Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher, herzlich willkommen aus dem Pressezentrum im Alten Rathaus der Stadt Linz. Mein Name ist Michael und ich freue mich, dass wir heute hier sein dürfen. Mach Politik zu deiner Sache ist ein Projekt von DorfTV in Kooperation mit der Bezirksrundenschau Linz und wird unterstützt durch die Österreichische Gesellschaft für politische Bildung. Als junge Erwachsene haben wir nun die Möglichkeit mit den Spitzen der Linzer Stadtparteien über wichtige Fragen zur Zukunft der Stadt zu diskutieren. Diese haben wir in einem zweitägigen Workshop ausarbeiten können. Zu Gast ist nun Vorsitzende der KPÖ Linz, Frau Galinda Grün. Hallo. Gemeinsam mit mir werden die Fragen stellen Paul, Lilly und Christina. Dann gebe ich das Wort gleich mal an Paul weiter für die erste Frage. Danke. Warum haben viele junge Leute in Linz das Gefühl, in der Stadt sei nichts los. Also ich denke einmal, prinzipiell ist es so, dass Linz ist eine Großstadt, in der, ich sage mal so kommerziell, sehr viele Bemühungen da sind, etwas auf die Beine zu stellen. Also wenn ich jetzt denke an das vorletzte Wochenende, war das Lido Sound. Und natürlich ist es so, das Lido Sound war eine hochgelobte Veranstaltung, aber es hat natürlich, die Eintrittspreise waren sehr hoch und es ist wahrscheinlich für viele junge Menschen, die über nicht sehr viel Geld verfügen, nicht das beste Angebot, weil sie einfach nicht hingehen können, weil sie das Geld nicht haben. Dann war am letzten Wochenende, war in Linz die Pride. Also die Pride ist ja der große Feiertag für alle Menschen, die für Vielfalt bei den Fragen des Liebens und des Geschlechts sind. Das war auch sehr gut besucht. Ich habe gesehen, da waren sehr, sehr viele junge Menschen dabei, die halt bei dieser Pride, ich glaube es waren ungefähr so 10.000 Leute gekommen, da dabei gewesen sind. Ich denke mal, das Gefühl, das man vielleicht haben könnte, dass in Linz zu wenig los ist, ist dann vielleicht eine Frage des Geldes oder der Teilhabe oder auch der Frage, ob man denn als junger Mensch mitentscheiden kann, was denn in der Stadt passieren soll. Ich glaube, das kommt aus dem Gefühl heraus, dass man den Eindruck hat, man kann wenig mitbestimmen und kriegt deswegen nicht das, was einem selber taugend ist. Was würden Sie ändern, dass die jungen Menschen ein anderes Gefühl haben? Ich denke einmal, für mich waren immer die Fragen des öffentlichen Raums recht wichtig, weil der öffentliche Raum ist in der Stadt auch der Bereich, der uns allen gehört, jung wie alt, Migrant oder hier Geborener. Das ist der Platz, der für uns da ist Und da muss man in den letzten Jahren feststellen, dass der öffentliche Raum immer mehr zusammenschrumpelt und vor allem auch mit einer Verbotskultur überzogen wird. Und ich denke, da sind auch viele junge Menschen davon betroffen, die jetzt in Linz schon spüren, dass es einen Mangel gibt an Orten, wo man sich treffen kann und nichts konsumieren muss. Oder Orten, wo man sich treffen kann und vielleicht ein wenig eine lautere Musik machen kann, oder Orten, wo man sich treffen kann und vielleicht ein wenig lautere Musik machen kann, weil sofort, wenn lautere Musik gespielt wird, Menschen sehr belästigt fühlen, berechtigt oder unberechtigt. Und ich denke, das sind einfach Fragen, die man klären muss. Und ich glaube, am besten klärt man die dadurch, dass man halt, in dem Fall sind es junge Menschen, die ja genau befragt, was sind denn die Orte, die ihr haben möchtet und welche Angebote braucht ihr? Danke. Nun kommen wir zu einem sehr wichtigen Thema, vor allem für Frauen, das Thema Catcalling. Catcalling bezeichnet das sexuelle, anzügliche Hinterherrufen, Hinterherpfeifen, vor allem gegenüber Frauen oder weiblichen Personen. Wie könnte nun die Stadt Linz