Dann fange ich an. Ich bin nicht vorbereitet, dieses Panel anzumoderieren. Ich werde nur die beiden Protagonistinnen kurz vorstellen. Von der einen ist ja jetzt schon heute sehr viel die Rede gewesen, ist Simone Leustel. Sie ist Historikerin und seit 2007 am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim beschäftigt. hat sie gearbeitet zum Einsatz von archäologischen Fundgegenständen in der Pädagogik, zur Rolle der Polizei im Nationalsozialismus, zur Biografie des leitenden Arztes der Tötungsanstalt Hartheim, Rudolf Lonauer. Und 2017 war sie Kuratorin der von Ralf Pahlern, der ja auch hier ist, konzipierten Ausstellung Holocaust im Comic im Lern- und Gedenkortschloss Hartheim. Und ja, also sie war eine maßgebliche Mitorganisatorin und Mitdenkerin dieser Tagung. Den zweiten, den ich vorstellen darf, ist Gregor Holzinger. Er ist auch Historiker und seit 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Seit 2020 ist er Leiter der Forschungsstelle des Mauthausener Memorial und er hat die neuen Ausstellungen, die 2013 eröffnet wurden, in der Gedenkstätte mit Kuratier. Das ist einmal das Konzentrationslager Mauthausen von 1938 bis 1945 und die zweite sehr interessante Ausstellung Tatort Mauthausen, eine Spurensuche. zu Gregor Holzinger finden Sie auch in der Tagungsmappe, deswegen halte ich mich hier sehr kurz und bitte euch beide, ich weiß nicht, haltet ihr das zusammen? Okay, dann bitte ich euch beide auf die Bühne. Herzlich willkommen. Herzlichen Dank. Auch herzlichen Dank für die vielen netten Worte. Ich würde eher sagen, ich bin comic interessiert, leider keine Expertin, aber ich bemühe mich, da mein Wissen ein bisschen vielleicht zu erweitern. Ganz kurz als Beginn eine kurze Erklärung, wieso heißt dieses Pendel sechs Jahre später. Vor sechs Jahren hat Ralf Balland zugestimmt, dass noch einmal seine Ausstellung Holocaust im Comic gezeigt werden darf, bevor er sie dann endgültig in die Rente geschickt hat. Und dank der Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen vom Lern- und Gedenkgotschluss Hartheim wurde die Ausstellung dann aktualisiert mit Bezügen zu Österreich und Hartheim ergänzt. Und am Ende gab es neben den Schautafeln auch Vitrinen, Filmclips und Bücher zum Schmökern. Als Begleitveranstaltung haben wir damals auch ein Kolloquium veranstaltet. Und wie Florian Schwaninger vorher schon bemerkt hat, das Interesse damals war sehr groß an diesen Veranstaltungen und wir hatten immer wieder im Kopf, ob wir nicht dieses Thema wieder aufgreifen. Und heute, dank der Kooperation, der tollen Kooperation mit der Kunstuni, darf ich Sie, Euch zu dieser Tagung hier begrüßen. begrüßen. Über die Jahre der Beschäftigung mit dieser Thematik, über das gemeinsame Vorträge halten mit dem Gregor, aber auch im Zuge der Organisation dieser Tagung habe ich viele liebe, tolle Menschen kennengelernt, von denen einige hier im Raum sind, einige noch auf der Anreise und leider, wie schon erwähnt, Patrick Siegele zu Hause im Bett liegt. Und zum Auftakt für diese Veranstaltung wünsche ich jetzt Ihnen und uns nicht nur sehr viele spannende und interessante Vorträge und tolle Gespräche, sondern auch schöne Begegnungen mit vielen tollen Menschen, die sie dann auch mit nach Hause nehmen. So, und jetzt starte ich gleich weiter mit unserem Vortrag, der sich mit Comics zu Mauthausen und Hartheim beschäftigen wird, wobei wir zuerst noch einen Sprung in die Vergangenheit, nämlich in die Zeit des Zweiten Weltkriegs machen. Sie sehen hier Bilder, die Ihnen wahrscheinlich bekannt sind. In den USA wurden ja im Zweiten Weltkrieg Superhelden und Superheldinnen, aber auch bekannte Comic-Charaktere von Warner Brothers oder auch Disney für die Propaganda eingesetzt. Auschnitt des Schwarzen Chors. Der Schwarze Chor druckt den Untertitel Zeitung der Schutzstaffeln der NSDAP, Organ der Reichsführung SS. Und in diesem Artikel geht es um Jerry Siegel. Jerry Siegel ist einer der Schöpfer von Superman. Und er wird in diesem Artikel diffamiert. Ebenso wie Schuster, der zweite Schöpfer von Superman. Und vor allem werden sie diffamiert als Kinder jüdischer Emigranten. Und so ist gleich zu Beginn zu lesen, Jerry Siegel, ein geistig und körperlich Beschnittener, der in New York sein Hauptquartier hat, ist der Erfinder einer malerischen Figur, die sich eines blühenden Aussehens, eines kräftigen Körperbaus, einer roten Badehose und der Fähigkeit erfreut, mit Hilfe eines weißen Mantels durch den Äther zu fliegen. Aber nicht nur in Amerika, sondern auch die Nationalsozialisten haben sich vielfach Illustrationen für die Propaganda bedient. Genau. In NS-Deutschland gab es zwar keine Superhelden in Comicform, die glaubten, dass sie selbst Superhelden sind. Sie bedienten sich allerdings, wie Simone gesagt hat, Cartoons, um politische