The American Pronunciation Guide Presents ''How to Pronounce Tchaikovsky'' ¦... Musik ¦.... Vielen Dank. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, Freundinnen und Freunde des Hauses, wir freuen uns sehr, Sie zum heutigen Abend zu einem Fest anlässlich 30 Jahre Stifterhaus Neu hier im Hause des Dichters ganz herzlich begrüßen zu können. Eine besondere Freude und Ehre ist es, das Landeshauptmann und Kulturreferent Mag. Thomas Stelzer, auch er ein Freund des Hauses, zu diesem schönen Jubiläum bei uns ist und sprechen wird. Wir begrüßen ihn sehr, sehr herzlich hier an der Adresse Adalbert Stifter Platz 1, vormals Hartlisches Haus 1313. Ganz herzlich willkommen heißen wir Landesamtsdirektor Dr. Erich Watzl, Kulturdirektorin Mag. Margot Nassal, Direktion Kultur und Gesellschaft des Landes Oberösterreich, Kulturdirektor der Stadt Linz, Dr. Julius Stieber. Wir begrüßen sehr herzlich Landtagspräsidentin außer Dienst Angela Ortner, Kulturdirektor außer Dienst, Hofratmagister Manfred Mohr und für die Wissenschaft und die Mitglieder des Adalbert-Stifter-Instituts, Universitätsprofessorin Dr. Ulrike Tanzer, Forschungsinstitut Brenner Archiv, Universität Innsbruck, Universitätsprofessor Dr. Wolfgang Wiesmüller und Universitätsprofessor Dr. Wolfgang Hakel, beide Universität Innsbruck, Dr. Johannes John, Bayerische Akademie der Wissenschaften München, Dr. Ulrich Dittmann München, Universitätsprofessor Dr. Hermann Scheuringer, Universität Regensburg, Mag. Martin Sturm und Universitätsprofessor Dr. Michael John. Herzlich willkommen! Für die zahlreich anwesende Literatur begrüßen wir sehr herzlich stellvertretend Anna Mitgutsch und Evelyn Grill, beides Landeskulturpreisträgerin unter anderem René Freund und Reinhard Kaiser-Müllecker, der letztes Mal, nicht letztes Jahr, die Festrede gehalten hat. Und selbstverständlich alle anderen Autorinnen und Autoren ganz herzlich. Wir begrüßen für die Presse Dr. Christine Heiden, Peter Gruppmüller und den ORF und wir begrüßen die Kolleginnen Mag. Renate Blöchel, Direktorin der Oberösterreichischen Landesbibliothek, Dr. Bernhard Brockisch, LKG, die Kolleginnen und Kollegen vom Oberösterreichischen Literaturarchiv, den Chefdramaturgen Andreas Erdmann und die Kolleginnen und Kollegen vom Werkhof. Es ist ein Abend der Literatur, die heute in vielerlei Gestalt präsent ist, unter anderem in der von Austrofred. Er wird lesen aus seinem Werk, aber auch aus anderem. Wir freuen uns sehr darauf. Herzlich willkommen, der Champion bei Stifter. Am Saxophon unsere Kollegin Eva-Maria Landschütze. Ich darf um einen extra Applaus bitten und bei der Gelegenheit, wie schön, dass Sie alle hier sind. Applaus Auf diesem Fensterbrette war es auchnenschein, den auch wir fühlen. Literatur öffnet Räume, Räume, die weit hinaus reichen und weit hinaus wirken, über zwei Buchdeckel, hinaus auch über Wände, Begrenzungen und Dächer von Einrichtungen, die ihr gewidmet sind. Begrenzungen und Dächer von Einrichtungen, die ihr gewidmet sind. Im Vorgang des Lesens verbinden sich das Imaginäre und das Reale oder wie etwa Ricardo Pilja es formuliert, die Lektüre konstruiert einen Raum zwischen den beiden Sphären, sie hebt den klassischen Gegensatz zwischen Einbildung und Wirklichkeit auf, zumindest zeitweilig. Lesen wirkt umgekehrt zurück auf Leben. Gelebtes wird mit Geschriebenem verknüpft, in den Texten schiffrierte Wirklichkeitsbruchstücke werden wirksam. Literatur gibt der gelebten Erfahrung eine Form, sie entwirft oder verändert sie als solche, sie vermag Erfahrungen zu bewahren, aber auch vorwegzunehmen. Man erzählt nicht, um sich zu erinnern, sondern um Verborgenes zu zeigen, um Zusammenhänge sichtbar zu machen. Man liest nicht, um sich zu erinnern, sondern um durch den Text mitzuleben, Leben zu beleben, Leben zu deuten. In Shakespeare's Hamlet lautet eine der seltenen Regieanweisungen des Autors, enter Hamlet reading on a book. Auf die Frage, was er denn lese, gibt er die so lakonische wie wahre Antwort, words, words, words. Der Raum der Literatur besteht aus nichts anderem als aus Wörtern, aus Sprache, die uns mit anderen, seien sie tot oder lebendig, verbindet. Um nichts anderes geht es, als um die Möglichkeit, sich zu verständigen, miteinander, mit uns selbst, mit der Welt. Wenn etwa der Großvater in Stifters Erzählung die Pechbrenner Granit in der Rahmenhandlung mit dem beschämten Enkel einen Spaziergang unternimmt, so geschieht das zur Besänftigung, zur Aussöhnung mit der Welt, die der Großvater dem Knaben deutet. Er macht das im Zeigegestus und mit dem Benennen der Landschaft in der Wiederholung von Namen. Damit knüpft er an das Lesespiel des Kindes Adalbert aus Mein Leben und setzt es fort. Und wir sind einbezogen, sind mit dabei. Der Raum, den Adalbert Stifte erschließt, ist ein nicht nur literarischer Raum, es ist ein philosophischer, der Anspruch auf Relevanz erhebt in grundlegenden, ja existenziellen Fragen. Wie wir es mit uns selbst halten, wie mit der Natur, wie mit den anderen, also beispielsweise in der Frage nach Unterschiedlichkeit und Gleichheit, nach Anpassung und Widerstand, der Frage nach den Werten, denen wir verpflichtet sind, was uns unser Auftrag im Menschsein bedeutet. Literatur gibt Raum, derjenigen, die sie liest, demjenigen, der sich auf sie einlässt. Literatur braucht Raum, einen Raum wie etwa jenen, in dem wir uns befinden. Literatur braucht ein ganz ihr zugedachtes, ein sie bergendes und dabei gleichermaßen weites Gehäuse, das auch im pragmatischen den Möglichkeitssinn nicht vergisst. Ein Gehäuse, das die der Literatur notwendigen Bedingungen und Voraussetzungen absichert, unter denen sie sich, unter denen sie ihre Potenziale, ihre Wirkmächtigkeit entfalten kann. Sie braucht einen Raum, an dem sie gesammelt, erforscht, vorgetragen, besprochen, diskutiert werden kann oder sogar verschlafen, was im Übrigen recht selten der Fall ist, aber gewiss nicht allzu verwerflich wäre, könnte man es doch dem Heilsamen und Besänftigenden an Text und Vortrag zuschreiben. Ein Ort für Literatur muss ein Ort sein, an dem ein Text unter Umständen auch warten kann, warten auf seine Zeit, die manchmal eine ihm erst zukommende, eine in der Zukunft liegende ist. Auch Stifter hat befürchtet, geahnt, gehofft, dass sich sein Werk nach folgenden Generationen im vollen Umfang entdecken könnte, dass das Verständnis seines Werkes im eigentlichen Sinn jenseits der eigenen Zeitgenossenschaft liegen könnte. Es mag sehr selbstverständlich erscheinen, dass es einem Land wie Oberösterreich, das sich als genuiner Teil einer Kulturnation versteht, einen Ort wie diesen, dass es ein Stifterhaus gibt. Es ist selbstverständlich und gleichzeitig ist es ganz und gar nicht selbstverständlich, dass ein Ort, dessen eigentliche Begründung und Bestimmung letztlich im Ideellen liegt, zu einem realen, mit Leben erfüllten Ort wird. Beinahe hätten wir nichts zu