gegen Catcalling vorgehen, damit sich Frauen in den Straßen sicherer fühlen? Ich denke mal, es ist ja heuer im März anlässlich des Frauentags der Frauenpreis der Stadt Linz verliehen worden und das hat ja das Catcalling-Projekt gewonnen. Das ist ein Projekt, das einfach durch Malen mit Kreiden auf der Straße darauf aufmerksam macht, was halt junge Frauen oder ältere Frauen so auf der Straße erleben, also das, was sie angesprochen haben mit sexuellen Belästigungen, in dem man einfach noch pfiffen wird und dergleichen mehr. Und ich denke einmal, was man machen kann, ich denke, es ist ganz wichtig, Bewusstseinsarbeit zu machen, was halt so ein Projekt wie Catcalling macht und sagt einfach, das ist es nicht okay, Frauen auf der Straße durch anzügliche Bemerkungen zu verunsichern und zu belästigen. Und ich denke einmal, da ist die Stadt auf keinen schlechten Weg, aber das ist Bewusstseinsarbeit und wir wissen, Bewusstseinsarbeit braucht immer Zeit, man muss das immer wieder sagen. Es ist nicht okay, Frauen zu belästigen. Vielen Dank für die Antwort. Nun kommen wir zu einem Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, weil ich war früher sehr viel in der Nachhilfe und meine Familie hat sich das leisten können, aber es gibt leider sehr viele Familien, die können sich das eben nicht leisten. Und die Frage ist jetzt, wie kann man Nachhilfe leistbarer machen? Also prinzipiell zum Thema Nachhilfe, das ist richtig, was Sie sagen. Also Nachhilfe ist eine Frage des Geldes, des Elternhauses. Wir wissen, wir haben in Österreich, jetzt nicht nur in Linz, wir haben eine große Kluft zwischen den Jugendlichen, die aus Haushalten kommen, wo ein geringes Einkommen ist, und Jugendlichen, die aus Haushalten kommen, Akademikerhaushalten. Wir sehen das auch an den Universitäten, an den Abschlüssen. Ich habe das Glück gehabt, ich bin ein Kind eines Arbeiterhaushaltes und meine Eltern haben mir ermöglicht zu studieren. Es war in der damaligen Zeit möglich, weil es da ein Stipendien-System schon gegeben hat. Und ich denke einmal, die Frage der Nachhilfe, da kann die Stadt durchaus noch mehr tun. Ich möchte darauf hinweisen, wir haben ja eine Jugendorganisation, die Junge Linke, die bittet jeden Freitag bei uns im Haus in der Melchiorstraße kostenlose Nachhilfe für Jugendliche und Kinder an. Und es ist ein Angebot, das auch sehr nachgefragt wird. Also der Befund ist, ja, es ist ein wichtiges Thema und da muss mehr gemacht werden, damit die Gleichheit bei den Bildungschancen aufrechterhalten werden kann. Aber es ist ganz klar, es ist ein schwieriges Problem. Passt, danke schön. Gut, dann kommen wir zur nächsten Frage. Und zwar, was würden Sie denn tun, wenn Sie jetzt 16 Jahre alt wären und in Linz leben? Was ich tun würde? Also, ich war ja schon in dem Alter, wie ich 16 Jahre alt war, war ich schon politisch organisiert. Ich war damals schon Mitglied der KITÖ, hat es damals geheißen, das war die Jugendorganisation der KPÖ und habe mich damals schon einerseits, weil man da Gleichgesinnte findet, aber auch, weil man sich intensiv mit Themen beschäftigen kann, organisiert, um halt für das, was ich glaube, was richtig ist und wichtig ist, engagiert zu haben. Also das würde ich immer wieder empfehlen, dass man sich als Jugendlicher, je nach seinen Interessenslagen und auch das, was man glaubt, was gut wäre, einfach organisiert mit anderen Menschen, müssen jetzt nicht nur Jugendlichen sein, das kann jetzt in der Freiwilligenverband sein, ob das das Rote Kreuz ist oder ob das eine politische Organisation ist, ob das Klimaaktivisten sind, dass man sich einfach andere Leute sucht, mit denen man etwas gemeinsam hat, wo man denkt, das ist ein gemeinsames Ziel, das wir verfolgen wollen und mit dem anschließen, weil das bringt erstens viele Freundschaften