Mein Name ist Rainer Rathmeier, ich bin Leiter des Fachbereichs Natur an der Volkshochschule Linz im Wissensturm und einer ihrer Gastgeber heute. Ich darf Sie alle herzlich begrüßen zu diesem Online-Vortrag Artenforschung während des sechstenhe und Ringvorlesung Biodiversität, Biodiversität, die die Päddwind und Slow Food Oberösterreich sowie die österreichische Bergbauern- und Bergbäuerinnenvereinigung. Unterstützt wird die Reihe durch die Abteilung Stadtklimatologie der Stadt Linz sowie durch das Land Oberösterreich. Herzlichen Dank an alle Partner und Partnerinnen für die Unterstützung. Die Vortragende des heutigen Abends ist Frau Doktorin Vreni Häusermann. Vreni Häusermann ist Meeresbiologin. Sie erforscht die Wildnis in der Tiefe, in der Tiefsee und zwar in Patagonien. Dort befindet sie sich auch jetzt und ist uns heute von dort aus zugeschaltet. Vreni Häusermann kommt in ihren Forschungen zu dem Schluss, dass die Biodiversität in Gefahr ist. Wir haben mit ihr eine Expertin gewinnen können, die perfekt geeignet ist, den Auftakt zu dieser Ringvorlesung und Vortragsreihe zu geben. Herzlichen Dank Frau Dr. Häusermann, dass Sie heute Abend bei uns sind. Durch den Abend führt Professor Thomas Mohrs von der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Bei der Aufzeichnung des Online-Vortrags hatten wir einige kleinere technische Schwierigkeiten. Daher haben wir diese Begrüßung und den Abspann ganz am Ende im Nachhinein noch einmal aufgezeichnet. Jetzt wünsche ich Ihnen einen interessanten und lehrreichen Vortrag zur Artenforschung während des sechsten Massensterbens. Also das Thema Biodiversität, Biodiversität ist erstens wichtig und zweitens haben wir mit der Vreni Häusermann eine Expertin, die absolut perfekt geeignet ist für den Auftaktvortrag zu dieser Vorlesungsreihe. Vreni, ich freue mich sehr, dass du da bist und dabei bist und uns unterstützt. Deine Bühne. Freut mich auch sehr. Also dann teile ich jetzt am besten gleich mal meinen Bildschirm, denn ich habe natürlich auch viel Material zum Anschauen dabei und hoffe, dass das alles gut klappt, dass es jeder gut sehen kann. So, also wie gesagt, es geht, wenn irgendwas unklar ist, also von dem, was ich sage, oder nicht gut zu sehen oder ein technisches Problem, sagt mir einfach im Moment Bescheid, dann schauen wir da, ob wir das gleich lösen können. Also das Thema Biodiversität ist für mich natürlich ein persönlich sehr wichtiges Thema, weil ich einfach sehe, was passiert ist über die letzten Jahrzehnte. Und was man, finde ich, an diesem ersten Bild hier sehr schön sieht, ist, dass man einfach das Gefühl hat, es wird nicht wirklich wahrgenommen. Also wir kümmern uns um irgendwelche kleinen Problemchen, ob wir jetzt die Hände gut waschen, aber wir erkennen nicht, was da eigentlich alles auf uns zukommt. Jetzt, wenn wir über Biodiversität reden, dann ist natürlich Klimawandel da ganz eng damit verbunden. Diversität reden, dann ist natürlich Klimawandel da ganz eng damit verbunden. Und da ist ein kurzes Video jetzt aus dem Weltökonomieforum von Januar, wo ich nur ein paar Sekunden rausgeschnitten habe, aber das ist, finde ich, undermining ecosystem functions, really putting humanity's future at risk. This is a planetary crisis. Also wir sehen, der Schutz von der Biodiversität und der Schutz vom Klima hängen einfach unheimlich eng zusammen. Und das hat hier der Direktor vom Potsdamer Klimainstitut gut auf den Punkt gebracht. Und wir müssen uns an sich um sehr viel zurzeit gleichzeitig kümmern. Jetzt geht es halt los mit den Arten. Wie viele Arten haben wir denn überhaupt auf der Welt? Wie viele sind überhaupt beschrieben und wie viele davon sind bedroht? Also wir kennen etwa ein Dreiviertel Millionen Arten. Und es wird aber geschätzt, dass es zwischen 5 und 15 Millionen eukaryotische Arten gibt. Vielleicht sogar mehr, vielleicht 20 Millionen. Wir kennen einfach noch viel zu wenig. Das Problem ist, dass in den Tropen, wo die meiste Diversität ist, leider auch die wenigsten Taxonomen sitzen. Taxonomen sind die Forscher, die Arten beschreiben. Das heißt, wir haben gerade dort Lücken, wo wir es am dringendsten bräuchten, zu forschen. Und das ist das Bild, das ist eigentlich repräsentativ für die meisten Gruppen, für die Säuger, aber auch die Vögel und Amphibien. Die Diversität ist dort am höchsten, wo rot zu sehen ist. Das ist in den Tropen. Und eben gerade dort fehlt uns Information. Wo wir relativ wenig einfach noch wissen ist von den Meeresarten. Wir wissen sehr wenig auch über Pilze, über Insekten. Und wenn es dann zu den Bakterien geht, da wissen wir natürlich auch wirklich nur sehr, sehr wenig. Das heißt, uns ist eigentlich nur ein Bruchteil der Diversität überhaupt bekannt. Also zwischen, sagen wir mal, ein Viertel und vielleicht sogar ein Tausendstel. Also es ist echt ganz schwer zu schätzen. Und das macht natürlich die ganze Sache problematisch. Jetzt, warum ist es überhaupt relevant für uns? Also vielleicht ist es ja gar nicht wichtig. Warum sollten wir uns Sorgen machen, wenn Arten verschwinden? Naja, auf der einen Seite können wir gar nicht forschen, wenn wir die Arten nicht kennen. Wir können keine ökologische Forschung machen, basierend auf Arten, die nicht beschrieben sind. Wir können auch nicht sehen, wie die Umwelt sich verändert, wenn wir gar nicht wissen, welche Arten es dort gibt und ob die noch da sind. Die Arten haben oft auch direkten wirtschaftlichen Nutzen, jetzt Industrie, zum Beispiel pharmazeutische Industrie, Produkte, die wir aus zum Beispiel Schwämmen gewinnen. Wenn wir diese Arten nicht kennen, haben wir die Produkte auch nicht. Wenn wir Monitoreo machen wollen, also sprich nachbeobachten, wie sich die Biodiversität verändert, können wir das auch nur, wenn wir die Arten kennen. Das heißt, da sind viele Punkte, wo es einfach notwendig ist. Und dazu kommt natürlich auch der kulturelle und ethische Wert einer Art, dass es für uns einfach, für viele Menschen einfach schön ist zu wissen, dass es bestimmte Arten gibt. Und wir wären traurig, wenn es diese Arten nicht mehr geben würde. So jetzt kommen wir mal zu meiner Forschung in Chile. Also was ich so mache ist an sich Meeresforschung und die Meeresforschung die hat angefangen ganz früher, auch gerade hier in den Fjorden, wurde eigentlich nur im Gezeitenbereich geforscht, weil man an alle anderen Stellen nicht rankam, so ursprünglich. Dann später gab es die ersten großen Expeditionen. Da hatten die Fischer, die großen Expeditionsleiter, die brachten eben große Boote mit, mit solchen Schaufeln, wo man dann erstmalig vom Meeresboden Proben nehmen konnte. Aber in der Regel, in den Fjorden, war das dann in der Mitte aus dem weichen Sediment und nicht an den Felsen zum Beispiel. Ja, und dann hat irgendwann das Tauchen angefangen und dann hatte man plötzlich eine ganz andere Möglichkeit, an Habitate zu kommen, die man eben nicht sehen kann überhaupt, wenn man nur vom Boot aus oder nur im gezahlten Bereich forscht. Und jetzt in den letzten 10, 20 Jahren kamen auch noch die Unterwasserroboter dazu, die uns dann ermöglichen tiefer zu gehen, nicht nur im Tauchbereich, sondern bis auf mehrere hundert Meter oder sogar über 1000 Meter. Und was sich auch sehr stark verändert hat in der Artforschung ist die Genetik, die dazu kam. Wir können also eine Art nicht nur beschreiben anhand ihrer Morphologie, also anhand ihrem Aussehen, sondern wir können auch noch genetisch vergleichen, welche Arten zum Beispiel nahe verwandt sind. Funktioniert allerdings nicht bei allen Arten gleich gut. Gerade im Bereich, wo ich arbeite, Seeanemonen, ist das noch recht problematisch. Also mit Günther, meinem Mann, wir haben angefangen hier vor 25 Jahren zu forschen und wir haben dann angefangen durch Patagonien Expeditionen zu machen, weil wir gemerkt haben, dass Patagonien noch so unerforscht ist, dass da einfach noch wirklich dieser Forschergeist gefragt ist, dass man einfach in Gegenden fährt, in denen noch kein Forscher unterwegs war und noch kein Forscher getaucht hat, gesammelt hat und wir einfach schauen wollen, was gibt es dort. Und das war auch logistisch eine große Herausforderung. Viele Fjorde zum Beispiel haben gar keinen Straßenanschluss. Oft gibt es da dann auch keine Boote, die man sich mieten kann. Und in Großteilen von Patagonien ist auch einfach das Wetter so eine große Herausforderung, dass man da selbst mit Boot nur an wenigen Tagen im Jahr hin kann. Das heißt, das Ganze war schon nicht einfach, aber wir haben wirklich spektakuläre und tolle Sachen entdeckt. Wir haben dort Gorgonien, Anemonen, Korallen entdeckt, die einfach noch nicht beschrieben waren. Natürlich gibt es in Chile auch unheimlich viele Meeressäuger. Also zum Beispiel leben in Chile mehr als die Hälfte aller beschriebenen Meeressäuger der Welt in den Küsten Chiles. Und das ist natürlich auch eine große Attraktion, jetzt wenn man dort als Biologe unterwegs ist. Aber auch einfach die Invertebraten haben eine enorme Diversität. Also im kalten Wasser erwarten viele Leute ja eigentlich gar keine solche üppige Artenvielfalt, gar nicht so viele bunte Farben. In