feiern gehabt, wäre der Verkehrsplanung der Vorzug vor dem Erhalt eines Dichterhauses gegeben worden. Vielleicht haben Sie ja den ORF-Beitrag aus dem Jahr 1972 zufällig gesehen, er wurde im November vergangenen Jahres wieder gezeigt. Dem vehementen Eintreten für die Erinnerung an Adalbert Stifter, einem vielstimmigen Aufschrei von einem schmerzlichen Schock, von einem Blamagestück um ein Denkmal der Poesie, war damals die Rede, und vor allem dem beherzten Ankauf des Gebäudes durch das Land Oberösterreich verdankt sich seine Rettung. Verdankt sich eine in ihrer Struktur und in der Breite und Vielfalt der Angebote österreichweit einzigartige Einrichtung, verdankt sich unser Hiersein. Langsam allerdings, man muss es sagen, wird es ein bisschen eng im Gehäuse. Literatur und ihre Archive wachsen uns zwar nicht über den Kopf, aber beständig weiter, bald übers Dach hinaus. Mit Dank möchte ich schließen, dem herzlichsten Dank an alle, die unsere Arbeit ermöglichen, unterstützen, begleiten, die mit uns denken, arbeiten und feiern. Das sind viele und viele von Ihnen sind heute hier. Mein besonderer und ganz persönlicher Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für 2060 Veranstaltungen mit 5.330 130 Mitwirkenden in 30 Jahren, 57 Tagungen, 109 Ausstellungen, 224 Buchpublikationen und so weiter. Danken möchte ich aber vor allem fürs Zusammenhalten, fürs Einspringen, fürs in mühsamen Zeiten miteinander lachen. Regina Pinter, Stefan Geisbauer, Bernhard Glas, Daniela Jakob-Dilli, Georg Hofer, Reinhard Hunger, Vielen Dank. Staatser Andrea Steindl. Es sind noch etliche, die Teil des Hauses waren, sind und es im Herzen sind. Stellvertretend möchte ich nennen Ulrike Reisinger, Andrea Mendler, Erich Brandl, Helmut Mayer und an jene erinnern, die uns vorangegangen und nicht mehr unter uns sind. Johann Lachinger, Angela Mayerhofer, Margit Auli, Josef Müller. Auf diesem Fensterbrett sah ich auch, was draußen vorging und ich sagte sehr oft, da geht ein Mann nach Schwarzbach, da fährt ein Mann nach Schwarzbach, da geht ein Weib nach Schwarzbach, da geht eine Gans nach Schwarzbach. Auf diesem Fensterbrett legte ich auch Kienspäne ihrer Länge nach aneinander hin, verband sie wohl durch Querspäne und sagte, ich mache Schwarzbach. Wir machen Stifterhaus mit Leidenschaft in der Gegenwart und für die Zukunft der Literatur und Ihnen allen ein schönes, ein blätterrauschendes Fest. Applaus Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geburtstagsfeiergemeinschaft, schön, dass Sie alle da sind, dass wir alle da sind. Da stellt sich natürlich gleich die Frage, mögen Sie eigentlich Geburtstage? Den eigenen? Andere mögen wir offensichtlich, denn das Stifterhaus ist schon, sonst wären wir nicht hier. Und ich glaube, jede und jeder von uns auf die eine oder andere Weise, auch wenn man gern mit der Zahl der Geburtstage kokettiert, wenn es denn so weit ist, mögen wir doch unseren Geburtstag schon. Es ist immer ein Anlass der Freude. Natürlich kann man Rückschau betreiben, aber Gott sei Dank auch eine Vorschau. Man freut sich, wer alle an einem denkt und wundert sich vielleicht manchmal, wer alle auf einen vergisst. Man lädt sich gerne Gäste ein und die kommen dann auch, Gott sei Dank, so wie man es heute sieht. Und vor allem, es gibt ja dann auch Überraschungen. Heute das Programm, das ist durchaus überraschend für das Stifterhaus und ich gratuliere dazu sehr. Es ist ein Anspruch und auch ein Statement. Das Stifterhaus ist aber eigentlich auch selber ein Geschenk. Dadurch, dass es da ist, dass wir es genießen können, dass es gestaltet wird vom Team, von der Frau und Mannschaft des Hauses und ich danke Ihnen, dass Sie dem Stifterhaus heute ein Geschenk machen, indem Sie hier sind und damit auch die Wertschätzung dem Haus, der Institution gegenüber, aber natürlich auch der Arbeit gegenüber zeigen, die hier geleistet wird und vor allem auch Interesse einbringen. Eng wird es im Gehäuse. Als Finanzreferent habe ich natürlich die subtile Anspielung verstanden, aber ich würde sagen, liebe Frau Dr. Dallinger, gut, dass wir der Literatur konfrontiert, zusammenführt und daher auch eine ganz, ganz wichtige Säule unseres Landes ist und damit zeigt, was Literatur auch ist und kann. Sie kann uns und überrascht uns auch öfter und kann uns überraschen. Sie bringt uns auf neue Spuren und manchmal unterhält sie uns Gott sei Dank auch einfach nur, wobei ich das nur gleich unter Anführungszeichen setze, weil das auch eine wichtige Aufgabe ist. Aber ich möchte auch einen anderen Teil ihrer beherzten und mitreißenden Rede aufgreifen. Das Gelebte wird mit dem Geschriebenen verknüpft, wenn ich es richtig aufgeschnappt und behalten habe. Und das halte ich für einen ganz wesentlichen Satz, denn das Geschriebene löst in uns manches aus, wird zum Gedanken und vielleicht aus dem Gedanken heraus zu einem Stück Leben und hoffentlich auch zu einem Stück besseren Leben von jeder und von jedem von uns. Und damit hat Literatur natürlich auch in unserem eigenen, sehr persönlichen Leben eine ganz, ganz wichtige Aufgabe und auch eine Wirkung. Dieses altehrwürdige Haus hat sicher viele Geschichten, die sich hier abgespielt haben. Ich bin mir gar nicht sicher, ob wir alle wissen wollen oder wir werden wahrscheinlich alle kennen. Es wird irgendwo im Archiv gelagert sein, aber auf jeden Fall hat es eine Geschichte. Ich kann meine ganz persönliche damit verknüpfen. Das Land Oberösterreich hat sich just in dem Jahr, als ich meine Schulkarriere in der Volksschule begonnen habe, dazu entschlossen, das Haus zu kaufen. Und damit begleitet mich dieses schöne Haus mein ganzes Bildungsleben lang, was auch ein kleiner Fingerzeig sein möge. Es war auf jeden Fall vor 30 Jahren wirklich eine richtungsweisende Entscheidung und davor habe ich auch heute noch Respekt, dass man sich, die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der damaligen Zeit, entschieden haben, das Stifterhaus zu einem öffentlichen Ort auch auf Dauer zu machen. Und seither ist es eine tragende und gleichzeitig aber doch auch sehr lebendige Säule, nicht nur der Kulturangebote und Institutionen des Landes, sondern insgesamt auch das Kulturleben unseres Landes und auch der Stadt Linz. Und es prägt ja auch ganz wesentlich das Gesicht der Landeshauptstadt an einer doch sehr auffälligen und wichtigen Stelle von Linz. Und daher ist es auch ein Geschenk für uns alle. Es bereichert uns und ich kann dieses Wort heute völlig befreit aussprechen, ohne dass sich vielleicht dann gleich der Korruptionsstaatsanwalt dafür interessiert. Es ist eine Bereicherung im besten Sinn des Wortes für das Kulturleben, aber natürlich auch für uns alle. Drei Jahrzehnte, Frau Dr. Dallinger hat zu Recht viele Persönlichkeiten erwähnt. Ich möchte auch allen danken, wie diese drei Jahrzehnte gestaltet haben, das Stifterhaus mit Anspruch, mit Leben und mit auch viel Attraktivität