und zweitens hat man auch ein gutes Gefühl, dass man für das, was man glaubt, einsteht. Okay, danke schön. Dann darf ich nur kurz fragen, was würden Sie sich denn von der Stadt wünschen, wenn Sie in dieser Situation wären, dass Sie heute nochmal 16 sind? Also ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass die Fragen der sozialen Gerechtigkeit angegangen wären. Das ist vor allem Wohnen. Also auch junge Menschen, die von zu Hause ausziehen wollen, brauchen einen günstigen Wohnraum. Dann würde ich mir sicher wünschen, angesichts der Klimakrise, dass die Stadt, also ihr Ziel, was sie ausgerufen hat, sie möchte Klimahauptstadt werden, ernsthaft nachgeht und nicht das nur als Papiertiger sieht, sondern ernsthafte Geschichten macht, nämlich zum Beispiel den Verkehr angeht, mehr öffentlicher Verkehr, mehr Möglichkeiten für Leute, die zu Fuß unterwegs sind oder mit dem Rad. Ja, das waren, und natürlich, was natürlich auch wichtig ist, das Angebot für junge Menschen, sich zu treffen, eben im öffentlichen Raum oder Jugendzentren, dass dieses Angebot ausgebaut wird. Dankeschön. Was ist in Linz zu tun, um die Barrierefreiheit zu verbessern? Zum Beispiel an Fischstationen? Ganz wichtige Frage, die Rechte derjenigen Menschen, die halt behindert werden, muss man sagen. Ja, das ist eine einfache Frage. Die Stadt muss Geld in die Hand nehmen, um halt die Situationen so baulich zu gestalten, damit das der Fall ist. Es gibt, glaube ich, im nächsten Gemeinderat einen Antrag dazu, dass drüben vor dem Rathaus die Unterführung endlich behindertengerecht gestaltet wird, weil dort diese Rampe so blöd ist, dass Menschen, die mit dem Rollator, Rollstuhl unterwegs sind, da fast nicht aufgekommen sind. Das sind einfach Fragen des Einsatzes der Mittel. Dankeschön. Nun kommen wir zum weiteren wichtigen Thema, und zwar das Thema Stadtbegrünung. Was wird aktuell für die Stadtbegrünung der Stadt Linz gemacht? Also ich habe den Eindruck, dass in den letzten zwei, drei Jahren da doch einiges passiert ist. Das eine ist, dass man schaut, dass man jetzt zusätzliche Bäume pflanzt und das Ganze anders gestaltet. Die wichtige Frage wird aber sein, dass man keine Bäume umschneidet und dass sich die Stadt durchringt, das, was wir schon haben, den Grüngürtel zu erhalten und nicht, wie es schon passiert ist, dass man den Grüngürtel dann wieder ausliefert für Investorenprojekte. Also einerseits natürlich ist es wichtig, dass neue Bäume gepflanzt werden, aber andererseits umso wichtiger wäre es, das Grün, das schon da ist, weiter zu erhalten und nicht weiter zu schädigen. Vielen Dank. Ich greife jetzt nochmal ein bisschen auf Christine erste Frage zurück, da sich sehr viele Frauen gerade unwohl fühlen am Abend, wenn sie beim Hauptbahnhof sind oder in finsteren Seitengassen, weil gerade die betrunkenen Menschen halt nicht wirklich viel Respekt sagen. Kann man da was machen, damit sich Frauen sicherer fühlen in Linz? Ich denke, wir haben ja zuerst schon über dieses Catcalling-Projekt gesprochen. Einerseits ist es wichtig, Bewusstseinsarbeit zu machen. Andererseits, wenn es darum geht, um Unterführungen und so Orte der Angst, nennt man das, da kann man viel machen, indem man einfach die Beleuchtung besser macht. Am Hauptbahnhof, denke ich mal, ist es wichtig, dass es dort die Einsicht einkehrt, dass nicht die Vertreibung der Menschen, die dort sind, Obdachlose oder Drogensüchtige der Weg sein kann, sondern dass man einfach investieren muss in sozialpädagogische Projekte, wo einfach dort vor Ort Streetworker da sind, die mit diesen Menschen dann arbeiten und gleichzeitig schaut, dass man diese Angstträume, die da sind, dass man die durch das, dass man halt da Bewusstseinsarbeit macht und aber konkret Sozialarbeit entschärft. Dankeschön. Darf ich auf die Frage