Vielen Dank. dass ihr, sie heute Abend gekommen seid zu unserer Veranstaltung der Initiative Qualität im Journalismus. Mein Name ist Julia Ortner, ich bin die Präsidentin dieses ehrwürdigen Vereins und wir haben heute, wie ich finde, ein sehr wichtiges, interessantes Thema, das auch mit zwei von unseren IQ-Mitgliedern am Podium stattfinden wird. Der Sebastian Laudern, unser Gastgeber und Moderator und der Johannes Buckenberger, wo ist der Bucke, versteckt er da hinten hinter der Säule, werden uns würdig vertreten. Was ich eingangs noch sagen wollte, wenn Sie oder ihr nicht IQ-Mitglieder seid und euch das interessiert, das Thema Qualität im Journalismus, ich habe draußen ganz formlos einen Zettel hingelegt, Hand geschrieben, Name, E-Mail, da könnte man sich eintragen. Man wird auch nicht sehr belästigt von uns, wir sind eher zurückhaltend und müsste dieses Jahr auch nichts zahlen. Also wenn das kein gutes Argument ist, liegt draußen, würde uns freuen. Bitte, Sebastian. Danke, Julia, Frau Vorsitzende, meine sehr geehrten Damen und Herren, danke fürs Kommen, danke für Ihr Interesse. Wir waren uns relativ schnell einig, mit welchem Thema wir die erste Veranstaltung der Initiative für Qualität im Journalismus nach der längeren Corona-Pause wieder bestücken, nämlich mit dem Thema Klimajournalismus. Journalismus in der Klimakrise ist unser Thema. Der richtige Weg zwischen Aktivismus, Ignoranz und, ja, was war das dritte? Sie haben es sicher gelesen. Sensationslust. Ganz wichtig, spielt eine große Rolle bei Journalisten. Ich brauche nicht viel einleiten. Wir sind uns, glaube ich, alle des gigantischen Themas bewusst. glaube ich, alle des gigantischen Themas bewusst. Mich beschäftigt nur ein Zitat von Wolfgang Blau, der sozusagen auch aus der Medienbranche ist. Er hat lange Zeit online geführt als Chefredakteur und war dann beim Guardian und war dann Mitbegründer des Oxford Climate Journalism Networks, das er gemeinsam mit Reuters gegründet hat. Und er hat irgendwann einmal geschrieben, die Klimakrise ist das Blatt Papier, auf dem wir unsere Prioritäten auflisten sollten. Und das hängt mir irgendwie nach, weil da spielt ja auch im Journalismus, in den Medien eine Rolle. Es ist ein Querschnittsthema, es spielt überall rein und es ist eigentlich das große Metathema, auf dem wir arbeiten sollten. Und jetzt haben wir gesagt, wir beschäftigen uns heute mit dem Thema, wir wollen das konstruktiv machen, wir wollen voneinander lernen, wir wollen besser werden, mehr verstehen. Wir wollen aber nicht nur im eigenen Saft braten, sondern wir wollen uns auch einen Impuls von außen holen. Und dazu haben wir Frau Professorin Sigrid Stagl eingeladen von der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie ist eine Pionierin der ökologischen Ökonomie, wenn ich es richtig verstanden habe, ist sie überhaupt die Erste, die ein Doktorat in diesem Fach absolviert hat in Österreich und ist eine sehr prononcierte Umweltökonomin, auch Gott sei Dank viel in den Medien. Und sie wird uns sozusagen einen Impuls von außen geben. Und danach darf ich mit einer Runde von Kolleginnen und Kollegen und Ihnen allen diskutieren. Und ich bitte jetzt um einen sehr warmen Applaus für Frau Prof. Stagl. Schönen guten Abend. Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut, weil was in den Medien passiert, ist natürlich für uns ganz, ganz wichtig. Wir können nur Wissen produzieren und dann für Fragen zur Verfügung stehen, aber nur akademische Journalartikel verändern nichts. Deswegen ist es ganz, ganz wichtig, dass die Messages weitergetragen werden und richtig geframed werden. Ich kann natürlich die Fragen nur, die Fragen der Veranstaltung, die hoffentlich in der Diskussion dann beantwortet werden, ich kann nur einen Input aus der Sicht der Ökonomie geben, eben als Ökonomin. Das ist der Überblick und das sind gleichzeitig die hauptsächlichen Themen, über die ich sprechen möchte. Und ich fange gleich mit dem ersten an. Grundlagen, Grundlagen, Grundlagen. Immer wieder die Grundlagen zu wiederholen. Denn auch wenn die Klimakrise mittlerweile angekommen ist, 85 Prozent der Europäerinnen und Europäer sagen, dass das ein wichtiges Thema für sie ist und sie wollen mehr proaktive, ambitionierte Klimapolitik sehen, dennoch sind die Details, wie zum Beispiel vom IPCC-Synthesebericht, der vor ein paar Wochen rausgekommen ist, die sehr starke Aussagen beinhalten und natürlich das Ergebnis sind von drei Arbeitsgruppen, die über Jahre hinweg tausende von wissenschaftlichen Zitationen reviewed haben und daraus aus ihrer jeweiligen Perspektive den Sukkus herausgeholt haben und dann wieder zusammen die drei Arbeitsgruppen den Synthesebericht geschrieben haben und die hauptsächlichen Messages daraus sind extrem besorgniserregend. Ich habe heute gerade meine Studierenden gefragt, es sind schon ein paar Wochen her, seither dieser Synthesebericht rausgekommen ist, in wie vielen Lehrveranstaltungen sie denn darüber schon gehört haben. Die Antwort war null. Sie denn darüber schon gehört haben? Und die Antwort war Null. Das heißt also, auch die Grundlagen, die hier natürlich aufgearbeitet wurden, selbst in einer Bildungsinstitution werden sie nicht rezipiert und dementsprechend wieder weitergetragen. Auch wenn Klimawandel als Idee und als Phänomen und als Sorge mittlerweile angekommen ist, aber wirklich die naturwissenschaftlichen Grundlagen sind bei weitem noch nicht bekannt. Deswegen mein Plädoyer dafür, immer wieder über die Grundlagen zu berichten. Denn Wissen ist natürlich eine Voraussetzung. Wir wissen auch, das Information-Deficit-Modell in Verhaltenswissenschaften ist verworfen. Das heißt, die Information alleine ist nicht das Defizit, warum wir nicht das Handeln das Entsprechende sehen. Aber es ist die Grundlage, es ist eine notwendige Voraussetzung, ist auch eine notwendige Voraussetzung für Handeln in einer Demokratie. Und wie gesagt, die hauptsächlichen Aussagen, ich finde sie extrem alarmierend. Freilich reicht es nicht, beim Alarm zu bleiben und darüber werde ich später dann noch sprechen. Die Folien können Sie natürlich gerne dann später haben. Die Planetary Boundaries, die planetaren Grenzen, vermutlich haben Sie irgendeine Version von dieser Grafik schon gesehen. Die gibt es seit 2015. Das sind eine Darstellung von NaturwissenschaftlerInnen, die sich darauf geeinigt haben, welche Dimensionen sind besonders wichtig zu beobachten, aus Umweltperspektive, auf globaler Ebene. Auf lokaler Ebene wären es andere Dimensionen, aber auf globaler Ebene, worüber müssen wir sprechen, worüber müssen wir uns koordinieren, Aber auf globaler Ebene, worüber müssen wir sprechen, worüber müssen wir uns koordinieren, über die Nationen hinweg, das sind diese Dimensionen. Und da sind eben zwei Messages drinnen. Einerseits, was sind die Dimensionen, und das ist nicht großartig verwunderlich, dass der Klimawandel drinnen ist, Wasserverbrauch, Ozon, dann haben wir Übersäuerung von Ozeanen, Stickstoffzyklus, Phosphorzyklus und neue Einheiten, Novel Entities. Das sind zum Beispiel Plastik, die dann als kleinste Partikel in der Natur landen, Landverbrauch, Flächennutzung und Biodiversität. Nichts davon ist vermutlich überraschend, aber da ist eben die Bewertung von NaturwissenschaftlerInnen drin und das sind die hauptsächlichen Dimensionen auf globaler Ebene, die wir am Radar haben müssen. Und dann ist noch einmal eine Bewertung enthalten, nämlich sind wir innerhalb des grünen Bereichs und das ist wirklich so gemeint, Safe Operating Space, das heißt, menschliche Entwicklung bedeutet natürlich immer eine Veränderung der Natur, aber wie groß ist die Eingriffstiefe? Und wenn wir innerhalb des grünen Bereichs sind, dann ist das eine Eingriffstiefe, die wir managen können. Das bedeutet eine Veränderung von Ökosystemen, das bedeutet eine Veränderung des Stickstoffzyklus, aber es ist in einem Ausmaß, wo wir nicht Runaway-Effekte, also Feedbacks, die einander verstärken, zu erwarten haben. Außerhalb des grünen Bereichs ist das sehr wohl zu erwarten. Und Klimawandel ist außerhalb des grünen Bereichs, das wissen wir, weil 350 parts per million Konzentration in der Atmosphäre wäre innerhalb des grünen Bereichs. Wir stehen bei 418, glaube ich, aktuell. Was aber vielleicht verwunderlich ist, dass wir bezüglich anderer Dimensionen noch weiter außerhalb des grünen Bereichs sind. Das heißt, darüber sind Naturwissenschaftler noch mehr besorgt. Beispielsweise über Biodiversitätsverlust. Und das ist bei weitem noch nicht so sehr in der Aufmerksamkeit der Bevölkerung und in der Entscheidungsträger aufgeschlagen. Und dann gibt es natürlich noch Interdependenzen zwischen zum Beispiel Klimawandel verstärkt Biodiversitätsverlust. Das heißt, diese Dimensionen sollten wir am Radar haben, sollten auch Ökonominnen am Radar haben, aber dazu komme ich später noch einmal. Fixplätze in Medien. Ich habe mir überlegt, was nützlich wäre, sozusagen als Leserin, Zuhörerin, Zuseherin, aber auch als jemand, die versucht, Wissen irgendwie unterzukriegen, was nützlich wäre. Eben die Grundlagen. Dann mein zweiter Vorschlag wäre, Fixplätze in den Medien für Umweltthemen. Das hat der Kollege Essl auch vor kurzem formuliert. Umweltthemen brauchen einen Fixplatz in der Zeit im Bild 1 in den Österreich 1 Journal und so weiter und so fort, die hat er halt genannt. Was ich immer gerne an meinen Studierenden erzähle, vor 10 Jahren wenn ich in der Financial Times, die wir halt systematisch lesen an der VIEW, in einer Woche zwei Artikel über Umwelt gelesen habe, da habe ich mich richtig gefreut und vor drei Jahren ungefähr waren es zwei Artikel über Umwelt gelesen habt, haben mich richtig gefreut. Und vor drei Jahren ungefähr waren es zwei Artikel pro Tag. Und mittlerweile haben sie natürlich eine eigene Rubrik und da gibt es mehrere Artikel jeden Tag darüber. Das ist wichtig und gut und richtig. Selbst dort ist es mittlerweile aufgeschlagen. Und worum es natürlich geht, ist zu erklären, was die Zusammenhänge sind, den Entscheidungsträgerinnen auf die Finger zu schauen, Ausdauer zeigen und Polarisierung vermeiden, aber das ist ihr Geschäft, da habe ich wenig zu sagen, wie sie das machen. Ressortübergreifende Redaktionsteams zur Klimaberichterstattung, das ist ja mittlerweile auch schon angekommen, glaube ich. Und eben dieses ressortübergreifende bei uns heißt halt disziplinenübergreifende Arbeiten. Auch bei uns ist das bei weitem nicht der Standardfall. Ich arbeite zwar im einzigen interdisziplinären Department an der Wirtschaftsuniversität Wien, Department für Sozioökonomie, aber wir haben dann innerhalb des Departments ein Institut für Sozialpolitik, ein Institut für Ecological Economics, ein Institut für Geschichte und so weiter. Das heißt, schön nach Disziplinen wieder sortiert. Das heißt nicht, dass wir nicht zusammenarbeiten, einander nicht treffen, uns nicht austauschen, aber trotzdem bilden die Institutsgrenzen natürlich Grenzen. Das heißt, dieses interdisziplinäre Zusammenarbeiten müssen wir noch viel mehr üben und eben auch risikoübergreifendes Zusammenarbeiten vermutlich. Für die Klimaberichterstattung, glaube ich, wäre das ganz, ganz, ganz wichtig. Und was aus ökonomischer Sicht mir besonders wichtig ist, das Klima als Teil jeder Berichterstattung zu berichten über die Wirtschaft. Ich frage meine Studenten immer, welche ökonomische Aktivität ihnen einfällt, die keine Umweltauswirkung hat. Und dann denken sie normalerweise ein bisschen nach und dann kommen sie darauf, dass wir ein Buch aus der Bibliothek ausborgen. Aber das Buch muss irgendwann auch