Höchste Eisenbahn! waren das Festival der Regionen statt. Am Eröffnungswochenende war das Freiradio Freistaat in der Festivalzone in der Salzgasse Freistaat live vor Ort. In unserem Radiozelt konnten wir zahlreiche Gesprächsgäste begrüßen. Hören Sie nun eine Gruppendiskussion zum Thema Mobilität im ländlichen Raum, aufgenommen am Montag, dem 26. Juni, auf unserer Radiobühne im Salzhof im Rahmen der Festivalszone des Festivals der Regionen. Martin Wassermeyer diskutierte mit Rainer Wiedmann, Verkehrsstadtrat in Freistadt, Alma Mühlbauer, ehemaliger Klimaredakteurin beim Freien Radio Freistaat, Andreas Gieritzer, dem Vizebürgermeister von Engelwitzdorf und Rudolf Schober von Verkehrswende jetzt. Ja, herzlich willkommen zurück im Salzhof in Freistaat zur zweiten Diskussionsrunde im Rahmen unseres heutigen kleinen Marathons der Debatte zur Mobilität im ländlichen Raum. Das Ganze findet statt in der Festivalzone, einem Programmteil des diesjährigen Festivals der Regionen zum Thema unter dem Titel Höchste Eisenbahn entlang oder rundherum um die Sumerauer Bahn. Mein Name ist Martin Wassermeyer. Ich darf die jetzt bevorstehende Runde moderieren. Ansonsten leite ich die Politikredaktion von DorfTV. Freue mich aber, dass wir jetzt auch live zu hören sind im freien Radio Freistaat. Darf also die Zuhörerinnen und Zuhörer jetzt, die zugeschaltet sind, sehr herzlich willkommen heißen. Ebenfalls natürlich jene Zuseherinnen und Zuseher, die in weiterer Folge auch über DorfTV das Ganze nachsehen können. Ich darf mir gleich mal meine Runde vorstellen. Es ist die zweite Runde, jetzt um 18 Uhr. Neben mir sitzt Andreas Grigitzer, er ist Vizebürgermeister in Engerwitz-Dorf. Wir haben uns vor ein paar Wochen kennengelernt. Da hat er mir erzählt, dass das Thema Mobilität etwas ist, was auch ihn nicht nur in seiner Eigenschaft als grüner Vizebürgermeister sehr umtreibt, sondern auch so. Und neben ihm sitzt die Alma Mühlbauer, die Alma und ich. Wir kennen uns schon seit einiger Zeit. Wir sind, so viel darf ich verraten, auch per Du, weil sie ist eine ehemalige Kollegin von mir, auch bei DorfTV. Vor allem aber war sie Klimaredakteurin im freien Radio Freistaat, hat fast ein Jahr hier in Freistaat und auch in der Region gearbeitet, mit klimakritischem Auge und Ohr sich in der Region umgesehen und umgehört, hat sicherlich heute zur Diskussion einiges beizutragen. Ebenso wenig überraschend der nächste Gast, Rainer Wittmann. Er ist hier in Freistaat Verkehrsstaatrat. Der Gruppe der Partei WIF, das zu entschlüsseln, musste ich kurz recherchieren. WIF steht nicht für eine besondere Form der Klugheit, sondern vor allem für Wir in Freistaat. Wir für Freistaat, genau so ist das korrekt. Und last but not least, der Rudi Schober, auch ich bin mit ihm per Du. Er ist nicht nur Sendungsmacher bei DorfTV, sondern ebenfalls sehr viel befasst mit den Themen Mobilität, Verkehr. Er ist tätig oder engagiert in der Organisation VerkehrswendeJetzt. Ja, ich freue mich, dass wir hier zusammensitzen, ebenfalls wieder 50 Minuten uns diesen wichtigen Themen widmen können. Und Herr Wittmann, ich beginne gleich mal mit Ihnen. Was mich brennend interessiert, das Mikrofon liegt vor Ihnen, ist, wie viel Klimaschützer steckt eigentlich im Verkehrsstadtrat Rainer Wittmann? Also der Klimaschutz ist, glaube ich, fast zu fleisch geworden, bei mir auch beruflich. Ich arbeite in der Umweltschutzabteilung des Landes Oberösterreich, wo er, wie ich noch klein war, im Marianum geprägt vom damaligen Direktor Pachinger, wo wir die Flora und Fauna auch der hiesigen Gebiete wirklich hautnah erlebt haben. wo wir die Flora und Fauna auch der hiesigen Gebiete wirklich hautnah erlebt haben. Und bin gerne in der Natur, tue gerne Garteln, gehe gerne Bergsteigen, tue gerne Rennrad fahren. Und ich glaube, dass das einfach ein Teil ist des Lebens, dass wir auf unsere Umwelt aufpassen. Und habe erst kürzlich eine Photovoltaikanlage nicht am Dach, am Zaun montiert und werde das auch demnächst ausbauen. Habe Regenwasser, Nutzung zu Hause und, und, und. Also ich glaube, ein bisschen Kröhnbühnen in dem Sinn auch, vielleicht durchaus ein bisschen Wiff in dem Sinn, was Sie nicht gemeint haben. Alles klar. In Ihrer Rolle als Verkehrsstadtrat, ohne jetzt allzu ausufernd zu werden, aber lassen Sie uns ganz kurz wissen, was sind denn so die großen Themen, mit denen Sie sich in dieser Eigenschaft beschäftigen? Die großen Themen bei uns in der Stadt ist natürlich das Thema Mobilität und das gilt jetzt nicht für den Autoverkehr, ganz im Gegenteil, wir müssen gesamthaft denken. Fußgänger, Radfahrer, natürlich auch die Autos mitdenken, weil sie gibt es ja noch, aber auch die unterschiedlichen Interessensgruppen. Es gibt immer wieder Interessenskonflikte, auch im öffentlichen Raum, für die Nutzung des öffentlichen Raumes und unser gemeinsames Ziel ist einfach, den öffentlichen Raum nutzbar zu machen. Für alle Möglichkeiten. Das Thema Sicherheit spielt dabei eine Rolle. Wir haben eine Reihe von Maßnahmen heute mitgenommen und aufgeschrieben. Aber wir reden über Verkehr und Mobilität. Okay. Genau um das geht es. Es geht auch darum, dass man vor Ort dafür sorgt, dass der öffentliche Verkehr ausgebaut wird. Da war ein riesiges Thema die Park- und Reitanlage in Freistaat, die dann verzögert worden ist, auch letztlich aufgrund meines Druckes dann jetzt ausgebaut wird, weil es wichtig ist, dass man den regionalen Individualverkehr, den es ja gibt am Land, auch zum Öffentlichen bringt und umgekehrt, Stichwort letzte Meile. Wichtig wird aber auch sein, dass man die Summerauerbahn, ich meine, es wird immer gesprochen vom Ausbau, ich halte von der jetzigen Trassierung sehr wenig, weil es wenig Zeit bringt. Aber wir haben kürzlich den Bahnhof in Freistaat um 7 bis 8 Millionen Euro zum Geisterbahnhof, habe ich formuliert, saniert. Nämlich für was? Du kannst keine einsteigen. Das ist der einzige Bahnhof auf der Pferde-Eisenbahn, der weit weg ist vom Stadtzentrum. Alle anderen hat man hinzugelegt. Das gäbe bei uns jetzt technisch nicht mehr, aber unser Vorschlag wäre gewesen, und das haben wir auch im Gemeinderat diskutiert und gemeinsam beschlossen, dass man den Neubau, also die Sanierung lässt und den Neubau direkt neben der Park-and-Ride-Anlage machen würde. Da ist dann ein Brief gekommen von der Klimaschutzministerin, das geht halt nicht so leicht, weil es gibt langjährige Pläne der ÖBB. Und wenn wir in Planwirtschaft, im Verkehrsbereich denken, dann werden wir die Verkehrswende auch nicht schaffen. Das heißt, was ich erwarte, ist auch vom Land und vom Bund eine gewisse Flexibilität auf die Bedürfnisse hier im Land einzugehen. Und das wäre so ein Schritt gewesen. Gut, wir werden