Gegner und sonstige missliebige Gruppen lächerlich zu machen und vollkommen überzogen darzustellen. Hier sehen Sie einige dieser antisemitischen Karikaturen aus dem Stürmer, die zeigen sollten, wie böse und wie gefährlich die Juden angeblich wären oder auch links zwei Bilder über die Ausmerzung des Kranken und Schwachen in der Natur. Die Nazis haben aber auch Cartoons für einen anderen Zweck verwendet, nämlich in Form von sozusagen Lehrmaterial für KZ-Wachmannschaften. Hier sehen Sie das Bilderbuch Falschrichtig für die Posten im KL-Dienst, das wir auch in unserer Dauerausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen zeigen. Dieses Bilderbuch dient zur Schulung der SS-Wachmannschaft im richtigen Verhalten gegenüber den Häftlingen. Also Fluchtversuche und langsames Arbeiten sollten unterbunden werden. Man sieht hier, ja, auch für die ganz Dummen dann einfach dargestellt, wie sich die Wachmannschaften zu verhalten hatten. Also ja, nicht irgendwo stehen und irgendwo hinschauen, sondern die Häftlinge genau beobachten und beim Fluchtversuch zu erschießen. Es gibt aber auch genug Beispiele von Comics oder comicähnlichen Zeichnungen, die von Häftlingen in der Haft hergestellt wurden. Auch im KZ Mauthausen arbeiteten Häftlinge ihre Erlebnisse auf und betätigten sich künstlerisch. Für sie war es, wie Überlebende immer wieder betonen, eine Frage der Selbstbehauptung, also sozusagen Kunst als Gegengewicht zur Vernichtung. Das geschah natürlich in den meisten Fällen heimlich, aber auch in Ausnahmefällen im Auftrag der SS. Relativ häufig haben Häftlinge Glückwunschkarten mit Kartons im Lager selbst gestaltet, die sie dann zu Geburtstagen oder anderen Anlässen verschickten. Hier auf der linken Seite sehen Sie die Glückwunschkarte des Spaniers Pablo Escribano vom 1. Mai 1945, also wirklich ganz kurz vor der Befreiung. Escribano war im Lager als guter Fußballer bekannt. Diese Karte widmete er seinem Freund Franz zum Geburtstag. Steht da darauf, nimm Franz das zweite Tor. Rechts die Karte ist eine weitere Geburtstagsrückwunschkarte, die der ehemalige zweite Lagerschreiber Hans Marschallek zu seinem 30. Geburtstag am 19. Juli 1944 von einem tschechischen Häftling bekommen hat. Die Zeichnungen von Giovanni Baima-Besquet aus dem Buch Deportati a Mauthausen, also nach Mauthausen deportiert, sind dann eigentlich schon fast ein richtiger Comicstrip. Diese Bildgeschichte zeigt die Ankunft im Lager Mauthausen. Also hier auf dem oberen Bild sehen Sie der Marsch vom Bahnhof zum Lager. Dann müssen die Neuankömmlinge ihre persönlichen Dinge abgeben und sich auskleiden. Dann werden sie geduscht. Nach der Dusche sitzen sie der Kälte ausgesetzt im Quarantäneblock auf dem Boden und müssen dort schlafen. Die Suppenausgabe erfolgt unter den Schlägen von Funktionshäftlingen. Darunter das Bild Leibesvisitationen und Schikanen durch die Funktionshäftlinge im Quarantänelager. Und unten rechts am Ende der Quarantänezeit Antreten zum Transport ins Außenlager Ebensee. Am letzten Bild sieht man dann die Ankunft in Ebensee. Wie man sieht, links liegen Särge. also einige haben die Deportation nicht überstanden. Und ganz links, die Figur, die man sieht, ist ein Selbstporträt von Baima Besket mit dem Untertitel Ein Todeskandidat. Er wurde im Jänner 1944 nachgeschichte zu Papier gebracht. Die ist dann im Frühjahr 1946 als Buch veröffentlicht worden und er ist kurz darauf, 27-jähriger, in den Folgen der Haft verstorben. Und er ist kurz darauf, 27-jährig, an den Folgen der Haft verstorben. Der französische Cartoonist Bernard Aldebert hat in seinem Buch Gusen 2, Kreuzweg in 50 Stationen, Cartoons vom Lageralltag abdrucken lassen, die er unmittelbar nach der Befreiung gezeichnet hat. Vor seiner Haft war er als Cartoonist für verschiedene Zeitschriften tätig. 1943 glaubte die Gestapo, in einer von ihm gezeichneten Figur eine Karikatur Hitlers zu erkennen. Das ist die Karikatur Links, wo eine Figur, die sehr ähnlich Adolf Hitler ist, die Hand nicht mehr aus der Zuckerdose bekommt. Er wurde daraufhin dann verhaftet. Im November 1943 kam in die KZ Buchenwald Mauthausen und Gusen und kehrte erst im August 1945 wieder nach Frankreich zurück, wo er dann gleich seine Erfahrungen aufzeichnete, die bereits 1946 in Frankreich erschienen. Ich zeige Ihnen jetzt vier dieser Cartoons aus dem Buch. Sie sind ziemlich detailliert. Wir nehmen daher an, dass er vielleicht schon im Lager Vorskizzen angefertigt hat. Auf der linken Seite mit dem Bilduntertitel Ein Gefangener kommt zu spät zum Appell. Rechts das Revier von Mauthausen, die Selektion der Verdammten. Also hier man sieht den Arzt stehen und einen SS-Führer die Selektionen durchführen. Dann hier auf der linken Seite Schläge regnen auf die zahlreichen Körper und rechts jeden Morgen