einmal produziert werden und die Bibliothek muss auch geheizt werden und die Bibliothekarin muss auch irgendwie hinreisen. Also kann es noch zu Fuß gehen, aber trotzdem gibt es natürlich eine physische Auswirkung. Dann kommen es drauf irgendwelche Pflegedienste, die natürlich auch wieder Materialien brauchen, die wieder von einem zu Pflegenden zum anderen fahren müssen. Und die letzte Hoffnung ist dann normalerweise Massage, weil da ist ja wirklich gerne nur die Hände verwendet sozusagen, aber auch der Massagetisch muss einmal produziert werden und der Masseur oder zumindest die zu Behandelnden müssen dort irgendwo zusammenkommen. Das heißt also, jede ökonomische Aktivität hat natürlich Umweltauswirkungen. Die Frage ist, ob es viel ist oder wenig ist. Deswegen macht es keinen Sinn, über ökonomische Aktivitäten zu sprechen, ohne über ihre Umweltauswirkungen zu sprechen. Das ist sozusagen aus ökologischer, ökonomischer Sicht etwas ganz, ganz Klares. Das haben auch ÖkonomInnen, entschuldigen Sie die sehr volle Folie, aber ich wollte den Originaltext wiedergeben. Das ist aus dem Newsletter von der Royal Economic Society von Oktober 2019. von der Royal Economic Society von Oktober 2019. Und Roswell und Nicholas Stern, zwei sehr eminente Ökonomen, haben in dem Newsletter geschrieben, die Gefahr besteht, dass wir irgendwann einmal gesehen werden, wir als Disziplin, dass wir auf der falschen Seite der Geschichte gestanden sind, wenn es um die Klimakrise geht. NaturwissenschaftlerInnen haben ihren Job gemacht, wir arbeiten seit 50 Jahren intensiv daran, haben sich zusammengerottet und got the message across. Und Natural Scientists are doing their job. It's time for economists and other social scientists to do theirs. Also wirklich ein Aufruf an die eigene Disziplin, endlich mehr zu tun. Und die empirische Evidenz, die sie alarmiert hat, war die, das sind die Top-Ökonomie-Journale, also die Top-Journals von Volkswirtschaft, die nicht in irgendwelchen Teildisziplinen sind, sondern die General Economics Journals, die als die besten angesehen werden. Und sie haben das durchgezählt von den ungefähr 77.000 Journalbeiträgen, die es in diesen Journalen gegeben hat, seither sie gegründet wurden, waren, wenn man es durchzählt, kurz 50 ungefähr, irgendwie mit Klimawandel beschäftigt. 50 von 77.000. Natürlich gab es eine Zeit, wo es die Journale schon gab, wo Klimawandel nicht so ein prominentes Thema war. Aber es gibt deutlich mehr Beiträge in diesen Journalen über Basketball als über Klima. Und das ist wirklich besorgniserregend. Ich habe nichts gegen Basketball, aber die Bedeutung für die Menschheit ist vermutlich etwas reduziert im Vergleich zur Klimakrise anzugehen. Und was dann argumentiert wird, ist, naja, aber wir haben ja Spezialjournale. Natürlich gibt es Teildisziplinen davon und in den Spezialjournalen sind super Beiträge und gibt es natürlich Societies dafür und Konferenzen und ich weiß nicht was alles. Natürlich wird dieses Wissen produziert, aber es kommt nicht in die General Economics Journals. Das heißt, es wird wahrgenommen als, naja gut, die ÖkonomInnen, die sich dafür interessieren, die lesen halt die Spezialjournale und die anderen lesen nichts drüber. Und das ist ein Kategorienfehler, weil es eben keine ökonomische Aktivität gibt, die keine Umweltauswirkung hat. Also eigentlich muss man überall mitdenken. Und hier noch ein anderes Beispiel, und ich tue ein bisschen Disziplinen-Bashing machen, aber ich kann es aus meiner eigenen Disziplin halt am besten berichten und ich glaube, da liegt wirklich einiges im Auge. 2018 haben wir uns alle sehr gefreut, dass der erste Wirtschaftsnobelpreis im Bereich von Klimaökonomie vergeben wurde. William Nordhaus hat damals den Wirtschaftsnobelpreis bekommen und er war wirklich einer der ersten Stunde, der über Klimawandel nachgedacht hat und das in die ökonomischen Modelle, in sein Leismodell hauptsächlich reingebracht hat. Also insofern eine sehr positive Geschichte. Da ist er nach Stockholm, ich weiß nicht, ob das Stockholm oder Oslo ist, irgendwie ist das zwischen Norwegen und Schweden immer flippend, oder? Keine Ahnung. Jedenfalls ist er in den Norden gefahren und hat sich den Preis abgeholt. Und das sind direkt aus den PowerPoint-Präsentationen von seiner Rede, als er sich den Preis abgeholt hat. Wenn Sie nur die Grafik sich anschauen, wo Temperature Trajectories in different policies sich anschauen, da haben wir zuerst eine graue Linie, und das ist die Baseline. Und dann haben wir als nächstes eine orange Linie, und die wird als optimal bezeichnet. Und die endet bei 4 Grad plus. Das heißt, nach seinen Berechnungen sind 4 Grad plus, globale Temperatursteigerung, optimal. Ökonomisch optimal. Das ist kein Rechenfehler, sondern das ergibt eben sein Modell. Und jetzt können wir sagen, na gut, das ist ein Modell, müssen wir ein besseres ökonomisches Modell nehmen, weil das passt mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht wirklich zusammen. Und wenn man sich die Betroffenheitsstudien anschaut, das geht sich nicht aus. Aus einer Kosten-Nutzen-Betrachtung ist das nachvollziehbar. Das ist kein Rechenfehler, man kann es erklären, wie er dazu kommt. In der nächsten Folie sieht man es auch noch, wie die Emissionen sich entwickeln. Das Blaue ist dann wieder das Optimale hier. Das heißt, die stabilisieren sich da dann bei 40 Gigatonnen. Naja, das ist nicht unbedingt das, was wir global anstreben, dass wir uns bei 40 Gigatonnen stabilisieren, sondern wir müssen natürlich rauskommen aus den Emissionen. Das hat aber der Wirtschaftsnobelpreisträger, der für Klimaökonomie ausgezeichnet wurde, als sozusagen seine besten Arbeiten präsentiert. Das heißt, das ist wirklich problematisch. Da wurde natürlich schon Klimawissenschaft berücksichtigt, aber die Damage Function ist viel zu zahm. Kosten des Nichthandelns und so weiter werden nicht berücksichtigt. Es werden hauptsächlich die Kosten, die für den Klimaschutz eingesetzt werden müssen, betrachtet. Und daher wird weniger ambitionierte Klimapolitik betrieben, wird also ökonomisch optimal bezeichnet im Verhältnis zu dem, was wirklich gemacht werden sollte. Das ist natürlich cause for alarm. Worauf kann man sich da verlassen? Zum Glück gibt es in Österreich viele ÖkonomInnen, die in interdisziplinären Kontexten arbeiten. Das heißt, sie können da aus dem Vollen schöpfen. Wir haben die Aser, die es gewohnt sind, die Ökonomen dort sind es gewohnt, mit anderen Disziplinen zu interagieren. Wir haben die BOKU, wo es viele NaturwissenschaftlerInnen gibt und die Ökonomen sind es dort auch gewohnt, mit NaturwissenschaftlerInnen zu interagieren. Es gibt ein Zentrum für globalen Wandel. Dann an der Uni Graz gibt es das Wegener Center, wo auch wieder NaturwissenschaftlerInnen und andere SozialwissenschaftlerInnen und Ökonominnen zusammenarbeiten. Bei unserem Institut for Ecological Economics, sogar an der WU haben wir aber NaturwissenschaftlerInnen nur in meinem Institut, aber trotzdem. Das heißt, es gibt gute Praxis davon. Aber der Mainstream der Ökonomie nimmt Klima nicht wahr. Das ist jetzt ein bisschen prononciert, aber im Prinzip geht es in die Richtung. Was wir vorschlagen stattdessen, ist, dass man Wirtschaft, natürlich für uns ist das Zentrum allen Tuns die Wirtschaft, als Ökonomin ist das so, das heißt, die steht im Mittelpunkt, die ökonomischen Aktivitäten, die nehmen wir als eingebettet in den sozialen Kontext und die wieder basierend auf den biophysischen Grundlagen wahr. Das heißt, eine ökonomische Analyse muss immer in Interaktion mit anderen Disziplinen durchgeführt werden. So ist unsere Herangehensweise in der Sozioökonomie, in der ökologischen Ökonomie. Außerdem reden wir, wenn wir über Ökonomie sprechen, und das ist eine feministisch-ökonomische Perspektive da in der Mitte, das sind die drei Elemente Core Sphere, Business Sphere und Public Purpose Sphere. Reden wir meist, wenn wir über die Ökonomie reden, über die Business Sphere, also das, was private Unternehmen machen. Manchmal noch über Public Purpose Sphere, was in der öffentlichen Wirtschaft passiert, weil was der Staat tut, das sind in Österreich 40 Prozent, des Bruttoinlandsprodukts, also substanziell ist natürlich auch wichtig für die Wirtschaft. Und dann gibt es aber noch die Core-Sphere. Das ist die Subsistenzwirtschaft. Das ist das, was freiwilligen Arbeiten geleistet wird, Gemeinschaftsarbeiten geleistet wird, die halt nicht bepreist ist. Die kommt nicht im Bruttoinlandsprodukt vor. Aber ich sage meinen Studenten immer, wenn niemand in der Früh das Frühstück macht, dann ist man nicht sehr lernfähig und nicht sehr produktiv im Büro oder in der Fabrik. Das heißt, alles Ökonomische basiert natürlich darauf, dass es Leute gibt, die freiwillige Arbeit machen, die Gemeinschaftsarbeit machen oder zu Hause Subsistenzarbeit. Das heißt, eine volle Betrachtung der ökonomischen Aktivität würde eigentlich all das umfassen. Das heißt, auch wenn man über die Business-Sphere berichtet, also über ein Unternehmen beispielsweise berichtet, sich zu überlegen, was hat das denn eigentlich für Auswirkungen auf die anderen Sphären innerhalb der Ökonomie und auf den sozialen Kontext und auf die biophysischen Grundlagen. Und wenn das das Bild ist, das Sie heute Abend mit nach Hause nehmen, dann haben Sie mich richtig glücklich gemacht. Weil das so eine umfassendere Perspektive der Ökonomie ist. Und natürlich wird man nicht immer alles berichten, aber da, wo die hauptsächlichen Beziehungen hingehen, dass man zumindest davon losstartet und überlegt, gibt es da andere Bereiche, über die ich auch noch etwas sagen sollte. andere Bereiche hat, über die ich auch noch etwas sagen sollte. Dann noch einmal Berichterstattung an der Lebenswelt von Menschen orientiert, weil wenn wir über Klimawandel sprechen, wenn wir über Ökonomie sprechen, dann ist das oft sehr abstrakt. Globale Phänomene auch noch, dann ist das recht weit weg. Und wir wissen ja, Value Action Gap, also die Werte sind zwar da, aber das führt nicht zum Handeln. Das hat auch damit zu tun, dass über die Phänomene, über die wir sprechen, dass die eben sehr in der Distanz sind, dass die sehr weit weg sind. Und auch in der Ökonomie gibt es unterschiedliche Versionen davon. Oder man kann auch zum Beispiel globale Phänomene lokal illustrieren. Also über Nachhaltigkeitssprechen oder Klimawandelsprechen ist schon wichtig, dass man global denkt, aber man kann es ja lokal illustrieren. sprechen oder Klimawandel sprechen, ist schon wichtig, dass man global denkt, aber man kann es ja lokal illustrieren. Und in der Ökonomie gibt es auch unterschiedliche Herangehensweisen der Ökonomie. Eben eine formale Herangehensweise, das ist die Ökonomie, die Wissenschaft des Optimierens von knappen Ressourcen. Gary Becker ist ein Vertreter davon. Die Denkschule ist neoklassische Ökonomie. Wirtschaftswissenschaft ist die Methode der Optimierung der rationalen Wahl. Oder die Ökonomie wird gesehen als die Organisation des Lebensunterhalts. Das ist dann sehr nahe an den Küchen, an den Werkstätten, dort wo wirklich das Tun passiert. Karl Polanyi ist zum Beispiel ein Vertreter davon. Und da geht es in der Ökonomie darum zu verstehen, wie man den Lebensunterhalt der Menschen organisiert. Und die Denkschulen dazu, ist eine Herangehensweise eher, ist dann die plurale Ökonomie. Das heißt also vielleicht auch immer, wenn Sie mit Ökonomen reden, Sie vielleicht ein bisschen auf den Boden holen mit Fragen. Was hat das denn mit der Lebenswelt der Menschen zu tun? Weil ich glaube, das kommt dann