über einzelne Fragen sicherlich noch ausführlicher diskutieren. Herr Grigitzer, Sie sind grüner Vizebürgermeister in Engerwitz-Dorf. Da stellt sich sogleich die Frage, ich meine, der Herr Wittmann hat ja auch schon gewisse Grenzen angesprochen, die einem gesetzt sind. Man kann sich ja vieles wünschen und sehr ehrgeizige Ziele setzen. Was sind denn so Ihre Visionen für neue Wege der Mobilität? Was können Sie eigentlich in einer Gemeinde wie Engerwitzdorf realisieren? Beziehungsweise wo sehen Sie denn oder wo stoßen Sie auf Grenzen? Ja, danke erst einmal für die Einladung. Und meinen Namen muss ich nur korrigieren, der ist Giritzer. der ist Gieritzer. In der Gemeindepolitik, das ist, ich habe zuerst gehört, Boren von dicken Brettern, das ist die Gemeindepolitik auch. Meine Gemeinde Engerwitzdorf war 76 Jahre regiert, Alleinregierung von der ÖVP. Da ist einfach einiges jetzt auch in Stein gemeißelt, so wie es der Vorredner gesagt hat. Das heißt, Engerwitzdorf hat 41 Quadratkilometer, also es ist riesengroß und ist komplett zersiedelt. Jetzt hat man natürlich schon die Problematik, sag jemandem, der in einem Ortsteil von Engerwitzdorf wohnt, geh weiter vor mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Da ist halt keins. Das ist sozusagen eine Thematik. Das heißt, wir müssen uns überlegen, wie binden wir diese Menschen, die jetzt dort wohnen, wo sie jetzt eben wohnen, ein in den öffentlichen Verkehr. Und andererseits, wie verhindern wir, dass noch mehr Leute so exponiert wohnen, wie ich es gerade beschrieben habe. wie ich es gerade beschrieben habe. Da geht es um Bodenschutz, da geht es um Raumplanung. Das ist sehr eng verzahnt mit der Mobilitätsfrage und da muss man einfach viele Dinge und nicht weiter wie bisher. Weiter wie bisher führt uns das, wo wir jetzt sind, nämlich dass überall Autos sind, dass rundherum große Parkplätze sind, dass man da reinkommt in diese wunderschöne Stadt Freistaat. Alma, du hast quasi als kritisch-klimabewusste Redakteurin beim Freien Radio Freistaat gearbeitet. Dein Auftrag war es eben, sich mit klimarelevanten Themen auseinanderzusetzen, Verkehr, Mobilität, Energie. Jetzt muss ich gestehen, du kommst nicht ursprünglich aus dieser Region, sondern bist dafür ein Jahr zugewandert. Umso spannender natürlich auch, deinen jugendlichen Außenblick dann auch nochmal zu erfragen. Wie hast du denn das da so wahrgenommen? Du bist ja rausgegangen, man hat dir ein Mikrofon, ein Aufnahmegerät in die Hand gedrückt und bist auf die Menschen zugegangen, um ihnen Fragen zu stellen. Was hast du denn da alles auch im Hinblick auf Mobilität und die Mobilitätsbedürfnisse von Menschen so erfragen können? Also das Erste, was mir da jetzt einfällt, ist eh die Verkehrswende jetzt in Linz. Da war ich halt viel unterwegs und habe mit vielen Leuten geredet und habe da hauptsächlich mitbekommen, dass es halt Widerstand gibt gegen neue Straßenbauprojekte und dass es eigentlich nicht im Sinne der ganzen Bevölkerung ist, neue Straßen zu bauen und dass es auf jeden Fall ein Interesse daran gibt, Mobilität neu zu denken. Ich glaube, das war so der Haupteindruck, aber ich habe mich natürlich als Klimaredakteurin noch eher darauf konzentriert, wer denn in meinem Interesse, sage ich jetzt einmal, klimamäßig sinnvolle Veränderungen fordert. Aber ich darf noch verraten, dass du natürlich auch ein gewisses Naheverhältnis schon aufgrund deiner Jugendlichkeit und jetzt studierst du in Wien an der BOKU, auch das ist naheliegend, ein gewisses Naheverhältnis zu Klimaschutz, jugendlichen Klimaschutzbewegungen hast, Fridays for Future, ich weiß nicht, ob du dich schon auf eine Straße geklebt hast, vermutlich auch nicht, aber dennoch, was hast du da wahrgenommen, auch aus dieser jugendlichen Perspektive? Hast du mit jungen Menschen hier in dieser Region auch sprechen können? Was haben die dir so gesagt? In der ersten Runde war es ja hochinteressant, dass wir festgestellt haben, es gibt ein Stadt-Land-Gefälle, dass zwangsläufig viele junge Menschen am Land einfach kaum eine andere Möglichkeit haben, sich fortzubewegen, weitere Strecken zu bewältigen, wenn sie nicht dazu sich ins Auto setzen. Es gibt leider Gottes nicht ausreichend attraktive Angebote des öffentlichen Verkehrs. Was hast du da so in Erfahrung gebracht? Ich habe in Erfahrung gebracht, dass eigentlich eben mein Klimaumfeld natürlich sehr bereit ist, das zu verändern, aber wir jetzt auch trotzdem noch immer aufs Auto zurückgreifen. Also ich bin zum Beispiel persönlich heute auch schon im E-Auto gesessen und bin von A nach B gefahren, für die Arbeit halt. Wir haben auf jeden Fall ein anderes Bewusstsein und ich schätze mal sehr viel Schuldgefühl, wenn wir uns ins Auto setzen. Ich denke auch, dass wir sehr bereit sind für Veränderung und uns wünschen, dass es neue Öffis gibt und mehr Öffi-Anbindung. Wir länger nach Linz fahren können und wieder zurück. Mal nicht am Abend, wenn man noch im Büro im freien Radio Freistaat zusammensitzt, dann stressig zum letzten Bus rennen muss, sondern vielleicht ein bisschen entspannter da sitzen kann. Vielleicht noch einen Shuttle zum Bahnhof hätte, wo man sogar den Zug im Freistaat nutzen könnte und nicht mit dem Bus pendeln muss. nutzen könnte und nicht mit dem Bus pendeln muss. Genau. Dann würde ich noch gerne sagen, dass ich auf jeden Fall 100 Prozent hinter den Forderungen der letzten Generation stehe. Ich bin selber noch nicht angeklebt gewesen. Ich habe aber auf jeden Fall ein Umfeld, das sich gerne anklebt und die ich gerne dabei unterstütze. Genau. Das ist mir wichtig zu sagen. Tempo 100 ist auf jeden Fall eine gute Forderung, die sich leicht umsetzen lässt. Und alle Jugendlichen, die ich kenne, in meiner Bubble halt, schließen sich dem auf jeden Fall an. Also aktuell gibt es eine Umfrage, dass sich eine Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher der Forderung nach Tempo 100 nicht anschließen will. Aber das muss ja so noch nicht in ewigen Stein gemeißelt sein. Rudi, ich habe bei der Einleitung oder bei der Vorstellung vergessen zu sagen, auch du bist Müllviertler, du lebst in Ottensheim, bist auch dort kommunalpolitisch tätig, aber ich habe dich heute eingeladen, weil du schon seit vielen Jahren eben für Verkehrswende jetzt ein sehr mutiger und nachdrücklicher Rufer bist. Ich sage jetzt nicht Rufer in der Wüste, aber so doch. Immer wieder auch konkret Vorschläge, Ideen vorbringst. Und doch auch, so erzählst du mir auch immer wieder, mit euren Forderungen oder du mit deinen Forderungen auch sehr viel auf Müllviertler Granit beißt. Leider. Die Erkenntnis, dass Mobilität eigentlich ein sehr soziales Problemthema ist, ist offensichtlich in den Landes- und Bundespolitikern