den Fjorden in Patagonien ist alles wirklich sehr üppig und sehr bunt und ist als Taucher einfach wunderschön zu sehen. Also man sieht, wenn man auch ins Detail schaut, unheimlich viele sehr, sehr schöne Wirbellose. Also hier jetzt von Seeanemonen, Nacktschnecken, kleinen Krebschen und Schrimps und dieses links unten eine Seescheide. Das ist jetzt was, was viele vielleicht nicht kennen. Da gibt es einfach unheimlich viel zu entdecken. Hier habe ich jetzt ein Video, das zeigt so ein bisschen die Diversität von Nordpatagonien. Also wenn man Patagonien anschaut, ist das nicht eine gleiche Gegend, sondern es gibt an sich die Unterteilung Nordpatagonien, Zentralpatagonien und Südpatagonien. Und jeder dieser Bereiche ist eigentlich biogeografisch unterschiedlich. Und innerhalb dieser drei Bereiche, Regionen von Patagonien, findet man auch unterschiedliche Meerestiere. Verglichen zum Beispiel, wenn man in den inneren Fjordenagonien, findet man auch unterschiedliche Meerestiere. Verglichen zum Beispiel, wenn man in den inneren Fjorden taucht, wenn man dann nach Westen sich bewegt, über die Kanäle. Und wenn man an der exponierten Küste taucht, wo es dann schon wieder ganz anders aussieht. Und auch die Wälder und die ganze Landschaft ist unterschiedlich in Nordpatagonien. Wir haben also schneebedeckte Berge, wo auch Gletscher sind. Aber wir haben zum Beispiel keine Gletscher, die bis ins Meer kalben. Es sind einfach nicht diese großen Mengen an Eis, wie wir sie dann weiter südlich finden. Das südamerikanische Seelöwe, da hat man als Taucher auch unheimlich viel zu sehen. Die Seelöwen, die sind auch sehr neugierig und kommen zu den Tauchern, möchten da also sehen, was die Taucher wollen unter Wasser. Und dann sind natürlich auch die ganzen vielen Invertebraten, also Muschelbänke. Dann gibt es hier zum Beispiel Gorgonien oder Krustenanemonen. Es ist alles sehr beeindruckend, dass der Fels an sich immer voll ist. Man hat eine große Konkurrenz um Lebensraum und es gibt praktisch keine freien Stellen. Das hier ist eine Seepocke, eine Riesenseepocke, die es in Patagonien gibt. Oder hier auch die bunte Felsengarnele. Und es gibt einfach sehr, sehr viele Blumentiere. Das sind also die Gorgonien, die sind Weichkorallen, die Korallen und die Seanemonen. Das hier ist eine Korallenwand. Wenn man da nachher noch ein bisschen näher sieht, wird man sehen, das sind alles individuelle Korallen, die dort wachsen. Relativ große Polypen, nicht so wie in den Tropen. Das sind also Kaltwasserkorallen. Hier sieht man jetzt einen Polyp. Und die haben wir entdeckt hier in den Fjorden von Nordpatagonien. Die gibt es in so großen Ansammlungen eben nur in Nordpatagonien. So genau und dann habe ich jetzt mal ein paar Bilder von den Wäldern, den wirbellosen Meereswäldern, die wir beschrieben haben. Also das ist eine Definition, die ist relativ neu. Das heißt, man sagt, im Meer gibt es auch Wälder, nicht nur an Land. Und zwar beschreibt man Arten, die im Prinzip einen dreidimensionalen Raum aufbauen, so wie am Land ein Baum. Kann sein eine Gorgonie, eine Feuerkoralle hier, wie man auf dem Bild sieht, oder eine Kaltwasserkoralle. Und dieser dreidimensionalewälder so wichtig, genauso wie die Wälder auch an Land. Jetzt hier zum Beispiel sieht man eine Nahaufnahme von so einer Feuerkoralle. Also viele dieser Arten, wenn man die so einzeln sieht, dann wirken die nicht so, wie wenn die aus einem kalten Meer kommen könnten, sondern die sind jetzt wirklich, also die Leute hier, wenn die diese Bilder sehen, glauben, das sind Bilder aus der Karibik. Aber wie gesagt, die Farben hier sind wirklich sehr beeindruckend und sehr kräftig. Allein schon die Muschelbänke sind hier in den Fjorden unheimlich häufig. Aber wenn man eine alte Muschelbank anschaut, dann ist dort unheimlich viel Leben auf und zwischen den Muscheln. Hier jetzt habe ich ein Video, da sieht man Zentralpatagonien. Zentralpatagonien ist wirklich sehr unterschiedlich von Nordpatagonien. Es ist geprägt durch viel kärgere Landschaft, durch die zwei großen Inlandseisfelder, das nre unterwegs sein und dann fährt man noch mit so kleinen Motorsegelbooten und ist da in der Regel auch noch mal viele Tage unterwegs, bis man überhaupt an manche Gegenden hinkommt. Das heißt, so eine Expedition dauert in der Regel mindestens zwei bis zu vier Wochen. Und dann nehmen wir uns vor, jedes Jahr mindestens eine Expedition zu machen an Gegenden, die wir bis dahin nicht kannten. Jetzt hier sieht man zum Beispiel, das ist jetzt ganz die westliche Küste, wo es also auf den offenen Pazifik rausgeht. Und dass es dort so ruhig ist und ohne Wellen, das ist wahrscheinlich ein Tag, so einen Tag wie den gibt es nur wenige Male im Jahr. Und da hatten wir eben das Glück, dass wir da sein konnten, dass wir tauchen konnten, konnte unsere Drohneaufnahmen machen und die meiste Zeit im Jahr ist dort so ein Sturm und so hohe Wellen, dass man dort überhaupt nicht hin kann. Es gibt natürlich unheimlich viel Wasser, dadurch dass es so viel regnet und eben auch die Gletscher des Inlands einsfällt in dieser Gegend, die einen großen Einfluss haben auf das Unterwasserleben. Da kommt dann eben viel Sediment mit ins Wasser und gerade in den inneren Fjorden ist die Diversität dann doch stark reduziert und diese Bilder zum Beispiel, die man jetzt sieht, sind von den Kanälen weiter westlich, wo dann schon nicht mehr so viel Gletschersediment ankommt. Und da sehen wir jetzt auch wieder eine unglaubliche Diversität und teilweise Arten, die wir weiter im Norden nicht kennen, wie zum Beispiel diese Feuerkoralle. Und wenn wir dann ganz westlich sind, also an den äußeren Fjorden, dann ist es beeindruckend, dass wir dort ganz viele Schwämme finden. Also es ändert sich wirklich, wenn man sich von Nord-Süd und von Ost nach West bewegt, ist es sehr sehr viel anders. Auch jetzt hier zum Beispiel diese Krenoiden, die sieht man eben auch nur in Zentral- und Südpötergungen. Hier wieder eine Weichkoralle, das hier ist eine Briozoe, das sind also Arten, die man von Land gar nicht so kennt. Und hier diese ganzen bunten Flecken, das sind alles Schwämme. Manche sind dreidimensional, aber viele sind einfach nur bunte Flecken auf dem Fels. Und es gibt unheimlich viele Schwämme. Zwei Drittel der Schwämme, die wir gesammelt haben, sind noch unbeschriebene Arten. Also da merkt man erst, wie viel Forschung hier überhaupt noch nötig ist, bis wir überhaupt wissen, was es gibt. Auch die Algenwälder, die großen Algenwälder, sind ja häufig in den Gegenden, wo nicht mehr so viel Süßwasser reinkommt. Und die sind natürlich dann auch Diversitätsfördernd. Und um tiefer zu kommen, wir können also, wenn wir 30 Meter tauchen, ist es wie, wenn wir nur die Oberfläche kennenlernen würden, denn die Fjorde gehen bis zu 1300 Meter runter. Und so haben wir diesen Tauchroboter oder jetzt auch schon wieder einen anderen, mit dem wir schauen, was es denn weiter unten gibt. Das hier zum Beispiel eine Aufnahme aus den inneren Fjorden. Da sieht man dann, dass das Sediment vom Gletscher viel häufiger ist. Jetzt sind wir schon wieder ein bisschen in den Kanälen drin. Aber das sind eben Aufnahmen, die wir alle mit unserem Tauchroboter gemacht haben, unterhalb der Tauchtiefe. Er ist eben mit einem Kabel mit dem Boot verbunden und so kann man ihn dann steuern und Aufnahmen machen. Diese ganzen vielen Arten, da haben wir dann die ganzen gesammelten Tiere, die wir mitgebracht haben von unseren Expeditionen, verschickt an Fachleute. Denn man braucht ja viel Wissen, um eine Art bestimmen zu können. Das ist also keine leichte Aufgabe. Wir arbeiten also mit 50 Taxonomen aus aller Welt zusammen, aus 25 Instituten. Und mein Bereich sind die Seeanemonen und ich habe da auch zwei Seeanemonen, die ich neu beschrieben habe, nach meinen Kindern benannt, also die Fiona- und die Fabian-Seeanemone. Und es gibt noch sehr, sehr, sehr viele Arten, die wir hier haben, gesammelt, konserviert, aber noch nicht beschrieben. Also vermutlich 100 bis 200 mindestens neue Arten, die noch nicht beschrieben wurden. Aber das Problem ist, das dauert seine Zeit und wir Taxonomen haben einfach sehr wenig Zeit, sehr viel Arbeit und nicht die Zeit, um da wirklich so voranzukommen, wie wir gerne würden. Jetzt ist aber das Problem, dass wir uns jetzt, es wurde also ausgerufen, wir befinden uns in dem sechsten Massensterben. Ja, was ist ein Massensterben? Ein Massensterben ist an sich was, wo die Artenvielfalt sehr stark reduziert wird. Über 50 Prozent, vielleicht sogar zwei Drittel. Wir sehen also hier einen Graph, wo wir sehen, die Artenvielfalt in den letzten Jahrzehnten ging dramatisch runter. Jetzt, wieso das sechste Massensterben? Ach ja, und hier noch eine kleine Anmerkung. In Lateinamerika ist es besonders dramatisch, wo wir hier sitzen. Ja, jetzt diese fünf großen Massensterben, die es vorher gab, vor dem jetzigen, die sind alle sozusagen natürlich gewesen, also noch ohne den Menschen, der damit mitgemischt hat. Und das sind an sich vor vielen Hunderten von Millionen von Jahren. Also hier im Ordovizium Silur sind 85 Prozent aller Arten