Versammlung der Toten. Im Folgenden widmen wir uns jetzt wirklich der Darstellung von Mauthausen und Hartheim im Comic. Als Vorinformation vielleicht ganz kurz für Sie, was ist Schloss Hartheim? Schloss Hartheim war ab 1898 eine Betreuungsanrichtung für Menschen mit Behinderung und wurde nach dem Anschluss enteignet und zu einer von sechs ab August 1941 bis Ende 1944 in der sogenannten Aktion 14F13 Konsernationslager Häftlinge aus Mauthausen, Gusen, Dachau, Ravensbrück sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Insgesamt geht man von einer Opferzahl von 30.000 Menschen aus, die in einer Gaskammer ermordet wurden. Als erstes Beispiel der Darstellung von Schloss Hartheim, und das ist jetzt auch ein Comic, wo tatsächlich nur Hartheim vorkommt, das ist Mavano's Grand Prix. Es erzählt eigentlich die Geschichte des Autorennsports in den 1930er und 40er Jahren, aber Marvano baut immer wieder historische Geschichten und Personen ein, neben den fiktiven Erzählungen. Und offensichtlich war Schloss Hartheim ihm nicht nur bekannt, sondern auch wichtig. Und er hat es in zwei verschiedenen Pendels gezeichnet, sondern auch wichtig und er hat es in zwei verschiedenen Pendels gezeichnet, wobei es aber historisch nicht ganz korrekt ist, was er hier gezeichnet hat. Er hat nämlich einen Anbau an das Schloss gezeichnet, in dem dann eben das Krematorium und die Gaskammer untergebracht ist. Das war in Schloss Hartheim nicht so. Beide waren im Schloss, im Erdgeschoss untergebracht. Und spannend ist, er spricht im ersten Pendel einfach nur von der Aktion T4, ohne sie zu erklären. Aber im letzten Pendel, das sich dann am Ende des Comics befindet, erklärt er dann aber, was es mit dieser Aktion T4 auf sich hat. Und als kurze Information noch, sowohl hier bei Grand Prix als auch dann beim Weg des Königs, auf das wir dann später noch zu sprechen kommen, ist es so, dass vom Sanatorium und Erholungslager gesprochen wird. Es ist so, dass man den Konzentrationslager-Häftlingen erzählt hat, sie werden jetzt in ein Erholungslager oder in ein Sanatorium geschickt. Und in diesen beiden Comics wird eben diese Begrifflichkeit verwendet. In Sterben für die Freiheit werden die Biografien von vier Widerstandskämpferinnen vorgestellt. Das Ganze ist in eine Rahmenhandlung gebettet, wo eine junge Frau den Nachlass ihrer verstorbenen Tante aufarbeitet und dadurch die Lebensgeschichten von vier Frauen kennenlernt, die sich im Kampf gegen den Faschismus verdient gemacht haben. Pionierin Amy Johnson, die deutsche Studentin Sophie Scholl, Mitglied der Widerstandsgruppe Die Weiße Rose, die französische Frauenrechtlerin Berti Albrecht und die französische Sozialarbeiterin Mila Rasin, die im KZ-Komplex Mauthausen umkam. Am Ende eines jeden Teils ist eine kurze Biografie der jeweiligen Person abgedruckt, die dann die historischen Hintergründe ein bisschen umfangreicher darstellen sollen. Ganz kurz zu Rasin. Sie war Mitglied einer Geheimorganisation, die jüdische Kinder aus Frankreich in die Schweiz schmuggelte. Diese Geschichte wird im Comic dargestellt, genauso ihre Verhaftung. Da gibt es dann eine mysteriöse Doppelagentin, also eine fiktive Figur, die dann die vier Biografien miteinander verbindet. Ja, und dann eben kurz ihre Zeit in Mauthausen. Racine ist am 20. März 1945 bei einem Bombenangriff am Stetten ums Leben gekommen. Dort war sie als Teil eines Arbeitskommandos bei Gleisreparaturarbeiten eingesetzt worden. Ja, und die Leser sollen in diesem Comic also ein bisschen was lernen. Das Ganze ist dann grafisch aufbereitet worden. Bei der Comicserie Der Weg des Königs ist das ganz anders. Da die Interskazette Mauthausen nur als Hintergrund für eine Abenteuergeschichte, die überhaupt keinen Anspruch darauf hat, historische Details aufzuzeigen, finde ich auch okay so. Es ist ganz gut gemacht. Man sollte das Ganze halt einfach nicht allzu ernst nehmen. Es ist ein Genre. Der Comic basiert auf dem Roman Q im Original Le Roi Vert des französischen Schriftstellers Sulitzer. Es geht um die Geschichte von Rap Michael Klimrod, der, wie es auf dem Cover heißt, dank seiner ungewöhnlichen Gaben einer der reichsten Männer Amerikas wird und von seinen Gefolgsleuten der König genannt wird. Klimroth ist KZ-Überlebender, er wird in Mauthausen am 5. Mai 1945 befreit. Zu diesem Zeitpunkt ist er 16 Jahre alt und sein Ziel ist es, NS-Kriegsverbrecher zu finden und zu töten, allen voran einen SS-Führer, der ihn während seiner KZ-Haft sexuell missbraucht hat. Es kommt aber hier, wie Simone schon gesagt hat, nicht nur das KZ Mauthausen vor, sondern auch Hardtime. Und das ist besonders spannend, weil dieses Comic eigentlich aus Anfang der 90er Jahre stammt und dass eben Hardtime schon in diesem Comic auch eine entsprechend wichtige Rolle spielt. Es ist nämlich