So, einen schönen guten Abend allseits. Ich freue mich sehr, dass Sie alle da sind. Herzlich willkommen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Universitätsangehörige, liebe Gäste. Die Antrittsvorlesung von Anna Adacker, die mit 1. Januar 2023 die Professur für partizipative Bildgestaltung an der visuellen Kommunikation an unserem Medieninstitut übernommen hat. Und ich grüße natürlich zuallererst und im Mittelpunkt Anna Adacker sehr herzlich. Zusätzlich, ich habe es gerade erfahren, ist es uns eine große Freude, dass die Vizepräsidentin des FWF, des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Gerlinde Mautner bei uns ist. Ich begrüße sie ebenfalls sehr herzlich. Es ist ja bei uns nicht immer so, dass Vizepräsidentinnen oder Präsidentinnen von Förderfonds da sind. Also großartig, dass Sie bei uns sind. Herzlich willkommen. Aber jetzt geht es um Anna Adaka. Zur Person ein paar Worte. Sie wollen ja dann schließlich den Vortrag von ihr persönlich hören. Also Künstlerin. Künstlerin lebend in Wien und arbeitend in Wien und Linz. Geboren 1976, Studien der Philosophie, der Politikwissenschaften in Wien und in Paris. Dazu ein Studium der Konzeptkunst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Also schon einmal für sich ein durchaus spannender Reigen. Im Anschluss lehrte sie an unzähligen Einrichtungen und Institutionen, was Universitäten betrifft. So ist es auf jeden Fall die Zeppelin-Universität in Friedrichshafen, die ich nennen will, die Merz-Akademie in Stuttgart und die Universität Wien. Natürlich viele Ausstellungen als Künstlerin, Publikationen Sonderzahl, also die Publikationsliste ist auch online nachzulesen, zu versuchen, da etwas daraus zu zitieren und als quasi Leuchtturm herauszunehmen, ist gar nicht so einfach. Ihre Arbeiten wurden und werden international gezeigt, zum Beispiel in New York oder in Madrid in Ausstellungen. Besonders interessant, wichtig und bemerkenswert für mich zumindest ist, dass Anna Adacker Mitglied der Vereinigung Bildender Künstlerinnen der Wiener Sezession ist und war und dass sie als erste Vertreterin für künstlerische Forschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen wurde. an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen wurde. Also ein durchaus damals, heute auch nicht minder exotisches Fach, künstlerische Forschung an der ehrwürdigen Akademie der Wissenschaften. Und das durch eine Frau. Großartig. Und, persönlich ein Eindruck, ich kann mich gut erinnern, an unser Gespräch im Rahmen der Berufung. Berufungsverhandlungen nennt man das gemeinhin. Es war circa Ende August 2022. Es ging um den Beginn für die Professur und sie meinten, es wäre vielleicht doch besser, über den Beginn nachzudenken und einen späteren Beginn als den ursprünglich intendierten Oktober 2022 zu wählen. Sie wollte noch ihr Habilitationsvorhaben vorantreiben, ein Vorhaben, das mithilfe des Habilitationsstipendiums aus dem Elisarichter PEG-Programm des FWF finanziert war. Und sie hätte immerhin auch ein Projekt der Akademie der Wissenschaften, das sie mitbringen wolle. Eine namhafte Fördersumme wurde so nebenbei genannt und dazu eine Postdokstelle, die damit verbunden sei. Ich schluckte, dachte, oh, diese Berufung wollen wir vornehmen, wie großartig, dachte aber gleichzeitig, wie lang wird sich das wohl hinziehen? Durchaus bedrückt ging ich also in die nächste Phase des Gesprächs und es kam ein nächster Satz von Anna Adacker, für mich die Erleichterung. Sie sinnierte und sagte, naja, Oktober 22 wird vielleicht nicht gehen, aber Jänner 23 sei gut möglich und sei auch machbar. Ich atmete durch, fand es unglaublich und finde es noch immer unglaublich, wie alles geschehen konnte und wie alles in so kurzer Zeit in die Wege geleitet werden konnte. Und heute haben wir die Antrittsvorlesung. Mit 1. Jänner haben Sie an der Abteilung Visuelle Kommunikation Ihre Professur aufgenommen. Ich habe schon gesagt, für die, die es nicht wissen, dort beheimatet sind zwei Studienrichtungen, ein Bachelorstudium Grafik, Design und Fotografie und ein zweijähriges Masterstudium Visuelle Kommunikation. Den Studierenden soll ermöglicht werden, mit unterschiedlichen analogen und digitalen Medien aus dem Bereich der visuellen Kommunikation umzugehen. Neben dem Erlernen handwerklich oder formaler Fähigkeiten in den Bereichen Druckgrafik, Typografie, Fotografie und neuen Medien werden die Studierenden ermutigt, die Grenzen der visuellen Kommunikation zu erkunden und den zunehmenden Anforderungen und der Komplexität ihrer eigenen Disziplin mit inhaltlich-konzeptuellen Ansätzen zu begegnen. inhaltlich-konzeptuellen Ansätzen zu begegnen. Gerade der zweijährige Master Visuelle Kommunikation und Tina Frank, die die Abteilung leitet, wird es bestätigen, bewegt sich zwischen experimenteller Gestaltung und konzeptioneller Arbeit. Anna Adaker untersucht in ihrem Werk speziell, welche Rolle Bilder für unsere Wahrnehmung von Realität haben und haben können. Dieser