ausgestorben. Dann später sind dann hier nochmal 70 Prozent aller Arten ausgestorben. Zum Beispiel Korallenriffe, zu der Zeit die Brachiopoden. Dann im Permistriassischen aus Massensterben sind dann sogar 90 bis 96 Prozent aller Arten ausgestorben. Und die Erholung von vielen Invertebraten, die dort verschwunden sind, hat 30 Millionen Jahre gebraucht. Das sind schon ganz andere Zeitskalen als menschliches Denken. Dann hier das Triassic-Jura-Massensterben. Hier wieder 70 bis 75 Prozent. Und das letzte war dann vor 66 Millionen Jahren, wo zum Beispiel die Mosarier auch ausgestorben sind, wieder 75 Prozent. Das heißt, diese Massensterben gab es, aber die haben sich auch in der Regel viel langsamer, sind auch langsamer, also nicht alle, aber manche sind langsamer passiert und vor allem sind die ohne Zutun des Menschen passiert. Jetzt gibt es lustigerweise zum Beispiel hier eine Art oder eine Gruppe, die alle Massensterben überlebt hat. Das sind die Bärentierchen. Da gibt es also für Kinder, wer Kinder hat, ein sehr, sehr nettes Video drüber. Die Oktonauten, Water Bears heißt es, kann man sich anschauen. Und ja, auf dieser Grafik sieht man hier mit einem Pfeil immer das Erscheinen des Menschen in den verschiedenen Gegenden oder Kontinenten. Und da sieht man, dass an sich mit einer gewissen Zeitverzögerung das Aussterben sehr direkt verbunden ist mit dem Erscheinen des Menschen in dieser Gegend. Und das ist eben dasselbe, was wir jetzt auch wieder beobachten können. Also wir hatten früher, wir hatten große Mengen zum Beispiel an Säugetieren, wilden Säugetieren auf der Erde. Jetzt, heutzutageage haben wir leider zwei Drittel der Säugetiere auf der Erde sind Kühe und Schafe. Und ein knappes weiteres Drittel sind die Menschen. Und wir haben nur noch vier Prozent wirklich wilde Säugetiere auf der Erde. Das heißt, wir haben das Gleichgewicht komplett verändert. Also der Mensch kam und alles wurde einfach anders. Das ist also hier eine Publikation von diesem Jahr und da hat es ein Forscher berechnet. Wir haben auch schon in den letzten Jahren öfter gehört, also die UN hat gesagt, eine Million Arten sind wahrscheinlich bedroht, vom Aussterben bedroht. So viele waren noch nie bedroht, bevor der Mensch da war. Hier sehen wir also, wie die Kurven raufgehen an sich ab 1900 und es wird halt zunehmend steiler. Wir haben manche Gruppen, die es besonders trifft. Die Amphibien zum Beispiel 40 Prozent bedroht, die Korallen ein Drittel, die Meeressäuger ein Drittel, Insekten 10%, wobei das großteils daran liegen kann, dass wir auch gar nicht alle kennen. Und die Aussterberaten heutzutage, die sind 1000 bis 10.000 Mal höher, als es natürlich wäre. Und in manchen Gruppen wie den Amphibien ist es sogar bis zu 45.000 Mal höher. Das heißt, es zeigt, dass sich da einfach richtig viel tut und sehr schnell. Das Ganze passiert sehr schnell. Wir verlieren also 20.000 bis 50.000 Arten pro Jahr und wir merken immer mehr, dass unsere früheren Schätzungen einfach falsch waren. Also vor zehn Jahren hat man noch gedacht, es wäre zehnmal langsamer und je mehr wir wissen, desto mehr sehen wir, dass es viel dramatischer ist, als wir gedacht haben. Es wird gesagt, dass alle sieben bis zehn Minuten eine Art ausstirbt. Also allein schon während meinem Vortrag sterben wahrscheinlich zehn bis 15 Arten aus. Das heißt, es ist etwas, was an sich sehr bedrohlich ist und was jeden Moment passiert. an sich sehr bedrohlich ist und was jeden Moment passiert. Wir haben fünf große Bedrohungen an der Biodiversität. Also die Landnutzung, natürlich diese riesigen Flächen an Agrikur, wie sagt man, also die riesigen Landwirtschaftsflächen, die Verschmutzung, die Übernutzung, Überfischung zum Beispiel, oder dass einfach der Mensch einfach die Tiere, die er nutzt oder isst, einfach zu stark ausbeutet. Klimawandel kommt noch dazu und dann eingeführte Arten. Also es gibt ja hier auch in Chile, wir haben immer mehr Probleme mit eingeführten Arten, die verdrängen dann die natürlichen Arten. Und das alles zusammen sind die Bedrohungen für die Biodiversität. Und jetzt das Beispiel der Amphibien. Die haben wirklich riesige Probleme. Da ist ein neuer Pilz aufgetaucht. Eine Krankheit, die eben sehr, sehr viele Arten bedroht. Und natürlich verlieren sie auch ihr Habitat. Also jetzt bei Ihnen zum Beispiel in Europa stark bedroht der Feuersalamander. Bei uns hier in Chile stark bedroht der Darwinfrosch. Es sind auch etliche wirklich charismatische Arten, die vermutlich bis zu Ende des Jahrhunderts aussterben werden. Also es geht los mit den Eisbären, der Vaquita-Delfin, der in Mexiko, da gibt es nur noch ein paar einzelne lebende Tiere, die wurden tragischerweise wirklich ausgerottet für die Fischerei nach einem Luxusfisch, der in teuren Restaurants serviert wird. Das war vollkommen unnötig. Elefanten, die Flussdelfine in China. Es sind unzählige Arten, die für uns einfach normaler Teil der Erde waren, die es wahrscheinlich Ende des Jahrhunderts nicht mehr geben wird. Auch in Chile haben wir hier Massensterben. Also wir haben ein Massensterben von Walen gehabt. Wir haben hier die Lachszuchten, selbst die Lachse in den Zuchten sterben zu Massen. Gerade immer, wenn es El Niño Events gibt, also diese in Südamerika und Peru auftretende Wetteranomalie, gibt es Massensterben von Wirbellosen und zum Beispiel Quallen und Muscheln. Das wurde also in den letzten Jahren hier in Chile auch deutlich mehr. auch deutlich mehr. Wir sind also jetzt in einer Situation, wo wir eine sehr reelle Gefahr haben, ein Viertel aller Arten zu verlieren und zwar innerhalb weniger Jahrzehnte. Das ist also etwas, was nie zuvor da gewesen ist und was der Mensch extrem beschleunigt hat. Zum Beispiel die Korallenriffe. Die Korallenriffe bedecken weniger als ein Prozent des Ozeans, aber sie machen 25 Prozent der Meeresarten aus, also der beschriebenen Marinenarten. Das heißt, wenn die Korallenriffe bedroht sind, dann bedroht es allein schon ganz einfach mal ein Viertel aller Marinenarten. Marinenarten. Ja, und die Korallenriffe, da geht es wirklich den Bach runter. Also in den letzten 10, 20 Jahren sind die von recht gesund bis im Prinzip verschwunden, in großen Teilen der Welt schon. Die Dichte geht rapide bergab. Hier sieht man an dieser Grafik hier auch zum Beispiel die Korallen, da geht es am steilsten runter. Und es wird vorhergesagt, dass 2050 alle großen Korallenriffe verschwunden sein werden. Also wenn die Temperatur über die 1,5 Grad steigt, haben die Korallenriffe keine Chance. Das heißt, unsere Kinder sind die letzte Generation, die überhaupt eine Chance haben wird, Korallenriffe zu sehen. Das ist also, finde ich, etwas, was sehr schockierend ist. Und tragischerweise passiert dasselbe mit dem Amazonen-Regenwald. Die Regenwälder generell sind bedroht. Im Amazonas, also 10 Prozent aller Arten, die beschrieben sind in der Welt, sind aus dem Amazonas. Also 2000 Vögel, zweieinhalb Millionen Insekten. Aber 20 Prozent des Amazonas ist etwa schon zerstört, bis heute. Und gerade in den letzten Jahren ging es also dramatisch weiter. Insgesamt von den Regenwäldern sind von 14%, die wir hatten auf dem Planeten, sind nur noch 6% übrig. Und jetzt, vor kurzem haben Wissenschaftler gewarnt, dass der Amazonas einen sogenannten Umkehr oder einen Tipping Point ansteuert, der möglicherweise, wenn der überschritten wird, dann hat der Amazonas keine Chance zu überleben. Und zwar ist es so, dass dieser Amazonas dann vermutlich entweder abbrennen wird oder einfach, wenn zu wenig Bäume, wenn weniger als ein Viertel der Bäume nur noch da sind, dann kann der Amazonas seine eigenen Regen, von dem er abhängt, nicht mehr durch Verdunstung produzieren, sondern dann wird es immer trockener und trockener und er wird sich in eine Savanne verwandeln. Aber das Problem ist es nicht nur das. Es ist auch, wenn die Temperatur über eineinhalb Grad steigt, dann verschieben sich die Monsungebiete, dann verschieben sich Regenfälle und auch dann wird der Amazonas wahrscheinlich in Savanne verwandelt werden. Und genauso, wenn das Eis in der Arktis verschwindet. Also der Amazonas ist einfach um ein Vielfaches oder von vielen Seiten bedroht. Und die Gefahr, dass er verschwindet, ist riesengroß. Jetzt haben wir aber auch in den Polregionen riesige Probleme. In der Arktis verschwindet das Packeis, bricht das Eis über dem Kontinent der Antarktis wie Dominosteine zusammen. Es gibt einen sehr, sehr empfehlenswerten kurzen Film von sieben Minuten etwa von John Luella, der heißt Tipping Point. Habe ich hier also den Link reingepackt. Wer sich den ansehen will, der erklärt eben, wie diese großen Eisflächen, die in den Buchten der Antarktis sind, wenn die verschwinden und die sind ja das Larseneisfeld zum Beispiel, ist ja im Prinzip zusammengebrochen. Wenn die weg sind, dann macht es den Platz frei, dass das Eis von dem antarktischen Kontinent einfach ins Meer rutscht wie Dominos. Und dann geht das Ganze plötzlich sehr schnell. Und auch in der Antarktis, wir haben die niedrigste Eisbedeckung der Geschichte. Die Eisbären sind einfach verhungern. Wir haben kein Packeis mehr und das hat auch