so, dass der Vater des Protagonisten aufgrund seiner körperlichen Behinderung in Hardtime ermordet wird. Also sowohl Grand Prix als auch Der Weg des Königs behandeln die Aktion T4, die Ermordung von Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen. Im Roman wird von Schloss Hartheim gesprochen, im Comic wird aus Hartheim Hartenheim, aber so genau sind wir dann nicht und freuen uns, dass Hartheim schon damals einen Part in diesem Comic eingenommen hat. Die erwähnten Personen sind alle fiktiv, es ist auch historisch, wie der Gregor gesagt hat, nicht unbedingt jetzt etwas, auf dem man groß aufbauen soll. Aber es gibt schon Details, die er offensichtlich recherchiert hat, auch wenn der damalige Forschungsstand zu NS-Euthanasie und auch zu Hardtime noch sehr gering war. Er spricht zum Beispiel in diesem Pendel mit einem Fotografen. Fotografen waren in Schloss Hartheim tätig und haben die Opfer vor ihrem Tod zur Dokumentation noch einmal fotografiert. Was ganz Besonderes ist das folgende Comic, nämlich Deportado 443. Das hat nämlich eine sehr spannende Geschichte. Antonio Hernández de Miguel ist Autor des Buches Los últimos españoles de Mauthausen und er hat dieses Buch seinem Freund Antonio Hernández Marín gewidmet, der die Gefangenennummer 443 in Mauthausen hatte. Das Buch ist erschienen 2015 und er wollte für dieses Buch Werbung machen und hat einen Twitter-Account eingerichtet, in dem er drei Monate lang jeden Tag einen Eintrag erstellt hat, der Erlebnisse und Erzählungen von Überlebenden enthält. Daraufhin hat sich der Illustrator Jonas Inesis bei ihm gemeldet und mit dem Vorschlag, man könnte das ja eigentlich illustrieren und einen Comic daraus machen. Das ist dann auch passiert und das Comic ist 2017 erschienen. Interessant ist unter anderem, dass die Darstellungen der Orte, nämlich Mauthausen und Gusen, sich in der grafischen Darstellung unterscheiden. Für Gusen wird fast eine Holzschnittart verwendet. Das Ergebnis ist dann keine stringente Erzählung, sondern eine Aneinanderreihung von Situationen und Ereignissen, um den Alltag eines Häftlings im KZ Mauthausen zu erklären. Es ist ein einziger recht emotionaler Monolog und der Großteil der Zeichnungen beruht auf Fotos, die aus dem KZ Mauthausen überliefert sind. Das ist dann, wie bei dem Beispiel, klar ersichtlich, teilweise auch ein bisschen problematisch, weil die Fotos, die es aus der aktiven Zeit des Lagers gibt, Propagandaaufnahmen der SS sind. Sie sehen hier ganz gut den Vergleich zwischen den Zeichnungen und den Fotos, auf denen sie basieren. Also sie sind einfach quasi abgemalt. Spannend ist, dass wir jetzt drei Comics hatten, die sich mit Hartheim auseinandersetzen und in allen Comics wird ein bisschen was anderes behandelt. Und auch hier ist es besonders spannend. Es geht nämlich um ein Häftlingskommando, das 1944 im Dezember eingesetzt wurde, um Hartheim wieder rückzubauen. Das heißt, die Nationalsozialisten haben versucht, alle Spuren zu verwischen. Und dieses Spurenverwischen wurde einem Häftlingskommando aus Mauthausen aufgetragen. Und es geht um Miguel Juste, der eben in der Zeichnung erwähnt wird, dass er nach Hartheim kommt, um eben diese Rückbauarbeiten vorzunehmen. Und von Miguel Juste haben wir eine Art kleine Flaschenpost, weil Juste hat bei den Rückbauarbeiten bei einer Tür, die er zugemauert hat, eine Flaschenpost eingemauert, indem er eben einen Hinweis hinterlassen wollte von seiner Tätigkeit. Und diese Flaschenpost wurde gefunden und eben seine Idee des Beweis-Hinterlassens ist somit auch geglückt. Prisionero in Mauthausen ist ein ziemlich bizarrer Comic, aber den muss man hier auch auf jeden Fall erwähnen, weil er spielt auch in Mauthausen. Die Hauptfigur ist ein Spanier, Juan Placambo, der von Schuldgefühlen zerfressen als Kriegsverbrecher gesucht wird, weil er Kapo in Mauthausen war. In das KZ kommt er deshalb, weil er von einem Gestapo-Offizier dorthin geschickt wird, der mit Juan ein soziologisches Experiment durchführen und ihn zu einem willfährigen Instrument machen möchte. Er schreibt daher dem Kommandanten des KZ Mauthausen im Comic ein Faust-Dietrich-zur-Linde, einen Brief, in dem er ihm seinen Plan darlegt und Juan wird dann zu einem Spielball zwischen dem Lagerkommandanten und dem Gestapoman, die ihn nach und nach zu einem Handlanger der SS machen. Der Schluss des Comics ist dann wirklich komplett wäre. Also ich muss das jetzt spoilern, aber ich weiß nicht, ob Sie vorhaben, das Comic zu lesen. Juan ist nämlich eigentlich gestorben und seine Erzählung und die angebliche Verfolgung durch die Justiz war einzig eine Halluzination, als er im Sterben lag. Der Gestapo-Mann hingegen lebt als Pfarrer getarnt in Kohlschuld, einem finsteren kleinen Ort in der Nähe Mauthausens, wo er Kinder ermordet