ihr ureigenster künstlerisch forschender Ansatz, ihre Perspektive, vermittelt sie Studierenden der visuellen Kommunikation hochkompetent und sehr praxisbezogen. In diesem eben skizzierten fachlichen Kontext, in dem fachlichen Bezugsfeld, steht die heutige Antrittsvorlesung. Es geht um Fragen der Wirklichkeit. Es geht, ich zitiere, um Fragen der Wirklichkeit, gewebt aus Bildern und Worten. Anna Adacker, wir sind gespannt auf den Vortrag. Vielen Dank für die freundliche Einführung. Schön, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Ich begrüße auch die, die vielleicht hier online das verfolgen. dieser antrittsvorlesung und ich werde eben heute als bildende künstlerin zu ihnen sprechen ich bin aber nicht die unsere rektorin hat es gerade erwähnt ich bin nicht am institut für bildende kunst gelandet sondern ich bin am institut für medien und zwar an der abteilung für visuelle kommunikation ich fühle mich da aber sehr gut aufgehoben und auch eigentlich gut angekommen und ich werde versuchen, in meinem Vortrag Ihnen zu vermitteln, was meine Arbeit mit visueller Kommunikation möglicherweise zu tun hat. Unsere Rektorin hat es schon erwähnt, ich habe ein Doppelstudium von Philosophie und Politikwissenschaften und der Konzeptkunst gemacht. Und für mich hängt das beides irgendwie zusammen. Also das heißt, die Kunst machen ist für mich eine Art Fortsetzung der Philosophie mit anderen Mitteln. Und in beiden Fällen geht es für mich um den Versuch, die Welt zu beschreiben und dadurch, dass wir sie beschreiben, auch irgendwie fassbar zu machen und sie zu verstehen. In der Kunst ist dieser Versuch, den man ja auch mit den Wissenschaften ganz allgemein verbinden könnte, sehr oft damit verbunden, dass man Bilder oder Abbilder macht. Bilder zu machen ist ja auch etwas, was die Naturwissenschaften machen in ihrer Forschung, die oft nicht nur mit fotografischen Mitteln, sondern mit einem ganzen Arsenal von bildgebenden Verfahren arbeiten, die teilweise auch dann in den Künsten verwendet wurden. arbeiten, die teilweise auch dann in den Künsten verwendet wurden. Und in der Kunst arbeitet man eben auch oft mit Bildern und Abbildern, aber anders wie mir scheint, und ich glaube, in dem Rahmen kann man das sagen, weil man, wenn man das auf der Akademie der Wissenschaften sagt, wo viele Naturwissenschaftler sind, dann schreien die alle auf. Aber anders als in den Naturwissenschaften, wo mir manchmal scheint, dass das Bild als solches nicht wirklich in Frage gestellt wird oder es keinen Diskurs darüber gibt, welche Funktion das Bild eigentlich hat, innerhalb von dieser Forschung, ist das in der Kunst sehr wohl ein Thema. Das heißt, in der Kunst ist es sehr wohl ein Thema, wie, also ist die Frage, wie Bilder gelesen werden und welchen Realitätsbezug sie haben, sehr präsent. Wenn wir uns nicht nur in einem metaphorischen Sinne versuchen, ein Bild zu machen, sondern eben als Künstlerin, so wie ich das tue, tatsächlich Bilder produzieren, also tatsächlich Bilder herstellen, die ausgestellt werden, dann sind diese Bilder in der Welt und wenn sie in der Welt sind, dann schaffen sie auch so etwas wie eine eigene Realität. Welt sind, schaffen sie auch so etwas wie eine eigene Realität. Und das gilt insbesondere heute und immer mehr im Zeitalter der digitalen Fotografie und der sozialen Medien, wo Bilder wirklich allgegenwärtig sind und eigentlich so etwas, also da ist es offensichtlich, dass die Bilder so eine Art eigene Realität schaffen. Ein ganz einfaches Beispiel für diese realitätsstiftende Funktion von Bildern ist dieses Klassenfoto, das mir bei der Vorbereitung zu diesem Vortrag wieder eingefallen ist. Das ist so etwas wie die allererste Arbeit, die ich als Künstlerin gemacht habe. Ich habe nicht das Foto gemacht. Das Foto hat Peter Codera gemacht, der zu der Zeit, als ich studiert habe, das Fotostudio an der Akademie der Bildenden Künste geleitet hat. Aber für mich ist dieses Foto insofern ein Ausdruck davon, dass Bilder realitätsstiftend sind, weil, da muss ich ein bisschen länger ausholen, ich habe eben studiert ab 1999 in hatte, die Klasse von Wolfgang Holliger, der zusammen mit vielen anderen männlichen Malerkollegen, da sind viele von denen auf einmal in Pension gegangen. Und es gab einen Generationenwechsel an der Akademie der Bildenden Künste und viele neue internationale Künstlerinnen sind gekommen. Und dadurch, dass sie gekommen sind, das war für mich auch ein Anreiz, dann wirklich Kunst zu studieren. Und es gab aber jetzt, es gab sozusagen diese Klasse und in dieser Klasse waren ungefähr 70 Leute inskripiert, von denen die Hälfte eigentlich noch gemalt hat und von Wolfgang Holliger aufgenommen wurde. Die andere Hälfte, zu der ich auch gehört habe, ist von René Green aufgenommen worden. René Green hat hauptsächlich Leute genommen, die in irgendeiner Art einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund in Ethnologie, Psychologie, Philosophie oder Politikwissenschaften hatten. Oder