Wer von euch hätte denn Bock heute Kunst zu bewerten? Jawohl, also mir ist gesagt worden, ich muss da irgendwie einen sehr lustigen Tanz rund um diese Box aufführen, damit da nicht ein sehr, sehr komisches Geräusch kommt. Und jetzt suche ich da die Leute, die gerne Jury werden. Ich glaube, du hast dich gemeldet. Nein? Nein, doch nicht? Du hast dich gemeldet? Ah, ja, wunderbar. So, dann bitte nimm doch diese Jury-Tafel. Wie heißt du denn? Hanna. Hallo Hanna, was qualifiziert dich, dass du heute Jury bist? Weil ich schon ein paar Mal gemacht habe. Das ist gut. Eine Jury-Veteranin. Wer wäre denn noch gerne Jury? Da hinten, eine weitere Dame. Wow, die Jury-Tafels wären immer besser. Sie sind jetzt schon in Farbe. Du sagst nichts ins Mikro, hast du gesagt. Na okay, dann lasse ich dich in Ruhe. Ich habe noch drei weitere Jury-Tafels. Tafels, Tafeln zu vergeben. Da eine Dame am Rande. Wie komme ich da hin? Ich probiere es einmal so über den Weg. In den ganzen Saal da ein bisschen laufen. Würdest du gerne was ins Mikro sagen? Ja, ich bin literaturbegeistert. Das qualifiziert mich. Cool, sehr schön. Dann nimm da diese Tafel. Du bist der Überzeugung, wir sind seriöse Literatur. Das gefällt mir sehr. Jetzt habe ich meine ganzen Jury-Tafeln auf diese linke Seite da vergeben. Aber damit wir nicht einseitig wären, hätte dann jemand auf der anderen Seite... Okay, jetzt gehe ich zurück. Jetzt ist das wieder links. Das ist weird. Auf dieser Seite vielleicht Lust, Jury zu sein. Nein? Soll ich die weiter da drüben geben? Möchtest du jemanden anderen melden? zu sein. Nein? Soll ich die weiter da drüben geben? Ah, was? Möchtest du jemanden anderen melden? Sie, ich werde... Sie wäre gern Jury. Achso, ja, wenn du das sagst, kennt sie euch? Naja, keine Ahnung. Bitte nimm diese Jury-Tafel. Wie heißt du denn? Katharina. Hallo Katharina. Was qualifiziert dich, dass du heute Kunst bewertest, außer dass du auf der Seite sitzt, wo schon ganz viele Juries sind? Ich habe es schon ein paar Mal gemacht. Voll cool, also da haben wir ja nicht nur Stammpublikum, sondern sogar Stammjuries. Das freut mich sehr. Ja, ich habe noch eine letzte Tafel zu vergeben. Wer hätte die denn gerne? Also das geht erst los, wenn ich alle Tafeln... Ja, da. Ja, wunderbar. Eine sehr einseitige Jury. Also dich qualifiziert, dass du einseitig bist. Wie heißt du denn? Michael. Hallo Michael. Viel Spaß damit. Was qualifiziert dich, dass du heute Kunst bewertest? Ja, mir waren auch schon öfter. Achso, okay. Gibt es da irgendwie so eine Jahreskarte oder so, von der ich nichts weiß? Faszinierend, dieses Publikum hier in Welt. Okay, das heißt, ich gehe da jetzt mal auf die Bühne und können die ganzen Jury's bitte ihre Tafel einmal hochheben, damit ich weiß, wo ihr seid. Ich weiß eh ungefähr, auf welcher Seite. Genau, da ist eine 1,0 und eine 1,5. Eine 1,0, das ist so ein Text, der nie hätte geschrieben werden sollen. Eine 1,5. Eine 1,0, das ist so ein Text, der nie hätte geschrieben werden sollen. Eine 1,5, das ist etwas besser. Oh, da ist eine 10, das ist toll. Wir haben drei, die sich nicht einmal zumuten wollten, mich zu bewerten, die uns einfach verdeckte Jurytafeln hochgehalten haben. Also ich sehe meinen Gesamteindruck auf euch sind 2,5 Punkte von maximal 50 möglichen. Das finde ich schon mal sehr sympathisch. Es ist ist schön wieder hier zu sein wunderbar dann hält uns eigentlich nichts mehr davon ab dass wir nun qualifiziert in diesen abend starten mit dieser tollen jury ich habe hier vier wunderbare menschen und menschinnen die heute auftreten werden um euch zu begeistern das ganze funktioniert so dass sie da einmal auftreten dann machen pause und dann machen wir es in der Rückwärtsreihenfolge, um euch zu verwirren. Noch einmal, dann rechnen wir die ganzen Punkte zusammen, dann schauen wir, wer gewonnen hat, dann feiern wir diese Person und dann, keine Ahnung. Ist uns eigentlich egal, wer gewonnen hat, aber Competition und so. Genau, auf die Art werdet ihr acht Texte von diesen Menschen hören, außer irgendwie eine Person entscheidet sich, mehrere Texte in der Zeit zu lesen. Das ist natürlich auch erlaubt. Da sind wir nicht so. Einmal hat sieben Minuten Zeit. Was in denen passiert, ist ganz innen überlassen. Aber es wird vor diesem Wettbewerb noch ein Feature auf dieser Bühne geben, um euch ein bisschen einzugrooven. Weil ihr wisst ja noch gar nicht so recht, was heißt das, was ist eine 1,0? Also das wissen wir schon, das ist das, was ich da so auf der Bühne gerade bekommen habe. Das ist eine schlechtestmögliche Performance. Aber mit ein bisschen Respekt für den Menschen, weil er trägt was Selbstgeschriebenes vor. Wie klingt denn da so dieser Ein-Punkte-Applaus? Lass mal hören. Ja, okay. Und jetzt noch einmal mit der Menschenwürde. Ja, das ist okay. Das ist okay. Dann wie klingt denn ein Text, von dem ihr euch denkt, ja, okay, das ist ungefähr so das Niveau, was ich in der Mittagspause hätte schreiben können. Wie klingt denn so ein Fünf-Punkte-Text? Wie klingt eine Sechs 6. Eine 7. Sehr schön. Nun kommt ein Poet, eine Poetin auf die Bühne, wo ich denke, wow, da war schon sowas drinnen. Also da war Grammatik drinnen, da war Rechtschreibung drinnen. Das hatte Hand und Fuß. Also ich habe das mit der Rechtschreibung zwar nicht gesehen, aber es war sicher einwandfrei. Das ist ein guter Text. Ich bereue nicht, dass ich mir hier Eintritt bezahlt habe. Ich glaube, es heißt 7 Euro oder so. Das sind wir wert, davon bin ich überzeugt. Wie klingt denn für euch so ein 8-Punkte-Text? Eine 8,5. Eine 9. Eine 9,5. Eine 9,5. Eine 9,9. Eine 9,5. Es ist immer so cool, wenn das funktioniert. Und der bestmögliche Text, der je geschrieben wurde, eine 10. Das ist ein Text, der ist so geil. Ihr wollt euch den in fluoreszierenden Buchstaben auf die Innenseite eurer Augenlider tätowieren, damit ihr ihn zu jedem Moment lesen könnt, egal ob ihr schlaft oder nicht schlaft, das ist einfach, ihr wollt den Poeten, die Poetin mit nach Hause nehmen, um ihn dort in eine Vitrine zu stellen, damit er immerfort diesen Text rezit. Und ich bitte, das Feature mit eben diesem Applaus auf die Bühne zu rufen. Peter Klatsch mit einem 10-Punkt-Applaus für den Feature-Poeten des heutigen Abends für Markus Haller. Oh je. Ein Kraftakt. Das ist schwierig, das ist schon ein Maximum. Normalerweise sollte es aufgehen. Boris, bitte hilf mir doch einmal. Bitte großen Applaus für den Boris. Ah, okay, okay. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Ja, ich habe da diesen tollen, schlechten Text mitgebracht, mit dem ich ein bisschen zeigen will, dass man die Skala auch nach unten ausnutzen will und so. Genau, und worum geht es da? Ja, schwierig. Also ich habe damals gesagt, dann habe ich geschrieben, was in meinem Datingleben nicht so gut lief. Und dann habe ich mich zurückbesonnen auf die Person, die mir am wichtigsten ist. Dann habe ich diesen Text geschrieben und den Text geht zu mich. Und der Text heißt Fame und er geht so. Ich bin so fame, ja ich master das Game, ich stehe auf diesen Brettern, um den Sieg zu erklettern, bin dafür auserkoren, ja der King der Autoren, den habe ich mal verloren, haben sich Juroren verschworen und fehlt mir mal ein Reim, dann passiert das nur scheinbar, denn mein Skill ist unerreinbar. Ich trinke von der Quelle der Inspiration und lasse mich dann auf dem Redefluss treiben. Ich bin ein Wortgewalttäter, der einen literarischen Strip, die es auf der Bühne vollzieht. Ich bin der Einstein der Literatur. Nein, eigentlich bin ich besser als Einstein, weil Einstein wusste zwar, dass sich das Universum ausdehnt, aber er wusste nicht, warum. Und ich weiß es schon. Mein Ego braucht den Platz. Ich bin der Meister der Vergleiche. Beispiele. Die Texte der anderen sind wie meine Autoreifen, die ich wirklich mal austauschen sollte. Sie sind profillos. Meine Texte der anderen sind wie meine Autoreifen, die ich wirklich mal austauschen sollte. Sie sind profillos. Meine Texte hingegen sind wie meine Autoreifen, die ich dringend mal austauschen sollte. Sie sind abgefahren. Ich bin konkurrenzlos, denn die besten Geschichten schreibt zwar das Leben, aber das ist ja nur ein Text, man könnte es nicht kontrollieren und mein Leben schreibt daher immer noch ich. Ich bin der zukünftige Sieger dieses Poetry Slams und Verfasser einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Und das Einzige, was mich aufhalten kann, ist die deutsche Sprache. Dann stehe ich wieder da und denke mir, es gibt kein Synonym für Synonym. Und kein Akronym für Akronym. What the fuck? Aber ich mache das hier nicht für den Erfolg oder für das Geld oder für die Groupies, wobei das mit den Groupies vielleicht eine Überlegung wert ist, wenn man, wie ich, solche Anfragen auf Dating-Apps erhält. Zitat, Hallo Markus, ich war vor zwei Monaten auf einem Poetry Slam im Röder, bei dem du aufgetreten bist. Hammertexte. Hoffe, du nimmst es