und ein Kreuz anbetet, auf dem Juan hängt. Ja, also die Intention dahinter habe ich leider nicht verstanden. Aber Hardtime kommt auch vor. leider nicht verstanden, aber Hardtime kommt auch vor. Und auch in dem Zusammenhang, also Hardtime von Klippen umgeben, Todesvögel wie immer, also auch Hardtime, wobei der Text oben historisch korrekt ist, aber die Darstellung, offensichtlich wollte man da nochmal etwas verschärfen. Vor allem ist es vielleicht auch spannend für diejenigen von Ihnen, die Hatham nicht kennen. Hatham war zur damaligen Zeit auch umgeben von Feldern, Wiesen und einem kleinen Dorf, dessen Zentrum direkt hinter dem Schloss war. Aber es passt zur Gesamtkonstruktion dieses Comics, dass auch Hardtime dann recht düster konstruiert wird. Ja, jetzt möchte ich noch vier relativ neue Graphic Novels vorstellen, in denen nicht nur der KZ-Komplex Mauthausen-Gusen im Zentrum steht, sondern deren AutorInnen sich auch offensichtlich, im Gegensatz zu dem vorher vorgestellten, eine möglichst realistische Darstellung und das Halten an historische Fakten zum Ziel gesetzt hatten. Und in allen vier steht das Schicksal der spanischen Häftlinge im Mittelpunkt. Das erste ist der Track. Der Track erzählt anhand einer Familiengeschichte rückblickend, wie die Spanier eigentlich nach Mauthausen gekommen sind. Es geht um ein Paar, das 1939 mit dessen achtjähriger Tochter aus Barcelona vor den Faschisten nach Frankreich flieht. Dort kommen sie in verschiedene Internierungslager, weil die Franzosen Männer und Frauen mit Kindern getrennt hatten. Das alltägliche Leben in diesen Lagern wird recht gut beschrieben. Es waren umzäunte Zelte am Strand, wo extrem schlechte Bedingungen herrschten. Die Franzosen versprachen in Spanien eine Familienzusammenführung unter der Voraussetzung, dass sie nach Spanien zurückkehrten, was die natürlich nicht wollten, weil es sich ja um politisch Verfolgte handelte. Als angesichts des drohenden Krieges immer mehr französische Männer zur Armee eingezogen wurden, suchte man in den Internierungslagern nach Arbeitskräften, die dann gewisse Arbeiten übernehmen konntennommen und mit Zügen abtransportiert, ohne zu wissen wohin. Sie glauben, dass sie wieder nach Spanien zurückgebracht werden, finden sich aber im KZ Mauthausen wieder, wo sie sterben wie die Fliegen. Bis zu dem Zeitpunkt, als die ersten Sowjets ins Lager kamen, weil dann rückten sie ein bisschen aus dem Fokus der SS raus. Aber zu diesem Zeitpunkt waren von den rund 5000 spanischen Häftlingen wirklich nicht mehr viele im Leben. Mehr als 4200 sind in Mauthausen umgekommen. Das alles wird hier in einer wirklich interessanten und spannenden Geschichte erzählt. Das Trauma der Überlebenden wird eigentlich auch ganz gut gezeigt. Es kommt dann auch zu einer späten Familienzusammenführung und es gibt ein recht unkitschiges Happy End. Mauthausen von Jordi Pedro ist bei Bahöpux erschienen und erzählt die Geschichte von Francisco Aura, der 2018 kurz vor seinem 100. Geburtstag verstorben ist und der mehr als vier Jahre lang im KZ Mauthausen inhaftiert gewesen war. Die Story ist fast ausschließlich an Mauthausen angesiedelt, erzählt aber ebenfalls die Geschichte, wie Aura als Veteran des Spanischen Bürgerkriegs nach Mauthausen gekommen ist. In verschiedenen Kapiteln, also Flucht, Solidarität, Befreiung etc., wird der Alltag im Lager dargestellt. Dafür werden auch einige der bekannten ikonischen Bilder stilisiert. Hier etwa rechts die Todesstiege oder links das bekannte Bild in den Garagenhof mit dem SS-Mann am Maschinengewehr oben. Ganz wesentlich ist, dass das auch Gusen vorkommt. Also es gibt ein ganzes Kapitel zu Gusen, denn genau wie für die Polen war das KZ Gusen auch für die Spanier da im Begriff von Vernichtung durch Zwangsarbeit und ist auch heute noch in deren kollektiven Gedächtnis diesbezüglich verankert. Die Befreiung und die unmittelbare Zeit danach werden dann auch noch eingehend behandelt. Am Ende gibt es Nachworte seiner drei Kinder Carmen, Javier und Lucia. Ein Comic, der auf Deutsch ebenfalls bei Bar Höbux erschienen ist, ist der Fotograf von Mauthausen. Hier wird die Geschichte von Francisco Boisch erzählt, einem spanischen Mauthausen-Häftling, dem wir mehr oder weniger die ganzen Fotos aus der aktiven Zeit des Lagers zu verdanken haben. Auch hier wird relativ schonungslos und realistisch der Alltag im KZ Mauthausen gezeigt und eine wirklich spannende Geschichte erzählt. Beusch, ein Fotograf, der im Spanischen Bürgerkrieg gegen die faschistischen Truppen von Franco gekämpft hatte, war seit Jänner 1941 im KZ Mauthausen inhaftiert. Wegen seinen fachlichen Kenntnissen kam er als Gehilfe zum Erkennungsdienst der politischen Abteilung. Hier im Erkennungsdienst wurden Fotografien sowohl von Häftlingen als auch von SS-Angehörigen