Sehr geehrte Zuschauerinnen und Zuschauer, herzlich willkommen aus dem Pressezentrum im Alten Rathaus der Stadt Linz. Mein Name ist Michael und ich freue mich, dass wir heute hier sein dürfen. Machtpolitik zu deiner eigenen Sache ist ein Projekt von DorfTV in Kooperation mit der Bezirksrundschau Linz und wird unterstützt durch die Österreichische Gesellschaft für politische Bildung. Als junge Erwachsene haben wir nun die Möglichkeit mit den Spitzen der Linzer Stadtparteien wichtige Fragen zu den Themen der Zukunft zu besprechen. Diese haben wir in einem zweitägigen Workshop ausarbeiten können. Heute ist bei uns Herr Stadtrat und Vorsitzender der FPÖ Linz, Herr Michael Ramel. Hallo. Hallo. Mit mir gemeinsam werden die Fragen stellen Paul, Elisabeth und Magdalena. So, dann darf ich das Wort gleich an den Paul weitergeben für die erste Frage. Danke. Meine erste Frage ist, wie könnte man Jugendlichen Orte zur Verfügung stellen, an denen sie sich ohne Konsumzwang aufhalten können? Zunächst einmal danke für die Einladung zu diesem spannenden Format. Ich bin schon auf die kommenden Minuten sehr gespannt. Und um direkt auf die Frage einzugehen, ich glaube, wir haben in Linz schon sehr viele schöne Räume, die für Jugendliche zur Verfügung stehen. Ihr erinnert mich selbst zurück an meine Schulzeit. Ich bin ins Georg-von-Beuer-Bach- Gymnasium in die Schule gegangen, nicht unweit von eurer Berufsschule. Und ich weiß, dass man sehr gerne auch die Zeit an der Donaulände verbringt. Dort ist bekanntlich fast ausschließlich eine konsumfreie Zone. Und es gibt auch in der Linzer Innenstadt sehr, sehr viele Flächen, wo man sich zusammensetzen kann und gemeinsam einfach Zeit verbringen kann. Sie sind jetzt hauptsächlich auf die freien Flächen eingegangen. Was gibt es denn für Möglichkeiten, wenn jetzt das Schlechtwetter ist? Wir haben einige Jugendzentren in der Stadt Linz verteilt auf das komplette Stadtgebiet. Und ich glaube, das ist auch eine gute und eine spannende Alternative für Jugendliche, wenn das Wetter draußen nicht so gut ist. Würden Sie sagen, dass es vielleicht eine Option wäre, dass man Parkbänke macht, die, sagen wir mal, überdacht sind? Oder so kleine Sitzmöglichkeiten? Das ist durchaus ein Vorschlag, über den man, glaube ich, in der Stadtpolitik diskutieren könnte, ja. Danke für die Antwort. Genau, dann tue ich gleich weiter mit dem Thema Grillverbot, warum es an manchen Säen ein Grillverbot gibt, weil manche Leute haben halt nicht den Luxus, dass sie einen Haus wohnen mit Garten, wo sie grillen können und sind halt abhängig von solchen Plätzen und warum die eben verboten sind. Das Thema Grillverbot hat in unserer Stadt eine leider lange und nicht ganz rühmliche Geschichte. Wir haben vor allem das Grillverbot an der Donau verhängen müssen in St. Margareten, weil dort nicht gelegentlich einzelne Leute zum Grillen gekommen sind, sondern weil sich dieser Donaustrand, ein sehr idyllischer Platz an der Donau, wirklich entwickelt hat in nur wenigen Jahren zu einem Treffpunkt von Menschen aus ganz Oberösterreich, das hat man bei den Autokennzeichen gesehen, die jede schöne Wochenende gekommen sind und nicht eins, zwei, drei, vier oder fünf Griller, sondern wirklich sehr, sehr viele Griller aufgestellt haben. Und jetzt möchte ich niemandem das Grillvergnügen nehmen, nur in einer Stadt mit 200.000 Einwohnern muss man aufeinander Rücksicht nehmen. Und dort leben direkt angrenzend etwa sehr viele Familien. Und ich glaube, wenn man sich in diese Familien hineinversetzt, die gesagt haben, jedes Wochenende war es dort wirklich ordentlich verqualmt, du