Hallo liebes internationales Publikum vom DorfTV. Ich bin Davide Bevilacqua, einer der Kuratoren des FMEA Festival. FMEA ist ein Festival der zeitgenössischen Kunst und beschäftigt sich mit der Welt der Technologie, vom Internet, von Digitalisierung, was unseren Alltag umgeht. Es gibt verschiedene Sachen, die jetzt passieren in der Welt der Technologie und die Künstlerinnen und Künstler, die beim Festival dabei sind, beschäftigen sich mit aktuellen Aspekten davon, so wie künstliche Intelligenz oder mit Aspekten der Arbeit und Digitalisierung oder Mobilität oder der Klimakrise auch. Und alle diese Themen werden in einer Ausstellung und mit Performances im südlichen Hafenviertel von Linz. Ich bin Lorenz Hommolker und ich bin Teil des Kuratoren-Teams von FMR. Und ich freue mich besonders, dass wir in dieser wirklich sehr unwirklichen Gegend von Linz sind, am Industriehafen und in diesem Industriehafen, der doch sehr in Grau gehalten ist und da auch unseren Ausgangspunkt in diesen grünen Oasen, kleinen Oasen haben vom Schrebergartenverein. Was eigentlich FMR heißt, es ist eine Frage, die wir immer wieder hören, das dann erkläre ich wieder gerne, was es bedeutet. FMR, die drei Buchstaben, stehen für das Ephemeres. Das ist eigentlich ein eher ein lateinisches Wort und bedeutet das Flüchtige. Und wir finden, dass in heutzutage mit dieser Technologie unsere Zeiten so beschleunigen und das Zeitgefühl ist so ausgedehnt. Und das interessiert uns sehr. Wir sind Monika Studer und Christoph Vandenberg. Wir arbeiten seit über 30 Jahren zusammen als Künstlerinnenpaar. Und hier für FMR zeigen wir das WOLFKIND-Projekt. Das ist eine Weiterentwicklung von einer Arbeit, mit der wir vor zwei Jahren begonnen haben. Hier für das FMR haben wir ein neues Teil entwickelt. Das ist eine KI, wo man sich vorstellen könnte, dass sie halluziniert. Es gibt Bilder, die sehen so aus, wie wenn jemand träumen würde oder halluziniert oder Drogen nimmt. Wie sähe das aus, wenn Maschinen plötzlich anfangen würden, sich Dinge vorzustellen. Wenn Menschen halluzinieren, können sie das einfach über Worte mitteilen, aber wir sehen nicht das, was sie sehen oder das, was sie erleben. Und bei der künstlichen KI können wir es so machen, dass wir Menschen sehen, was diese künstliche KI sieht. Was uns eigentlich interessiert bei der ganzen Geschichte mit der KI ist die Frage, ob wir wirklich mit allen Wesen gemeinsame Sachen machen wollen. Es ist so viel die Rede von Be and Kin. Das heisst, wir sollen mit Pflanzen und mit Tieren auf der gleichen Stufe stehen. Wir sollen nicht mehr die Herrschenden des Planeten sein, sondern die zusammen eigentlich mit dem Planeten weiterentwickeln. Aber die Maschinen, die bleiben immer aussen vor. Und wir denken, es wäre richtig, wenn wir uns auch überlegen würden, wie kommen die Maschinen da auch mit ins Spiel? Überhaupt die Frage, was ist Bewusstsein, was ist Intelligenz? Und das wissen wir ja alle noch gar nicht so definitiv. Das ist der DJ-Bot 2077, die Container-Version von Bayer Aural, das holländische Künstlerkollektiv. Ich bin Kees de Groot, ich bin Künstler aus Holland und zusammen mit meinem Kollegen Frank haben wir eine Installation gebaut hier in diesem Container und dann nehme ich Ihnen gerne mit, um da hineinzuschauen. gerne mit um da hineinzuschauen also willkommen zum dj bot 2077 das ist eine installation die eigentlich ein kunstmäßiges dj gerät ist es jetzt ein maschine die musik, das kann man hier hören, und die Musik ist generiert von AI-Algorithmus. Es ist gefüttert von Dead-Metal-Musik und dann gibt es eine eigene Art, um das weiter zu generieren und weiter zu generieren und weiter zu generieren. Also das ist eine Artificial Intelligence DJ-Bot, eine DJ-Maschine. Witzigerweise der genaue Kontrast dazu, das ist eine Arbeit von Marisa Olsen, US-amerikanische Künstlerin, die unter anderem dadurch bekannt worden ist, dass sie den Begriff Post-Internet-Art geprägt hat, geht eigentlich auf sie zurück. Und da geht es grob gesagt um eine Mischung aus Post-Internet-Wellness-Center. Es ist eine Meditation-Experience. Wenn man von einem Container nach dem anderen kommt, ist es ein völlig anderes Wort. Man kommt von einem Geräusch und vieles, was zu einer Meditation geht. Es ist auch die Frage von radikaler Offenheit für die Freiheit der Kunst. Das ist die Arbeit von Marie-Luz Nadal, MNL, Make the Clouds Cry, die Wolken zum Weinen bringen. Und in sehr vereinfachten Worten geht es darum, dass die