Effekte, die noch teilweise unabsehbar sind. Also die Gefahr zum Beispiel, dass das den Golfstrom stark beeinflusst, beziehungsweise vielleicht sogar abreißen lässt. Also da sind Probleme, die wir uns gar nicht vorstellen können. Und jetzt auf der anderen Seite, die Biodiversität ist bedroht, aber nicht nur die, sondern auch die Taxonomen sind bedroht. Also es gibt immer weniger Taxonomen, immer weniger Forscher, die Arten überhaupt beschreiben können. Und damit haben wir natürlich ein Problem, weil wir nicht wissen, welche Arten es gibt und welche Arten verschwinden. dann wissen wir ja überhaupt nicht, was passiert. Ja, also wir sind einfach in einer dramatischen Situation. Und die Konsequenzen, wenn wir so viel Biodiversität verlieren, viele wissen, dass es natürlich nicht gut ist, aber so genau wissen viele nicht, was passiert. Und das ist auch was, was einfach was das Publikum von hier weiß. Aber dieses Wissen muss sich mehr ausbreiten. Wir müssen mehr Leute erreichen. Wenn man in einer hier in Chile, die Leute denken, ich lebe in einer Stadt, ich brauche ja gar keine Natur. Sie trennen sich von der Natur ab und glauben, sie können ohne das Leben. Sie sind zufrieden in der Stadt. Aber sie wissen gar nicht, dass das Ökosystem uns so viele Services, also so viel Unterstützung gibt, ohne die wir gar nicht leben können. Und die ganzen dramatischen Klimaereignisse, die haben natürlich auch Einfluss auf unser Leben. Und so sieht es halt einfach aus, dass wir, wenn wir unsere Mit- oder Umwelt, also die anderen Lebewesen um uns herum zerstören, dann werden wir auch die Services, oder ich verlasse das deutsche Wort nicht ein, die die Natur uns gibt, einfach nicht mehr haben. Wie zum Beispiel Schutz gegen Erosion von Korallenriffen, von Mangroven. Da werden also viele Inseln Probleme bekommen. Die Reinigung der Luft, die uns die Bäume bieten, die Reinigung des Wassers, die die vielen Organismen im Wasser für uns machen, hätten wir auch nicht mehr. Wir hängen natürlich auch bei unserem Essen von den Ressourcen ab. Also es ist einfach insgesamt so, dass der Planet instabiler wird, dass es mehr Krankheiten geben wird, mehr extreme Wetterbedingungen. Und all das ist eindeutig für uns nicht gut. Es gibt hier zum Beispiel auch eine Veröffentlichung von 1995, wo schon vorausgesagt wurde, das ist ja jetzt schon 25 Jahre her, dass wenn die Top-Jäger in den Ökosystemen, wie zum Beispiel die Haie, verschwinden, wir immer mehr Probleme bekommen. Da gab es schon Pandemien, also Probleme in Asien. Das kommt uns jetzt auch irgendwie wieder bekannt vor. Da wurde also gesagt, wir hatten Wetteranomalien. Naja, ich meine, da hat anscheinend noch niemand sich weiter darum gekümmert. Das hat ein Wissenschaftler hier so veröffentlicht, ein Arzt, hat gesagt, wir müssen dringend unser Klima und die Ökologie des Planeten permanent überwachen, aber passiert ist nichts. Gut, und dann hat dieses ganze Problem natürlich auch einen ethischen Aspekt. Meine Generation, also unsere Generation, die zwischen 40 und 70 Jahre alten Menschen auf dieser Welt, wir repräsentieren die meisten Wähler, die meisten Politiker, die meisten Firmenbosse und haben damit an sich die Macht. Wissen hat über die Konsequenzen unserer Handlung. Diese erste Klimakonferenz, die gab es 1979. Also das ist nicht so, dass man das alles nicht wusste. An sich wurde damals schon Alarm geschlagen, aber tragischerweise ist nicht viel passiert. Und was wir halt jetzt wissen, ist, dass einfach viele unserer Handlungen irreversibel sind. Also viele politische Entscheidungen jetzt über Handelsabkommen, über Gesetze, über Pensionen, selbst Grenzen zwischen Ländern kann man ja einfach wieder ändern. Das ist ja nicht weiter dramatisch. Jetzt gibt es aber Sachen, die man nicht mehr ändern kann, und zwar Entscheidungen über die Ressourcen auf diesem Planeten, die Einfluss haben, dass diese Ressourcen zum Beispiel verschwinden oder für viele, viele Generationen nicht mehr zur Verfügung stehen. im menschlichen Maßstab. Und das Problem ist, dass die Menschen heutzutage leider gar nicht so weit denken, dass wir einfach, wir wollen billiges Fleisch, wir wollen billig reisen, wir wollen immer weiter reisen für immer kürzere Zeit, wir wollen immer billigere Heizpreise oder zumindest dürfen sie nicht zu viel steigen. Wir wollen billige Energiepreise. Und das alles ist einfach nicht machbar mit einer nachhaltigen Lebensweise. Jetzt gibt es also hier die Berechnung, was ist der Fußabdruck der Menschheit und da wird ausgerechnet, wie viel Anteil welche Aktivitäten haben. Da ist natürlich jetzt wieder die Landwirtschaft ein ganz großer Teil, dann ist natürlich der CO2-Ausstoß ein wichtiger Teil. Also es wird so aufgeschlüsselt und dann wird berechnet der Tag, an dem die Menschheit das, was der Planet in einem Jahr produzieren kann, aufgebraucht hat. Der nennt sich eben dann der Welterschöpfungstag. Und dieser Welterschöpfungstag, der ist in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten. Also wir als allererstes Katar ganz vorne, dann kommt im Februar schon, dann USA, Kanada und die Vereinigten Emirate im Mai, Österreich 6. April, Deutschland 4. Mai, wir in Chile kurz danach, 15. Mai, die besten sind noch die aus Jamaika im Dezember. Aber im Weltdurchschnitt sind wir leider schon am 28. Juli. Das heißt, es wurde berechnet, im letzten Jahr haben wir ein Dreiviertel Erden aufgebraucht. Und das macht natürlich keinen Sinn, auf diese Weise weiterzumachen. An sich wissen wir das, das weiß jeder. Es gibt hier die definierten Nachhaltigkeitsziele von der UN, die sind jetzt schon etliche Jahre definiert und wir wissen, dass wir nachhaltig leben sollten und dass wir da wirklich Änderungen brauchen, aber leider passiert nicht so viel. Aber leider passiert nicht so viel. Zumindest wurde definiert, wir müssen bis 2030 30 Prozent aller Habitate schützen, terrestrisch und marin. Und wir müssen bis 2050 50 Prozent aller Habitate schützen. Das ist ein wichtiges, großes Ziel und wenn wir das nicht erreichen, heißt das also Mitte des Jahrhunderts wahrscheinlich etwa die Hälfte aller Arten am Aussterben sein werden. Jetzt gab es etliche Konferenzen, wo dann vermeintlich positive Beschlüsse gefasst wurden. Es gibt Hoffnung, heißt es in Chile. Chile ist also ein Land, wo angeblich der Weltführer im Meeresschutz. Wir haben also fast die Hälfte der Ozeane sind Meeresschutzgebiet. Die Osterinsel wurde 2017 als ein riesiges Meeresschutzgebiet ausgewiesen. Andere auch um die großen Inseln rum in Chile. auch um die großen Inseln rum in Chile. Ja, aber wenn wir da jetzt genauer hinschauen, dann ist es gar nicht mal so beeindruckend, was wir da haben. Denn hier sehen wir zum Beispiel auf dieser Karte die Fischerei in den fünf Jahren vor der Ausweisung dieses großen Schutzgebiets. Hier sehen wir die großen Schutzgebiete Chile, die die meisten Flächen ausmachen für diese 46% Schutzgebiete, die wir haben. Und wenn wir jetzt die da rüber bringen, dann sehen wir, dass das an sich genau die Gegenden sind, in denen fünf Jahre davor überhaupt nie gefischt wurde. Das heißt, es werden Gegenden geschützt, die an sich nicht ausgebeutet werden. Und das bedeutet, dass die Schutzgebiete null Effekt haben. Und die im Prinzip reine Schutzgebiete auf dem Papier sind, die schönen die Zahlen, alles klingt gut, aber Effekt gibt es nicht. Jetzt kommt halt leider auch dazu, dass alles einfach verbunden ist, dass es nicht reicht, wenn wir jetzt die Hälfte der Erde schützen würden, wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun, dass es auch nichts nutzt, wenn wir nichts gegen die Verschmutzung tun. In dem Moment, wo wir die eineinhalb Grad passieren, heißt es, wird die größte Bedrohung für die Artenvielfalt der Klimawandel. Also wir sind jetzt in einer dreifachen Krise, heißt Klimakrise, Diversitätskrise, Verscher El Niño Event. In den El Niño Events gibt es immer die giftigen Gezeitenblüten, also die nennen sich hier Maria Rocha oder Red Tide aus englisch und die haben ausgelöst, dass es das größte Massensterben an großen Badenwallen der Geschichte gab. Wir haben also 365 tote Wale gefunden, an den Stränden. Hier sieht man also vom Flugzeug, wir haben einen Überflug gemacht, da sieht man die Kadaver aneinandergereiht. Und vermutlich sind ein Vielfaches mehr an Wallen gestorben, weil das ist passiert im Winter in Zentralpatagonien, wo man an sich praktisch keine Chance hat, dort wirklich gut hinzukommen. Jetzt hier ein berühmtes Video von einem sterbenden Eisbär. Hier das Verschwinden durch den Klimawandel des Eises in der Arktis bedroht Arten in der Arktis. Das heißt, hier haben wir wieder ein Beispiel, wo Klimawandel sehr eng mit Biodiversität verbunden ist. Und das ist die eine Krise,ise die andere Krise mit sich bringt. Also wenn es kein Parkeis mehr gibt, dann hat der Eisbär keinen Lebensraum mehr, dann hat er kein Futter mehr, dann verhungern die Eisbären. Was ist das größte Traurige an der Welt? der großen pazifischen Müllinsel. Es gibt fünf Müllinseln im Ozean. Das sind riesige Strudel, wo sich der Müll ansammelt. Und diese Albatross-Kolonie lebt