Was ist der Unterschied zwischen dem Umgang mit Menschen, die aus dem Krieg in Afghanistan und Syrien flüchten mussten und dem Umgang mit Menschen, die aus dem Krieg in der Ukraine flüchten müssen. Von wegen, alle Menschen sind gleich. 2015, sie kommen, müde und kaputt, waren lange unterwegs, monatelang meist, fast nur junge Männer, zuerst aus Syrien, dann aus Afghanistan, haben tausende Euros ausgegeben für die Schlepper. Und sie warten. Ein, zwei, drei, manchmal vier oder fünf Jahre. Sie leben in Flüchtlingshäusern. Zwei, drei, vier manchmal in einem Raum und warten. Tag ein, Tag aus. Arbeit geht nicht. Verboten. Kein Aufenthaltstitel, keine Arbeitserlaubnis. So einfach ist das. Und warten. Kein Geld, aber Zeit. Viel Zeit sogar. Was tun mit so viel Zeit? Spazieren gehen. Auf Parkbänken sitzen. Und warten. Immer warten. Und telefonieren mit den Familien zu Hause. Und lügen. Nur ja, nicht sagen, dass man am Verzweifeln ist und keine Arbeit hat und auch kein Geld und im Asylheim wohnt. Und sie immer stärker spüren die Wut, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, um Frauen, Kinder, Mütter, Väter, Brüder, Schwestern, zu Hause im Krieg, in Bomben und Terror, noch immer im Krieg. Und dann 2022. Und sie kommen, Frauen mit Kindern, jetzt aus der Ukraine. Fünf Stunden mit dem Zug und sie dürfen bleiben ohne Probleme, ohne Prüfung, ohne Überprüfung, ohne Nachforschung, ohne Unterstellungen, drei, kein Problem. Wir haben Platz, wir müssen helfen. Denen helfen, die geflüchtet sind vor dem Russen, vor dem Krieg mitten in Europa. Wir müssen helfen. Die sind doch wie wir. Wir müssen helfen. Die brauchen Wohnungen. Ja, Wohnungen. Nein, keine Flüchtlingsunterkünfte, Wohnungen für unsere Nachbarn und Arbeit, Arbeit auch und das sofort. Die brauchen doch Arbeit, denen muss man doch helfen jetzt, wo bei denen doch Krieg ist. Da muss man doch helfen. Das muss jetzt rasch gehen. Die kommen doch aus dem Krieg. Die sind doch geflüchtet vor den Bomben und den Russen. Dann darf man doch nicht wegschauen. Die sind doch traumatisiert vom Schlafen in den U-Bahn-Stationen und Luftschutzräumen. Die sind doch geflüchtet mit ihren Kindern. Die haben ihre Männer doch zurücklassen müssen. Das muss man doch verstehen. Da müssen wir doch helfen. Wir sind doch alle Menschen von wegen. Danke.