hast die Wäsche nicht aussehen können, man selber grült auch nicht jedes Wochenende, man belästigt die Nachbarn oder beeinträchtigt die Nachbarn auch nicht jedes Wochenende. Und was noch dazu gekommen ist, es ist dann mittlerweile wirklich insofern eskaliert, als wir dort so viele parkende Autos auch in zweiter Spur gehabt haben, dass da auch eine Gefährdung im Straßenverkehr war. Daher das Grillverbot an der Donaulände in St. Margareten. Und ja, es gibt auch ein Grillverbot an teilweise anderen Stellen, das ist zum Beispiel in der Bade- und Seenordnung der Linkser AG so vorgesehen, weil dort natürlich an einem heißen Tag, wenn das Wetter schön ist, auf engstem Raum sehr viele Menschen zusammenkommen und es ist oftmals so im Leben, das einen freut, das andere leid und meine Überzeugung ist, dass man dort den größten gemeinsamen Nenner finden muss meine Überzeugung ist, dass man dort den größten gemeinsamen Nenner finden muss. Und der ist halt so, dass man dort in Ruhe liegen kann. Das ist eine Naherholungsfläche. Das ist einfach nicht dazu geeignet, dass man dort Riesengrillpartys veranstaltet. Direkt den Menschen, die einfach einmal eine ruhige Stunde verbringen möchten. Und könnte man sich da vielleicht darauf einigen, dass man es vielleicht ein wenig beschränkt, also nicht ganz verbietet, sondern dass nicht Massen da hinkommen und grillen, sondern nur eine bestimmte Menge, dass das kontrolliert wird? Es gibt in Linz durchaus Flächen, wo das möglich ist. Etwa in den Traunauen, da haben wir eine kleine Grillfläche. Es hat sich dort aber, Gott sei sei Dank in den letzten Jahren eigentlich, hat man damit das Auslangen gefunden. Also es war eine sehr große Diskussion, ein sehr großer Andrang in St. Margareten. Und wir haben uns, ich habe mir mit der damaligen Liegenschaftsreferentin Regina Fechter das Wiener Modell angeschaut. Die haben verschiedenste Grillzonen ausprobiert und wir sind in Linz aber dann darüber übereingekommen, dass auch dieses Modell dort nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Es ist irrsinnig schnell ausreserviert, also man glaubt gar nicht, da werden diese Slots für die Grillflächen im Frühjahr freigeschalten und wenn du im August oder im Juli einen Grillplatz haben möchtest, dann musst du im März oder wenn das online geht, binnen den ersten paar Stunden dir dort einen Platz sichern. Also es war gut gemeint, aber man hat einfach nicht die Lösung gefunden. Aktuell, glaube ich, haben wir das Thema in Linz ganz gut im Griff. Dankeschön. Danke. Ich habe jetzt ein Thema, das vor allem Frauen und Mädchen anspricht. Das ist Catcalling. Also Catcalling ist das ungewollte und auch sehr oft sehr sexuell angehauchte Nachrufen oder Nachweifen von Frauen oder weiblich präsentierenden Personen. Kann man da was dagegen machen, dass sie Frauen oder weiblich präsentierende Personen in Linz wohler fühlen? Also die Beschwerden, die bei mir als Sicherheitsstaatrat diesbezüglich eingehen, halten sie offen gesprochen in engen Grenzen, was nicht heißen soll, dass es das nicht gibt. Ich möchte da auch überhaupt nichts schönreden. Wir haben in Österreich ein sehr dicht gefasstes Strafrecht, das sexuelle Belästigung schon doch in einer sehr geringen Stufe auch unter Strafe stellt. Das heißt, das ist von der Gesellschaft entsprechend penalisiert. Ich glaube, dass man immer wieder auch etwas machen kann und auch die Stadt macht das auch, mit verschiedenen Kampagnen einfach eine Bewusstseinsbildung zu machen. Nämlich egal, welcher Geschlecht es angeht, es gehört einfach nicht zum guten Ton. Man tut das einfach nicht, dass