an, dass ich primär geswiped habe, um dir mein Lob auszusprechen. Poetische Grüße nach Linz. Ich bin so fame, ich werde nicht gefrandzoned, ich werde geslamzoned. Ich bin ein Ego-Autor, der jeden Satz dieses Textes mit dem Wort Ich beginnt. Was aber auch berechtigt ist, denn ich verfüge ausschließlich über positive Eigenschaften. Ich bin kreativ, inspirativ, innovativ, kommunikativ, hochkulitativ, inspirativ, edukativ, approximativ, ein Superlativ und natürlich auch dekorativ. Ich bin konsistent, intelligent, inhärent, eloquent, ja ein Äquivalent zu omnipotent und sollte ich doch mal verlieren an meinen Kontrahenten, nicht inkonherent, bin ich für die nächsten paar Stunden halt konsequent inexistent. Ich bin schnell und geduldig, organisiert und beherrsche das Chaos, flexibel und standhaft, verlässlich und situationselastisch, extrovertiert und introvertiert, ruhig und temperamentvoll und allem voran bin ich bescheiden. Und sicherlich nicht bin ich nur ein armseliger Autor, der versucht mittels umgekehrter Psychologie nun das Publikum zu manipulieren. Also wählt mich nicht ins Finale, weil ich brauche den Erfolg nicht oder das Geld oder die Groupies, wobei das mit den Groupies vielleicht eine Überlegung wert ist. Nein, ich brauche das nicht, weil ich bin ein seriöser Autor, der hier eine Message verbreiten will und deshalb hätte ich gern, dass wir alle in uns gehen und uns fragen, ob es nicht vernünftiger wäre, wenn wir uns weniger über unseren Erfolg definieren. Weil sonst könnte es sein, dass uns das irgendwann zu Kopf steigt. Denn es geht hier schließlich nicht um den Volk. Es geht hier um etwas viel Wichtigeres. Es geht hier nämlich um mich. Ja, danke schön. Also so oder ganz anders könnte ein Poetry Slam Text klingen. Und wir checken jetzt einmal, was die Jury zu diesem sagt. Das ist euer erstes Wertungsurteil. Bitte gebt mir eure Wertung für den Text auf 3, 2, 1. Hui, wir machen das. Wir müssen das alle gemeinsam machen, damit niemand voneinander abschauen kann. Wir üben das. Die Wertung auf 3, auf 2, auf 1 und Hui. Naja, hui funktioniert so lala, synchron funktioniert so lala. Wir haben eine 6,0, die wir streichen, die schlechteste Wertung streichen wir, weil das mag ich nicht, eine 8, eine weitere 8, eine 8,5, eine weitere 8,5 und dann abschließend immer einen großen Applaus für den Poeten, nicht für die wertung wunderbar ihr seid's ready liebe jury alles was ihr im laufe dieses abends hört ihr besser findet bewertet ihr besser alles was ihr schlechter findet bewertet ihr schlechter das ist eure eichwertung denkt nach jeder poetin nach jedem poeten noch einmal zurück an das, damit wir nicht irgendwie inflationieren oder deflationieren oder wie auch immer man das nennen mag. Starknieren, starknieren ist gut. Wir wollen starknieren durch den Abend, was die Wertungen angeht. Und bitte holt mit mir nun die erste Poetin des Abends im Wettbewerb auf die Bühne. Bitte klatscht für die wunderbare lehrer ich bin die lehrer und ich bin das erste mal seit zwei jahren wieder von der polterstein bühne also bin happy, hier zu sein. Mein Text heißt, das kurze Kleid ist leider nicht so lustig wie der vorherige Text. Aber ja, genau. In dem Text geht es um die Ereignisse und um die Erlebnisse, die die Frauen in meiner Bekanntschaft einfach schon so mitleben und mitmachen mussten. Und er geht circa so. Ganz kurz. und er geht circa so. Ganz kurz. War mein Kleid zu kurz? Zu viel Locken in den Haaren? Oder meine Schminke zu viel? Komisch. Ich kann mich nicht erinnern, an jenen Tag überhaupt Make-up zu tragen. War ich zu freundlich? Zu laut? Zu leise? War ich zu frech? Sagt es mir. Ich ändere mich und biege mich von links nach rechts, um nicht schräg angesehen zu werden. Um mich zu biegen, um mich zu verstecken und präventiv zu decken. Ein normaler Morgen, an einem normalen Dienstag mit normalen Klamotten, ohne Mathehausübungen in der Tasche, weil ich diese so wie jeden Tag vergessen hatte. Voller Vorfreude auf die Ferien hatte ich mein Lieblingskleid an. Es war wohl mein Kleid, merke ich mir. Ab jetzt nur mehr Pullis und zwar Oversize, so wie jetzt, so wie hier. Ja, schon etwas heiß, aber zumindest ist mein Schatten in der Dunkelheit so breit genug, um mich gehen zu lassen. Durch dunkle Gassen, endlose Straßen gehe ich weder bei Tageslicht noch um Mitternacht. Wenn es null und null schlagt und ich merke langsam ein neuer Tag mit neuen Gefahren. Boah, es kann ja nichts passieren, du bist ja so paranoid, sagt mir mein bester Freund, schon jahrelang, doch naja, wo fange ich jetzt am besten an? Eine Freundin wurde geschlagen, drei andere haben keine Ahnung, wie es dazu kam, dass sie sich mit diesem Typen von der Bar am Klo wiederfanden. Die andere in der U-Bahn festgehalten, sie konnte sich lösen, doch mit welchen Gestalten sie sich nachts noch quält, das will sie lieber für sich behalten. Komm, scheiß dich nicht so an, geh dorthin, das ist doch nur ein Mann. Sag das mal meiner neunjährigen Nachbarin, die seit diesem einen Tag nicht mehr alleine zur Schule geht, die den Bus nicht mehr betritt, weil nur dieser eine Mann damals neben ihr sitzt. Und es war nicht ihr gelbes Kleid mit dem Blümchen drauf. Die Sache sieht mit einem großen Pulli auch nicht anders aus. Kein Outfit der Welt ist ein Schutz, denn es liegt nicht an uns und wir sind nicht schuld. Weder meine Mutter, die jeden Tag Pfefferspray mit sich trägt, noch meine Oma, die jeden Tag unglücklich in den Spiegel sieht. Meine Uroma, deren Nase nie heilte, nachdem ihr Ehemann sie damals gebrochen hatte. Nicht deren Mutter, Tante, noch meine Cousine oder andere Verwandte. Nicht meine beste Freundin, die jegliche Art von Berührung scheut. Niemand von uns, noch jemand von euch. Ich gebe euch heute eines mit. Ihr seid nicht schuld an den Taten, die Meinungen und Gesellschaften spalten. Wir sind es nicht. Nicht du, sie oder ich. Es war nicht mein Kleid oder ihr Rock. Sie waren nicht zu kurz, unsere Haare nicht zu lang. Wir sind weder zu laut noch zu leise, nicht zu freundlich und nicht zu frech. Und auch wenn, gibt dir das nicht das Recht, uns im Glauben zu lassen, dass dies alles andere war als eine Tat. Es war kein Geschehen, es war nicht dein Trieb, es war nicht dein Sinn, es war nicht von allein, es war genug, um endlich nicht mehr stillzustehen. Wir sprechen es aus und zwar laut, halten die Luft nicht mehr an, atmen und sagen unsere Worte, weder du, sie oder ich, wir sind es nicht. Danke. Das war für euch Lea. Ich habe eigentlich vorgenommen, zu den Menschen, die hier heute auf der Bühne stehen, ein bisschen was zu sagen. Meistens sage ich dann immer, wo sie herkommen und das war's, weil mehr weiß ich nicht. Wo kommst du denn her? Aus Wels, extra für euch angereist aus Wels. Voll gut. Liebe Jury, seid ihr schon so weit oder soll ich noch ein bisschen Blödsinn reden? Vielleicht erfahre ich noch mehr über Lea. Nein? Okay, seid ihr so weit? Also du bist jetzt meine Eichungsschürie. Also wenn du so weit bist, bin ich der Meinung, alle sind so weit. Ich schaue jetzt dich an, wenn das für dich okay ist. Du bist soweit? Ja, wunderbar. Dann bitte die Wertung für den soeben gehörten Text von der Lea auf 3, auf 2, auf 1 und... Ja, das mit dem Hui müssen wir noch üben. Aber immer muss ich nur in eine Richtung schauen, das ist sehr gut. Also sie hat schon mal die Wertung des Feature-Texts pulverisiert. Ja, auch akustisch wird sie pulverisiert. Wir beginnen mit einer 7,0, die wir streichen. Gehen hoch auf eine 8,5. Haben eine 9, eine weitere 9 und eine 9,5, die wir streichen. Das sind 26,5 Punkte. Großer Applaus für die Lehre, nicht für die Wertung. Ja, und ihr fragt euch natürlich jetzt alle, warum ich da tatsächlich diese höchste und niedrige Wertung streiche. Naja, das ist für den Fall, dass wir zum Beispiel einen Poeten oder Poetin aus Wels haben, die dann ganz viele Familienmitglieder da einschmuggelt in die Jury oder so und deshalb streichen wir dann die Wertung von der Mama und vom Ex-Freund oder so, dann gleicht sich das irgendwo in der Mitte wieder aus und wir bekommen eine seriöse literarische Wertung. Mitte wieder aus und wir bekommen eine seriöse literarische Wertung. Ja, wo wir schon bei seriöser Literatur sind, der zweite Veranstalter, äh, der zweite Auftretende ist ja auch Veranstalter. Der hat, ich glaube, er hat sogar ein Buch geschrieben, oder? Er hat ein Buch mit. Hast du das selbst geschrieben? Dann ist es erlaubt. Ja, passt. Ich werde mitstoppen mit den 15 Prozent. Wir erinnern uns. Er ist extra für euch angereist aus Wien. Bitte klatscht in die Hände. Der wunderbare, großartige Mike Hornig. Servus. Bring mal das Unangenehmste gleich hinter uns. Ich bin wirklich aus Wien. Es tut mir leid. Ich hoffe, das ist okay. Und ich habe den Markus wirklich disqualifiziert. Und ich habe ihm am nächsten Tag gesagt, danke, dass du das so mit Fassung getragen hast. Das möchte ich jetzt