Politikwissenschaften hatten. Und diese große Masse von Personen hat eigentlich in dieser Form als Klasse nicht wirklich existiert. Also von diesen 70 Personen kenne ich vielleicht 20 beim Namen. und ein Großteil ist überhaupt gar nicht gekommen. René Green war, wie das damals auch noch üblich war, also wie ich begonnen habe zu studieren, hat sie noch in New York gelebt, ist ungefähr einmal im Monat nach Wien gekommen und dann ist ein Teil dieser Personen zu den Seminaren gekommen, ein anderer Teil auch nicht. Aber was ich damit ausdrücken will, ist einfach, dass es diese Meisterklasse Green, Aber was ich damit ausdrücken will, ist einfach, dass es diese Meisterklasse Green, als die sie bezeichnet wurde und geführt wurde, im eigentlichen Sinne nicht wirklich gegeben hat. Es gab jetzt keine Klasse, keine Gemeinschaft von Leuten, die gemeinsame Interessen hatten, die sich regelmäßig getroffen haben und die sozusagen im sozialen Sinne eine Klasse gebildet hätten. Das war eigentlich der Anreiz für mich, damals dieses Klassenfoto zu organisieren. Und für mich ist es deshalb ein Beweis für die realitätsstiftende Funktion von Bildern, weil in dem Moment, wo es ein Klassenfoto gibt, dieses Genre des Klassenfotos, gibt es auch diese Klasse. René Green selber war nicht da, sie ist nicht auf dem Foto drauf. Aber für mich ist es einfach ein ganz einfaches Beispiel dafür, auf welche Art Bilder wirklich eine Realität schaffen können. Und abgesehen davon bin ich auch ein bisschen nostalgisch, natürlich, wenn ich dieses Bild anschaue, das vor drei und zwar vor unglaublichen 23 Jahren entstanden ist und das mich auch erinnert an meine eigene Zeit als Kunststudentin und auch daran erinnert, was mich damals beschäftigt hat und auch, was ich mir damals gewünscht hätte von den Lehrenden. Und das ist natürlich etwas, womit ich jetzt wieder konfrontiert bin. Und es ist auch etwas, wo ich versuche, die Professorin zu sein, die ich mir damals auch gewünscht hätte. Abgesehen davon ist das natürlich eine Reise in die Vergangenheit auf eine Art. Und beides, nämlich dieser Bezug auf eine Vergangenheit und diese realitätsstiftende Funktion von Bildern, wie ich sie genannt habe, finden wir auch oder ist auch in diesem Zitat von Susan Sontag angesprochen. oder ist auch in diesem Zitat von Susan Sontag angesprochen. Ich lese es mal vor. The photographer is not simply the person who records the past, but the one who invents it. Und das ist eben etwas, was mich dann auch weiterhin beschäftigt hat, obwohl ich eben glaube, dass es schon in dieser, ich glaube, das war tatsächlich die allererste Arbeit, die ich quasi auf der Kunstakademie gemacht habe. Aber diese Funktion von Bildern ist etwas, was mich auch weiterhin viel beschäftigt hat. Projekte zeigen, wo diese Fragen rund um Bilder und auch ihren Bezug zur Vergangenheit eine Rolle spielen. Das erste Projekt hat den Titel Perspektiva Praktica und das ist ein Kunst am Bau Projekt für die Universitätsbibliothek Graz. Hier sehen Sie ein Rendering von dem Zubau zur Universitätsbibliothek. Rundherum sieht man diesen Gründerzeitbau. Die Uni ist rund um 1900 als Campus-System gebaut worden. Was man nicht sieht hier auf diesen Renderings ist, dass es nicht nur diese zwei Gebäude dann jetzt gibt, also sozusagen den Gründerzeitbau und da oben diesen Zubau, der eben 2020 eröffnet wurde, sondern diese Wand da links, die da jetzt leer ist, das ist ein Zubau aus den 1990er Jahren, geplant von Günter Domenik. Und dahinter ist noch ein riesiges, das Reh-Sowi-Zentrum. Das ist ein 600 Meter langes Gebäude, das eben auch aus den 1990er Jahren ist und auch so eine eigene Ästhetik hat. Das heißt, und um dieses, also ein Teil der Erweiterung hier hat auch darin bestanden, dass man einen weiteren Zubau aus den 1970er Jahren weggerissen hat und hinter diesem Gebäude gibt es noch einen Anbau aus den 1950er Jahren, der allerdings historisierend ist. Das heißt, wenn man nicht weiß, dass das erst in den 50er Jahren dazugekommen ist, würde man das zur Gründerzeit dazurechnen. Auf jeden Fall ist diese Situation ein bisschen wilder, als sie hier in dem Rendering ausschaut. Und meine Idee dann für diesen Wettbewerb war es eigentlich, dieser Vielzahl von unterschiedlichen Räumen aus unterschiedlichen Epochen noch einen weiteren Raum hinzuzufügen. Und hier sehen Sie jetzt dann schon das Foto von der fertigen Arbeit. Und zwar dieser weitere Raum verweist sozusagen auf die Gründungsepoche eigentlich der Karl-Franzens-Universität in Graz, die schon 1585 gegründet wurde, also Ende des 16. Jahrhunderts und damit die zweitälteste Universität Österreichs ist. Und sie wurde nicht hier gegründet, sondern im Stadtzentrum. Das Gebäude gibt es auch noch, es hat jetzt eine andere Funktion. Aber ich habe mir gedacht, diesem Ensemble von Bauten möchte ich sozusagen noch eines hinzufügen, und zwar eines, das auf diese Anfangsgeschichte der Universität verweist. Was wir hier sehen, ist eben ein, wir