nochmal eingehen? Und zwar Sozialarbeit ist ja grundsätzlich natürlich ein guter Weg, um das Ganze ein bisschen in den Griff zu kriegen. Aber der Hauptbahnhof zum Beispiel ist ja in dem Sinne auch einer dieser Arte. Und da herrscht ja eher der Durchzugsverkehr, auch mit den Betrunkenen. Gäbe es Wege, dass man das Ganze sicherer macht, auch für Menschen, die sich nicht lange dort aufhalten? Sie meinen Passanten? Ja, also im Sinne von, wenn zum Beispiel jemand in der Altstadt war, in Linz, und dann am Weg heim beim Hauptbahnhof mal stehen bleibt, weil er auf die BIM warten muss, dann kann auch schon relativ viel passieren. Gäbe es Mittel und Wege, dass man dort gleich mal eine Prävention irgendwie einkehren lässt? Weil Streetwalker werden ja in der Nacht nicht mit den Betrunkenen reden, denke ich mal. Also das richtige und wichtige Wort, was Sie genannt haben, ist Prävention, also Schritte zu setzen, bevor etwas passiert. Und ich denke halt einmal schon, also ich habe mich in meiner kommunalpolitischen Arbeit immer sehr dafür eingesetzt, dass man gerade die Frage ist, in der Wahrnehmung, dass es einfach Randgruppen in der Gesellschaft gibt, die auch immer mehr werden, weil einfach die Armut in der Gesellschaft zunimmt, dass der Weg sein muss, einmal an die Basis zu gehen, eben die Armut zu bekämpfen und nicht die Armen. Und was jetzt diese Präventionsgeschichten anbelangt, bin ich zutiefst der Überzeugung, dass nicht sicherheitspolizeiliche Maßnahmen, indem man dort halt mehr Polizei hat oder mehr Securities der Weg sein kann, sondern wirklich, dass man Präventionsarbeit macht und die muss am Tag beginnen und nicht in der Nacht. Und das ist für mich noch bevor das, das sind einfach sozialpädagogische Projekte, wo es einfach gute Modelle aus anderen Städten gibt, die man da anwenden muss. Okay, Dankeschön. Dann darf ich auch gleich noch die nächste Frage in einem Vortrag. Wie könnte man Jugendlichen Orte zur Verfügung stellen, an denen sie sich ohne Konsumzwang aufhalten können? Ja, habe ich angesprochen, wichtige Frage. Wichtig ist einmal, den öffentlichen Raum, den wir jetzt haben, nicht den Kommerzzwecken gänzlich auszuliefern. Also man muss darauf schauen, dass das nicht weiter kommerzialisiert wird, sondern wieder zurückgeht. Also wenn ich zum Beispiel denke an der Donau-Lände, da gibt es ja seit einigen Jahren, gibt es an der Donau-Lände die Sandburg, also ein Lokal. Das ist Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes. Man muss schauen, dass das, was wir haben, erhalten bleibt und dass das so gestaltet wird, also dass es dort Bank-Park-Bankerl gibt, dass wir zum Beispiel wieder dazu kommen, dass wir Grillen im öffentlichen Raum zulassen. Fakt ist, in Inns gibt es nur mehr zwei öffentliche Grillplätze, ganz versteckt, nämlich im Lintersüden, einen am Bichlingersee und einen in der Lunzerstraße, dass man solche Räume wieder aufmacht und schafft. Und natürlich, damit das konfliktfrei funktioniert, wir wissen auch, Jugendliche sind dann auch immer sehr viel vorgeworfen durch den Anrainerin, vorgesehen, braucht es einfach Projekte, sozialpädagogische Projekte, die das begleiten und die Konflikte hintanhalten. Also die auf beiden Seiten, was ich jetzt, junge Menschen, die vielleicht ein wenig laut Musik hören und mit den Anrainer arbeiten, die sich dann von lauter Musik belästigt fühlen, dass man da gegenseitige, sage ich mal so, Verständnisse entwickelt und schaut, wie man das machen kann, dass beide zu ihrem Recht kommen. Aber da braucht es einfach Platz. Und je weniger der Platz wird, den den Menschen zur Verfügung kommt, desto mehr werden die Konflikte. Also darum brauche ich einfach, muss ich schauen, dass ich das ausbaue und mehr Platz schaffe. Gibt es da schon Projekte oder angedachte Orte, an denen man