zurücknehmen. Ja, es ist dieses Buch von mir erschienen im September 2021. Ich bin nicht das erste Mal in Wales. ich war schon mal auf diesem Poetry Slam und ich bin auf diesem Poetry Slam mal Dritter geworden. Da war ich noch relativ frisch im Poetry Slam. Und dann war ich brennhaas und bin sehr wütend nach Hause gefahren und habe mir darüber Gedanken gemacht, wer daran schuld ist. Und es war für mich eigentlich sehr schnell völlig klar, dass das meine Eltern sind. Und warum, das werdet ihr jetzt in diesem Text erfahren, der den Titel trägt, liebende Eltern. Oder danke für nix, Mama und Papa. Es ist schwierig, von einer linken Feministin und einem linksliberalen Idealisten großgezogen zu werden. Wie rebellierst gegen einen Hippie, der sich 1984 in der Heimburger Aue an einen Baum gekettet und die Grüne Partei Österreichs mitgegründet hat und eine Linke, die jahrzehntelanger der vordersten Front des feministischen Kampfes in Österreich stand. Meine Eltern hatten es leichter. In der Familie meiner Mutter war es nicht mal selbstverständlich, dass sie als Frau auf der Universität studiert. Mein Vater entstammt einer streng katholischen Familie des ländlichen Oberösterreichs. Für ihn war es schon rebellierend, wenn er vor Messen nicht gebetet hat. Das findet in Oberösterreich keiner lustig, weil es wirklich so ist. Er hat mir einmal erzählt, er hat einmal absichtlich eine schlechte Note auf eine Schularbeit geschrieben, einfach weil er wusste, das wird zu Hause ein Skandal. Meine Mutter hat daraufhin gesagt, das hätte ich mich nie getraut. Die schlechte Note, um die es ging, war ein Dreier. Bestes Leben, absolut beneidenswert. Meine Eltern haben mir nie Steine in den Weg gelegt, immer für mich gesorgt und mich geliebt und unterstützt. Und da braucht man sich doch nicht wundern, wenn der Sohn nicht erfolgreich wird. Von wie vielen großen Genies kennt man das? Schöne Kindheit, keine Sorgen, liebende Eltern. Pass auf, Rilke, bis zu seinem sechsten Lebensjahr als Mädchen erzogen, weil die Mutter den frühen Tod der Schwester nicht verkraftet hat. Beethoven, vom Vater während des strengen Musikunterrichts geschlagen. Schiller auf herzoglichen Befehl mit 14 in die Militärakademie gezwungen, mit 15 noch Bettnässer. Wie geil! Kafka-Vater so streng, dass das ganze Leben von Versagensängsten und Furcht vor ihm geprägt war. Geil! Elfriede Jelinek! Okay, von der weiß ich jetzt nichts, aber wer von der mal was gelesen hat... Da ist einiges schiefgelaufen. Und ich, was mache ich mit dem ganzen Verständnis, das mir entgegengebracht wird? Ich werde Dritter bei Welser Poetry Slams. Danke Mama. Ich habe zehn Semester gebraucht für einen Bachelor in Politikwissenschaften auf der Universität Wien und dazu haben mir meine Eltern auch noch gratuliert. What the fuck? Wenn meine Eltern mich beschissener behandelt hätten, hätte ich wenigstens einen Grund für mein ganzes Selbstmitleid. Wenn meine Eltern mich beschissener behandelt hätten, dann würde ich sicher so extrem packende Romane schreiben, Wenn meine Eltern mich beschissener behandelt hätten, dann würde ich sicher so extrem packende Romane schreiben, Erforschungen der tiefsten Abgründe der menschlichen Seele, Erzählungen, die einem die Tränen in die Augen treiben, die man manchmal einfach weglegen muss, um die Augen zu schließen und das Gelesene emotional zu verarbeiten. Wenn meine Eltern mich beschissener behandelt hätten, hätte ich sicher schon einen Nobelpreis. Stattdessen werde ich Dritter bei Welser Poetry Slams. Danke, Papa. Wenn ich mich daneben benehme, habe ich keine Ausrede. Ich kann nicht einfach sagen, ich bin halt ein exzentrisches Arschloch. Mein Vater hat mich mit Jezorn erzogen. Die Wahrheit ist, ich war der Jezornige im Haushalt. Ich hatte als Kleinkind solche Wutattacken, dass meine Schwester mich Tomate getauft hat, weil mein Gesicht dabei so rot angelaufen ist. Und was haben meine Eltern gemacht? Mir eine Xbox zu Weihnachten geschenkt. Zusammen mit noch mal Liebe, Alter. Ich kann mich auf keinen Krieg rausreden, weder an einen heißen noch an einen kalten, nicht auf Armut oder auf körperliche oder geistige Benachteiligung. Also finde ich, es wäre die Verantwortung meiner Eltern gewesen, mir Steine in den Weg zu legen, mich wenigstens manchmal zu verprügeln. Alle wissen, ich hätte es verdient gehabt. Stattdessen habe ich ein größeres Kinderzimmer bekommen. Das war zwar im Keller, aber in Niederösterreich ist das normal. Ich finde es sehr schön, dass jemand aus der ersten Reihe gerade pfff gemacht hat. Das Schlimmste, das mir meine Mutter je angetan hat, sie hat einmal meinen Schoko-Osterhasen aufgegessen, während ich in der Schule war. Das war das einzig Süße im Haus. Ich war ja nicht da. Und sie verlor die Kontrolle. Wem ist das noch nicht passiert? Aber dadurch, dass es der einzige drastische Fehltritt war, den sie sich je erlaubt hat, hatte ich keine andere Wahl, als ihr das 14 Jahre lang vorzuwerfen. Und dann habe ich es in mein Buch geschrieben. Ganz darüber hinweg bin ich immer noch nicht. Mein größter Streit mit meinem Vater kam als auf eine liebevoll besorgte Art und Weise zu mir, wo er sagte, er mache sich über meinen Alkoholkonsum Gedanken. Worauf ich im Tomaten-Style durchs Haus gebrüllt habe, das ist so lächerlich. Meine Freunde saufen viel mehr als ich. Was mich natürlich ungemein beruhigt hat. Genauso wie die Tatsache, dass ich drei Jahre später begonnen habe, als Barkeeper zu arbeiten, ein Job, in dem ich buchstäblich dafür bezahlt werde, Alkohol zu trinken. Dabei war der einzige Fehler in unserer Beziehung damals, dass ich mit 23 Jahren noch bei den Eltern gelebt habe. Das ist nicht mal in Niederösterreich normal. Letzter Kellerwitz, schwör ich. Ich habe es trotzdem probiert, das mit dem Rebellieren. Einmal habe ich einen Zweier auf eine Englischschularbeit geschrieben. Als ich zu Hause gesagt habe, Mama, ich habe einen Zweier auf Englisch, hat sie gefragt, warum? Das war mein einziger Erfolg als Rebell. Inzwischen habe ich das abgehakt. Mein letzter kläglicher Rebellionsversuch war es, Künstler werden zu wollen. Ich dachte mir, ha, beide Eltern, Doktortitle der Rechtswissenschaften und der Sohn will Künstler werden, das werden sie hassen. Aber als ich meinen Eltern mit 22 Jahren offenbart habe, welchen Traum ich da verfolgen will, haben sie nur liebevoll geantwortet, was auch immer dich glücklich macht, Muckibär. Danke für nix. Mike Hornig. Er hat offenbar einen ganz besonderen Bezug zu dieser Stadt. Das finde ich doch sehr schön. Da bin ich sehr gespannt, wie das Publikum das honorieren wird. Nein, die Jury das honorieren wird. Ah ja, liebes Publikum. Also diese Seite, ich glaube, da ist alles Jury. Da ist alles Publikum. Wenn euch die Wertungen der Juries nicht gefallen, dann könnt ihr darauf gerne irgendwie reagieren. Versucht die Jury zu beeinflussen, in welche Richtung auch immer ihr das wollt. Liebe Jury, bleibt eurer Linie treu, lasst euch nicht beeinflussen, von was auch immer diese komische Hälfte des Saals da will. Und ich bitte um die Wertung für den soeben gehörten Text von Myconic und ich denke nur so hui auf 3 auf 2 auf 1 und ja sehr geil ihr seid voll dabei wir starten mit einer 7,5 die wir streichen haben eine weitere 7,5, haben eine 8, haben eine 8,5 und haben eine 9, die wir streichen. Das sind 24 Punkte. Einen großen Applaus für Mike Hornig. Ja Mike, ich habe gute Nachrichten für dich. Du bist momentan auf bestem Kurs beim Welser Poetry Slam Zweiter zu werden. Ja, Mike, ich habe gute Nachrichten für dich. Du bist momentan auf besten Kurs beim Welser Poetry Slam Zweiter zu werden. Das ist doch schon mal ein großer Schritt nach vorne. Aber es ist ja noch nicht durch mit unserem Line-Up und es kommt ja noch eine zweite Runde. Es bleibt ja sehr, sehr spannend. Die nächste Poetin, die wird gleich versuchen, Mike auf den dritten Platz zu verbannen. Also ich nehme es an. Ich weiß nicht, wie kompetitiv sie heute drauf ist. Sie ist ja eigentlich sehr lieb. Bitte klatscht für die großartige, aus, ich nehme an, Kremsmünster angereiste und in Wels gerne und oft gesehene, voll superne Emily. Emily. Welt gerne und oft gesehene, voll superne Emily. Danke. Also nach dem Max-Text habe ich mich jetzt echt noch entscheiden können, aber ich bleibe meiner ersten Entscheidung treu. Mein erster Text wird mein zweiter Text. Und zwar trage ich den Text jetzt vor wegen der Lea. Das war eigentlich mein zweiter Text gewesen, aber ich werde ihn jetzt vortragen. Und zwar ist das Ganze vor circa eineinhalb Monaten passiert. Das ist einer der schwersten Texte, die ich je geschrieben habe und die ich vortragen habe. Aber der geht so. Petersilie. Ich mag. Petersilie. Ich mag keine Petersilie. Ich mag diese Unregelmäßigkeit nicht, deren Struktur, die alle Normen bricht. Ich mag keine Petersilie. Ich mag deren Geschmack nicht, dieses intensive Zusammenspiel. Vielleicht ist