sehen, es ist kein echter Raum, es ist sozusagen ein Illusionsraum, es ist ein grafischer, also ein perspektivischer Raum. Ein zentralperspektivischer Raum. Die Vorlage für diesen Raum war ein Kupferstich, und zwar aus dem gleichnamigen Perspektive-Lehrbuch. Das hat eben den Titel Perspektiva Praktica oder vollständige Anleitung zu der Perspektivreiskunst. Das ist einfach eine praktische Anleitung zu der Perspektivreiskunst. Das ist einfach eine praktische Anleitung, wie man die Zentralperspektive richtig anwendet und konstruiert. Und dieses Buch, das hier in der deutschen Übersetzung ist, ist aber 1642 erschienen. Also nicht Ende des 16. Jahrhunderts, so wie die Grazer Uni gegründet wurde, sondern in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Allerdings das Buch fasst im Wesentlichen den Wissensstand der damaligen Zeit um die Konstruktion von zentralperspektivischen Abbildungen zusammen. Und diese Zentralperspektive, also Abstechnik ist natürlich auch etwas, was für die Neuzeit steht, was für ein naturwissenschaftliches Weltbild steht, was auch etwas ist, was mit den Gründen der Universitäten verbreitet wurde und auch mit der Erfindung des Buchdrucks wesentlich sozusagen verbreitet wurde. Und deshalb ist es mir passend erschienen eben aus diesem Lehrbuch. Und noch dazu ist es ein Lehrbuch. Und deshalb habe ich diese Illustration ausgewählt als Vorlage für dieses Graffito. Hier sieht man, also sieht man, das ist die Illustration, wie sie in dem Buch drinnen ist. Der illustrative Wert dieser Illustration ist eigentlich zu zeigen, wie die Schatten von Figuren fallen, wenn sie rund um eine künstliche Lichtquelle stehen. Im Gegensatz dazu, wenn die Lichtquelle nicht künstlich ist, sondern eben das Sonnenlicht, dann fallen alle Schatten in eine Richtung. Wenn man eine künstliche Lichtquelle hat, dann fallen die Schatten zentrifugal nach außen. Das ist sozusagen der Lehrinhalt dieser Illustration. der Lehrinhalt dieser Illustration. Das Original habe ich gescannt in der Universitätsbibliothek in Wien und das ist ungefähr so Postkarten groß. Das hier, dieses Graffito ist über 500 Quadratmeter groß, das ist 20 Meter breit und 20 Meter hoch und 27 Meter lang. Und das heißt, es gab eine über 200-fache Vergrößerung von diesem Motiv. Und bei dieser Vergrößerung gab es das Problem, wie man das umsetzt, weil wenn man das so extrem vergrößert, dann hat man quasi keine scharfe Linie mehr, weil man eigentlich sieht, wie die Tinte, die Drucktinte in die Papierstruktur hinein verläuft. Und die Art, wie wir das umgesetzt haben, war eben als Graffito, ich weiß nicht, ob Sie alle mit dieser Technik vertraut sind, ein Graffito funktioniert so, dass man einen durchgefärbten Putz, in dem Fall ist dieser Putz fast schwarz gefärbt, der wird eben aufgetragen und noch während der Putz nass ist, wird der weiß überstrichen. Und dort, wo man die schwarzen Linien haben will, kratzt man die weiße Oberfläche wieder runter. Das heißt, es gibt auch ein minimales Relief und auf diese Art haben die das gemacht. Hier sieht man sozusagen die Plattform, auf der gearbeitet wurde. Das hat auch geheißen, dass die Leute, die das gemacht haben, die haben hier zu dritt sechs Wochen gearbeitet und konnten eigentlich erst ganz am Ende schauen, wie das Ergebnis dann ausschaut, weil man aus diesem Blickpunkt diesen Überblick nicht hat. Ja, und hier sieht man eben das Ergebnis. Zufälligerweise haben die Proportionen von dieser Postkarte fast ganz genau auf die Proportionen von dieser Auskragung gepasst. Also es gibt wirklich eine minimale Verzerrung unter einem Prozent. Das war für mich wie ein Hinweis, dass das die richtige Illustration sein muss. Und hier sehen wir eben nochmal den Kupferstich, der als Graffito umgesetzt ist. Was für mich hier eben interessant ist, sind diese zwei Buchstaben, die man hier sieht, A und B. Weil das auch nicht nur ein Hinweis darauf ist, dass es sich bei diesem Bild um eine Illustration handelt, sondern weil das einfach auch ein Verweis ist auf einen Text, weil es darauf verweist, dass es zu dieser Illustration einen Text gibt. Mit A und B beginnt auch das Alphabet, das Ordnungssystem für unsere Schrift, für unsere Sprache. Und A und B verbinden hier eben den Lichtschein mit der Lichtquelle. Sie verbinden Ursache und Wirkung und sie verbinden auch die Linie und den Raum. und hier ist noch etwas, das ist sozusagen auch eine Verbindung noch einmal zwischen oben und unten und auch in gewisser Weise eine Aktualisierung von diesem Bild in der Treppenanlage, die da unter dieser Auskragung liegt, ist eben die bibliografische Angabe eingelassen, aber durch diese Schrift wird das Bild auch auf eine art in der gegenwart verortet und zwar sowohl inhaltlich als auch in bezug auf die form inhaltlich deshalb weil wir hier sehen dass die bibliografische angabe wie das ebenso ist heute mit dem namen des herausgebers in dem fall nicht des autors sondern des herausgebers begin in dem Fall nicht des