eher an. Von alleine passiert es nicht bei Ökonomen. Dann noch mein Vorschlag, vielleicht nicht zu fragen, was ist nötig, sondern was ist möglich? Weil wenn wir von hier und jetzt losstarten und uns überlegen, was wäre denn möglich, um sozusagen besser zu produzieren, grünere Wege zu finden, sei es beim Produzieren, Lebensweise und so weiter, dann sind wir sehr oft schon in den Barrieren verhaftet, warum etwas nicht geht und das denkt man dann gar nicht mehr weiter. Wenn wir aber vorausdenken, uns eine Zukunft vorstellen, die gerecht und klimaneutral ist und dann von dort, von dieser Zukunft, sei das jetzt 2030, 2040, 2050, zurückdenken, in der wissenschaftlichen Methode nennen wir das Backcasting, zurückdenken, um dort hinzukommen, diese attraktive Zukunft, was ist denn nötig, in zehn Jahren, in fünf Jahren, jetzt zu tun, dann kommen wir vermutlich auf radikalere, ambitioniertere, effektivere Maßnahmen, Praktiken, Politiken. Also mein Vorschlag, nicht zu sehr im Jetzt und Hier verhaftet zu sein, sondern eben den Schritt zu wagen. Jetzt stellen wir uns einmal vor, 2030, wo wollen wir denn da sein? Wie schaut es da aus? Und was ist nötig, um dort hinzukommen? Mein Vorschlag. Da gehört auch dazu zur Rahmung. Das merkt ihr vielleicht nicht, da ist gegeben angesehen wurden. Ich war gestern Abend bei uns unter Bühren in einer Podiumsdiskussion und eine der Fragen von einem Teilnehmer war, aber bei den Märkten, die wir derzeit beobachten, da hat ja der Staat so viel damit zu reden. Die pushen da rein, die stellen da Regeln auf und so weiter. Kann man das überhaupt noch als einen Markt bezeichnen? Natürlich ist das ein Markt, denn Märkte funktionieren ja ohne Regeln gar nicht. Märkte bestehen aus Regeln. In der institutionellen Ökonomie, aus der ich komme, sagen wir, Märkte sind eine Ansammlung von sozialen Institutionen. Das sind Norme, das sind Gesetze, das sind Konventionen usw. Und die machen es eigentlich möglich, dass wir uns auf Märkten treffen. Und wenn die Sammlung von Regeln nicht das Ergebnis produziert, das wir gesellschaftlich wünschen, dann müssen wir die Regeln ändern. Nicht mehr und nicht weniger. Also da ist der Markt nicht irgendetwas Ideales, Abstraktes, Objektives, sondern der besteht aus Regeln und natürlich der Staat beeinflusst Regeln, aber auch wir beeinflussen die Regeln in den Märkten, in denen wir interagieren. Und das heißt, es geht nicht nur darum, um diese Transformation zu schaffen, die Märkte zu korrigieren zu irgendeinem Idealzustand, sondern es geht auch darum, Märkte zu formen, zu gestalten. Und der Staat gestaltet mit, ganz klar. Und es braucht eine durchgehende Missionsorientierung von allen ökonomischen Akteuren und Akteurinnen. Und da gehören dazu die Ergebnisse von internationalen Verhandlungen, aber auch die EU-Strategie, Weltbank, internationaler Währungsfonds, nationale Regierungen, Zentralbanken, Investorinnen, Unternehmensführung, Zivilgesellschaft, alle davon, Missionsorientierung. Und das funktioniert mittlerweile mit EU-Taxonomie, ESG-Orientierung und so weiter. Auch Zentralbanken haben sich dazu durchgerungen. Die EZB hat eine klare Ausrichtung, innerhalb ihrer Möglichkeiten, sich für Klimaschutz einzusetzen und eben auch die internationalen Organisationen. Da gibt es aber derzeit eine Gegenbewegung, und das läuft unter der Sorge um Mission Creep. Dass alle möglichen Missionsziele irgendwo sich reinschleichen in die Institutionen, die dann abgelenkt werden von dem, was sie eigentlich tun sollen. Die Notenbank soll sich eigentlich um Preisstabilität kümmern. Die Weltbank soll sich eigentlich um nachholende Entwicklung kümmern und so weiter. Die sollen ja da jetzt diffused werden durch irgendwelche Missionen. Ohne diese durchgehende Missionsorientierung wird es aber nicht gelingen, die Transformation zu schaffen. Also da muss man dagegen halten. Und als Letztes, natürlich haben wir Sorgen. Die erste Folie, die ich gezeigt habe, macht mir ganz, ganz, ganz große Sorgen. Die Berichte vom Internationalen Klimarat. Und diese Sorgen muss man ansprechen. Nur dürfen wir nicht dabei hängenbleiben. Ich darf im Hörsaal nicht dabei hängenbleiben, weil sonst gehen meine Studierenden alle raus und sind super frustriert. Das aktiviert aber nicht. Und ich würde vorschlagen, dass auch hier Ihre Audience vermutlich dadurch nicht aktiviert wird. Aber wir müssen es trotzdem benennen, die Sorgen. Auch Konflikte benennen, denn die Transformation wird Konflikte produzieren, das ist ganz klar. Aber die Frage ist, wie gehen wir mit den Konflikten um? Es ist aber wichtig, sie zuerst einmal zu benennen. Sie auch auszuhalten, weil manche wird man nicht sofort adressieren können. Und dann konstruktiv damit umzugehen. Da geht es auch darum, dass wir neue Foren haben, wo wir uns austauschen, um das eben auszuverhandeln. Aber auch Neugierde bezüglich neuer Rahmungen und neuer Paradigmen zu entwickeln. Zum Beispiel würde ich vorschlagen, ein neues Paradigma von der Ökonomie könnte sein, vielleicht können wir uns Wirtschaftswachstum für reiche Länder nicht mehr leisten. Das Tolle daran ist, man kann kognitive Dissonanzen auflösen, weil das ist ziemlich busy im Kopf, wenn man ständig mit kognitiven Dissonanzen rumläuft, was man eigentlich weiß, was getan werden sollte, und dann kann man es aber nicht tun, weil man irgendwie im falschen Setting lebt. Das heißt, dazu beizutragen, diese kognitiven Dissonanzen aufzulösen, ist auch etwas Freudiges. Und das ist das Wichtigste daran, mit Freude auch daran mitzuwirken, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Das heißt also auch, diese Freude zu kommunizieren und zukunftsfähiges Wirtschaften zu kommunizieren. Ich danke herzlich für Ihre Aufmerksamkeit. Vielen Dank. Können Sie noch da bleiben? Vielleicht brauchen wir Sie noch, Frau Stahl. Danke vielmals. Jetzt haben wir eine kurze Umbauphase. Ich habe in der Aufregung vorhin vergessen, ein Herzensanliegen auszusprechen. Ich möchte mich namens des Vorstands der Initiative bei Daniela Kraus und Jutta Blank und dem ganzen Concordia-Team bedanken, dass wir heute Abend hier sein dürfen. Daniela, du bist eine große Unterstützerin unserer kleinen, feinen Initiative und dafür ein Danke sehr. Ihr habt fantastisch investiert in die Technik. Es ist ein Vergnügen. Jetzt darf ich zu mir bitten, Johannes Bruckenberger, Chefredakteur der Austria Presse Agentur und ein Vorstandskollege in der Initiative Qualität für Journalismus, Katharina Kropfshofer, FALTER-Journalistin und Mitglied des Netzwerks Klimajournalismus, Günter Mayer, Leiter der ORF Fernsehwissenschaftsredaktion, einer der Corona-Erklärer der vergangenen Jahre. Und Eva Stanzl, Wissenschaftsjournalistin bei der Wiener Zeitung und Obfrau des Clubs der Wissenschaftsjournalistinnen und Journalisten. Bitte ein Willkommensapplaus für unsere Gäste. So, Herr Mayer, darf ich mit Ihnen beginnen? Von der Frau Stagl haben wir gehört, Polarisierung vermeiden. Ich könnte mir vorstellen, dass es da bei Ihnen ein bisschen resoniert hat. Sie haben anhand der Corona-Pandemie an vorderster Front erlebt, wie wissenschaftliche, bedrohliche Themen polarisieren können. Können Sie vielleicht aus dieser Arbeit heraus uns ein paar Insights mitgeben. Wie lässt sich Polarisierung vermeiden? Ja, ich denke, das war am Ende des Vortrags sehr schön zu sehen, dass man sich vermeiden sollte, irgendwie das Ganze in eine Richtung Panikberichterstattung zu treiben, sondern einfach auch Lösungen zu präsentieren, die vielleicht noch nicht immer gleich der Weisheit letzter Schluss sind oder wo man sagt, es genau so gehört. Das haben wir bei der ganzen Impfstoffproblematik und so gesehen. Man kann die Leute dort mitnehmen, glaube ich, und das ist unsere Erfahrung auch in den Feedbacks, die wir durchaus haben, dass es darum geht, schon ein Problem anzusprechen, aber immer mitzudenken, wie können wir es lösen und was können wir als Menschen, aber auch als gesamte Gesellschaft. Aber was kann auch jeder Einzelne dazu beitragen? Und wo beginnen die Ängste? Und die sind ja eigentlich latent da. Und das sieht man in dieser Klimageschichte jetzt sehr stark. Es ist eine gewisse Ohnmacht. Das kann man durchaus vergleichen mit der Pandemie am Anfang. So quasi, was kommt da jetzt? Wir wissen, es kommt was und das kann man nicht wegdrücken, sondern es ist einfach da und so ist es, glaube ich, in dieser Klimageschichte auch. Wir machen es halt sehr stark, dass wir es über den Tag verteilen mit Initiativen, die wir zeigen von einzelnen Gemeinden. Es ist durchaus viel da, wo sich Menschen auch engagieren und sehr viel tun, bis in die kleinen Gemeinden und Familien hinein. Das Thema ist schon dort angekommen. Und diese Beispiele zu zeigen, das finde ich auch sehr wichtig. Und wenn wir jetzt wieder bei den Medien sind, da bin ich ja voll bei Ihnen. Jeder, der mich kennt, weiß, ich bin ein Kulturfreund. Aber warum in einer Zeit, in der die Kultur ihren fixen Startplatz hat, aber die Wissenschaft nicht, das ist mir seit ich im ORF nicht zu erklären. Aber so ist es nun mal. Das bedeutet, das ist ein hartes Bretter für uns als Journalistinnen und als Journalisten. Aber Lösungsansätze aufzuzeigen, ist, glaube ich, ein zentrales Element. Sonst führt es nur zu Frust, sonst führt es nur zu noch mehr Ängsten und das führt zu so komischen Ohnmachtsgefühlen. Also immer mitzunehmen, ja, es schaut jetzt mal übel aus, aber wir können eben was machen und wir wissen, wo das Problem ist. Und da bin ich auch bei Ihnen immer wieder die Grundlagen. Ja, das CO2 ist ganz wenig in der Atmosphäre, aber es macht irrsinnig viel aus, weil es kommt immer und immer wieder. Und es wird natürlich auch von denen geschürt, die die Skeptiker sind. Und das ist wirklich eine mühsame Arbeit, aber die muss man gehen und die muss man machen. Immer wieder zu sagen, ja, das scheint klein zu sein, aber die Krebszelle ist auch klein, aber sie tötet am Schluss. Und gut, wir können jetzt wieder bei der Bildung anfangen, dann sind wir wieder beim Eva, eine der Lieblingsthemen. Aber ich glaube, für das erste Statement, damit ich da nicht zu lange bin, wäre es das erste, was du meinst. Eva Stanzl, als Wissenschaftsjournalistin könnte ich mir vorstellen, dass die angesprochenen Corona-Jahre sozusagen durchaus beflügelnd waren, weil Wissenschaftsjournalismus plötzlich ganz wichtig war. Ist das etwas, was bleibt und was sozusagen nahtlos in die Bewältigung der Klimakrise einfließen kann oder gibt es da zuvor einen Backslash? Ich glaube, es könnte nahtlos einfließen, aber wir haben im Vorgespräch schon gesprochen über die Krise der Medien und jetzt, wenn ich bedenke, dass die kleine Zeitung, der Kurier, 10 Prozent der Leute abbauen und die Wiener Zeitung ganz eingestellt wird, sehe ich da schon einen Tiefpunkt, der ORF ist auch betroffen von diesen Neuerungen im Mediengesetz. Also nein, ich glaube, da gibt es einen Knick. Ich denke auch, oder ich habe das so erlebt als Wissenschaftsjournalistin, dass quasi die Corona-Krise, das war ja wie ein Höhepunkt des Wissenschaftsjournalismus, so sehr es ein Tiefpunkt in der Gesundheit war. Aber eigentlich haben alle Wissenschaftsjournalisten in allen Ländern sich bemüht, eine ganz akute, pressierende Situation punktuell zu erklären und waren live in dieser Forschung mit dabei und haben das quasi wie unter dem Brennglas berichtet. Jetzt ist die Klimakrise ja eine lange Sache und es gibt nichts Schwierigeres im Journalismus als eine lange, andauernde Sache, die man immer wieder wiederholen muss, zu erklären und quasi ein packendes Momentum zu kreieren. Also das ist natürlich auch eine etwas andere Thematik, ob zwar sie wohl vielfältiger ist, weil sie wirklich alles, alles, alles, alles betrifft. Was wir bräuchten, ist mehr Wissenschaftsjournalistinnen und Journalisten. Es ist eine Banalität, aber es ist so. Und ich sage das immer wieder gern, weil ich es auch weiß. Der Club der Bildungs-, ich habe ein paar Zahlen mitgebracht, die ich vielleicht abschließend noch erwähnen darf. Der Club der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten hat eine Studie gemacht namens Magnetnadeln im Heuhaufen. Die wurde vom Medienhaus Wien durchgeführt im Auftrag des Clubs und da geht es um die Arbeitssituationen der Bildungs- und Wissenschaftsjournalistinnen und Journalisten. Qualitative Interviews von 100 Wissenschaftsjournalisten, die ein regelmäßiges Einkommen aus journalistischer Tätigkeit in Print, Fernsehen und Online-Medien beziehen, wurden befragt und das Fazit ist, obwohl sie das höchste Bildungsniveau aller Ressorts haben, sind Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse angewiesen. Das ist die Regel und nicht die Ausnahme. Hoher Druck, unsichere finanzielle Lage. Man könnte jetzt sagen, dass sich dieser Befund mittlerweile auf alle Journalisten ausgedehnt haben könnte. Aber im Bildungs- und Wissenschaftsjournalismus, Im Bildungs- und Wissenschaftsjournalismus. Die sind am ältesten mit einem Mittelwert von 47,3 Jahren und haben die meisten Erfahrungen in ihrem Beruf unter allen Ressorts. 