erfüllt haben. Natürlich danke ich Petra Dallinger, ich danke dem gesamten Team, ich danke auch der Frau Dr. Pinter als Leiterin unseres Literaturhauses und allen, die sich auch insgesamt immer wieder einbringen und ganz besonders auch Ihnen als Gäste des Hauses, als Mitglieder des Instituts und vieles andere mehr. Man könnte sagen, nachdem das Stifterhaus ja auch einen Teil museale Aufgabe erfüllt, da gibt es immer den Vierklang, zu sammeln, zu bewahren, zu forschen und zu vermitteln. Und ich würde aber aus dem Vierklang heute eine Quint machen und würde sagen, zudem kommt auch noch das Begeistern dazu. Das schafft ihr immer wieder und das ist auch eine ganz wichtige Aufgabe. Das ist nicht selbstredend, dass das funktionieren und geschehen kann, aber es gelingt von Mal zu Mal. Und das ist dem Stifterhaus natürlich zu Ehre gereichend, aber uns erfüllt es mit Freude. Und wir wissen, wer ins Haus kommt, hier einmal gewesen ist, das Angebot in der einen oder anderen Weise angenommen und genossen hat, kommt immer wieder, weil es hier eine Ambiente und ein Angebot gibt, das wirklich Kunst und Kultur in sehr, sehr hoher und ansprechender Qualität hochhält. Und es ist schon ein Ort Dankeschön, aber wir wissen es auch sehr zu schätzen, dass viele kunstschaffende Literatinnen und Literaten, aber auch viele andere mehr, dem Haus im besten Sinn des Wortes die Treue halten, auch hierher immer wieder kommen und damit auch zum Gelingen des Anspruchs des Stifterhauses sehr entscheidend beitragen. Es hat, nachdem viel von räumen, die Rede war ein gutes literarisches Raumklima dadurch, das Stifterhaus. Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte es aber auch Adalbert-Stifters, aber auch insgesamt das Haus der Literatur eine sehr, sehr wesentliche und prägende Aufgabe erfüllen kann. Wie immer man es dreht und wendet, die letzten drei Jahre haben einfach in unserer Gesellschaft Spuren hinterlassen, zumindest Änderungen hervorgerufen. Wenig literarisch ansprechend, aber vielleicht auch sehr treffend würde ich es formulieren, es ist etwas unrunder geworden in unserer Gesellschaft. Es herrscht viel Aggression. Eher gibt es mehr den Trend des Auseinanderdividierens als des Aufeinanderzugehens. Es herrscht ein Ort Widerspruch, eine Aggression in der Gesellschaft und es findet zeitgleich in dieser gesellschaftlichen Stimmung auch ein sehr wesentlicher Umbau dessen, was das Land Oberösterreich in seinem wirtschaftlichen und Arbeitsplatzgetriebe ausmacht, statt, der durchaus anspruchsvoll ist, der uns sehr fordert, der dadurch, dass viel Neues nötig ist, natürlich auch wieder Ängste und Befürchtungen auslöst, aber notwendig ist, damit wir das, was wir als Lebensqualität und Wohlstandsgesellschaft hier gewohnt sind, hoffentlich auch in die nächsten Jahre hineingestalten können. Und da braucht es ganz, ganz viel, was kräftigt, was stärkt, was auch hilft, den eigenen Weg sich zurechtzulegen in dieser Zeit. Und was, wenn nicht die Literatur, könnte hier eine bessere Stütze oder eine bessere Hilfe sein und damit sehen Sie, Frau Dr. Dallinger, die Enge der Räume oder die Zwänge der Gegenwart, die sind hier nicht nur gut aufgehoben, sondern die sollten hier aufgehoben werden, im besten Sinne des Wortes, nämlich aufgeweitet werden. Natürlich schwebt der Genius und der Geist Adalbert Stifters hier über uns allen, der nachhaltig die Kulturlandschaft, die Geistesgeschichte unseres Landes geprägt hat. Sein Wirken und sein Werk ist der Mittelpunkt dieses Hauses. ist dieses Haus gewidmet, aber ist einem sehr lebendigen und auch weitergestalteten. Und es ist schon auch in der Arbeit und im Schaffenstift das Grund gelegt, dass er natürlich bei der Literatur und dort sehr umfassend und prägend begonnen oder gewirkt hat, aber er hat einen sehr umfassenden Kulturbegriff auch gelebt. Auch die gerade noch laufende Ausstellung mit den Bildern zeigt ja auch, in welch anderen Sparten er nicht nur hineingewirkt hat, sondern auch selber tätig war. Ich glaube, wir können uns sehr, sehr freuen über 30 erfolgreiche Jahre Stifterhaus, daher heute ausgiebig feiern. Ich habe mich beim Hereingehen noch Girlanden und Konfetti erkundigt. Die Frau Dr. Dallinger sagt, das passt nicht in die sparsame Stimmung des Hauses, aber ich glaube, wir werden uns auch sonst hier wohlfühlen und eine wirklich gute Feier haben, nicht nur im Gedenken an Alope Stifter, sondern auch in Anerkennung all dessen, was hier im Haus geleistet wird. Dafür noch einmal ein großes Danke, großen Respekt davor und unserem Stifterhaus wünsche ich alles, alles Gute zum Geburtstag. Wir freuen uns auf weitere Jubiläen. Thank you.... ¦... Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus der Herr Landeshauptmann, liebe Autorinnen und Autoren, sehr geehrte Festgäste. Ich darf nun zur Lesung von Austrofred überleiten. Das Motto für unser Jubiläumsjahr lautet dieses Mal Mitstifter, Beistifter, Positionen und Welthaltungen und wir sind sehr froh darüber, einen genius Lozi zu haben, der sich Zeit seines Lebens für Humanismus, Diversität und Weltoffenheit eingesetzt hat. Wir schätzen dazu auch die Haltung des Humors und des selbstironischen Augenzwinkerns. In dieser Hinsicht passt der Champion, wie ihn seine Fans schlicht nennen, wunderbar zu uns. Austrofred, Rocksänger, Entertainer, Autor, Schauspieler und TV-Moderator. Aus Oberösterreich kommend, noch genauer aus Waldneukirchen, dort aufgewachsen, steigt er auf zum Star, zum Rockstar. Das alles kann man in seinem ersten Buch der Autobiografie Alpenkönig und Menschenfreund nachlesen. Dabei verleugnet er seine Wurzeln nicht. Aus seinen Büchern, mittlerweile sind es sieben, kann man viel über Oberösterreich, seine Sprache und seine Eigenheiten erfahren. Der Champion lässt auch immer wieder seine Fans in vorbildlicher Weise von seinem Wissen und seiner Lebenserfahrung profitieren, ermöglicht ihnen einen durchaus lehrreichen Blick hinter die Kulissen eines Lebens als Star. Austrofred ist also von Weltformat und doch mit Liebe zu Oberösterreich, an dem er hängt. Das beweist auch seine Hymne Verstratz mich über der Föst. Er wird heute aus seinem letzten Buch Die Fitten Jahre sind Vorbeilesen, das mit dem Vorbeisein der Fitten Jahre hoffen wir für unser Stifterhaus nicht. Austrofret wird darüber hinaus aber auch noch ein paar Texte von Walter Pieler vortragen, warum wird er selbst erzählen. Bevor ich Austrofreit bieten werde, mit der Lesung zu beginnen, möchte ich noch kurz die Gelegenheit nutzen, mich für die Veranstaltungen des Hauses Verantwortliche zu bedanken. Vielen Dank Ihnen allen, dass Sie heute gekommen sind und dafür, dass Sie uns nun schon so viele Jahre begleiten. Ende der 80er Jahre, Anfang der 90er Jahre war eine große Aufbruchstimmung in der österreichischen Literaturlandschaft. Es wurden zahlreiche Verlage, insbesondere regionale Kleinverlage gegründet, die wiederum nach