Fahrzeug dann auch von innen anschauen? Gerne, sehr gerne. Beide Fahrzeuge stehen da und freuen sich auf die Besichtigung. Musik Also uns war es ganz ganz wichtig, dass wir eine rollende Intensivstation bauen, die aber nicht einem Krankenwagen ähnelt. Keine weißen Wände, keine ersichtbaren medizinischen Produkte, die an den Wänden hängen, sondern wir haben einen Bus gekauft und haben den umgebaut auf ein Wohnzimmer-Flair, Wohnzimmer-Ambiente. Wir sind jetzt hier in einem unserer zwei rollenden Engel und da ist auch die Susanne mit dabei, unsere ehrenamtliche Wunscherfüllerin. Die, die jetzt gerade die Wunschausstattung, das ganze medizinische Equipment kontrolliert, das was bei jeder Fahrt bei uns kontrolliert wird. Was haben wir sonst noch mit an Bord? Wir haben die Trage, wo unser Fahrgast oben liegt, es ist der Fernseher mit dabei, es sind die ganzen medizinischen Laden und es gibt aber auch bei uns eine kleine Minibar mit dabei. Man stellt sich vor, ein Herr möchte sich von seiner geliebten Frau bei einem Sonnenuntergang auf einem Berg verabschieden und möchte dazu nur gern ein Glas Rotwein trinken. Also führen wir natürlich auch einen Rotwein mit, um diesen einen letzten Wunsch erfüllen zu können. Also führen wir natürlich auch einen Rotwein mit, um diesen einen letzten Wunsch erfüllen zu können. So, wir hoffen, wir haben euch jetzt ein bisschen einen Einblick geben dürfen in unsere ehrenamtliche Tätigkeit. Und Auto haben wir präsentiert, aber jetzt müssen wir uns sputen. Denn in zehn Minuten haben wir schon wieder heute den nächsten Wunsch fort. Und wir freuen uns darauf, einer Person den letzten großen Wunsch zu erfüllen.