21 Jahre Berufserfahrung, erfahrene Spezialisten in ihrem Genre. Aber die Zukunftsperspektiven werden immer problematischer. Die Studie wurde im Jahr 2013 durchgeführt. Bis vor wenigen Monaten war sie noch von trauriger Aktualität, aber ich würde sagen, jetzt könnte man sie glatt wiederholen, weil es ist schlimmer geworden. Jetzt ist es Ihrer Interessensvertretung gelungen, den Wissenschaftsjournalismus in die neue Qualitätsjournalismusförderung hineinzubringen. Was bedeutet das konkret und erwarten Sie sich davon eine substanzielle Verbesserung? Wir haben es uns erwartet. Es hat sich nur seitdem auch die Medienlandschaft ein bisschen geändert, weil in einem Gesetz so viel geschehen ist, das so viel verändert hat. Und ich sehe die Tatsache, also um es zu erklären, unter Universalmedien ist in den Kriterien für Medienförderung Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Sport, die Berichterstattung darüber, ist förderungswürdig. Und das ist natürlich sehr erfreulich, weil es hat zehn Jahre gedauert, bis das durchgesetzt war. Das war eine lange Arbeit. Was es ganz sicher bringt, ist ein besseres Standing für den Wissenschaftsjournalismus an sich, weil er quasi im Mainstream angekommen ist. den Wissenschaftsjournalismus an sich, weil er quasi im Mainstream angekommen ist. Wissenschaftsjournalismus war ja noch vor 20 oder 30 Jahren in Österreich kaum existent. Und jetzt reiht es bei allen die Großressorts, obwohl es, wie gesagt, heutzutage in den meisten Medien kein eigenes Ressort ist und diese Stellenwertanhebung wird hoffentlich einfach dazu führen, dass mehr Wissenschaftsberichterstattung gemacht wird und das haben wir angestrebt. Katharina Kropshofer, Sie sind beim FALTER, aber auch treibende Kraft beim Netzwerk Klimajournalismus, der in den vergangenen, dieses Netzwerk hat in den vergangenen Monaten an einem Kodex gearbeitet, der in Kürze vorgestellt wird, Kodex Klimajournalismus, also wo es darum geht, dass sich Medien diesem Kodex quasi unterwerfen, seinen Regeln unterwerfen und damit ein gewisses Mindestset an journalistischer Sorgfalt, was dieses Thema betrifft. Was war da der Ausgangspunkt und können Sie ein bisschen erzählen, wie so die Resonanz aus den Verlagshäusern war, wie dieser Prozess war und was dieses Ding letztlich bewirken wird? Was wir eigentlich wollten oder was der Ausgangspunkt war, ist eine Konversation zu starten, weil man sieht und das ist jetzt öfters angesprochen worden, dass wir, obwohl es so viele neue Formate gibt, die Berichterstattung auf jeden Fall angestiegen ist, es immer noch nicht eine Sicherheit ist, dass die Klimaberichterstattung den Platz kriegt, den sie auch hat in ihrer Dringlichkeit und das, was auch die Wissenschaft immer wieder betont, wie dringlich das ist und wie allumgreifend, disziplinübergreifend. Und aus diesem, ich sage mal, auch ein bisschen Frust heraus, also wir waren quasi einzelne Leute aus verschiedenen Redaktionen, die zusammengekommen sind und uns sehr wie Einzelkämpfer, Einzelkämpferinnen gefühlt haben, haben wir gesagt, okay, was können wir machen, um auch an Chefredakteure, Chefredakteurinnen ranzutreten und zu sagen, wir wollen einfach darüber reden, wie könnte das in unserem Medium ausschauen. Ist das ein eigenes Ressort? Braucht es das bei uns? Oder haben das eh alle berat? Gibt es irgendwie Fortbildungen, die man für die eigenen Redakteure, Redakteurinnen anbieten kann, um irgendwie diese Strukturen zu schaffen? Es wurde nämlich auch schon angesprochen, die Klimakrise ist so ein riesiges Thema, dass es schwierig ist, das auf einzelne Dinge manchmal runterzubrechen. Und das, was wir immer sagen, ist, es braucht eben diese Strukturen und dieses Mitdenken in jedem Bericht im Endeffekt. Also zumindest sich mal zu überlegen, okay, hat das was mit der Klimagrippe zu tun? In den meisten Fällen, gleich wie auch in der Ökonomie, wird es diesen Einfluss irgendwie geben und diese Parallelen. Gut, das war die Außensituation und dann sind wir hergegangen und haben gesagt, okay, was sind wirklich die Basics? Das widerspricht übrigens auch nicht dem, was eigentlich der Presserat zum Beispiel sagt, der österreichische Presserat. Da geht es darum zu sagen, hat mein Artikel oder mein Beitrag oder wie auch immer, widerspricht das den wissenschaftlichen Fakten oder hält es sich daran? Wurde auf die Bildauswahl gewählt, sind das irgendwie Bilder, wo darauf geachtet wurde, dass das auch dem entspricht, was da berichtet wird. Also wenn man diese klassischen Beispiele von einer Hitzewelle nimmt und dann sind da irgendwie Leute, die vergnügt am Strand liegen, ist man sich mittlerweile einig, okay, das erzeugt vielleicht nicht die Emotionen, die man damit eigentlich auslösen will. Also es sind fünf Sachen, die sehr basic sind und wir haben diesen Kodex gestartet, damit man quasi etwas in der Hand hat, um so eine Konversation im eigenen Medium zu starten. Ich verstehe. Undärt haben, das entweder überhaupt in ihre redaktionellen Leitlinien zu übernehmen oder zumindest zu unterschreiben, also zu sagen, ja, wir wollen das umsetzen, so gut es geht, oder uns mal überlegen, wie das gehen könnte. Das ist mal das Erste und dann schauen wir weiter und schauen, dass das irgendwie wächst. Ich bin total froh, wenn da auch Widerstand kommt in dem Sinn von, okay, weil ich mir dann überlegen kann, okay, wieso ist das denn so schwer? Wir haben doch versucht, das auf den kleinsten Nenner zu bringen und da kommen wir dann selber wieder drauf, wo das, also das spiegelt, glaube ich, auch so die gesamtgesellschaftliche Situation ziemlich gut wider. Johannes Bruckenberger, die APA ist eine große Nachrichtenfabrik, sozusagen der große Nachrichten-, das Großhandelsunternehmen. Wir haben von Frau Prof. Stagl schon gehört, wie wichtig es ist, das Thema Klima innerredaktionell zu strukturieren. Wie ist das bei der APA? Und hat man da schon einen Modus gefunden, wo man sagt, okay, damit geht es und damit können wir jetzt die nächsten Jahre fahren? weil die Pandemie war ja in Wirklichkeit sozusagen ein Hochamt des interdisziplinären Zusammenarbeitens. Sportler hatten plötzlich wenig zu tun und Kulturjournalisten, Journalistinnen, und die haben plötzlich ganz selbstverständlich auch Politikgeschichten gemacht, Chronikgeschichten zu Corona, auch Wissenschaftsgeschichten. Chronikgeschichten zu Corona, auch Wissenschaftsgeschichten. Und wir waren begeistert und haben sehr interessiert festgestellt, dass die das alle können. So, wir haben dann gesagt, wir müssen das jetzt, weil klar ist, dass dieses Thema Klima immer dringlicher wird, auch hier interdisziplinär angehen. Wir haben dann eine Klimakoordinatorin installiert und geholt von außen. Das war die Sandra Walder, die auch beim Netzwerk Klimajournalismus dabei ist. Die ist inzwischen Chronik-Ressortleiterin. Jetzt ist die Klara Hofer diese Klimakoordinatorin, die bei Ihnen auch, glaube ich, studiert hat, hat sie uns zumindest erzählt, also bei unserer Keynote-Sprecherin. Und wir haben dann eine Taskforce gegründet aus allen Ressorts, mit Mitgliedern aus allen Ressorts, weil wir eher den Zugang haben, dass eigentlich alle auch irgendwie Klimasjournalisten sein sollten, die Journalisten sind, weil dieses Thema eben in alle Bereiche hineinstrahlt. Wir haben dadurch den Umfang der Berichterstattung doch deutlich ausweiten können, hatten über 5000 Meldungen, glaube ich, im vergangenen Jahr zum Thema Klima, Klimawandel, zu verschiedenen Aspekten natürlich. 70 Prozent davon waren Eigenanteil und es ist das Thema, mit dem wir auch die meisten Übernahmen haben. Also es interessiert brennend die Menschen offenbar auch, insbesondere Junge. Also Medien suchen ja immer auch junge Audiences und da stellen wir fest, Klimathema ist ein Thema, das vor allem Junge auch interessiert, eh nachvollziehbar und verständlich. die mir das vor allem Junge auch interessiert, eh nachvollziehbar und verständlich. Wir haben auch auf dieses Konzept gesetzt, also einerseits faktenbasiert, lösungsorientiert, auch viel ins Lokale gehen. Also wir haben auch unsere Bundesländer involviert und auch die haben Klimageschichten geliefert, was uns sogar überrascht hat. Also nicht überrascht, weil sie es nicht tun wollten, aber weil wir das gar nicht am Radar hatten zunächst, aber eben sozusagen dort hinzugehen, wo die Menschen auch sind und dort Klimageschichten zu machen, bis hin zur Almhütte in den Salzburger Bergen, die wegen Tierwohl und sozusagen Fleischreduktion plötzlich nur mehr vegetarische Kost anbietet, also solche Beispiele ganz ins Kleine hinein, wo eben nicht sozusagen die Menschen verzweifelt sind, weil man nur über die Sturzfluten und die Brände auf irgendwelchen griechischen Inseln berichten. Ich glaube, auf das kommt es an, da eine gute Mischung zu haben. Und was wir auch getan haben, wir haben eben ein neues Format gegründet, Klimaglossar nennt sich das, wo wir in Summe 70 Klimaglossare im vergangenen Jahr auch produziert haben, einerseits für unsere Medienkunden, um Wissen eben auch aufzubereiten. Eines dieser Klimaglossare beschäftigt sich eben mit diesen planetaren Grenzen, die Sie da vorhin auch uns gezeigt haben. Und wir stellen das aber auch auf unserer Science-Plattform der Bevölkerung quasi frei zur Verfügung, um hier auch Aufklärung und Erklärstücke zu liefern für dieses Thema und so halt auch Awareness zu schaffen. und so halt auch Awareness zu schaffen. Sie haben gesagt, die Klimathemen, die Klimaberichterstattung, die der IAPA produziert, gehört zu denen, die besonders stark übernommen werden von den Medien. Sie meinen, das ist, weil sich das Publikum dafür interessiert? Ich hätte gedacht, das ist, weil Ihre Medien da selber wenig machen oder kompetent sind. Es gibt drei Interpretationsmöglichkeiten. Das Publikum interessiert sich wahnsinnig dafür und darum ist es sehr nachgefragt. Zweite Möglichkeit ist, unsere Berichterstattung ist einfach so super, dass es so intensiv genutzt wird. Und die dritte könnte natürlich auch sein, dass die Medien selbst noch nicht so viel bieten und deshalb einen hohen Anteil an Agenturmaterial