Autors, sondern des Herausgebers beginnt, der aber im Original überhaupt nicht genannt ist. Also auch jetzt hier in der deutschen Ausgabe wird nur gesagt, dass es ein Mitglied der Société Jesu war, also ein Angehöriger des Jesuitenordens. Der Name Jean Dubreuil, der das eben gemacht hat, ist da nicht genannt. Das heißt, die Verbindung von diesem Werk mit seinem Namen ist eine Setzung aus der Gegenwart, genauso wie die Art und Weise, wie die bibliografische Angabe aufgebaut ist. was heute sozusagen im akademischen Kontext verwendet wird. Und genau, das ist immer die Usance, dass man einfach Zitierweisen und bibliografische Angaben vereinheitlicht. Auf einer formalen Ebene ist der Bezug zur Gegenwart dadurch gegeben, dass die Schrift, die hier verwendet ist, ist eine neue Helvetica. Die neue Helvetica wurde 1983 veröffentlicht und basiert auf der alten, also auf der ursprünglichen Helvetica, die in den 1950er Jahren noch als Bleisatzschrift entworfen wurde. Das war eine der letzten Bleisatzschriften und wie wir wissen, hat sich in den 1980er Jahren dann, hat das begonnen, dass man nicht mehr mit, also in den 1950er Jahren wurden Bücher eben noch mehrheitlich als Bleisatz gesetzt und gedruckt. Das hat sich dann in den 1980er Jahren geändert, da hat man den digitalen Satz verwendet oder was man als Desktop Publishing heute bezeichnet Und die neue Helvetica war eigentlich eine Anpassung an die Erfordernisse dieser neuen Art, wie man eben Bücher produziert. Insofern ist diese Schriftart ebenso wie diese bibliografische Angabe auch eigentlich eine Art, dieses Werk in die Gegenwart zu holen, weil es eben auch mit der Schrift auf diesen Umbruch vom Bleisatz zum digitalen Druck, zur digitalen Druckvorstufe eigentlich steht. Das zweite Projekt, was ich Ihnen zeigen werde, und wenn ich Zeit habe, würde ich vielleicht noch ein drittes Projekt zeigen. Also das zweite Projekt, was ich zeigen werde, hat den Titel Outside Insight und auf den Titel komme ich noch zu sprechen. Das Projekt ist auf Einladung des Europäischen Forums Alpbach entstanden, die 2020 ihr 75-jähriges Jubiläum gefeiert haben. Und ich weiß nicht, ob Sie mal in Alpbach waren, da gibt es eben dieses Kongresszentrum Alpbach, das sogenannte CCA. Alpbach ist ja eigentlich nur so ein Bergdorf und es gibt aber eben dieses Forum, was sehr groß geworden ist und dann haben Sie dort ein riesiges Kongresszentrum hingebaut, damit man das nicht so sieht, ist das quasi ganz in den Hang hineingebaut und hat aber Richtung Süden diese Glasfassaden, von denen aus man einen Blick auf das atemberaubende Bergpanorama dort hat. Und für mich war klar, dass ich diese Flächen verwenden will, auch weil dort während des Forums immer sehr viele Leute sind. Und was ich dann gemacht habe, ich wurde eben eingeladen, eine Arbeit anlässlich des 75-jährigen Jubiläums zu entwickeln. Was ich dann gemacht habe, ist, dass ich die Namen aus den 75 Jahren, also ich habe alle Programme aus 75 Jahren Forum Alpbach genommen und habe alle Namen, die da drinnen stehen, transkribiert. Und diese Namen sind chronologisch geordnet und mit den Jahreszahlen verzehen hier auf diese Glasfassaden gedruckt. Es wird allerdings ein Unterschied gemacht zwischen Männer- und Frauennamen. Und zwar sind die Frauennamen von außen zu lesen und sind genauso wie die Jahreszahlen, also die Jahreszahlen sind auch von außen zu lesen, und Jahreszahlen und Frauennamen sind fett gedruckt und die Namen der Männer sind von innen zu lesen. Hier sehen wir schon, das ist quasi ein repräsentativer Ausschnitt, dass es sehr viel mehr Männer gab, die in diesem Programm entstehen, als Frauen. gab, die in diesem Programm entstehen, als Frauen. Insgesamt waren das über 16.000 Namen, davon sind 3.300 die Namen von Frauen. Es gab auch Jahre, wo überhaupt keine Frauen sozusagen im Programm genannt wurden. Und das, obwohl eigentlich die Frauen dort immer eine relativ wichtige Rolle gespielt haben. Es gibt ein Buch von Otto Molden. Otto Molden und Simon Moser, das waren die Gründer des Forums Alpbach und in dem Buch von Otto Molden, Der andere Zauberberg heißt das glaube ich, der schreibt da eigentlich sehr viel über die Frauen und es gibt sogar dieses Zitat, wo er schreibt, die oft sehr schönen und sehr frustrierten Ehefrauen unserer Vortragenden und es ist aber relativ klar, warum die sehr frustriert waren, weil die waren nicht nur schön und Ehefrauen, sondern in sehr vielen Fällen waren diese Frauen selber Schriftstellerinnen oder Professorinnen oder was auch immer. In Alpbach waren sie aber meistens nur als Ehefrau von eingeladen. Und darauf wollte ich eben mit dieser Arbeit hinweisen. Wir haben auch Flächen im Inneren verwendet, weil wir sonst mit diesen fast 17.000 Namen nicht zurande gekommen wären. Genau, und hier sieht man, das hatte dann den schönen Effekt, dass wenn das Sonnenlicht von außen hineingeschienen hat, also der ganze Innenraum war dann eigentlich mit diesen Schatten von diesen Namen bedeckt, die