Das wirklich Neue, dass man sagt, man geht in eine Region, das ist ein langer Diskussionsprozess, das ist ein langer Diskussionsprozess dass man dann festlegt das soll die und die Region sein und das Thema das ist bis zum gewissen Grad waren das immer Themen die in der Luft gelegen sind und da hat man halt dann dazu die Region genommen wo man sagt das ist dort wirklich virulent und das mit einbeziehender Bevölkerung genommen, wo man sagt, das ist dort wirklich virulent. Und das Miteinbeziehen der Bevölkerung war sicher schwierig, aber es hat funktioniert, erstaunlicherweise. Die Vision hat ganz viel mit meinem Background zu tun gehabt, mit den Kulturninitiativen, mit der KUPF Kulturplattform. Also wir wollten einfach die freie Kulturszene, inklusive der KUPF, aber auch darüber hinaus, auf eine neue Ebene heben, auf eine neue Plattform bieten, sagen wir so. Wir wollten Impulse setzen, Inspiration, aber auch Professionalisierung, Vernetzung, Finanzierung. Also ich würde sagen, es hat sich ganz viel aus diesen Anfangsideen und Visionen auch nachher entwickelt. Eigentlich der Ausgangspunkt war über die KUPF. Ich war Obmann der KUPF und der Günther Stockinger war der Geschäftsführer. Und bei uns gab es die Landesausstellung 1989 in Lampach, Botschaft der Grafik. Und ich war da in diesem, nachdem es die Gruppe O2 damals schon gegeben hat, wir haben übrigens, das muss ich auch so sagen, im Vorjahr 50 Jahre Gruppe O2 gefeiert. Dieses Jahr jetzt quasi? Nein, 2021. 2021. Ja, die habe ich auch gegründet. Und da war in diesem Komitee von dieser Landesausstellung, und da haben wir dann erfahren, dass die Landesausstellung nicht mehr jährlich ist, sondern biennal. Und ich habe dann die Idee gehabt, da und habe gesagt, hey bitte, was machen die mit dem Geld? Das waren damals zwischen 30 und 80 Millionen Schilling, also mit den baulichen Maßnahmen. Und ich habe gesagt, Günther, da müssen wir uns was einfallen lassen in den Zwischenjahren. Und so ist das dann entstanden. Und dann haben wir gesagt, wir machen ein Festival mit den Kulturvereinen der KUPF. Die haben dann nicht so richtig gezogen am Anfang. Die haben gesagt, wir machen eh so viel das ganze Jahr. Ein paar waren begeistert. Aber unabhängig davon haben dann gemeinsam wir zwei das Konzept entwickelt von diesem Biennalen Festival, immer in den Zwischenjahren der Landesausstellung. Ich war im Landeskulturbüro, der Stockinger Günther war, glaube ich, Ersatzmitglied im Landeskulturbüro. Und da haben wir uns dann die Weggefährten gesucht in Rheiner Zentrum, in Preisinger. Und ein ganz wichtiger Partner war damals der Hannes Leopold, der Intendant. Der ist dann sofort abgefahrenahren und so ist das geworden. Per Spaß mehr oder weniger gesagt, wenn du das Büro in Ottensheim machst, dann kann ich mir das vorstellen. Die Antwort war prompt, suchen Sie. Somit habe ich dann eines gesucht, tatsächlich, und 1995 habe ich dann die Büroleitung beim Festival der Regionen gemacht, mit unter dem Tit Titel Das war damals die heiße Heimat. Die Politikerinnen und Politiker haben sich überhaupt nie irgendwie eingemischt. Also sozusagen, sie waren wahrscheinlich glücklich darüber, dass der Enker und der Janko da drinnen gesessen sind, weil da haben sie das Gefühl gehabt, wenn etwas ganz, ganz Fax passiert, dann sagen wir uns nicht das oder verhindern das. Aber ich sage überhaupt nicht, wenn es um die Eingemischung geht, dass man zum Landeshauptmann geht und sagt, ja, aber über die Ausländer oder irgendwas macht es nichts, weil das geht mir auch falsch oder an, das kann ich nicht brauchen. Also sowas hat es nie gegeben. Also so weit waren damals, also das war auch uncool für sie gewesen. Also das ist ja auch solche Sachen, außerdem glaube ich, dass das Festival der Regionen viel zu unwichtig ist. Letztendlich ist, da muss man