in dem Fall nehmen, weil wir eben das sozusagen liefern und unseren Kunden zur Verfügung stellen. Was das Publikumsinteresse betrifft, können Sie uns vielleicht, Herr Mayer, was dazu sagen, weil der Fluch und der Segen des Fernsehens zugleich ist ja, dass man am nächsten Tag ganz genau weiß, welcher Beitrag wie oft gesehen wurde. Wie ist das? Sie haben vorher gesagt, Klimathemen werden durch den Tag verteilt, durch die unterschiedlichen Sendungen. Können Sie uns da ein bisschen was erzählen darüber? Wie ist die Resonanz? Es deckt sich schon, aber ich möchte vielleicht anders anfangen. Ich bearbeite das Klimathema seit fast 30 Jahren journalistisch und habe sozusagen auch die Entwicklung miterlebt, wie das war. Interesse war immer schon relativ groß, aber wenn wir jetzt das halte ich ein bisschen für die Problematik, dass jetzt alle Redaktionen Klima machen, das ist einerseits gut, aber darum ist es sehr wichtig, so ein Qualitätskriterium aufzustellen, weil es ist ein unglaublich komplexes Thema und vor 20 Jahren in den USA war das noch gar kein... Wie war es? Der Mensch hat was damit zu tun? Nein. Also auch auf wissenschaftlicher Ebene, nämlich auch. Und das hat sich sehr schnell dann geändert und das heißt, da entstehen total andere Felder. Das andere ist, dass die Daten immer besser werden. Man hat zum Beispiel vor 20 Jahren hat Jahren den ganzen Globus genommen und gesagt, die Meere sind im Durchschnitt 60 Meter tief und das ist der Klimaeinfluss. Jetzt wissen wir natürlich durch die ganzen tiefen Strömungen etc., dass das eine unglaublich komplexe Berechnung ist und dass Klimaberechnung eigentlich das komplexeste überhaupt ist, was es im Computerbereich momentan gibt. Zur Frage zurück, wir sehen natürlich hohes Interesse, nicht nur jetzt dadurch, dass wir das Feedback unmittelbar bekommen, an der Quote sehen wir es auch. Zeit im Bild spielt sehr gerne hinten Klimathemen, weil hinten braucht man natürlich, dass sie dort noch bleiben und auf des Wortens, dann wird oft zu Headlines gemacht und aus all diesen Dingen zusammengenommen wissen wir, dass das Interesse sehr hoch ist. Wir haben schon neue Sendungen, da hinten sitzt der Gerhard Mayer, der Kollege. Also es entstehen auch Formate, es entstehen auch im ORF so Zusammenschlüsse über die Redaktionen hinweg, was sehr wichtig ist und das Feedback ist eindeutig da und es gibt einfach auch eine Riesenbetroffenheit. Wenn wir jetzt nur nehmen die ganze Wasserproblematik vor zehn Jahren, dann hätte niemand gesagt, Österreich Wasser, kein Problem. So, jetzt haben wir es schon dicken und jetzt passt plötzlich alles zusammen. Und allein deshalb ist es klar, dass hier das nachgefragt wird. Und auch hier wieder, wie kommen wir zu Lösungen und wie können wir sozusagen jeder Einzelne was dazu beitragen? Da schließt sich dann der Kreis wieder Publikumsinteresse, aber auch Medien, die sozusagen etwas der Beraterfunktion haben. Was kann man alles machen? Was gibt es für technische Möglichkeiten? Und das ergibt für uns ein Gesamtbild, dass man ganz, ganz großes Interesse sieht, das sich auch bis in die letzten Dörfer hineinzieht mit der Regionalberichterstattung. APA macht wirklich einen tollen Job, muss man wirklich hören. Danke dafür, hilft uns auch immer wieder. Und das Feedback ist auch eines, dass man immer klarer sieht, dass das Problem jetzt wirklich erkannt wurde bis ins letzte Dorf, bis in die letzte Familie, das ist eindeutig so. Und so ist es für uns ganz logisch, dass wir das Thema forcieren. Würden wir gerne noch mehr, das ist mein berühmter ORF-Satz, die Sendung ist kein Gummibandel, das geht heute noch nicht. Aber sehr oft ist es einfach auch schon aus Publikumsinteresse und aus quotentechnischer Überlegung klar, dass man diese Themen forciert. Aber das heißt, das Argument, das interessiert niemanden, beziehungsweise wenn es wen interessiert, ist es ein Ausschaltimpuls, weil es furchtbar deprimierend ist, das ist einfach falsch. Das wäre eine These, die unhaltbar ist. Also es ist eine These, die eindeutig zu beweisen ist. Es ist ein Rieseninteresse da. Und das auch die Bewertungen. Wir sehen das ja, wir haben ja sogar, wir können auch schauen, wie hoch wird es bewertet und das hat sehr oft nicht unbedingt nur mit der Gestaltung zu tun, sondern welche Themen forcieren wir. Das sehe ich im eigenen Magazin auch immer so. Umweltthemen ist automatisch die Bewertung meistens auch schon höher. Das ist so. Definitiv. Ich glaube, das Thema wäre sogar noch größer. Das Klimathema ist ja, muss man auch sagen, ein Opfer geworden dieses Russland-Feldzugs Putins gegen die Ukraine und der ganzen wirtschaftlichen Folge Energiekrise-Teuerung. Wäre das nicht passiert, wäre das Thema noch viel präsenter und größer. Wäre das nicht passiert, wäre das Thema noch viel präsenter und größer. Aber eben, es gibt nur eine bestimmte Anzahl an Seiten, Minuten und darum gibt es natürlich auch einen Wettbewerb um Aufmerksamkeit von Themen und News-Wertigkeiten von Themen. Faktum ist aber, es ist sicher des Brennens das wichtigste Thema in diesem Jahrhundert und darum muss man es einfach tun. Und es gibt ja auch Studien, sogar eine Kollegin aus der ZIB, die das Alfred-Geiringer-Stipendium absolviert hat und in Oxford war und dort eine Arbeit gemacht hat über Klimaberichterstattung. Die Vanessa Gruber, da hinten sitzt sie, hallo. Die im Grunde sozusagen untersucht hat, was braucht es, um eine gute, ordentliche Klimaberichterstattung zu machen. Und ich glaube, es lässt sich zusammenfassen, man braucht eine Struktur dafür. Man braucht das Wissen, also die Fachexpertise. Man braucht auch eine Führung, die das dann ermöglicht und umsetzt. Und es braucht sozusagen auch die entsprechende Aufbereitung. Das kann dann reichen von Text bis zu Bewegtbild. Wir haben auch ein Projekt laufen im Rahmen der Google News Initiative, im Rahmen der Google News Initiative, weil wir als APA nicht gefördert werden im Rahmen der digitalen Transformationsmedienförderung. Da geht es um Klimadaten. Also wir sammeln Daten und bereiten die zu Klimadossiers auf, die wir dann wieder zur Verfügung stellen. Also die Aufbereitung, die soll vielfältig erfolgen, weil sie auch ein vielfältiges Thema ist. Und weil Sie gesagt haben, fixe Gefäße oder auch Plätze zur Verfügung stellen. Also wir machen jetzt seit Mai auch ein tägliches Abendbriefing, das jeden Tag um 17 Uhr rausgeht. Da sind die wichtigsten Meldungen kurz in so einem Live-Blog-Format zusammengefasst. Dann gibt es ein Video des Tages, Grafik des Tages und ein Fixpunkt ist auch die Klimageschichte des Tages. Also man muss einfach auch den Raum zur Verfügung stellen und das ganz bewusst machen. Das Publikum nimmt es an, weil das Thema interessiert. Aber zu Ukraine wollte ich nur sagen, das hat schon auch das andere bewirkt, dass plötzlich bewusst wurde, boah, mit den Fossilen, das ist sowieso keine gute Idee. Das spielt ja noch zusammen. Genau. Frau Stanzl, eine der Ausprägungen des Wissenschaftsjournalismus während Corona waren ja diese Dashboards. Also dass plötzlich tagesaktuell Metriken gefunden wurden, die sozusagen mit der Zeit jeder Mann, jeder Frau verstanden hat, einordnen konnte, wo es sozusagen ein gemeinsames Verständnis darüber gab, wo man steht. Wäre so etwas, das gibt es jetzt teilweise bei Medien auch, was die Energieversorgung betrifft und die Energieproduktion, wäre so etwas auch bei CO2 Budget Österreichs und dem Jahresverbrauch oder noch konkreter bei der Energiewende, wäre sowas möglich, dass man sozusagen die dahinterstehende Wissenschaft in tagesaktuelle Charts bildet, um da auch durchaus sowas wie eine gemeinsame Zielsetzung, eine gemeinsame Verortung zu schaffen. Also ich finde das ja interessant, dass Sie das sagen. sowas wie eine gemeinsame Zielsetzung, eine gemeinsame Verortung zu schaffen. Also ich finde das ja interessant, dass Sie das sagen. Ich war letzte Woche in Köln beim Science Media Center und die haben angefangen, solche Sachen zu machen. Die machen den Gasreport. Da geht es um die Speicherkapazität, also Entschuldigung, die Fülle der Speicher in Deutschland von Gas. Wie viel Gas haben wir jetzt? Und denken genau sowas an mit CO2. Also ja, natürlich wäre das hochrelevant. Es ist ein bisschen die Frage, wie groß das Bestreben ist, sich jeden Tag den CO2-Gehalt tatsächlich anzuschauen. Aber ich würde es mir schon anschauen. Also ich finde, es ist eigentlich eine gute Idee. Also wir arbeiten ja an solchen Dingen im Zuge unserer Visual und Daten Desk-Operation und eben im Rahmen dieser Datendossiers, um das eben auch visuell aufzubereiten und mit Daten. Frau Kopshofer, bevor wir auch das Publikum einladen, mitzudiskutieren, eine leidige Frage, die Ihnen sicher, der Sie sich sicher immer wieder wahrscheinlich vor älteren Kollegen und Kolleginnen rechtfertigen müssen, ist diese Frage Abgrenzung Journalismus-Aktivismus. Wie schaut das aus in Ihrem Innenleben? Wie erleben Sie das, dass man, wenn man engagiert ist bei diesem Thema, sehr schnell als Aktivistin quasi abgestempelt und ermahnt wird? Oder hat sich das inzwischen beruhigt und wir können gleich weiterreden? Nein, die Frage kommt sehr oft natürlich. Ich habe zwei Antworten dann immer beraten. Das erste ist, und das ist, glaube ich, immer noch nicht bei allen angekommen, dass Wissenschaft keine Meinung ist und dass wir da von einem Konsens reden, den es, glaube ich, in sehr wenigen Disziplinen gibt. Ich werde sehr gerne korrigiert, aber was diese Sachen angeht oder was die Grundprinzipien der Klimakrise angeht, dass es menschengemacht ist, dass wir auf dem falschen Pfad sind. Ich glaube, daran kann man einfach nicht mehr rütteln und im Endeffekt das, was wir im Netzwerk machen, aber wir sind ja nicht die Einzigen, die das tun, ist quasi nur das zu wiederholen. Für mich ist das kein Aktivismus, sondern wissenschaftliche Fakten, die wiederholt werden. Und das Zweite, ich bringe gerne das Beispiel der Korruption und Wirtschaftsjournalismus, der versucht, die Korruption zu bekämpfen, ja eigentlich mit dem, was er macht, oder zumindest die aufzudecken. Wenn ich das mache, dann will ich ja auch, dass die Korruption weggeht im besten Fall. Wäre komisch, wenn nicht. Und mir geht es ähnlich als Klimajournalistin. Ich will natürlich, dass die Klimakrise, ja, das, was gegen die Klimakrise gemacht wird. Und für mich ist das kein Aktivismus. Wenn das so gesehen wird, kann man gerne darüber diskutieren. Aber es sind andere Methoden. Stellt Sie der journalistische Umgang mit den Klimaprotesten der letzten Generation vor eine Schwierigkeit, dass man einerseits Sympathie hat, andererseits... Wie gehen Sie damit um? Ich bin jetzt nicht jemand, der besonders, also mehr darüber berichtet als andere. Ich finde, man sollte auf jeden Fall darüber diskutieren, auch über die Methoden diskutieren. Stelle ich jetzt nicht auf das gleiche Level wie wissenschaftliche oder naturwissenschaftliche Berichterstattung, was das angeht. Natürlich ist das eine Diskussion und natürlich zeigt es irgendwie auch die Medienlogik, die, glaube ich, darstellt, wieso es oft so ein Problem ist, über die Klimakrise zu berichten, weil der Reflex ja auch da ist, man stürzt sich dann auf dieses Thema und am Ende wird über die Proteste berichtet, aber wieder nicht über das, um was es den Leuten eigentlich geht. Also diese Diskussionen sehe ich sehr stark und da versuche ich auch persönlich irgendwie dagegen zu wecken, weil was die sagen, sind ja auch sehr oft Sachen aus der Wissenschaft, die wiederholt sind. Ob das die richtigen Methoden sind, darüber können