man an irgendwie in welcher Art und Weise auch immer nachstöht, nachäfft oder sonst ungewünschte Komplimente, nämlich wirklich sehr aufdränglich aufs Auge drückt. Also ich glaube, da tut die Stadt Linz schon sehr viel dafür. Okay, Dankeschön. Meine nächste Frage ist, was würden Sie tun, wenn Sie jetzt 16 Jahre alt sind und in Linz wohnen? Was würden Sie sich von der Stadt vielleicht sogar wünschen? Ich weiß, dass für viele Jugendliche mittlerweile das Thema der Jugendkriminalität immer größeres wird, dass sie damit konfrontiert sind, vor allem in der Freizeit. Und ich glaube, dieses Thema ist wirklich eines der brennendsten, das uns in der Stadt in den nächsten Jahren noch beschäftigen könnte. Das ist eine dramatische Entwicklung. Dazu hat es auch gestern eine Pressekonferenz gegeben mit objektiven Zahlen vom Land Oberösterreich, vom Oberösterreichischen Städtebund und auch von der JKU. Diese Zahlen zeigen ganz deutlich auf, dass leider die Kriminalität unter Jugendlichen steigt. Auch hier muss man aber ganz offen ansprechen, es sind vor allem hier jugendliche Täter mit Migrationshintergrund, die besonders auffallen. Das sagt nicht irgendeine Vorfeldorganisation der FPÖ, das sagen die offiziellen Statistiken. Und wenn ich mich zurückversetze, wie ich 16 Jahre alt war, da wollte ich einfach am Wochenende einmal in Ruhe fortgehen, ohne dass ich mich fürchten muss. Das ist in Linz leider nicht mehr immer möglich. Zumindest subjektiv haben wir gewisse Angstträume. Früher war es die Altstadt, jetzt sind es teilweise schon manche Unterführungen oder Parkanlagen. Ich bin davon überzeugt, hier müssen wir sowohl als Stadt Linz noch mehr machen. Wir tun jetzt auch einiges mit Kampagnen. Ich glaube aber auch, ich habe zuerst schon das Strafrecht angesprochen, ich glaube auch, dass man mit den mittelnden Strafrechtsjugendlichen auch ganz klare Konsequenzen aufzeigen muss, wenn sie ein Verhalten setzen, das nicht passt. Wir haben nämlich das Problem, dass auch 16-Jährige nicht nur von 16-Jährigen und Älteren teilweise bedroht werden, sondern dass wir eine Form der fast schon Kinderkriminalität haben, wo 12-, 13-Jährige nicht ein, zweimal ein Zuckerl stöden, sondern wirklich mit dem Messer hantieren und andere Menschen bedrohen. Das ist kein Kavaliersdelikt. Diese 12-, 13-Jährigen sind derzeit absolut strafunmündig. Sie wissen das auch ganz genau. Und das nutzen sie aus. Das sagt einem auch die Polizei. Und daher glaube ich, nicht, dass man alle Jugendlichen kriminalisieren soll, das wäre völlig der falsche Weg, aber ich glaube, dass es ein wichtiger Schritt auch wäre, dass man das Strafrecht insofern anpasst, dass man Mehrfachtätern, die derzeit nicht strafmündig sind, auch bestrafen kann, ihnen die Konsequenzen ihres Handelns aufzeigen kann. Dann, wenn sie persönlich in der Lage sind, auch die Tragwerte ihres Handels zu erkennen. Und da hätten wir dringenden Handlungsbedarf. Da stimme ich Ihnen jetzt grundsätzlich auch zu. Also bei dem Ganzen, dass auch unmündige Leute zur Rechenschaft gezogen werden sollten, beziehungsweise da Vermerke vielleicht entstehen sollten für die Zukunft. Wo ich nur ganz auf ihrer Seite bin, oder nicht auf ihrer Seite bin, ist die Aussage mit den Leuten im Migrationshintergrund, weil es gibt durchaus genug österreichische Staatsbürger und, wie man immer sagt, Blutsösterreicher, die genau solche Verbrechen auch machen, die auch Catcallen, die auch Leute in Unterführungen bedrohen, erst letztens ist mir das wieder passiert zum Beispiel. Da gilt es halt, Schau zu differenzieren. Aber grundsätzlich bin ich da