oder Rinnen noch nicht angekommen. Wir leben in Oberösterreich eigentlich in einer sehr autozentrierten und autoaffinen Landespolitik und das manifestiert sich ja zum Beispiel, wir haben jetzt da zwei Eisenbahnlinien, die Sumerauer Bahn, die Mühlkreisbahn, an der ich lebe und ich kann mich noch erinnern, um den Bezug zur Sumerauer Bahn herzustellen, das ist jetzt eigentlich schon fast 25 Jahre her, wie der damalige Landeshauptmann Ratzenböck versprochen hat, naja, die Mühlkreisautobahn, die werden wir bauen, aber bevor da überhaupt gebaut wird, werden wir die Sumbarauer Bahn ausgebaut haben. Wir werden streckenweise zweigleisig sein und es wird durchsaniert sein, die Sumbarauer Bahn. Die Mühlkreisautobahn ist fertig geworden um fast 800 Millionen Euro und bei der Sumbarauer Bahn ist nicht einschrauben gedreht worden. Ich lebe an der Mühlkreisbahn, da wird von Wahl zu Wahl, jedes Mal wieder wird versprochen, da werden dann die heiligen Grundsätze vor sich hergetragen, wie wir eine Monstranz und nach der Wahl ist alles vergessen. Wir müssen jetzt einmal ganz ehrlich sagen, wir leben in einer Situation, die über Jahrzehnte gewachsen ist. Und wir werden diese Situation nicht von heute auf morgen verändern können. Aber ich zum Beispiel bei uns im Umweltausschuss, wir haben im letzten Jahr das Thema gehabt, Mikro-ÖV. Der Kollege Zerst hat darüber referiert. Wir haben bei uns in der Gemeinde das auch referiert bekommen. Wir haben das diskutiert und da ist gegangen um 20 Euro pro Nase, pro Jahr, was das der Gemeinde kostet. Das waren im Jahr 100.000 Euro. Das hätte einen Verbund gegeben über, glaube ich, neun Müllviertler Gemeinden, die da über diesen Mikro-EV von 80 jetzigen öffentlichen Haltestellen auf 800 Haltepunkte ausgebaut hätten. Und in der Diskussion haben wir sie, ich habe mich damit vehement dafür eingesetzt, abgedreht worden ist es von der Gemeinde wegen dem, das kostet zu viel. Dann habe ich gefragt, was haben wir denn bitteschön in den letzten Jahren für ein Budget für Straßenbau gehabt. Somit war die Diskussion beendet. Nächster Tagesordnungspunkt. Also das sind so die Erfahrungen eines Kommunalpolitikers, der, wenn er sich für etwas einsetzt, das was möglich wäre, das was sozusagen nicht nur die Kinder oder die Rentner, sondern diese Leute, die unter dieser Raumordnungskatastrophe eigentlich leiden, die die letzten 50 Jahre praktiziert worden ist, die werden jetzt im Regen stehen gelassen und bekommen nirgendwo einen Anschluss an das Netz, weil nämlich irgendwann einmal wird die Situation kommen, dass die Leute nicht mehr so mobil sind. Es wird natürlich mit den fossilen Treibstoffen irgendwann einmal enden wollen sein. Und dann stehen aber die Leute in ihrer Peripherie, in der Katastrophe der Raumordnung und wissen nicht mehr, wie sie zum Arzt kommen, wie sie zur Apotheke kommen, in die Schule kommen, ins Einkaufszentrum oder zu kulturellen Veranstaltungen. So weit einmal. Gut, durchaus dystopische Zukunftsaussichten von Rudi Schober, aber ich merke, da klingt viel Ambition durch bei dir. Du nimmst das alle mal sehr, sehr ernst, Herr Wittmann. Aus der Praxis eines kommunalen Verkehrsstaatsrats. Das ist ja gar nicht so einfach. Wir haben in der ersten Runde eigentlich mehrfach angesprochen, dass wenn wir über Mobilität reden, es sich um eine sehr komplizierte und komplexe Angelegenheit handelt. Sie können ja auch viel träumen bzw. sich viel wünschen. Sie müssen letztlich immer mit anderen auch am Tisch sitzen, vor allem mit Spitzenrepräsentantinnen und Repräsentanten des Landes Oberösterreich sowie der Bundesrepublik. Und normalerweise, wenn da diese drei Gebietskörperschaften zusammensitzen, sind die kommunalpolitischen Vertretungen meistens die kleinsten und die schwächsten, weil die anderen eben sich so dick aufblasen und groß machen. Welche Erfahrungen machen Sie da, beziehungsweise wenn Sie selbst Zukunftsentwürfe, Planungen in Angriff nehmen, wie weit hinaus können Sie denn eigentlich planen, denn Sie sind gewählt für eine Legislaturperiode und wer weiß, ob Ihnen die Bürgerinnen und Bürger von Freistaat noch einmal die Zustimmung erteilen. Also ich habe keine Sorge, dass sie uns die Zustimmung wiedergeben werden, aber um das geht es eigentlich gar nicht. Ich muss nicht wiedergewählt werden. Meine Aufgabe, meine Vision ist einfach etwas zu verändern, zum Positiven, gerade im öffentlichen Bereich und gerade auch im Verkehr. Und es gibt durchwegs auch positive Ansätze bei Verhandlungen mit dem Land. Ziehe, Parken, & Ride, schaffen wir jetzt doch noch. Es gibt aber auch Rückschläge, siehe Verlegung Bahnhof, alt zum Park & Ride neu oder siehe, wie es der Kollege angesprochen hat, Attraktivierung der Sommerauerbahn, wo uns seit 30 Jahren bei jeder Wahl das Grüne oder das Blaue vom Himmel versprochen wird und nie passiert etwas. Ein weiteres Thema ist aber auch auf Bonuse ist die Straßenverkehrsordnung selbst und entsprechende rechtliche Richtlinien, die sogenannte RVS, die Richtlinien und Verordnungen für den Straßenbau. Tempo 30 ist so ein Thema. Es ist nicht Sache der Gemeinden, Tempo 30 zu bestimmen. Da bin ich gerade dabei. Wir haben da rund 20-15% nicht Tempo 30 in Siedlungsgebieten, das auch flächendeckend zu planieren, zu sanieren, wegen der Sicherheit, wegen der Lärm, wegen der Gesundheit der dortigen Bevölkerung. Und da kommt dann eine Sachverständigung, begutachtet ist. Der wohnt nicht einmal da. Und dann kann es passieren, dass er sagt, naja, und das ist leider Gottes, so die Gesetze sind sehr autolastig, sehr motorlastig, ob die Straßenverkehrsordnung oder die Richtlinien oder die Gesetze. Und der Fußgänger und der Radfahrer kommt dann unter den Rädern. Das heißt, Conclusio, wir müssen diese Gesetze ändern. Da sind alle Parteien gefordert. Da sind wir sich eigentlich auch im Gemeinderat, glaube ich, doch grundsätzlich einig. Wir sind ein sehr aktiver Ausschuss mit fünf, sechs Sitzungen pro Jahr und haben fast nur einstimmige Beschlüsse. Und wir versuchen auch dort, wo es wirklich vor Ort geht, etwas zu bewegen. Stichwort Radwege. Wir werden jetzt nächste Woche Mittwoch wieder mit gemeinsam mit einer Planungsagentur Comobile den Ort, eine mögliche Nord-Süd-Verbindung in Freistaat abfahren, mit Anschluss an das überregionale Radnetz. Das Problem dabei ist da wiederum das Land, dass die Förderbedingungen und Voraussetzungen sehr schwierig sind. Du brauchst fast schon einen Finanzexperten, der dir hilft, das dann auch umzusetzen, obwohl es bis zu 100% Förderung geht. Oder Bereich Sicherheit in der Stadt selber. Ich habe darauf gedrängt und es war meine Initiative, dass wir die Marianumkreuzung, also eine der stärkst frequentierten Kreuzungen in