wir streiten. Meine Damen und Herren im Publikum, ich sehe einige bekannte Gesichter und viel Kompetenz. Ich freue mich, wenn Fragen, Anmerkungen kommen. Ich freue mich, wenn Fragen, Anmerkungen kommen. Es gibt zwei Saal-Mikros, damit uns die Tausenden Zuseher im Livestream auch verstehen. Bitte, da haben wir Nadja Hahn, bitte. Ja, hallo. Wir freuen uns natürlich, dass hier gesagt wird, ZIP und Ö1-Journale sollen loslegen. Wir sind hier von der ZIP und von den Journalen da. Wir bemühen uns, das Thema sehr viel auf Sendung zu bringen. Und ich mache das Thema auch schon sehr lange. Ich war 2005 auf dem ersten Klimagipfel und kann nur sagen, dass wir jetzt viel, viel mehr Klimaberichterstattung machen. Und das ist auch viel öfter die Aufmachergeschichten sind oder die ersten zwei Geschichten, als das früher war. Also so viel eine positive Entwicklung, die ich auch nur vom Günter May unterstreichen kann, hat sich viel getan. Wir haben uns auch intern vernetzt, also die Radio- und Fernsehkollegen, Wissenschaftskollegen, das hat es vorher in der Form auch noch nicht gegeben, also auch da sind wir informell dabei, zusammenzuarbeiten. Das ist sehr produktiv, weil wir uns austauschen, wer macht welche Themen, wer hat welche Kontakte, wer hat welchen Überblick, das ist neu und da werden wir sicher weiter agieren. Eine Sache, die ich anmerken möchte, der Vergleich mit Corona ist schon gefallen und es gibt einen großen Unterschied zwischen der Klimaberichterstattung und der Corona-Berichterstattung. Bei Corona haben wir alle gewusst, wir müssen was Neues lernen. Bei der Klimaberichterstattung ist es so und das sehen wir auch, wenn wir mit Älteren oder anderen, das hat eigentlich nichts mit dem Alter zu tun, Entschuldigung, wenn wir mit Kollegen reden, die sich nicht so in dem Thema zurechtfinden, jeder weiß schon lange, dass das Klima ein Thema ist. Aber das heute zuzugeben und zu sagen, ich kenne mich eigentlich nicht aus, das fällt vielen schwer. Und das war anders bei der Corona-Krise, weil da hat jeder gewusst, er muss von null anfangen und ganz schnell viel lernen. Diesmal ist das anders. Also viele haben da irgendwie noch die Scheuklappen auf und sagen, naja, eigentlich kenne ich mich da nicht aus, aber wem traue ich mich das sagen? Also wir machen noch Seminare im ORF, wo wir aufklären. Und ich glaube, da braucht es einfach noch viel mehr Bewegung in den Redaktionen, dass viel mehr unsere Kollegen und Kolleginnen einsehen, dass die Lernkurve da auch noch für alle nämlich sehr, sehr groß ist. Aber wir sind dran. Grundlagen, Grundlagen, Grundlagen, wie die Frau Stagl gesagt hat. Bitte, gleich daneben. Ich habe noch eine, Gerhard Mayer, ORF, ZIP Magazin Klima. Ich habe noch eine andere Anmerkung und eine Frage ans Podium. Die Finanzierungsfrage wurde heute ja schon des Öfteren angesprochen und Finanzierung von Medien ist ja auch in Österreich gerade akut. Jetzt hat unlängst in Deutschland Springerboss Matthias Töpfner in veröffentlichten Chats unfreiwillig seine Sicht der Dinge dargelegt. Die ist ungefähr so ähnlich wie William D. Nordhaus von der Frau Stagl heute schon angesprochen, nämlich freizitiert, je wärmer, umso besser für die Wirtschaft. Zumindest war das der Inhalt dieser Chats. Die deutsche Welt, die ja zur Springergruppe gehört, hat noch vor wenigen Jahren Gastkommentare veröffentlicht, wo wirklich dieses ganze Thema eigentlich geleugnet wurde. Also es ist ja unglaublich, dass das noch gar nicht lange her ist, 2012 zum Beispiel. Und auch die Deutsche Welt hat eine Wissenschaftsredaktion und Wissenschaftsjournalismus. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie frei kann man da als Journalist, als Wissenschaftsjournalist agieren, wenn man jetzt in die anteilseigener Eigentümerverhältnisse von diversen Medien hineingeht. Also zum Beispiel bei der Springer-Gruppe ist meines Wissens als Anteilseigner ein Private Equity Fund, ein Pensionsfonds aktiv, die sehr stark in fossilen Brennstoffen drinnen sind. Und es gibt ja auch durchaus im öffentlichen Raum, also in österreichischen Medien, auch die eine oder andere Merkwürdigkeit. Deshalb meine Frage, wie wichtig ist die Freiberichterstattung, vielleicht die Frage an Datum, Zeit, Gruppe, Falter und Allgemeingut, APA. Wie wichtig ist es, dass man gerade bei dieser Frage sehr frei agieren kann, frei von diversen Eigentümerinteressen? So, wer möchte darauf antworten? Ich kann mal anfangen. Also ich glaube, für uns gilt in der Klimaberichterstattung, was die Freiheit der Berichterstattung betrifft, das Gleiche wie für den Rest unserer Berichterstattung. Wir können frei berichten. Wir haben ein Statut, wo das auch abgesichert ist. Und ich sage mal, unsere Eigentümer sind ja die Medien. Also der ORF und die österreichischen Print-Tageszeitungen, der Großteil davon. Von dort her gibt es überhaupt keine irgendwelche Rückmeldungen und Ansprüche, unsere Berichterstattung in irgendeine Richtung zu lenken, sondern das ist Zuständigkeit und Aufgabe der Redaktion. Wichtig ist, das spielt halt immer hinein, ist, dass man wirtschaftlich unabhängig ist. Das sind wir zum Glück auch, weil letztlich am Ende des Tages immer wirtschaftliche Unabhängigkeit auch die redaktionelle Unabhängigkeit eines Mediums absichert. Ich glaube, das ist das Um und Auf. So, in der Klimaberichterstattung ist es so, dass wir in diesem Team einfach Sitzungen machen und da gibt es Brainstormings und Überlegungen, welche Geschichten gerade aktuell sind oder auch welche man selber setzen möchte und auch einen Mix zu haben mit eben lösungsorientierten Geschichten auch, damit die Menschen irgendwie nicht völlig verzweifeln, wenn man nur irgendwie alarmistische Meldungen aus aller Welt bringt, die es ja auch gibt, weil irgendwo gibt es gerade immer ein Wetterextrem, das klimabedingt stattfindet und als Nachrichtenagentur haben wir da natürlich die ganze Welt auch im Fokus. Ich kann es ähnlich, was Ähnliches gilt für den Falter. Also wir sind da natürlich unabhängig, was das angeht und haben auch keine, zum Glück steigen unsere Abo-Zahlen weiterhin und wir müssen uns vielleicht nicht so viele Gedanken machen darüber. Die Frage nach den Inseraten finde ich immer spannend. Also da gibt es sehr viele verschiedene Standpunkte und auch hitzige Diskussionen dazu, ob das einen gewissen Einfluss hat oder nicht. Bei uns ist das auf keinen Fall so. Was ich empfehlen kann, soll jetzt keine Werbung sein, aber ist ein Stück, das gerade im Volksdater läuft, sein, aber ist ein Stück, das gerade im Volksdata läuft, wo die Dossierredaktion gemeinsam mit dem Volksdata ein Stück über die OMV-Recherchen aufgearbeitet hat und da sieht man schon sehr stark, was das für einen Einfluss haben kann, wenn man nicht aufpasst und wenn man genau diese wirtschaftliche Unabhängigkeit nicht schafft und auch ein wahnsinnig gutes Beispiel für mich, wie man die Klimakrise einerseits jenseits der Fakten und auch auf eine emotionale Ebene bringen kann. Ich habe da auch extrem viel dazugelernt eigentlich. Und auch zu sehen, wie eben ein Thema wie Korruption dann doch mit der Klimakrise wieder zu tun hat. Nur am Rande. Es ist ja eine wirklich schwierige Frage, die Sie ansprechen. Und es ist ein bisschen ein Webfehler, wenn auch ein bewusster dieser Runde, dass wir hier sozusagen Medien eingeladen haben oder Vertreter und Vertreterinnen von Medien, die da einen vernünftigen und wissenschaftsbasierten Zugang haben. Das ist ja leider nicht überall so. Sie haben Medien in Deutschland angesprochen, die Welt. Es gibt auch in Österreich solche Medien, die sozusagen ähnlich wie bei Corona ganz bewusst einen, so wie es auch die FPÖ tut, ganz bewusst einen Kontra-Mainstream-Standpunkt einsetzt mit einem fragwürdigen Freiheitsbegriff. Griff und dann dazu sozusagen dazu übergehen, Klimademonstranten als Terroristen zu denunzieren und eine Stimmung anzuheizen, die dann zu zusätzlicher Eskalation führt und natürlich auch zu Verwirrung, wenn dann entsprechende in den Großfamilien-WhatsApp-Gruppen irgendwelche Geschichten geteilt werden, wo immer noch behauptet wird, dass es alles ein Hoax sei. Da muss man, wenn ich da nur ergänzen darf, aber das muss man auch sagen, das sind aber meiner Meinung nach in Österreich also weder die klassischen Medien verlegerischer Herkunft, die so agieren, weil da ist eigentlich das Thema schon durch und ist schon das wissenschaftliche Faktum akzeptiert, als auch bei den Rundfunk, sage ich jetzt einmal, öffentlich-rechtlich, aber auch privat. Die Medien, die du ansprichst, das sind in erster Linie digitale, man kann es ruhig sagen, Dreckschleudern. Man muss ja keinen Namen nennen, die da wirklich solche Dinge in Breitbart-Manier dann verbreiten. Die ihr Geschäftsmodell dann aufbauen. Ja, genau. Bitte, Herr Spudig. Helmut Spudig, ich würde da gerne ansetzen, weil ich glaube, eine der großen Fragen, die den Klimajournalismus beschäftigt, ist ja, ich sage das jetzt sehr vorsichtig, da steckt eigentlich viel pädagogische Aufgabe dahinter. Und das ist eine Art Konflikt mit dem klassischen journalistischen Bild. Wir haben nicht die Aufgabe, jemanden zu irgendwas hinzuführen, das muss man so und so weiter. Und ich glaube, für mich ist das eines der größten Probleme, weil es geht ja nicht nur um einen wissenschaftlichen Konsens über den Temperaturanstieg, den menschliches Verhalten und Produktion erzeugt, sondern es geht ja dann auch immer um Lösungswege. Also ich erinnere jetzt nur an die E-Fuel-Debatte, die plötzlich wieder losgebrochen ist, über die man wissenschaftlich viel sagen könnte, zum Beispiel Energieeffizienz und des Einsatzes dieser Materialien etc. Aber man muss es dann berichten. Und dann geht es auch zwischen Ressorts, also das sieht dann wahrscheinlich die Innenpolitik anders und die Wirtschaft anders als die designierten Klimajournalisten. Also ich glaube, dass dort der Knackpunkt ist, der uns beschäftigt. Und nebenbei, das hat viel auch mit Corona Ähnlichkeiten, weil auch dort ging es, dass die Wissenschaft auf der einen Seite in ihrer Entwicklung sich gut gezeigt hat, aber die abzuleitenden Maßnahmen etc. natürlich hoch umstritten waren. Und der Reflex war, zu jedem 99% Konsens auf der medizinischen Seite den zu finden, der jetzt sagt, aber nein, das ist ganz anders, also können wir alles noch abhandeln. Und ich glaube, das ist das Problem, mit dem meiner Meinung nach Journalismus hier kiefelt. Also, wie er mit dem umgeht und insofern, Journalisten sind keine Aktivisten, das ist nicht das Thema. Aber gleichzeitig kann man irgendwie hier die Intention nicht rausrechnen. Es geht nicht, weil sonst berichten wir halt, was ist und auch was nicht passiert und sagen halt dann, es ist jetzt dann 2 Grad und 2,5 Grad. Also insofern, glaube ich, ist da ein wichtiger Punkt, den wir eigentlich diskutieren sollten. Ja, da wird der Volk immer recht. Man läuft Gefahr, ins Missionarische zu kommen. Wir sagen euch jetzt, wie es lang geht. Und jetzt zu sagen, das ist jetzt Faktum. Und es ist halt auch nicht alles 100 Prozent. Das ist ja ganz klar. Und das ändert sich. Das war bei Corona ganz schlimm, weil man halt ständig nachjustieren musste. Das gilt natürlich in Klimafragen auch, dass es manchmal Einschätzungen gibt, die sich jetzt ändern. Aber wir haben in der Summe ein ganz klares Bild. Aber trotzdem müssen wir sehr aufpassen, gerade bei diesen Klimademonstrationen, dass man sich da nicht mit einer Sache gemein macht, wie das da auch Steiner so schön gesagt hat, auch mit einer guten nicht, von mir aus. Da kann man schon der Meinung sein, ja, die sind