ansetzen möchte? Oder ist das momentan noch in der Absprache? Ich denke mal, momentan ist es eher noch ein Abwehrkampf, dass man schaut, dass nicht zu viel verkommerzialisiert wird und zu viel Verdrängungspolitik besteht. Ich glaube, da müssen auch die Mehrheitsparteien einmal einsichtig werden, dass es nicht darum geht, alles zu vermarkten und alles zu Geld zu machen, sondern dass die Menschen, nicht nur Jugendliche in der Stadt, das Recht haben, möglichst viel öffentlichen Raum zur Verfügung zu haben, den sie halt je nach ihren Bedürfnissen nutzen können. Ob ich da spazieren gehe, um und um sitzen will, grillen will, was auch immer, es muss möglich sein. Aber das ist eine Frage von Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat. Okay, Dankeschön. Jetzt komme ich direkt zur nächsten Frage. Welche Maßnahmen soll die Stadt Linz für den Klimaschutz ergreifen? Ich glaube, hier kann, sagen wir mal, die Stadt Linz hat jetzt einen Weg bestritten, wo halt schon sehr gute Papiere vorliegen. Im nächsten Gemeinderat wird beschlossen, ein Klimaanpassungskonzept. Ein Klimaanpassungskonzept hält das jetzt nicht auf, was passiert, sondern man schaut, dass man die Stadt so gestaltet, dass sie diese Hitzewellen aushalten kann. Ich denke, da hat man schon mal Problembewusstsein entwickelt, das kommt. Aber was halt dann noch schwer hapert, ist zum Beispiel in der Verkehrspolitik, wo die Mehrheit der entscheidenden Fraktionen immer nur der Ansicht ist, man muss den Autoverkehr mehr fördern als den öffentlichen Verkehr oder den Radverkehr, die ja im Sinne des Klimaschutzes ja sehr wichtig waren, die besser zu entwickeln. Ich denke einmal, die Stadt muss sehr, sehr viel tun und viel, noch viel mehr aufwachen, was jetzt Verkehrspolitik im Sinne einer Verkehrswende anbelangt und natürlich auch in der Stadtplanung. Es ist ganz wichtig, dass die Stadt Investorenwünsche nicht weiter nachgibt, wenn es jetzt darum geht, zum Beispiel den Grüngürtel anzuknappern, sondern sich dafür zu entscheiden, zu sagen, das allgemein wohl geht dem vor, was Investoren verbauen wollen an Flächen. Wie könntest du das eh, Flächen verbauen und diese Geschichten. Aber das, was in der Hand der Stadt Linz ist, Stadt hat natürlich ihren Wirkungsbereich, wo sie einwirken kann, denke ich mir, da gibt es noch viel Luft nach oben, was man tun könnte. Was waren denn das für Optionen, die man zusätzlich tun kann? Ich denke, was mir auf jeden Fall ganz eine wichtige Frage wäre, für mich momentan aus dem Westring-Projekt auszusteigen. Jetzt war der ideale Moment, ich werde das jetzt mitbekommen haben, dass die Kosten für den Westring explodieren. Die Stadt hat zugestimmt, 5 Prozent der Kosten zu übernehmen. Am Anfang hat es 25 Millionen für die Stadtkassen, inzwischen sind wir für 60 Millionen. Mit diesen 60 Millionen kann ich ganz andere Dinge machen. Die kann ich investieren in den öffentlichen Verkehr, die kann ich verwenden zum Ausbau der Radfahrinfrastruktur für die Fußgängerinnen. Da hätte ich sehr viele Möglichkeiten, dieses Geld anders zu verwenden zum Ausbau der Radfahrinfrastruktur, für die Fußgängerinnen, da hätte ich sehr viele Möglichkeiten, dieses Geld anders zu verwenden. Also da gibt es viele verschiedene Hebeln, ich sehe momentan, das war halt einmal momentan der, ein Projekt jetzt endlich zum Abschluss zu bringen, was aus einer Zeit kommt, die Idee für den Westring kommt aus den 60er Jahren, das kann immer heute konform sein, dass man da jetzt aussteigt, einen Schlussstrich zieht und das Geld, das man sich damit erspart, dann für wirkliche klimafreundliche Mobilität verwendet. Dankeschön. Ich komme zu einem Thema zurück, das Sie zuerst schon angesprochen haben, das Thema Armut. Beschäftigt uns alle, vor allem junge Leute, was kann die Stadt Linz gegen