eigentlich jetzt auf ihrer Seite, sag ich jetzt mal, in dem Sinne, dass da auf jeden Fall Handlungsbedarf besteht und dass man vielleicht auch die Grenzen aufzeigen sollte. Danke, da möchte ich nur ganz kurz trotzdem darauf replizieren. Es ist statistisch erwiesen von der Polizei, die Zahlen kommen nicht von der FPÖ, dass Täter, Jugendliche Täter im Migrationshintergrund massiv überproportional vertreten sind. Und ihr erinnert nur an die Halloween-Randale, da waren von rund 115 Tätern rund 80 mit Migrationshintergrund. Also das ist dermaßen überschießend hier, einfach vertreten, dass ich glaube, wir kommen bei diesem Problem nicht weiter, wenn wir die Tatsachen leugnen. Natürlich, es gibt auch Österreicher, die sich was zu Schulden kommen lassen, genau hier muss man auch ansetzen, aber ich bin der Überzeugung, man muss schon zielgerichtet handeln und da muss man den Fokus gerade auf diese Brennpunkte legen. Und das war auch ein Zirkus der gemeinsamen Pressearbeit von Land und Stadt. Woran könnte das liegen, dass so viel Jugendkriminalität gerade entsteht? Also haben Sie da bisher irgendwelche Faktoren erörtern können? Genau, das wird Teil der JKU-Studie sein, die sich mit Tatverdächtigen und auch mit Tätern auseinandersetzt, die das hinterfragt, warum diese Jugendlichen ins kriminelle Milieu hinabputschen. Okay, Dankeschön. Dann werde ich jetzt direkt mit der zweiten Frage weitermachen. Welches Image soll sich die Stadt Linz geben? Wir haben uns letztes Jahr in einem großen Markenprozess ein neues Image gegeben, nämlich, dass wir eine innovative Stadt sind, wo wir auch zusammen zufrieden leben. Das ist mir vor allem als Sicherheitsstatter ein großes Anliegen. Wir sind eine Stadt, wo 210.000, 212.000 Menschen auf nicht einmal 100 Quadratkilometern zusammenleben. Und ich bin davon überzeugt, wir brauchen hier klare Regeln, an die sich jeder halten muss. Ich will eine Stadt, wo sich jeder sicher, aber auch vor allem jeder wohlfühlen kann. Ist das so schon umgesetzt nach Ihrer Meinung oder würden Sie da noch etwas ändern? Ich glaube, wir haben da durchaus Handlungsbedarf. Wir machen das auch. Ein aktuelles Beispiel, wo sich viele Menschen leider nicht wohlfühlen, ist der Volksgarten. Sie merken, ich bin ein Politiker, der durchaus auch die Probleme offen anspricht. Ich halte nichts davon, alles schön zu reden. Wir leben in einer tollen Stadt. Ich bin ein stolzer Linzer, fühle mich in Linz auch wohl. Aber es gibt wie etwa am Volksgarten einfach ein Gebiet, wo man vor allem auch von Frauen hören, ich fühle mich dort nicht sicher. Wir gehen diesen Brennpunkt auch gemeinsam mit der Volkshilfe in einem sehr umfassenden Projekt auch an, weil wir uns einfach in der Stadtregierung einstimmig darauf verständigt haben, dass wir auch dort hinschauen und auch dort anpacken. Dankeschön. Genau, mein Thema war jetzt die Fläche vom Uferanermarkt, weil wir eben von der Berufsschule Linz 7 sind und merken, okay, da ist jetzt warm im Jahr der Uferanermarkt, das Lido-Festival war jetzt und die restliche Zeit steht ja leer und ob man da nicht irgendwie anders nutzen kann. Das ist wirklich eine lange Forderung auch von mir, denn die Leidensgeschichte des Uferanermarkts in der jetzigen Form geht ja, wenn ich mich recht erinnere, aufs Jahr 2017 zurück. Bis dahin war es, glaube ich, einzigartig einer der größten Pendlerparkplätze kostenlos, mitten in der Stadt. Das hat sich dann herausgestellt, dass das widmungsgemäß gar nicht vorgesehen ist. Es ist auch die Frage, muss man wirklich sagen, unabhängig von dieser Widmungsproblematik damals, ob es wirklich gescheit