Freistaat, umbauen. Behindertengerecht, also Rollstuhl-tauglich, Kinderwagen-tauglich, aber auch für die Sehbeeinträchtigten. Das kommt und passiert jetzt, neben den Regenbogen-Säbelstreifen, wo wir auch ein Zeichen gesetzt haben. Zweites Beispiel, St. Peterstraße-Kreuzweg. Da mündet die Straße, diese kleine Umfahrung in Freistadt, sehr steil ein in die St. Peterstraße und da hat es immer wieder gefährliche Situationen und auch Unfälle gegeben. Auch da haben wir eine Straßenbahn durchgeführt und gemacht und da werden wir jetzt den Winkel im rechten Winkel einführen, damit man dort stehen bleiben die Zukunft blickt, die Verhandlungen zum Finanzausgleich ja dazu führen werden, das weiß man heute schon, dass die Budgets, die Haushalte der Gemeinden noch mehr als zuvor belastet und strapaziert sein werden. Welche budgetären Spielräume und Handlungsmöglichkeiten haben Sie da überhaupt? Das trauen wir öffentlich gar nicht zu, weil das ist eigentlich beschämend. Wir haben ein Gesamtbudget von 22, 23 Millionen in der Stadt Freistaat. Im Vorjahr hatte ich noch unter Anführungszeichen Freiheit zur Verfügung für den Straßenbau oder Radwegbau oder Gehsteig zum Herrichten rund 400.000 gut. Und heuer habe ich knapp einmal die Hälfte, 200.000 gemeinsam mit dem Ausschuss zum Vergeben im Gemeinderat. Wenn man weiß, dass die Quadratmeter Straße, egal ob Radweg, Gehsteig oder Straße, an ein Hunderter kostet, dann kannst du gerade einmal 40 Meter neue Straßen bauen, dann musst du wohl andere herrichten und sanieren. Wir haben aber 60, 70 Kilometer Gemeindennetz in Freistaat. Das heißt, das ist ein echtes Armutszeugnis. Und was ich mir wirklich erwarten würde, ist ein massives Aufstocken für Radwege vom Land und von Bundesseite. Es gibt zwar theoretisch diese komplizierten Förderungen, aber in der Praxis scheitert man letztlich immer wieder am Geld und auch der Planung, um das durchzusetzen. Hinzu kommen dann die Schwierigkeiten mit den Grundstückseigentümern, weil du hast ja kein Ordnungsrecht, das auch rechtlich durchzusetzen. Das ist ein weiteres Problem dabei. Aber so versucht man halt trotzdem mit Schwerpunkten Sicherheit, mit Schwerpunkten auch für Radfahrer, für Fußgänger, wirklich Dinge voranzutreiben in Freistaat, die man herziehen kann. Herr Gieritzer, an Sie die gleiche Frage. Absehbar weniger Geld bei immer mehr Leistungen, beziehungsweise die Mobilitätswende erfordert es ja geradezu, da auch neue Visionen zu entwickeln und umzusetzen. Wie gehen Sie mit dieser zunehmenden Schere um? Beziehungsweise vielleicht können Sie nochmal kurz auch das ein oder andere Projekt nennen, beschreiben, das Ihnen persönlich auch sehr am Herzen liegt. Ja, Politik ist das Verteilen von Geld. Auch. Also wir entscheiden sozusagen, wo kommt Geld hin und wo nicht. Und ganz klar ist, die Politik entscheidet jetzt, das Geld kommt nicht in den öffentlichen Verkehr und auch nicht in den aktiven Verkehr. Manchmal frage ich mich auch, wie viele Politiker wissen überhaupt, was ist aktiver Verkehr. Ich zum Beispiel bin Alltagsradler. Ich fahre jeden Tag von Engelwitz, der Vermietertreffling ist das, wo ich wohne, nach Linz mit dem Rad in die Arbeit. Und das ist ein Höllenritt. Und das muss man sich auch Höllenritt, weil gefährlich. Weil es so gefährlich ist, ja, genau. Also ich fahre nach Hause, fahre dann einen Umweg, damit ich sozusagen ein bisschen sicherer bin. Aber nach Linz runter fahre ich eben auf der B125 und das ist wirklich gefährlich. Dann gibt es einen Landespolitiker, der von Hauptradrouten spricht, aber es wird halt immer nur davon geredet. Genau, dann erzählt er, dass nach Buchenau ein Stickerl von einem Raulweg gebaut worden ist. Sehr aufwendig und sehr schön, zugegeben. Aber zum Beispiel diese Region Engelwitzdorf, Gallene Kirchen, da sind einfach wahnsinnig viele Leute und auch wahnsinnig viele Leute in der Früh, die sozusagen in die Arbeit fahren bzw.ziehungsweise nach hause fahren auch im auto und die autofahrer sagen wir jetzt auch immer wieder na gut wäre es schon mal wenn ihr einen rauhweg hättet also ihr rauhfahrer weil dann könntet ihr auch zügiger fahren und müsstet mich auch nicht so fürchten dass ich einen von euch zusammen fahre also das heißt das ist aus meiner sicht nicht der konflikt zwischen radfahrer und Autofahrer, sondern es muss einfach mutige Politiker geben, die sagen, ja, das bauen wir. Ja, die Budgets werden weniger, aber es geht darum, wofür entscheide ich mich. Und das zweite, weniger Geld, das ist natürlich auch immer die Geschichte, wir haben weniger Geld, wir haben weniger Geld, wir können nichts tun. Aber das stimmt nicht. Geld, wir können nichts tun. Stimmt nicht. Wie ich schon angesprochen habe, Raumplanung ist das, da hat es der Herr Wittmann ja leicht, weil der hat eine Stadt, ich sitze als Vize hieß jetzt, was du denkst, dann haben wir bald ein Riesenproblem, weil eine Mobilitätswende ja immer aus zwei Seiten sehen muss. Also es wird uns immer sozusagen unterstellt, dass wir das aus einer rein ökologischen Blickwinkel sehen. Sehen wir auch, aber es ist auch ein soziales Problem, da haben sie völlig recht, weil wir haben das Post-Push-Shuttle, wir haben das eingeführt, das ist wirklich eine grandiose Geschichte, also so auch genau auch unsere Nachbargemeinde Katz, also mit, eben in einem Verbund mit Katzdorf, Gallner Kirchen und so weiter, das ist natürlich spannend, weil so kann ich jetzt mit einem Menschen, der wirklich an der Peripherie wohnt, tatsächlich sagen, du kannst jetzt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Was er natürlich nicht kann oder was sie nicht kann, ist halt dann auch mit einem Rad fahren, weil das ist immer noch wahnsinnig gefährlich. Genau, haben wir einen Punkt gebracht, einmal kurz. Genau, haben wir einen Punkt gebracht, einmal kurz. Alma, in der ersten Runde um 17 Uhr hat der Regionalmanager für den Bereich Müllviertel Hubert Samuth gemeint, dass eigentlich eh einiges auf Schiene ist, der Zug rollt, aber es immer wieder schwierig ist, zu den Menschen durchzudringen und zu überzeugen. Das ist ja etwas, das ist ja nicht nur Aufgabe von Expertinnen und Experten, dass ihr Wissen dort landet, wo es dann auch politisch verwirklicht werden soll, sondern es ist ja auch eine große Herausforderung für Aktivistinnen und Aktivisten. Als solche spreche ich dich ja heute vorrangig an. Was meinst du, gerade auch hier so in einer Region, wir haben ja schon gesprochen, dass ja die Menschen hier auch sehr zerstreut leben. Das ist nicht so wie im 10. Wiener Gemeindebezirk in den Großbausiedlungen, da hast du tausende Menschen auf engstem Raum. Wie kann denn Klimaaktivismus diese Menschen wirklich erreichen? Klimaaktivismus diese Menschen