mir einfach alles zu viel, der Geruch erscheint erträglich. Vielleicht bin ich ein Kontrollfreak, aber so sicher bin ich mir damit nicht. Aber verlieren will ich sie auch nicht, dann fühlt sich meine Welt nicht mehr bunt an. Wer gibt mir die Kontrolle zurück, wer flößt mir neuen Atem ein? Ich wollte so nie mehr sein, so schwach, so verletzlich, so wenig ich. Meine Stimme bricht, mir verschwimmt die Sicht, wenn Küsse zu körperlichen schmerzen werden ich mich schon liegen sie in den scherben wie erstarrt bin ich doch die welt dreht sich tut sie immer noch und ich bleibe dabei wach wie gerne würde ich meine augen verschließen nie wieder eine träne je vergießen wie gerne würde ich es aufhalten, wieder meine Gefühle selbst verwalten. Doch ist meine Würde dennoch verletzt, hast mir diese Petersilie aufgehetzt, erst still und heimlich, dann irgendwann aufdringlich. Aber ich werde sie nicht essen, nein, nicht einmal probieren, because I'm not okay with that und das ist es, was man hat. Den eigenen Willen, das Gewissen stillen, das Bewusstsein, nichts Falsches zu tun, das Bewusstsein, dass schlafende Hunde ruhen. Ich will sie nicht aufwecken. Ich will nicht mit dem Feuer spielen. Ich will stark sein, wie der Ganzsein mein. Ich kann nicht zulassen, dass mich meine Gefühle verlassen. Du dir etwas nimmst, was dir nie gehört hat. Alle meine Worte, die ich dir vorlas, sie galten niemals dir. Nein, sie waren nur für mich. Alles schmerzt innerlich. Mit deiner Petersilie hast du mir Kontrolle entzogen, nicht zwischen richtig und falsch abgewogen, mir Angst gemacht und ausgelacht. Ich mag keine Petersilie. Vielleicht hast du das falsch verstanden, ich habe nie darauf bestanden, doch bist du plötzlich da gestanden. Jeder Gedanke daran sticht, jede ungewollte Berührung schmerzt, ja, mir, einem kuschelbedürftigen Menschen, schmerzt eine Berührung. Es ängstigt mich, es verunsichert mich, es nimmt mir die Kontrolle, es entreißt mir meine Komfortzone. Der freie Wille ist das Stärkste, der Selbstwert das Kostbarste. Kein Recht hast du mir beides zu nehmen oder dich auch nur danach zu sehnen. Mein Körper gehört mir, das bringe ich gerne zu Papier. Nein sagen ist mein Recht, meine Angst ist auch jetzt nicht echt. Ich bin stark, ich bin laut, ich bin willensstark, ich bin im Recht. Keine Petersilie, keine Kostprobe, ich entscheide und zwar für meine Liebe. Denn es ging mir nie um die Petersilie, es ging mir um eine emotionale Hürde, es ging mir um den Missbrauch, dafür nehme ich dieses Wort in Gebrauch. Mein Leben, meine Gren grenzen trotz all der schmerzen trotzdem trigger den du erschufst während du dich im selben raum wuschst ich bin immer noch ich immer noch verletzlich selbstbewusst aber verwirrt wieso du dich hast zu mir verirrt mehr als eine woche stand ich neben mir worüber ich eigentlich kein wort verliert gefangen mit meinem Geheimnis, das mir die Freiheit entriss. Aber so bin ich nicht, das war ich nie, so sprach ich letztlich leicht. Wie du, wie du nahmst sie. Ein kleines Stück meiner Seele, wie wenn ich dir fehle, obwohl all das falscher nie sein könnte, ich deine Finger verbrannte. Ich brauche keinen Erfolg heute hier, vielleicht nur ein kleines kaltes Bier und Menschen, die mir zuhören, die Entscheidungen stets mir gehören. Nicht mehr allein damit leben, endlich wieder schwerelos schweben, wieder ein Lachen, das die Augen erreicht, kein Schluchzen mehr, das mir entweicht. Nie Traum gab's mir, eine Feder und ein Zeichen, die nie wieder von mir weichen, zwar wunderschön und schlicht, doch nun hat sie verändert meine Sicht. Danke. Applaus Das war für euch die wunderbare Petersiliefarben gekleidete Emily. Sie hat uns nichts über ihre Herkunft erzählt, also gehe ich mal davon aus, das stimmt mit Kremsmünster. Oder sie hatte Angst, dass ich sie von der Bühne kuschle, wenn sie die Zeit überzieht. Aber das war voll im Rahmen. Das passt voll gut. Genau, die Jury hinter der Emily ist schon am Blättern, aber das ist ja nicht die Jury, die meine Referenz ist. Meine Referenzjury ist ja da vorne. Liebe Referenzjury, bist du soweit? Du schon? Ja? Wunderbar. Das heißt, alle Juries sind soweit und dann bitte ich gleich um die Wertung für den soeben gehörten Text. Ihr denkt mir das ruhig? Auf drei, auf zwei, auf eins. Auf 3, auf 2, auf 1. Ihr seid euch eine keine Kommazahlen zu vergeben. Das ist sehr gut, weil das heißt, ich kann besser rechnen. Da starte ich da unten mit einer 6, die ich streiche. Gehe hoch auf eine 8, habe eine weitere 8, habe eine 9, eine weitere 9, die ich streiche. Und das ergibt 25 Punkte. Großen Applaus für die Emily! Ja, einen Poeten habe ich dann noch vor der Pause. Den habe ich in Wien aufgegabelt auf der Wien-Niederösterreich Landesmeisterschaft im Poetry Slam. Es gibt Meisterschaften im Poetry Slam, ich glaube in Wales war noch keine, also keine von der ich wüsste. Dann habe ich ihn gefragt, ja, wie wäre es, wenn du mal zu uns nach Oberösterreich kommst? Und dann war er so, ja cool, ich komme eh aus Oberösterreich. Das ist irgendwie so klassisch Wien, Hälfte Oberösterreicher im Exil. Das ist praktisch, weniger Hotelkosten für mich. Mehr oberösterreichisches Intellekt für euch oder so, keine Ahnung. Ich weiß nicht, was er vorhat, aber wir werden es gleich sehen. Bitte holt ihn mit einem großartigen Applaus auf die Büh alleine, mitten in der Nacht. Es ist leise, doch ich finde kein Schlafbisschen scheiße, denn der Wecker klingelt schon um acht und ich reime wach auf Nacht, wie man das im Kindergarten macht. Das Kind in mir hat große Träume gehabt, doch heute habe ich nur einen Traum, wünsche mir, dass ich aus meinen Träumen erwache. Denn ich schau wieder abends nach oben und beginne zu weinen, ich denke zurück an die Tage, als ich dachte, dass wir die Wege zu zweit gehen. Ich hoffe, dass das, was ich sage, wie ein Blitz bei dir einschlägt und es ein Feuerwerk gibt, das dich wieder heimträgt. Ich weiß, dass die Trauer vergeht, aber ich kann es nicht einsehen, dass ein Wind dich wegträgt, ohne dass er danach noch einmal bei mir vorbei weht. Dad, hast du Heimweh? Dad, bist du weit weg? Ist es für immer vorbei? Jetzt? Deine Urnen, ich weiß nicht, ob du's weißt, doch du hast sie selbst gebaut wie deine Zigaretten, auch. Meine sieht wie eine kleine Blumenvase aus, nie hätte man geglaubt, dass ein kleiner Teil von dir da drin verweilt. Neben meinem Bett, in diesem grau-blauen Gefäß, da drin ist alles, was von dir noch bleibt. gefäß da drin ist alles was von dir noch bleibt ich sitze abends am klavier ich ziehe den korken raus und sehe rein zu dir tränen fließen aus mir raus und worte tun es auch es läuft ein film in meinem kopf voll mit bildern dieser zeit mit dir ich habe immer gehofft ich hätte irgendwann mehr zeit mit dir dass das mit uns wieder leichter wird und du bleibst noch eine Zeit lang hier. Oder das würde ich zumindest ein letztes Mal wiedersehen, nur um zu sagen, bye dad und auf Wiedersehen. Wir waren auf dem Weg, doch wir kamen zu spät, du lagst im Krankenhausbett und jegliches Leben, nur mit deinem Körper, doch nicht mehr deine Seele, dabei habe ich sogar gebetet, ich würde dich noch einmal kurz sehen, noch einmal mit dir reden, dich noch einmal umarmen, dir noch einmal erzählen, wie gern ich dich habe. Ich starrte dich an, aber du warst da nicht mehr. Ich nahm deine Hand, sie loszulassen war schwer. Es zog ein Sturm durch das Land, es zog ein Sturm übers Meer, als du tratst deinen Flug an, weg hier von Erden. Manchmal habe ich Angst, dass der Himmel ein Gefängnis sei. Du wärst darin gefangen und würdest, wie ich, auch ständig weinen. Weg hier von Erden. und wünsch, du könntest mich hören. Du fliegst in den Wolken, ich liege im Bett, mein Globus ist golden, sein Licht schimmert gelb. Neben dir in meinem Zimmer, er steht, hab erst heute vernommen, dass der Himmel ihm fehlt. Ich schalte ihn aus, drück meine Nase an das Fenster, seh zu dir hinauf, aber seh nur tausend Grenzen. Ich leg mich hin, schließ meine Eyes und seh am Himmel eine Sternschnuppe flein. Ich packe meine Wünsche normal in ein Paket, mache eine Schleife drauf und schicke sie weg zu irgendwem, der den Wunsch mehr braucht und wünscht, der Wunsch erfüllt seinen Traum. Aber hätte ich nur einen Wunsch frei, so für mich ganz allein, dann wünschte ich, der Heaven wäre auf der Map der U3 und ich käme bei Dad schnell zum Essen vorbei. Ich renne auf ihn zu, er drückt U3 und ich käme bei Dad schnell zum Essen vorbei. Ich renne auf ihn zu, er drückt mich fest und ich weine, als ihm sein mir so fehlendes Lächeln entweicht. Der Tisch steht in den Wolken, wir decken für zwei und so wie damals auf Erden auch schmeckt es urgeil. Wir feiern das Wiedersehen mit Sekt und so scheiß, er erzählt mir, der Himmel wäre echt ziemlich nice. Als er von hier ging, fing von ihm ein ganzer Everest voller Steine und er fühlte sich erst, seitdem er wegging, ganz frei. Er lese