ist, dass ich einen der prominentesten Plätze und der eigentlich schönsten Plätze, nämlich direkt am Wasser, für einen Pendlerparkplatz hernehme. Wobei ich auch sage, wir brauchen in unserer Stadt auch Parkplätze. Ich stehe auch dafür. Die Frage ist nur, ist das dort der richtige Platz? Ich glaube nein. Und jetzt sind mittlerweile einige Jahre vergangen. Es hat viele Vorschläge, viele Diskussionen gegeben rund um das Uferanermarktgelände. Ich glaube, wir sollten zweierlei Dinge dort machen. Erstens sollten wir es insgesamt ansprechender gestalten. Mir persönlich würde dort vorschweben, und da gibt es auch schon Pläne in die Richtung, dass wir vor allem das Ufer schöner gestalten, wo man wirklich direkt an der Donau ist, weil das aus meiner Sicht das Idyllischere ist. Weil das Sitzen so direkt unter die Wohnhäuser, 200 Meter weg vom Wasser, ist glaube ich auch nicht das, was wir uns alle so wirklich vorstellen, sondern ich glaube, wir wollen näher ans Wasser, an die Donau rücken. Da gibt es auch schon Pläne, diese Uferkanten, wie man sagt, neu zu gestalten. Und zum anderen, glaube ich, hilft aber auch das schönste Gelände nichts, wenn man es nicht ordentlich bespielt. Und ich habe da schon wirklich mehrere Vorschläge eingebracht. Zum Beispiel im Winter wird das Gelände über Monate fast gar nicht genutzt. Wir alle kennen es oder viele von uns kennen es wahrscheinlich, dass dort Christbäume verkauft werden. Das passt auch ganz gut. Ich würde einen Schritt weiter gehen. Wir suchen schon Anbieter, die sich dafür interessieren würden, dort ein Winterdorf zu betreiben. Weil man hat dort wirklich eine schöne Fläche, man kann einen Eislaufplatz dort machen. Übrigens habe ich einen konkreten Vorschlag schon eingebracht, dass man eine Eislauffläche macht, aber aus Kunst-Eis, also das ist dann auch noch klimaschonend, das muss nicht wochenlang heruntergekühlt werden. Diese Platten gibt es bereits, da kann man eine tolle Fläche machen, da kann man ein Winterdorf machen für Kinder, vielleicht die berühmte Donaualm, die sonst am Uferanermarkt unten steht, ein Dorf aufstellen und für Weihnachtsfeiern zur Verfügung stellen. Unternehmen, Christbäume verkaufen, das war so eine Idee, die mir vorschwebt für den Winter. Und auch sonst, glaube ich, sollte man gemeinsam uns bemühen in der Stadtregierung, dass wir das Uferanermarkt-Gelände insgesamt mehr bespielen. Es muss auch nicht immer so eine Großveranstaltung sein wie das Lido Sounds Festival. Ich weiß, dass das für manchen Anrainer auch anstrengend ist. Da muss ich aber noch sagen, das Uferanermarktgelände ist eine Veranstaltungsfläche und als solches gewidmet und als solches auch vorgesehen. Und das weiß man auch, wenn man dort wohnt. Aber ich glaube, mit mehreren, auch kleineren Veranstaltungen kann man die Fläche mehr bespülen und dann haben die Linzerinnen und Linzer noch mehr davon. Dankeschön. Mein nächstes Thema wäre jetzt Armutbekämpfung. Also was sollte und was kann die Stadt Linz gegen die Armut ihrer Bewohner machen? Also das armen Wesen wie der Jurist, ich habe just studiert, ist in der Bundesverfassung geregelt, ist eine Kompetenz, die in der Grundsatzvorgabe dem Bund obliegt und dann in der Ausführung den Ländern. Es gibt daher auch die sogenannte Sozialhilfe, die das erste Auffangnetz ist. Und zum anderen aber hat die Stadt wirklich bereits jetzt mit dem Aktivpass, glaube ich, eine sehr gute Ergänzung bereits geschaffen seit vielen, vielen Jahren, wo Linzerinnen und Linzer, die nicht so viel Geld haben, günstige Angebote bekommen, die sie konsumieren können. Das wohl bekannteste