wirklich erreichen, vor allem dann, wenn es mit Verständnis nicht immer so einfach ist, dass man sich ja auch mitunter als Klimaaktivistin sehr unbeliebt macht mit manchen Aktionen. Was ist das für deine Erfahrung? Denn ich weiß schon noch, auch du als Klimaredakteurin, du bist ja selber auch immer quasi sehr kritisch aufgefallen, hast ja kein Blatt vor den Mund genommen. Wir wollen ja auch bei DorfTV oder im nicht kommerziellen Rundfunk Redakteurinnen, Redakteure anhalten, dass sie sehr wohl auch meinungsbildend wirken und auftreten. Was fällt dir denn ein zu möglicher Überzeugungsarbeit, dass man wirklich sagt, vielleicht gibt es einen klugen, cleveren Weg, wo man auch Menschen, junge Menschen hier in der Region mitreißen kann? Ich glaube, für mich ist sehr wichtig, auch wenn wir hier über das Lokale reden, die globale Perspektive mit reinzunehmen. Also Autofahren ist de facto ungerecht, wenn man quasi so die Wahl hat. Wenn man einfach sagt, ja, mir ist es zu ungemütlich oder ja, wir haben leider nicht so viel Budget und ja, leider, wir können da nicht und wir können da nicht und wir können da nicht und leider es geht sich alles nicht so gut aus, muss ich sagen, es geht nicht um die Frage, ob wir uns verändern wollen, sondern es geht um die Frage, ob wir uns nach Plan verändern heute oder ob wir uns in 50 Jahren verändern müssen, weil das Desaster vor der Tür steht, weil die Klimakatastrophe vor der Tür steht, weil wir uns fragen, scheiße, ich sage das so, wo kriege ich eigentlich mein normales Leben auf die Reihe in einer Welt mit Klimakatastrophe, in einer Welt mit absolut unvorstellbaren Massen an Migrantinnen, die nach Europa wollen, absolut Schwierigkeiten mit Ernährungssicherheit, also Zugang zu Ernährung, Zugang zu sauberem Wasser, Zugang zu Wasser für die Landwirtschaft. Es wird einfach wirklich, wirklich, wirklich crazy, glaube ich. Also es wird sehr dystopisch, so wie wir das vorhin schon aufgedrissen haben. Und ob das jetzt in den nächsten 50 Jahren ist oder in den nächsten 300 Jahren, ist für mich persönlich gerade schwierig einzuschätzen. Ich versuche das auf der BOKU immer wieder herauszufinden. Mir kommt vor, alle Prognosen sind wirklich unklar und man kann sich an irgendwelchen Zahlen, Daten und Fakten anhalten, aber im Endeffekt weiß man nicht, was passieren wird. Und da muss ich sagen, habe ich kurz den Faden verloren. Genau, ist es für mich ein bisschen schwierig, darüber zu reden, ja, Auto hinher, wenig Budget, es ist noch nicht so attraktiv. Wir müssen einfach darüber nachdenken, dass wir nicht wirklich eine Wahl haben, sondern dass wir einfach vorwärts streiten müssen. Und weil ich das ganz am Anfang gesagt habe mit der Ungerechtigkeit des Autos, darauf würde ich gerne noch kurz eingehen. Wir müssen uns überlegen, wo kommen eigentlich die Ressourcen her, mit denen wir Autos bauen? Wo kommen eigentlich die Ressourcen her, mit denen wir das Auto tanken? Meistens, Spoiler, aus dem globalen Süden. Meistens kommen die Ressourcen aus Regionen, wo Menschen ausgebeutet werden, wo die Natur ausgebeutet wird. Und ich sehe ehrlich gesagt nicht ganz ein, dann in einer Welt, die so unglaublich ungerecht ist, immer die Augen davor zu verschließen und dann darüber zu reden, wie wir hier lokale Politik machen, ohne das Globale im Auge zu haben. Gut. Natürlich ist in Erinnerung zu rufen, dass in vielen anderen Konsumgütern vor mir liegt das Smartphone, wir ja quasi die gleiche Situation auch mit Ressourcen, Missbrauch, Ausbeutung haben. Aber wenn ich es mal richtig verstehe, höre ich bei dir raus, sehr viel Unzufriedenheit, auch ein bisschen Wut, dass sich Politik oder so wie es jetzt hier von den beiden repräsentiert, sie sind ja beide guten Willens, aber sich damit unter selber so ein bisschen ratlos und verhalten und so fast wie ein Opfer darstellen, selber so ein bisschen ratlos und verhalten uns so fast wie ein Opfer darstellen, wie sozusagen der Finanzer ist gleich, der will mir nichts Gutes und bindet mir die Hände und so weiter, dass da auch zu wenig Entschlossenheit daraus zu hören ist. Ich glaube, das ist ganz klar. Ich kriege das auch ganz stark mit bei meinem Bruder, der ist auch grüner Vizebürgermeister. Ich streite recht viel mit ihm, genau über den Punkt. Ich habe ihn sehr gern, muss ich auch dazu sagen. Aber ich glaube, das sind einfach die unterschiedlichen Rollen. Das ist meine Rolle als Aktivistin, dass ich da aufzeige und sage, so geht es nicht weiter und wir brauchen dann nicht darüber streiten, ob jetzt zehn Parkplätze gestrichen werden dürfen. darüber streiten, ob jetzt zehn Parkplätze gestrichen werden dürfen, sondern ich glaube, das ist auch meine Rolle hier in diesem Gespräch, quasi zu sagen, schauen wir auf das große Ganze und schauen wir, dass wir eine Energiewende, eine Verkehrswende, eine Ernährungswende, eine Klimawende da backen, in der das Leben auf der Erde für die Menschen nicht allzu ungemütlich wird. Alles klar. Das war jetzt noch nicht das Schlusswort, hat zwar den Charakter, aber ist kein Schlusswort. Rudi Schober, die Rollen ist natürlich auch ganz interessant. Du bist ja quasi Lokalpolitiker und Aktivist. Ich vermute mal, du hast schon viel Auseinandersetzung geführt in deinem Leben, gerade auch in Verkehrsfragen. Welche Erfahrung machst du damit? Wir haben ja quasi augenblicklich einen freiheitlichen Verkehrslandesrat. Da weiß man, dass quasi das Herz sehr weit und offen ist, gerade auch für das Autofahren. Andererseits haben wir noch eine Klimaschutzverkehrsministerin der Grünen, Leonore Gewessler, die ja früher auch Geschäftsführerin der doch sehr renommierten Umweltorganisation Global 2000 war. Das ist ja eine spannende Bandbreite, die sich hier auftut, mit völlig unterschiedlichen Ideologien und Konzepten. Wie gehst du mit dieser Dissonanz um? Ist das nicht mitunter zum Aus der Haut fahren, beziehungsweise wo kann man denn da noch überhaupt auch in der Auseinandersetzung, in der Debatte oder auch im Dialog konkrete Projekte umsetzen? Spannende Frage. Wir stellen uns selber oft die Frage, wie gehen wir mit gewissen Situationen um? oft die Frage, wie gehen wir mit gewissen Situationen um? Ich möchte daran erinnern, dass zum Beispiel eine andere Region, Wien, Lobau, dieser Lobau-Tunnel aufgrund von AktivistInnen so weit geführt hat, dass es zumindest eine gewisse Sistierung dieses Projektes gibt. Wir haben jetzt aber auch die Situation in Linz zum Beispiel, wir haben da, oder Engerwitzdorf, machen wir mal das Beispiel, Engerwitzdorf, machen wir mal das Beispiel. Engerwitzdorf, Goldene Kirchen, da gibt es schon seit über 20 Jahren dieses Projekt. Wir führen da eine Schienenachse rauf und die ist schon, ich glaube, zwei oder