jeden einzelnen Text, den ich schreibe und Hermes brächte seine Antwort demnächst mal vorbei. Er fühlte sich auch ohne Ecstasy high und bräuchte keinen Weed mehr in seinen Zigaretten. Geheim, er hat den Alkoholismus besiegt und tränke jetzt kaum mehr. Nein, er wäre nicht mehr broke, habe immer Cash mit dabei. Er könnte sich den Flug endlich leisten, aber collected nicht Mais. Außerdem fährt er ja jetzt die U3 und wollen wir uns hin, ist es echt nicht mehr weit. Die verlorene Zeit holen wir jetzt wieder ein, er hat ein Haus im blauen Himmel und eine Werkstatt dabei. Könne Töpfern zu viel er will, wenn ich was gern hätt, soll ich ihm schreiben. Er hoffte, ich brech das Girl aus meinem Herzen mal vorbei, er hat schon viel von ihr gehört und trinkt mal gerne mit ihr Wein. Wenn wir Töpfern lernen wollen, brächte er's uns bei, er habe ziemlich viel, denn dort gäb es keine Zeit. Jedes einzelne Lied, das ich ihm schrieb, hörte auf CD, seh'n in seinem Titrei, immer wenn er flügeln geht, dann sei der Weg nicht ganz so weit. Die Bilder auf meinem Nachtkästchen hört mich mit ihm jeden, mit ihm reden jede Neid. Und aus den Bildern, die an der Wand hängen, sehe er mich smile. Er habe Aldi von Tännen voller Tränen geteilt. Doch ich möchte jetzt nicht mehr weinen, denn sein Krebs sei geheilt. Das Leben sei leicht und das Sterben nicht schwer. Er habe vor langer Zeit mit meiner Mama das Leben und als er von uns ging vom Winde das Fliegen gelernt. Ich sehe in seinen blauen Augen, kann es kaum glauben, fühlt sich an wie ein Traum, dann wache ich auf und die Trauer tut's auch. Hätte ich einen Wunsch frei, dann wünschte ich, ich schläfe wieder ein. Aber ich stehe auf, drücke meine Nase an das Fenster, die Wolken brechen auf, der Himmel endlos und die Grenzen, ich sehe die Sterne scheinen und eine Sternschnuppe fleien, packe den Wunsch in ein Paket, mache eine Schleife drauf und schick ihn weg. Hätte ich einen Wunsch frei, dann wünschte ich, ich hätte keinen, weil ich glaube, es ist, so soll es sein und dass die Zeit uns vielleicht mal wieder eint. Du bist heute zwar weit weg von mir, doch das warst du fast dein ganzes Leben. Papa, du gingst weg von hier, seitdem fühl ich mich dir irgendwie näher. Denn manchmal trägt ein Wind deinen Duft in mein Herz und gibt mir das Gefühl, du bist gar nicht so fern. Blick ich in den Himmel, hör ich manchmal deine Stimme und manchmal in den Wolken. Sehe ich dein Smile, vielleicht bilde ich es mir ein, denn es verschwimmt auch so gleich, doch die Bilder davon bleiben. Und bis die U3 im Himmel hält, werden die Erinnerungen reichen. Danke. Applaus Aus Wien für euch angereist. Herr Zacharias. Vielleicht mit der U3, vielleicht mit irgendwas anderem, keine Ahnung. Hält die U3 in Wales? Nein? Nein? Keine Ahnung. Ich bin jetzt glücklicher Besitzer eines Klimatickets, damit ich immer von Linz nach Wels mit dem Auto fahren kann, wie ich es heute gemacht habe. Ja, schauen wir mal, wohin uns diese Entwicklung noch führen wird. Aber ich kann so ganz viele Gäste für euch daherfahren, das ist doch schön. Genau, das war unser letzter Beitrag vor der Pause. Ich schaue auf meine Referenzjury. Meine Referenzjury schaut angestrengt in eine andere Richtung. Aber ich glaube, jetzt ist sie bei der Sache. Bist du soweit? Ja, wenn du soweit bist, dann bitte die Wertung für den soeben gehörten Text auf 3, auf 2, auf 1. gut dabei. Ihr seid euch einig, die Kommazahlen zurückzuholen. Ich starte da unten mit einer 7,5, die ich streiche und dann geht es aber ordentlich hoch. Dann gehen wir hoch auf eine 8,5, eine 9, eine weitere 9, eine 9,5, die wir streichen. Das sind auch 26,5 Punkte. Großer Applaus für den Zacharias. Ja, und wird sehr spannend, ob der Mike dann ein neues Buch über ein weiteres Trauma schreiben wird, dass ich Vierter in Wels geworden bin, aber es kann sich ja nach der Pause da alles noch drehen, es sind ja alles großartige Texte, das wird sicher nochmal alles durcheinandergewirbelt. Ich möchte euch nun in die Pause entlassen, es ist gerade so und so viel Uhr, was ist es, 20.25 Uhr, das heißt, wir treffen uns in einer Viertelstunde wieder und in 20 Minuten aber wirklich und dann geht's weiter und bis dahin viel Spaß in der Pause. Holt euch was zum Trinken an der Bar. Oder was auch immer euch einfällt. Was euch Spaß macht. Bis dann. Ciao. Ja, hallo. Willkommen zurück aus der Pause. Ich sehe, die erste Reihe ist gut mit Bier getränkt. Wart ihr vorher überhaupt schon da? Ja, okay, cool. Da seht ihr mal, wie aufmerksam ich bin da oben auf der Bühne. Wahnsinn. Ja, hoffe, ihr habt eine gute Pause gehabt. Ich habe da einen zweiten Adding. Das heißt, die Competition kann grundsätzlich weitergehen. Traditionellerweise beginnt ein Slam, aber nach der Pause beginnt er erneut mit einem Werbeblock. Das ist genauso wichtig wie das Regeln erklären am Anfang. Ohne Werbeblock geht es einfach nicht. Ich würde gerne Werbung machen für uns. Uns, damit meine ich mich. Also das ist der Verein Wortwerkler, von dem bin heute nur ich da, aber wir sind ganz, ganz viele tolle Menschen, die heute alle nicht da sind außer mir. Der veranstaltet diesen Slam hier. Dieser Slam hier findet erneut statt am der Spickzeckel sagt am 17.11. Also wenn ihr wiederkommen wollt, dann gerne hier. Wenn ihr euch vielleicht auch für andere Locations interessiert, uns gibt es auch in Linz, in Braunau, einmal gibt es uns noch in Ried, wow, Ried, in Freistaat, ihr seid sicher groß aus Freistaat hergereist, ja, aber eigentlich hauptsächlich in Linz und Welt. Genau, wenn ihr da up to date bleiben wollt, dann kann ich euch nun encouragen, dieses wunderbare Gerät, ich nehme an, ihr besitzt ein vergleichbares, herauszunehmen und uns auf Social Media zu liken, dann bleibt ihr da up to date, das heißt einfach Wortwerkler für die jungen Menschen auf Instagram, für die Menschen in meiner Generation Facebook oder so, wenn das noch wer verwendet oder so, keine Ahnung, vielleicht kann man es auch per Brieftaube abonnieren, das wäre mal eine coole Idee. Und meine persönliche Policy war immer, wenn wir, also die anderen Vereine haben gesagt, wir sollten schauen, dass wir Follower gewinnen durch einen Abend, meine persönliche Policy ist immer, wenn wir am Ende des Abends nicht weniger haben als am Anfang, dann war es ein Erfolg. Ich bin da vergleichsweise bescheiden. Genau, und das war es eigentlich schon mit dem Werbeblock, weil wir leider keine Sponsoren haben. Wenn Sie Lust hätten, unser Sponsor zu sein, dann sprecht mich gerne in der Pause an, in der nächsten. Und sonst starten wir dann nun zurück in den Wettbewerb, wenn das erledigt ist. Und genau, wir wollen ja nicht, dass ihr euch zu sehr an diese Reihenfolge gewohnt. Das heißt, es wird nun wild durcheinandergewirbelt und es geht von unten nach oben. Heißt, der letztgehörte Poet, der Zacharias, vor der Pause, ist auch der erste Starter nach der Pause. Und wir werden sehen, was er da vorlegt, um den ersten platz und ganz ganz viel liebe hier zu gewinnen und ist schon irgendwo da ich sehe noch nicht da ist ja fast ein finger zeigt dann hole ich ihn doch gleich auf die bühne bitte klatscht ein zweites mal für wunderbaren Ja, mein zweiter Text ist erst heute im Zug fertig geschrieben worden. Er ist nur eine ziemliche Baustelle und ich entschuldige mich vorab für etwaige Ablesefehler. Aber ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß. Oder Spaß. Auf jeden Fall, tut mir ziemlich leid, Mom ich bin viel zu oft ein Arsch und ich weiß, ich mach dich traurig denn ich bin viel zu selten da und weil ich viel zu wenig sag immer wenn du mich was fragst geb ich dir manchmal das Gefühl dass ich dich viel zu wenig mag dabei würd ich dir so gern das Gefühl, dass ich dich viel zu wenig mag. Dabei würd ich dir so gern zeigen können, wie gerne ich dich hab. Und du würdest so gerne mit mir reden, aber ich sitz einfach da. Und ich würd dir gern so viel erzählen, auch wenn ich jetzt gerade nicht mag. Es ist, als hätte ich all die Worte über Dinge, die ich erleb, in meinem Inneren verloren, ganz tief drin in meiner Seele. Und so sag ich nur ja oder nein. Du fragst, wie war es? Ich sage, war schon nice. Du fragst mich, wie geht es? Und ich sage, ganz okay, alles gut. Und du? Und du erzählst von deinem Leben, von deinen Plänen und von deinen Ideen, von deinem Beruf, von der Schule, von dem, was du tust. Und ich denke mir, die Welt sollte sein, so wie du. Doch ich sage nur, okay, cool. Und es tut mir weh, weil ich in deinen Blicken sehe, dass du dich sehnst nach einem Gespräch, danach teilzusein von meinem Leben. Und es tut dir weh und es tut mir weh, das zu sehen. Ich würde gerne viel mehr mit dir teilen, aber irgendwie bleibt alles in mir drin, stimmen die Schreine in die Stille hinein. Meine Seele, die langsam im Inneren zerreißt, Bin immer unterwegs, aber will ich nur zu dir heim, denn da fühle ich mich wohl und da kann ich sein, denn