schon, argumentieren richtig, aber ich kann mich nicht dazustellen und sagen, ja, wir helfen euch jetzt oder so, das ist nicht unser Job. Wir können darüber berichten und über die Methodik, da bin ich froh über dich, das müssen die tun, das können wir so nicht bewerten. Die machen das jetzt schon einmal und das ist demokratisch erlaubt. Aber die Gefahr sehe ich schon und das ist ein schwieriger Spagat, immer zu sagen, wir wissen, da gibt es ein Problem, aber ist es unsere Aufgabe zu sagen, Freunde, ihr übersetzt da was oder sagen, so ist es und macht es damit jetzt, wie ihr meint. Aber State-of-Data-Wissenschaft ist das und das kann sich aber auch ändern. Und man muss da immer wieder mal dazu sagen, das war gerade bei Corona, haben wir das gemerkt, in den Feedbacks sehr stark, sehr wichtig, immer einmal zu sagen, das wissen wir jetzt noch nicht. Bitte, Frau Stanzl. Ich möchte so etwas sagen. Also erstens halte ich das, was du angesprochen hast, Helmut, diese pädagogische Funktion, die man so quasi im Klimajournalismus irgendwie bekommt, ich finde, das stimmt. Es stimmt auch deswegen, weil es so ein konfliktbeladenes Thema ist. Das Publikum will zwei Sachen. Es will das Klima schützen, es will aber nicht verzichten. Und so kommst du nie zu einer Entscheidung. Und das ist halt irgendwie, das macht es so schwierig und ich würde sagen, motiviert einen fast. Es könnte einen motivieren, sich auf die Seite der Klimakleber oder Klimaschützer zu stellen, weil man sich irgendwann so aufregt, dassiert einen fast. Es könnte einen motivieren, sich auf die Seite der Klimakleber oder Klimaschützer zu stellen, weil man sich irgendwann so aufregt, dass nichts weitergeht. Aber man soll es unter keinen Umständen. Und ich gehe sogar so weit, dass ich sagen würde, auch konstruktiver Journalismus würde mich irgendwie stören, weil auch das ist eine Mission. Und das ist eine sehr schwierige Rolle für Journalisten. Aber sind wir da nicht ein bisschen zu keusch? Ist nicht jede Form der Wissensvermittlung letztlich hat ein pädagogisches Element? Also wenn ich lese und immer wieder lese, dass eines der ganz wenigen Dinge, wo man sozusagen als Individuum einen Unterschied machen kann, ist weniger oder kein Fleisch mehr zu essen. Und irgendwann probiere ich es dann aus und komme drauf, das funktioniert eigentlich super und ich schlafe auch besser und es geht mir besser und die Cholesterinwerte sind auch unten. Dann liegt dem ja ein pädagogisches Element zugrunde, ohne dass mir jemand sozusagen missionarisch erklärt hat, ich darf kein Fleisch mehr essen. Aber Wissensvermittlung hat doch immer auch was Pädagogisches. Und sollte man dazu nicht auch stehen? Frage in die Runde. Ich glaube, es ist einfach ein breites Spektrum. Ich finde, das eine, wenn man irgendwie schreiben würde, bitte essen Sie nie wieder Fleisch, das ist schlecht aus diesen Gründen. Aber ich glaube, man kann dem Publikum einfach die Komplexität zutrauen, wenn man ihnen sagt, aus diesen Gründen ist es schlecht für sie und noch dazu, wenn sie darauf verzichten, haben sie diese Co-Benefits, also es ist auf so vielen Ebenen gut, jetzt entscheiden sie die selbst, wie sie voranschreiten wollen, dann ist das ja eigentlich ein Selbstverfahren. Ich sehe das Problem natürlich auch, ich glaube, deswegen gibt es im Klimajournalismus zum Glück eine Diversität. Und es geht ja auch darum, dass man sagt, okay, wo sind wir einfach politisch nicht auf dem Pfad, wo wir sein sollten. Das ist für mich auch Klimajournalismus, dass man gerade, es ist eben die E-Fuel-Debatte angesprochen, dass man dann hingeht und genug Wissen hat und sagen kann, Entschuldigung, aber das ist einfach nicht auf dem Stand der Wissenschaft, was da passiert und auch diese Konfrontation, in diese Konfrontation gehen kann mit der Politik. Wenn wir jetzt nur berichten würden, was die Politik macht, dann würden wir wahrscheinlich nie auf die Klimaberichterstattung kommen, die es eigentlich braucht, um dem zu entgegnen. Daniela Kraus, bitte. Ganz kurz eine Anmerkung anschließen an das, was du, Eva, gesagt hast, weil du hast gesagt, das Publikum will halt nicht verzichten. Und ich möchte, würde ich kurz eine Meinung dazu hören, weil was mir auffällt, ist eben dieses Verzichtsframing die ganze Zeit. Das geht mir schon ein bisschen auf die Nerven, weil so wie Sebastian Laudon gesagt hat, der schläft besser besser ohne Fleisch zu essen. Ich habe mein Auto hergegeben und ich finde es wahnsinnig entlastend. Und das liest man eher selten. Wieso ist das so? Das würde mich interessieren. Also dass es ein Gewinn ist anstatt ein Verzicht sozusagen. Das ist natürlich richtig. Ich habe nur gemeint, wie ich vermute allgemein wahrgenommen werden dürfte. Wenn ich Wirtschaftsbosse sehe, die da sagen, wir brauchen vier Grad Klimaerwärmung, damit die Wirtschaft wirklich gut brennt, dann denke ich mir, okay, der will echt nicht auf seine Kohle verzichten. Also das ist irgendwie so abgeleitet von diesem Beispiel, war das der Gedanke. In diesem Beispiel war das der Gedanke, aber ja, ich finde es auch angenehmer, weitaus weniger Auto zu fahren. Das muss ich jetzt schon einmal an dieser Stelle sagen. Und natürlich wäre es dann wieder eine Vermittlungsaufgabe. Aber dann, wenn ich hingehe und missioniere und sage, das ist ein Gewinn, das ist ein Gewinn, darf ich auch nicht, weil es ist zu einseitig. Da kommt ja auch dann das nächste Problem, dass sozusagen der Verzicht dann sehr schnell in das Eck des postmodernen Wohlstandsverwahrlosten gerückt wird. Ja, der kann es sich leisten, fleischlose Produkte zu kaufen, weil die sind in Wahrheit viel teurer als das Fleisch. Oder die lebt in einer Stadt mit toller Öffi-Anbindung und nicht am Land, wo man das Auto einfach braucht. Also man kommt dann sehr schnell so in einen komischen Diskurs, dass die, die die Lust am Verzicht entdeckt haben, eigentlich das ist sozusagen die oberste Stufe des Wohlstands. Ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, wo dieses Verzichtsframing herkommt, weil es ist ja auch teilweise ein Instrumentarium von fossilen Unternehmen, die das gestartet haben. Also wenn man sich überlegt, wer diese ökologischen Fußabdrucksrechner etc. überhaupt popularisiert hat, dann waren das Ölunternehmen. Und ich glaube, das sitzt extrem tief in dieser Debatte und man darf da nicht in diese Falle fallen. Und dann aber im nächsten Schritt darf auch nicht der Reflex sein, okay, wenn es nicht die individuelle Ebene ist und es eh nur auf wirtschaftlicher Ebene entschieden wird, dann kann ich mich jetzt zurückfliegen und einfach so weitermachen. Das ist es natürlich auch nicht, obwohl das, ich glaube, psychologisch automatisch oft passiert. Und ich glaube, in dem Spektrum bewegen wir uns gerade ein bisschen. Julia, bitte. Ich würde da gerne anschließen an euch beide auch, was ich interessant finde, im Gegensatz zu dem, wenn man euch zuhört und ihnen zuhört, ist das halt eben ein differenziertes Bild, wie wir mit dem Thema umgehen sollen als Journalistinnen und Journalisten. Es gibt allerdings ja auch teilweise diese Aufforderung, dass man sagt, wenn man Journalist oder Journalistin ist, muss man da eine Haltung zeigen bei dem Thema, weil es eben nicht nur um den Schutz der Welt geht, sondern um Menschenschutz. Also das ist mir dann auch schon passiert. Ich kann mir vorstellen, Leuten, die sich mehr mit dem Thema beschäftigen, auch weitaus mehr. Und eben dann auch schwer natürlich mit dem zu argumentieren aus unserem Berufsbild heraus. Also dass ich den Eindruck habe, bei diesem einen Thema dreht sich das, was Journalisten und Journalistinnen klassischerweise machen sollten, ein bisschen um. Also wegzugehen aus der Distanz. Also dass es auf jeden Fall durchaus diese Forderung gibt an uns. Da würde mich interessieren, wie man mit dieser doch, wie ich finde, Forderung, die schwieriges umgeht. Und zum Thema der Breite, wie man diese Themen, also die Klimaaufklärung, die ihr jetzt da macht mit den Richtlinien, wird das dann, es wird natürlich im Netz zu finden sein, logischerweise, aber wie möchte man eben dann schauen, dass das möglichst auch an Leute geht oder teilweise vielleicht an Medien geht, die jetzt nicht hier da bei uns sitzen am Podium und die das vielleicht auch gut brauchen könnten als Impuls. Ich kann auf den zweiten Teil schnell antworten. Wir haben wirklich versucht, so viele Medien wie möglich anzusprechen, mit denen einfach mal ins Gespräch zu kommen und das ist auch wirklich total vielfältig. Also da ist auch die jetzt, ich will mich bitte nicht festnageln, aber die Dolomitenwelt dabei, also wirklich so ganz kleine Lokalmedien. Und das ist uns dann auch aufgefallen, dass das extrem viele lokale Berichterstattung ist, die total super ist. Hier wurde es schon erwähnt, es gibt so viele Beispiele, die total inspirierend sind, so kleine Dinge und die machen das eh schon automatisch. Und für die war das dann auch irgendwie ein leichtes, das zu übernehmen. Weil natürlich, wenn man irgendwie sieht, so, ah ja, machen wir eh schon, check, check, check. Dann ist es nicht so schwierig zu sagen, passt, wir übernehmen dieses Logo und wir brüsten uns jetzt auch damit, dass wir das gut machen. Und so ist es ja ein bisschen gedacht, ist ja nicht irgendwie als Strafe gedacht, wer da die ganze Zeit die Klimaleugner zu Wort kommen lässt, sondern eher zu sagen, wir haben uns da Gedanken gemacht, wir glauben da irgendwie eine Art gefunden zu haben, die diese Basics quasi erfüllt und reden wir doch drüber, wie es gut funktionieren könnte. Möchtest du dem Thema Haltung, Haltung Journalismus, Haltung Kinder. Ja, kann ich so. Also als Agenturjournalist halte ich natürlich nichts von Haltung Journalismus, weil unser Zugang ein anderer ist, nämlich ausgewogen und objektiv einfach berichten, was ist. Und was ist, ist, dass wir ein Problem haben mit der Klimakrise. So, jetzt natürlich versuchen wir, das so ausgewogen zu bringen und auch lösungsorientiert zu bringen, jetzt gar nicht mit einer Mission, aber so, dass es für das Thema eine gewisse Awareness gibt und dass nicht wieder das Gleiche passiert wie in der Flüchtlingskrise oder auch in der Pandemie, dass es nur zur Polarisierung kommt und man dann eigentlich sich quasi die Gesellschaft aufspaltet. Das wird eh schon alles befördert durch die Algorithmen in den sozialen Medien und dadurch wird es eh schon mühsamer, weil ich glaube oder meine Meinung ist, sage ich doch eine Meinung auch, dass wir diese Veränderungen, die notwendig sein werden, um Klimaziele zu erreichen, einfach besser erreichen werden und umsetzen werden, wenn wir möglichst breite Teile der Gesellschaft dabei mitnehmen. Und da müssen wir, glaube ich, auch bis zu einem gewissen Grad als Medien gelassen zur Kenntnis nehmen, dass es immer welche geben wird, die das halt nicht glauben und dies anders sehen von den ganz Extremen, die sozusagen ohnehin in ihren Verschwörungsblasen drinnen sind und das alles für Medien gemacht und irgendwie obstruiert halten, bis hin zu denen, die halt skeptischer sind aus Gründen, wo auch immer die liegen. Es gibt halt viel Don't Look Up auch bei diesem Thema. Ich glaube, wir müssen trotzdem einfach unseren Job machen und darüber aufklärerisch berichten. Gibt es noch eine Wortmeldung aus dem Publikum? Bitte. Und dann haben wir noch ganz hinten jemanden und dann Nadja Hahn noch einmal. Und dann müssen wir langsam ans Schlussmachen denken, aber langsam. Bitte sehr. Ja, danke. Ich möchte noch einmal ein bisschen weg von der konstruktiven Seite. Also mir ist sehr bewusst, dass es die Aufgabe