ist das verbilligte Straßenbahnticket oder es gilt auch der halbe Eintritt in Beda. Es gibt eine Reihe von Angeboten. Beim Thema Aktivpass ist meine Forderung und auch die Forderung der FPÖ, dass wir den noch präziser gestalten. Ich möchte ganz gern den Aktivpass nämlich auch insofern verwenden, dass er integrationsanregend sein soll. Ich würde den Aktivpass gern an Deutschkenntnisse knüpfen, weil ich der Meinung bin, dass man alle Anreize statt setzen soll, dass die Menschen, die in unsere Stadt kommen und nicht unsere Landessprache sprechen, dass die Deutsch lernen. Und ich glaube, wenn man das machen würde, dann hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Aktivpass würde effizienter gestaltet sein und wir hätten gleichzeitig einen Anreiz für Migrantinnen und Migranten, Deutsch zu lernen. Okay, Dankeschön. Gut, meine nächste Frage. Im Zuge des Pride Months ist Linz wieder scheidekoriert worden mit den Regenbogenflaggen. Aber was wollen die das dann eigentlich zum Ausdruck bringen? Wie man den Medien entnehmen kann, gibt es verschiedene Sichtweisen auf die genaue Bedeutung der Regenbogenfahne. Ich glaube, dass man darunter versteht, Gleichberechtigung und eine bunte Vielfalt. Ich persönlich kann mit diesem Aktionismus wenig anfangen. Für mich gilt unsere Landesflagge, unter die wir uns alle vereinzeln können. Okay, gut, Dankeschön. Dann mache ich mit meiner dritten Frage weiter. Wie könnte man Leerstände nutzen, also zum Beispiel in der Stadt die Leerstände von Geschäftsflächen? Ja, das Thema Leerstände wird seit vielen Jahren diskutiert. Und ich glaube, um vielleicht mal ganz kurz auf die möglichen Gründe einzugehen, die eh vielfältig sind. Ich glaube, gerade wenn man sich die Landstraße anschaut, Gründe einzugehen, die vielfältig sind. Ich glaube, gerade wenn man sich die Landstraße anschaut, dann haben wahrscheinlich manche Hauseigentümer teilweise überzogene Erwartungen, was eine mögliche Miet- oder Bachteinnahme betrifft. Und das ist aus meiner Sicht mit unter einer der größten Gründe, warum Geschäfte aufspüren, aber sehr schnell wieder zuspüren, weil es sich einfach dort nicht rechnet. Es hat sich auch der Handel insgesamt verändert. Ich bin für Vorschläge offen, was man mit leerstehenden Gebäuden machen kann. Eines ist natürlich aber trotzdem klar, das sind fast ausschließlich Häuser, Geschäftslokale, die Privatpersonen oder privaten Unternehmen gehören und nicht der Stadt Linz. Und das Eigentumsrecht in Österreich ist ein sehr wichtiges Grundrecht. In das kann man und sollte man auch nur in Einzelfällen eingreifen. Also man wird aus Seiten der Stadt Linz keinen direkten Einfluss oder keinen Druck auf die Hauseigentümer ausüben können. Was ich aber gerade aus der Stadt Wels weiß, was Bürgermeister Rabel sehr gut vorgemacht hat, die Innenstadt zu beleben, ist das, dass sowohl für die Hauseigentümer, aber auch für potenzielle Nutzer, das Umfeld einfach maßgeblich ist. Also wenn ich die Landstraße insgesamt attraktiviere, wenn man sich dort wohl und sicher fühlen kann, wenn die Beleuchtung passt, bei den Straßen, bei den Intervallen, also Öffianbindung, sind wir schon am Limit, was den Takt angeht. Aber wenn ich insgesamt ein attraktives Umfeld schaffe, und für das ist die Stadt aus meiner Sicht verantwortlich, dann ist das auch ein ganz wichtiger Beitrag dazu, dass wir die Leerstände reduzieren. Und es gibt ja gerade in der Stadt Linz einen Beschluss, dass wir ein neues Innenstadtkonzept erarbeiten, ressortübergreifend, die halt insgesamt viel von ressortübergreifender Arbeit in der Stadtregierung, weil das Thema