Künstlerin eine Praxis ihres Großvaters hier aufgreift, nämlich auf die Wolken zu schießen mit einem speziellen Schießpulver. Das hat für die landwirtschaftliche Nutzung dann eben die Wolken dazu zu bringen, dass sie weinen. Auf der Vorderseite ist ein Still aus einem Video, das man auf der Rückseite sieht, wo sie das autobiografisch verarbeitet, wie sie zu dem kommt. Da können wir auf der Rückseite ganz kurz noch schauen. Maximal drei Personen betreten auf eigene Gefahr. Du musst für den BASI haften. Das Ganze nennt sich Oversehr-Hafenfernsehen, die Arbeit von den Raumarbeiterinnen. Können wir schon auch jetzt machen, raufgehend auf dieses Gerüst, diese Stufen. Und das dann auch nutzt, um über Audio und visuell, über Fernrohre, dann das Hafenareal zu anschauen, was so vorgeht, vor sich geht, die Arbeit quasi zuschaut und das wird dann verschnitten mit verschiedenen Erzählungen über das Hafenareal. Ah, so ein Zufall, da steht ein Künstler neben mir. Hallo Clemens! Ist das da ein Kunstwerk vom FMR? Ja, das ist mein Beitrag. Der QR-Code führt natürlich wohin. Das ist natürlich extrem spannend, wenn man den scannt. Das kann ich nur jedem und jeder empfehlen, dass man das mal probiert. Aber im Grunde ist es mir halt ein bisschen um diese Frustration gegangen, um so gewisse Lösungen, die notwendig sind, die dann nicht so richtig funktionieren, aber es ist irgendwie trotzdem gut, dass es das gibt. Also so wie in vielen meiner Arbeiten geht es immer so ein bisschen um dieses Durchwurschteln. Ja, zur Festivalrede mit allen Informationen, zu den Künstlerinnen, zu den Arbeiten und was natürlich geschickt ist in der Mitte, der Timetable mit allen Performances, Konzerten, Lectures und Talks und hier die Karte mit allen Locations, den Arbeiten, die er bei sich zurecht findet. Das ist die Arbeit von Justin Tyler-Date, Archipelago, ein kanadischer Künstler, der sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft auseinandersetzt. Und bei der geht es auch sehr stark um Open Design, nämlich was er gemacht hat, ist, dass er PET-Flaschen gesammelt hat, die PET-Flaschen eingeschmolzen hat und aus dem eingeschmolzenen Material mit 3D-Druckern Verbindungsstücke gebaut hat und die Verbindungsstücke sind jetzt da zu da, um PET-Flaschen reinzuschrauben und du kannst dann Skulpturen, aber auch Architekturen damit bauen und das für alles Mögliche nutzen. Diese Plakate findet man überall über das Festivalgelände verteilt, in kleinerer und größerer Variante. Es gibt dann auch eine zentrale, die Doppelgänge Agency. Das ist ein Projekt von Mitra Sahr, einem mittelländischen Künstler. Sie ist ein Projekt von Mitra Sarr, einem mittelländischen Künstler. Und da geht es darum, dass er eine Datenbank erstellt hat mit potenziell 7 Milliarden KI-generierten Gesichtern. Der Text dazu ist auch über Machine-Based-Learning-KI aus Datenbanken generiert, wo es um vermissten Anzeigen geht. Und hier kann man sich auf die Suche machen, ob dieser vermissten Person, vielleicht kennt man ein Kind, das ziemlich ähnlich aussieht wie dieses Kind hier und kann dann die Doppelgänger-Agency anrufen und eine Vermisstenmeldung abgeben. Also was wir hier haben ist die Klimoase Linz-Lustenau. Das ist eine Oase, ein Raum, der von Christoph Wiesmeyer rund um die Schwemmlandinitiative aufgebaut wird. Eröffnet eigentlich erst im Juli. Jetzt gibt es ein bisschen einen Preview schon mit dem Linz FMR. Das Areal ist ja auch eingedeckt in den Hullaberauhof, das sehen wir auch gleich, wo dann die Kinder da drüben spielen. Familie Wiesmeyer, die das hier bespielt und pflegt und hegt. Drüben gibt es einen Gemeinschaftsgarten, einen Hafengarten. Der Bruder von Christoph Wiesmeyer, Franz Wiesmeyer, der letzte Donaufischer. Und Christoph selbst, kann man auch sehen hier, ist Architekt und Urbanist. Er hat hier diesen Pavillon gebaut und gibt uns diesen Raum hier für zwei Arbeiten, auch beim FMR23 Festival. Einerseits Julian Stedon, da geht es sehr viel um die Frage von genau diesem Raum, von Erdschichtenichten gesteinsschichten von soil weil es sind hier bis runter gegangen ist die fläche die die tatsächlich auf dem originalen niveau vom hafenviertel ist der rest ist alles aufgeschüttet und vor allem was die pony mülldeponie eigentlich alles auf müll gebaut außer dieser bereich ehemaliges Schwimmlandgebiet. Genau, und das untersucht Julian Steddon mit seiner Arbeit hier unter anderem. Und eine andere Arbeit von Tintin Patrona, einer deutschen Künstlerin, die