Pustig weg Am nächsten Morgen genießen wir den Klubeiner See, welcher direkt vor unserem Hotel liegt. Nach Bekanntgabe, wer unser Reiseleiter für die nächsten drei Tage ist, staunen wir nicht schlecht. drei Tage ist, staunen wir nicht schlecht. Manfred Tiesal, der berühmte und weit über die Grenzen hinaus bekannte EU-Bauer vom Villacher Fasching. Tiesal ist aber auch Kabarettist, Moderator, Autor, Journalist und ORF-Mitarbeiter. Er ist aber auch Mitglied der Kärntner Kabarettgruppe Leidrei. Du, der Wüst, musst schon selber reinschießen! Manfred, im Hintergrund Kühe. Du bist ja den Österreichern bekannt als EU-Bauer von Villacher Fasching. Mittlerweile machst du Reisebegleitungen und wir haben das sonderbare Glück mit dir drei Tage deine schöne Kärntner Heimat kennenzulernen. Wie bist du eigentlich auf diesen Job gekommen? Na ja, Job, es macht mir eigentlich sehr große Freude, unser Bundesland anderen Menschen zu zeigen, ein bisschen näher bringen, die Kultur unseres Landes, die Schönheiten unserer Heimat. Wobei man sagen muss, dass natürlich Oberösterreich auch seinen Reiz hat. Deswegen heißt es ja wahrscheinlich buntes Fernsehen, weil ihr eine bunte Welt auch zu bieten habt, so wie wir Kärntner. Also die Kühe da hinten, der einzige Wermutstropfen ist, dass es nicht meine sind, sondern meine Kuh, die ist aus Holz und die hat mittlerweile schon der Holzwurm gefressen. Und hinter uns sehen wir den Dobradsch, den Hausberg, der Pfillerer, ein schicksalshafter Berg, da hat es einmal ein großes, ein schweres Erdbeben gegeben, aber im 14. Jahrhundert, wie gesagt, damals hat es 5000 Tote gegeben, 21 Ortschaften wurden verschüttet, ein sehr sensibler Berg, der Dobradsch, Kalkgestein, ausgehöhlt, Wasser drinnen, Thermalwasser zum Teil und so weiter. Also ein Panorama, das einfach herrlich ist. Ihr seht ja im Hintergrund die Karawanken. Wir sehen in drei Ländern, wir sehen nach Slowenien, wir sehen nach Italien. Man muss sich einfach wohlfühlen in so einer Gegend. Man muss sich nur ein bisschen der Natur anpassen und schauen, dass man Teil dieser Natur sein kann, auch wenn es nur für wenige Stunden ist. Apropos wohlfühlen, wir haben uns natürlich diese drei Tage sehr wohl gefühlt mit dir, nicht nur durch deine Fachkompetenz mit Reiseerläuterungen, sondern durch deine humoristischen, für uns kolossalen Einlagen aus dem Villacher Fasching von dir schon vor Jahren vorbereitet. Wie bist du überhaupt zu diesem Fasching damals gekommen? Das ist ganz einfach. Ein Darsteller, der den Helmut Zilk parodieren sollte, der ist erkrankt. Und dann hat mich jemand gefragt, könntest du dir vorstellen, den Helmut Zilk zu spielen? Dann habe ich gesagt, na ja, ich werde probieren, ich werde versuchen ein bisschen die Stimme nachzumachen. Ich habe mir dann die Dagi als Lehrmeisterin geholt, nicht als Wiederbürgermeister, hat man ja nicht so einfach, vor allem, wenn man mit einer Körperin verheiratet ist. Und er hat uns damals ja auch besucht bei der Faschingssitzung. Na ja, einmal mitgehangen, mitgefangen. Ich war dann jahrelang im Ministerrat, habe dann Regie gemacht, habe Texte geschrieben, habe Spielleitung gemacht. Irgendwann einmal ist der Zeitpunkt gekommen, wo es halt geheißen hat, aus. Irgendwann einmal muss man aufhören und irgendwann einmal absenktiert man sich heute ein bisschen und es haben sich auch die zeiten beim faschen geändert es ist nicht mehr das was es früher mal war die elektronik die computer die haben uns alles weggenommen ein witz wenn er heute erzählt wird kennen morgen tausende menschen und da fällt es dann wirklich schwer immer wieder neue Sachen zu finden. Auch findet man keine Prangerredner mehr. Der Prangerredner hat die Aufgabe der Politik den Spiegel vorzuhalten. Das war der Grund, warum so viele Politiker bei uns beim Villacher Fasching zu Besuch waren. Gute Miene zum bösen Spiel zu machen, bringt Stimmen bei der nächsten Wahl. Und wie ist eigentlich aus dir dann der EU-Bauer entsponnen? Na, ich habe mir gedacht, der Bauer hat immer was zum Reden, nicht immer was zum Jammern. Der kauft ihm die Kinder schon die Schuhe um eine Nummer kleiner, damit sie sich früh genug ans Jammern gewöhnen können. Und Bauern ist ein Teil unserer Kultur, das ist ein Teil unseres Landes, ein wichtiger Teil. Er sorgt für unsere Ernährung und für viele, viele Dinge. Auch die Kultur erhält er aufrecht. Viele Bauern, die singen, die tanzen, die veranstalten Kirchtage, Volksfeste und so weiter. Und erhalten, wie man sieht, auch unsere Landschaft. Hier am Berg sieht man das am besten. Bewirtschaftete Almen, blühende Almen. Die Kühe fressen zwar die Blumen weg, aber die haben auch das Recht, einen Teil von unserer Natur zu bekommen. Ja, dann kann ich nur sagen, herzlichen Dank Manfred für diese wunderbaren drei Tage. Es ist einfach schade, dass du nicht mehr beim Villacher Fasching auftrittst. Das ist sehr lieb, dass du mir das sagst. Bitte grüßt mir alle Oberösterreicher vor allem. Und wenn ihr das bunte Fernsehen anschaut, dann kriegt es vielleicht ein bisschen am Vorgeschmack auf das, was euch in Kärnten hier erwartet. Pfiat euch! Danke!