tragischerweise auf einer Insel genau in der Mitte dieser Müllansammlung. Die ist dreimal so groß wie Frankreich. Und die Tiere sterben einfach, weil sie das Plastik mit ihrem Futter verwechseln und weil sie so viel Plastik fressen. Und das ist auch was, das kann man nicht ignorieren. Hier hängt also die Verschmutzung wieder ganz stark mit dem Biodiversitätsverlust zusammen. Also das ist ja auch nicht neu an sich, was die Lösung wäre. Club of Rome hat diese Studie in Auftrag gegeben oder veröffentlicht 1972. Und da wurde damals schon gesagt, dass unsere gegenwärtige Situation ist so verwickelt und so sehr Ergebnis vielfältiger menschlicher Bestrebungen, dass keine Kombination rein technischer, wirtschaftlicher oder gesetzlicher Maßnahmen eine wesentliche Besserung bewirken kann. Ganz neue Vorgehensweisen sind erforderlich, um die Menschheit auf Ziele auszurichten, die anstelle weiteren Wachstums auf Gleichgewichtszustände führen. Sie erfordern ein außergewöhnliches Maß an Verständnis, Vorstellungskraft und politischem und moralischem Mut. Wir glauben aber, dass diese Anstrengungen geleistet werden können und hoffen, dass diese Tja, also wir wissen, was gemacht werden muss. Und warum geht es nicht voran? Warum passiert nichts? Wir haben klar ein Kommunikationsproblem. Die Wissenschaft außerdem ist sehr langsam. Also jetzt, wo wir gerade in den letzten Jahren viel, viel neue Informationen, gerade über solche Kipppunkte, über so Kaskadeneffekte haben, eine Forschöffentlichung oder das Dokument, dann schreibt man das Manuskript, dann reicht man es ein, bis es veröffentlicht wird, mindestens ein weiteres Jahr. Das heißt, das Ganze sind starke Verzögerungen. Und dann sind natürlich wir Wissenschaftler, wir sind schlecht im Kommunizieren. Wir lernen das ja auch nie. Und die meisten konzentrieren sich dann lieber darauf, Wissenschaft zu machen, anstatt diese zu kommunizieren. Außerdem sind wir schlecht im Verhandeln. Wir sagen einfach die Wahrheit, so wie sie ist und die Fakten. Und wenn dann ein Politiker kommt und sagt, ja gut, einigen wir uns auf die Hälfte, dann sehen die Politiker nicht und die Wissenschaftler schaffen es auch nicht zu kommunizieren, dass die wissenschaftlichen Fakten nicht verhandelbar sind, dass das Fakten sind. Und da läuft halt auch einiges schief. dass das Fakten sind. Und da läuft halt auch einiges schief. Und was ein großes Problem an sich auch ist, ist die Werte und Normen der Gesellschaft. Also was wir Menschen für Ziele haben, ja man sieht es, also an sich geht alles ums Geld und wie wir uns dafür verhalten. Aber es ist ja nicht nur das Geld. Also als jetzt Notre-Dame abgebrannt ist, ist innerhalb nur einer Woche sind eine Milliarde Dollar private Spenden gesammelt worden. Das ist sogar mehr, als der Wiederaufbau kostet. Dabei ist es jetzt auch was, was jetzt auch nicht so wirklich eilig war. Natürlich wollen wir das nicht verlieren. Aber als zum Beispiel das Pantanal 2020 abgebrannt ist, ist nichts passiert. Also es gab natürlich Geld für Amazonien, also 1,29 Billionen wurde gespendet in 15 Jahren, aber ein Großteil davon kam aus Norwegen. Das heißt, dieses Abbrennen vom Pantanal, das an sich viel dramatischere Folgen hat als das Abbrennen von Notre-Dame, hat praktisch überhaupt keine Reaktion ausgelöst bei den Menschen. Und die Menschen spenden an sich für viele Sachen, aber Natur- und Umweltschutz leider nur 3,4 Prozent. Obwohl das vermutlich der Posten ist, der die meiste Auswirkung langfristig auf die Menschheit hat. So, was müssen wir jetzt ändern? Was können wir tun, damit sich das alles ändert? Wir müssen auf jeden Fall total unlogische Strafen für Sachen, es gibt unlogische Strafen für Sachen, was wir sich in einem Denkmal beschmieren. Ja gut, soll man nicht, aber da passiert nichts Dramatisches. Wogegen jetzt die Agrarwirtschaft, die bekommen Unterstützungen vom Staat in Milliardenhöhe für Handlungen, die an sich nachhaltig unseren Lebensraum zerstören. Das macht keinen Sinn. Genauso die Fischerei, die industrielle Fischerei, die bekommt viele Millionen an Subventionen und sie fischt die Meere leer. So etwas macht keinen Sinn. Wir müssen schauen, dass das Verstecken oder Fehlinformationen an Daten nicht mehr passieren darf. Seit den 80er Jahren weisen Shell und Exxon von den Folgen des Klimawandels und die wurden unter den Tisch gekehrt. So etwas darf nicht mehr passieren. Politiker denken in Legislaturperioden, die denken maximal für die nächsten vier, fünf Jahre und weiter nicht. Was müssen wir tun, um hier einen grundlegenden Wandel zu finden? müssen wir tun, um hier einen grundlegenden Wandel zu finden. Auf der einen Seite müssen wir die Gesellschaft grundlegend neu strukturieren. Wir müssen uns darüber klar sein, dass Schutz allein nichts nützt. Wenn wir also den halben Planet schützen und sonst nichts tun, wird das nicht genug sein. An sich haben wir die Voraussetzungen, dass wir richtig handeln. Die Menschen tun wirklich viel für ihre Kinder. Hier in Chile zum Beispiel, die Menschen zahlen unheimlich viel Geld für eine gute Schule für ihre Kinder. Aber sie wollen nicht zahlen für Bio-Lebensmittel oder für teuren Strom oder sowas, weil das halt was ist, das müssen sie selbst nur, also das ist halt was sehr Individuelles. Und es ist nicht offensichtlich, dass das, also, ja, man tut das, was einem selber nutzt, aber nicht das, was der Gesellschaft nutzt. Und die Menschen, die lieben an sich auch die Natur und die wollen an sich gesund sein. Das heißt, es ist theoretisch wirklich die Voraussetzung da, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. Die Frage ist nur, wie schaffen wir es zu vermitteln den Leuten, was dafür zu tun ist. Das Problem ist, wir haben eben diesen Egoismus, der uns komplett blockiert für ein Denken, was vielleicht nicht nur unser Vorteil ist jetzt, was vielleicht nicht nur unser Vorteil ist jetzt, aber das ein Vorteil für die Gesellschaft langfristig ist, dass es dann trotzdem lohnenswert ist, weil ja auch unsere Kinder und unsere Enkel und alle davon profitieren werden. Und da brauchen wir einfach politische Unterstützung und da muss einfach viel erklärt werden. Also, dass die Leute einfach wegkommen von diesem Egoismus, ich tue nur das, was mir selber und vielleicht noch meinen Kindern nützt, aber keinen Schritt mehr. Und auf der Gesellschaftsebene kann man auch viel tun. Also man muss die armen Länder massiv finanziell unterstützen. Und man muss finanzielle Unterstützung generell, also nicht nur jetzt für Länder, aber auch für irgendwelche Industrienzweige oder so, muss man abhängig machen, wie nachhaltig das ist. Es kann nicht einfach jeder Unterstützung brauchen, bloß weil er eben sagt, er sonst müsste die Branche dicht machen oder was weiß ich, was passiert. Es muss abhängig sein von Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit. Wir brauchen weniger Geld fürs Militär, wir brauchen weniger Geld für irgendwelche zerstörenden Unterstützungen vom Staat jetzt für Fischerei und die Agrarindustrie, sondern wir müssen investieren in Diversität und den Klimaschutz, denn das sind viel größere Bedrohungen als die Bedrohungen von irgendwelchen Nachbarländern, die uns vermeintlich angreifen könnten. Natürlich sind das alles auch Bedrohungen, aber wir müssen wirklich die Dimensionen jetzt mal verstehen. Wir sind in einem Punkt, wo wir an sich in einer Krise sind vom gesamten Planeten, die so akut ist, dass wir alle Sachen, die jetzt nicht wirklich ganz wichtig sind im Moment, jetzt mal ein bisschen beiseite lassen müssen und uns darauf konzentrieren, was getan werden muss, um diese Krise zu bremsen. Wir brauchen wirklich auch juristische Verantwortung, wenn Fehlinformationen verteilt wird, wenn Information unter den Tisch gekehrt wird, wenn Politiker gegen besseres Wissen Entscheidungen treffen, bloß weil sie dort private zum Beispiel Vorteile haben, aber ganz eindeutig die Menschheit und die nächsten Generationen Nachteile haben werden. Sowas muss bestraft werden. Wir brauchen einen internationalen Gerichtshof für Vergehenagen gegen Regierungen, die eben so handeln. Es ist gegen das Grund an sich daran arbeiten, dass das eingehalten wird und dass die Politiker, die das da, aber die Menschen erkennen ihn nicht. Und da brauchen wir einen komplett neuen Ansatz. die üblichen Sachen, weniger Konsum, Wiederbenutzung, Recycling, dass man einfach bei jeder Sache, die man konsumiert, nachdenkt, brauche ich das wirklich? Brauche ich diese Reise wirklich? Muss ich wirklich für wenige Tage irgendwo hinfliegen? Kann ich nicht mit dem Zug fahren? Kann ich nicht, wenn schon, mit dem Auto gemeinsam fahren. An sich diese täglichen Entscheidungen, kann ich nicht mit dem Fahrrad fahren, dass man einfach sich daran gewöhnt, dass man bewusst entscheidet. Und auch ein weiterer wichtiger Punkt ist, es geht nicht so weiter, dass wir alle so viel tierische Produkte oder vor allem Fleisch konsumieren. Gerade die Kühe sind ein extremes Problem für den Klimawandel. Durch das viele Methan, das sie ausstoßen, das viel, viel, also 88 mal aktiver ist und stärker als Treibhausgas, als