gemacht, Besuche von NS-Prominenz fotografisch festgehalten. Also wir haben zum Beispiel einige Fotos von einem Himmlerbesuch oder auch vom Albert Speer. Ja, dann wurde auch der Lagerausbau dokumentiert. Aber es wurden auch, und das ist ganz wesentlich, Unfälle, Selbstmorde oder sogenannte Erschießungen auf der Flucht, also das waren in Wahrheit großteils vertuschte Morde, fotografisch festgehalten. Boisch war bei unzähligen dieser Tatortfotos dabei und hat dann irgendwann angefangen, mit Hilfe von anderen spanischen Häftlingen Fotonegative auf recht abenteuerlicher Weise aus dem Lager zu schmuggeln. Er hat dann auch noch die Befreiung fotografisch festgehalten. Und diese Tatortfotos, die er rausgeschmuggelt hat, hat er dann bei den Dachau-Mauthausen-Prozessen und auch in Nürnberg eingebracht, wo er allerdings ziemlich enttäuscht wurde, weil die Amerikaner nur einen paar wenigen interessiert waren. Also die haben gesagt, ja, 20, 30 Fotos reichen als Beweismittel, danke. Und er hatte aber zehntausende Fotos. Er starb dann 1951, nur 30 Jahre alt, in Paris an den Folgen der KZ-Haft. Ja, diese ganze Geschichte wird in dieser Graphic Novel erzählt und im Anhang gibt es dann auch noch einige kontextualisierende Artikel dazu. Zum Schluss noch ein wirklich brandneues Comic. Es ist in den letzten Tagen erschienen, in Spanien. Und es stammt vom seltenen Zeichner wie der Fotograf. Quattro Cordobeses en el Inferno, also vier Cordobaner, sagt man das so? Vier aus Cordoba in der Hölle. Auch hier kommt Beusch vor, also rechts sehen Sie Francisco Beusch mit seiner Aussage vor dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess. Generell geht es hier um das Schicksal von vier jungen Männern aus Cordoba, die nach Mauthausen deportiert wurden. Auch hier ist das KZ Gusen Thema, auf dem Bild links unten. Und auch der Alltag im Lager, rechts zum Beispiel, das Fußballspielen wird behandelt. Der Tötungsanstalt Hardheim wird hier ebenfalls eigentlich ziemlich viel Raum gegeben. Genau, also ich freue mich jetzt sehr, Ihnen das Original zu zeigen, das am Dienstag in der Post war. Es war mehr Zufall, weil die Initiatoren dieses Comics, Stolpersteine Cordoba, sich an die Dokumentationsstelle Hartam gewarnt haben um Bildmaterial. Und so haben wir von diesem Comic erfahren. Und dann haben wir ihn nicht mehr loslassen. Und wir haben die Erlaubnis bekommen, es hier zu zeigen. Wir haben vorab die Druck-PDF gekriegt, weil nicht sicher war, ob es auch tatsächlich dann schon erschienen ist. Aber wie gesagt, seit Dienstag ist es bei uns im Haus. Das Tolle ist, dass Hardtime diesmal mehr Raum hat. Es ist wirklich die Geschichte von der Ankunft der Häftlinge bis zu ihrem Tod in diesem Comic festgehalten. Es geht um vier junge Männer aus Cordoba. Zwei dieser jungen Männer haben das Lager überlebt und zwei wurden eben in Hardheim ermordet. Natürlich ist die Geschichte zum Teil auch fiktiv, aber dieses Comic ist diesen vier jungen Männern gewidmet. Ein weiteres Comic, in dem Hartheim Platz findet, ist Insekten von Regina Hofer und Leopold Maurer. Was es damit auf sich hat, werden wir aber morgen von den beiden selbst erfahren. werden wir aber morgen von den beiden selbst erfahren. Und jetzt zum Ende noch einen kurzen Exkurs zu Comics, die in einer Verbindung mit Schloss Hartheim stehen. Das erste, das ich Ihnen zeigen möchte, ist Wolverine, Prisoner No. 0. Es geht um das Lager Sobibor. Es geht um das Lager Sobibor. In der Aktion Reinhard wurden drei Vernichtungslager aufgebaut, nämlich Sobibor, Belzec und Treblinka, mit dem Sinn, die jüdische Bevölkerung gerade im Generalgouvernement zu ermorden. Und beim Aufbau sowie bei der Führung dieser Lager hat man auf das Know-how der Personen zurückgegriffen, die in der Euthanasie tätig waren. Und dieses Comic spielt eben in Sobibor. Es geht darum, dass Wolverine ein widerständiger Häftling ist, in dem er nicht spricht. Das war der Zugang von Mark Miller, der das Comic konzipiert hat. Er hat lange Zeit nicht gewusst, wie er es darstellen kann, einen Superhelden an einen solchen Ort zu versetzen und Will Eisen hat ihm damals den Tipp gegeben, bleib bei den historischen Tatsachen und lass Wolverine nicht sprechen. Ein sehr spannendes Comic, dünnes Hefterl, sicher lebenslesenswert. Und ein zweites wäre Death Camp Uprising, das aus England stammt, für Jugendliche konzipiert ist, im Alter zwischen neun und zwölf Jahren. Meine persönliche Meinung ist, nicht neun und zwölf Jahre, sondern deutlich älter. Und das allerletzte, was ich jetzt noch ganz kurz zur Sprache bringen möchte, ist ein relativ neues Comic, auch Contrabasso, die Kinder der anderen. Es spielt in Madrid 1956. Es ist toll recherchiert, es ist toll gezeichnet und ich werde nicht spoilern, damit Sie, falls Sie Interesse