Leerstehen der Innenstadtentwicklung einfach ein Thema ist, was in verschiedenste Bereiche hineinspielt. Stadtentwicklung, Verkehrspolitik natürlich auch, natürlich auch Sicherheitsagenten, aber auch der Grünraum in der Innenstadt ist natürlich etwas, was immer wieder diskutiert wird. Und ja, da bin ich auch der Meinung, weil es heute schon das Thema war, Sitzgelegenheiten, überdachte Sitzgelegenheiten, glaube ich, da haben wir noch Luft nach oben. Das muss man so selbstkritisch einfach sagen. Da gab es viele verschiedene Ideen, dass man mal einen Platz einrichtet, wo man ein paar nette Tische aufstellt, wo man eben eine konsumfreie Zone einrichtet und wo man sich einfach zusammensitzen kann, wo man die Jasen holt und dort gemeinsam was isst und auch was trinkt. Ich glaube, da kann man die Innenstadt beleben und damit auch die Leerstände mindern, weil dann natürlich wieder mehr Frequenz in der Innenstadt ist und dann auch die Geschäfte besser laufen. Danke. Jetzt würde ich gerne das Thema Klimaschutz anschneiden, was uns alle betrifft, von vor allem den Jugendlichen sehr am Herzen liegt. Und jetzt wäre meine Frage, welche Maßnahmen die Stadt Linz für den Klimaschutz ergreifen kann? Die Stadt Linz hat mit ihrer LinzerG, das ist unser Energieversorger, ein tolles Unternehmen, hat in den letzten Jahren sehr, sehr viel Geld in die Hand genommen und wird noch viel mehr Geld in die Hand nehmen, wenn ich es richtig im Kopf habe, 20 Millionen jetzt in Aussicht gestellt, für den Ausbau etwa der Fernwärme. Die Fernwärme ist erstens verhältnismäßig kostengünstiges Mittel, um Wohnungen mit Wärme zu versorgen und zum anderen wird dort auch, soweit es irgendwie geht, auch mit Biomasse gearbeitet. Also schauen wir, dass wir da einen Beitrag leisten zum Klimaschutz. Zum anderen gibt es laufend verschiedenste Begrünungsmaßnahmen in der Stadt. Ich begrüße das prinzipiell. Ich bin aber da auch davon überzeugt, dass man Begrünungsmaßnahmen dort machen sollte, wo sie wirklich einen großen Nutzen haben und wo die Kosten-Nutzen-Relation stimmt. Ihr werdet sicher schon gehört haben vom Projekt Baumpflanzoffensive Neustadtviertel oder rund um den Pfarrplatz. Das sind historisch, also seit Jahrhunderten, ganz enge und dunkle Gassen, weil einfach die Häuser eng beieinander stehen. Das ist eine historische Substanz, zum Teil auch unter Denkmalschutz. Ich glaube, es hat dort auch einfach natürliche Gründe, warum dort nicht riesengroße Bäume wachsen, weil dort wahrscheinlich nicht das ideale Habitat dafür ist. Und wir sehen es ja jetzt bei der Baumpflanzoffensive, dass dort ein Baum teilweise bis zu 16.000 Euro kostet, wenn man ihn dort pflanzt. Ich glaube, mit diesem Geld könnte man an einer anders geeigneten Stelle sehr, sehr viel mehr Bäume pflanzen und damit auch auf diese Weise zu einem grüneren Linz auch beitragen. Meine nächste Frage ist einfach eine Frage, die, glaube ich, sehr viele Jugendliche in Linz stellen. Und das ist, warum haben viele junge Leute das Gefühl, dass in Linz nichts oder wenig los ist? Das ist immer Ansichtssache. Ich glaube, dass Linz in den letzten Jahren, was das betroffen hat, ausgenommen natürlich die unsägliche Corona-Zeit, wo für viele Veranstaltungen leider der Ofen aus war, dass sich Linz durchaus im Veranstaltungsbereich nicht so schlecht entwickelt hat. Wir haben, glaube ich, schon ein breites Angebot, das auch kostenlos nutzbar ist. Wenn ich denke an ein Pflasterspektakel, wenn ich auch denke an das Krone-Fest, wo wirklich für alle möglichen Geschmäcker von Schlager bis Klassik, Popmusik viel dabei ist. Also ich glaube