eine Roboterziege konstruiert hat. Und mit der Roboterziege kann man spazieren gehen in Gruppen, aber man muss was hergeben dafür und zwar seine eigenen Daten. Das heißt, die Ziege saugt private Daten von einem Ort und im Gegenzug kann man mit dieser Roboterziege hier schöne Spaziergänge machen. Hier befinden wir uns auf dem Areal des ehemaligen Quelle-Wulvers- und Norma-Kaufhauses in der Industriezeile. Wir haben hier drei Arbeiten. Zum einen unten diese Plakate, die hier appliziert sind und diese Prints von ClusterDuck. ClusterDuck ist eine Gruppe, die aus sechs Personen besteht, Italien, Frankreich, Deutschland. Und die setzt sich ganz intensiv mit Memes auseinander. Darum heißt die aber auch Hashtag Memes for Future. Und da geht es darum, dass sie befreundete Künstler und Künstlerinnen und Künstler haben, Memes zu produzieren, die dann in der Klimagerechtigkeitsbewegung verwendet werden können. Und die sind dann auch vielfach verwendet worden in den letzten Monaten, schon bei Climate Justice Movement Demonstrationen, wo dann die Leute genau mit diesen Memes hier auf Protestschildern mitgegangen sind. Not-Mediengruppe Bitnik, Carmen Weiskopf und Tomo Gorsolo. Eine Arbeit, bei der es um Privacy und private Daten geht. Der Hintergrund, klarerweise, wir geben unsere privaten Daten um Social-Media-Profile, insbesondere zu sniffen, von LinkedIn über Facebook über Instagram. Und die Daten, die sie sniffen, dann hier auf eine Jacke drucken, flagged for explicit image und wenn man so will das transformieren in das was man ja was sie über einen rausfinden was man ja eigentlich auch als identität sehen kann dann eigenen leib die arbeit die mir hier im hintergrund sehen, ist von Constant Dulat, einer der Pioniere der Internetart. Und er hat vor über zehn Jahren das Aus, wo er dieses Bild, das wir hier sehen, dieses Image im Hintergrund, verwendet. Und zwar ist das eines der ersten oder das erste fotogeschoppte Image überhaupt. Es ist nie distributiert worden, nie verteilt worden mit Photoshop, mit Adobe Photoshop. Aber einer der Gründer von Photoshop hat das mal in einer Produktpräsentation gezeigt. Und Constantoulat hat das Foto aus diesem Video rausgezogen, dann entsprechend rekonstruiert und durch alle gängigen Photoshop-Filter dann gejagt. Und diese Arbeit, Jennifer in Paradise, das ist die Frau von einem der Photoshop-Gründer auf dem Strand von Bora Bora, ist in zig Galerien und Museen gezeigt worden, halt als Foto geschopptes Image dann. Und hier, was wir machen, ist, dass wir es transferieren in den öffentlichen raum ist das erste mal dass das aus dem engeren kunstraum rauskommt und haben das appliziert auf ein ehemaliges werbebanner von norma von dieser supermarktkette wo über glaube ich jetzt fünf sechs jahre das sieht man jetzt natürlich nicht mehr im hintergrund eine frau schön langsam verblasst ist über die Jahre hinweg. Und jetzt kommt Constantula mit Jennifer in Paradise und bleibt auch hängen. Das ist die einzige Arbeit, die hier bleibt. Und solange bis das Gebäude abgerissen wird, dann verunbleibt es. Feltkürzt – Might delete later ist eine Videoarbeit, die mit dystopischen Zukunftsszenarien spielt, wo die Menschheit übernommen worden ist von Maschinen. Es geht sehr viel um enge Einengung. Die Menschheit ist irgendwie durch KI-generierte Systeme schon voll eingeengt. Es geht um Flucht, wie kommt man aus dem noch raus? Das ist so die Atmosphäre, die ein bisschen Zeit genießen werden. Wenn Sie Fragen haben, bitte kontaktieren Sie uns. Es gibt ein paar Fragen am Weg für Sie. Und zwar, Kunst- und Kleingartenverein, wie geht es sich aus? Ist das nicht ein Widerspruch? Ja, das ist ein Widerspruch, aber es geht auch viel um widersprüche in dem ganzen vollen industriegebiet eigentlich und voll durchzogen von natur und freizeit und erholung und da drüben ist das müllviertel in penningberg und wenn sofort an der dona zwischen ist die freizeit und sportanlage und und der Flughafen links-ost. Hinter uns eine riesengroße Kleingartenanlage und dazwischen fahren recht viele Autos, Achtung quasi, und Trucks, klarerweise, also LKWs und so, volle Länge. Da muss man wirklich aufpassen, weil es ist ja laut, zumindest dann am Werktag, morgen wird das ganz anders ausschauen oder am Wochenende. Das ist schon ein unglaublicher Widerspruch, das Ganze. Und das ist natürlich für die Kunst, die wir haben, nochmal besonders interessant. Sie da reinsetzen fast so als Alien, Parasit irgendwie. Thank you.