haben, dieses Comic auch wirklich lesen. Die Bilder sind toll. Also man verliert sich in dieser Detailhaftigkeit aller Bilder. Und wieso Bezug zu Schloss Hartheim oder wieso Bezug zu der NS-Geschichte? Es geht um Ärzte, die nach den eugenischen Gedanken handeln. Es gibt einen Rückblick in den Zweiten Weltkrieg, wo offensichtlich in den Lager, in den Konzentrationslagern die Rotspanier untersucht wurden, um nach außen hin bestätigen zu können, dass diese geistig minderwertig sind. und wie gesagt, diese Ideen und das Weitertragen dieser Ideen in das Madrid der Jahre 1965 oder 1956, Entschuldigung, wird dann auch nochmal in diesem Comic thematisiert. Es ist ein Krimi, er ist spannend toll konstruiert, lesen Sie ihn. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Wir haben ja leider keinen Moderator, das heißt, wir werden uns jetzt selbst moderieren. Und wir haben noch ein paar Minuten für Fragen. Ja? Ich hätte zwei. Eine? Ich hätte gerade zwei. Eine kurze Nachfrage noch. Am Anfang habt ihr ja noch von der NS-Zeit gesprochen. Gibt es eigentlich Mikro? Kann ich eins von denen geben? Okay. Entschuldigung. Also ich habe, geht's? Ich habe zwei Fragen. Das erste noch zum Anfang von eurem Vortrag. Gibt es eigentlich aus Hardtime auch Zeichnungen oder Cartoons oder gibt es sie nur aus Mauthausen eigentlich? Also wir wüssten nichts, dass es irgendwas gibt. Es war ja eigentlich auch nicht mehr wirklich irgendwas im Haus. Okay, und meine zweite Frage ist jetzt nochmal an euch als HistorikerInnen. Wie geht es euch damit, wenn eben Sachen nicht historisch korrekt dargestellt werden? Mir fällt es nämlich immer wieder auf bei Mauthausen, wenn man die Orte gut kennt, regt einem das, finde ich, schon sehr auf. Wenn das einfach auch bildlich nicht stimmt, in Mauthausen gehen immer alle Häftlinge in den SS-Garagenhof hinein, obwohl das eigentlich gar nicht der Eingang war, wo die Häftlinge normalerweise reingegangen sind. Aber wie geht es euch jetzt damit, wenn solche Sachen eben nicht korrekt dargestellt werden? Oder ist es euch dann nur vielleicht wichtig, aus der historischen Perspektive, dass der Text stimmt? Oder soll es visuell auch stimmen? Also es wäre natürlich um vielfache schöner, wenn es stimmen würde. Gerade bei Hardtime stimmt es zu 99 Prozent nicht. Es ist auch jetzt zum Beispiel bei dem, obwohl die so mit uns in Kontakt waren, ist wieder die Aktion T4 und 14F13 vermischt, also in der Darstellung. Aber das ist eine Nebensache. Historisch wird es immer korrekter. Aber ich denke mir, es findet Platz in Graphic Novels. Das heißt, es werden Leute aufmerksam gemacht auf den Ort. sehr wir uns bemühen, ist trotzdem Schloss Hartheim noch ein Ort, der nicht so bekannt ist. Und ich denke mal, je mehr auch in solchen Medien Hartheim auftaucht, desto mehr Interesse entsteht vielleicht auch. Ich finde, es kommt immer auf den Anspruch drauf an, den ein Comic hat. Also eben sowas wie der Weg des Königs. Ich meine, der will unterhalten. Da kommt Mauthausen einfach nur irgendwie vor. Es ist einfach nur ein Schauplatz. Aber eben bei eben sowas ist es dann schon ein bisschen ärgerlich. Also beim Fotograf von Mauthausen hat der Autor mit uns sehr eng zusammengearbeitet, hat noch das Script geschickt vorab, damit ja keine historischen Fehler drin sind, weil es ihm wahnsinnig wichtig war. Und das ist natürlich schon super, weil so kann man natürlich Wissen auch ganz anders vermitteln. Und wenn dann halt einfach irgendwelche gravierenden Fehler drin sind, dann werden die halt auch mitvermittelt und das ist halt dann natürlich schon schade. Aber wie gesagt, insgesamt denke ich mir immer, ja, bei Genre ist es halt so. Ich hätte eine kurze Nachfrage. Könntet ihr etwas mehr sagen über die Intentionen und über die Verlage? Sozusagen, das ist ein bisschen angeklungen, sozusagen, die Intention geht immer sehr stark in die Vermittlung. Warum soll Graphic Novels entstehen? Oder wie kann man das genauer beschreiben? Was ist die Intention der Graphic Novels, die ihr beschrieben habt? Ist das tatsächlich so der Vermittlungskontext? Viele Gedenkstätten arbeiten ja ganz stark mit Graphic Novels in der Vermittlung. Oder ist es eher tatsächlich die Unterhaltung? Einfach mit diesem Entstehungszusammenhang. Also bei den letzten vier würde ich auf jeden Fall sagen, es ist ganz stark Vermittlung. Bei den anderen ja teilweise Unterhaltung, ich meine bei dem Präsidium keine Ahnung, das wüsste man nicht, aber wie gesagt, ich finde, man merkt es auch eigentlich sofort, wenn man es liest, was die Intention war. Also wenn eben Mauthausen oder Hardtime irgendwie eingebaut sind, dann war es halt, weil es halt der Handlung weiterhilft, aber wenn es tatsächlich um die Geschichten geht, also mittlerweile wird einfach wahnsinnig viel an historischen