du liebst mich sowieso, auch wenn ich schweig. Mom, du bist mein Idol, auch wenn du das nicht weißt und ich weiß, dass du denkst, dass ich mich für dich schäm, doch im Gegenteil, wenn ich an dich denke und von dir erzähle, fällt mir immer wieder auf, ich bin richtig stolz auf dich, ich verletzte dich, doch wollte es nicht. Denn sind wir zusammen, fühle ich mich oft gefangen, mir zu gerne, richtig viel, aber will einfach nichts sagen. Ich kann meine Social Energy nicht mit USB-C laden, ich würde gern sein, wie ich will, aber kann nicht anders, als ich bin. Die alten Mauern sind zu hoch, um sie zu erklimmen, du baust mir ein Floß, aber ich will nur schwimmen. Mach meine Fehler und mach sie erneut. Gib ihr oft das Gefühl, dass es mich nicht freut, mit dir zu sein. Und darum schreibe ich diesen Text. Für dich allein bin ich perfekt. But I try to be my best und ich scheitere halt an mir selbst. Ich bin mein Gegner und ich kann nicht gewinnen, kann so vieles nicht verstehen, als wäre ich ein Kind. Die Menschen reden sehr viel, doch nur wenig macht Sinn. Meine Seele ein Friedhof, das ist der Thing. Ich bin in Therapie, aber gehe nicht mehr hin. Was soll ich ihm denn erzählen, wenn ich nicht reden will? Außerdem kennt mich niemand so gut wie du und keinem Menschen höre ich lieber zu. Und jetzt brauche ich Therapie, dann weiß ich, ich kann heim, wir zwei sind ein Team und wir lösen die Scheiße zu zweit, nur dass ich dich dabei allein, denn ich sag vielleicht und das ich nicht weiß, ich sag nicht nur ziemlich wenig, sondern mit dem, was ich sage, fast nichts, wir gehen gemeinsam durchs Leben, doch ich nehm dich kaum mit, du lernst es mir viel mehr als gehen und stehen, doch ich geb dir manchmal das Gefühl, du lernst es mir nichts. Ich würde so gerne dein Herz füllen wie eine Torte aus Biskuit, doch ich hebe den Blick und sehe in dein enttäuschtes Gesicht. Und ich, und auch ich, war wütend und enttäuscht bei jeder Zigarette, die du rauchstest. Und heute rolle ich mir selbst manchmal ein Joint oder kaufe mir so selten wie du eine Packung Camel Blue zu zünd mir manchmal bei Neid eine an, ganz alleine und schreib, es erinnert mich an Paps und ich wein. Papa kann mich nicht mehr schlagen und auch wenn er das sagte, hätte er es wohl sowieso niemals getan, zudem war er ohnehin nie da. Und du warst ganz allein, mit Anna und mir, wir fuhren ganz weit in unserem T4 mit verrosteter Karosserie, defektem Schlüssel, kaputzer Batterie und viel zu vielen Ameisen als Graffiti, gesprüht auf dem Silber. Und ja, damals schämte ich mich vor all den anderen Kindern. Ja, damals sehnte ich mich zu sein, so wie sie in 5-Sterne-Hotels in Kaole am Beach um 20.15 Uhr zusammen vom TV nach Tradition einer ordentlichen Family. family aber du ging es weiter deinen weg aus unserem morgen bei viel zu viel kaffee erzählt von einem morgen in dem man gerne lebt und die welt ganz und die welt ganz in ordnung wäre und damals vieles mir schwer dich und deine worte zu verstehen aber heute bin ich dir unendlich dankbar denke gern daran zurück an ziegelsteine im bett weil es kalt war ich habe gelernt dass man für glück gar nichts braucht kein schönes ha, kein schnelles Auto, kein Fünf-Sterne-Urlaub und auch keine Softgang. Dafür bin ich heute soft, Mom. Danke dafür. Und für meinen Männlichkeitskomplex. Doch weil du so stark warst, habe ich so manches über Männlichsein gecheckt. Vielleicht bin ich nicht hart, Mom, aber muss es auch nicht sein. Vielleicht nehme ich Papas Rad an und sage der Männlichkeit Bye-Bye. Denn Papa war nie da und du machst es mich zu dem, der ich bin. Ich hoffe, es erfüllt dich mit Stolz, dass wir sind, wie wir sind. Ich habe die coolste Schwester dieser Welt und auch den coolsten Dad. Und vielleicht werden wir ihn irgendwann mal wieder sehen. Und ich habe dich und du bist die beste Mama dieser Welt und du bist meine Therapie, wenn all die Zachos wieder kämpfen, find ich in deinen Armen Frieden, ich hab dir viel zu selten erzählt, aber Mami, ich hab dich lieb. Und sorry, dass das kitschig klingt, ich hätte mich bemüht, das ein bisschen lit zu bringen, doch schreib dafür noch nicht gut genug, da ist kein Loch in meiner Brust, nein, da drin ist ein Herz und in meiner Seele ist alles cool, sie ist nur manchmal ein bisschen leer. Mom, mir geht es gut. Ich kann tun, was ich will und ich lebe ein gutes Leben. Doch ich tue nur, was ich will und das wird manchmal zu Problem. Und das tut mir leid. Ich weiß, ich kann nicht immer sein, wie ich sollte. Ich kann dir viel zu selten zeigen, was ich dir zeigen wollte. Wie sehr ich dich mag, Mom. Ich wollte nur sagen, ich tue ziemlich viel. Danke für alles und ich hab dich lieb. Danke. Das war für euch ein zweites Mal Zacharias. Ja, ich habe jetzt irgendwie seine Zeit vom ersten Auftritt weiterlaufen lassen. Er ist jetzt bei so einem 39-Minuten-Auftritt. Ich weiß nicht so genau, was ich davon halten soll, zeitlimitmäßig. Aber, liebe Jury, Punkteabzug macht sie nicht. Das mache nur ich und ich mache das auch nicht. Für Zeitlimit, weil wozu denn? Das wollen wir nicht. Liebe Leute auf den billigen Plätzen, es gibt noch Sessel. kuscheln wollt. Aber ihr müsst ganz schnell sein, weil sobald der nächste Poet auf der Bühne ist, ist Stühlerücken wieder verpönt, aber bis dahin haut das ja noch wunderbar hin. Genau, ihr seid gut dabei. Was sagt meine Referenzjury? Ja, folgst du uns schon auf Instagram oder so? Nein, hast du Instagram? Nein, macht ja nichts draus. Ich auch nicht, nur als Verein, Aber was soll's. Ja, wunderbar. Da bildet sich eine neue erste Reihe. Das finde ich sehr schön, dass ihr zu uns gefunden habt. Wart ihr vom Anfang an schon da oder habt ihr euch da reingestohlen in der Pause? In der Pause reingestohlen? Da müssen wir nochmal reden wegen dem Eintritt. Na schau, vielleicht kriegt ihr dann so den halben um 3,50 Euro oder so. Schauen wir dann noch, was wir uns da einfallen lassen für euch drei. Genau, jetzt wo ihr es schon zugegeben habt. Ja, ihr seid wunderbar gesetzt, kann man nun sagen. Liebe Jury, dann bitte ich um die Wertung auf 3, auf 2, auf 1 und eine Jury mit Kommazahlen, die streiche ich sofort. Du bist eine 8,5 und du bist weg. Eine Jury mit Kommazahlen, die streiche ich sofort. Du bist eine 8,5 und du bist weg. Dann gehen wir hoch auf eine 9. Eine weitere 9. Eine dritte 9. Und wir klatschen für die erste 10 des Abends. Wunderbar, Applaus für den Zacharias. Nicht für die Wertung. Und das sind 27 Punkte, die ich da jetzt dann irgendwie addieren muss. Und ich will das aber eigentlich ganz spannend machen. Und ich glaube, ich drehe jetzt eine Flipchart da jetzt, umsofern das möglich ist. Ja, ist theoretisch möglich. Schauen wir dann einmal, ob ich da während des nächsten Auftrags genug Kraft schöpfen kann, um das dann irgendwie zu addieren und dann eine Flipchart umzudrehen, damit es super, super spannend bleibt. Aber bis dahin lauschen wir doch lieber den Vortrag. Sie ist zum zweiten Mal da. Bitte klatscht in die Hände, nehmt nochmal alles zusammen für die wunderbare Emily. Ja, mein nächster Text ist der Grund, wieso das Limit auf sieben Minuten erhöht worden ist. Also vor allem klar, perfekt. Ich hätte gerne die perfekte Freundin, mit der gehe ich dann überall hin. Eine, die mir nicht widerspricht, aber auch manchmal dagegen spricht. Ich hätte gerne vollstes Vertrauen, aber jemanden, dem ich nicht kann trauen. Eine, die nicht ist eifersüchtig, der ich dennoch bin, wichtig. Eine Freundin, die immer zuhört, aber nicht genau hinhört. Eine, die einfühlsam erscheint, meine Gefühle nicht verneint. Eine Freundin, die groß wirkt, aber auch Kleines bewirkt. Eine, die ist schlau, nicht immer alles weiß genau. Ein Mensch, der ist sauber, sich wohlfühlt, im Chaos aber. Ein Mensch mit eigenen Interessen, wo die Zeit ist nicht streng bemessen. Die perfekte Freundin mit lockigem Haar, vielleicht sogar ein berühmter Star. Die perfekte Freundin hat Haar so glatt, nimmt vor den Mund kein Blatt. Eine Frau, die Konter gibt, sich nicht in eine Diskussion begibt, die ist zu verständnisvoll, erhebt auch manchmal einen Groll. Haut, die ist zusamtig weich, aber nicht zu glatt, wenn ich darüber streich. Kurvig, aber nicht zu dick, ein schöner Anblick. Langes, dunkles Haar oder kurzes Blondhaar, eine, die keine Kritik äußert, sich stetig verbessert. Eine, die mich vollends versteht mir aber nicht zu nahe geht eine die mich über alles liebt sich aber nicht so tief verliebt frau so selbstbewusst und wortkarg frau schüchtern die nichts verbarg ganz leidenschaftlich bei zweisamkeiten mit schmerzen auch gemeinsamkeiten ein wesen so emotional hält alles für banal, kleine Ehrgeizerin, große Angeberin. Jemand, der ist sportlich und auch musikalisch, jemand mit blauen Augen und dunkelbraunen Rehaugen. Jung, aber nicht zu jung, jemand, der bittet um Vergebung, eine, die ist fehlerfrei, ein paar Ausrutscher dabei. Lippen, die mich