man aber nur, also je näher man zum Glas gekommen ist, desto besser konnte man dann auch die Frauennamen lesen und die Männernamen waren dann spiegelverkehrt. Es gab eine einzige Person im Jahr 2020, die sich als non-binär definiert hat. Das fand ich auch beachtlich unter diesen 16.500 Personen. Und diesen Namen habe ich dann einfach zweimal gedruckt. Einmal fett nach außen und einmal sozusagen nicht fett nach innen. Aber jetzt nochmal auf den Titel zu kommen. Es geht sozusagen natürlich bei dieser Arbeit darum, dass man entweder vor der Türe steht und dort die Namen der Frauen lesen kann. Gleichzeitig sind auch die Jahreszahlen, also die Chronologie von außen zu lesen. Das heißt, auf eine gewisse Art wird den Frauen hier die Rolle der Geschichtsschreiberinnen zugewiesen, weil sie sozusagen die gleiche Leserichtung haben wie die Chronologie. Allerdings, die Männernamen sind von innen zu lesen, das heißt, die befinden sich im Inneren, man könnte auch sagen, so wie im Inneren Zirkel der Macht. Es gab auch, und da habe ich kein besonders gutes Bild, es gab auch, weil die Arbeit war für 2020 geplant, das war dann das Corona-Jahr, da waren nur die Vortragenden vor Ort und alles andere war online. 2021, wo es dann gezeigt wurde, gab es schon wieder viele Besucher vor Ort, aber es war nicht so groß wie sonst. Und deshalb gab es eben auch eine Augmented Reality Version dieser Arbeit, wo man eben mit seinem eigenen Handy dann die Namen, allerdings hier nur die Frauennamen, weil das andere wäre zu viel gewesen, hier nur die Frauennamen, weil das andere wäre zu viel gewesen, die konnte man dann quasi in seiner eigenen Umgebung mit dieser Augmented Reality anschauen. Und das fand ich auch deshalb gut, weil es diese App eigentlich immer noch gibt und dadurch eigentlich die Namen von den Frauen noch da sind, wohingegen die Namen der ganzen Männer wieder entfernt wurden vom Kongresszentrum und nicht mehr da sind. Ich glaube, ich habe noch Zeit, dann zeige ich Ihnen nämlich noch ein letztes Projekt. Das hat den Titel Die Rekonstruktion der Rothschildschen Gemäldesammlung. Diese Arbeit ist entstanden auf Einladung der Arbeiterkammer Wien. Die Arbeiterkammer Wien hat ihr Hauptquartier in der Prinz-Eugen-Straße und in der Prinz-Eugen-Straße 24 und an dieser Adresse war früher das Palais Alfons Rothschild, das wir hier sehen. So hat es nach dem Krieg ausgeschaut. Es war nicht mehr ganz so wie vor dem Krieg, aber es war eigentlich noch durchaus erhalten. Und an dieser Adresse schaut es heute so aus. Das ist sozusagen die erste, das istais ist 1938 sofort arisiert worden, genauso wie die umfangreiche Kunstsammlung, die die Rothschilds hatten. Die hatten einerseits eine große Sammlung von Gemälden, aber auch eine Sammlung von historischen Musikinstrumenten. Es gibt die berühmte Rothschild dort seinen Familiensitz hatte. Diese Palais waren eben ausgestattet mit diesen Kunstgegenständen und alles das wurde 1938 natürlich arresiert. Und ebenso wie die Gebäude. Und 1947 haben die Rothschilds die Gebäude zurückbekommen und haben sie dann in den 1950er Jahren an die Arbeiterkammer verkauft. Das ist eben im vierten Bezirk in Wien, dort mit Blick auf den Belvedergarten. Und dieser Bereich war nach 1945 sowjetische Zone. Einerseits und andererseits war ja eigentlich der Geschäftsbereich der Rothschildsbank, waren die ehemaligen Kronländer im Wesentlichen, nicht nur Österreich, sondern auch sehr viel im Osten. Und das ist nach 1945 auch weggebrochen. Das heißt, die österreichischen Rothschilds sind nicht mehr zurückgekommen, sondern in Amerika geblieben, wo sie über die Schweiz hin emigriert sind. Und die haben eben dieses Palais verkauft an die Arbeiterkammer. Und 1955 hat die Arbeiterkammer dieses Palais abgerissen und hat dieses Bürogebäude dorthin gebaut. Es gab in den 1990er Jahren eine Renovierung und so schaut das Gebäude nach der Renovierung aus. Das ist nochmal das Palais Alfons Rothschild und das ist eigentlich zweimal am selben Ort fotografiert. Einmal hat man hier auf diesen Hof von diesem Palais Rothschild im Stil eines französischen Neorenaissance-Palais geschaut. Und dann hat man sozusagen auf dieses Office-Gebäude geschaut. Das ist ein anderes Rothschildpalais, das eigentlich in der unmittelbaren Nachbarschaft ist. An diesem Ort ist heute das Arbeiterkammer-Bildungszentrum. Also das heißt, dieses Palais wurde auch geschleift von der Arbeiterkammer. Das ist die Gartenfront von dem Palais. Und hier sieht man eine Innenaufnahme. Ich weiß nicht, ob Sie das erkennen können. Hier sieht man allerdings eben ein Porträt von Adolf Hitler, weil was mit dem Palais Albert Rothschild passiert ist nach der Arisierung, das Palais war der Hauptsitz der sogenannten Zentralstelle für jüdische Auswanderung. Das heißt, das war das Büro von Adolf Eichmann, der von hier aus die Massendeportationen organisiert hat. Deshalb, also die Fotos, die wir heute haben vom Palais und vom Interieur, sind meistens aus dieser