Präsentationsorten für ihre Neuerscheinungen suchten. Allein in den 90er Jahren wurden in Österreich fünf Literaturhäuser eröffnet, in Wien, Salzburg, Mattersburg, Innsbruck und eben hier in Linz im Zusammenhang mit der Neukonzeptionierung und Neueröffnung des Stifterhauses. Ein Veranstaltungsbetrieb kann nicht entstehen und nicht bestehen ohne seine Mitwirkenden und ohne sein Publikum. Daher noch einmal vielen Dank an Sie alle. Manche kennen wir nun tatsächlich schon über 30 Jahre mit jedem und jeder von Ihnen verbinden uns besondere Erinnerungen an wunderbare Veranstaltungen, angeregte Diskussionen und Gespräche, gemeinsame Projekte, Ausstellungen und Symposien. Vielen Dank auch an allen damaligen Verantwortlichen des Landes Oberösterreich dafür, dass sie Ende der 80er Jahre der inhaltlichen Erweiterung des Stifterhauses zugestimmt und so auch einen regelmäßigen Veranstaltungsbetrieb ermöglicht haben. Alle Einrichtungen des Hauses sind seitdem im Sinne unseres Genius Lozi miteinander verzahnt. Wir haben es gehört, Sammlung, Forschung, Vermittlung. Der Bereich Oberösterreichisches Literaturhaus, für das ich sprechen darf, ist somit bestens eingebettet. Literaturhaus, für das ich sprechen darf, ist somit bestens eingebettet. Autorinnen und Autoren sind auf diese Weise in vielfacher Hinsicht mit unserem Haus verbunden. Besonders bedanken möchte ich mich in diesem Zusammenhang auch bei der Direktorin des Stifterhauses, Dr. Petra Maria Dallinger und bei allen Kolleginnen und Kollegen dieser vergangenen 30 Jahre für die gemeinsame große Liebe zu unserem Haus, für geteiltes Freude und Leid und für den immer wieder unter Beweis gestellten Zusammenhalt, du hast es schon erwähnt, ohne den kein Konzept, umgesetzt kein Projekt und keine Veranstaltung gelingen könnte. Ich hoffe, der heutige Abend bietet uns allen die Möglichkeit für viele Begegnungen, Wiederbegegnungen und Gespräche. Schön, dass Sie gekommen sind. Bei AustrofREF möchte ich mich noch einmal bedanken für seine Bereitschaft, heute mit uns zu feiern. Und ich bitte nun, mit seiner Lesung zu beginnen. einer Lesung zu beginnen. Das Händen ist von mir. Ah ja, super. Haben wir noch ein bisschen Zeit. Ein sehr leichtes Bier habt ihr da. Aber das wird das Urferaner Bier sein. Nein, ist nicht so schlimm. Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Ich bin jetzt da drauf gekommen, warum ich eigentlich eingeladen worden bin. Das haben wir doch schon ein bisschen gefragt. Ich bin der diplomatische Notnagel, die diplomatische Notlösung. Weil natürlich, wenn so viele eminente Schriftsteller da sind, natürlich dann, wenn man die Evelyn Grill liest, dann sagt der Reinhard Kaiser-Mühlecker, ja wieso liest die Evelyn Grill, wieso nicht ich? Und umgekehrt natürlich dasselbe, der liest und so weiter. Und so bin ich quasi als genrefremder, doch schreibender Mensch. Das passt, glaube ich, ganz gut. Also ich darf lesen aus diesem Buch, wo ich Fragen von Fans, aber auch von der ganz normalen Bevölkerung beantworte, die da unter den Fingern brennen. Und ich habe versucht, dass ich ein paar Sachen raussuche, ein paar Fragen, ein paar Antworten, die sich mit Literatur beschäftigen oder mit Oberösterreich, damit man das ein bisschen, oder auch mit Künstlerpsychik, vielleicht, wenn man so sagen will, damit wir da ein bisschen im Thema bleiben. Das ist gleich die erste Frage von David Preglinger S. aus Wien 15. Der schreibt, haben Sie hier auszufreit eine morgendliche Routine? Das passt ganz gut, diese Frage, weil ihr beschäftigt euch ja viel mit Künstlerbiografien und so weiter. Künstleralltagen, was hat der Stifter da alles gegessen im Haus und so weiter. Und so weiter. Künstleralltag. Was hat der Stifter da alles gegessen im Haus? Und so weiter. Also, lieber David, ja freilich, so wie jeder andere Künstler auch, habe natürlich auch ich einen sehr straffen Zeitplan und eine fixe Routine. Anders wäre mein Beruf gar nicht möglich auf diesem Level, weil gerade in der Früh ist ja die kreative Energie besonders hoch. Und das musst du kanalisieren. ist ja die kreative Energie besonders hoch. Und das musst du kanalisieren. Mein Autorenkollege Thomas Mann zum Beispiel, der hat jeden Tag von 9 bis 12 geschrieben, egal was war, der war da beinhart. Wenn da ein Spessel gekommen ist und gesagt hat, geht Thomas, heute ist so ein schöner Wintertag, gehen wir Eistock schießen. Dann hat der Thomas Mann gesagt, nichts da geschrieben muss werden, komm am 12. wieder. Danke. Wenn dann am 12. der Spätzl wiedergekommen ist, dann hat er sich den Wintermantel angezogen, auch wenn seine Frau, die Katja, natürlich gesagt hat, hörst, Thomas, jetzt gehst du eischtagschießen, gerade wo die Suppen am Tisch kommen. Aber beim Essen war der Thomas Mann halt nicht so genau wie beim Schreiben. Er war ja auch ein Schriftsteller und kein Koch. Seine Frau war ihm auch gar nicht böse. Deswegen, weil erstens hat sie ja sein künstlerisches Naturell geschätzt. Das war ja ein Teil seiner Attraktivität, wenn nicht sogar 100% davon. Und zweitens hat sie die Suppe natürlich eh nicht selber gekocht, weil natürlich haben solche wie die Manns bzw. Männer zur damaligen Zeit ein Dienstmädchen gehabt. Meine eigene Routine schaut so aus, dass ich zwischen 10 und 12 Uhr circa aufstehe, je nachdem, ob ich am Vortag einen Gig gehabt habe, einen Auftritt bzw. wie es mich freut. Dann trinke ich mal im Bett einen Kaffee oder einen Reparaturseiterl, je nachdem, ob ich am Vortag einen Kick gehabt habe oder wie es mich freut. Und mache ein bisschen Korrespondenz. Nach einem kurzen Nickerchen gehe ich dann frisch an die kreative Arbeit und um eins zum Wirten. Um drei schaue ich dann ins Außenfeldkompetenzzentrum. Also so ein Show, das mache ich natürlich nicht alleine, ich habe ein großes Team, ein großes Büro. Also um drei schaue ich dann ins Auslauf- und Kompetenzzentrum, checke, was meine Mitarbeiter an diesem Tag geleistet haben, verteile Lob, Verbesserungsvorschläge und Überstunden und dann ist es meistens eh schon Zeit, dass ich zu meinem nächsten Auftritt fahre. Wenn ich ausnahmsweise keinen Auftritt habe, dann gehe ich zum Beispiel gerne Kegelscheiben. Dankeschön. Auch eine wenig literarische, aber lokal, regional sehr interessante Frage stellt Peter Zeitelhofer aus Urfa. Lokal, regional, sehr interessante Frage. Stimmt, Peter Zeitelhofer aus Urfa. Sehr geehrter Herr Austrofit, lieber Champion, seit wir in Linz-Urfa leben, quält meine Frau und mich eine bestimmte Frage. Sind wir jetzt Müllviertler? Oder gehört Urfa doch noch zum Linzer Becken? Du als geografisches Urfig kannst uns da sicher weiterhelfen. Ja, lieber Peter, grundsätzlich finde ich ja, was der Herrgott mit Hilfe der Donau getrennt hat, soll der Mensch nicht sinnlos zusammenfügen. Von dem her halte ich Urfa als im Müllviertel befindlichen Stadtteil der an sich trauenviertler Landeshauptstadt per se