mit Zunge küssen ohne dadurch ersticken zu müssen manchmal wild und unentschlossen manchmal sanft und entschlossen ich wäre gerne die perfekte freundin mit hoch erhobenem kind einfach einzigartig und großartig ich wäre die treueste überhaupt meine flirte rein nicht verstaubt ich wäre lustig zugleich eine, der du hinterherweinst. Ein kleines Bängerl, dann, das kann sein, ehrlich, aber auch verschlossen und selten unentschlossen. Hätte gerne überall Tattoos, will mich halten an alle Tabus. Einer der höflichsten Menschen, der frech ist zu den Falschen. Ich wäre gerne Mama, will nicht glauben an kammer gleichzeitig will ich nie kinder und auch nicht dass ich das verhindern eine erscheinung aus legeren klamotten eine elegante aufmachung ohne motten man hohe schule schuhe mal ganz flache wie ich über den trend wache man sieht ein bild aus gegens, weiß nichts mehr richtig zu schätzen, alles auf einmal und einmal nichts, was du aus der Menge herausstichst. Perfekt, das kann man sich nicht wünschen, man würde damit sich selbst enttäuschen. Verbrenne jede Wunschliste, streich jedes Wort von der Liste. Such etwas, das ist echt, wo es gibt kein Vielleicht. Such etwas, das ist authentisch und mit jedem Blick sympathisch. Sah jahrelang ein perfektes Insta-Gesicht. Das war nicht nur meine Sicht. Wunderschönes, langes Haar schien mir niemals so nah. Ein Blick, der aussprach unnahbar. Ein Stil, der aussprach unverletzbar. Ein Ort, der schien fast magisch und ein bisschen nostalgisch. Frau mit perfektem Körper, Augen, die sind nie leer. Eine bestimmte Aura, die sie ausstrahlt, mit Haut, die nach Leben strahlt. Doch als ich ihr letztlich begegnete, ihr im wahren Leben entgegnete, konnte ich sie fast nicht wiedererkennen, dachte ich, würde sie nicht kennen. konnte ich sie fast nicht wiedererkennen, dachte ich, würde sie nicht kennen. Ist es das, was Insta uns verkauft? Ein Bitchface, das dir jeder abkauft, obwohl eigentlich keine Insta-Schuld, sondern Bilder mit viel Geduld. Weil wir der Welt nicht die Wahrheit zeigen, wir lassen andere viel mehr in Spekulationen treiben. Doch wen ich lieber in meinem Leben hätte, den Menschen, dem ich nicht die Haare glätte. Die echte, ungeschminkte Version, die, die ich jetzt kenne schon, die ihr Haar nicht zurecht macht, offen und ehrlich lacht. Kein Mauerblümchen, sondern schlagfertig, macht sich nicht extra für ein Treffen fertig, ist ehrlich, dennoch nicht unhöflich, kennt ihre Grenzen sicherlich. Die perfekte Freundin gibt es nicht, das ist mir jetzt bewusst. Hätte ich das nur schon früher gewusst, wären meine Gedanken nichts, was bricht. Verzeih mir meine hohen Erwartungen, verzeih mir die Verachtungen, die Größe meiner Zweifel, die in mir hervorkommt, wie der kleine Teufel. Aber woher kommt die Unzufriedenheit? Von einer tiefen Verletzlichkeit? Vom inneren Jagdtrieb, mit dem ich mich umgebe? Warum gibt es dann das Wort Perfekt, wenn ich nur spreche im Perfekt und es nirgends finden kann, egal ob heute oder irgendwann? Vielleicht ist mein Perfekt schier unperfekt, eine Gestalt, die ist wandelbar, mit zahlreichen Facetten, die keine Seite je verstecken. Vielleicht suche ich nichts Gleiches, vielleicht denke ich zu viel Vergleiches, während all die Schönheit mich umgibt und den Zweifel herauszieht. Perfekt gibt es nicht, wieso werde ich dann nicht müde, es sein zu wollen, hätte das nicht so oft zulassen sollen, dass es mich erdrückt, dieses Gewicht. Es ist eine Illusion, kein heimlicher Kokon, ein buntes Einhorn, das blickt nur nach vorn. Deshalb schreibe ich Vitalisten in eine Welt voller Feministen, wo besser nicht gut genug ist und du deine eigenen Träume vergisst. Jetzt will ich keine Freundin mehr sein, die ist perfekt, sondern eine, die auch mal wo aneckt, eine, die sich etwas sagen lässt, die nicht wegen Kleinigkeiten verlässt. All die ungesagten Worte sind nichts von der netten Sorte, gefangen in meinen Gedanken, wie sie an den Tränen ertranken. Danke. Ja, die Emily, da hat sich die Ausdehnung des Zeitlimits richtig gelohnt, für immerhin 6 Minuten und 8 Sekunden. Das wäre sonst schon in einer ziemlichen Kuschelsession ausgeartet. So, wie bewege ich dieses Ding jetzt? Das ist sehr scary. So, okay. Jetzt ist es spannend für euch und für euch so mittel, oder? Okay, dann machen wir das noch so. Ach, das ist ein herrliches Geräusch, das gefällt mir. So, jetzt ist für alle spannend, außer für mich, wobei ich muss jetzt dann noch in Zacharias zusammenreden. Das ist ziemlich spannend für mich, wie das funktioniert. Ich glaube mal, es kommt das raus, es kontrolliert eh keiner. So funktioniert Demokratie. Danke, dass ihr mitmacht, liebe Jury. Das da schaut ziemlich gefährlich aus. Genau, liebe Jury, seid ihr bereit? Bist du bereit? Ja, du bist bereit. Wunderbar. Dann bitte die Wertung für den soeben gehörten Text auf 1, auf 2, auf 3 und? Wertung, das fällt mir schon langsam auf, das ist ein Muster dahinter. Das ist eine 5,5, dann gehe ich schnell hoch auf eine 8, eine weitere 8, eine weitere 8, eine 8,5 und großen Applaus für die Emily, 24 Punkte. Ja, es bleibt spannend, für mich bleibt vor allem spannend, wo sich der Mike versteckt hat, weil vorher saß er in der ersten Reihe. Ah, da hinten ist er. Sehr gut, er ist im Raum. Und wenn er im Raum ist, dann spricht doch sicher nichts dagegen, dass wir ihn jetzt auf die Bühne holen. Bist du bereit, Mike? Ja, es wäre auch echt blöd, wenn nicht. Bitte komm her, klatscht ein weiteres Mal in die Hände, der wunderbare Mike Hornig. Servus. Ha. Schön, dass ihr noch da seid. Gibt es eigentlich Leute hier herinnen, die in Wels geboren sind, aufgewachsen und noch immer hier wohnen? Und, wie geht's euch? Ist alles okay? Gute Besserung. Ich habe vor vielen Jahren ein Gedicht geschrieben, das ist auch in diesem Buch hier, und ich habe es gerade noch mit ein paar Zeilen aus aktuellem Anlass erweitert, das werdet ihr dann vielleicht, vielleicht werdet ihr diese Zeilen, die ein bisschen aktueller sind, erkennen. Es ist ein Gruselgedicht und es funktioniert sehr, sehr viel besser, wenn ihr euch jetzt vorstellt, dass es ganz, ganz gruselig ist. Uh, genau. Also es ist so, ihr seid irgendwo alleine auf einer Waldhütte, kein Empfang, kein Strom und ganz dunkles Wetter. Und dann beginne ich leise flüsternd mit diesem Gedicht. Nass geschwitzt, aufgewacht. Der Regen trommelt auf das Dach, irgendwas ist laut und kracht, die Angst wie immer hausgemacht. Die Dunkelheit kriecht leise rein, auch sie will nicht alleine sein, legt sich zu mir, fließt in mich ein, wie dunkelroter Kirschblutwein. Aus der Ferne höre ich Stimmen, lang vergessene Lieder singen, höre sie Raum und Zeit durchdringen, düster, unaufhörlich schwingen. Mein Kopf ist taub, mein Magen flau, die Seele zittert dunkelgrau, des Sinns für Wirklichkeit beraubt, stürze ich aus dem Bett heraus, Schmerze fühlt wie verflucht, krieche ich auf das Fenster zu, reiße es auf, bevor ich rufe, bitte gönnt mir meine Ruhe. Doch da merke ich draußen Stille. Nicht das Zirp meiner Grille, mich verlassen Kraft und Wille und ich schluck die bittere Pille, draußen hat nie wer gesungen. Wahn ist in mein Hirn gedrungen, hat die Herrschaft dort errungen und meine Vernunft bezwungen, eingesperrt. Kalt und heiß, ich weiß nicht, was ich noch weiß, Mauern, die ich niederreiß, sind selbst gebaut aus Angst und Schweiß. Plötzlich warte ich im Blut, warte wahnsinnig verwut, warte wartend durch den Sud, warte, dass die Seele ruht. Ich schaue mich an, ich sehe nichts mehr. Meine Glieder werden schwer brennen wie im Flammenmeer. Schluchzend krieche ich umher, da werde ich vom Zorn gerissen, schreie wie von Wut besessen, brülle, denn ich will es wissen, wer hat mir ins Hirn geschissen? Will's Antwort, plötzlich Licht. Es scheint mir wärmend aufs Gesicht, bewegt mich hin, weit ist es nicht, da tritt schon jemand zu auf mich, der mit sanfter Stimme spricht. Mein Lieber, komm, beruhige dich. Du fragst, wer ist verantwortlich, dabei liegt es doch auf der Hand und ist dir auch schon lange bekannt, denn Probleme, groß und klein, kommen alle aus dem Ausland rein. Jetzt schau mich an, ich bin der Mann, der dich und alle retten kann. Schau, meine staatsmännischen Gewänder schuld sind dir aus anderen Ländern. Ausländer auch genannt, als Sündenböcke lang bekannt. Das macht da kein paar Höhe. Stell lieber auf. Wähle FPÖ. Herbert? Herbert? Sag mal, haben es dir oder haben es mir eingeschissen? Was machst du in meinem Traum? Ich will dich da nicht. Naja, ich finde ja immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass der Träumende dem Traum folgen muss und nicht der Traum dem Träumenden. Was redest du da? Geh weg. Aha, ich bin also unerwünscht in deinem Traum, deshalb willst du mich ausweisen? Ja! Und die Ironie daran entgeht dir nicht, jetzt ruf einmal zu, Zauberer. Ich träume gern von einer Welt, die nicht von solchen wie dir regiert wird. In der nicht