CO2. Und das heißt also, wir sollten versuchen, auf pflanzenbasierende Produkte umzustellen und vor allem auch daran denken, wie viele Menschen wir sind, dass der Planet ja auch Essen für alle produzieren muss, ist das an sich der Weg für die Zukunft. Da kann man auch dran arbeiten. Und wenn man schon Fleisch isst, dann sehr wenig, dann biologisch gezüchtetes Fleisch. versucht, innerhalb von den drei nächsten Jahren immer seine CO2-Emissionen zu halbieren. Und wenn wir das alle schaffen würden, dann wären wir wirklich auf einem guten Weg. Und so kann jeder versuchen, da ein bisschen dran zu arbeiten und vielleicht auch diese Kompensationszahlungen zu machen, wenn man eben viel CO2 produziert. Denn die Idee ist ja an sich, dass unsere Kinder, hier auf dem Bild sind jetzt also meine zwei, und alle zukünftigen Generationen, die haben ja ethisch gesehen das Recht, dass sie dieselben Lebensgrundlagen haben, dass sie dieselbe Lebensqualität haben und Möglichkeiten, wie wir sie hatten. Und die Entwicklung, wie sie momentan ist, ist eindeutig so, dass wir heute alles aufbrauchen, damit wir jetzt etwas billiger und bequemer leben und für zukünftige Generationen im Prinzip nichts mehr übrig bleibt. Und sowas, finde ich, ist total unakzeptabel moralisch und da müssen wir so schnell wie möglich stoppen und das ändern. Und es ist echt toll, dass so viele Leute da sind, die darüber nachdenken. Und wir versuchen jetzt einfach auch so einen Lawineneffekt zu bekommen, dass jeder mit vielen weiteren redet, damit das Ganze praktisch besser kommuniziert wird. Okay, ja, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Vielen Dank für Ihren Vortrag. Es gibt einige Wortmeldungen, wenn ich das richtig gesehen habe. Sollen wir noch die Gruppen machen oder möchtest du direkt in die Wortmeldungen einsteigen? Passt wie vereinbart. in diesem Online-Format die Beteiligung etwas anzukurbeln, möchten wir Sie jetzt einige Minuten in kleine Gruppen einteilen, wo Sie miteinander das Gehörte besprechen können, was Sie davon bewegt oder was Sie dazu noch wissen möchten und Ihre Fragen sammeln. Ich teile sie jetzt in Zufallsgruppen ein und nach einigen Minuten treffen wir uns automatisch wieder hier im Plenum. Im Chat, vielen lieben Dank für den aufrüttelnden Bericht. Wir müssen eine Klimadiktatur demonstrieren. Brauchen wir sowas? René, brauchen wir eine Klimadiktatur, um die Kurve zu kriegen. Naja, ich denke manchmal, wäre eine Diktatur gar nicht schlecht für die schnelle Änderung. Weil wenn wir darauf warten wollen, bis wir alles verstehen, dann vielleicht nicht Diktatur im ganz regulären politischen Sinne. Aber an sich muss es über, wenn das Ganze so läuft, dass Klima und Arten schädliche Handlungen teuer werden, dann regelt sich das, denke ich. Das heißt, wir können nicht genauso wie die freiwillige Selbstkontrolle der Industrie, hier die Lachszuchten, die machen auch nie freiwillige Selbstkontrolle, sowas funktioniert nicht. Wir müssen an sich Zwang einbauen, aber nicht Zwang direkten durch die traditionelle Diktatur, sondern Zwang dadurch, dass das Ganze einfach richtig teuer wird, alles was schädlich ist für den Planeten. Fleisch zum Beispiel. Genau, oder Reisen. Oder Avocados. Whatever. Aber eine weitere Rückenmeldung im Chat lautet, ich sehe den wirklich effektiven Hebel eher bei den politischen EntscheidungsträgerInnen. Ja klar, wir brauchen natürlich die Politik, um irgendwelche Richtungen steuern zu können. Ja, aber wie bringen wir die Politik dazu? Also im Prinzip sind es ja immer zwei Sachen. Mit dem, was wir kaufen, was wir konsumieren, werden auch große Entscheidungen getroffen. Ich denke, jeder hat sehr viel in der Hand, dadurch, dass er entscheidet, was er kauft. Und wenn man dann die Bioprodukte kauft, wenn man dann einfach die Angebote immer annimmt, in jedem Bereich, die nicht schädlich für den Planeten sind, dann steuern wir auch viel. Und klar, natürlich, man muss wählen. Und zwar die Politiker wählen, die dafür einstehen, dass wir nachhaltiger leben. Also da gibt es glaube ich nichts anderes, was wir machen können. Aber wir haben ja an sich schon die Möglichkeit, da mitzusteuern. Wir brauchen, in Ungarn, in Deutschland, in den Niederlanden, in Frankreich. Ist das eine realistische Perspektive? Ja, genau. Im A genauso. Was soll man sagen? Es ist schon frustrierend, wenn man sieht, auf was die Leute momentan sich da einschießen. Was für Probleme. Sie glauben, dass die Größten wären, die es überhaupt nicht sind. Naja, die Festung Österreich. Vorhin war eine Wortmeldung der Peter Wolfsecker. Ja, vielleicht ganz kurz. Also nochmal rückwirkend oder rückbezüglich zum Thema des Konsums. Das sehe ich sehr, sehr kritisch, weil es auf die individuelle Ebene umgewürfelt natürlich so eine soziale Frage dann wieder aufwirft, weil natürlich dann wenig Verdienerinnen da einmal benachteiligt sind in diesen Bereichen. Also das, denke ich, ist schwierig. Ich glaube, dass das eher eine steuerpolitische Frage ist, nämlich über diese politischen Entscheidungen auch. Und ich denke mir, dass diese Formen des Aktionismus ein bisschen sich verändern sollten. Ich bin da jetzt seit einigen Jahren in diesen aktionistischen Gruppen da ein bisschen mit dabei und ich denke, so ein Schritt jetzt hin in eine andere Form, dass man richtig mit einem wie ein Marketingkonzept quasi so dieses Campaigning quasi auch macht, nur im Zuge der Klimakrise eben für die Veränderung und so diese Narrative, diese Weltzerstörung und dieser Absturz unserer Zivilisation ist natürlich kein Blitz, das so sexy ist, dass ich da schnell mal mit einsteige. Da schrecke ich eher viel Leute ab. Das ist auch so bei der Jugend, die ich jetzt da beobachte, die letzten drei Jahre in diesen Fridays-for-Future-Streikssystemen, dass da ganz, ganz viel von den Jungen jetzt aussteigen und einfach sagen, kurz drauf, ich kriege keine Kinder, ich mache jetzt genau das, was mir Spaß macht, ich esse jetzt wieder Fleisch, ich fliege jetzt wieder in Urlaub, weil unsere Welt geht zugrunde und ist hier eh keine Perspektive für mich. Also das ist so eine Dynamik, die ich zum Teil wahrnehme und darum glaube ich, braucht es da ein bisschen trotzdem eine Veränderung, indem, dass man da einfach Narrative formt, die einladen, dass man sich mit denen auch verbindet. Ich habe aber jetzt keine großartigen Ideen, wie die ausschauen können. Da bin ich dankbar für Inputs oder Ideen. Danke. Wie gesagt, ich glaube nach wie vor, dass der Konsum, zumindest in Chile ist Fleisch relativ teuer, Gemüse ist billiger und generell, jeder von uns konsumiert mehr als er braucht. Selbst wenn man Wenigverdiener ist, weniger zu konsumieren und vielleicht dafür qualitativ etwas besser, aber insgesamt weniger, sollte einem ja eher Geld sparen. Ich glaube nicht, dass es so ein Problem ist. Die meisten von uns kaufen sich viele Sachen, die sie nicht brauchen. Eine Rückfrage an den Peter. Eine Rückfrage an den Peter. Wie soll so ein Bewusstseinswandel stattfinden, wenn nicht über die Schiene Bildung? Und zwar von Anfang an, vom Kindergarten spätestens an und der Volksschule. Wie soll das funktionieren? Also ich glaube, es geht natürlich über die Bildung, nur wir haben das Dilemma, dass diese Bildung zu lange dauert. Also ich bin jetzt in der Privatstufe, wenn ich mir die Kinder jetzt anschaue, die sind jetzt eben zwischen sechs bis zehn Jahren und ich kann da jetzt einwirken mit meinen Möglichkeiten, erreichend Teil der Klasse, weil ein Teil natürlich auch das soziale Umfeld da irgendwie anders gebrandet unter Anführungszeichen wird und diese Dynamiken halt, die dauern sehr lange. Ich denke, es gibt ja so dieses Momentum von einem Prozentsatz von der Gesellschaft, wenn die in Bewegung sind oder die einmal da aktiv aufspringen und der liegt da nicht so hoch, da sind wir glaube ich bei unter 10% der Gesellschaft, wenn die von einem Thema da mitgenommen sind, dann kann man auch politisch etwas verändern und ich glaube in dem Bereich müssen wir schauen. Ja, Klimarat lese ich gerade, natürlich, wunderbare Vorschläge, nur die Umsetzungen sind einfach nicht da, weil es einfach diese Partikularinteressen, gerade im politischen Bereich, das ist auf der Gemeinde genauso wie im Land, genauso wie im Bund und europaweit oder weltweit, wenn man schaut, ja eh ähnlich, diese Mechanismen. Da wird nicht eben über lange Zeiträume, wie Sie zuerst gesagt haben, im Vortrag gedacht, sondern eben von einer Wahl zur nächsten und diese langfristigen Entscheidungen werden nicht getroffen. Das ist leider auch so eine Tatsache. Ich möchte das jetzt nicht so an mich reißen. Schau im Chat nach, was da noch gekommen ist. Wir unterstützen die Lisa Zeitler. Jetzt habe ich 100 auf den Autobahnen. Ich wollte nur ergänzen, ich bin in der Sek 2 tätig und ich befürchte und habe das Gefühl, dass unter der Bevölkerung, gerade bei meinen Schülern merke ich es direkt, eine furchtbare Überforderung vorliegt. Die sind relativ aufgeklärt und wissen unheimlich viel. Die sind teilweise schon 18, also junge Erwachsene. Aber man müsste auf so viele achten. Die sollen regional sein, die sollen saisonal