für eine Perversion. Andererseits ist zwar der Herrgott, sofern existent, für die Erschaffung von Flussläufen zuständig, für die Erfindung und Instandhaltung von Grenzen, sind es aber wir Menschen. Und dass wir uns über der Donau einen grundsätzlich unterschiedlichen Menschenschlag vorstellen, das basiert zwar teilweise auf der einen oder anderen Beobachtung und der durchschnittliche IQ eines Müllviertlers ist sicherlich auch schon einmal wissenschaftlich gemessen worden, falls messbar, ist aber im Prinzip ein Vorurteil. Es macht dich also, lieber Peter, nicht zu einem anderen Menschen, ob du jetzt ein Lenzer oder ein Müllviertler bist. Und seien wir uns ehrlich, Vorurteile sind ja ein Hund. Sie sind ja ein Hund. Vor kurzem bin ich hinter einem Auto mit Rohrbrocher-Tafel hergefahren und aufbauend auf 30 Jahre unfallfreier Autofahrer-Erfahrung habe ich mir die ganze Zeit gedacht, typisch Rohrbrocher, so geschissen waren sie wirklich sonst nirgends. Weißt du, so 60 auf der Landstraße, 80 dann im Mordsgebiet etc. Bis ich dann aber draufgekommen bin, bis ich gecheckt habe, dass der ein deutsches R-Tafel gehabt hat. Und er also gar nicht auf eine typische Rohrbocher, sondern auf seine ganz eigene urtümlich Rosenheimer Ort geschissen gefahren ist. Was natürlich in keinster Weise eine Verteidigung der Rohrbocher sein soll. Wobei ich natürlich schon noch dazu sagen muss, Gaudehofer ein bisschen Vorurteile pflegen. Das kann schon auch etwas Schönes und Freudiges sein, weil das heißt ja auch, dass man sich mit dem anderen auseinandersetzt. Und ganz ehrlich, in einer Welt ohne Müllviertlerwitze möchte ich nicht leben. Ich hoffe, ich verletze damit nicht die Gefühle dieser Randgruppe, die es eh schon hart genug hat, weil natürlich will kein Mensch gerne ein Müllviertler sein. Du auch nicht, Peter. Das zeigt mir deine Frage ganz deutlich. Aber, und jetzt komme ich zu meiner ultimativen Antwort. Du bist einer. Lerne mit dieser Besonderheit umzugehen. Und im Übrigen ganz unter uns, Lenzer ist auch nicht gerade ein Adelsprädikat. Dankeschön. So, jetzt habe ich ein bisschen einen länglicheren Text, den ich sehr selten oder noch gar nicht gelesen habe, weiß ich jetzt gar nicht, der meiner Meinung nach ganz gut passt, weil es ja Literaturmenschen, so wie heute anwesend, sind ja auch automatisch Sammlermenschen. Wie die Wand ist voll, da ist auch voll. Er hat viele Illustrationen aus Stifterbüchern gesammelt. Und ich bin auch ein Sammler, eher Musikplottensammler, aber das ist ja in Wirklichkeit dasselbe in Grün. Da habe ich auch einen Text, der Stifter kommt auch vor. Jetzt muss ich mir geschwind überlegen, was da passt. Ja, ich lese ihn komplett, wenn ich darf. Ernest aus Graz fragt, Herr Austerfeld, finden Sie es nicht auch furchtbar, dass die heutige Jugend physische Tonträger nur mehr aus den Geschichtsbüchern kennt und ihre geschätzten Evergreens nur mehr streamt. Das ist doch ein Kulturverlust. Können Sie sich einen Immanuel Kant oder einen Adalbert Stifter mit Urstoppeln und Smartphone vorstellen? Und wie schaut eigentlich die Plottensammlung vom Austrofret aus? Wieso sammeln bzw. haben gesammelt die Menschen überhaupt Schallplatten? Lieber Ernest, normalerweise gibt es von mir nur eine Answer pro Question, wenn du weißt, was ich meine. Aber nachdem du mir auf Anhieb sympathisch bist und ich im Adminbereich von meinem Online-Shop gesehen habe, dass du dort ordentlich eingekauft hast, will ich einmal nicht so sein. Erstens, den Begriff physische Tonträger finde ich persönlich ein bisschen schwachmatisch, weil was soll das überhaupt sein, ein physischer Tonträger? Das Gegenteil von einem platonischen Tonträger. Für mich, der mit Schallplatten, Kassetten und CDs aufgewachsen bin, ist und bleibt die physische, die normale, natürliche und unersetzliche Art Musik zu hören, weil der Mensch ist ja ein haptisches Wesen, er braucht etwas zum Angreifen, Stichwort Sexualität. Außerdem werden Platten, das darf man nicht vergessen, genauso wie Bücher, nicht nur von Hörern gekauft, sondern auch von Sammlern und solange es Leute gibt, die etwas sammeln und also zu vollkommen hirnrissigen Preisen kaufen, gibt es auch Leute, die ihnen das produzieren. Das ist ganz einfach psychosoziale Marktwirtschaft. Zweitens bringt uns das zur grundsätzlichen Frage, wieso sammelt der Mensch überhaupt? Ich glaube, die Sammlerei bringt einfach eine gewisse Ordnung in unsere an sich unordentliche Welt hinein. Meine Theorie, wenn einer eine Sammlung von 5000 Bierdeckeln daheim hat, dann schaut das vielleicht für den Außenstehenden aus wie eine, sage ich einmal, Weltflucht quasi. Aber das stimmt nicht, sondern ganz im Gegenteil. Er flieht nämlich nicht aus der Welt, sondern ein kleiner Teil der Welt, sprich der Bierdeckel, wird ihm quasi zur ganzen Welt und zwar zu einer Welt, in der er sich perfekt auskennt. Er unterscheidet Kartonstärke, Druck, Größe, Herkunft, Beschichtung, Traditionen, runde Bierdeckel, eckige Bierdeckel, ovale Bierdeckel, Bierdeckel mit abgerundeten Ecken und so weiter und so fort. Jetzt habe ich direkt eine Tür gestochen. Das sind alles gesicherte Fakten. Wenn man sich das einmal genauer überlegt, dann sieht man den Bierdeckel mit ganz anderen Augen. Man möchte kein Bier mehr draufstellen. Drittens, meine private Plottensammlung, weil du fragst, ist sehr bescheiden. Ich habe maximal so um die 2000 Schallplatten und 5000 CDs. Das ist nicht übertrieben viel und geht als leichte Sammeltendenz durch, weil richtige Sammler sind ja im Regelfall ein bisschen huschi. Da falle ich quasi schon per Definitionen nicht darunter. Auch wenn ich jetzt rein als Beispiel von der Linzer Rockband Illa Craig um die 30 Tonträger besitze, obwohl die eigentlich nur fünf relevante Alben herausgebracht haben. Das mag sich mathematisch nicht gleich erschließen, ist aber schnell erklärt. Die meiner Meinung nach beste Illacrag-Platte, One Nighter aus dem Jahr 1976, habe ich zum Beispiel dreimal auf Platte, auf CD als japanische Mini-Vinyl-Replica-Sleeve-CD. Von der Rockmesse Missa Universalis besitze ich neben der CD überhaupt drei LP-Exemplare. Wieso, weiß ich nicht. Die sind wahrscheinlich mal wo billig hergegangen. Sogar das letzte Album Hit or Miss aus dem Jahr 1988 habe ich noch als CD und LP, obwohl die im Prinzip eine Schlagerplatte von zwei oder drei Bandmitgliedern waren, den exorbitanter Cars. Aber als Komplettist musstest du sie natürlich auch daheimstehen haben, zumal sie bis vor ein paar Jahren bei jedem Lenzer-Eldwaren-Dandler um zwei Schilling das Stück zu haben war. Zusätzlich habe ich noch ein paar Singles, die mir der Chris Kirchner, Illa Craig, Fanclub-Chef bei Hubert Wolfgang geschenkt hat, weil er so froh ist, dass er ein zweites Mitglied hat, plus ein paar Soloalben, fünf CDs vom Blue Chip Orchestra, dem Computermusik-Duder, der Ila Schäfidetten, Bogner Mayer Zuschreiter