Zeit nach der Arisierung. Auch das ist ein Foto, das die Nazis sozusagen gemacht haben. Und hier sieht man sozusagen das Foyer, so hat es ja früher ausgeschaut und so schaut es ja heute aus. Und das ist eines der wenigen Fotos, es gibt sieben Fotos, die sozusagen, die nicht, die vor 1938 gemacht wurden und das ist eines davon. Und hier sieht man auch, wie diese Räume irgendwie ursprünglich ausgestattet waren. Egal, was mich interessiert hat, als ich eingeladen wurde von der Arbeiterkammer, ein Projekt zu entwickeln für ihr Hauptquartier, habe ich eigentlich erst davon erfahren, dass dort dieses Rothschildpalais war. Ich wusste das vorher nicht und ich habe mir gedacht, das ist ja Wahnsinn, das ist ja so unglaublich, wie das ausgeschaut hat und niemand weiß das. Und erst da ist mir auch eigentlich aufgefallen, dass es von der Familie Rothschild eigentlich nichts gibt in Wien, obwohl die ja relativ wichtig waren. Die haben für die Geschichte von Österreich, die haben unter anderem die erste Eisenbahn nicht nur finanziert, sondern auch eigentlich angestoßen, dass die gemacht wurde. Also sie haben eigentlich eine historisch große Bedeutung, von der nichts mehr übrig bleibt auf eine Art. Und deshalb wollte ich, als diese Einladung gekommen ist, eben darüber was machen. Und die Einladung der Arbeiterkammer bezieht sich immer darauf, in diesen Räumen, Arbeiterkammer bezieht sich immer darauf, in diesen Räumen, die eben auch im Zuge der Renovierung in den 1990er Jahren dazugebaut wurden, da eben diese fünf oder sechs, glaube ich, das sind so sechs mal drei Meter hohe Wände, und die sozusagen zu bespielen. Und auch hier geht es nicht um einen klassischen Kunstort, sondern es geht um eine temporäre Ausstellung, die eigentlich gemacht ist für die Klientel der Arbeiterkammer. Also hier finden auch die Beratungen statt. Die Arbeiterkammer bietet ja Rechtsberatungen an und die Leute warten hier auf ihre Beratungstermine und für die werden diese Wände sozusagen mit Kunst bespielt. werden diese Wände sozusagen mit Kunst bespielt. Was ich dann gemacht habe, ist, dass ich versucht habe, diese Kunstsammlung zu recherchieren und die Gemäldesammlung der Rothschilds, die in erster Linie Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert umfasst hat, aber es war wirklich eine unglaubliche Sammlung, die hunderte Bilder umfasst hat. Es war wirklich eine unglaubliche Sammlung, die hunderte Bilder umfasst hat. Ein Schwerpunkt war die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Da hatten sie Bilder von Franz Hals und Ruisdael. Und ein zweiter Schwerpunkt war die französische Malerei des 18. Jahrhunderts. Da hatten sie François Boucher und Jean-Honoré Fragonard. Also da hatten sie François Boucher und Jean-Honoré Fragonard. Also sie hatten wirklich, und sie hatten einen Tiepolo und sie hatten wirklich unglaublich, es war ein unglaublicher Kunstschatz, den sie hatten. Es war auch sehr konservativ, was sie gesammelt haben, aber es war ungefähr so, wie das auch, was das Kunsthistorische Museum hat, was auch ein bisschen, glaube ich, die Idee dahinter war. Was ich dann gemacht habe, ist, dass ich versucht habe, die Bilder aus dieser Sammlung zu rekonstruieren. Welche Bilder in dieser Sammlung waren, das war gar nicht so einfach. Es gibt eine Dissertation, die auch schon begonnen hat, diese Sammlung zu rekonstruieren, weil es gibt keine Aufzeichnungen über die Sammlung. Also wie das oft so ist bei reichen Leuten, die machen keine Inventare, damit niemand so genau weiß, was sie alles haben. Und auch da gab es keine, also es gab kein, die Rothschilds selber hatten kein Inventar. Es wurden so Korrespondenzen über Preise und so weiter, das wurde systematisch eigentlich nicht aufgehoben. Das heißt, es war ein bisschen ein Mysterium, welche Bilder sich in dieser Sammlung befunden haben. Und es gab eben einerseits diese Dissertation und andererseits habe ich selber auch noch zusammen mit einer Kunsthistorikerin, die mir geholfen hat, haben wir selber sehr viel noch recherchiert und haben am Ende ungefähr 80 Bilder aus dieser mehrere hundert Bilder umfassenden Sammlung. Von diesen 80 Bildern konnten wir sozusagen druckfähige Bilddateien bekommen einerseits und andererseits wussten wir von diesen 80 Bildern ganz genau, wie groß sie waren. Und was ich dann gemacht habe, ist eben, dass ich diese Bilder eins zu eins in der Größe, in der sie waren, auf eine Fototapete gedruckt habe. Und hier sieht man, dass manche Bilder in Schwarz-Weiß reproduziert sind und manche in Farbe. Wenn die Bilder in Schwarz-Weiß reproduziert sind, heißt das meistens, dass sie verloren gegangen sind im Zweiten Weltkrieg, also dass man heute eigentlich nicht mehr weiß, wo sie sind. Und alle diese Schwarz-Weiß-Bilder stammen vom Bundesdenkmalamt und da ist dasselbe wie zuvor mit den Fotos des Interieurs. waren die ersten, die systematisch alle Bilder durchfotografiert haben. Und einige von diesen Schwarz-Weiß-Fotos, also ein