Fakten mittels Graphic Novels einfach vermittelt, weil das einfach super funktioniert. Und wir merken das auch wahnsinnig gut. Gerade der Fotograf von Mauthausen ist jetzt, glaube ich, die vierte Auflage in der Deutschen, ist auch in extrem viele Sprachen übersetzt worden. Also das funktioniert einfach gut, weil es ja historischen Inhalt vermittelt, aber einfach nicht auf trockene Weise, sondern mitreißend, vielleicht auch unterhaltsam. Also ich würde bei dem nicht unbedingt auf Unterhaltung tippen, aber einfach Spannung auch und aber gleichzeitig eben wirklich kompetente Wissensvermittlung. Und ich glaube, gerade bei den Spanischen darf man auch nicht außer Acht lassen, die Gedenkkultur der Spanier. Also gerade Richtung Rot-Spanier. Ich glaube, das ist schon in Spanien jetzt auch ein Grund, wieso vermehrt diese Graphic Novels kommen, weil sie eben auch junge Leute ansprechen wollen. Also das wird auch dann oft gesagt, das ist ein Medium, mit dem können wir auch an junge Leute leichter herantreten. Und wie gesagt, es ist ja in Spanien, tut sich ja wirklich gerade viel. Und da hat es sicher mit dieser Gedenkkultur, historischen Vermittlung auch stark zu tun. Und auch mit der Comic-Kultur. Also das ist ja bei uns etwas ganz anderes als in Frankreich, Spanien und Italien, wo einfach Comics immer schon für sowas genutzt wurden. Bei uns war halt Comics immer ja, also Schundhefteln, hat man halt gesagt, in meiner Kindheit oder Jugend. Da hinten war noch eine Frage. Also ich habe gerade das Mikro, da mache ich mal, oder? Ah, ja. Sorry. Da hinten war dann auch noch eine. Ja, ganz, ganz herzlichen Dank. Eine kleine Frage, in welchem Umfang setzt ihr denn Comics tatsächlich in der Bildungsarbeit ein? Und damit verbunden, so ein bisschen verbunden mit der Frage, wo ist denn sozusagen die Grenze? Also wie historisch korrekt muss es sein, damit ihr findet, dass es wichtig ist, dass ihr diese Quelle nutzt? Ich muss ja gestehen, wir setzen es eigentlich nicht wirklich an in Schloss Hartham Ich glaube wir auch nicht wirklich Ja, ich habe so diese Geschichten Geschichte, die so, was aber eigentlich jetzt von dem ein bisschen abweicht aber nein, also so dass wir wirklich sagen, wir haben jetzt Graphic Novels, mit denen wir arbeiten, eigentlich nein ja, also wir verwenden es manchmal bei Einstimmungen, für Einstimmungsübungen oder so Einstiegsgeschichten in Vermittlungsprogramme, wo wir ein Graphic Novel als Beispiel haben oder einen Auszug. Aber so, dass wir wirklich sagen, wir arbeiten bewusst in der Vermittlung damit nicht oder noch nicht. Aber Evelyn, wir haben ja eine Kollegin aus der Vermittlung da. Bitte, vielleicht kannst du da was dazu sagen. Also ich arbeite auch als Vermittlerin an der Gedenkstätte Mauthausen und es gibt bei uns das Projekt Lebenswege nach Mauthausen, wo es ursprünglich als Comic geplant war und wo dann aber klar war, von dem Zeitrahmen, den wir zur Verfügung hatten oder quasi mit dem es angefangen hat, war klar, das geht sich mit Comics nicht aus. Also wurden das illustrierte Hefte und die Zielgruppe sind Jugendliche ab 14 und bis jetzt gibt es 14 Biografien, das sind Opfer, Täterinnen und auch Menschen aus der Umgebung und es wird gerade erweitert mit weiteren sechs und jetzt gerade wurden die ins Englische übersetzt, auch damit die nicht nur für ein deutschsprachiges Publikum erreichbar sind, sondern auch englischsprachig eben für die Internationalen. Aber das sind Illustrierte, das sind junge Illustratorinnen, die da mitgearbeitet haben und mitarbeiten. Und das ist halt illustrierte Texte, aber keine Comics. Aber es wird mit Bildern gearbeitet. Wir haben noch eine Frage, können wir noch annehmen, haben wir gesagt. Die Dame wollte schon. Wir haben noch eine Frage können wir noch annehmen, haben wir gesagt hinter der E-Mail wollte ich schon die Dame wollte schon Dann darf der Ralf, wenn er mag Das ist jetzt nicht direkt eine Frage sondern eine Antwort vielleicht Ich komme aus München da gibt es ja das KZ, die Erinnerungsstätte Dachau und da finden zum Beispiel Führungen statt wo dann auch ganz gezielt Comics eingesetzt werden. Das heißt, man besucht dann Orte im Konzentrationslager und zeigt dann, wie das in den verschiedenen Comics dargestellt wurde. So einfach zum Vergleich und damit man da auch ein Gefühl für bekommt. Und da wird dann darüber halt auch diskutiert. Also da wird das ganz bewusst auch eingesetzt. Danke. Gut. Die. Gut, die Angela zeigt, wir haben die Zeit erfolgreich überschritten, obwohl wir mehr Zeit hatten. Und zwar Pause. Es gibt guten Kaffee, gutes Süßes, super Schokolade von Martin Mayer aus Meckenhofen, der uns da auch ein bisschen gesponsert hat. Und wir würden fortsetzen um 15.45 Uhr mit dem Pendel, das dann Gerald Lambrecht übernimmt. Vielen Dank.