und eine Handvoll Bilgeri-Singles, die ich ausschließlich aus dem Grund besitze, weil besagter Zuschreiter sie produziert hat und für die ich mich auch kein bisschen schäme oder kein bisschen mehr schäme. für die ich mich auch kein bisschen schäme oder kein bisschen mehr schäme. Freilich, wenn ich ganz ehrlich bin, dann höre ich von meinen Ila Craig Scheiben nur zwei regelmäßig. Die zwei billigsten CDs übrigens. Beziehungsweise, wenn ich noch ehrlicher bin, nicht nur die, weil wenn ich einen Gusto habe, dann tippe ich einfach Ila Krr beim YouTube ein und dann kommt es eh schon. Mit dem Spotify, was ich aber nicht habe, ging es noch schneller. Im Prinzip muss man sagen, bist du eigentlich wirklich deppert, wenn du heutzutage fürs Musikhören noch zahlst? Das ist so eine Meinung, die ich als selbstständig wirtschaftender Rockmusiker und AKM-Mitglied offiziell nicht vertreten darf. Aber wenn mir wer vorrechnet, dass meine Plattensammlung ein rein hinausgeschmissenes Geld ist und ich mir darum mindestens schon einen Maserati hätte kaufen können, dann habe ich nicht wirklich ein Gegenargument. Nur das eine, was kann ein Maserati, was mein Opel nicht kann? Schneller fahren? Na wow. Viertens, meine Antwort auf deine Frage nach den Hörgewohnheiten von Immanuel Kant, kann ich nicht sagen. Soll ich hassen? Mit dem Kant kenne ich mich nicht aus, weil das ist ja ein Philosoph. Der Adalbert Stifter dagegen ist ein Oberösterreicher, da habe ich einen Zugang dazu. Ich weiß zum Beispiel, dass der Stifter das Alte sehr geschätzt hat. Je öder, desto besser. Er war ja auch oberösterreichischer Landeskulturkonservator oder so ähnlich und hat im Nachsommer zig Seiten der Beschreibung vom Käfermarkt der Flügel halt da gewidmet oder von irgendwelchen Möbelstücken, die aber irritierenderweise durchgehend Geräte nennt. Wie ich zum ersten Mal etwas vom Stifter gelesen habe, habe ich überhaupt nicht gecheckt, dass der Möbel meint, wenn er seitenweise davon schreibt, dass der und der so lässige Geräte baut. Ich habe mir gedacht, das wird halt mit einem gewissen Hanfkonsum zusammenhängen. Das hätte auch erklärt, in welcher Detailgenauigkeit er über diverse bunte Steine und Baumrinden und Eiszopfen und Wetterumschwünge schreiben hat können. Aber ich glaube, er war von Haus aus so drauf. Man kann sich den Stifter sehr gut vor einem Radiomöbel vorstellen, wie er Stunden bis Tage lang warten täte, bis sie ihm eine Pink Floyd-Tondichtung spielen und er sich am vortrefflich gewirkten Seitenspiel erfreuen kann. Wenn zum Stifter ein Spätzl gekommen wäre und zu ihm gesagt hätte, Gerd Adalbert, Tipp am YouTube, Bruckner Symphony 9 Full ein, überspringen nach fünf Sekunden die Hühnender Erwerbung und schon kannst du deinem Bruckner in voller MP3-Fülle horchen, ja, da hätte es dem Stifter doch innerlich alles zusammengezogen. Ja, da hätte es dem Stifter doch innerlich alles zusammengezogen. Nein, der Stifter wäre mehr so einer, der sich das Preispickl von der Plattenhülle herunterföhnt und Zweckskatalogisierung in eine Klarsichthülle einschweißt, dann die Platte auf die Küchenwaage legt und zufrieden, mh, 182 Gramm schmatzt, so viel muss ein Bruckner wiegen. Oder um es sexuell zu formulieren, der Stifter wäre eher ein Vorspielmensch. Er würde dastehen, zitternd vor Aufregung, seine Nadel in der Hand und würde sie langsam in die Ritze gleiten lassen, ganz vorsichtig und behutsam, damit sie im Jahr nicht vorzeitig losgeht, die Bruckner-Symphonie. Mir persönlich wäre dieser Musikhör-Style ja zu bedrohlich, muss ich sagen, weil da kannst du gleich Segelschiffe in Doviliterfloschen hineinbasteln. Aber ich habe einen Deal mit dem Adalbert Stifter. Ich rede ihm nicht rein, er redet mir nicht rein. Und in Wirklichkeit soll ja doch ein jeder horen, wie er will. Hauptsache es fährt. Ich bin halt mehr der physische Typ und nehme eine CD schon noch einmal als Bierdeckel her. Ein anderer ist mehr der platonische Typ. Und wieso nicht? Man muss ja auch nicht wegen jedem Scheißtrick gleich so ein weltanschauliches Dam-Dam machen. Dankeschön. Applaus ich eh gern, aber nicht nur ausschließlich selber produzieren, sondern ich habe mir zurückgedacht an meine eigenen Stifterhaus-Erfahrungen und die ersten waren in den Neizkern, wo ich einen Blitzgrund habe. Da war ich bei einigen Lesungen und immer wieder und dann habe ich mich sehr gut erinnern können, nämlich die Lesung von Walter Piller, das muss gewesen sein, wie dieses Buch herausgekommen ist. Das war circa, wissen Sie es zufällig? herausgekommen ist. Das Buch ist rausgekommen 1996. Das wird dann schon so um den Dreh herum gewesen sein. Und ich habe mich besonders gut erinnern können, später dann, so ab die Mitte der Nullerjahre, bin ich dann selbst immer wieder eingeladen worden und bei einer dieser Lesungen, das war so eine Mittagssuppenlesung, wie hat man das genannt? Suppenlesung, Dominika Meindl ist eh da. Zum Mittag bei Stifte. Also da hat Suppen gewesen und Gegenrundlesungen und da war dann im Publikum auch der besagter Walter Piller, das hat mich da sehr gefreut, wir haben dann im Stierhaus haben wir dann kurz geplaudert, das hat mich da sehr gefreut. Wir haben uns dann im Stierhaus haben wir dann kurz geplaudert. Ihm hat es gefallen, das hat mich auch sehr gefreut. Dann haben wir Suppen gegessen und mittlerweile ist er leider verstorben. Und ich habe mir dann gedacht, es ist ja tatsächlich auch eine Hauptpflicht von einem Haus wie dem Stifterhaus, dass sich gerade solche Autoren wie Walter Piller, dessen Werk ja tatsächlich sehr welthaltig ist, kosmopolitisch, allerdings schon ab Salzburg vorbei nicht mehr lesbar, ausgrund der Dialektformen, die vorkommen, dass das da gepflegt wird. Und jetzt fange ich halt wieder da an mit dem Pflegen. Und ich lese drei ganz kurze Passagen, die ja sehr lustig sind meiner Meinung nach, vor. Also alles quasi, wie sagt man, alles snack, alles, wie sagt man, Magentratzach, sagt man im Bayerischen. Also, dass man mal so ein bisschen den Magen kitzelt und ich könnte sich halt die Bücher selber kaufen. So, wo wollte ich anfangen? Und zwar gibt es eine kleine Stifterpassage, die mir sehr gut gefällt. Die heißt Im Nachsommer. Ich hoffe, ich kann das lesen, weil das ist ja sauschwach geschrieben. Also mit so Dialekt-Schreibweise ganz schwer. Ich lese es langsam. Im Nachsommer, ein authentisches Hörstück zur hoffnungslos verspäteten Korrektur von Adalbert Stifters widersinnlichen Dialogen. von Adalbert Stifters widersinnlichen Dialogen. Er, das ist ein alter, schwerhöriger Grandschirm, bespritzt dort und dort die üppigen Sommerblumen im Vorgarten eines wunderschön patinierten alten Einfamilienhauses. Der heutige Volksmund dazu, so derart verkranlt, net nicht mehr zum Weckerschirm. Aus dessen offenen Fenstern, durch die im Luftzug sich bauschenden Vorhänge, Haushaltsgeräusche dringen. Sie dürfte gerade abwaschen. Er, wer