von JournalistInnen ist, die Komplexität der Materie zu erklären, pädagogische Wirkung zu haben, Lösungswege aufzuzeigen, aufzuzeigen, was kann das Individuum tun, was kann der Einzelne tun, was können wir als Gesellschaft tun. Jetzt wissen wir aber genauso, es gibt politische AkteurInnen, es gibt Interessensvertretungen, es gibt Unternehmen, die einen sehr entscheidenden Anteil daran haben, dass wir eigentlich immer noch über dieses Thema diskutieren müssen, dass wir Jahr für Jahr unsere Klimaziele verpassen. Und meine Frage wäre jetzt ganz offen ans Podium einfach, inwiefern ist es aus klimapolitischer Sicht auch eine Aufgabe von JournalistInnen Schuldige zu benennen? Also weil vorher das Beispiel Korruptionsberichterstattung gekommen ist, es würde auch kein Wirtschaftsjournalist, keine Wirtschaftsjournalistin ständig nur abstrakt über Korruption berichten, sondern da steht ja auch jedes Mal Unternehmen XY, hat sich der Korruption schuldig gemacht. Vielen Dank für diese Frage. Der Kollege von Frau Kropshofer, Benedikt Narodowski, hat das im Falter gemacht oder macht das immer wieder, nämlich eine wirklich konkrete Namensliste. Vielleicht können Sie darüber kurz erzählen. Ich glaube, es ist ein Spektrum. Ich persönlich bin auch mehr auf der Schiene Schuldige benennen oder sich da anschauen, was läuft da schief. Hier sind fünf Öko-Tipps, wie Sie Leben grüner machen. Ich glaube, das ist wahrscheinlich das, wo der Hebel größer ist. Und ich sehe da schon auch ein bisschen eine Aufgabe, das auf jeden Fall zu tun. Und ich glaube, deswegen ist es ja so wichtig, das haben wir jetzt noch gar nicht angesprochen, aber dass es da auch eine Art Bildungsschiene gibt dafür. Weil wenn ich in einem Interview sitze und ein Politiker, eine Politikerin erzählt mir von den tollen Umwelt Policies, die er oder sie vorhat, Stichwort Greenwashing, und ich kann aber nicht darauf reagieren, weil wir da ein paar Basics einfach fehlen, dann ist es schwierig. Deswegen in Graz hat gerade ein Master oder startet im Herbst ein Master für Klimajournalismus. Ich finde es total wichtig, dass das auch auf dieser Ebene aufgegriffen wird, damit das auch funktioniert. Schuldige benennen? Ich würde schon sagen, wie gesagt, ich habe mich schon geoutet als nicht riesiger Fan vom konstruktiven Journalismus unter allen Umständen. Sieger-Fan vom konstruktiven Journalismus unter allen Umständen, weil ich halte das für eine also das kann dann in einer Verfälschung, alles ist so schön, der Tatsachen enden und dem möchte ich nicht gesteigert näher treten, weil ich finde, wir müssen die Sachen sagen, wie sie sind. Wobei das ist ja nur, also konstruktive Zugänge ist ja nur ein Aspekt. Natürlich, also bei uns, klar gibt es auch diese Geschichten und unsere Journalistinnen und Journalisten gehen natürlich Politikern regelmäßig mit lästigen Fragen auf die Nerven. Warum kommt dieses Klimagesetz nicht? Warum geht da nichts weiter? Also das ist ohnehin sozusagen part of the game und tägliches Business, diese Fragen zu stellen und da auch dahinter zu sein. Das passiert. Ich tue mir noch ein bisschen schwer mit dem Wort Schuld und schuldig. Versäumnisse, die auch der Ethiketten schwingen oder so, das auch zu zeigen, das ist heute für wichtig, aber dieses Schuld ist immer so ein bisschen katholisch verbremdete Geschichte. Aber ich bin auch dafür zu benennen, wenn, Greenwashing ist ein typisches Beispiel, wenn halt getrickst wird und wenn man schlicht und einfach mit Mikrofon hat wieder irgendwie ein Problem. Man muss die Dinge einfach benennen und klar sagen, da sind Versäumnisse. Das ist wieder mal irgendwie plakatiert. Politisch wird wieder gesagt, ja, ja, wir machen ja eh und passieren dort gar nichts. Also da muss man nicht einmal Entschuldigung suchen, sondern einfach die Situation so darstellen, wie sie ist. Und die ist eh oft traurig genug. Es gab eine Wortmeldung aus der letzten Reihe. Ist die noch aktuell? Ja, die ist noch aktuell? Super. Ich muss ein bisschen gegen den Strich bürsten. Gerne. Haltungsjournalismus hat in der Corona-Krise eigentlich zu nichts geführt und auch die Pädagogik hat eigentlich zu nichts geführt, außer dass die Journalisten oder die Medien in der Glaubwürdigkeit ungefähr dort sind, wo die Politik sind. Deswegen glaube ich, dass für Klimajournalismus eigentlich dasselbe gelten müsste wie für Journalismus generell, nämlich einfach Fakten pro und contra aufzuzeigen und die Leute entscheiden zu lassen, wie sie sich aufgrund dieser Information zu verhalten haben oder sollen oder können und nicht jemanden zu irgendetwas zu erziehen. Zweiter Punkt ist Bevölkerung mitnehmen. Ich könnte jetzt viele Beispiele aufziehen. Ich reduziere es auf eines. Wir sagen jetzt, die Autos sollen auf Elektro umgestellt werden. Das ist in Ordnung, soll so sein. Wenn ich aber gleichzeitig weiß, dass im Klimaministerium ein Papier existiert, dass wir nicht genug Strom haben werden, um alle diese Elektroautos auch tatsächlich laden zu können, dann frage ich mich, ob die Bevölkerung am Ende sich nicht völlig papierdelt vorkommen wird, wenn sie draufkommt, jetzt haben wir alle ein Elektroauto gekauft, aber leider können wir das nur, ich sage jetzt ein bisschen überspitzt, an ungeraden Tagen laden. Also so glaube ich nicht. Ich glaube, dass man die Bevölkerung viel mehr mitnehmen kann, indem man ihnen auch die positiven Dinge berichtet. Und da passieren ganz viele positive Dinge, besonders in der Wirtschaft. Die Wirtschaft, behaupte ich, ist der Politik um Jahre voraus im Tun und im Handeln. Nehmen Sie jetzt ein Beispiel, und das ist nur eines heraus. Die Föst ist für 10 Prozent des CO2-Ausstoßes in Österreich zuständig, stellt jetzt auf Elektrohochöfen um. Das reduziert ihren Ausstoß um ein Drittel. Also so viel 100 kann ich gar nicht fahren, was das bewirkt. positiven Beispiele geben und nicht täglich ihnen sagen, es reicht nicht, es reicht nicht, es reicht nicht. Da legen die Leute die Ohren an und hören einfach am Ende nicht mehr zu. Und deswegen glaube ich, Klimajournalismus ist so zu behandeln wie normaler Journalismus, aber, meine letzte Kritik, der geht langsam aber sicher ab oder kommt uns langsam aber sicher abhanden. Vielen Dank. So sehr haben Sie gar nicht gegen den Strich gebürstet, weil die Skepsis gegen Überhaltung Journalismus ist hier auch vertreten. Ich würde gerne, was die Wirtschaft betrifft, das nehmen, kurz parken und dann Frau Prof. Stagl, wenn ich Sie das bitten darf, als Schlusswort mit auf den Weg zu geben. Vorher war noch Nadja Hahn mit einer Wortmeldung. Hat sich erübrigt, interessant. Danke vielmals. Aber ich wollte kurz darauf reflektieren. Das sind immer so, im Umweltministerium existiert ein Papier, dass zu wenig Strom wäre. Haben Sie dieses Papier? Ich würde es gerne haben. Sie haben gesagt, es gibt ein Papier im Umweltministerium, dass der Strom nicht reichen würde für die E-Autoflotte. Haben Sie dieses Papier? Ich würde es gerne haben. Nein, Herr Wessig, ich höre, dass es das gilt. Das heißt, ich muss recherchieren. Aber ich sage jetzt, das wäre auch gerade schon ein bisschen... Ja, haben wir ja gemacht. Haben wir auch berichtet, dass das schon geht. Ich höre, dass es ein bisschen mehr Raum hat. Ich glaube, es wird ein Werk gebaut werden sollen. haben wir auch berichtet, dass das schon geht. Okay, danke. Frau Stagl, Föst, wissen wir alle, unglaublich können wir uns deshalb, also sozusagen, wie sinnvoll ist es, diese Maßnahmen gegeneinander auszuspielen? Sprich, weil die VÖST jetzt vorhat, ihre Hochöfen zu elektrifizieren und dadurch sehr viel eingespart wird. So viel 100 können wir gar nicht fahren auf der Autobahn. Ist das sozusagen eine Herangehensweise, die wir uns aneignen sollten? Und stimmt es, was der Herr gesagt hat, dass die Wirtschaft der Politik um Jahre voraus ist? Ich glaube, es spricht überhaupt nichts dagegen, die FÖS zu feiern, wenn sie dann umgestellt haben. Das ist noch ein bisschen teuer, aber das zu tun und dass sie sich bemühen, dass sie bei Forschungsprojekten dabei sind. Natürlich, nur leider, und das ist eine Message, die ich vergessen habe, sind wir nicht in einer Welt, wo wir Oder-Fragen haben oder Oder-Lösungen haben. Wir brauchen alles davon. Und, und, und. Wir brauchen die Föste umgestellt. Wir müssen unsere Emissionen aus dem Verkehr runterbringen. Natürlich brauchen wir ein Verbot bezüglich der Geschwindigkeit. Das wird nichts daran vorbeiführen. Es gibt ganz wenige billige Maßnahmen wie diese. Und, und, und, und. Ansonsten werden wir es nicht schaffen. Den Luxus haben wir nicht, zu sagen, das oder das. Ob die Wirtschaft voraus ist, ich bin da schon kurz, weil ich es mir nicht vergreifen habe können, zu sagen, Teile der Wirtschaft. Und ich wehre mich auch immer, über die Wirtschaft zu sprechen. Die Unternehmer, Geschäftsführer, mit denen ich spreche, das ist meistens die Ab und Gar im Sinne von Klima, die sich besonders interessieren. Manche haben eine richtige Freude, eine diebische Freude. Ich habe ein paar Gesichter vor mir. Eine diebische Freude daran, innovativ zu sein und da jetzt was Besseres zu tun. Das ist ihre Mission sozusagen. Die gibt es natürlich. Das ist Lafarge, das ist Romberg, was auch immer. Da gibt es ein paar davon, die da ganz vorne dabei sind. Dann gibt es halt auch eine Gruppe, und ich weiß nicht, wie groß die ist, aber das sind die Lagerls, das sind die Nachzügler. Die haben kein Interesse, ihr Geschäftsmodell umzustellen. Die interessiert das überhaupt nicht. Und was mich aber stört, ist, Bargirls, das sind die Nachzügler. Die haben kein Interesse, ihr Geschäftsmodell umzustellen. Die interessiert das überhaupt nicht. Und was mich aber stört, ist, dass die offensichtlich zumindest von der Interessensvertretung das Ohr mehr haben als die Avantgarde. Und das verstehe ich nicht ganz. Und da fühlen sich die, die eigentlich die Klimainnovativen sind, die fühlen sich gar nicht mehr vertreten. Und das ist ein wirkliches Problem. Einen Satz, wenn ich noch darf, das habe ich nämlich vergessen zu sagen, was ich mir wünschen würde. Sorry, es ist ein Wunsch an die Zipp, aber vielleicht kann es auch breiter sein. Was ich manchmal beobachte ist, es wird zum Beispiel Prognose Bruttoinlandsprodukt vorgetragen, dann kommen zwei Beiträge dazwischen und dann wird über das Klima berichtet. Bei der Prognose zum BIP hat es geheißen, oh, BIP steigt jetzt um mehr als wir erwartet haben, jeee, zwei Beiträge später, oje, die Klimagase sind wieder gestiegen. Als ob das nichts miteinander zu tun hätte. Und ich würde mir wünschen, und wenn es den Tag irgendwann einmal gibt, dann werde ich den feiern, dass es keine Berichterstattung über eine Wirtschaftsprognose gibt, ohne dass nicht das Uber dazu befragt wird. Und dass die, die können das nämlich genauso schnell und dirty, weil die Prognosen zur Wirtschaft sind auch schnell und dirty und das ist nicht high in Wissenschaft. Die sind natürlich gut gemacht von den Kollegen und so, so gut es halt geht. Aber das ist halt ein Versuch in die Zukunft zu schauen, das ist schwierig und das kann das Uber bezüglich der Klimagase auch in der ähnlichen Qualität. Aber das eine ohne das andere nicht mehr zu tun, das wäre wirklich the high art. Fühlt mich sehr voll. Vielen Dank, Frau Stagl, für die vielen Dinge, die Sie uns mit auf den Weg gegeben haben. Ihnen vielen Dank fürs Diskutieren, Ihnen auch für die rege Anteilnahme und für Ihr Interesse. Danke noch einmal dem Presseclub Concordia für die Gastfreundschaft und ich wünsche Ihnen allen noch einen wunderschönen Abend. Danke sehr. Applaus