schon, dass das Freizeitangebot in unserer Stadt durchaus ein attraktives ist. Was nicht heißt, dass man nicht immer wieder neue Ideen entwickeln sollte, weil eine Stadt wie Linz verändert sich selbstverständlich wie die ganze Welt und man muss auf neue Bedürfnisse eingehen. Ich glaube, das Ziel, das wir als Stadtpolitik haben sollten, ist das, dass man, gerade wenn es junge Menschen betrifft, dass man die jungen Menschen wieder ein bisschen mehr weghält vom Smartphone. Denn das Erfüllendste, da sind wir uns, glaube ich, einig, ist trotzdem die analoge Welt. Und wir haben das während Corona ja so schmerzhaft gesehen, dass eine Videokonferenz im Freundeskreis niemals das widerspiegeln kann und einem zurückgeben kann, was der persönliche Kontakt ist. Und in diese Richtung habe ich eher manchmal Sorgen, dass man sehr viele junge Leute, aber nicht nur junge Leute, das betrifft eigentlich mittlerweile schon fast alle Generationen, aber dass man sich immer mehr ins Internet zurückzieht oder ans Handy zurückzieht und die Umwelt rund um sich gar nicht mehr so wahrnimmt. Und ich glaube, das ist auch eine gewisse Bewusstseinsbildung, die schon in frühen Jahren, sogar bis zum Kindergarten beginnen soll, früh übt sich und wir wissen alle, dass die digitale Welt nicht erst irgendwann einmal in der Unterstufen oder sonst wo einsetzt. Dankeschön. Abschließend hätte ich dann dazu noch eine Frage. Also würden Sie es dann dadurch behaupten, dass die Digitalisierung es dann quasi mit Schuld zumindest größtenteils daran hat, dass die Jugend das Gefühl hat, es sei in Linz nichts los? Nein, das kann man das ein oder andere nicht unmittelbar verknüpfen, war auch nicht meine Intention, aber es führt die Digitalisierung sicher dazu, dass sich manche Jugendliche weniger selber aufraffen, dass sie sagen, ich gehe noch einmal aus, ich gehe zu einer Veranstaltungungsformate anbieten kann, dann tun wir das ja ganz gern. Deswegen sage ich ja zum Beispiel, dass das Lido Sounds Festival jetzt ganz neu ist und das nicht ganz unumstritten war. Ich glaube schon, dass das Link insgesamt gut da hat. Es waren die Tickets nicht ganz billig, ja das stimmt, aber allein, dass man da doch jeden Tag so um die 25.000 Leute gehabt hat, die dafür auch bezahlt haben, zeigt ja, dass da ein Bedürfnis da ist und dass man da verschiedenste Formate entwickeln kann. Ja, das Lido war durchaus sicher ein Meilenstein in dem Ganzen. Uns geht leider schon langsam die Zeit aus, aber ich bedanke mich trotzdem sehr herzlich für das Interview. Haben Sie noch ein Anliegen, das Sie uns mitteilen wollen? Wollen Sie der Kamera bzw. den Zuschauern noch etwas sagen? Ja, ich bedanke mich zunächst einmal bei euch für die wirklich spannende und vielfältige Diskussion. Danke auch, dass man als Politiker die Möglichkeit hat, dass man ausredet. Das wissen wir aus der ZIPP 2. Das ist auch nicht immer so ganz selbstverständlich. Macht dann aber jedes Interview einfach angenehmer, weil man seinen Gedanken zu Ende führen kann. Und für die Zuseherinnen und Zuseher, ich hoffe, es war eine spannende Diskussion. Wenn es noch Anregungen gibt, wenn ihr sagt, ich möchte Michael Rammel etwas mit auf den Weg geben, ich habe da eine Idee, bitte jederzeit bei mir melden. Meine Daten sind im Internet alle verfügbar. Ich bin auf Facebook, auf Instagram, TikTok noch nicht, aber man kann mich eigentlich ganz gut digital erreichen. Gut, in diesem Sinne dann danke für das Interview, danke für die Mitarbeit und den Zuschauern. Ich bedanke mich bei Ihnen recht herzlich und ich hoffe, dass Sie das nächste Mal wieder zuschauen.