drei Mal umgeplant worden. Und das Problem ist aber, es gibt in Linz einen Verkehrsplaner, der hat gesagt, naja, das geht durch den Freienberg, geht das über den Tunnel auf. Und das kann man dann mit einem Schluss, mit der Summeraubahn als Schenkel sozusagen zusammenführen. Und das war eigentlich nicht einmal das teuerste, aber das war das effizienteste und das schnellste. Nein, da wird ewig dabei herumgetoktert, weil das ist ein öffentlicher Verkehr. Da macht man zig Planungen und da wird viel Geld sozusagen in der Schublade versenkt. Es gibt dann das Gegenbeispiel dazu. In Linz wird gerade die fünfte Linzer Donaubrücke realisiert. Im Anschluss daran soll eine Autobahn durch den Berg zum Bahnhof geführt werden, wo dann der Verkehr, der dann natürlich vermehrt wird, um 30.000 Fahrzeuge pro Tag mehr, der dort dann ansteht. Und da sieht man, wie die Unterschiede sind. Der Herr Verkehrslandesrat, der tickt ausschließlich, genauso wie der Herr Linzer Bürgermeister, in diese Richtung, da müssen wir den sauren Apfel reinbeißen, wenn sich dieses Projekt um 60% verteuert auf 1,2 Milliarden Euro. In Wien hat man gesagt, dieser Lopautunnel, das ist ein Problem durch diese Ökologie und der Tunnelung. Da zerstören wir viel an der Natur und es ist wirklich gescheit, wenn wir das einmal assistieren. In Linz gibt es oder in Oberösterreich gibt es dieses Denken überhaupt nicht. Das hat zu viel Bündnispartner, muss man sich suchen, in den Bürgerinnen, die sich organisieren und dann dort auf den Zug aufspringen und sagen, okay, wir können nur so weit Druck machen, indem wir uns die Politik dazu zwingen, Stellung dazu zu nehmen. Und bei der nächsten Wahl wird sich das dann auswirken. Wir haben zum Beispiel bei der Mühlkreisbahn, ganz kurz noch, bei der Mühlkreisbahn haben wir ein Erhaltungsproblem gehabt. Da war es nämlich auch so, dass diese Mühlkreisbahn aufgelassen hätte werden sollen und eine Straßenbahn bis Rottenegg gefahren werden. aufgelassen werden sollen und eine Straßenbahn bis Rotenecke fahren werden. Und wir haben dann als AktivistInnen gesagt, okay, ganz klare Antwort, keine Bahn, keine Stimme bei der nächsten Landtagswahl. Und auf einmal war das kein Problem mehr, dass die Mühlkreisbahn doch noch fährt. Obwohl sie ja ausgebaut wird und in den Litzer Hauptbahnhof eingebunden gehört. Aber da muss man sich halt dann die Menschen in der Region suchen und dort die ganzen Initiativen zusammennehmen und muss man schauen, Druck auf die Politik auszuhüben, weil die Politik, die ist nicht resistent, die ist sicher nicht resistent. Andreas Gieritzer, Sie haben schon zum Mikrofon gegriffen, tun Sie es. Nägeln, weil einerseits bin ich ja nicht nur Politiker, Gott sei Dank, sondern ich bin auch ein Vater und mir geht es eigentlich um ganz Ähnliches wie dir oder Ihnen, dass ich einfach gerne möchte, wenn ich mal älter bin, dass ich denen immer nur in die Augen schauen kann. Und ich muss sagen können, ich habe was da, dass wir dort nicht hinkommen oder dass es zumindest nicht so schlimm wird, wie es das du beschrieben hast. Das ist das eine. Das andere ist, ich glaube, dass die Menschen tatsächlich weiter sind wie die Politiker. Da gibt es ein paar Ausnahmen, aber die Menschen, was ich immer wieder höre, ist, die Menschen wollen öffentlichen Verkehr, die wollen das, die wollen auch mit dem Radl in die Arbeit fahren, weil sie sehen, einerseits geht es mir nämlich körperlich besser, weil ich mich bewege, ich baue meinen Stress ab. Das wird immer so dargestellt wie Mobilitätswende, das nimmt mir alles weg. Nein, wir gewinnen dazu, es wird leiser in unseren Städten. Freistaat ist eine wunderschöne Stadt, überall sind Autos, überall Puts. Das kann auch anders sein, weil wenn wir einen Radlunter durchfahren und wenn die Leute mehr gehen, sind sie gesünder und gleichzeitig ist es leiser und unser CO2-Abdruck wird weniger. Was ich auch noch dazu sagen möchte und das ist echt eine Aufforderung Richtung Herr Schober, oder? Es gibt ja nicht nur diesen CO2-Fußabdruck, sondern es gibt auch den Handabdruck. Und wir Menschen sind ja alles nicht nur Politiker und Aktivistinnen, sondern wir sind ja alles auch Wähler und Wählerinnen. Und das müssen wir auch machen. Wir müssen einfach die wählen, wo wir glauben, da geht was weiter in Richtung einer sozialen Mobilitätswende und die anderen halt nicht wählen, wo es eh klar ist, was sie gemacht haben, weil die haben es ja schon die letzten 30, 50 Jahre und es zeigt was dann. Und das sehen wir jetzt. Herr Wittmann, Sie jetzt angesprochen als Politiker, wir haben in der ersten Runde schon Vorschläge gehört. Einer davon war der, auch nochmal von Herrn Zammuth, tut sich zusammen, hat er gemeint. Die Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden. Wenn man da einfach jeder vor sich so hintümpelt, wird das nichts. Nochmals auch angesichts der Lage, dass das auch nicht so ganz einfach ist. Ich habe auch zuvor kurz vorgestellt, diesen Mobilitätsmasterplan für 2030, das ist nicht so ganz trivial zu erreichen. Welche Möglichkeiten haben Sie denn als Verkehrsstaatrat oder was tun Sie da, auch andere Akteure, Akteurinnen einzuladen, einzubinden? Wo haben denn beispielsweise Jugendliche in der Stadt Freistaat die Möglichkeit, in Verkehrsfragen, Mobilitätsfragen teilzunehmen, selber ihre Meinung kundzutun, aber nicht nur, dass sie das irgendwie von ihrem Sekretär notieren lassen, sondern dass das auch tatsächlich eine Übertragung findet in Umsetzungspolitik, damit die sehen können, okay, hier wurde ich gehört, das wurde auch tatsächlich berücksichtigt. Zunächst, ja, wie vielleicht auch als dreifacher Vater noch etwas sagen und nur gänzen. Ich glaube, keiner von uns Älteren würde Jugend, die Schlechtere, eher dahinter lassen, als sie wir vorgefunden haben. Weil das wäre ja Hanebücher, das wäre ja verrückt. Wäre ja selbstzerstörerisch. Es ist nur immer so, ich sage es jetzt einmal ganz brutal und pragmatisch, vom Reden ins Tun kommen. Ich gebe Ihnen, ich gebe dir vollkommen recht, was du gesagt hast, auf der globalen Ebene. Ich bin aber Verkehrsinfrastruktur-Stadtart hier in Freistaat. Und da habe ich im Rahmen der Möglichkeiten, das sind Gesetze, das sind finanzielle Ressourcen, Player, gewisse Möglichkeiten und die versuche ich bestmöglich auszureizen. Das ist mein Bad. Und ich glaube, das macht man nicht so schlecht in Freistaat. Und da bin ich bei Ihrer Frage, bei mir, und ich kriege sehr viele Anfragen, persönlich auch von betroffenen Bürgern. Und es gibt, das habe ich zu Beginn gesagt, Nutzungskonflikte. Der eine will Radl fahren, der andere will gehen, der andere will mit dem Auto fahren. Aber in niemand jedem Ernst. Mich kann man anrufen, mich kann man