immer nur Hass geschürt wird. Eine Welt ohne euch karrieregeilen Narzissten mit Minderwertigkeitskomplex, deren Habsucht den ganzen Planeten zersetzt. Eine Welt, in der es nicht wichtig ist, materiellen Wohlstand zu erreichen, als menschliche Güte zu zeigen. Eine Welt, in der Respekt, das bedeutet Empathie, nicht gescheut wird. Eine Welt, in der der Bundeskanzler nicht gratis Werbung für McDonalds macht und dann so tut, als würde Armut eine fucking Entscheidung sein und mit einem Monatsgehalt von 23.000 Euro davon redet, dass sich Leistung lohnen muss. Lieber Karl Nehmer, warum bekommst du dann überhaupt einen Lohn? Was hast du geleistet? Außer Armut zu schämen und shame on you for that. Eine Welt, in der sich Menschen wieder dessen besinnen, dass sie beim Geben auch selbst gewinnen. Denn Glück kommt von innen und nicht vom Geld. Ich träume von einer gemeinsamen Welt, in der wir Erfolg im Leben nicht vom Konto ablesen. Nur die Schlagwörter dieser Welt sind miteinander, gemeinsam. Alle wir zusammen und nicht mehr ich habe Angst und Schuld sind die anderen. Und Herbert, ich sage dir jetzt nicht, schere dich fort. Nein, ich sage dir, geh in den Arsch. Nass geschwitzt, aufgewacht. Ich bin aus dem Traum erwacht, die Sonne hat ihr Werk vollbracht, beendet diese dunkle Nacht, Herbert ist nicht hier im Raum. Doch Herbert Kickl ist kein Traum. Er steht für eine Welt, die kaum ich Lust habe für ihn zu bauen. Und so träume ich auch im Wachen weiter. Träume in meinem Schaffen weiter und allen Zweiflern und Verzweifelten, vom Unmut schwer Gebeutelten, die mich gern fürs Träumen schelten, sollen diese Worte gelten. So vieles, dass man einst unmöglich glaubte, ist dennoch am Ende geschehen, so dass ich felsenfest behaupte, meine Welt kann auch noch entstehen. Und vergesst nicht, nur wer träumt, auch im Wachen kann ein Feuer entfachen. Und am Anfang war nie gleich Licht, am Anfang war nie das Licht, am Anfang war nicht das Licht, aber jetzt brennt's. Dankeschön. Mike Hornig! Der Mann schreibt Bücher zu brandaktuellen Themen. Das ist ein Wahnsinn, wie schnell diese Dinger mittlerweile publiziert werden. Genau. Liebe Jury, bist du bereit? Nein, die Jury unterhält sich noch. Oh, die Jury-Nachbarin entschuldigt sich. Das ist schön. Seid ihr eigentlich ein Team oder bist du alleine? Ist ein Dreierteam? Wow, cool. Also du bist einfach so das Zentrum und... Ah, also du rechnest den Durchschnitt aus zwischen denen. Ja, ich mache da die ganze Zeit nichts anderes. Stimmt, jetzt kann ich ja nicht einmal kontrollieren, was ich da hinten draufschreibe. Das ist ja echt demokratisch immer fragwürdiger. Na gut, bitte die Wertung auf 3, auf 2, auf 1 und... Hui! Aha, ich streiche die altbekannte Jury mit einer 8, aber immerhin keine Kommazahl. Gehe hoch auf eine 9,5 und auf der bleibe ich eine Weile, indem ich zwei weitere 9,5 schreibe. Und dann schließe ich ab mit einer 10. Und einen großartigen Applaus für Mike Hornig. Ja, wenn ihr jetzt aufgepasst habt, dann wisst ihr, wie viele Menschen noch auf die Bühne kommen. Und dann wisst ihr auch, welcher Mensch jetzt noch auf die Bühne kommt. Ja? Wer ist das, jemand? Cool, ja, da haben sich schon richtig groopy Gruppen gebildet. Das finde ich sehr schön. Groopy Gruppen, ist das ein Wort? Das ist ja, wie kann man das auf Deutsch übersetzen? Oh, du bist schon da? Ja, passt, okay, dann verschwinde ich große applaus für lea und kurze backstory ich habe vor ein paar monaten maturiert und habe jetzt das erste mal so richtig freiheit verspürt und habe Leben ein bisschen umgerappelt und ich find's jetzt eigentlich ziemlich cool, es ist ziemlich bunt, mir geht's auch extremst gut, aber manches Mal frag ich mich dann trotzdem so, was ist eigentlich der Sinn dabei? Nicht nur vom Leben, sondern generell vom Sein. Nicht nur die Wesen, ich mein jeden Stein, der hier liegt, jeder Vogel, der durch die Lüfte fliegt, egal ob Tag, ob Nacht, egal wie dunkel es ist, egal wo es gerade kracht. Ich frage mich einfach, was ist denn der Sinn hierbei? Was mache ich hier bloß und vor allem warum, wieso? Was hält mich denn noch fest? Ist es der Himmel, der immer entfernter erscheint, die Sonne, die auf den Asphalt nach dem Regen brennt? Ist es die Luft vor dem Gewitter oder doch die Stimmung danach? Sind es die Abenteuer, auf die wir warten oder die Pläne, die wir längst wieder vergessen haben? Ist es die Arbeit, die uns quält oder die Kraft, die in uns liegt? Ist es auf hoher See der Wind, der die Segel mit sich nimmt und uns auf dem Boot durchs Leben mit sich zieht? Sind es meine Freunde, ich habe übrigens die besten, meine Familie, oder ist es doch mein inneres Kind? Mein inneres Kind, ja, ich denke, sie gibt mir meinen Sinn. Sie hat es nicht verdient, sich zu verlieren. Sie hat es nicht verdient, traurig zu gehen. Ich bleibe wegen ihr, meinem kleinen Ich, wegen mir. Sie hält mich fest. An meiner nun größeren Hand, sie hält mich fest. Schon ein Leben lang, sie spricht und sieht mich dabei voller Hoffnung an. Ich will leben. Ich will singen. Ich will tanzen im Regen, ich will noch alles erleben. Würde die Erde beben, würde ich springen und schweben, denn ich kann sogar fliegen und in jedem Tag zufällig einen neuen Sinn finden. Als Kind habe ich nie nach einem wirklichen Sinn gesucht. Ich habe ihn irgendwie jeden Tag woanders dann gespürt. Niemals hast du gedacht, dass etwas an dir fehlt als Kind. Du hast nicht gedacht, dass du zu wenig oder zu viel bist als Kind. Du hast gelebt, du hast gelacht und viel seltener gedacht. Wie ein Kind könntest du wieder leben, lachen, weniger denken, doch die Welt ist so voll mit Dingen, die dich beschenken, mit Hass und Masen. So verbietest du vielleicht den Spaß am Leben, denn jetzt musst du alles ganz genau verstehen und streben nach dem Perfekt, das du sowieso nie wirst erreichen, du niemals wirst gemäß sein und du versuchst dich zu zerreißen mit vielen Trainings-, Lern- und Arbeitseinheiten. Als Kind war dir das alles so egal, was du nun machst zur Priorität Nummer eins, wie paradox alles scheint, wenn man nur mit den Augen eines Kindes kurz einen Blick darauf werfen würde. Kinder sagen die Wahrheit, weil sie noch nicht wissen, wie sehr sie verletzen kann. Sie springen von hohem ins Tiefe, weil sie keine Angst vor dem Aufprall verspüren. Und in jedem von euch steckt noch so ein Kind, welches sich nicht benimmt und viel schlauer ist, weil es weniger denkt und mehr vergisst. Es hängt nicht an Strukturen fest, hängen an Fesseln wie Fesseln, wie Gefangene fangen, wie das Fangenspiel spielen, wie es ein Kind halt jeden Tag so tut, wenn es kann. Also kein Sinn zum Zweck, sondern nur um zu tun und um zu fühlen. Danke. Ein zweites Mal die Lea. Ja, ich baue hier um auf der Bühne. Nicht damit da jetzt Menschen raufkommen, um meine rechten Künste kontrollieren zu können. Nein, ich mache das mal in einem unauffälligen Moment. Keine Ahnung, das ist echt sehr spannend. Aber ich möchte noch einmal alle Poeten und Poetinnen, die wir heute hier gehört haben, auf die Bühne bitten fürs Finale. Bitte klatschen die Hände und ihr vier kommt zu mir auf die Bühne. Für die Lea, für Mike Hornig, für Emily und für Zacharias. Ja und jetzt, liebe Jury, liegt es an euch und an meinen Rechenkünsten. Es wird spannend. Bitte gebt mir die Wertung. Für Sie eben gehört ein Text für Lea. Auf 3, auf 2, auf 1. Okay, das ist eine 8, eine weitere 8, eine weitere 8, eine 9 und eine 9,5. Ich streiche genauso wie die erste 8. Und das macht so und so viele Punkte. Das schreibe ich da jetzt einmal auf in der Hoffnung, dass das stimmt und rufe irgendeine Person zum Sieger oder zur Siegerin aus. Genau, ich gehe jetzt mal davon aus, dass das stimmt. Ich gratuliere zur besten Leistungssteigerung in Wels für den hervorragenden zweiten Platz Mike Hornig. Und ich bedanke mich natürlich auch bei den anderen beiden Poetinnen und Zacharias. Und der erste Platz des 61. Welser Poetry Slams geht mit 53,5 Punkten soweit von mir. Ich hoffe, dass das nie jemand kontrollieren wird. Und traditionellerweise gebühren die Abschlussworte des Slimes dem Sieger. Ja, danke auf jeden Fall. Ich glaube, wir haben ganz viele coole Texte gehört. Danke für eure Texte, die haben mir echt gut gefallen. Und ich hoffe, ihr wisst noch, wie ein 10-Punkte-Applaus klingt. Weil es gibt noch eine Person, die sich nur einen 10-Punkte-Applaus verdient hat. Und das ist der Moderator des heutigen Abends. Also bitte ein ganz großer Applaus für Markus. Ja, so war das mit den letzten Worten des Abends. Genau, ja, passt. Ich bedanke mich noch einmal beim Medienkulturhaus, beim Team dafür, dass wir da sein dürfen. Wir sind wieder da am 17.11. Ich hoffe, ihr seid auch wieder da. Bitte bringt mir die Jurytafeln zurück, sonst muss Laura wieder einen ganzen Tag Jurytafeln basteln. Das wäre sehr traurig. Und bis dahin, kommt gut nach Hause, habt einen schönen Abend, ciao! Applaus Gracias.