hat denn da schon wieder so eine schöne rote Rosen angeschnitten? Sie, unsichtbar aus dem Hausinneren, mit leicht gereizter Stimme, mit wen rückst du überhaupt? Er, lass du endlich mal meine schönen Rosen in Ruhe, so blutjung und eine echte Rosen noch dazu. Und blanke Spinnenfäden blitzen vor Nachmittagslicht. Ich finde das ist alles sehr... Da dürft ihr applaudieren. Eine sehr schöne Stifter-Nachtdichtung. Oder Nachtdichtung ist sie nicht. Aber es war nicht einmal eine Seite. Der Stifter hat 800 dazu gebracht. Eine andere kurze Szene im häuslichen Bereich, Zimmertheater, aus diesem Buch Lebensee erster Welle. Wobei es ist beim Lesen, wenn man es jetzt liest, das Buch was wir dann machen werden jetzt, muss man aufpassen, es sind sehr viele Anführungszeichen, Ich versuche jetzt die Anführungszeichen so noch gängiger Deutung zu machen. Sonst wäre man alt, wenn ich immer unter Anführungszeichen sage. Obwohl die Tante Trude auf Sonntagsbesuchen mit ihrem Mann, dem Onkel Richard, ihre Mutter, die Oma, als ausgebildete Hauswirtschaftslehrerin immer wieder direkt oder indirekt darauf aufmerksam machte, dass das viele Krautessen den Opapa viel zu stark blähe, zischte diese rechthaberisch zurück, dass sie ihr Haushalt gar nichts angehe und stellte quasi der Trude, ihrer Tochter, die Rute ins Fenster, die darin bestand, dass sie ihr ihre Enterbung in Aussicht stellte. Dies führte wiederum dazu, dass Tante und Onkel auf der Stelle beleidigt aufbrachen, beziehungsweise die Trude diese Ungerechtigkeit von der Mama, ihrem lieben Vater, dem Papa unter dem donnerstäglichen Bauernmilchholen vom Friedl hinterbrachte, woraufhin dieser unmittelbar nach dem Heimkommen beim Abstellen der Milchbitsche seiner Frau, der Mama, wieder Vorwürfe machte, dass eine Enterbung von seiner lieben Trude, von meiner Tochter, keinesfalls in Frage käme. Nach solchem Wortwechsel, wo meine Tante nicht anwesend war, fielen unsichtbare Türen wegen Rücksicht auf die Hausparteien, allen voran wegen des im Hause wohnenden Nationalrats Populorum. Opapa zog mich mit Untersuchungen des Stuhlgangs während des Mikroskopierens die eindringliche Warnung vor Spul- und Hundebandwürmern oder durch sein amateurisches Schusterhandwerk auf seine Seite, während Oma zur katholischen Frauenrunde in die Pfarrkirche St. Nikolai radelte. Die liebe Tante Trude auf, führte das wiederum dazu, dass er ihr klagte, wie schlecht er von der Mitzi, also von seiner Frau und ihrer Mutter, in letzter Zeit behandelt werde. Manchmal gingen dann die Tränensäcke auf und er weinte der Tochter Trude sein Leid vor, worauf sie ihre Tränendisposition über dieses irdische Jammertal wegen mir bis auf ein paar Zehren sichtlich unterdrückte. Dankeschön. So, noch ein drittes, ein Vorlese-Hit kann ich mich erinnern. Ich hoffe, ich tue dem Gerechtigkeit an. Frühlingsruf eines 19-Enders. Kennt ihr es denn? Ja, natürlich. Endlich ist es upper geworden. Schon kehrt der Straßenkehrer den Schottersplitt mit staubenden Schüben zu Häufchen. Manchmal wird er dabei von Schulbuben umringt. Die Buben. Servus Hans, der Straßenkehrer. Servus. Servus Hans. Servus. Servus Hans. Servus. Hans, Servus, Servus, Servus, Hans, Servus, Servus, Servus, Servus, Hans, Servus, Servus, Servus. Dabei lehnt er die Besenstange an den Kehrwagen, spuckt sich in die Hände und lädt die Häufen schwungvoll mit der Schaufel auf. spuckt sich in die Hände und lädt die Häufen schwungvoll mit der Schaufel auf. Dann schiebt er den Handkarren ein Stück weiter, arretiert ihn, greift wieder zum Besen. Die Buben gehen mit ihm mit. Geh Hans, wie geht denn der Hirsch? Er blickt augenzwinkend kurz zur Bubengruppe auf. Geh Hans, mach uns mal einen Hirschen. Er kehrt wieder. Geh weiter Hans, mach uns einen Hirschen. Er kehrt weiter. Geh weiter, Hans, nicht einmal. Er schiebt wieder die staubernden Stangen auf Häufchen. Er spuckt in die Hände, wechselt die Stiele. Geh weiter, Hans, in Hirschen. Die Buben tun nun so, als würden sie weitergehen. Da tritt er einen Schritt zurück, hält dabei seine Schaufel fest und hebt würdig den Kopf. Hau! Ich kann das nicht so gut, das hätte ich hier setzen sollen. So, danke schön. Dankeschön. So. Ich lese eine kurze Sentenz. Dankeschön. Applaus Was passiert denn? Ein kleiner Leser. Du bist das Nummer 60. Jetzt muss ich kurz überlegen. Zwei lese ich noch. Haben wir so viel Zeit? Ja, dann haben wir ein bisschen. Margot Graf aus Stadl-Pauwer schreibt, Frage an den Fred. Schaust du eigentlich Tatort, falls ja, welchen Kommissar magst du am liebsten? Ja, liebe Margot, leider muss ich deine Frage mit Nein beantworten. Ich schaue mir so gut wie nie einen Tatort an, mit der einfachen Begründung, dass ich am Sonntagabend meistens arbeite und also keine Zeit habe zum Fernsehen, weil das weltliche Party- und Konzertwochenende findet zwar in der Regel an den Freien und Samstagen statt, aber nachdem ich auch sehr viele erbauliche Nummern in meinem Programm habe, die gut zu Rhythmusmessen und religiösen Vespern und Verköstigungen passen, habe ich doch auch sehr viel Sonntagsgeschäft. Das sind gute Engagements, muss ich sagen, das Publikum ist andächtig und schweibt selten vor die Bühne. Und die PA vor Ort schaut immer extrem scharf aus. Teilweise haben die in den Kirchen und Veranstaltungssälen vorsehen, weiße Boxentürme mit barocken Stuckverzierungen auf der Bühne stehen. Apropos, da fällt mir eine Weltstory ein, die mir mein Grafiker, der Mitterklaus, zugetragen hat. Und zwar gibt es in Hartkirchen im Bezirk Everding die Großbäckerei Moser, die bis Lenz liefert und erst kürzlich eine stattliche neue Produktionshalle aufgestellt hat. Nun begab es sich aber in jenen Tagen, dass der Vorherr von Hartkirchen, ein gebürtiger Nigerianer, der das Evangelium im entsprechenden Slang verbreitet, das Kirchenvolk aufgefordert hat, doch ein bisschen etwas für die armen Menschen in Mosambik in den Klingelbeutel zu schmeißen. Leider ist aber nicht recht was zusammengekommen dabei. Die Leute haben nämlich akustisch verstanden, sie sollen für den ihrer Meinung nach ausreichend gültigen Moser Beck spenden. Dankeschön. Wahre Geschichte. Wirklich wahr. Es sind sicher Leute da, die es bestätigen können. So, und eins lese ich noch. Weiß gut, das passt. Ein Text aus der Corona-Zeit, das hat ja auch das Literaturhaus, das Stifthaus, das Veranstaltungshaus natürlich stark betroffen. Und ich kann mich sehr gut erinnern, was so die einzelnen Stufen waren. Auch die Stufe Verdrängung war anfangs da dabei. Das ist jetzt eine Frage aus dem April 2020. Wo ich nicht ganz prophetisch drauf habe, muss ich sagen. Rainer aus Wien 3 fragt, stellvertretend für viele, viele andere Fans, bester Ausdruck, dich wird das Virusthema jetzt auch schon nerven, aber nachdem von unseren Politikern keine befriedigende Antwort zu bekommen ist, ja wann geht denn wieder was mit Theater und Konzerten? Ich hätte schon