ganz ehrlich sein, ist es einem vernünftigen Politiker nicht wert, dass er sich einen symbolischen Krieg anfängt? Weil dann schreibt auch der Stand Standart drüber oder so, Politiker zensiert die Künstler oder so, das ist ja größerer schon, als wenn in Kriegsbotschen irgendwas mit Flüchtlingen debattisiert wird. Was vielleicht so nahe an einer Art Umbruch war, war, dass endgültig, vielleicht nicht endgültig, aber dass die Gründerinnen-Generation dann nicht mehr selbst in der Leitung war. Also mit Ferry Oellinger und Uli Böcker waren ja noch bis kurz vor mir Leute am Werk, die auch sehr direkt und unmittelbar auch mit der Gründung verknüpft waren, verbunden waren. Das heißt, man hat vielleicht mit mir oder mit meiner Besetzung irgendwie das Gefühl gehabt, aha, und jetzt geht es einmal über den Gründerinnen-Kontext hinaus. Jetzt geht es auch personell sozusagen aus dem Bundesland hinaus. Das war vielleicht eine Veränderung, aber nicht im Sinn von einem Umbruch, sondern eine relativ logische Weiterentwicklung. Das Schöne am Festival ist, und das ist damals schon so gewesen und das ist noch wie vor, das Festival arbeitet immer in einem Kollektiv und selbst wenn jemand ausgeschieden ist aus der aktiven Rolle, war er nicht weg. Die Vorstandsrollen und die Beirätinnenrollen haben sich immer so gewandelt, dass die jüngere Generation auf die vorige Generation mit Fragen zurückgreifen konnte, wenn sie das gewollt hat oder gebraucht hat oder mal im Austausch war. Man hat auch immer über die Jahre einen Austausch gepflegt und Sichtweisen diskutiert. Mein erster Termin war ganz bewusst zum Beispiel mit dem Kupfvorstand und Kupfleuten, Mein erster Termin war ganz bewusst zum Beispiel mit dem Kupfvorstand und Kupfleuten, um gleich auch klarzustellen, dass wir wahrgenommen werden in ganz Oberösterreich, dass diese Projekte, die Künstler, Künstlerinnen, die Szene wahrgenommen wird, besser wahrgenommen wird. Da hat uns der ORF sehr unterstützt dabei. Und ich habe das Gefühl gehabt, also es hat sich ja einiges geändert, es wurde verkürzt. Wir haben noch irgendwie so drei Wochen gehabt, dadurch war es noch sehr zerstreut auf noch mehrere Regionen und dann hat man das Ganze eher konzentriert auf eine Region und ich glaube dann auch nur mehr eineinhalb Wochen, um mehr Festivalcharakter und auch medial bessere Bühne zu haben. Mir war das dreiwöchige lieber, auch wenn wir es selber glaube ich noch verkürzt haben, 97, aber ja, kann ich alles ganz gut nachvollziehen und es wurde dann mehr wertgelegt auf künstlerische Projekte und weniger die Arbeit der Kulturinitiativen das lag aber auch an den Kulturinitiativen die einfach insgesamt weniger eingereicht haben weil sie eh die ersten drei Festivals schon fleißig dabei waren. In meiner Erinnerung war genau diese Stabilität nicht nur der Vorstand, auf den sie zugreifen haben können und eben Rainer ist ja noch immer in einer Form Ansprechperson gewesen die ganze Zeit, sondern war der Martin Fritz in der Festivalleitung als Gesamtfestivalleiter, das heißt Finanzen und Künstlerische Leitung. Und die Barbara Mitterlehner war zu dem Zeitpunkt zuvor schon dabei und in dem Team auch dabei und meines Wissens damals Kreisleder für die Presse und Wolfgang Schmutz war damals noch. Wolfgang Schmutz war am Anfang. Okay, tut mir leid. Mein Gedächtnis ist ab und zu im Dialog besser. Aber es war ein stabiles Team und das sind ja diejenigen, die das Festival machen. Das war hier sozusagen Teil der freien Szenen, Teil der Kulturinitiativen, auch sehr stark Teil vom Theater- und Darstellungsbetrieb. Und parallel dazu hat sich so in dem Bereich der Biennalen, der internationalen ortsspezifischen Kunstentwicklung auch sehr viel getan, was so in Richtung Community-Involvierung, Partizipation und diese Themen gegangen ist. Und man wusste nicht