anschreiben. Ich komme gern, bin schon oft draußen gewesen, bei den Leuten hat man was angehört, in Siedlungsgebieten, bei anderen Dingen, die Leute unmittelbar betroffen haben. Und mir ist wichtig, die Betroffenen ernst zu nehmen, mit einzubeziehen. Das brauchen wir gar nicht formal machen, wir machen es relativ unkompliziert. Ich erhöhe auch gewisse Interessensgruppen in den Ausschuss herein, wenn es um wichtige Dinge geht. Ich lasse Expertisen machen. Und wir haben, das glaube ich schon, in Freistaat, und da denke ich wirklich für alle Fraktionen, doch das A an Bürger. Und wenn er glaubt, er kommt bei einer Fraktion nicht durch, dann kann er zu anderen gehen. Dann gebe ich diesem Ausschuss drauf, dann wird das diskutiert und umständlich auch mit Einbeziehungen der Betroffenen. Das ist unser Part, den wir machen, den wir haben. Und da ist auch schon sehr viel passiert. Ich habe zuerst einige Dinge aufgeschlüsselt, aber ein Thema möchte ich auch noch ansprechen, öffentlicher Nahverkehr. Wir haben leider Gottes den Citybus bei uns aufgelassen. Freistaat hat durch den Citymobil ersetzt. Citymobil sind Dieseltaxis. Citybus war ein Citybus, auch Dieselbetrieben, aber der ist regelmäßig, vor allem gerade für Senioren oder für Jugendliche, ein agitives Verkehrsmittel. Ich habe nicht durchgesetzt, diesen Bus zu erhalten mit neuer Streckenführung. Könntest du mir erklären, was ist der Unterschied zwischen Citybus und Citymobil? Der Citybus fährt in regelmäßigen Abständen von 7 Uhr bis um 7 Uhr auf die Nacht und hat gewisse Haltestellen, da bleibt er fix stehen. Man kann sich orientieren, man hat Verlässlichkeit. Das Citymobil, das musst du ordern, da musst du anrufen, da gibt es einen gewissen Zuschuss von der Gemeinde und du wirst abgeholt. Natürlich ist die Frequenz jetzt wesentlich geringer. Die Kosten haben wir probiert von 100.000 netto auf 50.000. Aber was ist das schon? Also das Shuttle-Service von euch draußen, das gefällt mir, das habe ich mir schon aufs ZB geschrieben, das wäre vielleicht eine Möglichkeit, das wieder zu reaktivieren. Für die Jugendlichen habe ich eingeführt, das war auch meine Idee, das ist Jugendtaxi. Da gibt es auch den Zuschuss vom Land. Das wird leider Gottes noch nicht sehr gut angenommen, mangels Anbietern. Da haben wir erst letzte Wochen, da haben wir angerufen, haben wir neun Anbieter dazu bekommen und ich hoffe auch das auszubauen. Also aus der Woche gehen die ja jeden Tag rund um die Uhr mit der Taxi abgeholt, wie du auf den Disco fährst und wieder sicher angehobst. Ist für die Jugendlichen gut, für die Eltern gut. Das heißt, das sind die Möglichkeiten, die wir vor Ort haben. Und ich sage es einmal so, ich war früher im Parlament, da habe ich auch auf höherer Ebene diskutiert und philosophiert. Alles richtig. Aber wichtig ist, dass jeder in seinem Bereich, ob von mir aus Klimaaktivisten, ob Stadtrat, ob Landesrat, ob Bundesministerrat, das Bestbücher versucht herauszuholen und gemeinsam reden und da gönnen lassen. Das ist auch ganz klar. In der Umwelt, Energie- und Verkehrspolitik, da gibt es kein parteipolitisches Waschal. Da gibt es für mich einen ganz gesunden Pragmatismus, was nützt uns allen. Und wenn wir das gemeinsam machen, in Freistaat machbar ist, glaube ich, dann kann man schon gewisse Schritte positiv für die Menschen auch hier erreichen. Gut, bitte. Alma. Darf ich eine Frage stellen auch an Herrn Wittmann? Und bist du dann auch für Tempo 100 oder nicht? Das wäre ein ganz pragmatischer Zugang. Wenn man langfristig denkt, mittelfristig, kann ich mir das durchaus vorstellen. Aber nicht für E-Autos. Das sage ich auch ganz klar dazu. Wir werden bis 2035 umstellen. Da gibt es keine neuen Dieselfahrzeuge, hoffentlich mehr, außer die E-Fools, was ja sehr kritisch zu betrachten ist. Warum sollte man mit einem Sonnenstrom daheim auf der Autobahn 130 fahren dürfen? Frage. Das wäre sinnvoll. E-Autos, freie Fahrt und Dieselautos, die kann man ja vielleicht schrittweise beschränken. Wobei, ein ganz wichtiger Punkt, das wollte ich auch noch sagen, bitte, da gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen dazu, auch in Freistoß, überfordern wir zum Teil auch die Bürger nicht. Es gibt gewisse Beharrlichkeiten, es gibt Sperrigkeiten, Gewohnheiten und, und, und. Man muss das Schritt für Schritt mit Bewusstseinsbildung und mit Vorteilen für die Bürger, auch zum Teil über die Geldbörse, mitnehmen. Das ist das Stichwort. Die Frage ist natürlich, wenn E-Autos dann 130 fahren dürfen, ob das dann vor dem Verfassungsgerichtshof hält. Das ist eine andere Frage, die werden wir dann in ein paar Jahren streiten müssen. Ich muss jetzt in die Schlussrunde kommen, denn wir haben noch mal ganz wenig Zeit auf unserer Uhr. Da möchte ich jetzt ganz gern noch mal so ein bisschen über Visionen für diese Region reden. Ich meine, Rudi, du hast ja ziemlich viel Feuer und da spüre ich auch, dass sehr viel da, dass quasi eigentlich nur darauf wartet, die Energie wartet regelrecht darauf, noch politische Visionen zu formulieren. Wo siehst du denn diese Region 2030? Was soll denn deiner Meinung nach passieren? Norek Gewessler hat mal vorgeschlagen, dass bis dahin oder ein paar Jahre später realisiert sein soll, ein Railjet von Linz bis Prag in nur drei Stunden. Das wird es vielleicht nicht sein, aber was werden deine Wünsche, Sehnsüchte und Visionen? Ganz einfach. Geschwindigkeit runter, Entschleunigung und vor allen Dingen diese jahrzehntelange Indoktrinierung der Werbung, dass Auto sozusagen Freiheit bedeutet. Es ist eine Geißel, es ist ein Zwang. Und nicht nur für uns, sondern zum Beispiel 2022 in Europa 100.000 Hitzetote. Das wird da in der Region vielleicht nun nicht so krass sein. Bei uns unten merkt man das schon. Und es gibt wirklich diese Parameter, Geschwindigkeit runter, Straßen, fossile Großprojekte existieren, die brauchen wir nicht mehr und massive Investitionen in öffentlichen Verkehr, wenn möglich schienengebunden und sich wirklich unabhängig machen in der Situation der Ernährung, des Klimas, der Versorgung. Aber dazu gehört auch sozusagen die soziale Komponente, weil 40 Prozent aller fahrtüchtigen Österreicherinnen besitzen kein Auto. Und die müssen aber da mitzahlen zu diesem Wahnsinn. Und das muss man alles mit berücksichtigen. Also wie gesagt, Geschwindigkeit runter und vor allen Dingen diesen Autowahn irgendwann einmal gedanklich, aber auch physikalisch beenden und sich auf die öffentlichen Verkehrsmittel, auf das Gehen, auf das Radfahren und vor allen Dingen auf die Schonung der Nutzung der Natur und der Ressourcen besinnen. Dankeschön, Herr Wittmann. Bei Ihnen nämlich eine andere Zeitmarke. Sie sind gewählt bis 2027. Was haben Sie denn, und das