Großteil dieser Schwarz-Weiß-Fotos, ist eben noch im Bundesdenkmalamt erhalten. Aber wir wissen eigentlich heute nicht mehr meistens, wo diese Bilder sind. Die Bilder, von denen ich eben Farbfotos bekommen habe, das war eigentlich immer dann der Fall, wenn man das Bild irgendwie lokalisieren konnte. Dieses Bild hier oben, das sieht man zum Beispiel auf dieser historischen Aufnahme, das ist das. Das Bild, das hängt heute im Kunsthistorischen Museum. Das hat die Bettina Lura am Rothschild nach der letzten Restitution, die erst 1999 war, dem Museum geschenkt. Deshalb ist es immer noch dort. Genau. Also für mich war das sozusagen diese Bilder dort wieder zu drucken. Also es gab sozusagen einerseits die Reproduktion von diesen Bildern, andererseits, das kann man hier ein bisschen sehen, gab es darunter die ganzen Informationen, die man zu den Bildern hatte. Also sozusagen, wann das Bild in die Sammlung gekommen ist, was im Krieg damit geschehen ist und wo das Bild heute ist. Das heißt, all diese Informationen konnte man dort ablesen. Und für mich war das auch eine Art, mit diesen Bildern die historische Dimension von diesem Ort wieder präsent zu machen. Die Isolde Karim hat eine sehr schöne Rezension von dieser Ausstellung geschrieben, die auch nur temporär war. Das sollte eigentlich sechs Monate hängen, dann ist es glücklicherweise zwölf Monate gehangen. Aber dann ist es weggekommen. Und sie hat gesagt, dass diese Bilder eben etwas wieder auferstehen lassen, was es nicht mehr gibt. Eben diese Sammlung, die ja als Sammlung nicht mehr existiert. Und auch die Familie, die es nicht mehr gibt. Und auch die Lebenswelt, die sich darin ausgedrückt hat. Und dass es eben eine Art, dass es so eine Art Phantom ist oder ein Geist, dass es etwas materialisiert, was einmal war, aber was jetzt nicht mehr da ist. Das Interessante hier ist natürlich, dass diese Bilder tatsächlich genau an dem Ort wieder zu sehen sind, wo sie auch ursprünglich ausgestellt waren. Das ist für mich eine interessante Dimension. Nachdem eben die Ausstellung dort nur eben temporär war und auch, also es war eigentlich eine Fototapete, das fand ich auch irgendwie interessant, weil ein weiterer Aspekt für diesen Ausstellungsort ist natürlich, ist schon auch dieser Gegensatz zwischen dem, was dort mal war und dem, was dort heute ist. ist schon auch dieser Gegensatz zwischen dem, was dort mal war und dem, was dort heute ist. Und man kann sich ja fragen, warum die Arbeiterkammer diese Palais einfach, warum sie ausgerechnet diese Palais gekauft haben, um sie abzureißen. Und dafür gibt es sicher mehrere Gründe. Der eine Grund ist wahrscheinlich schon, dass man die Erinnerung an diese Eichmann-Zeit, an den NS, irgendwie damit umgeschehen machen oder auslöschen wollte. Ein anderer Aspekt ist aber schon auch, dass für die Klientel der Arbeiterkammer die Rothschilds, die waren schon auch sowas wie der Klassenfeind. Also darum geht es auch. Deshalb habe ich auch sozusagen diese Millionenwerte, die diese Bilder eigentlich heute repräsentieren würden, in Form einer Fototapete eigentlich hier nur gezeigt und eben auch für ein ganz anderes Publikum. Hier sieht man nochmal einen Überblick über die Bilder. Es gibt dann auch nochmal eine, also nachdem das nur temporär war, habe ich auch noch eine kleinere Version gemacht, wo die Bilder nicht eins zu eins groß sind, sondern nur ein Fünftel so groß, wie sie in echt sind. echt sind. Und in dieser Version habe ich hier unten auch die ganzen Informationen, die ich recherchiert habe, im Rahmen dieses Projekts aufgenommen, die am Ende nicht mit einem Bild verbunden waren, die aber trotzdem zum Teil historische Erkenntnisse waren. Also zu dieser Zeit, 2013, war ich, glaube ich, die weltweit größte Expertin für die Bildersammlung der österreichischen Rothschilds. Und diese Information, also dieser Forschungsstand von 2013 ist hier auch noch aufgenommen. Ich glaube, jetzt bin ich am Ende meines Vortrags. Ja, ich hoffe, dass es mir irgendwie gelungen ist, Ihnen ein bisschen zu zeigen oder dass Sie vielleicht eine Ahnung oder eine Vorstellung davon haben, was meine Arbeit auch mit der visuellen Kommunikation vielleicht zu tun hat und in welcher Art und Weise ich versuche, Bilder zu verwenden, um Dinge zu rekonstruieren, aber auch vielleicht historische Dimensionen von bestimmten Orten oder von bestimmten Realitäten wieder greifbar und präsent zu machen. Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind und ich freue mich, wenn wir noch sprechen jetzt im Anschluss. Vielen Dank. Ich habe wie immer die schöne Aufgabe und natürlich die sehr einfache Aufgabe, erstens einmal darauf hinzuweisen, dass die Diskussion gerne bei Umtrunk, Essen und Trinken im anderen Hörsaal stattfindet. Aber vor allem will ich noch einmal Anna Adler danken. Es war ein toller Vortrag. Wie sie selber gesagt hat, sie ist wirklich gut hier gelandet. Gratulation zum Vortrag und Ihnen allen und euch allen noch einen schönen Abend.