unbedingt voneinander. Und dass das zwei sehr gut sich ergänzende Ansätze waren, mit dem bin ich natürlich schon angetreten. Weil man da sehr viel in der Großstadt macht, dann ist alles schon sehr gegessen. Also so ein Seminar war, wir hatten das Geschlecht umwandeln schon in Brut in Wien gemacht und im Wien Museum, die Mäier, die Gemenschitsch und ich. Und ja, das ist eins, ist nicht so aufregend, in Linz auch nicht. Aber in so eine Region zu gehen wie Eferding oder in dem Fall Adnang Buchheim, kommen interessantere Problemstellungen. Und das war halt der Versuch zu schauen, was bedeutet Region überhaupt. Und das hat sich, glaube ich, für beide Festivals sehr gut gegeben. Die 19er in Pergstundengau und die 21er in dem sogenannten historischen oder inneren Salzkammergut zwischen Bad Ischl und Hallstatt und Obertraun ein bisschen, weil wir auch oben auf dem Gletscher waren, hat das sehr viel befruchtet, weil dafür so viele Themen da waren und so viele Möglichkeiten, Menschen auch miteinander zu verbinden, trotz Corona, weil 2021 war ja unser Corona-Festival. Du bist in einer Schaubahn gesessen, das war Nachtfahrt, und bis zum Hochofen rauf, so ist meine Erinnerung. Das Ganze war, du hast ausgesehen, Glas, einfach nur, wo bin ich da, wie gibt es so etwas Großartiges, wie gibt es einen Moment, der dich wirklich verzaubert, aber auch sowas von irritiert. Damit hat das Festival für mich gesagt, meins, das ist es. Also in Everding war das hochspannend. Wir hatten da, Gottfried hatte uns da so ein Büro zugewiesen, das irgendwie so halb zentral war, das wir zur Polizeistation ausbauten oder umbauten, verwandelten, geht es ja schon wieder um Verwandlung. Und dieser Abwehr, der hinter uns steht, mit dem sind wir aus Wien nach Everding gefahren, haben elf Stunden gebraucht und kamen dann mit Blaulicht um Mitternacht an. Fehlstellungen in Everding bei uns melden. Es wurde jeder Anzeige nachgegangen und so eine Kleinstadt ist in ihrer Überschaubarkeit leichter zu bearbeiten, was es da an Mengen geben könnte. Genau, aber das große europäische Projekt, das Centrifury-Projekt, das hatte nicht mit der Liederregion in dem Sinn zu tun, sondern das war ein Creative Europe-Projekt. Und das war auch einer meiner Aufträge, wie ich angetreten bin, war, das Festival nochmal anders zu internationalisieren und auch zusätzliche Mittel, weil die Mittel vom Festival der Regionen sind für so ein Festival viel zu bescheiden. Das Festival braucht viel mehr Ressourcen, um das zu liefern, was es eigentlich tut. Und es ist wirklich den Menschen, die das tragen, vom Team bis zu damals auch unsere Geschäftsführerin, zu verdanken, dass wir das überhaupt machen konnten, weil wir sehr viele zusätzliche Gelder akquiriert haben. Und mein Beitrag war zudem, dass ich sehr stark an der Konzeption dieses Centrifury-Projekts beteiligt war. Und diese europäischen Gelder und diese Kooperation mit neun europäischen Partnern und Partnerinnen haben uns ermöglicht, diese Internationalisierung quasi zu beschleunigen und haben uns ermöglicht, bei dem Festival viel mehr zu tun, und haben uns ermöglicht, bei dem Festival viel mehr zu tun, auch künstlerisch gewagt hervorzugehen und andere Projekte auszuprobieren, weil das war ein Konglomerat aus vier Projekten, das EU-Projekt, zu machen, was sonst nicht möglich gewesen wäre, weil es doch um sehr viel Geld gegangen ist. Das war schon eine sehr starke Veränderung von den Festivals von früher. Also als erstes war es überall, dann war es in ein paar Regionen und dann war es mit 2009 wirklich an einem Ort und wir haben das dann weitergeführt. Es waren auch pragmatische Gründe. Früher war es sehr verstreut. Das Budget ist nicht mehr geworden, sondern eher stagniert, das heißt eher weniger. Und außerdem haben wir uns gedacht, dass auch die Aufmerksamkeit viel