Tickets für deinen Auftritt im Mai gehabt. Lieber Rainer, wie gesagt April 2020. Lieber Rainer, ich sage es dir ganz im Vertrauen, bald geht es wieder los. Nicht, dass ich jetzt ein fixes Datum wüsste, aber ich habe so meine untrüglichen Orakel, die ich so beobachte, wie diese Tiere die Sportergebnisse richtig voraussagen. Sicherlich erinnerst du dich an die Krake Paul. Und eines dieser meiner Orakeltiere, der Direktor Vöttinger von der Josefstadt, hat kürzlich sehr zuversichtlich gewirkt, dass er bald wieder aufsperrt. Und seien wir uns ehrlich, wenn das Theater in der Josefstadt aufsperrtkt, dass er bald wieder aufsperrt. Und seien wir uns ehrlich, wenn das Theater in der Josefstadt aufsperrt, dann kann wirklich ein jeder aufsperren. Weil, erstens einmal hast du in der Josefstadt 100% Risikopublikum altersmäßig. Ein FM4-Mitarbeiter hat mir einmal erzählt, dass der Altersdurchschnitt in der Josefstadt fast doppelt so hoch ist wie bei ihrem Jugendsender. Das heißt, der durchschnittliche Josefstadt-Besucher ist über 100 Jahre alt. Zweitens hast du natürlich in der Josefstadt schon alleine rein baulich eine sehr hohe Infektionsgefahr. Ich weiß, dass in einem normalen Theater alle drei bis fünf Jahre in der Sommerspielpause die Sitze neu bepolstert werden, weil sie durchschwitzt oder Urin durchwirkt sind. In der Josefstadt jährlich. Klar, durch den hohen Altersdurchschnitt hast du einfach eine gewisse Herdeninkontinenz und in der Folge die entsprechende Durchsorgung. Ganz zu schweigen, ganz zu schweigen, drittens von der Tröpfcheninfektion. Ich meine, ich selber, ich spucke ja auch nicht wenig beim Singen, aber was so ein Otto Schenk ins Publikum schlatzt, das fällt wirklich nicht mehr unter flüssiges Deutsch. Ich bin vor Jahren einmal beim Lombazi Vagabondus in der siebten Reihe gesessen, siebten Reihe, und habe mir gedacht, wow, das Theater in der Josefstadt hat wirklich Salzburger Niveau. Nicht wegen der Festspiele, sondern wegen dem Schnürregen. Apropos, einmal habe ich den Otto Schenk in der U-Bahn gegenüber vom damaligen Vizekanzler, dem Mütterer Willi, sitzen gesehen. Und das hat mich schwer fasziniert, weil natürlich haben beide mit Sicherheit gewusst, wer der andere war, aber es hat da keinen Gruß oder sonst irgendwie ein Anzeichen des Erkennens gegeben. Die sind sich einfach gegenüber gesessen wie zwei anonyme Otto beziehungsweise Willi Normalverbraucher. Ich selbst war damals noch unbekannt, sonst wäre es natürlich gleich noch einmal so pikant gewesen. Aber ich habe es tatsächlich interessant gefunden, weil man glaubt ja, die Leute aus dem Fernsehen kennen sich quasi vom Fernsehen untereinander. Aber nein, muss man nicht sagen. Dafür habe ich dann einige Jahre später einmal eine ganz ähnliche Situation gehabt, wie ich beim World's Main Award Backstage gegenüber von Gorbatschow gesessen bin. Und vor lauter Höflichkeit hat auch von uns keiner einen Mucks gemacht. Dabei habe ich mir natürlich die ganze Zeit überlegt, was wohl ein Autogramm von diesem Perestroika-Helden wert wäre. Und bei ihm im Hirn hat er sicherlich auch in Dauerschleife meine Hits gespielt. Apropos Autogramm, da fällt mir noch eine kleine Anekdote vom Schnecker Prohaska ein. Der ist einmal, wie er beim AS Roma gespielt hat, in Italien in ein Restaurant gegangen und da ist am Nebentischglott der Adriano Celentano gesessen und der Schnecker hat sich die ganze Zeit gedacht, der Adriano Celentano, von dem hätte ich gerne ein Autogramm. Und was war? Von dem hätte ich gerne ein Autogramm. Und was war? Der Adriano Celentano ist herübergekommen und hat sich ein Autogramm von ihm geholt. Vom Schneckerl. Wahre Geschichte. Wobei auch da ist mir mal etwas ganz ähnliches passiert. Und zwar bin ich da mal am Bahnsteig in Adnang-Buchheim neben der Tekla Carola Wied gestanden. Die dürfte im Salzkammergut, wo Sommerfrische gemacht haben. Und dann, genau wie beim Schneckel und beim Adriano Celentano, habe ich mir ein Autogramm von der Tekler Karola Wied geholt. Ich muss aber dazu sagen, ich war in der Jugend ein riesiger Fan von der. Eine super Schauspielerin. Das war aber noch, wie sie in Ich heirate eine Familie gespielt hat, als Schaftl-Huberkloster-Schwester ist sie mir dann massiv auf den Zager gegangen. Dankeschön. Applaus Thank you. ¦ Thank you. Stifterhaus liest Stifter aus Adelbert Stifter Nachkommenschaften. Oft, wenn ich die unzähligen Bücher betrachte, welche sich in öffentlichen Sammlungen befinden, oder wenn ich die Verzeichnisse neugemachter Bücher ansah, dachte ich, wie man denn noch ein Buch machen kann, wenn schon so viele vorhanden sind. wie man denn noch ein Buch machen kann, wenn schon so viele vorhanden sind. Ja, wenn man eine neue erstaunliche Erfindung macht, so mag man es selber in einem Buche beschreiben und erklären. Aber wenn man bloß etwas erzählen will, da schon so endlich viele etwas erzählt haben, so erscheint das sehr überflüssig. Und doch ist es mit einem Buche viel besser als mit einer in Öl gemalten, in einem Goldrahmen befindlichen Landschaft. Ein Buch ist an sich klein, kann in einem Winkel liegen, die Blätter können herausgerissen werden und die Teile des Einbandes können als Deckel auf Milchtöpfchen dienen. Aber die Landschaft, mit deren Goldrahmen die Menschen Mitleid haben, kann mehrere Geschlechter hintereinander warten. Bis sie in einem Gange eines Schlosses oder in einem Wohnhaus eines Wirtshauses oder an der Außenwand eines Trödlergewölbes hängt. Und endlich, wenn gar kein Gold mehr an dem Rahmen ist und die Farben alle Töne ihres Lebenslaufes bekommen haben, in der Rumpelkammer alle Jahre in eine andere Ecke gestellt wird und so gleichsam als ihr eigenes Gespenst umgeht. Während von dem Buche schon alle Blätter verbraucht sind und die Deckel morsch und schimmlig geworden und weggeworfen worden sind. Applaudissements. Thank you. Thank you. Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Applaus Ich danke ganz herzlich für die Rede, die Lesung, das Lachen, die Musik, Eva-Maria Landschützer am Saxophon. Ich könnte jetzt mit einer von Chet G.B.T. verfassten Rede enden. Sie ist nämlich ziemlich kurz und vielseitig einsetzbar. Was ihr fehlt, ist vermutlich das geliebte Leben. Was ihr fehlt, ist vermutlich das gelebte Leben. Ich könnte auch enden mit einem Zitat, das ich für die 25-igen mag, das Buchdeckel auf Milchtöpfchen landen, das Seiten verschimmeln, solches geschieht hier nicht. bei ihr aller kommen. Sie befinden sich in bester Gesellschaft heute und auch während der vergangenen 30 Jahre. Es war statistisch betrachtet jede Linzerin, jeder Linzer mindestens einmal hier zu Gast und noch einige darüber hinaus. Heute laden wir die Klugen, die heute hier sind, ein zu Speis und Trank, zu Ebene Erde und im ersten Stock. Fühlen Sie sich zu Hause bei Stifter, feiern Sie mit Stifter, mit Literatur und mit uns. Vielen herzlichen Dank. Thank you.