Armut unternehmen? Was kann sie unternehmen? Naja, das Sozialbudget der Stadt ist ja sehr groß. Es ist aber ein großer Teil dieses Sozialbudgets sind Pflichtanteile. Das Pflichtanteil zum Beispiel für die Unterhaltung der Seniorenheime und solche Geschichten, das fällt ja alles in dieses Budget hinein. Und die Stadt hat aber die Möglichkeit, in ihren freiwilligen Leistungen da, sagen wir mal, Akzente zu setzen. Zum Beispiel, ich habe eingebracht in den Gemeinderat, und das gibt es jetzt, einen Kautionsfonds. Ein Kautionsfonds ist das, dass man bei der Stadt quasi ein Darlehen bekommt, damit man, wenn man die Kaution nicht zahlen kann, wenn man eine neue Wohnung kriegt, dass die Stadt aushilft. Also man kann, oder jetzt zum Beispiel bis dato war es so, dass Aktivpassbesitzerinnen keinen Punktepass gekriegt haben für den Eintritt in die Freibäder, dass wir schon das haben. Wir haben ja das letzte Mal eine Resolution durchgesetzt, dass das jetzt kommen wird. Das sind so kleine Sachen, die man tun kann, die hilfreich sind. Also ich wäre dafür, dass in der Armutsbekämpfung die Stadt die sozialen Leistungen ausbaut, dann nur mehr anbietet. Eine Möglichkeit war das eben gewesen, diese Unterstützung bei Lernhilfen. Also da wäre noch einiges möglich. Wenn ich sage, ich spare 60 Millionen ein vom Westring und sage, diese 60 Millionen verwende ich zum Beispiel auch, um halt soziale Leistungen auszubauen, um halt da armutsfester vorgehen zu können, dann wäre das gut, ich meine, wie ich mir das vorstelle. Aber Armut ist tatsächlich auch bei jungen Menschen ein Problem. Also ich habe ja auch Berater, wo Leute kommen können, zu Gesprächen und bei mir, das ist jetzt ein halbes Jahr her, war ein junger Mann, ein Bursch, dem sein Laptop kaputt gegangen ist und der aber aus einer Familie kommt, mit einer alleinerziehenden Mutter, mit drei Kindern, und der sich keinen leichten Laptop leisten kann. Also das gibt es. Das ist ein ganz wichtiges Thema und mein Eindruck ist immer so, man will es nicht so recht wahrhaben und nicht so genau hinschauen, was sich da abspielt. Weil das ist leider immer noch so, Menschen, die von Armut betroffen sind, haben ein Schamgefühl, glauben, sie sind selber schuld, obwohl das nicht stimmt und erscheinen nicht so im Stadtbild. Aber wenn man genau hinschaut, sieht man das, was los ist. Man sieht die Obdachlosen, man sieht Menschen, die suchtkrank sind, das geht ja oft auch mit Armut einher. Oder man sieht auch Menschen, was ich sehe, die extreme Schwierigkeiten jetzt haben in der Teuerung, ihr Leben zu finanzieren. Also ich habe mein Büro draußen in der Nähe vom Sommermarkt, vom Sozialmarkt und wenn man dort ein wenig schaut, das sind ganz schön viele Leute, die dort hingehen müssen, weil sie sich in einem normalen Geschäft nicht ordentlich versorgen können. Ja, also hängt Armut gleich auch mit den Bildungschancen für die junge Person zusammen? Natürlich hat das Haus. Wenn ich arm bin oder wenig Geld habe, kann ich möglicherweise nicht auf einen Schulausflug mitkommen. Ich kann vielleicht nicht mitfahren auf eine Woche, wenn ich fahre. Ich werde wahrscheinlich nicht nach England fahren können zu Sprachferien. Und das zieht sich ja dann das ganze Leben durch. Ich habe einfach nicht dieselben Chancen wie die anderen. Ganz klar. Da muss man was tun. Ja, aus zeitlichen Gründen müssen wir leider das Interview jetzt schon beenden. Ich hoffe, dass es Ihnen auch gefallen hat und dass Sie auch ein bisschen was mitnehmen haben können. Quasi über die Ansichten der heutigen Jugend. Und ja, ich hoffe, dass wir irgendwann auf jeden Fall wieder zum Reden kommen. Aber den Zuschauern möchte ich mich recht herzlich fürs Einschalten bedanken und hoffe, dass Sie auch das nächste Mal wieder dabei sind. Dankeschön.チャンネル登録をお願いいたします