sein, dann ist die Verpackung wesentlich. Dann sollte darauf geachtet werden, ist das überwiegend pflanzlich. Die veganen Produkte, die pflanzlich sind, sind wiederum nicht regional. Dann sollte das irgendwie ins Budget reinpassen. Sie sollten natürlich zum Supermarkt noch kommen ohne Auto. Also die wissen einfach schlicht und einfach nicht mehr, wo sie anfangen sollen. Und dass diese Verantwortung dann auf diese Jugendlichen liegt, kommt mir schon fast fahrlässig vor, muss ich sagen. Speni? Ja, es ist schwierig. Also ich meine, klar, es darf natürlich auch nicht zu viel werden, aber vielleicht, wenn es einfach mit der Zeit so etwas ganz normaler Teil des Denkens wäre, dass man darüber nicht mehr so viel nachdenken muss. Dass man halt, man muss es ja auch nicht perfekt machen. Es geht ja an sich nicht darum, dass jedes letzte Detail richtig gemacht wird, sondern um die Bemühungen und das Bewusstsein und im Prinzip dann die genügend Leute mitnehmen, dass wir irgendwann so viele sind, dass die Politiker halt handeln, weil im Prinzip sehe ich es natürlich schon auch so. An sich muss ganz viel über die Politik laufen, aber die Politik fängt nicht alleine an, Die fängt nicht an, wenn die Leute das nicht fordern. Politik reagiert auf Druck. Okay, wie erzeugen wir den Druck? Peter, du wolltest unterstützen. Ich habe jetzt noch einige Nachrichten im Chat. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es da Wortmeldungen gibt aus dem Publikum. Klimaaktivismus, ist der kontraproduktiv oder eher polarisierend oder ist er gerade polarisierend? Also die Klimakleberinnen, sind die positiv zu beurteilen oder sind die eher kritisch zu beurteilen? Oder sind die eher kritisch zu beurteilen? Da würde ich ganz gerne was dazu sagen. Ich finde es eigentlich wirklich ganz schlimm, weil du gerade vorher gesagt hast, Thomas, wie erzeugt man Druck? Und gerade die Klimakleber versuchen ja wirklich schon händeringend irgendwie Druck zu erzeugen. Und die kriegen dann von der momentanen Politik zu hören und auch leider dann von der momentanen Politik zu hören und auch leider dann von vielen Zivilisten, sage ich jetzt mal, die da irgendwie dann zu diesen Straßensperren und so kommen, kriegen die dann zu hören, sie sollen bestraft werden. Und ich finde das echt ganz paradox, weil die versuchen einfach meiner Meinung nach, weil so lange schon nichts weitergegangen ist, irgendwas zu machen und werden jetzt dann noch von der Politik angefeindet und dann wird ihnen noch mit dem Einsperren gedroht. Und ich weiß eigentlich auch nicht wirklich, wo jetzt da dann die Steigerungsstufe noch ist, welchen Druck können wir noch erzeugen. Ja, breit wirklich den Konsum einschränken, diese Revolution von unten, aber es macht, es fällt jedem Individuum, glaube ich, sehr schwer, weil wir so zugemüllt werden mit Werbung, mit ständigen Anregen in unserer freien Marktwirtschaft, mit dem wir müssen konsumieren, dass es gerade für, also eigentlich für jeden Menschen schwer ist, sich da dagegen zu wehren. Wir haben alle ein Smartphone, wir haben fast alle einen Fernseher. Wir gehen in den Städten herum, es blinkt uns alles an. Und da wirklich umzudenken, ist halt total schwer, glaube ich. Ja, aber ist es nicht unsere Aufgabe, wir machen eine Veranstaltung der Pädagogischen Hochschule und der Volkshochschule, eine Veranstaltung der Pädagogischen Hochschule und der Volkshochschule, ist es unsere Aufgabe als Pädagoginnen und Pädagogen genau darauf hinzuwirken, im Bewusstsein der ganzen Problematik, die die Frinni Häusermann dargestellt hat. Das ist doch schon unsere pädagogische Verantwortung, jedenfalls nach meinem Verständnis. Absolut, in dieser Meinung bin ich auch absolut, dass wir da Vorbilder sein sollten, nämlich auch als Pädagoginnen und Pädagogen. Und den Kindern aber trotzdem Hoffnung geben sollten auf eine gute Zukunft, auch wenn wir nicht jeden mitnehmen können. Jeder kennt das wahrscheinlich im Bekanntenkreis. Manche wollen einfach davon gar nichts wissen. Mit denen ist es dann ein bisschen schwer umzugehen. Aber ich glaube, wir sollten trotzdem nicht müde werden, es einfach gut vorzuleben und mit gutem Beispiel voranzugehen und vielleicht so einen Samen zu streuen. Danke. Sprengi. Kommentar dazu. Ich finde es unheimlich schwierig. Es ist halt leider sehr dringend. Wir brauchen wirklich dringend Veränderungen. Und irgendwie brauchen wir eine Lösung, dass das Ganze schneller wird. Und ich bin mir aber nicht so ganz darüber im Klaren, wie das geht. Wahrscheinlich brauchen wir einfach noch mehr Dürren und noch mehr Brände und noch mehr Überschwemmungen und zwar möglichst schnell. Aber Frini, mehr Dürren, mehr Überschwemmungen, mehr Extremwetter und so weiter bedeutet dann auch mehr Migration, also aus Ländern in Südeuropa, ob das Süditalien ist, ob das Portugal ist, ob das Spanien ist, wo der Krieg ums Wasser droht. Ja, und was macht man dann mit den ganzen Migrantinnen und Migranten, die aus Europa kommen? Ja, aber erst wenn die kommen, wird den Leuten bewusst, dass wir ein Problem haben, oder? Ja, ja. Dann brennt das Problem. Dann stehen wir eben vor einer Aufgabe, die schwer zu bewältigen ist. Das Problem ist doch das, dass dann die Menschen erst das Problem gesehen werden und nicht das, was dahinter steht, warum die Menschen kommen. Es wird uns ja so vermittelt, dass das Problem ist, dass die zu uns drängen und nicht das Problem ist, dass sie zu uns drängen, weil ihre Lebensräume zerstört werden. Ja. Und solange diese Erzählung nicht verändert wird, wird kein Problem gelöst, wenn die Katastrophen mehr werden. Darf ich eine neue Befürchtung einwerfen? Problem löst, wenn die Katastrophen mehr werden. Ich habe jetzt... Entschuldigung, wer ist jetzt? Ja, Colin Lebermann. Darf ich dazu noch eine neue Befürchtung einwerfen? Ich kann mir gut vorstellen, wann genau dieses Argument kommt mit es muss extremer sein, das Wetter muss uns das zeigen, die ganze Welt und die Natur und alle Tiere müssen schon so gefährdet sein, dass man dadurch dann gezwungen wird, irgendwas zu ändern. Ist dann die nächste Frage nicht gleich, ist dann schon zu spät? Weil wenn ich jetzt in die nächsten 20 Jahre denke, das Wetter wird extremer werden und die Biodiversität wird weniger werden, aber bis dahin ist ja schon so viel passiert und dann ist vielleicht ja, einige schon so irreversibel kaputt gemacht, dass man dann auch mit Änderungen nicht mehr recht viel bewirken kann. Aber so weit sind wir ja jetzt schon. An sich ist es ja schon klar, dass die Korallenriffe verschwinden. Der Amazonas hat auch keine großen Chancen mehr. Also an sich, dass wir viele Sachen schon zerstören, ist glaube ich jetzt schon klar. Aber es ist natürlich so, je früher wir was ändern, desto mehr von dem Übrigen kann man noch retten. Also es ist trotzdem nie egal. Aber wenn wir jetzt quasi nur in der Hoffnung warten, dass das Wetter nur extremer wird, damit die Politik dann endlich die Zeichen erkennt und endlich eingreift, dann ist ja bis dahin dann nur mehr zerstört worden. Also irgendwie müssen wir darauf warten. Aber wir warten ja nicht. Das ist ja nur praktisch das, was im Hintergrund passiert, neben unseren Versuchen, etwas zu ändern. Aber das ist im Prinzip für den Fall, dass wir es nicht schaffen, durch Bildung, durch Vorträge, durch andere Sachen, die Leute überzeugen, arbeitet parallel natürlich noch die Zerstörung weiter und wird irgendwann das Ganze noch dramatischer zeigen und dann werden manche Leute, es werden immer mehr Leute anfangen es zu verstehen, je dramatischer es ist. Das ist auf jeden Fall denke ich, also hier in Chile ist es schon so, dass jetzt in den letzten Jahren, wo es halt sehr viele Dürren gab, sehr viele Waldbrände, das Thema ist schon deutlich präsenter geworden. Also in Chile ist, glaube ich, eines der Länder, wo jetzt Klimawandel, es sind über 90 Prozent der Leute, denen klar ist, dass es menschgemacht ist und dass es sehr reell ist. Und das liegt wahrscheinlich daran, weil sie halt eines der Länder sind, die mit am stärksten betroffen sind und sein werden. Aber das haben sie dadurch gelernt. Aber wenn ich mich da kurz einklinken darf, je mehr Klimakatastrophen wir haben, umso weniger regional können wir auch kaufen oder uns ernähren. Ich zum Beispiel wohne jetzt am Land und mein Bauer ist vielleicht zwei Kilometer entfernt. Und da kann ich hingehen und einkaufen. Und je mehr Klimakatastrophen es gibt, je kälter es wird oder je mehr was auch immer, umso weniger Ernteertrag gibt es dann auch. Und dann müssen wir noch mehr importieren. Nein, nein, das ist schon klar, dass das so läuft. Es ist ja auch nicht so, dass ich sage, ich will Klimakatastrophen. Ich sage nur, ich fürchte, dass viele Leute erst dann realisieren, wie ernst es ist, wenn es sie selbst betrifft durch mehr Katastrophen. Es ist ja nicht so, dass das ein Vorschlag ist, dass wir jetzt hoffen, dass es Katastrophen gibt, sondern es ist so, dass ich denke, realistisch gesehen werden mehr Leute, werden alle Leute, die betroffen sind, werden ein stärkeres Bewusstsein bekommen, dass wir Probleme haben. Ja, aber das ist verbunden