ist jetzt Ihr Schlusswort, 2027, was haben Sie denn, und das ist jetzt Ihr Schlusswort, was haben Sie denn bis 2027 hier in Fragen der Mobilität für diese Stadt Freistaat und das Rundherum verändert? Ob ich das verändern kann, alleine steht einmal in den Sternen, weil du brauchst Behörden im Gemeinderat oder auch im Stadtrat, du brauchst eine politische Mehrheitsfindung. Es gibt Visionen, die ich anstrebe. Das ist natürlich, und das schließe ich meinen Vorredner an, der massive Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Das heißt, wenn es irgendwie gelingen könnte, was ich eine Fahrradstraße zu installieren im Westen der Stadt, Stichwort Vossenhofstraße, darüber nachzudenken, wenn man damit Siedlungsgebiete entlasten kann, Fußgänger schützen kann und die Siedler dort mit Großteil schon gesagt haben, das war vielleicht eine ganz klasse Idee. Und was mir auch wichtig ist, parken muss in Zukunft, wenn es zusätzlich gemacht wird, denke in den kleinen Schritten, auch etwas kosten. Wir haben jetzt das System mit Freistaat eines Hotels. Da wird auch Werbung gemacht, habe ich gehört. Darunter sind kostenlose Parkplätze. Also ich sehe jetzt nicht, dass die Stadt Freistaat mit öffentlichem Steuergeld für private Investoren Parkplätze schafft. Nein, überhaupt nicht. Wenn wir natürlich schaffen werden müssen, weil der Druck so groß wird, dann wird man sich überlegen müssen, was das kostet. Nämlich, dass die Gemeinde einmal Paare aussteigt. Es kann nicht sein, dass private Kamine maximieren und der Stadt dann zuschießen muss für andere Dinge, im öffentlichen Verkehr, dafür Parkplätze. Das sind so die Dinge und flächendeckend Tempo 30 ist mir ganz wichtig und gewisse die Nord-Süd-Verbindung, Radverbindung in Freistaat durchgängig zu machen. Da arbeiten wir dran. Hoffen wir scheitern nicht an Grundstücksverordnungen. Tempo 30 ist auch flächendeckend einzuführen, wäre mir auch sehr, sehr wichtig, weil das bis zu einem gewissen Grad auch Radwege ersetzen kann und sicherer bringt. Also eine ganze Latte von konkreten Maßnahmen, die wir da in der Stadt anstreben, mögen viel davon gelingen. Ich sage danke fürs Dabeisein. Ja, vielen Dank. Also da kann man Ihnen nur alles Gute wünschen, was Sie sich alles vorgenommen haben. Alma, du bist jetzt mal weg aus der Region. Wer weiß, vielleicht kommst du wieder. Wenn du wiederkommen würdest, durchaus auch jetzt mit dem Hintergrund der beiden Diskussionen heute, würdest nochmals ein Jahr Klimaredakteurin einlegen im freien Radio Freistaat. Wo würdest du jetzt deine redaktionellen Schwerpunkte setzen? Was würdest du ansprechen? Wo würdest du nochmal mehr Druck aufbauen? Ich glaube, es ist wichtig, so ganz klare, einfache Fakten zu kommunizieren. Also zum Beispiel, seit Beginn der Industrialisierung ist bereits ein Drittel aller Arten weltweit ausgestorben. Das sind so Fakten. Ich finde, die sollten echt viel mehr Bühne bekommen. Oder wenn wir so weiter Boden verbrauchen, ein Punkt davon ist Bodenversiegelung, einer von drei Faktoren, die Bodenverbrauch in Österreich ausmachen, oder von drei Hauptfaktoren, haben wir in Österreich in 200 Jahren keine landwirtschaftliche Fläche mehr. Solche Fakten klarer, einfacher, deutlicher rüberbringen, ich glaube, das wäre etwas, was ich in einem neuen freiwilligen Umweltjahr machen würde. Alles klar, auch eine ganze Menge. Andreas Gieritzer, Sie haben jetzt das tatsächliche Schlusswort. Was wäre denn so für Sie nochmals, wo Sie vielleicht, ich weiß nicht, noch einmal in die Wahl gehen, dass Sie sagen, okay, das braucht es in Engerwitz-Dorf, das braucht es hier in der Region. Wofür würden Sie sich jetzt nicht auf die Straße kleben, aber auf die Schiene werfen? Für die Straße kleben bin ich schon alt, aber ich kann die Kleberinnen und Kleber wirklich verstehen, die so jung sind. Für mich gibt es einfach zwei Punkte, die für unsere Region, und das bedeutet Region, Urwohnumgebung und Freistaat, massiv wichtig sind. Und das eine ist diese Hauptradroute von Linz nach Gwene Kirchen, weil da einfach sozusagen viele aus der Region Freistaat auch einmünden, Radfahrer. Und da wird es dann eng und einfach auch dramatisch, weil Klima oder Mobilität ist einfach eine soziale Frage. Der eine hat ein großes Auto und der andere sitzt am Rau. Da bist du einfach exponiert. Und das ist gefährlich. Also Hauptradroute Gallner Kirchen-Linz, das hätte ich ich gerne, dass auf Schiene ist bis 27. Und von wem wird es finanziert? Das ist nämlich auch die Frage. Zweites ist diese Stadtbahn S7, die muss einfach kommen. Wir sehen jeden Tag ist ein Stau, ich sehe es vom Rad aus, aber das ist einfach nicht sinnvoll. Das heißt, wenn wir einen schienengebundenen öffentlichen Verkehr haben, dann fahren die Leute auch ganz sicher. Und bis dorthin müssen wir auch über Boden reden und zwar nicht nur den, den wir versiegeln, sondern der schon versiegelt ist. Weil in Linz, wenn wir eine Busspur kriegen, dann sind auf einmal auch die Busse, die jetzt ja noch fahren müssen, wenn wir nichts anderes haben, schneller. Und auch dann steigen uns mehr Leute wieder um vom Auto hin zum öffentlichen Verkehr. Also Stadtbahn und Hauptradroute, das hätte ich gern und das kommt auch, ganz sicher. Ja, vielen herzlichen Dank. An dieser Stelle abschließend fällt mir ein, dass sich ja zurzeit auch das Europäische Parlament der EU um ein sogenanntes Renaturierungsgesetz bemüht. Da wird wirklich heftig gestritten, ein Gesetz zur Wiederherstellung der ursprünglichen Natur. Da sieht man, dass bei den Gebietskörperschaften das eine ins andere greift, vom lokalen bis zu den großen Weichenstellungen. Die Lösung wird wahrscheinlich nur europäisch erfolgen können. Ich sage vielen herzlichen Dank den Diskutantinnen in der zweiten Runde zur Debatte der Mobilität im ländlichen Raum. Sie hörten eine Aufzeichnung vom Eröffnungswochenende des Festivals der Regionen aus der Festivalzone in der Salzgasse Freistaat. Das Freiradio Freistadt war live vor Ort. In dieser Ausgabe hörten sie eine Gruppendiskussion zum Thema Mobilität im ländlichen Raum. Martin Wassermeyer diskutierte mit Rainer Wiedmann, Verkehrsstadtrat in Freistadt, Alma Mühlbauer, ehemaliger Klimaredakteurin beim Freien Radio Freistadt, Andreas Gieritzer, Vizebürgermeister von Engerwitzdorf und Rudolf Schober von Verkehrswende jetzt. Das Festival der Regionen fand von 23. Juni bis 2. Juli in der Region an und um die Summerauer Bahn statt. Das Freiradio Freistaat war Medienpartner. Sämtliche Infos zum Festival finden Sie auf www.fdr.at. Die Festivalzone ist ein Projekt der Lokalbühne Freistaat als Rahmenprogramm zum Festival der Regionen 2023 Höchste Eisenbahn mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union.