stärker fokussiert werden kann, wenn es auch ein Ort ist. Und dann finde ich es auch ganz spannend, das auf einem Ort wirklich zu erkunden, zu recherchieren, irgendwie so eine Identität rauszufinden und daraus ein Thema zu entwickeln. Und das war eigentlich so der spannende Ansatz für mich. Dort haben wir dann irgendwie in der letzten Schulwoche Kinder vermessen, aber eh auch als lustige Theateraktion, auch von wegen biometrische Pässe. Und der Direktor hat das, glaube ich, auch nicht gleich gecheckt, dass wir eine Theatergruppe sind, weil wir halt gesagt haben, wir sind vom Innenministerium gekommen, um die Kinder zu vermessen. Und die haben das damals eh alle ganz lustig gefunden. Aber das war dann halt gleich der nächste Skandal und dann war gleich die Polizei da. Und genau, da gab es dann auch einen Prozess tatsächlich. Also ein Jahr wegen Täuschung und ich weiß nicht, was war da noch? Täuschung und noch irgendwas? Vorgabe eines Amts? Ah ja, genau, Vortäuschung eines Amts oder irgendetwas. Hat nicht gut gepasst. Da kommt es der Feindschaft. Genau, und dann war noch eine Abschluss... War noch eine und damit war das, glaube ich, dann der Hauptskandal, weil die Ferrero-Waldner, damals die Außenministerin, nach Linz gekommen sind und irgendwie bei der Bank da gesprochen hat. Und wir haben gesagt, wir kommen sie jetzt besuchen, wir werden sie jetzt stellen, weil sie hat uns ja schließlich da vernaht in Italien. Und dann war auch gleich so ein Traha. Und dann haben sie gleich gesagt, die kommen dann mit ganz vielen Polizisten, die das bewachen. Ich glaube, sehr wesentlich. Denn das Land hat das Festival der Regionen finanziell im Wesentlichen getragen oder trägt es. Und wir waren damals der Meinung, dass in einem modernen Land auch eine Art alternatives Festival zu den bestehenden, wie zum Beispiel den damaligen Landesausstellungen, dem Brucknerfest und so weiter, durchaus einen Platz haben soll. Also es ging vor allem um diese Alternative eben zu den besthenden, das zu schaffen. Es ging unter anderem zur traditionellen Kultur und auch der Aspekt der Regionen war für uns interessant. Ich meine, wir haben damals natürlich, was Flüchtlingspolitik betrifft, das war ein großes Thema. Ich glaube, heute verlagert sich der Aktivismus natürlich auch dann mehr auf Klimapolitik, aber auch Flüchtlingspolitik. Ich meine, bei uns war halt schon auch sehr stark so diese Verbindung Straßentheater oder Performance und Aktivismus und ich muss sagen, dass ich das nach wie vor eigentlich sehr wichtig finde, sich auch wirklich zu überlegen, was sind Formen eben auch des Aktivismus, einerseits was die Sichtbarkeit betrifft, aber natürlich auch was zum Teil auch die Darstellung oder die Konfliktaustragung oder das Machtgefälle zwischen den unterschiedlichen Seiten betrifft. Da kann ich sage immer Artivismus, Art-Aktivismus glaube ich schon auch recht hilflich sein. Der Kulturpolitiker kann nie seinen persönlichen Geschmack, seinen persönlichen Maßstab zum Maßstab aller machen. Er muss die Kultur als Ganzes im Auge haben und muss in erster Linie ein Ermöglicher sein und nicht einer, der mit der Zensur arbeitet. Für mich war es selbstverständlich, dass sie in dem Punkt mit der Volkstheaterkarawane solidarisch war, dass es natürlich nicht vor Gericht landen sollte. Deswegen war ich auch bei jedem einzelnen Gerichtstermin in Lambach anwesend damals. Also das war nicht zufällig, sondern es war mir auch wichtig, dort zu sein. Als Jurist auch selber? Als Jurist natürlich auch noch, aber vor allem auch als Zeichen und Support. Ich finde auch heute noch, dass der Richter einen außerordentlich guten Job gemacht hat, nämlich in dem Punkt, wo er es auf sich genommen hat, tatsächlich zwischen Kunstfreiheit und der Tat abzuwägen und zu sagen, er ist zu der Abwägung verpflichtet und er spricht, er gibt sozusagen der Kunstfreiheit den Vorrang, dem Teilfreiespruch und dem äußerst geringen Strafmaß. Also insofern war das Verfahren ganz okay. Es hat zwei direkte Auswirkungen gehabt, nämlich dass ich so, weil ich nicht wusste, wie das endet, relativ bewusst auf die Anwesenheit des Landeshauptmanns bei der Eröffnung 2005 verzichtet habe. Weil ich mir dachte, das könnte schief gehen, wenn die verurteilt wären und dann wäre das unpassend. Es gab ja auch viele praktische politische Inhalte auf dem Festival. Gab es da jetzt für Sie eine Art rote Linie, die irgendwie nicht überschritten werden darf oder wo dann vielleicht auch sozusagen, wenn sie überschritten wird, die Förderung infrage gestellt wird? Also mit der Förderung Politik zu machen, wenn du nicht tust, wie ich will, dann entziehe ich dir die Förderung, war nie, weder bei meinem Vorgänger noch bei meinem Nachfolger noch bei mir, das Instrument der Regulierung. Natürlich hat es manche politische Diskussionen gegeben, die musste man dann mit den regionalen Politikern draußen führen, die gesagt haben, das hätte man nicht unbedingt in der Region gebraucht. Aber ich habe immer einen Kulturbegriff der Breite vertreten und für mich ist die Grenze der Anstand. Aber es kamen tatsächlich unangemeldet zwei Beamte des Amts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, sich sozusagen erkundigen. Und es war so sozusagen der Tenor, naja, wir wollen eh nur wissen, ist diesmal eh nichts oder ist was, so irgendwie. Und dann kam ich noch wirklich an einen sehr, für mich nämlich, sehr außergewöhnlichen Wutanfall von mir erinnern. Also ich habe kurz gesagt, ich möchte mir überhaupt nicht, das war nicht heldenhaft, aber ich habe irgendwie die Kontrolle verloren, das heißt ich habe sie extrem zusammengeschissen, ich habe mich wirklich extrem beschwert, ich habe sie wirklich sozusagen angeschrien und mich sehr darüber beschwert und habe gesagt, ich empfinde es als Zensurversuch, ich empfinde es als Grenzüberschreitung. Es ist sozusagen untragbar, dass die unangemeldet auftreten. Ich möchte sofort mit ihrem Vorgesetzten sprechen. Ich bin nicht bereit, irgendwas noch weiter an Auskunft zu geben, wenn nicht klargestellt wird, warum sie ohne Termin herkommen, warum sie für mich eingeschüchtert sind. Also ich habe sozusagen das komplette Repertoire an Empörung abgezogen. Also zu meiner Vorstandszeit hat der Vorstand mit dem Festivalleiter immer so gemeinsam überlegt, welche Region in Oberösterreich wäre überhaupt spannend. weil man immer so gemeinsam überlegt, welche Region in Oberösterreich wäre überhaupt spannend. Und natürlich war dann auch irgendwann der Begriff Region auch Thema. Was heißt für uns oder wie fassen wir den Regionsbegriff eigentlich auf oder wie könnte man ihn auffassen? Wie wurde er in den vergangenen Festivals aufgefasst und so? Also es gab ja, wenn man das Archiv des Festivals ansieht, sieht man zum Beispiel, dass es Festivals gegeben hat, die haben sich über ganz Österreich verteilt, also wirklich ganz viele Punkte, ganz viele Orte, ganz viele Standorte, ganz viele Regionen. Und mit sozusagen mit fortlaufenden Festivals gab es dann so die Tendenz, dass man es ein bisschen stärker clustert, bis hin zu den Festivals, die Gottfried Hattinger dann künstlerisch geleitet hat, wo es wirklich so die volle Superkonzentration gab, auf einem Ort beinahe, wo die Region eben ganz eng gefasst war. Man kann sich irgendwas vorstellen und ich meine, die Herausforderung war total spannend. Auch, dass man rauskommt aus der, wie soll man sagen, aus der Kunstblase, wie es so schön heißt jetzt. Weil man kommt in Orte, wo sich kein Schwein für zeitgenössisches Kunstschaffen interessiert und dort ein Kunstfestival zu machen, ist schon eine extreme Herausforderung. Und das funktioniert eigentlich nur, wenn man sich auf einen Ort wirklich einlässt. Zuerst einmal ganz ohne Kunst und so weiter, wirklich nur recherchiert und Leute kennenlernen. Und erst dann, wenn die Leute draufkommen, dass das mit ihnen selbst was zu tun hat, was wir da machen, dann wird es auch funktionieren. Das ist wirklich eine große Holzkonstruktion, die dort aufgebaut war. Da haben Veranstaltungen stattgefunden und Gastronomie war eingebunden. Die Künstler, Künstlerinnen haben immer dort den Mittagstisch gehabt, wo man jeden Tag einen anderen Wirt aus der Region, der die Verpflegung übernommen hat. Am Abend hat es Konzerte gegeben. Und das war damals natürlich auch, was die Stimmung auch dann gut gemacht hat, weil die Leute rund um Everding und in Everding ja direkt davor quasi das Hochwasser gehabt haben. zweiten Wochenende waren dann, weil wir haben ja überlegt damals, ob wir es absagen, das Festival, weil wie können wir dort in einen Ort gehen, der gerade versinkt und gerade wirklich ganz andere Sorgen hat. Und es war dann wirklich gerade am zweiten Wochenende, dass die Leute gekommen sind, die vorher eine Woche lang irgendwie Schlamm geschippert haben und sonst was und so froh waren, dass quasi jetzt einfach einmal was anderes, dass da rausgerissen werden und dass das wirklich bei einer da jetzt stattfindet. Und es war dann sozusagen aus unserer Sicht schon spannend, oder aus meiner Sicht schon spannend, mit unterschiedlichen Festivalleitern zusammenzuarbeiten und natürlich, man hat dann halt zum Beispiel festgestellt, dass wenn ein Festivalleiter ein Festival übernimmt oder ein Festival gemacht hat, da kann man eine Handschrift erahnen, aber wirklich sehen, tut man sie dann erst frühestens nach dem zweiten Festival. Also sozusagen unsere Tendenz war dann mindestens zwei Festivalleine, ein Festivalleiter sozusagen zu engagieren, weil man da viel besser auch sieht oder auch das Publikum sieht, wie der an Region, an Orte, an künstlerische Projekte, an Partizipation, an all diese Dinge herangeht. Ab dem Zeitpunkt, wo quasi die Orte oder Regionen waren, ja, früher nicht. Früher war es als erstes ein gesellschaftspolitisches Thema und da sind die Projekte eingereicht worden und die haben halt dann dort stattgefunden, wo es halt auch ursprünglich geplant war. Sobald dann das über den Ort das Erste war, was festgelegt worden ist, ist dann das Thema erst dazugekommen. Je nachdem, was eben so wie du gesagt hast, in dem Ort oder in der Region Thema war. Und dann im Theater Phoenix war ich zehn Jahre lang unter anderem Geschäftsführer, Marketingleiter und was weiß ich was. Da haben wir ja im Leitungsteam doch einige Funktionen gehabt. Und daher bin ich jetzt nicht rein von der Bühne runtergesprungen quasi in eine künstlerische Leitungsfunktion, wobei ich bin mir ja nicht ganz sicher, ob die künstlerische Leitung zumindest zur damaligen Zeit des Festivals der Regionen nicht mehr eine organisatorische oder administrative Tätigkeit war als eine künstlerische, weil doch ein relativ starker Vorstand tätig war. Ein künstlerischer Beirat, der bei der Auswahl der Projekte eine ziemlich starke Rolle gespielt hat. Und das Festivalteam, die Geschäftsführung und der Leiter, ich habe mich auch nie künstlerischer Leiter genannt, sondern Leiter, Festivalleiter, eben eigentlich absichtlich aus diesen erwähnten Gründen. Die haben dann geschaut, dass sie quasi aus den Vorschlägen, die der künstlerische Beirat und der Vorstand zusammengestellt haben, dass sie dann so etwas wie ein Festival formen und das Ganze organisieren. Also ich habe es eher als Leitungsfunktion, als künstlerische Leitung empfunden. Ich glaube, ich würde dieses Back to the Roots gar nicht überbewerten. Es geht wirklich ein bisschen darum, dass wir unsere Struktur verändert haben und früher keine künstlerische Leitung das Festival geleitet hat, sondern eigentlich der Verein selbst das Festival gemacht hat und dann jeweils eine Festivalorganisation gehabt hat. Und diese Struktur haben wir abgewandelt, aber uns ein bisschen danach orientiert. Aber es ist nicht genau das Gleiche. Und inhaltlich ist es natürlich auch immer so, dass das Festival sich immer mit aktuellen Themen befasst hat, aber die schauen halt heute komplett anders aus, als wie die 1993 ausgeschaut haben. Das Budget ist sukzessive weniger geworden oder hat stagniert. Ich habe jetzt gehört, es wird jetzt wieder ein bisschen mehr. Aber eine Grundüberlegung von uns mit diesen, wie ich schon gesagt habe, dass die Kulturlandschaft in Österreich damals bei der Gründung für uns schon ein bisschen fad war. Die haben immer ihr Jazz-Programm runtergespielt und ihr Kabarett-Fixprogramm gehabt. Und die haben dann immer gesagt, wir können nichts anderes machen, wir müssen Einnahmen generieren, wir haben nicht so viel Geld. Und das Festival der Regionen hat damals zumindest den Anspruch gehabt, extra Geld und für damalige Verhältnisse auch viel Geld zur Verfügung zu stellen, damit man ein Projekt machen kann, das wirklich anders ist. Und das viele Geld gibt es jetzt nicht mehr. Und wenn man das auf die Projekte aufteilt, sehe ich dann die Möglichkeit, nicht da etwas Außergewöhnliches zu machen. Das heißt, ein Projekt ist über unseren normalen Rahmen, den wir haben, bei Projekten hinausgeht. Ja, wir haben so bestimmt im Vorhinein auch schon so Kriterien festgelegt, die wir dann immer so herangezogen haben bei den jeweiligen Projekten. Ich habe es mir noch einmal aufgeschrieben. Also eben wie ist eine Grenzüberschreitung mit dem Projekt möglich? Weil die Idee war ja auch, dass wir entlang der Sumerauer Bahn über die Grenze auch nach Tschechien gehen. Dann ist das Projekt ortsbezogen, ist das Projekt nachhaltig, wie sieht es mit der Sichtbarkeit aus. Es haben natürlich auch sehr gute Projekte eingereicht, die aber nur so ganz filigran und unscheinbar. Und wenn man im öffentlichen Raum arbeitet, muss man schon so auch an die Signalwirkung denken. Wie sehr geht das Projekt auf das Thema ein? Da haben natürlich Projekte einen Vorteil gehabt, die sich mit der Klimakatastrophe auseinandersetzen. Ist das Projekt partizipativ und ist es divers oder inklusiv? Das waren so unsere Parameter, an denen wir uns dann orientiert haben. Wirklich im Zuge dieses Strukturentwicklungsprozesses, den wir hatten, dass in Workshops dann wirklich darüber gesprochen wurde, als eine der Kritiken, dass das Festival, wo es ja immer am Land stattfindet, immer mit dem Auto besucht werden muss und so weiter. Und dass halt eigentlich die Idee einer Wegstrecke eine schöne Idee ist für eine Region. Und daraus hat sich das dann entwickelt und dann haben wir uns diese 5S-Bahnlinien in Oberösterreich angesehen und haben eigentlich gemeint, naja, wenn wir alles neu gerade aufsetzen, dann sollte man wenigstens eine Bahnstrecke verwenden, wo wir schon wissen, dass wir Kulturinitiativen kennen, dass wir da zumindest gewisse Anknüpfungspunkte haben, mit denen wir schon arbeiten können und das ist natürlich jetzt schon auch ein Vorteil. Das ist zum Beispiel die starke regionale Beteiligung, das ist die Frage partizipative Kunst, das ist die Mischung aus Regionalität, Internationalität, Überregionalität, das ist die Frage Next Generation, junge Initiativen, noch nicht etablierte Kunst und Kultur zu fördern. Und es ist die Frage, bleibt was übrig? Also ich glaube, kein Festival der letzten 30 Jahre hat sich diese Frage nicht gestellt. Wie kann etwas bleiben? Und es ist auch fast immer etwas geblieben, mindestens immer in der Erinnerung, manchmal auch real etwas. Und das sind so die Faktoren, die über 30 Jahre meiner Meinung nach eigentlich gleich geblieben sind.