mit der Frage von vorhin, ob es dann, wenn die Leute erst dann reagieren, ob es dann nicht zu spät ist. Das ist ja eine ganz grundlegende anthropologische Fragestellung. Wie ticken wir Menschleins? Ticken wir wirklich so nahbereichsfokussiert? Das brauche ich die Naturwissenschaftlerin mit Fragen. So nahbereichsfokussiert, dass wir im räumlich-zeitlichen sozialen Rahmen eben auf den Nahbereich fokussiert sind und diese ganze globale, extrem komplexe Problematik kaum nachvollziehen. Das war eine Frage, die ich mir notiert habe. Was hat Patagonien mit der Welt zu tun? Was juckt mich Patagonien? Es ist doch wurscht, ob in Patagonien die Koalen kaputt gehen oder whatever. Es hat doch mit uns nichts zu tun. Das ist so eine Haltung, die ich bei vielen Menschen beobachte. Da ist, finde ich, dieser Vortrag von dem Dr. Rockström, von dem Leiter des Kotznammer-Instituts, sehr, sehr gut. Das sind ja nur ein paar Minuten, der erklärt, dass alles zusammenhängt und dass wir nichts isoliert sehen können und dass das dann nachher, egal was passiert wird, Effekte auf uns alle haben. Selbst bei uns in der Antarkt ist das ganz konkret.... Erhöhung des Mindels in der ganzen Welt.... Wage Glacier, the Dooms, sorry. Ja, aber genau darum geht es meines Erachtens, dass wir diese Komplexität, dieses globale Lernen forcieren müssen. Ich habe jetzt zwei Wortmeldungen von der Eva und von der Doris. Bitte. Eva und von der Doris. Bitte. Ja, da beginne ich mal. Es ist vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber es hat ja in den 70er, 80er Jahren das Waldsterben gegeben. Da war dann die Wirtschaft gezwungen, Rauchgasfilter einzubauen. Und so sehe ich es auch. Die Tempo 100 auf Autobahnen könnte über Nacht umgesetzt werden. Wenn die Regierungen, also wenn sie das, es geht nur politisch. Und da müsste mehr Druck ausgeübt werden. Und Herrn Scholz und wie heißt er in Deutschland? Der Verkehrsminister. Doris, bitte. Was die Eva gerade gesagt hat, ist genau das, was ich vorher gemeint habe mit den Beleuchtungen. Früher, als ich mit der Stadt gewohnt habe, ist mir wirklich aufgefallen, es gibt wirklich Beleuchtungen tagsüber, die kann man ja abdrehen. Das hat für mich keinen Sinn, am Sonntag im Hochsommer die Innenbeleuchtung von einem Geschäft aufzudrehen, zum Beispiel. Oder die ganzen Server und so weiter. Von denen spricht zum Beispiel auch niemand die Server für Netflix und weiß ja geier, wie die ganzen Streaming-Dienste heißen, wie viel CO2 die produzieren. Da redet auch kaum jemand darüber. Ich bin in der SEC 1 und da ist es eher umgekehrt. Bei den Kindern herrscht auch viel TikTok. Da sind die Kinder gegen die Veganer und fürs Fleisch fressen und natürlich für die ganzen Streaming-Dienste und so weiter. Also da ist es sehr schwierig, über sowas zu diskutieren. Das sind dann eine Handvoll, die eben auch das passende Umfeld haben, mit denen man dann über sowas sprechen kann. Ja, vielen Dank. Ich habe jetzt eine Chat-Nachricht von Rainer Radmeier, dass es Zeit wird abzurunden. Und er möchte noch einen Ausblick geben auf das weitere Programm. Ich habe noch eine konkrete Frage, Fräni, bezüglich El Nino. Das ist ja wahrscheinlich heuer wieder ein großes Problem. Du hast es als Anomalie beschrieben, El Nino. Inwiefern ist es eine Anomalie beschrieben, El Nino. Inwiefern ist es eine Anomalie? Es tritt ja wieder und wieder auf, das Phänomen. Klar, es wurde nur so bezeichnet, weil es nicht jedes Jahr, weil es nicht regelmäßig auftritt. Es ist, wenn bestimmte Strömungen sich ändern, dann passiert es. Aber es passiert zunehmend häufiger. Früher hatten wir hier etwa alle sieben Jahre einen El Nino. In den letzten Jahrzehnten wurdeend häufiger. Also früher hatten wir hier etwa alle sieben Jahre ein El Niño und in den letzten Jahrzehnten wurde das häufiger und wenn wir jetzt schon wieder einen bekommen, der letzte war ja 2015, 16, war sehr stark. Also hoffentlich ist der nicht wieder stärker. Oft wurden die kürzlich passierten stärker als die davor und teilweise eben dann sogar zwei Jahre lang. Also der letzte, der war ja im Prinzip zwei Jahre lang. Und dadurch ist es, die ganze Auswirkung auch gerade bis, kommt bis zu Patagonien ist extrem und macht uns schon Sorgen hier unten und verändert natürlich weltweit dann in vielen Kontinenten das Klima, aber im Prinzip ist die Ursache hier im Pazifik. Also eine regelmäßige Anomalie. Sozusagen, ja. Rainer, erlaubt mir das doch, Doris hat nochmal die Hand gehoben. Ja genau, ich wollte nur Danke sagen der Kollegin, die vorher gesagt hat, dass viele vegane Produkte nicht regional sind. Das ist auch immer mein Problem. Und da sind wir auch bei dem, dass es mich nicht betrifft, wenn ich das Leid nicht unmittelbar erlebe. Und dann sterben halt irgendwo auf der Welt woanders Tiere, wo ich es nicht mitbekomme. Und das andere, was mir jetzt gerade noch eingefallen ist, von wegen Wirkungsbereich, zum Beispiel von den Lehrern, ich weiß nicht, wie viele Lehrer jetzt da sind, aber ich zum Beispiel und sehr viele Kollegen, wir unterrichten nicht unsere Fächer. Das heißt, ich kann in Biologie, weil ich es nicht unterrichte, ich kann in Geo studiert haben, teilweise in dieser Richtung etwas machen, wenn es das Thema Gott erlaubt. Aber das ist zum Beispiel auch ein Problem, über das die wenigsten sprechen. An einer Schule und die meisten von uns kriegen nicht die Fächer, die sie studiert haben oder viele andere Fächer. Ja, da kommen wir in systemische Probleme rein, die auf einer anderen Ebene gelagert sind. Ich würde gerne nochunden weiter diskutieren über dieses total spannende thema möchte mich jetzt persönlich bei der freie häusermann bedanken für den einstieg und fremd du hast mitgekriegt im Laufe der Argumentation, dass das Thema sehr berührt und sehr präsent ist. Und ich hoffe, dass wir entsprechende Denkanstöße geben können im Laufe dieser Veranstaltung. Und du hast den Anfang gemacht. Und du hast den Anfang gemacht. Herzlichen Dank für dein heutiges Dabeisein und für deinen Input. Ja, vielen Dank. Vielen Dank auch an euch, dass ihr überhaupt solche Veranstaltungen macht. Finde ich echt eine tolle Sache. Und ich glaube, man muss auch davon wegkommen, dass jeder alles perfekt machen muss. Ich glaube, es ist wirklich wichtig, dass wir uns bemühen und dass wir uns bewusst sind über unsere Entscheidungen und dass wir einfach da auch nicht zu streng jetzt auch mit anderen sind, sondern lieber versuchen, dass wir Verständnis finden und dass die Leute halt anfangen, darüber nachzudenken, als jetzt bei jedem Thema bis ins Letzte alles genau richtig zu machen, sondern es hilft wahrscheinlich, wenn mehr Leute es im Durchschnitt gut machen, als wenn ein paar es perfekt machen und der Rest dann denkt, oh Gott, ist alles so kompliziert, dann mache ich gar nichts. Also nur ganz zum Schluss mein letztes Statement. Ich betrachte meinen Job nicht als den jemanden zu belehren, sondern Köpfe in Bewegung zu bringen. Das ist die Aufgabe. Und das ist meine Zielsetzung. Und was daraus wird, bleibt immer offen. Okay. Aber ihr seid jetzt praktisch die, die das machen. Und dann sind die ganzen Lehrer, deren Arbeit ist ja sozusagen das Lehren. Und für die ist es dann schwierig. Na, die sollen auch Köpfe im Wegen bringen. Es geht darum. Ja, ich habe eh gemeint, dass man was bewegt. Nur wenn man das hat, was einen selber ja so sehr bewegt, was man so sehr liebt, wie ich zum Beispiel, die Biologie, und man kann das nicht unterrichten, ja, dann kann man das nicht so bewegen, wie man gerne möchte. Ja, das ist halt das Scheißsystem. Okay. Rainer, bitte, dir gehört das Schlusswort. Vielen Dank, Thomas. Ich habe mich sehr gefreut, jetzt in der letzten Chat-Nachricht schon den Vorschlag zu lesen, die nächsten Veranstaltungen um eine halbe Stunde zu verlängern, damit Zeit bleibt für die Diskussionen nach den Inputs. Das finde ich natürlich spannend und sollten wir auf jeden Fall diskutieren. Danke für die angeregte Diskussion. Ich habe festgestellt, Sie haben schon in Ihren Diskussionsbeiträgen jetzt viele Themen aufgegriffen, die auf uns zukommen werden im weiteren Programm. Und ich möchte Ihnen noch ganz kurz den Hinweis dazu geben, wie es weitergeht. Ich habe schon einen Link auf die Homepage der VHS Linz in den Chat gestellt. Wenn Sie diesem Link folgen, dann kommen Sie auf die Seite der Vortragsreihe bzw. Ringvorlesung, können alle kommenden Termine nochmal nachlesen. Wer sich von Ihnen noch nicht zu allen Terminen angemeldet hat, ist uns natürlich auch weiterhin sehr willkommen bei den nächsten Terminen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit bis hierher. Wenn Sie weitere Vorträge aus der Reihe Biodiversität, Biodiversität online besuchen möchten, dann gehen Sie bitte auf die Homepage www.vhs.linz.at, die Homepage der Volkshochschule Linz, und suchen Sie dort nach dem Schlagwort Biodiversität. Dann finden Sie alle noch kommenden Termine aus der Reihe und können sich auch gleich zur Teilnahme anmelden. Oder Sie folgen einem der Links unten in der Videobeschreibung. Es würde uns freuen, Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen.