Herzlich willkommen aus dem Pressezentrum im Alten Rathaus der Stadt Linz. Mein Name ist Johanna und ich freue mich, dass wir heute hier sein dürfen. Mach Politik zu deiner Sache ist ein Projekt von DorfTV in Kooperation mit der Bezirksrundschau Linz. Es wird unterstützt von der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung. Als Jugendliche haben wir die Möglichkeit, mit den Spitzen der Linzer Stadtparteien über wichtige Fragen und Themen zur Zukunft der Stadt zu diskutieren. Diese Themen haben wir in einem zweitägigen Workshop erarbeitet. Zu Gast ist nun Eva Schubisberger von den Grünen. Die Fragen stellen gemeinsam mit mir Magomed, Julian und Rama. Magomed stellt die erste Frage. Meine erste Frage lautet, wie könnte man jugendlichen Orte zur Verfügung stellen, an denen sie sich ohne Konsumzwang aufhalten können? Beziehungsweise warum gibt es in Linz so wenig Bereiche, in denen es möglich ist, sich ohne Konsumzwang zu treffen? Das ist eine gute Frage. Also ich finde auch, dass es da mehr Orte geben sollte. Das ist immer wieder auch eine politische Diskussion, da mehr Orte zu schaffen. Ich bin dafür, meine Fraktion auch. Geben tut es Jugendclubs. Das finde ich ist auch immer noch ein sehr gutes Konzept, wenn man einfach da hingehen kann. Da gibt es ja immer wieder ein Angebot, das ich glaube ganz gut ist, aber das wissen Sie sicher besser, ob das Angebot wirklich gut ist. Also ich finde, es sollte mehr davon geben. Danke. Mich würde interessieren, was würden Sie in Linz tun, wenn Sie 16 Jahre alt wären, beziehungsweise was würden Sie sich von der Stadt wünschen als Jugendliche? Also ich bin ja in Linz in die Schule gegangen, also war als 16-Jährige daher auch viel in Linz. Also nach der Schule sind wir oft einfach auch unterwegs gewesen im Sommer in den Parks oder auf der Donaulände. gewesen im Sommer in den Parks oder auf der Donaulände. Das beobachte ich, ist immer noch so ein beliebter Treffpunkt für Schülerinnen und Schüler. Ja, und in Asten, da bin ich aufgewachsen, war ich halt auch oft im Jungklub. Darum vielleicht auch die Idee, dass das immer noch ein gutes Konzept ist. Danke. Was wird aktuell für die Stadtbegrünung getan? Da bemühen wir uns, dass wir sehr viel tun. Das Grünressort ist ja in meiner Zuständigkeit. Das freut mich sehr. Das habe ich sehr frisch in meiner Zuständigkeit, erst seit den letzten Wahlen. Wir haben jetzt gerade, gestern habe ich mit dem Bürgermeister präsentieren dürfen, ein neues Begrünungskonzept für das Neustadtviertel. Das ist der Bereich beim Hessenpark Richtung Musiktheater. Diese Gegend ist das Neustadtviertel. Da werden wir, wenn alle dann zustimmen oder zumindest eine Mehrheit sich dafür findet, 30 neue Bäume setzen. Also das ist ein Konzept, das mir sehr gut gefällt und wo es grundsätzlich auch natürlich das Go schon gibt für die Vorplanungsarbeiten. Und da sollen noch diesen Herbst Bäume gepflanzt werden. Also Herbst und im Frühling soll das dann fertiggestellt sein. Das sind Projekte, die ich sehr wichtig finde, weil ich glaube, dass wir, wenn wir wollen, dass unsere Stadt so lebens- und liebenswert bleibt, auch in Zukunft mit Antwort auf die Klimakrise einfach da auch was tun müssen und mehr Grün schaffen müssen. Danke schön. Wie könnte man gegen Catcalling in Linz vorgehen, damit sich Frauen in den Straßen sicherer fühlen? Also Catcalling ist, wenn man Frauen anzügliche Kommentare nachruft. Das ist ein sehr wichtiges Thema. Da gibt es auch eine Initiative in Linz. Die hat dieses Jahr auch den Frauenpreis der Stadt Linz bekommen. Also wir bemühen uns ja im Frauenressort, dass wir da alle Ideen aufgreifen, um Bewusstsein zu schaffen. Ich glaube, dass das sehr wichtig ist, dass das einfach auch in den Köpfen verankert ist und die Menschen mal wissen, was ist Catcalling und dass wir uns da ein Verständnis finden und uns alle einig sind, dass das natürlich gar nicht geht. Also das ist eigentlich unglaublich, was sich Frauen auch im öffentlichen Raum da mitmachen müssen. Und wir werden jetzt auch im Juli noch eine Veranstaltung gemeinsam mit den Catcalls Linz machen und am Hauptplatz noch einmal auf das Thema aufmerksam machen. Okay, vielen Dank. Meine nächste Frage wäre, warum darf man in Linz das Fahrrad nicht in die Öffis mitnehmen? Das verstehe ich auch nicht. Das haben die Kunden schon oft beantragt im Gemeinderat, dass man das ändert. Die Linzer G sagt, dass das zu gefährlich ist. Also für mich ist das nicht ganz nachvollziehbar, weil in allen anderen Städten geht das ja auch. Und ich denke, wenn man eine Regelung findet, dass man zum Beispiel vielleicht sagt, okay, in den Stoßzeiten, wenn die Straßenbahn wirklich voll ist, dann nicht. Aber aus Berlin kenne ich das zum Beispiel, dass man einfach dann, da sagt dann der Fahrer durch, jetzt bitte mit Fahrrädern nicht einsteigen und dann muss man so lange warten, bis es wieder möglich ist. Aus Berlin kenne ich das zum Beispiel, dass man einfach dann, da sagt dann der Fahrer durch, jetzt bitte mit Fahrrädern nicht einsteigen und dann muss man so lange warten, bis es wieder möglich ist. Aber ich denke, dass das eigentlich auch bei uns möglich sein müsste. Danke. Mich würde interessieren, wie könnte man Nachhilfe für alle leistbar machen und wie würden Sie im Hinblick auf Nachhilfe Chancengleichheit schaffen? Das ist leider etwas, was sehr wichtig ist. Also unser Schulsystem ist so ausgestaltet, dass es nicht so funktioniert, wie es sollte. Eigentlich müsste es gar nicht notwendig sein, dass Schülerinnen und Schüler Nachhilfe brauchen. Wir brauchen ein Bildungssystem, wo das in der Schule abgedeckt ist und dass man nicht nur darauf angewiesen ist, dass man Eltern hat, die sich Nachhilfe leisten können oder selbst helfen können. Also das ist eigentlich eine Katastrophe, dass das unser Schulsystem nicht abbildet. Ich bin ja auch für die Volkshochschule in Linz zuständig. Ich habe daher in der Volkshochschule angefangen, ein kostenloses Nachhilfe- oder Lernunterstützungssystem einzuführen. Da gibt es jetzt am Samstag immer die Lernsamstage und auch unter der Woche gibt es kostenlose Lernunterstützung im Wissensturm. Da kann man sich melden, wenn man Lernunterstützung braucht und sobald genügend Schülerinnen, also sich eine Gruppe zusammenfindet, gibt es dann auch einen Kurs. Weil ich einfach glaube, dass das wichtig ist und dass das eigentlich kostenlos sein muss. Ja, danke. Es gibt wenig überdachte Plätze, wo sich Jugendliche vor allem im Winter oder wenn Wetter nicht schön ist, treffen können. Warum schafft die Stadt nicht mehr Plätze? Das verstehe ich auch nicht. Aus meiner Sicht sollte es da dringend mehr Plätze geben. Welche Maßnahmen soll die Stadt Linz für den Klimaschutz ergreifen? Da muss viel passieren. Nämlich auf zwei Säulen. Eben Klimaschutz. Wir müssen alles unternehmen, was wir können, damit Linz 2040 wirklich klimaneutral auch sein wird. Und die zweite Säule ist Klimawandelanpassung, weil ich auch glaube, dass wir, oder was heißt glaube, ich bin zutiefst überzeugt davon, dass wir einfach Maßnahmen setzen müssen, weil wir bestimmte Folgen der Klimakrise auch nicht mehr abwenden können. Also für Linz heißt es, es wird immer heißer und wir müssen da einfach Klimawandelanpassungsmaßnahmen schaffen. immer heißer und wir müssen da einfach Klimawandelanpassungsmaßnahmen schaffen. Daher gibt es im kommenden Gemeinderat auch ein umfangreiches Klimawandelanpassungskonzept, das zur Beschlussfassung vorliegt, wo da viele Maßnahmen drinnen sind, wie zum Beispiel die Baumpflanzoffensive, dass wir mehr Bäume und mehr Grün schaffen in unserer Stadt. Aber auf der anderen Seite gibt es eben auch, was den Klimaschutz betrifft, ist gerade in Ausarbeitung, das ist noch nicht so weit, das ist noch nicht fertig, aber wird intensiv daran gearbeitet, hier auch ein umfassendes Konzept zu entwickeln, wo dann wirklich konkrete Maßnahmen auch abgebildet sind, die die Stadt ergreifen muss, damit wir klimaneutral werden. Also das ist sicher ein wesentlicher Faktor, die Energie, dass wir erstens weniger Energie verbrauchen und zweitens unsere Energie klimaneutral erstellen, also in erster Linie Sonne natürlich für die Stadt Linz. Die Linzer G arbeitet da auch an sehr interessanten Projekten, nämlich dass man das, was jetzt noch an Wärme praktisch verpufft, auch noch auffängt und nutzt. Also da gibt es einiges, was sehr gerade an innovativen Projekten auch passiert in der Linz AG. Das halte ich für sehr zentral. Und das zweite Wichtige ist natürlich der Verkehr. Also das ist der zweite große Hebel, den eine Stadt, eine Gemeinde auch hat. Und da müssen wir einen Linzer ansetzen. Wir müssen einfach schauen, dass alle anderen Formen der Fortbewegung, Radfahren zu Fuß, gehen die Öffis, einfach mehr Bedeutung gewinnen, mehr Raum, mehr Geld auch bekommen. Also das Auto ist ganz sicher nicht die Zukunft der Mobilität in einer Stadt. Danke. Aus welchem Grund gibt es ein Grillverbot? Warum darf man am See nicht grillen? Ja, auch da ist es meiner Meinung nach wichtig, dass wir Grillplätze haben, wo man grillen darf. Ich glaube, dass die Stadt auch da zu restriktiv ist, also zu viele Verbote hat. Es ist halt immer ein Kompromiss mit den Leuten, die in der Nähe wohnen und denen die Grillen wollen. Wenn man halt die ganze Zeit schaut, ob man das Fenster aufmachen kann oder nicht, weil es raucht, ist es natürlich auch ein Problem. Aber ich finde, es sollte mehr Grillplätze geben. Danke. Meine nächste Frage wäre, warum zahlt die Stadt Linz so viel für den Westring, hat aber kein Geld für eine Wasserbucht? Ganz genau, das ist die Frage, die ich auch stelle. Also ich finde, das ist eine Katastrophe, dass das die Stadt macht. Selbst wenn man als Stadt, als Gemeinde findet, das sollte der Westring, ist gescheit. Also ich bin ganz und gar nicht dieser Meinung. Die Grünen haben sich von Anfang an gegen dieses Projekt ausgesprochen, weil mehr Straßen bringen mehr Verkehr und keine Lösungen. Und da sind wirklich Unsummen an öffentlichen Geldern, über eine Milliarde Euro, die da verpulvert wird und ausgegeben wird für ein klimaschädliches oder Klimakillerprojekt. In Wahrheit, das ist schwer auszuhalten. Und dass man dann auch noch städtisches Geld dafür verwendet, das ist gar nicht mehr nachvollziehbar. Also man kennt das ja aus den Medien, wenn irgendwo anders eine Autobahn durch eine Gemeinde gebaut werden soll, dann stehen alle gemeinsam auf der Straße mit dem Bürgermeister ganz vorne und protestieren dagegen. Und die Stadt Linz sagt, wir wollen das auch noch mitfinanzieren. Das ist natürlich ganz und gar nicht die Aufgabe der Stadt, weil die Autobahnen gehören dem Bund und werden über die ASFINAG und den Bund finanziert. Also de facto zahlt die Stadt da Förderung an den Bund. Das ist ja total absurd. Alleine der Betrag, den die Stadt Linz jetzt für diesen Westring zahlen muss, alleine der neue Mehrbetrag, weil es teurer wird, sind ja diese gut 20 Millionen Euro. Alleine mit dem kommt man eben diese Badebucht zweimal bauen. Also das ist wirklich völlig unverständlich. Danke. Was soll die Stadt Linz gegen Armut unternehmen? Die Stadt Linz macht einiges gegen Armut, aber ich glaube, dass wir da gefordert sind, dass wir in den nächsten Jahren noch mehr machen. Also das, was jetzt passiert ist, das ist im letzten Gemeinderat zum Beispiel beschlossen worden, das halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung, ist diese Schulstadthilfe, die wir beschlossen haben, dass im Herbst dann für alle die Familien, die niedrige Einkommen haben, da eine Unterstützung auch in Form von Geldwert kommt von der Stadt. Das ist aus meiner Sicht ganz wichtig, aber auch da bräuchte es noch mehr. Also ich würde es auch wichtig finden, gerade wenn es um Mobilität geht, da gibt es mit dem Aktivpass, der aus meiner Sicht schon ein Vorzeigebeispiel ist, österreichweit immer noch, also diese Vergünstigungen, die man bekommt, wenn man den Aktivpass hat, dass man auch die Straßenbahnkarte wieder reduzieren sollte. Also auf diese ursprünglichen 10 Euro. Das ist aus meiner Sicht auch nicht klug, dass man gerade, wenn es um Mobilität geht, den Menschen, die wenig haben, man sagt, sie können nicht jedes Jahr mehr dafür zahlen. Danke. Wenn ich durch eine Unterführung gehe oder am Hauptbahnhof am Abend bin, habe ich Angst. Was würden Sie dagegen tun? Ja, das ist natürlich, das soll nicht so sein, dass man sich irgendwo fürchtet. Also ich glaube, dass man gerade auch wenn es um Mobilität oder Verkehrspolitik geht, einmal schauen muss, dass es gar keine Unterführungen gibt, wo man als Fußgängerin durch muss, sondern dass das einfach auch schöne, helle Wege sind, die wir als Fußgängerinnen beschreiten. Weil das ist ja eigentlich auch nicht einzusehen, warum die Fußgängerinnen gerade, wenn man jetzt denkt, den Ufer da unten durchgehen müssen. Wie sollen die Fußgängerinnen oben gehen, den kürzesten Weg auch haben und nicht da hinauf, hinunter, was da drüben zum Beispiel auch noch ein Problem ist für RollstuhlfahrerInnen, weil wir da ja auch nicht barrierefrei sind. Also ich finde, die Fußgängerinnen gehören an die Oberfläche und da muss man solche Lösungen finden, dass das passiert. Okay, danke. Meine nächste Frage wäre, was sollen die Pride-Flags in der Stadt zum Ausdruck bringen? Das ist einfach ein wichtiges Signal, das sagt, wir sind eine Stadt, wo wir alle Menschen respektieren, wo es Love is Love keinen Unterschied machen darf, wer wen liebt, aus welchem Grund auch immer und das ist einfach ein klares Signal für Respekt, für Offenheit und für ein Miteinander. Das ist auch etwas, was mir sehr wichtig ist, in meinem Zuständigkeitsbereich fallen, weil das zur Stadtgrün- und Straßenbetreuung gehört, das Markieren dieser bunten Zebrastreifen. Und das machen wir auch. Jetzt haben wir die Gärtnerinnen und Gärtner am Hauptplatz wieder ein Regenbogenbett angelegt. Ich glaube, dass diese Form von Sichtbarkeit ganz wichtig ist. Man kann das eh immer ablesen. Solange es noch Menschen gibt, die sich so intensiv darüber aufregen, ist eigentlich ein ganz klares Signal dafür, dass es immer noch dringend notwendig ist, dass man eben Zeichen setzt und dass man Sichtbarkeit im öffentlichen Raum einfach herbeiführt. Ich verstehe das nicht. Das ist eine der Dinge, die für mich am allerwenigsten verständlich sind. Man muss sich doch freuen, wenn Menschen einander finden und sich lieben. Das ist doch mir egal. Was betrifft mich ja nicht, wenn du dich verliebst. Das ist im Gegenteil etwas, wo man sich mitfreut, wenn jemand anderen liebt, wer immer das ist. Danke. Im vergangenen Jahr gab es viel Aufregung mit dem Linzer Imagefilm. Wie fanden Sie ihn? Also ich habe ihn ganz witzig gefunden. Warum? Ja, weil er einfach auch ein bisschen frech ist und mit Selbstironie der Stadt gegenüber arbeitet und das halte ich nicht für einen Fehler. Okay, vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich hoffe, Ihnen hat dieses Gespräch gefallen und bis zum nächsten Mal.